Selbstbeherrschung ist schon eine ziemlich schwierige Sache...




Shanes Sicht:

Noch immer pochte mein Herz wie ein Presslufthammer in meiner Brust. Und ich musste sie dafür nicht einmal ansehen. Schon allein ihre bloße Anwesenheit brachte mich um meinen Verstand. Meine Gedanken drehten sich nur noch um unseren Kuss im Fahrstuhl und ich musste mich wirklich zusammenreißen nicht noch einmal über sie herzufallen. Dabei wollte ich es unbedingt. Ich wollte ihre wundervollen dunklen Haare am liebsten aus dem Zopfgummi befreien und meine Hände darin vergraben. Ich wollte ihren dünnen Körper ganz fest an meinen pressen und sie küssen, als gäbe es keinen Morgen mehr. Es war eine Qual einfach nur mit ihr Hand in Hand durch den hell erleuchteten Flur zu laufen. Ich ließ meinen Blick zu ihr wandern. Rebeccas Wangen waren leicht gerötet und ihre Lippen ebenfalls. Sie luden mich sofort wieder dazu ein meine darauf zu legen. Als würde sie merken, dass ich sie anstarrte, sah sie zu mir auf. In ihren Augen lag ein undefinierbarer Ausdruck. Und ich wollte am liebsten wissen, was für Gedanken in ihrem hübschen Kopf herum spukten.

››Shane?‹‹ Ich liebte es wie sie meinen Namen aussprach. Ihre Stimme schien ihn zu umschmeicheln und zu liebkosen. ››Shane?‹‹ Auf Rebeccas Stirn bildeten sich dünne Falten. Ich wollte sie am liebsten mit meinem Finger nachfahren und wieder glatt streichen. ››Erde an Shane!‹‹ Schnell riss ich mich wieder von meinen Gedanken los und starrte sie kurz an. Dann erst bemerkte ich, dass wir längst vor unserer Tür standen und sie darauf wartete, dass ich endlich aufschloss.

Wie peinlich.

So dämlich hatte ich mich gegenüber einer Frau noch nie verhalten. Normalerweise liefen sie mir ohne Probleme hinterher und ich brauchte nicht viel zu tun. Doch Rebecca war mal wieder die Ausnahme gewesen. Sie hatte mich vom ersten Moment an nicht leiden können und wie sie nun empfand war mir auch schleierhaft. Ich wusste nur, dass ich sie unbedingt wollte. So sehr wie ich noch nie eine Frau in all den Jahren haben wollte. Und das machte mich wahnsinnig. Besonders da ich sie nicht haben konnte! Warum musste gerade sie eine Gefährtin für irgendwelche reichen Schnösel sein? Das kotzte mich an. Schon bei ihrem ersten Date hatte ich mich so zusammenreißen müssen dem Mistkerl nicht in die Fresse zu hauen. Und wie war es geendet? Ich hatte sie in der Damentoilette halb überfallen… Man ich hatte wirklich nicht gerade die beste Selbstbeherrschung.

Immer noch ziemlich in Gedanken versunken öffnete ich die Tür zu unserer Wohnung und Rebecca schlüpfte schnell über die Türschwelle. Dabei ließ sie meine Hand los und ich fühlte sofort die aufsteigende Leere in meinem Körper. Doch natürlich schwieg ich und ging ihr einfach hinterher und schloss die Tür wieder. Den anderen hatte ich schon eine SMS geschrieben, dass sie sich ein Taxi nehmen sollten. Und wie ich sie kannte, kamen sie höchstens in vier Stunden wieder nach Hause. Also hatte ich die ganze Wohnung für uns zur Verfügung und konnte trotzdem nicht mit ihr… Ah… solche Gedanken machten es auch nicht gerade besser oder gar einfacher.

Mir schlurfenden Schritten wanderte ich in mein Schlafzimmer. In welchem sich natürlich auch Becky befand. Sie suchte sich gerade ihre Schlafklamotten zusammen und blickte nicht auf, als ich eintrat. Wohl unbewusst streckte sie mir ihren kleinen Knackarsch entgegen und ich musste hart schlucken. Warum musste nur alles an ihr so verdammt verführerisch sein? Sie war wirklich jede Sekunde eines jeden Tages die pure Versuchung und ich wusste nicht, ob ich dieser noch lange wiederstehen konnte.

