1. Kapitel

Als ich Heather Simeon zum ersten Mal sah, lag sie zu einer Kugel zusammengerollt im Kriseninterventionsraum des Krankenhauses. Sie hatte eine dünne blaue Decke eng um sich gewickelt, die weißen Verbände hoben sich überdeutlich von den Handgelenken ab. Blondes Haar bedeckte den Großteil ihres Gesichts. Doch selbst jetzt noch strahlte sie eine gewisse Vornehmheit aus, obwohl die hohen Wangenknochen, die wunderschön geschwungenen Brauen, die Patriziernase und die zarten Konturen der blassen Lippen unter dem Schleier aus Haaren kaum zu erkennen waren. Nur ihre Hände wirkten ungepflegt: Die Nagelhaut war eingerissen und blutig, die Nägel waren schartig. Sie sahen jedoch nicht abgebissen, sondern gebrochen aus. Genau wie Heather selbst.

Ich hatte bereits ihre Krankenakte gelesen und mit dem Psychiater aus der Notaufnahme gesprochen, der sie in der vergangenen Nacht aufgenommen hatte. Dann war ich alles noch einmal mit den Krankenschwestern durchgegangen, von denen die meisten seit Jahren auf der Geschlossenen arbeiteten und die meine besten Informationsquellen waren. Während meiner morgendlichen Visite verbrachte ich eine viertel bis ganze Stunde mit einzelnen Krankenhaus-Patienten, doch die übrige Zeit arbeitete ich beim Mental Health Service, der psychologischen Ambulanz. Aus diesem Grund nahm ich gerne eine Krankenschwester mit, wenn ich einen Patienten zum ersten Mal aufsuchte, damit wir beim Behandlungsplan auf dem gleichen Stand waren. Jetzt war Michelle bei mir, eine fröhliche Frau mit blonden Locken und einem breiten Lächeln.

Heathers Mann war am Abend zuvor nach Hause gekommen und hatte sie ausgestreckt auf dem Küchenfußboden entdeckt, das Messer neben der Hand. Als sie im Krankenhaus eingeliefert wurde, war sie unruhig geworden, hatte geschrien und war auf das Pflegepersonal losgegangen. Der Notarzt testete sie auf Drogen, fand jedoch nichts, also gab er ihr Lorazepan und brachte sie im Kriseninterventionsraum unter. Sie wurde engmaschig überwacht, und alle fünfzehn Minuten sah eine Krankenschwester nach ihr.

Sie hatte die ganze Nacht geschlafen.

Ich klopfte leise an den Türrahmen. Heather bewegte sich, schlug die Augen auf und blinzelte ein paarmal. Ich trat näher an ihr Bett heran. Sie blickte zu mir auf, fuhr sich mit der Zunge über die aufgesprungenen Lippen und schluckte. Sie öffnete den Mund, als wollte sie etwas sagen, doch dann stieß sie nur einen langen Seufzer aus. Ihre Augen waren dunkelblau.

»Guten Morgen, Heather«, sagte ich so einfühlsam wie möglich. »Ich bin Dr. Lavoie, Ihre behandelnde Psychiaterin.« Als ich noch meine Privatpraxis in Nanaimo hatte, hatten meine Patienten mich Nadine genannt. Doch seit ich in Victoria wohnte und im Krankenhaus arbeitete, hatte ich begonnen, meinen Titel zu benutzen. Die emotionale Distanz gefiel mir – sie war einer der Gründe, warum ich überhaupt umgezogen war. »Möchten Sie etwas Wasser?«

Sie starrte auf einen Punkt irgendwo hinter meiner Schulter. Ihre Miene war ausdruckslos, bar jeder Trauer oder Wut. Wenn auch nicht physisch, so hatte sie es zumindest geschafft, gefühlsmäßig zu verschwinden.

»Ich würde mich gerne ein wenig mit Ihnen unterhalten, wenn das in Ordnung ist.«

Ihr Blick irrte an mir vorbei und fiel auf Michelle. Sie zog die blaue Decke noch enger um sich.

»Warum … ist sie hier?« Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.

»Michelle? Sie ist eine unserer Krankenschwestern.«

In der psychiatrischen Abteilung kleideten sich die Ärzte im Allgemeinen eher ungezwungen, und das Pflegepersonal achtete mehr auf Bequemlichkeit. Michelle hatte eine Vorliebe für witzige Klamotten, heute trug sie eine flippige gestreifte Bluse zu einem dunklen Jeansrock. Abgesehen von dem Namensschild, das ihr an einem Band um den Hals hing, wäre man nicht unbedingt darauf gekommen, dass sie eine Krankenschwester war.

