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Vielleicht überrascht es Sie zu erfahren, dass ich eine sehr gute Patientin bin. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich darüber beklagen, still liegen zu müssen, und die sofort wieder an die Arbeit wollen. Nein. So bin ich nicht. Ich habe absolut kein Problem damit, zu schlafen, fernzusehen und von einem Plastiktablett zu essen. Allerdings hätte ich mich über ein Schmerzmittel in einem dieser kleinen Papierbecher als Beilage gefreut, doch offenbar werden bei Gehirnerschütterungen keine Medikamente gegeben. Nein, nein. Sie wollen, dass man klar bleibt. Ein paar Tage Ruhe, alle halbe Stunde ein Blick in die Pupillen, das war’s. Als Rauser mir sagte, dass ich großes Glück gehabt hätte, die Patientin im Nachbarzimmer hätte bei einem Autounfall zwanzig Knochenbrüche erlitten und stehe unter starken Schmerzmitteln, phantasierte ich davon, ihr ein paar Pillen vom Nachtschrank zu klauen, während sie schlief. Es kam mir wie eine Verschwendung vor, im Krankenhaus zu liegen und nicht wenigstens ein bisschen abzudriften. Wo sonst darf man straffrei Drogen nehmen?

Neil, der bereits sein halbes Leben bewusstseinsverändernde Substanzen im Selbstversuch testete, nahm meine Klagen so ernst, dass er fast den ganzen Tag verschwand und mit einem Haufen selbstgebackener Haschkekse und einigen grünen und weißen Pillen zurückkam, von denen mir, wie er versprach, die Augen übergehen würden. Ich warf die zwielichtigen Pillen in den Müll, als er gerade nicht hersah, und legte die Kekse beiseite.

Ich befand mich im Piedmont-Krankenhaus in der Innenstadt, hatte aber keine Ahnung, wie ich hergekommen war. Ich war für mehrere Stunden ausgeknockt gewesen, ehe ich mit hämmernden Kopfschmerzen aufwachte und die Männer meines Leben auf mich herunterstarrten: Rauser, Neil und mein Vater. Alle drei stanken nach Zigarettenrauch und brauchten dringend einen Kamm und ein frisches Hemd. Ich war ziemlich überrascht, dort zu sein oder überhaupt irgendwo zu sein. Das Geländer war immer näher gekommen, und ich hatte mit erschreckender Klarheit begriffen, dass ich mich getäuscht hatte, es ging gar nicht darum, mich zu beobachten, es ging darum, mir eine Falle zu stellen. Dieser Mensch war hinter mir und wollte mich töten, er hatte meinen Wagen fahruntüchtig gemacht und wollte mich mitnehmen, mit mir spielen, mich quälen oder weiß Gott was. Ich glaube, in diesen Sekunden ist jeder Tatort, an dem ich jemals war, und jedes verfluchte Foto, das ich jemals von einem Tatort gesehen habe, an meinem inneren Auge vorbeigerauscht.

«Bin ich im Himmel?», wisperte ich.

Rauser verdrehte die Augen. «Der geht’s gut.»

Mein Vater, ein ernsthafter Mann, der meinen Sinn für Humor nie verstanden hat, küsste mich auf die Stirn und strich mir mit seinen rauen Händen über die Wange. «Nein, Liebes, du bist im Krankenhaus.» Er sagte es langsam und laut, als hätte ich einen Gehirnschaden.

Danke, Dad.

«Deine Mutter holt Kaffee. Sie wird gleich zurückkommen. Diane ist bei ihr.»

«Mutter holt Kaffee? Ach, gut. Das ist gut für meine Kopfschmerzen.»

«Ich hätte ein paar anständige Sitzgurte in diesen Wagen einbauen müssen», fuhr mein Vater fort. «Ich habe damals überhaupt nicht daran gedacht. Diese alten Bauchgurte bringen nichts.»

Nach beinahe vierzig Ehejahren hatte mein Vater gelernt, für alles die Verantwortung zu übernehmen. Wenn etwas schiefging, hatte Dad Schuld. Ausnahmen waren selten. So war das Leben mit Mutter.