Ich lehnte mich an den Türrahmen und beobachtete sie eingehend. Dann entschloss ich mich endlich über meinen Schatten zu springen. Mit großen Schritten ging ich auf sie zu und stellte mich genau neben sie. Dies veranlasste sie endlich dazu zu mir aufzusehen. Ich konnte nicht anders als zu lächeln.

››Ist irgendetwas?‹‹ Ihre Stimme klang zittrig und unschlüssig. Wie von selbst wanderte meine Hand zu ihren Haaren und löste das störende Zopfgummi. Wie sanfte Wellen flossen ihre Haare über ihre Schultern und bedeckten ihre gebräunte Haut. Beckys Augen waren geweitet und sie schien kein Wort mehr herauszubringen.

››So gefällt es mir viel besser‹‹, informierte ich sie mit einem leichten Grinsen. Doch ehe sie auch nur reagieren konnte, hatte ich schon meine Arme um sie geschlungen und sie fest an meinen Körper gezogen. Ich hielt es einfach nicht mehr aus, dass so viel Abstand zwischen uns war. Vor Schreck ließ Rebecca ihre Klamotten zu Boden fallen und bebte am ganzen Körper. Verdammte Scheiße! Ihr dünner Körper in diesem Kleid! Das war wirklich nicht fair. Wie sollte ich mich da denn auch zusammenreißen können? Das war schlicht unmöglich.

››Shane bitte.‹‹ Mehr sagte sie nicht. Doch ich verstand sofort was sie meinte.

››Ich kann nicht anders‹‹, presste ich mit rauer Stimme hervor und ich konnte sehen wie sich ihre Augen noch mehr weiteten. Und dann war es um mich geschehen. Ich konnte nicht mehr an mich halten und umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen und drückte meine bebenden Lippen auf ihre. Sofort umnebelte mich wieder ihr süßer Duft nach Pfirsichen und Erdbeeren und ich klammerte mich fester an sie. Obwohl sie es eigentlich nicht zu wollen schien, erwiderte sie meinen Kuss leidenschaftlich und ich presste sie fordernd an mich. Ihr Körper strahlte Hitze aus und ich fühlte mich wie im Fieberwahn. Doch ich genoss es. Es sollte niemals wieder aufhören. Sie durfte nie wieder weggehen. Und dafür würde ich sorgen…

Ohne nachzudenken hob ich ihren kleinen Körper hoch und legte sie behutsam auf das Bett, ohne dabei meine Lippen von ihren zu trennen. Ich spürte wie sie zischend ausatmete und sich etwas verkrampfte. Dann lagen ihre Hände an meiner Brust und drückten zögerlich gegen diese. Doch ich konnte noch nicht aufhören. Nicht in diesem Moment. Durch meinen Körper zogen unzählige Blitze und raubten mir mein klares Denkvermögen.

››Nicht.‹‹ Dieses eine kleine Wort murmelte sie gegen meine Lippen. Und dieses eine kleine Wort brachte mich tatsächlich zum innehalten. Ich löste mich langsam von ihr und blickte sie an. Rebeccas Brust hob und senkte sich viel zu schnell und ihre Augen funkelten vor Leidenschaft. Ich wusste, dass sie es auch wollte…

››Entschuldigung‹‹, murmelte ich leise und konnte mir aber ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Sie erwiderte darauf nichts. Ohne ein weiteres Wort rutschte sie vom Bett und hob ihre Klamotten auf. Dann ging sie mit schnellen Schritten aus dem Zimmer und ich blieb allein zurück. Schnaufend ließ ich mich in die Kissen fallen. Ich war so ein Blödmann. Kein Wunder das sie mich nicht leiden konnte. Ich dachte halt mit meinem Schwanz und das konnte ich nicht ausblenden… Doch welcher Kerl konnte das schon, wenn solch eine Frau in der Nähe war? KEINER! Schon vom ersten Moment wollte ich sie. Doch ich würde sie sowieso nie bekommen und damit musste ich mich irgendwie abfinden.

