4 Der erste Fehler
Detroit, Utah: 1884 bis 1890
Hawley musste nicht lange von Price angelernt werden. Schon nach einer Woche durfte er seine eigenen Tiere zerlegen. Einen Monat danach schaffte er bis zu sieben oder acht pro Schicht, was ein neuer Rekord war, und er bekam einen Bonus, weil er so schnell und genau arbeitete. Sein Vorarbeiter sagte, er habe noch nie einen so sorgfältig arbeitenden Mann unter sich gehabt. Ihm gefiel besonders die Art, wie Hawley die inneren Organe und Knochen vom Rest des Tieres trennte und so auf seinem Arbeitsplatz verteilte, dass er sie, wenn die Zeit dafür gekommen war, auf schnellstmögliche Weise in die verschiedenen Behälter geben konnte und kaum eine Spur von ihnen zurückblieb.
So groß war sein Erfolg, dass er eines Abends vor Beginn der Schicht ins Büro zu Leo McKinley gerufen wurde, einem der Besitzer des Schlachthofes. »Wie ich höre, bist du einer unserer besten Jungarbeiter seit langer Zeit«, sagte McKinley. »Geschickt, belastbar, schnell.« Es klang, als wollte er Hawley eine Stelle als Profibaseballspieler anbieten.
»Ich mag meine Arbeit«, antwortete Hawley bescheiden.
»Du magst sie, was? Drei Nächte die Woche. Was würdest du von einer Vollzeitstelle halten? Fünf Tagesschichten, und nachts bleibt Zeit für die Mädchen? Was meinst du?«
Hawley schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich«, erklärte er. »Ich studiere und will Arzt werden.«
»Hier hast du bessere Aussichten, mein Sohn«, wurde ihm gesagt. »Ich spreche von zwanzig Prozent mehr Lohn. Ein besseres Angebot bekommst du nicht. Was, wenn du eines Tages eine Frau und eine Familie willst? Da brauchst du Geld, Junge. Vertrau mir. Die Frauen erwarten heute einen Mann, der ihnen was bieten kann.«
Hawley lachte. Das Angebot schmeichelte ihm, aber er ließ sich nicht überreden, sondern blieb bei seinen Nachtschichten und seinen Zielen.
Jezebel schimpfte, wenn er morgens voller Blut nach Hause kam. »Sieh dich an«, sagte sie voller Abscheu. »Was müssen die Nachbarn denken? Dass du heimtückischer Mörder bist, werden sie denken, gehst abends sauber und ordentlich aus dem Haus und kommst in der Frühe voller Blut und nach Tod stinkend zurück. Was für ein Leben ist das bloß? Das ist kaum Gottes Werk.«
»Es ist überhaupt kein Leben«, antwortete er kalt. »Es dient nur dazu, Geld zu verdienen.«
Wie zu erwarten, bekam er nach dem ersten Jahr bei McKinley-Ross sein Diplom aus Philadelphia und dann noch eines, diesmal als Augen- und Ohrenspezialist vom Ophthalmic Hospital in New York City, und das alles dank seiner wöchentlich drei Nächte Arbeit als bester Tierzerleger Michigans. Er träumte von dem Moment, da ihn ein Fremder nach seinem Namen fragen und er endlich so weit sein würde, sich höflich verneigen, ihm leicht vorgebeugt die Hand schütteln und sagen zu können, was er sich so lange schon ausmalte. »Mein Name«, würde er voller Stolz erwidern, »ist Doktor Crippen.«
Obwohl die Fahrt von Ann Arbor in Michigan nach Detroit nicht länger als eine Stunde dauerte, wurde Dr. Hawley Harvey Crippens Entscheidung im Frühjahr 1884, dorthin zu ziehen, von seiner Mutter als der bewusste Versuch verstanden, ihrem Einfluss zu entfliehen. Damit hatte sie recht.
Aufgrund seiner zwei Diplome aus Philadelphia und New York wurde Hawley die Position eines Arzthelfers in einer stark frequentierten allgemeinmedizinischen Praxis in der Innenstadt von Detroit angeboten. Seine Tätigkeit war eigentlich die einer Krankenschwester und wurde trotz aller Überstunden schlecht bezahlt, aber sie gab ihm die Möglichkeit, mit Menschen zu arbeiten und nicht mit toten Tieren, und das allein schon lohnte den Aufwand. Die Praxis gehörte vier Ärzten im Alter von dreiunddreißig bis siebenundsechzig, wobei der jüngste, Dr. Anthony Lake, der Sohn des ältesten, Dr. Stephen Lake, war. Die beiden erlaubten ihren Kollegen, sie mit Dr. Anthony und Dr. Stephen anzureden, um Missverständnissen vorzubeugen. Hawley arbeitete für Dr. Stephen und verstand sich ziemlich gut mit ihm, sah der ältere Mann in seinem neuen Angestellten doch die Anlagen für einen guten Arzt. So viel Begeisterung für die Sache hatte er selten erlebt, nicht einmal bei seinem eigenen Sohn, der mehr oder minder in den Beruf hineingeschlittert war, nachdem sein Vater ihm einen Platz an der Universität gekauft hatte.