Heathers Körpersprache drückte Abwehr aus, sie duckte sich beinahe unter der Decke, ihr Blick sprang zwischen uns hin und her wie bei einem in die Ecke getriebenen Tier. Michelle trat einen Schritt zurück, doch Heather wirkte immer noch überfordert. Manche Patienten hatten das Gefühl, einer Übermacht gegenüberzustehen, wenn wir zusammen mit einer Schwester auftauchten.

Ich sagte: »Wäre es Ihnen lieber, mit mir allein zu sprechen?«

Sie nickte kurz, während sie mit den Zähnen an einem Zipfel ihres Verbandes zupfte. Erneut hatte ich das Gefühl, ein wildes Tier vor mir zu haben, das versucht, seinen Fesseln zu entkommen. Ich sah Michelle an, um ihr zu signalisieren, dass sie unbesorgt gehen konnte.

Michelle lächelte Heather an.

»Ich sehe später noch mal nach Ihnen, Liebes. Falls Sie irgendetwas brauchen.«

Michelles herzliche Art im Umgang mit den Patienten war mir schon öfter positiv aufgefallen. Sie saß oft da und redete mit ihnen, selbst in ihren Pausen. Als sich die Tür hinter ihr schloss, wandte ich mich wieder an meine Patientin.

»Können Sie mir sagen, wie alt Sie sind, Heather?«

»Fünfunddreißig«, sagte sie langsam, wobei sie sich umschaute und allmählich zu begreifen schien, wo sie sich befand. Ich versuchte den Raum mit ihren Augen zu sehen und empfand Mitleid mit ihr: Die schwere Metalltür hatte nur ein kleines Plastikfenster, und die Plexiglasabdeckung vor dem Fenster wies Kratzspuren auf, als hätte jemand versucht, sich seinen Weg hinauszuscharren – was tatsächlich der Fall gewesen war.

»Und wie heißen Sie?«, sagte ich.

»Heather Duncan …« Sie schüttelte den Kopf, als hätte sie sich bei einem Fehler ertappt, doch die Bewegung wirkte träge und verzögert. »Simeon. Jetzt heiße ich Simeon.«

Ich lächelte. »Haben Sie vor kurzem geheiratet?«

»Ja.« Kein M-hm. Sie war wohlerzogen, und man hatte ihr beigebracht, deutlich zu sprechen. Ihr Blick blieb an der schweren Metalltür hängen. »Daniel … ist er hier?«

»Er ist hier, aber ich würde gerne zuerst mit Ihnen sprechen. Wie lange sind Sie und Daniel schon verheiratet?«

»Sechs Monate.«

»Was machen Sie beruflich, Heather?«

»Im Moment mache ich gar nichts, aber früher habe ich im Laden gearbeitet. Wir kümmern uns um die Erde.«

Mir fiel auf, dass sie zur Gegenwartsform gewechselt war.

»Sind Sie Landschaftsarchitektin?«

»Es ist unsere Aufgabe, das Land zu hegen und zu bewahren.«

Ich verspürte ein unangenehmes Flattern in der Magengegend bei dieser Phrase. Sie klang vertraut, und sie hatte es so gesagt, als würde sie einen Ausdruck wiedergeben, den sie viele Male gehört hatte. Sie wiederholte, sprach jedoch nicht selbst.

»Wie ich hörte, hatten Sie eine schlechte Nacht«, sagte ich. »Möchten Sie mir erzählen, was passiert ist?«

»Ich will nicht hier sein.«

»Sie sind im Krankenhaus, weil es unter die Bestimmungen fällt. Sie haben versucht, sich etwas anzutun, und wir wollen nicht, dass das noch einmal vorkommt. Also werden wir Ihnen helfen, damit Sie wieder gesund werden.«

Sie richtete sich auf, bis sie saß. Als sie sich auf die Matratze stützte, fiel mir auf, wie dünn ihre Arme waren. Die Adern traten deutlich hervor, und sie zitterte, als würde die Anstrengung, ihren Körper in der Aufrechten zu halten, sie erschöpfen.

»Ich wollte nur, dass das alles aufhört.« Tränen stiegen ihr in die Augen, liefen ihr übers Gesicht und tropften von der Nase herab. Eine landete auf ihrem Arm. Heather starrte darauf, als hätte sie keine Ahnung, wie sie dorthin gelangt war.

»Was soll aufhören?«

»Die schlechten Gedanken. Mein Baby …« Ihre Stimme brach, und sie zuckte mit zusammengebissenen Zähnen zusammen, als verspürte sie tief in ihrem Inneren einen Stich.

»Hatten Sie eine Fehlgeburt, Heather?« Laut ihrer Akte hatte sie vor einer Woche ihr Kind verloren, aber ich wollte sehen, ob sie mir von sich aus mehr darüber erzählen würde.

Eine weitere Träne löste sich und tropfte auf ihren Arm.

»Ich war im dritten Monat, als ich anfing zu bluten …« Sie holte tief Luft und stieß sie langsam durch die zusammengepressten Lippen wieder aus.