Mit einem eleganten Sprung landete ich auf dem Boden und schnappte mir eines der Kissen. Dann verließ ich ebenfalls das Zimmer und steuerte auf das Wohnzimmer zu. Denn wenn ich die Nacht wieder neben ihr verbrachte, konnte ich wirklich für nichts garantieren. Und ich wollte ihr nicht doch noch einen Grund geben mich zu hassen.

Ein tiefer Schmerz zog sich durch meinen Rücken und ließ mich aufkeuchen. Nur mit Mühe konnte ich mich bewegen und setzte mich langsam auf, während mein Rücken schmerzte, als hätte jemand einen Dolch hinein gerammt. Wir brauchten unbedingt eine andere Couch. Diese war hart wie ein Stein… Eindeutig nicht geeignet um eine gesamte Nacht darauf zu verbringen.

››Guten Morgen Sonnenschein.‹‹ Ich drehte langsam meinen Kopf in die Richtung, aus der die tiefe Stimme kam. Direkt vor der Couch stand Ryan und musterte mich mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

››Morgen‹‹, grummelte ich verschlafen zurück und lehnte meinen schmerzenden Rücken gegen die Lehne. Diese Stellung tat ihm deutlich besser und ich seufzte erleichtert.

››Wieso hast du deine Nacht denn hier verbracht?‹‹

››Grins gefälligst nicht so selbstgefällig‹‹, erwiderte ich scharf. Doch das störte ihn nicht im Geringsten.

››Mach ich doch nicht.‹‹ Mein bester Freund ließ sich neben mir nieder und schlürfte laut seinen schwarzen Kaffee. Genervt verdrehte ich meine Augen.

››Ich hab hier gepennt, da es eindeutig so besser war.‹‹

››Das heißt?‹‹

››Boar Ryan nicht am frühen Morgen. Mein Rücken fühlt sich an als hätte ich auf einem Nagelbrett geschlafen und ich bin gerade erst aufgewacht. Ich will nur meine Ruhe.‹‹

››Selbst schuld, wenn du es dir mir Becky verscherzt.‹‹

››Klugscheißer.‹‹ Ryan begann laut loszulachen und ich stimmte nach einer Weile sogar leicht mit ein.

››Also sag schon, was war gestern Abend wieder los? Ihr beiden seid ja verdammt früh abgehauen.‹‹

››Ach irgendein Blödmann hat sich an sie rangemacht und ich hab ihn vertrieben, dann war sie sauer auf mich und ich hab sie nach Hause geschleppt.‹‹

››Uuuund dann?‹‹ Ich spürte seinen stechenden Blick deutlich in der Seite und seufzte.

››Dann hat sie mich die ganze Zeit beschimpft und ist in mein Zimmer gerauscht und ich bin ins Wohnzimmer. Weiter nichts.‹‹ Ryan sah wenig überzeugt aus, nahm es aber zum Glück so hin.

››Du bist zu streng mit ihr. Wir müssen zwar auf sie aufpassen, aber nicht vor einem kleinen Flirt.‹‹

››Ach halt die Klappe. Ich mach nur meinen Job.‹‹

››Ja sicher.‹‹ Mit Absicht überhörte ich den Sarkasmus in seiner Stimme und erhob mich schnaufend von der Couch. Als ich stand, streckte ich mich einmal kräftig und erst als ein lautes Knacken ertönte, atmete ich seufzend aus. Mein Rücken war wieder ordnungsgemäß eingerenkt.

››Wem werden denn am frühen Morgen schon die Knochen gebrochen?‹‹ Jake kam mit breitem Grinsen ins Wohnzimmer geschneit und musterte uns beide mit wachsamem Blick.

››Dir, wenn du nicht deine Klappe hältst‹‹, erwiderte ich schmunzelnd und schlurfte in die Küche, um mir ebenfalls einen Kaffee zu machen. Ich musste unbedingt wach werden, da ich mich im Moment wie ein verschlafener Zombie fühlte. In der kleinen Küche traf ich auch Maggy an.

››Willst du auch einen Kaffee?‹‹, fragte sie mich sofort lächelnd und ich nickte schlicht und ließ mich auf einen der Hocker fallen. ››Ist Dornrösschen schon wach?‹‹

››Woher soll ich das wissen?‹‹, entgegnete ich scharf und Maggy hob lachend die Hände. In dem Moment kamen Jake und Ryan ebenfalls in die Küche.

