28

Carlys Herzschlag explodierte, als sich der schwarz gekleidete, mit einer Art Kapuze vermummte Mann auf sie stürzte. Er hatte die ganze Zeit hinter der Tür gelauert und sie beobachtet, wie Carly in dem Sekundenbruchteil bewusst wurde, ehe sie reagierte.

Sie schrie, so laut sie konnte, und sprang zur Seite. Hugo brachte sich rasch unter der Wanne in Sicherheit. Das Glas, das sie in der Hand gehalten hatte, zersplitterte am Boden. Seine weiße Hand griff nach ihrem Arm, verfehlte sie jedoch um wenige Zentimeter. Carly schrie noch einmal, lief hinter die Wanne und versuchte, seiner zupackenden Hand ebenso auszuweichen wie dem silberglänzenden Messer, das er mit der anderen Hand schwang.

»Komm her!«, stieß er hervor. Von der Kapuze gedämpft, war seine heisere Stimme über dem Rauschen des fließenden Wassers und Carlys grellen Schreien kaum zu hören. Sandra saß stumm mit weit aufgerissenen Augen und blutverschmiertem Gesicht da und schwappte in der Wanne hin und her wie ein gestrandeter Fisch. Der Mann wurde auf Sandras Bewegungen aufmerksam und stürzte sich plötzlich mit dem Messer auf sie. Carly sprang ohne zu überlegen auf ihn zu und stieß ihn, so fest sie konnte, zur Seite. Das Messer verfehlte sein Ziel und stieß mit einem hässlichen Knirschen nur wenige Zentimeter neben Sandras Schulter gegen die Wanne. Von Carlys Eingreifen überrascht, hatte der Mann Mühe, auf dem glatten Boden das Gleichgewicht zu halten.

»Miststück!«

Er fing sich rasch und stürzte sich sofort wieder auf Carly, die nicht genug Zeit hatte, um einen Fluchtversuch durch die Tür zu wagen. Sie schlüpfte hinter die Badewanne und dankte Gott dafür, dass sie so klein und schlank war, dass sie sich zwischen Wanne und Wand zwängen konnte. Er versuchte ihr zu folgen, was ihm mit seinen stämmigen Beinen in den schwarzen Sweatpants jedoch nicht gelang. Der Mann, der eine weite schwarze Jacke trug und sein Gesicht mit einer Kapuze vermummt hatte, war höchstens mittelgroß, dafür aber umso kräftiger gebaut, wie sie in ihrer Panik registrierte. Er beugte sich vor und packte sie am Oberarm.

Carly schrie aus Leibeskräften, als sich seine Finger schmerzhaft in ihren nackten Oberarm gruben und sie hinter der Wanne hervorzogen. Sie konnte seiner Kraft nichts entgegensetzen und wurde kopfüber mitgerissen. Im letzten Moment konnte sie sich am Rand der Wanne festhalten, verlor dabei jedoch das Gleichgewicht und stürzte in die Wanne. Sie fiel direkt auf Sandra und spürte den lauwarmen Wasserstrahl an der Hüfte, während sie vergeblich versuchte, an der glatten Innenseite der Wanne Halt zu finden. Sie schlug wie wild mit Armen und Beinen um sich, um sich hochzurappeln und aus der Wanne zu kommen.

Sie war ihm zwar durch ihren Sturz in die Wanne entschlüpft, was ihr jedoch nicht viel nützte, wie ihr mit Schrecken bewusst wurde - denn sie war im Moment so hilflos wie eine Schildkröte, die auf dem Rücken lag. Während sie immer noch verzweifelt versuchte, sich an der glatten Wanne hochzuziehen, sah sie mit Schrecken, wie er den Arm hob, um ihr das Messer in die Brust zu stoßen.