Ich schwieg einen Moment, aus Respekt vor dem, was sie mir gerade erzählt hatte. Dann sagte ich sehr behutsam: »Das tut mir leid, Heather. Das muss sehr schmerzhaft für Sie gewesen sein. Es ist völlig normal, sich deprimiert zu fühlen, nachdem man ein Kind verloren hat. Aber wir können Ihnen helfen, mit Ihren Gefühlen fertig zu werden, damit sie Sie nicht überwältigen. In Ihrer Krankenakte steht, dass Ihr Arzt Ihnen letztes Jahr ein Antidepressivum verschrieben hat. Nehmen Sie es noch?«

»Nein.«

»Wann haben Sie damit aufgehört?«

»Als ich Daniel kennenlernte.« Ich hörte den leicht abwehrenden Unterton und wusste, dass sie ein schlechtes Gewissen hatte, weil sie ihre Tabletten nicht weitergenommen hatte, und sich schämte, dass sie sie überhaupt brauchte. Menschen mit Depressionen hören oft auf, ihre Medikamente zu nehmen, wenn sie sich verlieben, die Endorphine bilden ein eigenes, natürliches Antidepressivum. Doch irgendwann trifft sie dann das reale Leben mit voller Wucht.

»Als Erstes möchte ich, dass Sie Ihre Medikamente wieder nehmen.« Meine Stimme klang unbekümmert: Kein Problem. Sie werden wieder gesund. »Wir fangen mit einer niedrigen Dosierung an und schauen, wie es Ihnen damit geht. In Ihrer Akte steht auch, dass Sie vor ein paar Jahren einiges durchgemacht haben.« Damals hatte sie zweimal versucht, sich mit Tabletten das Leben zu nehmen. Beide Male hatte man sie in letzter Sekunde gefunden, doch jetzt, wo sie zu brutaleren Methoden übergegangen war, würde sie nächstes Mal vielleicht nicht so viel Glück haben.

»Sie wurden damals an einen Psychologen überwiesen. Gehen Sie noch zu ihm?«

Sie schüttelte den Kopf. »Ich mochte ihn nicht. Wie geht es Daniel?«

»Die Schwestern sagten, er sei die ganze Nacht hier gewesen und nur am Morgen kurz nach Hause gefahren, um Ihnen ein paar Sachen zu holen. Jetzt sitzt er wieder im Wartezimmer.«

Heather runzelte besorgt die Stirn. »Er muss so müde sein.«

»Ich bin sicher, dass Daniel vor allem möchte, dass Sie wieder gesund werden. Wir sind hier, um Ihnen dabei zu helfen.«

Frische Tränen ließen ihre Augen noch blauer wirken, wie von Diamanten eingefasste Saphire. Sie war so blass, dass man jede Ader an ihrem Hals erkennen konnte, aber sie war immer noch betörend schön. Die Menschen glauben meist, schöne Menschen hätten keinen Grund, unglücklich zu sein. Doch oft ist genau das Gegenteil der Fall.

»Ich will Daniel sehen«, sagte sie. Allmählich fielen ihr die Augen zu, die Anstrengung des Gesprächs zehrte die wenige Energie auf, die sie noch übrig hatte.

»Ich werde vorher ein paar Worte mit ihm wechseln, dann sehen wir weiter, ob er Sie kurz besuchen darf.« Ich wollte ein Gespür dafür bekommen, in was für einer emotionalen Verfassung er war, damit er die Situation nicht noch schlimmer machte.

»Hier drin können sie mich nicht finden.« Sie sagte die Worte in den Raum, als hätte sie vergessen, dass ich da war, und würde sich nur selbst beruhigen.

»Wer, fürchten Sie, könnte Sie denn finden?«

»Die sollen uns in Ruhe lassen, aber sie rufen einfach immer wieder an.« Sie zupfte an ihren Nagelhäuten herum, während sie sprach, und zog ein winziges Stück Haut ab.

»Bedrückt Sie etwas?« In ihrer Akte stand nichts von Paranoia oder Halluzinationen, aber bei einer schweren Depression, unter der Heather offenkundig litt, kam es manchmal auch zu psychotischen Schüben. Wenn sie allerdings tatsächlich Probleme mit Menschen in ihrem Umfeld hatte, mussten wir das wissen.

Sie begann erneut, mit den Zähnen an dem Verband zu zerren.

»Das hier ist ein sicherer Ort«, sagte ich, »ein Ort, an dem Sie sich erholen können. Wir können jeden abweisen, von dem Sie nicht möchten, dass er Sie besucht, und die Station wird die ganze Zeit vom Sicherheitsdienst überwacht. Niemand kann zu Ihnen gelangen.« Falls es eine reale Bedrohung gab, wollte ich, dass Heather sich sicher genug fühlte, um mir zu erzählen, was los war. Aber auch, wenn es sich lediglich um eine Paranoia handelte, musste sie sich beschützt fühlen, damit wir sie behandeln konnten.

