14
Er ist wach.« Caleb schob Eve und Jane schnell durch die Menge der Sicherheitsbeamten und Polizisten im Flur vor Norris’ Zimmer.
Die Menge teilte sich wie das Rote Meer. Die Beamten lächelten Caleb an, als wäre er ihr bester Freund, und schenkten auch Eve und Jane ein höfliches Lächeln. Einer der Pfleger öffnete die Tür und trat beiseite, um sie eintreten zu lassen.
Ed Norris’ Schulter war verbunden, und er war sehr bleich. Er sah Eve an. »Sie sind Eve Duncan. Seit ich von dem Kelch gehört habe, den dieser Mistkerl in Ihrem Haus hinterlassen hat, wollte ich Sie kennenlernen. Er hat vor, auch Sie zu töten.«
»Wo ist Joe Quinn?«
Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich habe angehalten, weil Quinn Probleme mit seinem Wagen hatte. Er fragte mich, ob ich an seinen Bremsen herumgeschraubt hätte, dann wies er mich an, wieder in mein Auto zu steigen.«
»Sie wurden angeschossen. Wurde auf Joe ebenfalls geschossen?«
»Ich wünschte, ich könnte es Ihnen sagen. Er sah jemanden hinter mir und befahl mir, mich hinzulegen. Dann riss er mich nach unten und ließ sich auf mich fallen.« Er zog eine Grimasse. »Während ich fiel, traf die Kugel meine Schulter. Hätte er mich nicht gestoßen, dann wäre es möglicherweise die Brust oder das Herz gewesen. Er hat mir das Leben gerettet.«
»Aber was ist mit Joe passiert?«
»Ich wurde fast sofort ohnmächtig.« Er überlegte. »Ich glaube, ich habe noch einen zweiten Schuss gehört.«
Eve holte scharf Luft.
»Es tut mir leid, ich bin mir nicht sicher«, sagte Norris. »Verdammt, ich komme mir so hilflos vor. Ich muss aus diesem Krankenhaus raus.«
Auch Eve fühlte sich hilflos. Hilflos, verängstigt und panisch. »Ich danke Ihnen.« Sie drehte sich zur Tür um. »Wenn Ihnen noch etwas einfällt, dann rufen Sie mich bitte an.«
»Das werde ich tun.« Als sie bereits an der Tür war, fügte er hinzu: »Es war Jelak, oder?«
»Ja, ich bin sicher, dass er es war.«
Sie verließ das Zimmer und folgte Caleb, der ihnen einen Weg durch die Menge bis zum Aufzug bahnte. Erst als sich die Aufzugtüren hinter ihnen schlossen, sagte sie etwas. »Es muss Jelak gewesen sein.«
Caleb nickte. »Das ist keine Frage.«
»Er hat Joe verfolgt und auf ihn geschossen«, sagte Jane. »Rache für die Kugel, die Joe ihm verpasst hat?«
»Er war schrecklich wütend auf Joe«, sagte Eve. »Er sagte, Joe sei ihm im Weg.«
»Keine Rache. Jedenfalls war das nicht der Hauptgrund.« Die Türen gingen auf, und Caleb trat beiseite, um sie hinauszulassen. »Was vielleicht ein Glücksfall sein könnte.«
Eve starrte ihn an. »Was?«
»Es könnte sein, dass Jelak ihn lebendig erwischen wollte.« Caleb ging voraus, am Empfang vorbei und Richtung Parkplatz. »Norris sagte, er habe einen Schuss gehört. Er muss nicht unbedingt tödlich gewesen sein.«
»Sie glauben, er lebt noch?« Am Auto blieb Eve stehen und sah ihn an. Verzweifelte Hoffnung stieg in ihr auf. »Wieso?«
»Steigen Sie ein, dann sprechen wir darüber.«
»Wieso?«, wiederholte Jane, als sie im Wagen saßen.
»Jane, Jelak ist Ihnen gefolgt, um Eve in eine Falle zu locken. Quinn hat Sie mit verschiedensten Schutzmaßnahmen umgeben, damit das nicht passiert.« Seine Lippen verzogen sich zu einem sarkastischen Lächeln. »Und ich habe diese Schutzmaßnahmen umgangen, um Jelak in eine Falle zu locken.«
»Das habe ich gemerkt.«
»Aber Jelak hat festgestellt, dass er einen anderen Weg nehmen muss, um zu bekommen, was er will.«
»Joe«, flüsterte Eve.
Caleb nickte. »Sie leben schon lange mit Quinn zusammen. Er ist Ihnen wichtig. Wenn Sie Joes Leben in Gefahr sähen, hätte Jelak seinen Köder.«
»Dann würde er ihn nicht umbringen«, sagte Eve schnell. »Wenn Joe tot wäre, würde er das, was er will, nicht bekommen.«
»Falls Sie recht haben«, bemerkte Jane.