Mit einem Aufschrei versuchte sie auszuweichen, was ihr sieher nicht gelungen wäre, wenn sich nicht in diesem Augenblick Sandras Körper mit aller Kraft hochgehoben und sie über den Rand der Wanne hinausgeschleudert hätte. Das Messer verfehlte sein Ziel und stieß erneut mit lautem Knirschen gegen die Wanne. Mit einem Aufschrei landete Carly auf Händen und Knien auf den Fliesen. Wasser spritzte aus der Wanne und überschwemmte den Boden, auf dem sich eine riesige Pfütze aus Wasser, Blut, Orangensaft und Glassplittern bildete. Carly stellte fest, dass ein wenig von dem Blut von ihr selbst stammte, nachdem sie entweder von einem Glassplitter oder von seinem Messer verletzt worden war. Ihre linke Hand blutete stark, wie sie mit einem kurzen Blick feststellte, doch sie spürte nicht den geringsten Schmerz.

Das musste der Schock sein, ging es ihr durch den Kopf. Sie hörte einen heiseren Aufschrei. Als sie aufblickte, sah sie, wie er auf dem schlüpfrigen Boden ausglitt und um ein Haar gestürzt wäre.

Sie versuchte verzweifelt auf allen vieren, die Tür zu erreichen, der sie näher war als er, doch auf dem glatten Boden kam sie kaum voran. Immer wieder glitt sie mit den Händen und Tennisschuhen auf den nassen Fliesen aus. Carly hörte das Knirschen seiner Schuhe hinter ihr, sie hörte seinen harten Atem und das Rascheln seiner Kleidung, als er auf sie zugestürmt kam. Es roch nach Orangensaft und Seife, nach ihrer eigenen Angst und nach etwas anderem - etwas scheußlich Süßlichem, das ihr fast den Magen umdrehte und alles vor ihren Augen verschwimmen ließ. Ein Tuch presste sich gegen ihre Wange - kalt, nass und von diesem widerlichen Geruch getränkt. Dieser Geruch ...

Sie wurde von blankem Entsetzen gepackt. Die Dunkelheit drohte sie mit sich zu reißen. Dieser Geruch ...

Er hatte sie eingeholt und versuchte ihr dieses widerliche nasse Tuch auf die Nase und den Mund zu drücken. Sie stieß seine Hand mit dem Tuch zur Seite, wodurch sie erneut das Gleichgewicht verlor und hart auf Hüfte und Schulter fiel.

Das weiße, quadratisch zusammengefaltete Tuch landete direkt vor ihrem Gesicht auf dem nassen Boden. Dieser Geruch ...

Binnen weniger Augenblicke sog sich das Tuch mit Wasser voll, und der Geruch verschwand.

»Jetzt hab ich dich.«

Carly blickte in blankem Entsetzen auf und sah, wie er sich auf sie stürzte wie eine Katze auf einen Vogel. Während sie immer noch verzweifelt versuchte, auf dem schlüpfrigen Boden vorwärts zu kommen, packte er sie an den Haaren und riss ihren Kopf zurück.

Voller Angst starrte sie auf die schwarze Kapuze und sah durch zwei Löcher, die mit ihren gezackten Rändern so aussahen, als hätte man sie mit der Schere ausgeschnitten, seine Augen. Sie waren auffallend hellblau und blutunterlaufen und hatten fast keine Wimpern. Die kleinen schwarzen Pupillen, die sie kalt und gefühllos ansahen, sagten ihr, dass der Mann sie ohne Gnade abschlachten würde.

Das kann einfach nicht wahr sein, ging es ihr wieder und wieder durch den Kopf, während ihr Herz wie wild pochte. Der Mann kam ihr nicht wie ein wirklicher Mensch vor, sondern mehr wie ein Monster aus einem Horrorfilm - ein Monster in schwarzen Kleidern und weißen Chirurgenhandschuhen. Sie hatte solche Angst, dass sie kaum noch atmen oder sich bewegen konnte, ihre Arme und Beine waren bleischwer, und es kam ihr so vor, als würde die ganze albtraumhafte Szene wie in Zeitlupe ablaufen.