»Ich gehe nicht zurück.« Es klang, als würde sie sich selbst warnen. »Die können mich nicht zwingen.«

»Wer kann Sie nicht zwingen?«

Mühsam öffnete sie die Augen und sah mich seltsam alarmiert an. Ich merkte, dass sie nachgrübelte, was sie mir gerade erzählt hatte. Angst, und noch etwas anderes, etwas, das ich noch nicht benennen konnte, schien regelrecht von ihr abzustrahlen und in mich einzudringen. Ich unterdrückte den Impuls, zurückzuweichen.

»Ich muss Daniel sehen.« Ihr Kopf sackte nach vorn, und das Kinn sank auf ihre Brust. »Ich bin so müde.«

»Warum ruhen Sie sich nicht etwas aus, während ich mit Ihrem Mann rede?«

Sie rollte sich unter der blauen Decke in Embryonalstellung zusammen, das Gesicht zur Wand gekehrt. Trotz der Wärme im Raum zitterte sie.

Mit kaum hörbarer Stimme sagte sie: »Er sieht alles

Ich blieb an der Tür stehen. »Wer sieht alles, Heather?«

Sie zog nur die Decke übers Gesicht.


Als ich den Besucherbereich betrat, sprang ein hochgewachsener Mann mit dunklen Haaren auf. Selbst unrasiert, mit dunklen Schatten unter den Augen und einem zerknitterten Anzughemd, das ihm aus der ausgewaschenen Jeans hing, war Daniel ein attraktiver Mann. Ich schätzte ihn auf etwa Mitte vierzig, den Lachfältchen an seinen Augen und seinem Mund nach zu urteilen, hatte jedoch das Gefühl, dass er zu jenen Männern gehörte, die mit zunehmendem Alter nur noch besser aussahen. Ihr Kind wäre wunderschön geworden, und ich empfand tiefes Mitleid mit den beiden.

Er kam auf mich zu, die braune lederne Bomberjacke hing über seinem Arm, ein Rucksack über der Schulter.

»Wie geht es ihr? Fragt sie nach mir?« Seine Stimme brach beim letzten Wort.

»Lassen Sie uns irgendwo hingehen, wo wir uns ungestört unterhalten können, Mr Simeon.« Ich führte ihn den Korridor entlang in eines der Behandlungszimmer, wobei wir dem Hausmeister auswichen, der gerade den Boden wischte.

Stirnrunzelnd stellte ich fest, dass die Tür zum Abstellraum hinter ihm weit offen stand, und machte mir im Geiste eine Notiz, es dem Pflegepersonal gegenüber zu erwähnen.

»Nennen Sie mich bitte Daniel. Geht es ihr gut?«

»Ich denke schon, in Anbetracht der Umstände. Sie hat einiges durchgemacht, aber wir tun alles in unserer Macht Stehende, um ihr zu helfen. Im Moment ist hier der beste Ort für sie.«

»Da war so viel Blut …«

Er tat mir leid, und ich wusste, was er wahrscheinlich dachte: Was, wenn ich nur zehn Minuten später gekommen wäre? Warum habe ich die Anzeichen nicht erkannt? Familienangehörige teilen sich in zwei Kategorien auf: diejenigen, die sich selbst die Schuld geben, und diejenigen, die den Patienten verantwortlich machen. Aber irgendjemandem müssen sie immer die Schuld geben.

»Es muss Sie sehr erschreckt haben, sie so aufzufinden«, sagte ich. »Gibt es jemanden, mit dem Sie darüber reden können? Andernfalls kann ich Ihnen gerne jemanden empfehlen.«

Ein rasches Kopfschütteln. »Mir geht’s gut. Ich will nur, dass Heather nichts zustößt.«

Ich dachte an das, was Heather mir gerade erzählt hatte. Wurde sie tatsächlich von jemandem belästigt? Oder bezog sich seine Angst lediglich auf das, was sie getan hatte?

»Das wollen wir ebenfalls.« Ich schloss die schwere Metalltür zum Behandlungszimmer auf und bedeutete Daniel, auf einem Stuhl Platz zu nehmen.

Er setzte sich mir gegenüber. Man könnte vielleicht erwarten, dass die Station in beruhigenden Farben eingerichtet sein müsste, um eine herzliche, angenehme Umgebung zu schaffen, doch diese Stühle hier boten ein Potpourri aus Pink, Blau und Rotbraun und standen schon seit den siebziger Jahren hier. Der beschichtete Tisch war an den Ecken angeschlagen, die Platte bröckelig. An einer Wand stand ein Holzregal mit ein paar einsamen, wahllos zusammengestellten Büchern. Selbst der Wartebereich, in dem Daniel so viele Stunden gesessen hatte, bestand lediglich aus ein paar Stühlen neben den Aufzügen. Es war ein altes Krankenhaus, die Gelder waren knapp, und die Leute kamen schließlich nicht zum Urlaub hierher.