»Quinn wurde entführt. Warum? Doch nur, wenn Jelak vorhat, ihn für irgendetwas einzusetzen.«
»Oder um uns glauben zu machen, Joe sei noch am Leben, und ihn trotzdem einzusetzen«, sagte Jane.
»Das stimmt. Ich will nicht leugnen, dass diese Möglichkeit besteht. Wir müssen abwarten.«
Eve sagte: »Sie gehen davon aus, dass er mich anrufen wird.«
»Oh ja. Daran besteht kein Zweifel.« Caleb ließ den Wagen an. »Aber da wir nicht wissen, wann, bringe ich Sie jetzt nach Hause, damit das Warten bequemer ist.«
»Bequem? Sehr unwahrscheinlich.«
»Relativ gesehen. Darf ich mit Ihnen warten?«
Warum nicht? Caleb konnte vielleicht hilfreich sein, wenn es zum Schlimmsten kam. »Solange Sie nicht versuchen, uns wie Marionetten tanzen zu lassen.«
Caleb schüttelte den Kopf. »Die Teile liegen jetzt an Ort und Stelle, und das ohne irgendwelche Manipulation meinerseits. Ich bemühe mich nur, sie alle im Spiel zu halten und Ihnen beim Überleben zu helfen.«
»Helfen Sie Joe beim Überleben«, sagte Eve erbittert. »Ich werde nicht zulassen, dass Jelak ihn umbringt.«
»Und das ist es, worauf Jelak zählt.«
Das wusste sie, aber es spielte keine Rolle. »Er wird nicht sterben, Caleb.«
»Ich habe Sie gehört.« Caleb fuhr vom Parkplatz. »Und auch Jelak wird froh sein, das zu hören.«
»Seien Sie still, Caleb«, fuhr Jane ihn an. »Wir wissen, was Sie sagen wollen. Wir wissen, was Sie wollen. Wir werden eine Lösung finden.«
»Da bin ich mir sicher. Deshalb möchte ich ja bei Ihnen bleiben.« Er wandte den Blick ab. »Aber ich werde versuchen, meine Meinung für mich zu behalten. Und nichts verraten.«
»Eve, du solltest ins Bett gehen«, sagte Jane liebevoll. »Es wird schon bald hell. Ich weiß, du kannst nicht schlafen, aber du könntest dich ein bisschen hinlegen und ausruhen.«
»Warum ruft er nicht an, verdammt?« Eve schüttelte den Kopf. »Ich kann mich nicht hinlegen. Ich bin so überdreht, als würde es mich gleich zerreißen.«
»Dann arbeite eine Weile. Dann bist du wenigstens beschäftigt.«
Eve nickte heftig. »Na gut. Du hast recht.« Sie ging durch den Raum zu ihrem Arbeitsbereich. »Das hält mich zwar nicht vom Grübeln ab, aber wenigstens haben meine Hände etwas zu tun.«
Jane sah ihr ein paar Minuten lang zu, ehe sie sich umdrehte und auf die Veranda hinausging.
Caleb kam gerade am See entlang auf das Haus zu. Neben ihm trottete Toby. Es war seltsam, dass Toby ihn so sehr ins Herz geschlossen hatte.
»Was haben Sie gemacht?«, wollte sie wissen, als Caleb einige Minuten später die Treppe heraufkam.