»Jetzt erinnere ich mich wieder an dich«, sagte er mit seinem widerlichen heiseren Flüstern durch den Mundschlitz in seiner Kapuze. Er beugte seinen Kopf über den ihren und betrachtete sie aufmerksam. Wimmernd vor Angst starrte Carly das Messer an, das er langsam hob, um ihr die Kehle durchzuschneiden, wie ihr mit Schrecken bewusst wurde.

Sie hörte das Rauschen des fließenden Wassers, außerdem ihr eigenes flaches Atmen und seine tieferen harten Atemzüge. Sie spürte den zupackenden Griff seiner Hand in ihrem Haar, den kalten nassen Boden unter ihren Fingern und das von nackter Angst getriebene Pochen ihres Herzens. Ich werde sterben, ging es ihr durch den Kopf.

Wenn sie an die schmerzlose Wunde an ihrer Hand dachte, so konnte sie davon ausgehen, dass es nicht wehtun würde. Sie würde überhaupt nichts spüren. Die Klinge würde tief in ihre Kehle schneiden, und sie würde in ihrem Schockzustand gar nicht spüren, wie das warme Blut hervorschoss. Sie würde nichts mehr spüren und nichts mehr denken, außer dass sie starb, und dann würde alles vorbei sein ...

Sie wollte nicht sterben.

»Nein!«, schrie sie so laut, dass sie sich selbst aufschreckte und in die Wirklichkeit zurückrief - so laut, dass sie nichts anderes mehr hörte, nicht das Dröhnen des Bluts in ihren Ohren, nicht das Rauschen des Wassers, nicht mehr ihr Atmen und auch nicht das seine; es gab nichts anderes mehr als das Urbedürfnis zu überleben.

Sie warf sich nach links, als das Messer wie ein Habicht auf ihre verwundbare Kehle herabstieß. Im nächsten Augenblick spürte sie ein Brennen auf der Kopfhaut, als ihr Haare ausgerissen wurden - doch das Messer verfehlte sein Ziel und traf stattdessen ihre Schulter. Sie spürte einen stechenden Schmerz und dann ein Brennen an der Stelle, wo die Klinge sie verletzt hatte.

Er stieß einen Fluch hervor und riss sie an den Haaren zu sich zurück. Noch einmal schrie sie in ihrer Verzweiflung auf und sah erneut den Tod auf sich zukommen.

Diesmal gab es kein Entkommen mehr aus seinem eisernen Griff. Noch einmal würde sie dem Tod nicht entrinnen können.

Keuchend vor Angst und Verzweiflung kam ihr der gleiche Gedanke wie einige Sekunden zuvor: Sie wollte nicht sterben. Bitte, Gott, bitte, Gott...

Sie tastete mit den Fingern verzweifelt über die Fliesen unter ihren Händen und stieß auf etwas Hartes, etwas Scharfes - und ihr wurde bewusst, dass es eine lange Glasscherbe mit scharfen Kanten war.

Das Messer stieß bereits wieder auf ihre Kehle herab, als sie die Glasscherbe mit aller Kraft gegen sein Knie rammte. Er schrie auf, das Messer fiel ihm aus der Hand, und er ließ ihre Haare los. Von einem Moment auf den anderen war sie wieder frei.

Carly stürmte schreiend aus dem Badezimmer. Kalter Schweiß trat ihr aus allen Poren, als sie auf den Flur hinaus und zur Treppe lief. Ein angsterfüllter Blick zurück sagte ihr, dass er schon wieder hinter ihr her war. Das Blut strömte ihm aus der Wunde am Knie, er fluchte und stöhnte vor Schmerz, doch er nahm die Verfolgung auf. Im nächsten Augenblick stürmte sie die Treppe hinunter, fast ohne die Stufen zu berühren.

Das Messer, das er wieder an sich genommen hatte, blitzte in seiner Hand.

»Du bist tot. Du bist so gut wie tot«, stieß er in seinem rauen Flüsterton hervor, dass es ihr kalt über den Rücken lief.