«Es ist nicht deine Schuld.» Ich griff nach seiner Hand und sah in seine wässerigen blauen Augen. «Dass ich wie ein Redneck fahre, das ist deine Schuld. Was ist mit meinem Wagen?»

«Genauso übel zugerichtet wie du», sagte er und neigte den Kopf zu Rauser. «Aaron hat ihn zum Polizeirevier abschleppen lassen, da kann er stehen bleiben, bis wir ihn in eine Werkstatt bringen. Es war jedenfalls ein Glück, dass er zufällig vorbeigekommen ist.»

Rauser zwinkerte mir zu, und da wusste ich, dass er meine Eltern über das, was dort draußen auf der Interstate geschehen war, belogen hatte. Aber was genau war eigentlich geschehen? Ein Unfall? Oder hatte sich jemand am Impala zu schaffen gemacht? War ich verfolgt worden? Hatte man einen Stalker gefasst? War es der Wunschknochen-Mörder? Solange meine Eltern da waren, würde ich keine Antworten bekommen. Ich musste warten, bis ich mit Rauser allein war, also blieb mir nichts anderes übrig, als mich von allen umsorgen zu lassen.

Aus Rausers Tasche ertönte ein gedämpftes Klingeln. Er zog sein Telefon hervor, ging ran und lauschte einen Moment. «In einer halben Stunde, okay?», sagte er dann und steckte das Telefon weg.

Er beugte sich zu mir und küsste mich flüchtig auf die Wange. «Ich muss zum Polizeichef», sagte er und verdrehte die Augen. Rauser wurde nicht gerne in Chief Connors Büro gebeten. Seiner Erfahrung nach bedeutete das nie etwas Gutes. Er respektierte Connor, aber ihre Wege hatten sich vor Jahren getrennt. Jefferson Connor verstand die Mechanismen des Erfolgs und wusste instinktiv, wann und wo er sich einschalten musste. Rauser war das komplette Gegenteil und hatte sich schon häufig an Machtstrukturen und Politik gestoßen. Connor genoss die Privilegien seiner Position nicht nur, der Mann schätzte sogar die Verpflichtungen der Bürokratie. Rauser hingegen hatte sich allem widersetzt, was ihn von der Bearbeitung eines Falls abgehalten hätte. Schließlich hatte er die Beförderung akzeptiert und die Verantwortung für die Mordkommission übernommen, allerdings nur unter der Bedingung, dass er dadurch nicht an den Schreibtisch gefesselt war. Connor stimmte damals widerwillig zu. Jeff Connor hat seinen Aufstieg noch nicht beendet, sagte Rauser immer. Er wollte eines Tages Justizminister werden, und Rauser war sicher, dass er es schaffen würde.

«Ich komme später wieder vorbei», sagte Rauser zu mir. «Howard, passen Sie auf, dass sie im Bett bleibt, okay?»

«Darauf können Sie Gift nehmen», antwortete mein Dad. In dem Moment ging die Tür auf, und meine Mutter kam mit zwei Kaffeebechern herein. Diane brachte ein paar eingeschweißte Automatendonuts mit. Beim Rausgehen mopste Rauser ihr einen.

«Oje, armes Kindchen. Du siehst ja schrecklich aus!», stieß Mutter hervor. Sie hatte ein strahlendes, rundes Engelsgesicht und sah aus wie Debbie Reynolds auf Cortison. Sie stellte den Kaffee ab und tätschelte meine Hand. «Ach, das tut mir ja so leid.»

Ich sah zu Diane. Sie lächelte mich an. «Musst du nicht bei der Arbeit sein?»

«Nicht, wenn meine beste Freundin einen Unfall hatte. Wie geht es dir?»

«Als hätte man mich in Scheiße getaucht und dann in Cornflakes getunkt.»

Alle lachten, außer meiner Mutter, die meinem Vater auf den Arm schlug. «Mein Gott, Howard», schimpfte sie, «siehst du, was du deinen Kindern beigebracht hast?»