»Herumgelaufen. Nachgedacht. Aufgepasst.« Er setzte sich auf die oberste Treppenstufe, und Toby ließ sich neben ihm auf die Veranda sinken. »Aus dem Weg gegangen, damit Sie und Eve einander trösten können. Ich bin kein sehr tröstlicher Mensch.«
»Sie haben ein paar Ecken und Kanten.« Sie setzte sich neben ihn. »Aufgepasst?«
»Es würde zu Jelak passen, ein kompliziertes Szenario vorzubereiten, und dann zuzuschlagen, wenn Sie nicht damit rechnen. Ich wollte nur sicherstellen, dass er nicht in der Nähe ist.«
»Aber Sie haben nicht mit ihm gerechnet.«
»Nein, ich denke, er wird Eve anrufen.« Er schaute hinaus auf den See, dessen glatter Wasserspiegel in zartem Rosa und Gold leuchtete. »Der Tag bricht an. Er lässt sie ganz schön lange warten.«
»Der Scheißkerl.«
»Ein kluger Scheißkerl. Je länger Sie sich Sorgen machen, desto eher sind Sie bereit, den Preis zu bezahlen.«
»Sie haben gesagt, es wäre für Sie eine völlige Überraschung gewesen, dass er Joe entführt hat. Sie sind eigentlich nicht leicht zu überraschen, Caleb.«
»Ich habe damit gerechnet, dass Sie diejenige sein würden. Ich war mir fast sicher, dass er versuchen würde, Sie zu erwischen. Joes Wert kann er vom Verstand her durchaus erkennen, aber nicht mit dem Herzen. Und Jelak lässt sich fast vollständig von seinen Emotionen leiten.«
»Warum hält er Joe nicht für wertvoll?«
»Er ist ein Mann.«
Sie zog die Augenbrauen zusammen. »Das ist Jelak auch.«
»Nicht so ganz. Er ist ein werdender Vampir-Gott. Zumindest sieht er sich selbst so.«
»Und Männer haben für ihn keinen Wert? Warum nicht?«
»Das Blut. Es ist zu dominant und zu aggressiv. Er kann ihm nicht das entnehmen, was er benötigt. Das Blut einer Frau ist weich und reichhaltig, und ihre Kraft mischt sich mit seiner wie ein Fluss, der ins Meer mündet.«
Sie warf ihm einen Blick zu. »Offenbar wissen Sie ziemlich genau, was er denkt.«
»Er denkt so, wie es ihn der Kult gelehrt hat, und ich habe den Kult studiert.«
»Wenn Sie nicht gerade damit beschäftigt waren, die Mitglieder aufzuspüren und umzubringen.«
»Aber um sie aufspüren zu können, musste ich das alles wissen.« Er lächelte. »Und das macht mich wertvoll für Sie, weil ich weiß, wie Jelak tickt.«
»Warum glaubt er überhaupt, es wäre möglich, ein Gott zu werden? Hat dieser Lehrer, bei dem Jelak gelernt hat, wie Sie uns erzählten, denn auch behauptet, ein Gott zu sein?«
»Donari? Nein, er nannte sich selbst einen Meister, aber er war ein Schüler wie Jelak. Doch er war schon weiter auf seinem Weg und erkannte in Jelak ein helles Licht. Er wollte ihn formen.«
»Ein Kult, der aus Schülern besteht und auf einer vagen Legende basiert. Um das zu glauben, muss man schon so irre sein wie Jelak. Ich begreife nicht, wie so ein Kult überhaupt entstehen, geschweige denn, sich über mehrere Jahrhunderte hinweg halten konnte.«
»Macht kann eine erstaunliche Anziehungskraft entwickeln. Auf diese Weise hat sich die Legende von den Vampiren seit Anbeginn erhalten.«
»Sie haben erzählt, dass alles begann, weil zwei Brüder mit angeblich dunklen magischen Kräften im Dorf auftauchten?«
»Ja, die Ridondo-Brüder. Offenbar besaßen sie außer ihren gepriesenen magischen Kräften auch viel Charisma. Sie überzeugten das gesamte Dorf davon, dass sie nicht nur einer Vampir-Elite angehörten, sondern auch anderen beibringen könnten, ebenso mächtig zu werden.«
»Und was ist mit den Ridondos geschehen?«
»Sie haben eine ganze Reihe von Jahren ziemlich gut davon gelebt. Warum auch nicht? Sie führten sich auf wie Könige, und jeder hatte Angst, sich gegen sie zu stellen. Einer von ihnen, Jaime Ridondo, war sogar über zwanzig Jahre lang Bürgermeister des Dorfes. Eines der Gesetze, die sie dem Dorf verordneten, war, dass niemand über ihre Macht sprechen durfte. Das gab ihnen einen gewissen Schutz und erlaubte ihnen, ein normales Leben zu führen.«
»Normal?«
»Normal für sie. Sie heirateten, bekamen Kinder, aber schließlich verließen sie das Dorf.«