»Warum haben Sie nicht Medizin studiert, Hawley?«, fragte Dr. Stephen ihn eines Abends, als die Praxis bereits geschlossen hatte und die beiden in der Küche ein leichtes Abendessen einnahmen. »Sie wissen ebenso viel über die Funktionsweise des Körpers wie ein Student kurz vor dem Abschlussexamen. Ich habe weit weniger gut arbeitende Ärzte erlebt. Sie haben außergewöhnlich geschickte Hände, einige Ihrer Nähte sind schlicht großartig.«
»Ich konnte es mir nicht leisten«, erklärte Hawley. »Die Studiengebühren waren zu hoch. Ich war im Laden meines Vaters angestellt, und es war einfach zu viel Geld. Die Diplome konnte ich nur machen, indem ich drei Nächte die Woche in einem Schlachthof gearbeitet habe.«
Dr. Stephen verzog das Gesicht, obwohl er alles andere als zimperlich war. »Das ist eine der grausamen Ironien des Lebens«, sagte er. »Der Herr gibt Ihnen das Talent, aber der Gott des Handels und der Finanzen erlaubt Ihnen nicht, es zu nutzen.«
Hawley lächelte. Der Name des Herrn erinnerte ihn an seine Mutter. Er hatte beide in Ann Arbor zurückgelassen und dachte kaum noch an sie.
»Übrigens, solange Sie hier sind, vor den Patienten, meine ich, werden Sie immer Dr. Crippen genannt. Natürlich sind Sie nicht wirklich ein Doktor, aber die meisten Medizinstudenten benutzen den Titel, weil sich die Patienten dann wohler fühlen. Es ist einfacher so.«
»Ich denke, es besitzt einen gewissen Klang«, sagte Hawley.
Er bewohnte ein kleines Zimmer im obersten Stock eines Hauses nicht weit von der Praxis. Das Haus gehörte Dr. Anthony Lake, der dem neuen Angestellten das Zimmer kurz nach seiner Ankunft in Detroit angeboten hatte und dafür ein Drittel seines Lohnes einbehielt. Das Haus selbst war groß und gut möbliert, Hawleys Zimmer jedoch klein und eng, und es enthielt wenig mehr als ein Bett, einen kaputten Schrank, einen Schreibtisch und ein Waschbecken. Hawley hatte den Eindruck, dass es früher als Lagerraum benutzt worden war, und mehr als einmal wachte er bereits um fünf Uhr morgens auf und hatte das Gefühl, bei der Feuchtigkeit und dem Staub in der Luft zu ersticken. Ein kleines Dachfenster stellte die einzige Lüftungsmöglichkeit dar, ließ aber kaum natürliches Licht herein, da es völlig verschmutzt war und man, um es zu säubern, aufs Dach hinaus gemusst hätte.
»Wenn Sie da rausklettern wollen«, erklärte sein Vermieter ihm, »können Sie es putzen. Wahrscheinlich aber fallen Sie nur runter und brechen sich das Genick, und dann kann Ihnen kein Arzt dieser Welt mehr helfen.«
Dr. Anthony war zehn Jahre älter als er, und doch hatte Hawley kein so angenehmes Verhältnis zu ihm wie zu seinem Vater. Er war froh, nicht der Helfer des Jüngeren zu sein. Es war bekannt, dass Medizinstudenten es nicht länger als ein, zwei Monate bei Dr. Anthony aushielten, und ebenso, dass er nur die hübschesten Bewerberinnen anstellte. Er war verheiratet, hatte ein kleines Kind und lebte nur die Woche über im Haus in der Stadt, an den Wochenenden fuhr er hinaus zu Mrs Lake in das elegantere Haus auf dem Land, wo es grüner war. Hawley sah Mrs Lake nur einmal während seiner Zeit in der Eaton Lane und war von ihrer Schönheit überwältigt. Er wurde tiefrot, als sie das Wort an ihn richtete, und brachte seine Antworten nur stotternd heraus. Frauen waren noch ein Mysterium für ihn.
Wenn er morgens in die Praxis kam, sah er als Erstes Charlotte Bell, die junge Rezeptionistin, die nur drei Tage nach ihm dort angefangen hatte. Ursprünglich stammte sie aus Kalifornien, hatte aber über ein Jahr in Michigan gelebt und ihre vorherige Stelle als Rezeptionistin eines Augenarztes nur verlassen, weil der Arzt verstorben war. Es war diese Verbindung, die sie dazu ermutigte, sich mit dem nervösen jungen Mann anzufreunden.