«Jimmy redet nicht so, Mutter. Nur ich», entgegnete ich.

«Ja, aber Jimmy ist schwul», jammerte meine Mutter und schlug meinen Vater erneut.

Zwei Tage später war mein Krankenhausaufenthalt abrupt beendet. Da die Befunde keinen weiteren Anlass zur Sorge boten, schmiss man mich kurzerhand raus. Ich hatte das tägliche Fernsehen sowieso schon satt und machte keinen Aufstand.

Doch als ich meine Sachen zusammenpackte, tat mir jede Bewegung weh. Mein Schädel brummte, und der Biss der Quasselstrippe von Buchhalter in meiner Schulter schmerzte noch immer. Ich zog Shorts an, ein ärmelloses schwarzes T-Shirt und Sandalen. Die Sachen hatte mir Rauser fürsorglich aus meiner Wohnung geholt, dazu ein paar notwendige Dinge wie Notizbuch, Stifte, Zahnpasta, Haarbürste, Unterwäsche und Tampons. Um die Tampons hatte ich nicht gebeten, doch Rauser hatte wohl wie immer, wenn ich mürrisch wirkte, angenommen, dass ich welche brauchte. Wenn er das nächste Mal schlechte Laune hat, bringe ich ihm auch eine Packung Tampons mit, dachte ich.

Ich putzte mir die Zähne und betrachtete im Spiegel die blauen Flecken und Kratzer auf Stirn, Kinn, Wangen und Armen. War ich in jener Nacht am Flughafen dem Mörder begegnet, hatte ich Blickkontakt zu ihm gehabt, ihn gar angelächelt?

Ich hatte erneut die Briefe gelesen und war mehr denn je davon überzeugt, dass der nächste Mord bald geschehen würde. Der Mörder war in aufgepeitschter Stimmung, er schrieb Briefe, er verhöhnte uns und fühlte sich unbesiegbar. Und weil ich mit Rauser an einem Tatort erschienen war und weil man mich engagiert hatte, ihn und seine Taten zu analysieren, versuchte er, mich in die Sache hineinzuziehen. Er wollte mir und allen anderen zeigen, dass wir nicht klug genug für ihn waren.

Neil hatte inzwischen weitere Nachforschungen über Anne Chambers, Bob Shelby, Elicia Richardson, Lei Koto, David Brooks und William LaBrecque betrieben. Sechs Opfer, von denen wir mittlerweile wussten. Sechs Menschen, die abgeschlachtet worden waren, um die Blutgier eines Psychopathen zu befriedigen. Es zerriss mir das Herz. Anhand der Informationen über Freizeitverhalten, Freunde, Beruf, Gewohnheiten und Krankheiten der Opfer, die mir Neil geliefert hatte, hatte ich psychologische Skizzen erstellt und versucht, die zukünftige Gefahr einzuschätzen. Die Wände meines Krankenhauszimmers waren vollgehängt mit Karteikarten, die ich mit blauem Klebeband befestigt hatte, das mir jemand vom Reinigungspersonal organisiert hatte.

In der Nacht, als mein Wagen ein Rad verloren hatte, das ohne mich über die Interstate weitergerollt war, konnte die Polizei nicht feststellen, ob ich vom Flughafen aus verfolgt worden war. Als der erste Beamte eintraf, dem wenige Minuten später Rauser und weitere Polizisten gefolgt waren, war schon alles vorbei gewesen. Ein Autofahrer hatte den Unfall gesehen und angehalten, um mir zu helfen. Die Polizisten, die den Auftrag hatten, gegen jeden vorzugehen, der mir möglicherweise folgte und etwas antun wollte, nahmen das Schlimmste an, als sie sahen, wie ein Mann die Tür meines Wagens öffnete. Sie zwangen ihn mit dem Kopf nach unten zu Boden, legten ihm Handschellen an und schleppten ihn aufs Revier, wo er so gründlich und so lange vernommen wurde, dass er mit Sicherheit nie wieder etwas Gutes tun würde. Er sagte aus, er habe gesehen, wie ich ins Schleudern geraten und auf das Brückengeländer zugerast war. Kein anderer Wagen hatte angehalten, sagte er, obwohl mehrere vorbeigefahren waren. Vielleicht hat er mir in dieser Nacht das Leben gerettet. Wahrscheinlich werde ich das nie erfahren, aber ich stellte mir vor, dass der Mörder am Unfallort vorbeigefahren war, enttäuscht, dass irgendein Samariter bei mir war, mit dem er nicht gerechnet hatte. Oder sollte ich wirklich nur von der Straße abkommen? War der Unfall der Anfang eines größeren Spiels? Niemand weiß, was im Inneren eines Sadisten vorgeht.