»Damit niemand nachweisen konnte, dass sie gar nicht die mythischen Wesen waren, die sie zu sein behaupteten.«
»Das war vermutlich klug von ihnen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Und die Legende lebte weiter und lockte abergläubische Menschen wie Jelak an.«
»Ja, das ist nicht überraschend.«
»Mich überrascht das schon.« Sie schlang die Arme um ihre Knie. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so viele gemeine Menschen gibt, die auf der Suche nach noch mehr Gemeinheit sind.«
»Weil Sie die Anlage zur Gemeinheit nicht in sich tragen. Jelak wurde damit geboren, er hat einen Platz gesucht, dieses Pflänzchen zu setzen und wachsen zu lassen.«
Sie schwieg nachdenklich. »Jelak hasst Joe. Er würde ihn auch dann nicht am Leben lassen, wenn er bekommt, was er will. Das stimmt doch, oder?«
»Nicht, wenn er es verhindern kann.«
»Wir dürfen nicht zulassen, dass Joe etwas passiert«, flüsterte sie. »Das würde Eve umbringen.«
»Und Sie nicht?«
Sie nickte. »All die Jahre, die ich bei ihnen lebte, war er mein Freund. In der ersten Zeit habe ich mich schwer getan, überhaupt irgendjemanden an mich heranzulassen. Mit Eve war es einfacher, sie war mir sehr ähnlich. Wir sind beide auf der Straße aufgewachsen. Joe hingegen war hart, aber er hatte nicht das Gleiche erlebt wie Eve und ich. Ich glaube, ich war ein bisschen eifersüchtig auf Eves Gefühle für Joe. Ich wusste, wie schwer es für sie war, jemanden zu lieben. Ihre Gefühle waren immer nur auf Bonnie gerichtet. Aber sie liebte Joe, und, weiß Gott, Joe liebte sie. Wenn ich sah, was für Blicke er ihr zuwarf, dann fühlte ich mich einsam. Das habe ich keinem der beiden jemals verraten, denn ich war so dankbar für das, was Eve mit mir teilte.« Sie zuckte die Achseln. »Aber Joe und ich wussten beide, dass wir miteinander auskommen mussten, sonst würde einer von uns Eve verlieren. Das wurde niemals ausgesprochen, aber es stand immer im Raum. Und Eve zu verlieren, das konnte keiner von uns ertragen, daher begannen wir allmählich, uns dem anderen zu öffnen. Aber Joe drängte mich niemals. Er war nur immer für mich da, wenn ich ihn brauchte.«
»Das ist ziemlich eindrucksvoll.«
»Er ist in jeder Beziehung eindrucksvoll.« Ihre Lippen wurden schmal. »Ihm darf nichts passieren. Es gibt nicht so viele gute Männer auf dieser Welt, und wir dürfen nicht zulassen, dass einer von ihnen draufgeht.« Sie blickte hinaus in die Morgendämmerung, wo sich jetzt kühn und feuerrot der neue Tag ankündigte. »Wenn Jelak nicht bald anruft, drehe ich durch. Ich gehe mal hinein und schaue Eve dabei zu, wie sie versucht nicht zu zeigen, wie sehr sie das alles innerlich zerreißt.« Sie stand auf. »Und ich möchte Jelak umbringen. Wenn Sie eine Idee haben, wie wir das hinkriegen, dann bin ich bereit, Ihnen zuzuhören.«
Er murmelte: »Ich versichere Ihnen, ich arbeite daran.«
Sie öffnete die Fliegengittertür. »Strengen Sie sich an.«
Eves Telefon klingelte erst nach zwei Uhr nachmittags.
Sie sah, wie Jane und Caleb, die auf der anderen Seite des Zimmers auf dem Sofa saßen, aufmerksam wurden. Dann fasste sie sich ein Herz und drückte auf die Annahmetaste.
»Haben Sie auf mich gewartet?«, fragte Jelak. »Ich hätte schon früher angerufen, aber ich hatte noch zu tun. Sie sind etwas ganz Besonderes, und ich musste mich auf das letzte Stadium meiner Transformation vorbereiten.«
»Sie haben auf Joe geschossen.«
»Natürlich, er musste bestraft werden. Er hat mein Blut vergossen. Das hätte äußerst unangenehm werden können. Aber ich glaube an mich. Niemand konnte mir je genau sagen, wie viel Blut ich für meine Wiedergeburt brauche. Donari erklärte mir nur, dass mein Geist mir mitteilen würde, wenn ich bereit sei. Trotz des leichten Blutverlusts fühle ich mich immer noch sehr stark. Mit Ihnen wäre ich so weit. Daran habe ich keinen Zweifel.«
»Ihr verdammtes Blut ist mir völlig egal. Lebt Joe noch?«