»Hat sie erzählt, warum sie …« Daniel stockte und holte hastig Luft. »Warum sie versucht hat, sich umzubringen?«

»Ohne Heathers Erlaubnis darf ich nichts von dem sagen, was sie mir erzählt hat. Aber ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.«

»Klar, fragen Sie.«

»Wussten Sie, wie stark ihre Depressionen waren?«

Niedergeschlagen rieb er sich das Kinn. »Seit wir das Baby verloren haben, hat sie nichts mehr gegessen und ist nicht mehr aufgestanden. An den meisten Tagen hat sie nicht einmal geduscht. Ich dachte, es wäre so eine postpartale Störung, oder wie man das nennt, und dass sie einfach nur etwas Zeit braucht … Ich muss die ganze Zeit daran denken, wie still sie gestern Abend war, als ich gegangen bin. Ich war spät dran – ich habe noch einen Nebenjob angenommen, um etwas hinzuzuverdienen – und hatte es ziemlich eilig.« Er schüttelte den Kopf. »Wenn ich bei ihr geblieben wäre …«

Er gehörte also zu denen, die sich selbst die Schuld gaben. Ich beugte mich vor.

»Es ist nicht Ihre Schuld, Daniel. Wenn Sie geblieben wären, hätte sie gewartet, bis Sie fortgehen, und es dann versucht. Menschen, die so verstört sind wie Heather, finden immer einen Weg.«

Er sah mich an – lange genug, wie ich hoffte, damit meine Worte auf ihn wirken konnten –, dann verdüsterte sich seine Miene.

»Ihre Eltern wird es hart treffen.«

»Sie wissen es noch nicht?«

»Sie sind auf einer Wohnmobiltour durch den Norden von British Columbia. Ich habe versucht, sie anzurufen, aber sie müssen irgendwo sein, wo sie keinen Empfang haben. Heather hat schon eine ganze Weile nicht mit ihnen geredet.«

»Was ist mit ihren Freunden?«

»Sie wollte nie irgendetwas mit ihnen unternehmen, also haben sie aufgehört, anzurufen.«

Ich war nicht überrascht, dass Heather alle Menschen außer Daniel abgewiesen hatte. Die Abkapselung von Freunden und Familie gehört zu den klassischen Symptomen bei Depression.

»Was machen Sie beruflich, Daniel?«

»Ich bin Zimmermann.« Das erklärte seine Statur und seine tiefe Bräune. Er lächelte, als er hinunter auf seine rauen Hände blickte. »Heather und ich kommen aus verschiedenen Welten, aber als wir uns begegnet sind, war sofort eine Verbindung da, die unglaublich tief ging. Keiner von uns hat je zuvor so etwas gefühlt.« Er sah mich an, als erwarte er Skepsis.

Ich nickte ihm ermutigend zu.

»Sie hatte gerade eine Trennung hinter sich«, fuhr er fort. »Ihr Ex war ein richtiger Mistkerl. Aber wir haben angefangen, zu wandern und zusammen Yoga zu machen. Es schien sie aufzumuntern.«

Das war eine gute Idee gewesen. Bewegung ist eines der besten natürlichen Mittel gegen Depressionen.

»Sie haben also schon Anzeichen für Depressionen bemerkt, bevor Sie heirateten?«

»Ich dachte … Sie ist ein Mensch, der immer versucht, sich um alle anderen zu kümmern, also war es manchmal schwer einzuschätzen. Sie konnte plötzlich ganz still werden oder anfangen zu weinen, aber sie wollte mich nie beunruhigen, also wusste ich nie, was der Grund war. Als sie schwanger wurde, hat sie sich wahnsinnig auf das Baby gefreut. Sie hat schon Namen ausgesucht, Spielzeug gekauft …« Seine Stimme schwankte. »Ich weiß nicht, was ich mit dem Kinderzimmer machen soll und den ganzen Babysachen, die sie gekauft hat.«

Meine Gedanken wanderten kurz zu Paul, wie er Lisas Zimmer in Erdbeerrot mit apfelgrünen Streifen gestrichen hatte, weil unser Kind anders sein und nach seinem eigenen Rhythmus leben sollte. Was sie auch getan hat, immer – ein Charakterzug, den ich bewunderte, bis sie mir davontanzte.