››Mach dir nichts draus Maggy. Der Gute hat schlechte Laune, da er die Nacht auf der Couch verbracht hat.‹‹ Ryan stupste mir lachend in die Seite und ich warf ihm daraufhin einen zornigen Blick zu.

››Wieso das denn?‹‹, fragten Maggy und Jake gleichzeitig. Grinsend klatschten sie sich in die Hände und Jake schlang einen Arm um seine Frau und gab ihr einen Kuss auf die Lippen. Sofort schoss mir das Bild von Rebecca durch den Kopf und ich wollte nichts lieber als sie ebenfalls so vertraut zu berühren und zu küssen. AH! Reiß dich endlich zusammen du Trottel! Sie ist auch nur ein Mädchen… Verflucht.

››Weil er mir tierisch auf die Nerven gegangen ist mit seinem Genörgel. Er war eine richtige Zicke.‹‹ Schmunzelnd stand Becky im Türrahmen und musterte mich einige Sekunden aus ihren grün-braunen Augen. Ich konnte ebenfalls nicht anders als sie eingehend zu betrachten. Sie sah einfach atemberaubend aus in ihrem kurzen Höschen - welches ihre langen Beine zum Vorschein brachte – und dem engen Top – welches ein Stückchen ihres flachen Bauchs preisgab. Ohne das ich es verhindern konnte, strömten unzählige Bilder durch meinen Kopf, die nicht gerade jugendfrei waren. Ehe ich mich noch wie ein Tölpel verhielt, wandte ich schnell den Blick ab und nahm meinen Kaffee von Maggy entgegen.

››Ja das stimmt. Shane war schon immer eine Zicke‹‹, bestätigte Maggy lachend. Ich ignorierte das Geplapper der beiden und nahm einen kräftigen Zug meines Kaffees und genoss die Hitze, welche meinen Hals hinab floss. Währenddessen ließ sich Becky ebenfalls auf einem der Hocker nieder und bekam von Maggy ein Glas Milch gereicht, das sie dankend entgegennahm.

››Und schon aufgeregt?‹‹ Jake stupste Rebecca sanft in die Seite, trotzdem wackelte sie kurzzeitig etwas auf ihrem Hocker und ich war kurz davor meine Hand auszustrecken und sie festzuhalten.

››Wieso sollte ich?‹‹

››Na schon vergessen? Heute ist doch dein zweites Date mit dem Froschschenkelliebhaber.‹‹ Entsetzt riss sie ihre Augen auf und verschluckte sich prompt an ihrer Milch. Ihr Gesicht lief rot an uns sie hustete wie verrückt. Gerade als ich aufstehen wollte, klopfte ihr Ryan schon behutsam auf den Rücken. Jake hingegen stand einfach neben ihr und lachte sich einen ins Fäustchen. Nach einer Weile hatte sie sich wieder beruhigt.

››Das hatte ich total vergessen.‹‹

››Ich hab es gemerkt.‹‹

››Wann kommt er denn?‹‹

››19 Uhr‹‹, sprang Maggy ein, als ihr Mann sie ratlos ansah. Becky nickte langsam.

››Muss ich mich wieder in ein Kleid zwängen?‹‹ Sie sah leicht angewidert aus bei der Vorstellung und ich musste mir mein Lachen verkneifen. Sie schien es aber trotzdem zu bemerken, als sie mich kurz anblickte. Schlagartig verdüsterte sich ihre Miene noch mehr.

››Musst du nicht. Ihr geht in irgendeinen Club, wenn ich das richtig verstanden hab.‹‹

››Aha… Naja ich geh dann mal ins Bad.‹‹ Mit ausdrucksloser Miene verschwand sie aus der Küche und ließ uns anderen halb belustigt und halb verwirrt zurück.

››Na Freude sieht aber anders aus‹‹, bemerkte Jake trocken. Nur ein kleines Zucken um seine Mundwinkel verriet, dass er das ganze ziemlich lustig fand und sich beherrschen musste nicht loszulachen. Grinsend wandte ich mich ab und nahm wieder einen großen Schluck Kaffee.