In ihrer Angst sprang Carly die letzten Stufen hinunter, landete auf beiden Beinen im Flur und stürmte auf die Haustür zu.

Doch er ließ sich nicht abschütteln und war dicht hinter ihr. Als sie den kalten Metallknauf in ihrer Hand hielt, wusste sie bereits, dass sie es nicht schaffen würde. Er würde sie erwischen, bevor sie das Vorhängeschloss und die Tür geöffnet hatte und ins Freie entkommen konnte. Das Blut gefror ihr in den Adern, als ihr bewusst wurde, dass sie nicht durch die Haustür flüchten konnte, dass es genauso sinnlos war, zum Telefon zu laufen und Hilfe zu rufen oder den Alarmknopf am Sicherheitssystem zu drücken - denn all das kostete wertvolle Sekunden, die es ihm ermöglichten, sie zu erwischen. Die Zeit reichte wahrscheinlich nicht einmal aus, zum Lichtschalter zu laufen und das Licht einzuschalten - außerdem war das ohnehin keine gute Idee; sie konnte ihn dann zwar sehen, aber er sie genauso.

»Du bist tot.« Er war jetzt ebenfalls auf dem Flur und sprang hinkend, aber keineswegs langsam hinter ihr her, obwohl er am Bein verletzt war.

Carly schrie auf und flüchtete sich in die Dunkelheit des Wohnzimmers. Sie war froh, dass sie das Haus gut genug kannte, um in der Dunkelheit einen winzigen Vorteil gegenüber den Angreifer zu haben. Sie wusste, wie die Räume angeordnet waren und ...

Er wusste es auch.

Der Einbrecher. Er war der Einbrecher, das stand für sie genauso fest, wie dass Weihnachten im Dezember war.

Er war zurückgekommen. Hatte er es auf sie abgesehen? Der Gedanke ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Plötzlich hatte sie eine Idee. Es war ihre einzige Chance. Es konnte genauso gut schief gehen, dennoch ...

Sie eilte zu dem Tisch beim Sofa, griff nach der Glasschüssel mit den Pfefferminzbonbons und schleuderte sie mit aller Kraft gegen das Fenster. Die Scheibe zerbarst mit lautem Klirren, und im nächsten Augenblick ertönte das schrille Heulen der Alarmanlage.

»Miststück.«    '

Es klappte. Es klappte tatsächlich. Die Alarmanlage funktionierte so, wie sie sollte. Jemand ist ins Haus eingedrungen. Wir brauchen Hilfe.

Doch er war immer noch hinter ihr her. Er war nun ebenfalls im Wohnzimmer - sie sah die dunkle drohende Gestalt, die auf sie zugestürmt kam. Trotz des Heulens der Alarmanlage wollte er sie nicht entwischen lassen.

Wenn er sie erwischte, würde er sie töten ...

Sie schrie so laut, dass man es wahrscheinlich bis Atlanta hören konnte, und rannte zum hinteren Wohnzimmer hinüber. Sie durchquerte das Zimmer und stürmte auf den Flur hinaus und weiter zur Küche. Vor der Tür zur Küche blieb sie abrupt stehen.

Sie hätte nicht sagen können, warum sie es wusste - doch sie wusste einfach, dass er ihr nicht auf ihrem Fluchtweg gefolgt war, sondern einen anderen Weg eingeschlagen hatte. Er war da, direkt vor ihr in der dunklen Küche, und wartete auf sie.

Er wartete, dass sie ihm in die Falle ging.

Sie hielt den Atem an. Ihr Herz machte einen Sprung.

Plötzlich hörte sie über dem Heulen der Alarmanlage ein heftiges Pochen. Jemand klopfte an die Haustür, rüttelte am Türknauf und trommelte mit der flachen Hand gegen das Glas.

War das die Rettung in letzter Sekunde?