»Immer eins nach dem anderen«, sagte ich, zu ihm ebenso wie zu mir. »Darüber können Sie sich später noch Gedanken machen.«

»Wann kann Heather wieder nach Hause?«

»Sie wurde ins Krankenhaus zwangseingewiesen, damit wir sie im Auge behalten können. Wir können sie nicht entlassen, solange sie noch eine Gefahr für sich selbst darstellt.«

»Was, wenn sie versucht … Sie wissen schon.« Er schluckte hart. »Wenn sie es noch einmal versucht?«

»So weit werden wir es hier nicht kommen lassen. Und wir werden sie erst nach Hause schicken, wenn sie stabil genug ist und draußen genügend Unterstützung hat.«

»Kann ich sie sehen? Ich habe ihr ein paar Sachen von zu Hause mitgebracht.«

Normalerweise handhabten wir die Besuchszeiten recht streng – in der Geschlossenen, in der jeder einzeln eingelassen werden musste, dauerte sie von vier bis neun Uhr. Vormittags duldeten wir gar keine Besuche, damit die Patienten an den Therapieprogrammen teilnehmen und wir unsere Visiten machen konnten. Doch er sah so verzweifelt aus, und ich dachte, es könnte Heather helfen, sich einzugewöhnen, wenn sie ihn sähe.

»Im Moment ruht sie sich aus, aber Sie können ihr kurz hallo sagen.«


Wir sprachen nicht, als wir mit dem Fahrstuhl zur geschlossenen Abteilung einen Stock höher fuhren. Daniel wirkte gedankenverloren, und ich war damit beschäftigt, meine Pulsschläge zu zählen und mich auf meinen Atem zu konzentrieren. Seit Jahren litt ich unter Klaustrophobie, was meine Patienten vermutlich schockieren würde. Verschiedene Techniken halfen mir, die Angst in den Griff zu bekommen, von mentalen Bildern bis Atemübungen, doch jedes Mal, wenn ich hörte, wie sich die Aufzugtür schloss, musste ich mich zusammenreißen, um nicht auf den Panikknopf zu schlagen.

Wir wurden in die Geschlossene eingelassen. Das Stationszimmer lag hinter Glas, und ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes war stets vor Ort. Auf der einen Seite der Station waren hochgradig gefährdete Patienten wie Heather untergebracht, auf der anderen diejenigen, die nicht mehr in dem Maße überwacht werden mussten. Sobald sich ihr Zustand weiter besserte, wurden sie in den nächsten Stock verlegt, wo sie mehr Freiheiten hatten.

Die Krankenschwester durchsuchte die Tasche, die Daniel für Heather mitgebracht hatte, um sicherzugehen, dass sich nichts darin befand, mit dem sie sich selbst verletzen konnte. Sie nahm das Hochzeitsfoto aus dem Rahmen und zog den Gürtel aus dem Morgenmantel. Als die Schwester fertig war, führte ich Daniel in eine Nische im Eingangsbereich, wo sie etwas ungestörter, aber immer noch in Sichtweite wären, dann holte ich Heather.

Als ich die Tür zum Krisenzimmer aufschloss, betrachtete ich sie kurz. Sie lag immer noch zu einer Kugel zusammengerollt da, die blassen Arme um ihren Oberkörper geschlungen, so dass die zierlichen Hände auf den Schultern lagen, als versuchte sie, sich selbst zusammenzuhalten.

»Heather, fühlen Sie sich jetzt einem Besuch von Daniel gewachsen?«

Beim Klang meiner Stimme zuckte sie zusammen und drehte sich langsam um. Bittend und mit feuchten Augen sah sie mich an. »Ich muss ihn sehen.«

»Gut, aber Sie müssen mit mir kommen, da in den Krisenzimmern keine Besucher zugelassen sind. Fühlen Sie sich stark genug, um aufzustehen?«

Sie richtete sich bereits auf.

Als wir den Eingangsbereich betraten, sprang Daniel auf – und erstarrte, als er sah, wie seine Frau langsam an meiner Seite auf ihn zuschlurfte. Sein Blick fiel auf die Verbände an ihren Handgelenken, den blauen Krankenhauspyjama, die Decke, die sie um die Schultern gelegt hatte wie eine alte Frau einen Schal.

»Daniel!«, rief sie.

»Ach, Schatz«, sagte er, als er sie in die Arme schloss. »Du darfst mir nie wieder solche Angst einjagen.«

Sobald die Patienten ein paar Tage hier sind, lassen wir sie mit ihren Besuchern allein, aber ich wollte sehen, wie Daniel und Heather miteinander umgingen – für den Fall, dass Daniel Teil des Problems war. Ich setzte mich ein wenig abseits in einen der Sessel.

Daniel half Heather vorsichtig, sich zu setzen, ehe er selbst Platz nahm. Heather legte den Kopf an seine Schulter, und er schlang den Arm um sie und hielt sie fest.

»Es tut mir leid, Daniel.« Heathers Stimme war rau. »Ich hasse es, was ich dir antue. Dass du dich die ganze Zeit um mich kümmern musst.«

Ein Alarmsignal. Selbstmordpatienten versuchen sich davon zu überzeugen, dass andere Menschen ohne sie besser dran sind.