Die Techniker der Polizei hatten herausgefunden, dass tatsächlich die Schrauben an meinem Rad so gelockert worden waren, dass es sich während der Fahrt vollständig löste. Sie entdeckten natürlich keinerlei Beweise, abgesehen von den Werkzeugspuren, die erkennen ließen, dass ein zu großer Schraubenschlüssel benutzt worden war. Keine DNA-Spuren, keine Fingerabdrücke.

Wir wussten mittlerweile auch, dass die befristeten Parkplätze zwar unter ständiger Bewachung stehen, dass in den Parkhäusern für Langzeitparker aber nur an strategischen Stellen wie Einfahrt, Ausfahrt, Fahrstuhl und Treppen Kameras installiert sind. Die Kameras filmen an Einfahrt und Ausfahrt den Fahrer sowie die Rückseite des Fahrzeugs und das Nummernschild. Die Aufzeichnungen dieser Kameras mussten noch sorgfältig geprüft werden. Allerdings gab es auch andere Möglichkeiten, um auf das Flughafengelände zu gelangen oder es zu verlassen. Nahverkehrszüge fuhren direkt bis Hartsfield-Jackson, außerdem Taxen und Shuttlebusse.

In anderer Hinsicht waren wir jedoch optimistisch. Innen sind die Terminals überwacht wie ein Casino in Vegas, sagte Rauser. Es gibt kein Versteck. Die Bänder zahlreicher Kameras innerhalb und außerhalb des Flughafens lagen bei der Polizei, und Rauser hatte ein paar Polizisten abgestellt, die sie sichten sollten, ausgehend von meinem Weg vom Gate zum Ausgang, bei dem ich die Menge um mich herum gemustert hatte. Wenn sich etwas Verdächtiges zeigen sollte, würde es Rauser sofort erfahren.

Ich musste bereits an die Poststapel und Nachrichten denken, die in meinem Büro auf mich warteten. Die Tonbänder, die ich in Denver konfisziert hatte, hatte ich auch noch nicht bei ihren rechtmäßigen Besitzern abgeliefert. Und solange man mir ansah, dass ich einen Autounfall gehabt hatte, wollte ich es auch nicht tun. Vielleicht wäre es am besten, Neil zu bestechen, damit er einmal im Leben sein Hemd in die Hose steckte und mir die Sache abnahm. Mit dem guten Schokoladenkuchen von Southern Sweets würde ich ihn vielleicht rumkriegen.

«Hey», sagte Rauser hinter mir. «Komm, setzen wir uns kurz und reden, bevor ich dich nach Hause bringe, okay?»

Oha. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass Rauser jemals solche Worte benutzt hatte. Er stand in der Tür meines Krankenhauszimmers und machte eine äußerst ernste Miene. «Du kennst das politische Klima hier, oder? Und Fälle wie diese erzeugen eine Menge Aufmerksamkeit, jeder ist verstimmt und beunruhigt.»

«Meinetwegen?», unterbrach ich ihn. Mir wurde etwas flau im Magen. Ich fühle mich eigentlich immer etwas unzulänglich, und es braucht nicht viel, damit ich mir noch kleiner vorkomme. Vielleicht hatte ich mich nur deshalb zur Mitarbeit überreden lassen, weil ich meine Unsicherheiten übertünchen, mein Ego aufbauen und endlich mir und allen anderen beweisen wollte, dass ich nicht die Schwindlerin bin, für die ich mich selbst tief im Inneren halte. «Hat der Chief deswegen mit dir sprechen wollen?»