Carly drehte sich jäh um und rannte wie der Blitz los. Als sie die Haustür erreichte, rang sie nach Atem, und ihr Blut dröhnte so laut in ihren Ohren, dass sie kaum noch etwas anderes hörte, weder das Heulen der Alarmanlage noch das Pochen an der Tür. Und auch niemanden, der hinter ihr her war. Wo war er nur? Bestimmt würde er jeden Augenblick aus der Dunkelheit auftauchen und ihr das rasiermesserscharfe Messer in den Rücken stoßen. Wenige Sekunden vor ihrer Rettung würde sie doch noch sterben.

Schreiend blickte sich Carly um, während sie verzweifelt versuchte, die Tür zu öffnen. Ihre Hände waren feucht vom Schweiß, so dass sie kaum imstande war, den Knauf zu drehen ...

»Carly!« Es war Matt. Sobald sie die Tür aufbekommen hatte, stürmte er herein, und sie warf sich gegen ihn und spürte, wie ihre Beine unter ihr nachzugeben drohten und wie alles um sie herum sich drehte, während sie in seine Arme sank.

»Was ist los? Was ist passiert? Verdammt...« Er stieß mehrere wüste Flüche aus, steckte seine Pistole wieder in das Holster und drückte sie an sich, bevor sie kraftlos zu Boden gesunken wäre.

Er fühlte sich so wunderbar warm und fest und sicher an. Jetzt, da Matt hier war, war alles gut. Sie würde nicht sterben. Sie war in Sicherheit.

»Sandra ... Matt, o Matt, er ist hier im Haus ... in der Küche ... der Einbrecher... Sandra ist oben im Badezimmer ... sie ist verletzt... Oh, Matt. Oh, Matt.« Carlys Beine gaben unter ihr nach.

»Durchsucht das Haus«, stieß Matt rasch hervor, während er sie hochhob, und Carly sah, dass mindestens zwei Männer ihn begleitet hatten. Sie stürmten ins Haus, und einer der Männer schaltete das Licht im Flur ein. Jetzt erst erkannte Carly, dass es Antonio und Mike waren, die mit gezückten Pistolen durch das Haus liefen.

»Sandra ... oben im Badezimmer neben meinem Zimmer. Er hat sie verletzt...«

Diesmal schien Matt mitzubekommen, was sie sagte.

»Antonio«, rief Matt seinem Stellvertreter nach. »Sandra ist oben im hinteren Badezimmer. Sie ist verletzt, sagt Carly. Mike, sieh in der Küche nach.«

Antonio stürmte ohne zu zögern die Treppe hinauf.

Erschöpft ließ Carly den Kopf an Matts Schulter sinken. Sie war völlig benommen, es drehte ifir fast den Magen um, und sie zitterte vor Kälte, während sich alles um sie herum zu drehen schien. Sie war noch nie in ihrem Leben in Ohnmacht gefallen und hatte das Gefühl, dass es ihr nun zum ersten Mal passieren würde.

»Großer Gott!«, stieß Matt hervor, während er sie zum Wohnzimmer trug und abrupt innehielt. Carly erkannte mit Mühe, dass er erschrocken auf sie hinunterblickte. Obwohl sie so schwach war, dass sie kaum noch den Kopf heben konnte, versuchte sie trotzdem zu erkennen, was ihn derart erschreckt hatte. Sie sah sich in seinen starken Armen liegen, zitternd in ihren nassen Kleidern, ihren Jeans und ihrem marineblauen T-Shirt - nur war das T-Shirt nicht mehr blau, sondern rot...

»Du bist ja voller Blut. Du blutest. Der Bastard hat dich verletzt. Verdammt!«

Sie nahm seine letzten Worte wie aus weiter Ferne wahr, als ihr letztes bisschen Kraft sie verließ. Sie wurde nicht ohnmächtig, doch sie lag schlaff mit geschlossenen Augen in seinen Armen, als er sie etwas fester umfasste und mit ihr irgendwohin lief.

Dass sie nicht ohnmächtig war, sondern nur absolut erschöpft, wusste sie vor allem deshalb, weil sie in der Ferne Antonios Stimme hörte: »Ruft einen Krankenwagen, schnell!«