»Wie ich höre, haben Sie in New York Augenheilkunde studiert?«, sagte sie eines Tages, als sie zusammen zu Mittag aßen. Hawley überlegte, ob er ehrlich sein und ihr sagen sollte, dass es nur ein Fernkurs gewesen war, oder ob er lügen und sich den Anschein geben sollte, schon weiter herumgekommen zu sein, als es tatsächlich der Fall war.
»Das ist richtig«, antwortete er kurz entschlossen.
»Ich wollte immer schon einmal nach New York«, sagte sie und blickte verträumt aus dem Fenster, als müsste sie sich nur genug anstrengen, dann könnte sie dort draußen die Freiheitsstatue sehen. »Aber ich glaube, ich hätte ein wenig Angst. Ist die Stadt so laut und voll, wie man sagt?«
»Aber ja«, sagte Hawley, der Michigan während seiner gesamten dreiundzwanzig Lebensjahre nicht verlassen hatte. »Da müssen eine Million Leute leben.«
»Eine Million!«, wiederholte sie atemlos. »Unmöglich, sich das vorzustellen!«
»Überall eilen Leute über die Bürgersteige, Straßenbahnen lassen ihre Hupen ertönen, und von jeder Ecke dringt Lärm und Musik herüber. Alles ist voller Leben. Es ist sicher keine Stadt für eine alleinstehende junge Dame, würde ich sagen.«
»Ich frage nur, weil ich für einen Augenarzt gearbeitet habe, bevor ich hier angefangen habe«, sagte Charlotte. »Dr. Abraham Rubens. Kannten Sie ihn?«
Sollte ich?, fragte er sich. »Ich glaube nicht«, sagte er zögernd und betrachtete sie, um zu sehen, wie sie reagierte.
»Wirklich nicht? Er war einer der Besten seines Fachs. Ich kann nicht glauben, dass Sie seinen Namen noch nie gehört haben. Unser Wartezimmer war immer mit den wichtigsten Leuten gefüllt. Alice Darson, die Schauspielerin? Von der haben Sie aber doch gehört?«
»Natürlich«, sagte er, obwohl ihm auch dieser Name nie in seinem Leben untergekommen war. Sein Interesse am Feuilleton-Teil der Zeitung war minimal.
»Sie kam jede Woche. Ich sollte Ihnen das nicht sagen, aber sie erblindet. Mit dem linken Auge kann sie schon nichts mehr sehen, und das rechte wird auch immer schlechter. Sie wollte nicht, dass jemand davon erfuhr. Sie hatte Angst, die Theaterdirektoren könnten es hören und ihr keine Rolle mehr geben. Jetzt, wo der Doktor tot ist, weiß ich auch nicht, was sie tun wird. Er war der Einzige, dem sie vertraut hat, verstehen Sie. Über Jahre ist sie zu ihm gegangen.«
»Wirklich«, sagte Hawley und war sich nicht sicher, ob er von ihren Verbindungen beeindruckt sein oder Anstoß daran nehmen sollte, dass sie eine so lose Zunge hatte.
»Und dann war da der Gouverneur«, fügte sie hinzu und sah sich nervös um, als könnte der Mann überall politische Feinde haben, selbst in der kleinen Küche einer einfachen Arztpraxis. »Er sieht doppelt und kann kaum entscheiden, wo jemand vor ihm steht. Er muss überlegen, wer denn nun die richtige Person ist, die linke oder die rechte, und die sieht er dann an und hofft, dass er richtig geraten hat. Das funktioniert aber nicht immer, kann ich Ihnen sagen. Einmal hat er fünf Minuten mit mir gesprochen und jeden einzelnen Satz an den Gummibaum neben mir gerichtet. Egal, der Doktor ist dann immer nur noch zu ihm nach Hause gegangen. Was auch richtig so war. Man kann schließlich von einer so wichtigen Person nicht erwarten, dass sie in die Praxis kommt. Die Praxis hier ist ganz anders, hier scheint es keine berühmten Patienten zu geben«, sagte sie mit einem Seufzen.
Ihre atemlose Begeisterung ließ Hawley ungewollt lächeln. Wenn sie aus dem Fenster sah, was sie immer wieder tat, von größeren, besseren Dingen träumend, nutzte er die Gelegenheit, um ihr auf die Brüste zu starren, die sichtlich aus dem tief ausgeschnittenen Mieder drängten. Unerfahren mit Frauen fühlte er sich zu Charlotte Bell hingezogen.