»Ja, ich habe nicht die Absicht, ihn jetzt schon zu töten. Aber ich hätte genauer zielen können, wenn Nancy Jos Vater mir nicht dazwischengekommen wäre. Das war völlig unerwartet. Ich musste mich beeilen, weil ich befürchtete, dass sich einer seiner Helfer in der Nähe herumtreiben würde.«
»Wie schwer ist Joe verletzt?«
»Ein Kratzer an der Schläfe. Längst nicht genug Blut, um mich nach dem, was ich verloren habe, zufriedenzustellen. Obwohl Schmerzen fast ebenso gut sind.«
»Ich möchte mit ihm sprechen.«
»Bald. Wir müssen verhandeln. Ein Geschenk gegen ein anderes.«
»Sie werden Joe ohnehin nicht freilassen, ganz egal, was ich tue.«
»Wie können Sie da so sicher sein? Ich hatte meine Rache. Er ist nicht wichtig für mich. Ich bin sicher, Caleb hat Ihnen erzählt, dass er nicht einmal dazu taugt, meinen Hunger zu stillen. Andererseits könnte er mir das geben, was ich mir am meisten wünsche.«
»Sie sind ein Monster. Einem Monster kann ich nicht vertrauen.«
»Aber Sie haben gar keine andere Wahl.« Seine Stimme wurde tiefer und nahm eine verführerische Sanftheit an. »Und außerdem – wäre das nicht die Gelegenheit, sich zu nehmen, was Sie gern hätten?«
»Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
»Seit Jahren beobachte ich Sie. Ihre Wortwahl, wenn Sie Fragen beantworten. Ihr Gesichtsausdruck in bestimmten Situationen. Daher wusste ich, dass Sie sich für meine endgültige Wiedergeburt hervorragend eignen.«
»Ja?«
»Sie wollen es. Sie haben keine Lust mehr, weiter nach Ihrer Bonnie zu suchen. Sie möchten, dass das alles endlich vorbei ist. Sie möchten, dass Ihr Leben vorbei ist. Darum passen Sie so ausgezeichnet. Es wird eine Freude sein, wenn Sie zu mir kommen.«
»Sie sind wahnsinnig.«
»Nein, mein Geist ist klar und scharf, weil ich der Wiedergeburt so nahe bin. Im tiefsten Inneren Ihres Herzens wissen Sie, dass ich die Wahrheit sage. Ich muss Ihnen nur einen Grund verschaffen, es zu tun.«
»Geben Sie mir einen Grund. Ich will mit Joe sprechen.«
Er seufzte. »Leider kann ich das nicht tun. Er ist sehr eigensinnig. Er will nicht mit Ihnen reden. Ich habe ihm außerordentlich weh getan, aber er sagte, er will sich nicht benutzen lassen.«
»Er ist bereits tot.«
»Sehen Sie? Ich wusste, dass Sie glauben, ich würde Sie anlügen. Darum bin ich so wütend auf Quinn. Diese Verzögerung wollte ich nicht. Vermutlich könnte ich Ihnen ein Foto auf Ihr Telefon schicken, aber dann würden Sie annehmen, es wäre gestellt. Nein, ich muss einen Weg finden, ihn zu überzeugen, mit Ihnen zu sprechen.«
»Ja, das sollten Sie. Ich muss seine Stimme hören, und er muss mir gegenüber etwas erwähnen, was nur wir beide wissen.«
»Das sollte kein Problem sein. Bei einem Paar mit einer solchen Geschichte wie der Ihren gibt es bestimmt genügend Geheimnisse. Er muss nur ein einziges Vorkommnis erwähnen.« Jelak klang ärgerlich. »Ich hatte gedacht, Schmerz wäre die Antwort. Aber er hat ein erstaunliches Durchhaltevermögen. Mir muss wohl etwas anderes einfallen. Aber ich habe schon ein paar Ideen.«
»Lassen Sie ihn laufen. Sie wissen, dass Ihnen die gesamte Polizei auf den Fersen ist. Polizisten, die einen Kollegen suchen.«
»Das kommt für Quinn zu spät. Nein, Sie sind seine einzige Hoffnung. Entscheiden Sie sich.« Er machte eine Pause. »Ist Caleb bei Ihnen?«
»Ja.«
»Das habe ich mir gedacht. Sagen Sie ihm, ich habe keine Angst mehr vor ihm. Bald werde ich in der Lage sein, ihm auf Augenhöhe zu begegnen.« Er fügte hinzu: »Ich werde jetzt auflegen. Ich muss mich daranmachen, Quinn irgendwie davon zu überzeugen, meine Wünsche zu erfüllen. Ich glaube, ich habe den Schlüssel bereits gefunden.«
»Tun Sie ihm nicht weh. Wenn ich herausfinde, dass Sie ihm wieder Schmerzen zugefügt haben, werde ich gar nichts für Sie tun.«
»Ich habe schon gesagt, ich wähle einen anderen Weg. Auf Wiedersehen, Eve. Sie werden bald wieder von mir hören.« Er legte auf.