«Also», sagte Rauser. «Ein Fernsehjournalist von Channel Eleven hat ein paar Unterlagen über dich. Personalakten vom FBI und Informationen über das Rehabilitationszentrum, in dem du warst.»

O Gott.

«Die Akte lag einfach auf dem Wagen des Journalisten», sagte Rauser. «Da hat er angefangen herumzuschnüffeln.»

«Was meinst du mit lag einfach auf dem Wagen? Wer hat sie da hingelegt? Diese Unterlagen sind vertraulich.»

Als Rauser schwieg, wusste ich, dass das noch nicht alles war. «Hör zu, Keye, Channel Eleven hat einen verfluchten Bericht über die Ermittlung und die daran beteiligten Personen gemacht. Sie haben Dan interviewt, und er hat vor der Kamera über eure Ehe und über, äh, deine Trinkerei geredet. Tut mir leid.»

«Dan?», wiederholte ich. Ich konnte es nicht glauben.

«Ich weiß nicht, ob es dir hilft, aber du bist nicht die Einzige, die auseinandergenommen wird», sagte Rauser. «Ich stehe wie ein Volltrottel da. Immerhin hat uns der Sender vor der Ausstrahlung eine Kopie des Berichts geschickt, wir haben also etwas Zeit, um eine Reaktion vorzubereiten, bevor die Kacke am Dampfen ist. Aber ich kann dir sagen, was ich gesehen habe, ist nicht schön. Der Chief ist ziemlich sauer deswegen.» Er stieß mit den Fingern in mein Kissen. «Du musst dich bitte öffentlich völlig zurückhalten. Allerdings könnte ich deinen Rat weiterhin brauchen … inoffiziell. Und dann gibt es noch etwas.»

Ich schwieg und wartete auf die nächste Klatsche.

«Der Chief hat Jacob Dobbs als Sprecher und Aushängeschild der Ermittlungsgruppe engagiert.» Er ließ den Satz in der Luft hängen und wartete. Ich sah ihn nicht an. Ich konnte nicht. «Ist das der Typ vom FBI, von dem du mir erzählt hast?»

«Ja, das ist er.» Ich sah mich kurz im Zimmer um und vergewisserte mich, dass ich alles eingepackt hatte.

Eine Frau in rosafarbenem Kittel erschien mit einem riesigen Strauß weißer Rosen in der Tür. «Ich bin ja so froh, dass ich Sie noch erwische», sagte sie in heiterem Tonfall, den die Leute gern vor Kranken und Verletzten aufsetzen. «Sind die nicht wunderschön? Da muss Sie aber jemand sehr lieb haben.»

Sie legte die Rosen auf den Tisch und sah uns erwartungsvoll an. Als keiner von uns beiden reagierte, verließ sie enttäuscht das Zimmer. Ich schaute Rauser an. «Was genau bedeutet öffentlich zurückhalten?», fragte ich und zog eine Karte aus dem Strauß. «Und inoffiziell, was soll das heißen, Rauser? Dass du meinen inoffiziellen Rat brauchst, klingt so, als sollte ich einfach nicht mehr offiziell bezahlt werden.» Ich riss den Umschlag auf.

«Moment mal», sagte Rauser und hob die Arme. Es schien die einzige beruhigende Geste zu sein, die er kannte. Mit erhobenen Händen langsam zurückweichen, als hätte er unabsichtlich einen Kojoten in die Enge getrieben.

Ein Geschenkgutschein von Goodyear rutschte aus dem Umschlag, gültig für einen Reifenwechsel und eine Inspektion. Ich seufzte. Bestimmt von meinem Vater, und ich suchte nach seiner hingekritzelten Unterschrift. Doch ich irrte mich.

Regelmäßige Wartung ist ungeheuer wichtig.

Das mit dem Unfall tut mir leid, aber Glückwunsch zum ersten Auftritt in der Hauptsendezeit!

W.