Ihre Freundschaft entwickelte sich über viele Mittagessen, und nach einem Monat willigte er ein, mit ihr ins Theater zu gehen, in eine König-Lear-Aufführung im Detroit Playhouse. Alice Darson spielte die Cordelia, obwohl sie eindeutig zwanzig Jahre zu alt für die Rolle war. Ihre schlanke Figur und ein sorgfältig aufgetragenes Make-up sorgten dafür, dass sie nicht allzu fehl am Platz wirkte. Ihre Sehfähigkeit musste sich weiter verschlechtert haben, denn sie wies Gonerils Königreich zurück und nicht das ihres Vaters, balancierte unsicher am Rand des Orchestergrabens und wäre bei mehr als einer Gelegenheit beinahe hineingefallen.
Charlotte hatte die Karten für das Stück gekauft und ihn eingeladen, sie zu begleiten, was ihn zugleich erschreckt und erregt hatte. Es fiel ihr schwer, seine Stimmung einzuschätzen, als sie sich vor dem Playhouse trafen. Sie hatte erwartet, er würde nervös sein und den Gentleman geben, aber er hielt die Hände zu Fäusten geballt, und obwohl er sich höflich und zuvorkommend verhielt, schien doch klar, dass ihm anderes im Kopf herumging. Hoffentlich hält er mich nicht für vorwitzig, weil ich ihn ins Theater eingeladen habe, dachte sie. Sie hatte es getan, weil sie ihre Gespräche so genoss und in ihm eine ruhige, verlorene Seele vermutete, genau die Art Mann, die sie faszinierend fand. Wann immer sie ihren Begleiter während der Vorstellung jedoch betrachtete, wirkte er abgelenkt und schaute seitlich in die Kulissen, ganz ähnlich wie der Gouverneur von Michigan es tat, wenn jemand direkt vor ihm stand.
»Ich glaube nicht, dass Ihnen der Abend gefallen hat«, sagte sie leise, als sie am Fluss entlanggingen und er sie nach Hause brachte.
»Da irren Sie sich, Miss Bell«, sagte er. »Im Gegenteil, ich habe das Stück sehr genossen, wenn ich auch zugebe, dass ich vom Theater nicht sonderlich viel verstehe. Vor allem …« Er zögerte einen Moment und fragte sich, ob es zu weit ging, so etwas zu sagen, beschloss dann aber, dass er wenig zu verlieren hatte. »Vor allem habe ich Ihre Gesellschaft genossen«, fügte er hinzu. »Ja, wirklich sehr genossen.«
»Sie sind sehr lieb«, sagte Charlotte und sah ihn mit großer Zuneigung an. Im verschatteten Licht der Straßenlaternen nahmen seine Züge einen klareren Ausdruck an, er wirkte groß und aufrecht, sein Schnauzbart war ordentlich gekämmt, und seine schmale, spitze Nase gab ihm etwas Aristokratisches. Wenn er doch nur etwas größer wäre, dachte sie bei sich. Denn obwohl er blass war, sein Haar etwas farblos, seine Stimme eher schwach und seine ganze Art etwas reservierter, als sie es sich gewünscht hätte, hielt sie ihn doch für weit netter als all die anderen jungen Männer, mit denen sie bisher ausgegangen war. Vor allem netter als Dr. Anthony Lake, der sie in ein billiges Eckrestaurant eingeladen und dann praktisch zu sich nach Hause gezerrt hatte. Sie war jedoch standhaft geblieben und hatte ihm nicht nachgegeben. »Château Lake«, hatte er ausgerufen, und sie hatte sich auf die Lippe beißen müssen, um nicht zu kichern über seine Aufgeblasenheit. Fast hätte sie ihre Stelle verloren, weil sie nicht mit ihm schlafen wollte, aber irgendwann, in einem Augenblick der Lethargie, hatte er beschlossen, sie in der Praxis zu lassen, und sie fortan einfach ignoriert.
Sie blieben vor Charlottes Haus stehen, auf der Veranda brannte ein Licht. Hawley sah, wie sich die Vorhänge leicht bewegten, und legte die Stirn in Falten. »Mutter und Vater werden noch wach sein«, sagte sie nach einer peinlichen Pause. »Möchten Sie hereinkommen, um sie kennenzulernen? Vielleicht auf eine Tasse Tee? Es war ein so schöner Abend.«
Hawley schüttelte den Kopf. »Heute Abend nicht«, sagte er. »Ich denke, ich sollte nach Hause gehen. Aber vielen Dank, dass Sie bereit waren, mich zu begleiten.«
»Aber Sie waren es, der bereit war, mich zu begleiten«, sagte sie lachend. »Ich war der dreiste Fratz, der Sie eingeladen hat, erinnern Sie sich?«
Ihre Ausdrucksweise überraschte ihn und amüsierte ihn zugleich. Er konnte nicht anders, er musste lächeln, und das ließ auch Charlotte lächeln. Sie hatte ihn kaum je so aufgeräumt erlebt, es gab ihm etwas Jungenhaftes, nicht wie der ernsthafte Arzt, der er so gern sein wollte. Sie hob den Arm, legte die Hand hinter seinen Kopf, genoss das Gefühl des Haars auf ihren Fingern, zog sein Gesicht an ihres und küsste ihn leicht auf die Lippen. Sein erster Kuss. Sie hielt ihn noch einen Moment fest, ließ ihn dann los und öffnete die Tür zu ihrem Haus. »Gute Nacht, Hawley«, sagte sie und lächelte ihm ein letztes Mal zu, bevor sie nach drinnen verschwand.