»Er hörte sich so verschlagen an«, sagte Eve. »Und so zuversichtlich. Er ist so verdammt selbstsicher.« Sie drehte sich zu Jane und Caleb um. »Aber ich glaube, Joe ist am Leben. Jelak würde nicht so weit gehen, wenn er nicht etwas hätte, womit er verhandeln kann. Er hat nicht einmal versucht zu bluffen.«
Caleb nickte. »Er hat Quinn. Aber wir haben nur wenig Zeit, ihn zu finden und zu versuchen, ihm eine Falle zu stellen, bevor Jelak auf die Halsvene losgeht.« Er schnitt eine Grimasse. »Tut mir leid, das war keine Absicht. Ich wäre nie so gefühllos.«
»Dazu müssten Sie schon ein Monster wie Jelak sein«, sagte Eve. »Und ich wüsste gern, wie Sie die Zeit nutzen wollen, die uns Jelak gegeben hat.«
Caleb ging zur Tür. »Wie ich Jane schon gesagt habe, ich arbeite daran. Ich sage Ihnen Bescheid, wenn ich so weit bin.«
»Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß, Senator.« Gary Schindlers Lippen wurden schmal, als er Norris in seinem Krankenhausbett ansah. »Natürlich suchen wir nach Joe. Er ist ein alter Hase in unserem Laden. Verflucht, ich arbeite schon seit Jahren mit ihm zusammen. Die ganze Dienststelle setzt ein, was uns zur Verfügung steht, um herauszufinden, wo er steckt.«
»Genau wie Sie vorher alles eingesetzt haben, um Jelak zu finden«, bemerkte Norris scharf. »Und er ist immer noch da draußen und bringt Mädchen wie Nancy Jo um. Er hat auf mich geschossen. Er hat auf Quinn geschossen. Wenn irgendeine Chance besteht, dass Quinn noch am Leben ist, dann machen Sie sich auf die Socken und finden ihn.«
»Lassen Sie mich in Ruhe«, sagte Schindler plötzlich schroff. »Ich tue, was ich kann, und nichts, was Sie sagen, wird mich dazu bringen, anders zu handeln. Wir fahren alle freiwillige Extraschichten, um eine Spur zu entdecken, irgendeine Spur.« Er drehte sich auf dem Absatz um. »Wenn Sie einen Prügelknaben brauchen, dann rufen Sie sich doch einen dieser hübschen Assistenten draußen am Flur.«
»Detective.«
Schindler sah über seine Schulter zurück. »Das meine ich ernst, Senator.«
Norris nickte. »Ich weiß.« Erschöpft lehnte er sich in die Kissen. »Ich fühle mich im Moment sehr unnütz und lasse das an Ihnen aus. Ich glaube an Geben und Nehmen, und da kann ich derzeit offenbar gar nichts tun. Quinn hat mir das Leben gerettet.«
»Glauben Sie, Sie wären etwas Besonderes?«, sagte Schindler. »Er hat mir vor zwei Jahren den Hals gerettet, als wir einen Drogenhändler auffliegen ließen. Meine Tochter Cindy wäre zur Waise geworden und ganz allein in dieser beschissenen Welt aufgewachsen.«
Norris fehlten einen Augenblick lang die Worte. »Wie entsetzlich. Eine Welt, in der junge Mädchen ermordet werden, ist wirklich beschissen. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich Nancy Jo jedes Mal, wenn sie das Haus verlässt, von einer ganzen Armee bewachen lassen.« Er legte die Hand an die Augen. »Tut mir leid. Wenn Sie zusätzliche Kräfte brauchen, dann steht Ihnen jeder meiner Mitarbeiter zur Verfügung. Sie müssen nur anrufen.«
»Danke. Könnte sein, dass ich das tue.«
Norris schloss die Augen, als Schindler den Raum verließ.
Eine beschissene Welt, dachte er. Vor Nancy Jos Tod hatte er sich für zynisch gehalten, aber jetzt erkannte er, dass doch eine Dosis Idealismus in ihm gesteckt hatte. Er hatte davon geträumt, die Welt zu verändern. Oder wenigstens die Korruption zurückzudrängen, die Washington in die Stagnation trieb.
Träume.
Sie hatten nicht verhindert, dass Quinn angegriffen und möglicherweise umgebracht worden war.
Sie hatten dieses räuberische Tier nicht davon abgehalten, Nancy Jo zu ermorden.
Scheiß auf Träume.
Er spürte brennende Feuchtigkeit in seinen Augen. Verdammt, da war es wieder: Schmerz, Ungläubigkeit, Einsamkeit.
Nancy Jo …
Mein Gott, die Einsamkeit.
Nein, keine Einsamkeit, wurde ihm plötzlich klar.
Trost. Wärme. Lachen.
Nancy Jo, die ihm diesen entsetzlichen Witz erzählte, den sie im Sommerlager gehört hatte.
Nancy Jo, die letzten Sommer mit ihm am Strand abhing, ohne zu reden. Sie hatten einfach nur still nebeneinander gesessen, während die Sonne unterging.
Nancy Jo, die bei seiner Vereidigung zum Senator neben ihm stand, mit Augen, die vor Stolz glühten.
Eigentlich hätten diese Erinnerungen qualvoll sein sollen. Warum waren sie es nicht?
Trost. Wärme. Lachen.
Erinnerst du dich, Daddy?
Was zum Teufel war das? Einbildung?
Es war egal. Für den Moment war der Schmerz vergangen. Das war alles, was zählte. Er schloss die Augen und ließ eine goldene Woge der Erinnerungen ihn überfluten.
Erinnerungen?
Nein.