»Sag doch nicht so etwas«, sagte Daniel. »Ich liebe dich. Ich werde nirgendwo hingehen. Ich werde mich immer um dich kümmern.« Als wollte er seine Worte bekräftigen, zog er ihr die Decke über die Schultern, stopfte sie an ihrem Hals fest, wo der Krankenhauspyjama offen stand und ihr sich spitz abzeichnendes Schlüsselbein zu sehen war.

Offensichtlich fürchtete sie sich nicht vor Daniel, also beschloss ich, sie allein zu lassen und meine Visite zu beenden. Doch dann sagte Heather ganz leise etwas, das meine Aufmerksamkeit weckte.

»Ich habe der Ärztin gesagt, dass sie ständig anrufen.«

»Was hast du ihr erzählt?« Daniel klang nicht erschrocken, nur ein wenig besorgt.

»Nicht viel, glaube ich … ich bin so durcheinander, und mein Kopf fühlt sich ganz komisch an. Bist du mir böse?«

»Ich bin dir nicht böse, Liebes. Aber vielleicht solltest du jetzt gar nicht über das alles nachdenken, sondern nur daran, wieder gesund zu werden. Über alles andere können wir ein anderes Mal reden.« Er sah sie ernst an, als wollte er sichergehen, dass sie ihn verstand.

»Glaubst du, Emily weiß … was ich getan habe?«

»Nein, wahrscheinlich haben sie ihr im Zentrum nichts erzählt.«

Heather nickte, dann schaute sie zur Kamera in der Ecke hoch. Sie hatte bereits einen Blick darauf geworfen, als sie sich hingesetzt hatte, und ich überlegte, ob sie schon einmal in einem Behandlungszentrum gewesen war, in dem die Patienten überwacht wurden.

»Gibt es vielleicht jemanden, den ich für Sie informieren kann?«, fragte ich.

Heather sah zu Daniel. Er schüttelte den Kopf, nur eine winzige Bewegung, doch sie nickte und fügte sich seinem Schweigen, worüber auch immer.

Ich sagte: »Es würde Heathers Behandlung sehr erleichtern, wenn ich wüsste, ob Sie irgendwo eine Therapie machen.«

Heather legte Daniel eine Hand aufs Bein und sah ihn bittend an. Daniel starrte auf ihre Verbände, dann drehte er sich zu mir um.

»Wir haben früher in einem spirituellen Zentrum gelebt, draußen in Jordan River. Als Heather schwanger wurde, sind wir gegangen, weil sie das Baby nicht dort bekommen wollte. Ein paar von den Mitgliedern haben angerufen, um zu hören, ob es uns gutgeht. Es sind nette Leute.«

Ich hatte gehört, dass es da in Jordan River ein Zentrum gab, eine Art spirituelle Lebensgemeinschaft, die einen guten Ruf genoss, aber sehr viel mehr wusste ich nicht darüber.

Heather hatte wieder angefangen zu weinen. Ihre Schultern bebten.

»Sie haben mir das Gefühl gegeben, es sei meine Schuld, dass ich das Baby verloren habe.«

»Sie glauben überhaupt nicht, dass es deine Schuld ist – niemand denkt das«, widersprach Daniel. »Sie versuchen nur, zu helfen, Liebste. Du hast das alles ganz wunderbar gemacht.«

Heather weinte nur noch heftiger. Ihr Gesicht war ganz verzerrt.

»Es hat mir nicht gefallen, dass sie uns immer gesagt haben, was wir machen sollen. Sie …«

»Heather, hör auf – du weißt nicht, was du sagst.« Daniel warf mir einen hastigen Blick zu. Er wirkte besorgt und hilflos. »Sie haben Regeln, Dr. Lavoie, aber nur, damit wir uns auf die Workshops konzentrieren können.«

Heather und Daniel waren sich offenkundig nicht einig über das Zentrum, doch sie wollte Daniel in meinem Beisein nicht widersprechen. Immer wieder huschte ihr Blick zu ihm. Ist es in Ordnung, wenn ich das sage? Liebst du mich noch?

Dann sah sie ihn fest an und zog die Decke enger um sich. »Sie haben mir nicht erlaubt, mich von Emily zu verabschieden.«

Es war bereits das zweite Mal, dass Heather den Namen Emily erwähnte.

»Emily wollte nicht mit uns gehen, schon vergessen? Es gefällt ihr im Zentrum. Ich weiß, dass du sie vermisst, aber du musst dich um dich selbst kümmern, und um das Bab–«

Heather prallte zurück, als hätte er sie geschlagen.

Daniel sagte: »Ach Schatz, tut mir leid. Es war einfach die Gewohnheit.«

Heathers Blick war erneut trüb und leer geworden. Sie ließ die Hände sinken, die Handflächen geöffnet – der Inbegriff einer Besiegten.