»Miss Bell«, flüsterte er und war völlig verzaubert.
Ja, Leser, sie heirateten. Und mit ihrer Heirat änderten sich die Umstände. Dr. Anthony Lake entschied, dass Dr. Crippens Zimmer oben in seinem Haus für zwei zu klein war, und wenn er auch keinen Groll auf Charlotte hegte, weil sie ihn zurückgewiesen hatte, vermochte er doch nicht zu begreifen, wie sie sein Angebot ablehnen und stattdessen einen Mann wie Hawley Crippen heiraten konnte, der ihm gesellschaftlich wie sexuell so eindeutig unterlegen war. Weder Hawley noch seiner frischgebackenen Ehefrau machte diese Entwicklung jedoch Sorgen: Charlotte hatte ihrem Mann von Dr. Anthonys Avancen erzählt, und sie waren sich einig, dass sie sowieso eine neue Bleibe finden sollten, um ihr Eheleben zu beginnen. Als wollte er der Verletzung noch eine Beleidigung hinzufügen, beschloss Lake allerdings auch, dass Charlotte nicht länger in der Praxis arbeiten konnte.
»Das sähe nicht gut aus, Crippen«, erklärte er ihm und lehnte sich in den Türrahmen des Zimmers, während Hawley packte. »Eine verheiratete Frau, die arbeitet. Sicher, wenn Sie beide arm wären, und sie wollte ein paar Tage in der Woche Leuten die Wäsche machen, dann wäre das etwas anderes. Aber Sie sind nicht arm. Sie sind fast so etwas wie ein geachteter Mann.«
»Wir haben kaum etwas in die Suppe zu brocken«, protestierte Hawley.
»Aber in der Gosse sitzen Sie auch nicht, oder?«, antwortete der Doktor und runzelte die Stirn. »Was würden die Leute denken, wenn sie wüssten, dass Sie Ihre Frau jeden Tag zur Arbeit schicken? Für einen schrecklichen Ehemann würde man Sie halten. Vielleicht sogar Charlotte selbst. Das ist keine Art, eine Ehe zu beginnen. Glauben Sie, meine Ehe wäre so ein Erfolg, wenn ich Mrs Lake jeden Morgen mit zwei Sandwiches und einem Apfel vor irgendeinem gottverlassenen Büro absetzte?«
Hawley hob eine Braue. Er war sich nicht sicher, ob Lakes Ehe der angemessene Vergleich für ihn war. »Also gut«, sagte er schließlich. »Aber ich sage es ihr selbst, wenn Sie nichts dagegen einzuwenden haben.«
»Ganz und gar nicht«, sagte Dr. Anthony, der sich bereits die Vorstellungsgespräche für die Auswahl einer neuen Rezeptionistin ausmalte. Er hielt es für eine hübsche Idee, die Gespräche zu Hause und nicht in der Praxis durchzuführen. Vielleicht abends. Bei einem Glas Wein. »Ich freue mich, dass Sie das einsehen, es ist zu Ihrem Besten. Ein neuer Anfang für Sie beide. Etwas Besseres gibt es nicht, wenn Sie mich fragen.«
Hawley nickte, und es dauerte eine Weile, bis er die Worte ganz begriff. »Für uns beide?«, fragte er. »Warum für uns beide?«
»Ach, nun kommen Sie schon, Crippen«, sagte sein Gegenüber mit falscher Gutmütigkeit und boxte Hawley gegen den Arm, als wären sie alte Freunde. »Sie wollen doch wohl nicht in unserer alten, stickigen Praxis bleiben? Sie müssen sich eine Stelle mit besseren Aussichten suchen. Was, wenn Sie eine Familie gründen wollen? Wie soll die dann überleben? Kinder kosten Geld, das kann ich Ihnen versichern. Glauben Sie mir, ich tue Ihnen damit einen Gefallen.«
»Sie werfen mich hinaus?«, fragte Hawley erstaunt.