Nancy Jo …
»Ich habe mich gerade mit Ihrer Eve unterhalten«, sagte Jelak zu Joe. »Ich war sehr verärgert, dass ich meinen Handel mit ihr nicht sofort abschließen konnte. Auf die Tatsache, dass Sie nicht mit ihr reden wollen, hat sie genauso reagiert, wie ich es erwartet hatte.«
»Und darum sind Sie wiedergekommen, um mich endlich zu überzeugen«, sagte Joe. »Vergessen Sie’s.«
»Es gibt verschiedene Möglichkeiten, jemanden zu überzeugen.« Er überprüfte die Stricke, mit denen Joe an Handgelenken und Knöcheln gefesselt war. »Ich habe es wirklich sehr genossen, mit Ihnen zu spielen, aber für Ihre Sturheit bin ich zu ungeduldig. Ich habe viel zu lange auf Eve gewartet.« Jelak lächelte. »Also gehen wir auf Stufe zwei. Ich hätte vermutlich wissen sollen, dass Sie eher auf Mentales als auf Körperliches reagieren.«
»Auf Sie reagiere ich überhaupt nicht. Sie sind es nicht wert, Jelak.«
»Sie werden Ihre Meinung noch ändern«, sagte Jelak sanft. »Ich verlasse Sie jetzt für eine Weile. Wissen Sie, wohin ich gehe?«
»Zur Hölle, hoffentlich.«
»Wenn ich das täte, würde ich dort die Herrschaft übernehmen.« Er lächelte erneut. »Nein, ich war beeindruckt, wie betroffen Sie wegen meiner Morde gewesen waren. Besonders bei Nancy Jo und Nicole. Sie scheinen Ihnen nahegegangen zu sein.«
Joe richtete sich auf. »Ich bin Detective. Ihre Morde unterscheiden sich nicht im mindesten von denen anderer Widerlinge, die ich von der Straße fege.«
»Doch, ich glaube, das tun sie. Ich würde das gern ausprobieren.«
»Inwiefern?«
»Ich suche mir jetzt ein junges Mädchen, vielleicht fünfzehn oder sechzehn. Es spielt keine Rolle, dass sie nicht alt genug ist, um für mich interessant zu sein. Ich tue das für Sie, nicht für mich.«
»Für mich?«
»Ja, ich lasse Sie bei dem Ritual zusehen. Sie können entscheiden, ob das Leben eines jungen Mädchens nicht ein paar Worte am Telefon wert ist.«
»Und diese paar Worte könnten zur Folge haben, dass ich Ihnen helfe, Eve herzulocken.«
»Ja, ist das nicht ein hübsches Problem für Sie? Ich bin gespannt, wie Sie es lösen.« Er wandte sich zur Tür. »Was für eine Verantwortung. Ich muss Ihnen ein ganz besonderes Mädchen aussuchen, Quinn.«
Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.
Es wurde auch Zeit.
Jane sah Calebs Wagen in die Einfahrt vor dem Haus einbiegen und stieg die Treppe zu ihm hinunter. »Wo sind Sie gewesen?«
»Haben Sie mich vermisst? Ich war doch nur ein paar Stunden weg.« Er stieg aus. »Ich dachte, Sie würden mich anrufen, wenn Eve wieder von Jelak hört.«
»Wo sind Sie gewesen?«, wiederholte sie. »Ich habe Sie nicht vermisst. Aber Sie sind der Einzige, der weiß, wie Jelak tickt.«
»Und Sie brauchen mich.«
»Ich muss Eve ein bisschen Hoffnung geben. Im Moment hat sie nicht mehr sehr viel. Also, wo waren Sie?«
»Ich habe mit Megan gesprochen.«
»Du liebe Güte, jetzt? Schaut sie in eine Kristallkugel und sagt uns, wo wir Joe finden können?«
»Seien Sie doch nicht so sarkastisch. Wenn sie es könnte, würde ich sie darum bitten. Uns bleiben nicht viele Möglichkeiten.«
»Warum sind Sie zu ihr gefahren?«
»Ich habe sie gebeten, einen Kontakt zu Nancy Jo herzustellen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Jetzt begreife ich gar nichts mehr.«
»Eve hat Ihnen doch von Quinn und Nancy Jo erzählt?«
»Ja.«
»Was denken Sie darüber?«
»Ich versuche gar nicht daran zu denken. In Verbindung mit Joe ist das viel zu absurd. Ich habe beschlossen, die Sache zu vergessen, bis Joe selbst mit mir darüber spricht.« Sie sah ihn an. »Warum?«
»Ich war dabei, als Nancy Jo Quinn auf das Motel hingewiesen hat, in dem wir Jelak gefunden haben.«
»Können Sie auch Geister sehen?«
»Nein, aber es war deutlich, was da vor sich ging.«
»Daran ist gar nichts deutlich.«
»Außer dass Nancy Jo Jelak schon einmal gefunden hat. Sie könnte in der Lage sein, ihn noch einmal zu finden. Ich bin zu Megan gefahren, um zu fragen, ob sie helfen kann.«
»Was hat sie gesagt?«
»Dass sie Nancy Jo weder sehen noch hören kann, aber dass sie Quinn geglaubt hat, als er sagte, er könne es.« Er schnitt eine Grimasse. »Daher ist sie für uns keine Hilfe.«
»Mein Gott, ich dachte, Sie treiben etwas auf, was wenigstens irgendwo am Rande der Realität angesiedelt ist. Mir reicht schon Jelaks Einbildung, er wäre ein Vampir. Jetzt sagen Sie mir auch noch, wir sollen Joes Lieblingsgeist auf ihn hetzen?«
»Nein, ich sage Ihnen nur, dass wir mit etwas Glück hoffentlich mit Nancy Jo Kontakt aufnehmen können.« Sachlich fügte er hinzu: »Denn wenn wir das nicht schaffen, weiß ich verdammt noch mal nicht, was wir sonst tun sollen.«
Jane starrte ihn eine ganze Weile lang an. »Ist das Ihr Ernst?«
»Ja, vielleicht fällt mir noch etwas anderes ein. Ich werde nicht aufgeben. Aber wenn Quinn bereit war, sich auf Nancy Jo zu verlassen, dann könnte das unsere größte Chance sein.«
Ihre größte Chance war ein Mädchen, das seit Tagen tot war?