Jake und ich saßen mit zwei grimmig guckenden Typen an einem Ecktisch in einem kleinen Club, welcher ziemlich voll war. Viele Leute waren gekommen, um einem – anscheinend bekannten – Jazzsänger zu zuhören. Mir sagte der Typ allerdings überhaupt nichts und die Musikrichtung war auch rein gar nichts für mich. Und wie ich es an Rebeccas Miene erkennen konnte, schien sie ebenfalls so zu denken. Ihrem Date hingegen gefiel diese Art von Musik total, denn er war die ganze Zeit vollkommen gebannt und bewegte sogar bei manchen Liedern seine Lippen zum Text. Ich hatte die beiden genau im Auge, da unser Tisch nur zwei Tische entfernt war. Becky und Alexandré unterhielten sich ab und zu und tranken ihre Cocktails. Aber meistens schwiegen sie und schienen der Musik zu lauschen. Manchmal fiel mir auf, dass Rebecca unserem Tisch verstohlene Blicke zuwarf und ich musste schmunzeln. Es beruhigte mich ziemlich, dass ihr Date nicht so prickelnd lief.

››Man wir hocken schon über zwei Stunden hier und diese zwei Typen sind nicht gerade gesprächig. Die haben ja noch nicht einen einzigen Ton von sich gegeben und starren nur stumm vor sich hin. Wie zwei Fische. Ich schlaf gleich ein.‹‹ Zur Betonung seiner Aussage gähnte Jake lauthals und ich konnte gar nicht anders als zu lachen.

››Halt durch Kumpel‹‹, entgegnete ich grinsend und ich hörte wie er genervt schnaubte.

››Kann sie nicht einfach gehen? Sie sieht sowieso gelangweilt aus.‹‹

››Sag das nicht mir, sondern ihr Schlaukopf‹‹ Jake stieß noch ein leises Murren aus, ehe er wieder verstummte und missmutig in sein halbvolles Glas schaute.

Eine Weile später verschwand meine Langeweile aber sofort wieder. Denn Mr. (wie hatte Jake es so schön umschrieben?... Ach ja!) Froschschenkelliebhaber führte sie auf die Tanzfläche und begann mit ihr eng zu der langsamen Jazzmusik zu tanzen. Sofort durchfuhr mich eine riesen Wut und ich ballte meine Hand zu einer Faust. Damit Jake dies nicht bemerkte, versteckte ich sie allerdings unter dem Tisch. Dieser schleimige Käfer war ihr viel zu nahe. Seine Hände lagen knapp über ihrem Hintern! HALLO! Wieder schossen mir die Bilder von gestern Abend durch den Kopf, als dieser andere Dummkopf mit ihr getanzt hatte. Was hatten die eigentlich alle für ein Problem? Konnten die nicht einfach ihre dreckigen Griffel von ihr lassen? Das war ja nicht zum Aushalten.

››Na endlich passiert mal was Spannendes‹‹, murmelte Jake neben mir und ich verkrampfte mich noch mehr. ››Alles okay mit dir?‹‹ Nun klang Jakes Stimme nicht mehr so belustigt wie kurz zuvor. Ich nickte kurz angebunden und wandte mein Gesicht allerdings nicht von Rebecca und dem Franzosen ab. ››Ganz sicher?‹‹

››Ja verdammt und jetzt halt die Klappe.‹‹ Ich wusste, dass ich mich wie ein Oberarschloch gegenüber meinem Freund verhielt, aber im Moment konnte ich einfach nicht anders. Ich sah nur noch rot und wollte diesem Arschloch am liebsten jeden Finger einzeln abhacken und jeden nacheinander in seinen Arsch stecken, bis sie ihm aus den Ohren wieder herauskamen… und NEIN ich übertrieb nicht maßlos.

››Ich brauch mal frische Luft.‹‹ Ich hatte keine Ahnung, ob Jake mein leises Murmeln überhaupt mitbekommen hatte, doch es war mir eigentlich auch völlig egal. Schnell stand ich auf und marschierte zum Ausgang des Clubs, ohne Rebecca und Mr. Froschschenkelliebhaber noch eines Blickes zu würdigen. Daher bekam ich auch nicht mit, dass Rebecca mein Verschwinden sehr wohl mitbekam und - nach einer Entschuldigung für ihr Date - hinter mir her geeilt kam…