»Ich eröffne Ihnen neue Möglichkeiten.«
»Das können Sie nicht«, sagte Hawley und raffte allen Mut zusammen, um ihm zu widersprechen. Er hörte die Nervosität in seiner Stimme, als er lauter wurde, und verfluchte sich für seine Schwäche. »Ich arbeite für Ihren Vater und nicht für Sie. Sie haben nicht das Recht, mich hinauszuwerfen.«
Dr. Anthony atmete tief durch die Nase ein, starrte einen Moment lang auf den Boden und schüttelte den Kopf, als hätte man ihn in eine unmögliche Situation gebracht und er könnte nicht verstehen, warum. »Ich habe mit meinem Vater gesprochen«, sagte er, »und ich habe ihn davon überzeugt, dass es für alle das Beste ist. Ich trenne mich nicht von Ihnen, sondern er. Schießen Sie nicht auf den Überbringer der Nachricht.«
Hawley spürte den plötzlichen Wunsch, gewalttätig zu werden. Er wollte diesen Mann nicht schlagen, wusste er doch, dass er bei so einer Auseinandersetzung den Kürzeren ziehen würde, nein, er wollte ihn zum Invaliden machen, das wäre eine weit passendere Strafe für ihn. Hawleys Kopf war voll mit Bildern aus seinen Schlachthoftagen. Er stellte sich Dr. Lake auf dem Arbeitstisch vor, unfähig, sich zu bewegen, und Hawley machte sich mit seiner Säge und Messer Nr. 9 an die Arbeit. Das Blut sammelte sich auf dem gekachelten Boden, bevor es in den Abfluss gespült wurde.
Am Ende jedoch, feige und unsicher, wie er war, vermochte er seinen Gefühlen keine Luft zu verschaffen, und so blieb ihm wenig, als mit dem Packen fortzufahren und seiner Frau die schlechten Nachrichten zu überbringen. Nach einem Abend voller Diskussionen versuchten sie, soweit es ging, ihre Zukunft zu planen.
Seine nächste Stelle fand er fast genauso, wie er die letzte gefunden hatte, über eine Anzeige im Scientific American. In Utah wurde eine neue Augenklinik eröffnet, und es wurde ein Dutzend Assistenten für die Arbeit in der Forschungsabteilung gesucht. Hawley bewarb sich erwartungsvoll, auch wenn Charlotte nicht sicher war, ob sie in einen anderen Staat ziehen sollten.
»Utah?«, fragte sie. »Was gibt es in Utah?«
»Was gibt es in Michigan, meine Liebe? Nicht viel. Utah wird ein neuer Anfang für uns.« Er zog die Brauen zusammen, als er sich die Worte des jungen Dr. Lake wiederholen hörte, schob die Erinnerung aber schnell beiseite. »Wie es aussieht, wird die Klinik eine der modernsten ihrer Art werden. Es wird ungeheuer aufregend für mich sein, da zu arbeiten.«
»Aber das Baby, Hawley«, sagte Charlotte. »Ist das ein sicherer Ort, um unser Baby großzuziehen?« Charlotte war mittlerweile im sechsten Monat, was an sich schon fast so etwas wie ein Wunder war. »Wie ich gehört habe, gibt es sehr viele Verbrechen in Utah, jeden Tag sollen dort Menschen ermordet werden.«
»Verbrechen gibt es überall, meine Liebe«, antwortete er. »Tagtäglich werden Menschen ermordet. Du wärst überrascht zu erfahren, wie viel Menschen morgens aufwachen, und ehe es Abend wird, haben sie jemanden umgebracht. Das ist nicht nur in Utah so.«
Während der nächsten zwei Jahre wohnten sie ziemlich bequem im oberen Stock eines Hauses, das einem pensionierten Ehepaar gehörte. Die beiden lebten unter ihnen und beschwerten sich ständig wegen des Lärms, den der kleine Otto machte, obwohl es sich um ein ungewöhnlich friedliches Kind handelte. Hawley genoss seine Arbeit in der Klinik, wenn er auch ständig Überstunden machen musste und nicht die Verantwortung übertragen bekam, auf die er gehofft hatte. Tatsächlich wurden von den zwölf neuen Angestellten, die gleichzeitig eingestellt worden waren, nur drei so weit befördert, dass sie das Recht bekamen, eigene Projekte zu planen. Die anderen, einschließlich Hawley, blieben kaum mehr als Assistenten für die aufgestiegenen Mitglieder der Mannschaft. Hawley war sich bewusst, dass seine Arbeitgeber nicht viel von ihm hielten, und es ärgerte ihn, dass ihm ein weiteres Mal der Aufstieg verweigert wurde.
Das Eheleben erwies sich ebenfalls als schwierig. Charlotte Bell war die erste Frau, die Hawley je geküsst hatte, womit klar ist, dass ihre Hochzeitsnacht auch das erste Mal darstellte, dass er mit einem anderen menschlichen Wesen kopulierte – wobei Charlotte den aktiven Part übernahm und nicht er. Zunächst waren ihre Intimitäten peinlich und unbefriedigend, dann wurden sie auch immer seltener. Zu Ottos Empfängnis war es an einem jener seltenen Abende gekommen, da Hawley zu viel Brandy getrunken hatte. Charlotte wollte unbedingt ein Baby, und sie hatte seinen Zustand ausgenutzt.