»Es ist meine Schuld, dass ich das Baby verloren habe. Du bist mir böse.«

»Es ist nicht deine Schuld, Heather – und ich bin dir nicht böse.« Und in einem Tonfall, der so liebevoll und traurig zugleich war, dass es mir im Herzen weh tat, fügte er hinzu: »Du bist für mich das Wichtigste auf der Welt.«

»Sie haben gesagt, wir sollen bleiben. Sie haben gesagt, es sei besser für unser Baby – und vielleicht hatten sie recht. Ich habe dich überredet, wegzugehen, und jetzt ist das Baby tot.«

»Heather, hör auf.« Daniel rieb ihren Rücken. »Sag doch nicht so etwas.« Er schob sein Gesicht dicht an ihres. »Hey, sieh mich an.« Doch Heather starrte nur mit ausdrucksloser Miene auf die Wand.

Ich wollte nicht zu sehr drängen, vor allem, da Heather begann, sich zurückzuziehen, aber ich machte mir Sorgen, warum sie sich so sehr die Schuld für den Verlust des Kindes gab.

»Warum wollten Sie das Zentrum verlassen, Heather?«

Sie begann, hin- und herzuschaukeln, die Arme um den Körper geschlungen.

»Sie sagten, alle Erwachsenen seien die Eltern des Kindes. Jeder hilft dabei, es aufzuziehen. Und es darf nicht einmal bei dir bleiben.«

Ihre entsetzte Miene verriet deutlich, dass ihr das ganz und gar nicht gefallen hatte.

»Im Zentrum glauben sie, dass es für das spirituelle Wachstum des Kindes besser ist, von vielen Herzen geliebt zu werden«, sagte Daniel. »Sie haben sehr gut ausgebildete Betreuer.«

In diesem Zentrum schien ein strenges Regiment zu herrschen. Ich wandte mich an Heather.

»Aber Sie wollten Ihr Kind mit niemandem teilen?«

Sie nickte und schielte zu Daniel hinüber, der wieder Heathers Verbände anstarrte. Sie sah aus, als wollte sie sich noch mehr erklären, doch dann streckte sie den Arm aus und ergriff Daniels Hand. Er drückte sie kurz.

»Ich glaube trotzdem, dass ich einen Fehler gemacht habe«, sagte sie. »Wir hätten bleiben sollen. Dann hätte ich keine Fehlgeburt gehabt.«

»Woher wollen Sie wissen, dass Sie keine Fehlgeburt gehabt hätten, wenn Sie geblieben wären? Hat man Ihnen tatsächlich erzählt, Sie seien dafür verantwortlich?«

»Sie haben nicht gesagt, es wäre unser Fehler«, sagte Daniel. »Sie haben sich nur Sorgen gemacht, dass Heather sich durch den Auszug überanstrengt hat.«

Mit anderen Worten, sie hatten durchblicken lassen, dass es doch ihre Schuld war.

»Wie nennt sich dieses Zentrum?«, fragte ich.

Daniel richtete sich stolz auf und bog die Schultern zurück. »The River of Life Spiritual Center.«

In einem verborgenen Winkel meines Bewusstseins klingelte es, gefolgt von einem unbehaglichen Gefühl in meinem Bauch.

»Wer leitet es?«

»Aaron Quinn. Er leitet auch alle Therapien im Zentrum.«

Aaron Quinn. Er hat Aaron Quinn gesagt.

Es konnte nicht derselbe Mann sein.

Heathers Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. »Die meisten Mitglieder nennen es die Kommune.«

Die Kommune. Ich hatte diesen Namen seit Jahren nicht mehr gehört. Am liebsten hätte ich ihn nie wieder gehört. Ich starrte Heather an, versuchte nachzudenken, und mein Herz pochte laut in den Ohren.

»Dr. Lavoie?« Heathers blaue Augen spiegelten ihren Kummer und ihren Schmerz. »Glauben Sie, dass es mein Fehler ist, dass mein Baby gestorben ist?«

Ich brauchte eine Sekunde, um meine Gedanken neu zu sammeln. Du hast eine Patientin, die deine Hilfe braucht.

»Nein, ich denke nicht, dass es Ihre Schuld ist. Sie haben die Entscheidung getroffen, die Sie für die beste für Ihr Kind hielten – Sie beide waren einfach nur gute Eltern.« Ich redete noch ein paar Minuten weiter und hörte zu, wie die ermutigenden Worte aus meinem Mund kamen. Doch die ganze Zeit über war mein Kopf von einem dumpfen Tosen erfüllt – dem Geräusch, das entsteht, wenn das Schicksal und das Leben aufeinanderprallen. Ich konnte ihnen unmöglich erzählen, dass ich Aaron Quinn kannte.

Ich wusste genau, wer er war.

Blick in Die Angst
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