»Also was tun wir?«
»Quinn ist zum Allatoona gefahren, um mit Nancy Jo Kontakt aufzunehmen. Ich dachte, ich sollte dort anfangen.«
»Wir werden dort anfangen«, sagte Eve.
Sie drehten sich um und sahen Eve auf der Veranda stehen. Langsam kam sie die Treppe herab. »Kommt, wir fahren.«
»Das ist aber reine Spekulation«, sagte Caleb. »Meine Güte, eine pure Vermutung. Es wird sein, als rede man mit dem Wind. Woher wissen Sie, dass sie uns zuhört, geschweige denn überhaupt da ist? Und selbst wenn sie begreift, was wir wollen, wie kann sie uns etwas mitteilen?«
»Haben wir eine andere Idee?«, fragte Eve. »Falls Ihnen etwas einfällt, sagen Sie es mir, dann tun wir das. Aber wenn nicht, dann verlasse ich mich auf Ihre Vermutung. Ich schlage jeden auch nur möglichen Weg ein.«
»Du könntest mich und Caleb allein zum Allatoona-See fahren lassen«, sagte Jane. »Das könnte sagenhaft frustrierend werden. Und das brauchst du jetzt nicht auch noch.«
Eve schüttelte den Kopf. »Ich komme mit. Du willst helfen, aber eigentlich glaubst du nicht an Geister. Wie solltest du auch? Sie haben dich nicht berührt. Ich glaube an Nancy Jo. Weil Joe an sie glaubt. Wer weiß? Vielleicht kann das ja helfen.« Sie setzte sich auf den Beifahrersitz von Calebs Wagen. »Oder auch nicht. Ich muss es versuchen. Bringen Sie mich so schnell wie möglich hin, Caleb. Wir wissen nicht, was mit Joe gerade geschieht.«
Jane starrte sie einen Moment lang an, dann stieg sie hinten ein. Eve hatte recht. Sie hatte keine Erfahrung. Was sie anbieten konnte, war Unterstützung, aber kein Verständnis. Eve würde vielleicht Unterstützung brauchen können, wenn der Allatoona sich als so unergiebig erwies, wie Jane vermutete. »Sag mir, was ich tun kann.«
Eve sah zu ihr, während Caleb startete. »Ruf Gary Schindler an. Sag ihm, er soll uns in zwei Stunden am Asservatenhof der Polizei treffen, damit wir in Jelaks Wagen können. Joe hat gesagt, sie musste das Blut auf dem Beifahrersitz berühren, ehe sie die Verbindung zu Jelak herstellen konnte.«
»Gesetzt den Fall, sie tut es«, sagte Caleb. »Und vorausgesetzt, Sie können mit ihr Kontakt aufnehmen, um sie überhaupt zu bitten, es zu tun.«
»Ich kenne alle Wenns, Unds und Abers«, sagte Eve. »Zumindest können wir die nötigen Vorbereitungen treffen, falls wir zu ihr durchdringen.«
Und woher würden sie wissen, dass sie zu ihr durchgedrungen waren?, überlegte Jane. Das war, als ob man in der Dunkelheit herumstolperte. Aber hatten sie eine andere Wahl? Sie tippte bereits die Nummer der Polizeidienststelle ein. »Ich sorge dafür, dass Gary Schindler uns erwartet. Dass ich ihm nicht erklären werde, warum wir Zugang zu dem Auto brauchen, versteht sich von selbst.«