»Deine Mutter hat wieder geschrieben«, sagte sie eines Morgens am Frühstückstisch, während Hawley die Zeitung las. Er sah sie verärgert über den oberen Rand der Zeitung hinweg an. Sie wusste, dass er sich frühmorgens noch nicht gerne unterhielt. Wenn sie am Morgen schon alle Familienangelegenheiten besprachen, was gab es dann noch zu reden, wenn er am Abend nach Hause kam? Aber heute bestand sie darauf.
»Hat sie das?«, fragte er trocken.
»Sie möchte uns besuchen kommen«, sagte Charlotte, blätterte durch die Seiten und suchte nach möglichen unangenehmen Neuigkeiten, bevor sie noch einmal anfing und den Brief sorgfältiger las. »Oder wir sollen sie besuchen. Sie meint, wir sollen sagen, was wir lieber hätten.«
»Ich persönlich weder das eine noch das andere«, sagte Hawley. »Sollen wir ihr das schreiben?«
»Sie möchte Otto wiedersehen. Sie muss ihn fürchterlich vermissen.«
Hawley legte die Stirn in Falten. »Das letzte Mal ist sie geradewegs ins Wohnzimmer marschiert und hat ihn mit Weihwasser übergossen. Der arme Kerl war so erschrocken, dass er in Tränen ausbrach und sie tagelang nicht ansehen wollte.«
»Ich weiß«, sagte Charlotte und versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken. »Sie dachte, sie würde das Richtige tun.«
»Das war es aber nicht.«
»Sie denkt, wir sind nicht christlich genug.«
»Für unsere Belange sind wir christlich genug. Ich mag es nicht, wenn meine Mutter herkommt und uns erklärt, wie wir unser Kind großzuziehen haben. Sie hat absolut veraltete Vorstellungen. Ich habe dir doch erzählt, wie ich meine wissenschaftlichen Zeitschriften vor ihr verstecken musste …«
»Unter der Matratze, ja. Du hast es ein-, zweimal erwähnt«, sagte Charlotte verzweifelt. »Wirklich, Hawley, das ist Jahre her. Ich finde, du solltest das hinter dir lassen.«
»Ich bin Wissenschaftler, meine Liebe, kein Priester.«
»Soll ich ihr also schreiben, dass sie kommen kann?«
»Himmel, nein. Schreibe ihr, wir kommen im neuen Jahr nach Ann Arbor, und Ende Dezember schreiben wir und sagen, Otto hat Krupp.«
»Hawley! Fordere das Schicksal nicht heraus!«
»Es gibt kein Schicksal, meine Liebe. Wir selbst sind die Schmiede unseres Geschicks, und glaub mir, wenn ich sage, Otto bekommt Krupp, macht ihn das genauso wenig krank, wie es uns reich macht, wenn ich sage, dass wir hunderttausend Dollar erben und ich zum schwedischen König gewählt werde. Wirklich, meine Liebe, du bist sehr süß, was diese Dinge betrifft, aber auch ziemlich unschuldig.«
Hawley glaubte vorbehaltlos, was er über Schicksal und Geschick sagte, dennoch mochte Charlotte es nicht, wenn er so über die Gesundheit ihres Kindes redete. Sie tat so, als wäre es anders, wusste aber sehr gut, dass ihr Mann Schwierigkeiten hatte, seine Liebe für seinen Sohn zu zeigen. Dass er sie sexuell zurückwies, damit konnte sie leben, schließlich führten sie eine äußerst friedliche Ehe, und es kam nur selten zum Streit. Die Hoffnung, dass er gleichsam über Nacht seine Leidenschaft für sie entdecken oder anfangen würde, statt der eher förmlichen Art, mit der er sie behandelte, wirkliche Zuneigung zu ihr zu entwickeln, hatte sie lange schon aufgegeben. Sie hatte dieses Leben gewählt und war zufrieden damit. Hawleys Unbeholfenheit Otto gegenüber schmerzte sie jedoch. Es war nicht so, dass er dem Jungen wehtat oder seine Gegenwart nicht mochte, so auffällig war es nicht. Er war nur offensichtlich nicht gern allein mit ihm. Wenn sie sah, wie die beiden miteinander spielten, hatte sie den Eindruck, dass Hawley lieber anderswo wäre, und seine Gespräche mit dem Jungen klangen gestelzt und hölzern. Manchmal glaubte sie, zwei parallele, voneinander vollständig getrennte Beziehungen zu führen, eine mit einem Mann und eine mit einem Kind, ohne dass dies etwas mit einer Familie zu tun hatte.
Um diese Dinge kreisten ihre Gedanken auch, als sie Otto eines Tages im Kinderwagen den McGraw Way hinunter in Richtung Innenstadt schob. Es war kalt, und sie hatte den Jungen in zwei Pullover und eine Decke gepackt, sich selbst aber vergessen, und bedauerte, ohne Mütze und Handschuhe losgegangen zu sein. Den Vormittag hatte sie damit zugebracht, einen Brief an Jezebel Crippen aufzusetzen, in dem sie auf alle Fragen ihrer Schwiegermutter einging. Sie dankte ihr für die Gebete für sie alle drei und schrieb, Hawley meine, es wäre sehr schön, wenn sie zum Ende der Weihnachtsferien nach Ann Arbor kommen könnten. Charlotte dachte gerade an den Brief, den sie in ein paar Monaten würde schreiben müssen, um ihren Besuch wieder abzusagen, da fiel ihr Blick auf ein junges Paar auf der anderen Seite der Straße.
Die beiden waren nicht viel älter als Hawley und sie, vielleicht fünfundzwanzig oder sechsundzwanzig, aber sie lachten, und der junge Mann hatte schützend den Arm um die junge Frau gelegt. Dann plötzlich, ohne jede Vorwarnung, hob er sie in die Luft und drehte sich mit ihr um die eigene Achse, worauf sie vor Glück kreischte und darum bettelte, er möge sie wieder herunterlassen. Lachend schlug sie ihm auf die Schultern, senkte den Kopf, und ihre Lippen trafen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss. Charlotte sah, wie die Hand der Frau hinter den Kopf ihres Geliebten fuhr, um ihn fester an sich zu drücken und den Kuss noch wilder und intensiver zu erwidern. Ihre beiden Körper waren eng aneinandergepresst, fast schon ungebührlich, und Charlotte bestaunte den Übermut und die Lüsternheit, die in der Umarmung lag. Sie beneidete die beiden. Ihre Wangen röteten sich, und sie seufzte, als ihr mit einem sehnsüchtigen Schmerz klar wurde, dass sie auf der Stelle alles, alles aufgeben würde, Hawley, ihr Leben, ihr Kind, um so leidenschaftlich von einem Mann umarmt zu werden. Sich so geliebt zu fühlen. Körperlich begehrt. Voller Leben. Ihr wurde vor Hunger ganz schwindelig, während sie den Blick nicht von dem Paar löste, ihr Mund wurde trocken, und ihr Inneres zog sich zusammen. Die Menschen, die an den beiden vorbeigingen, sie entweder ignorierten oder abfällig betrachteten, sah sie nicht. Charlotte war so in den Anblick des liebenden Paares versunken, dass der starke Wind die Gelegenheit nutzte und ihr den Brief an Jezebel Crippen aus der Hand blies, ihn hoch in die Luft wirbelte, ihn fröhlich über der Straße hin und her tanzen ließ und dann mitten auf dem Pflaster ablegte.
»Oje«, sagte Charlotte, aus ihrem Tagtraum gerissen. »Mein Brief.« Ohne einen weiteren Gedanken ließ sie auch mit der anderen Hand den Kinderwagen los und lief auf die Straße, um den Brief zurückzuholen, wobei sie weder nach links noch nach rechts sah. Die Straßenbahn war kaum ein paar Armlängen entfernt und vermochte weder zu bremsen noch sie zu warnen. In der nächsten Sekunde schon erfasste sie Charlottes Körper, zog ihn an den Fersen unter sich, und die Räder zermalmten sie. Der Wagen fuhr fast ganz über sie hinweg, bis er mit einem Kreischen zum Stehen kam, und die Menschen schrien auf und wandten den Blick ab von dem blutigen, verstümmelten Körper vor sich. Charlottes Beine waren weit gespreizt, ein Arm so gut wie vom Rumpf gerissen, ein paar Zähne rollten in die Gosse und blieben kurz vor dem Gully liegen.
Hawley nahm die Nachricht vom Tod seiner Frau ohne große Regung auf. Er dachte daran, wie er sie kennengelernt und wie sie ihn verführt hatte. Er dachte an ihre Abende im Theater und an das Gewicht der Verantwortung, das er auf seinen Schultern gefühlt und aus dem heraus er sie geheiratet hatte. Er dachte an die drei Jahre ihres gemeinsamen Lebens, konnte sich aber nicht erinnern, sie je sehr geliebt zu haben. Oh, er wusste, sie war eine absolut angenehme Person gewesen, ohne jede Böswilligkeit, und ganz sicher eine ausgezeichnete Mutter und einfühlsame Gefährtin, mit der er sein Leben hätte verbringen können. Aber Liebe? Die war nicht dabei gewesen. Und so tat er, was er tun musste, um sein Leben weiterzuführen. Er organisierte ihr Begräbnis, brachte sie unter die Erde und setzte Otto in einen Bus zu Charlottes Eltern, die sich, sehr zu seiner Erleichterung, bereit erklärt hatten, die Verantwortung für seine Erziehung zu übernehmen.
Und so war Dr. Hawley Harvey Crippen mit achtundzwanzig Jahren wieder allein.