Die Verbannung
Kauschalja, Kaikeyi und Sumitra, die drei Königinnen, begrüßten ihre Söhne und deren junge Gattinnen mit hellem Jubel. Dascharatha gab jedem der neuvermählten Paare einen Palast zu eigen, und die Götter schenkten dem edlen Königshaus Glück und Zufriedenheit durch manches lange Jahr.
Bharata, der Sohn der Kaikeyi – und mit ihm Schatrugna, einer der Sumitrasprossen – zog bald nach Kekaya und lebte dort am Hof eines Oheims, der den Sohn seiner schönen Schwester eingeladen hatte.
Dascharatha begann unter der Last seiner Jahre zu seufzen. Und da er in seinem ältesten Sohne Rama den edelsten Menschen, den tapfersten Krieger erkannt hatte, so rief er die Großen seines Reiches zu feierlichem Rate zusammen und verkündigte ihnen, dass er die Herrschaft mit all ihrer Bürde und Würde dem trefflichen Kauschaljasohn übergeben wolle. Sumantra, des Königs Wagenlenker, musste den Prinzen in die Versammlung bringen, und als der Herrliche vor seinem greisen Vater stand, verkündigte dieser ihm in Worten voll Weisheit und Liebe seinen Entschluss: »Du Sohn meiner ersten Königin!« schloss er gerührten Herzens, »du bist der Reichste an Würde, der Würdigste an Reichtum der Seele! Bleib wie du bist, mein Stolz! und nie wird der gelbe Königsschirm einen Besseren beschaltet haben. Herrsche mild über die Guten, streng über die Schlechten, am strengsten über dich! – Gehe nun heim und verbringe die Nacht mit der Gattin in Fasten und Beten, denn morgen will ich dich vor allem Volke zum Herrn der Erde weihen!«
Frohe Botschaften aber sickern durch dicke Mauern:
Als Rama nach seinem Palaste zurückkehrte, jubelte das Volk von Ajodhia seinem Liebling und künftigen Herrscher fröhliche Heilrufe zu.
Die bucklige Manthara, eine Zofe der Königin Kaikeyi, stand mit Ramas Amme in der Menge und hörte mit dem Neide des Krüppels das überschwängliche Lob des Herrlichen aus dem Munde der getreuen Alten und aus der tönenden Freude des Volkes.
Unheilsinnend ging sie nach Hause und betrat das Gemach der Gebieterin.
Königin Kaikeyi schlief. Die Bucklige rüttelte sie am Arme und jammerte heuchlerisch: »Auf, Herrin! auf! ich kann es nicht sehen, wie man dich, du Herrliche, kränkt und demütigt. – Bist nicht du die einzige Königstochter unter des Herrschers Frauen! Warum stellt er dich unter Kauschalja, die Kosalerfürstin? Wisse: der König will morgen Rama zum Herrn der Erde weihen!«
»Dank dir für diese Nachricht!« sprach lächelnd Kaikeyi. »Rama ist der Edelste und Stärkste! Ich liebe ihn wie meinen eigenen Sohn!«
»So? – so?« keifte die Bucklige. »Und dein herrlicher Bharata soll leer ausgehen? – O Herrin, Königin, du bist krank!«
Und sie schilderte mit bewegten Worten das Elend, das die Gebieterin erwarte, wenn der Sohn der Kauschalja den Thron bestiege: Zurücksetzung, Armut, ja Verbannung konnte, musste sie treffen.
Kaikeyi wurde unruhig, und die Bucklige schmiedete das heiße Eisen:
»Sag'! hat nicht Dascharatha zwei Wünsche dir zu erfüllen versprochen, als du ihn nach der Asurenschlacht von seiner Todwunde heiltest? – Hat er nicht? – Sieh! hier ist ein Weg, der Schmach zu entgehen!«
»Was soll ich fordern?« fragte Kaikeyi schnell, die von der Bösen schon ganz gefangen war.
»Dass er deinen Sohn Bharata zum König weihe und Rama in den Wald verbanne!« zischte der Bucklige.
Und als Dascharatha ins Frauenhaus kam, fand er seine Gattin Kaikeyi ohne Schmuck, mit zerrissenen Kleidern und aufgelöstem Haar, auf dem Boden des finsteren Gemaches liegend.
Erschrocken fragte der König nach der Ursache des klagenden Schmerzes.
Doch Kaikeyi blieb verstockt, erinnerte Dascharatha vorerst, dass sie zwei Wünsche frei hätte, und ließ sich deren Erfüllung aufs Neue beschwören.
Dann sprach sie sie aus: Bharata sollte den Thron besteigen und Rama in die Wüste ziehen!
Wie vom Blitze getroffen fiel Dascharatha zu Boden und blieb besinnungslos liegen.
»Oh – oh!« ächzte er, als er endlich unter dem angstvollen Rütteln Kaikeyis erwachte. »Oh – äfft mich ein Traum? – Nein – nein! Du bist die Viper, die ich in mein Haus genommen habe. – Heuchlerin! – hast du nicht Rama über alle gepriesen? – Du nicht Kauschalja wieder und wieder um des besten Sohnes willen beglückwünscht? – Schlange!
Doch nein! – Du scherzest nur – täuschst mich und dich – mein Rama! wer sollte dich kennen und nicht lieben! Du neue Jugend meines Alters – du Sonne meiner Welt – du Überfluss für meines Herzens Not! – Genug, Kaikeyi! Du hast das nicht gefordert!«
»Willst du dich so um deine Eide stehlen!« schrie die Königin. »Verachtung müsste dir das Leben kürzen und der Götter Fluch dein Sterben zur Ewigkeit dehnen! – Du hast's beschworen – zweimal – feierlichst: Bharata herrscht, und Rama wird verbannt!«
Wieder fiel Dascharatha zu Boden und lag die ganze Nacht ohne Besinnung.
Kalt saß Kaikeyi bei ihm und ließ reifen, was sie gesät hatte.
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Am Morgen kam Sumantra, der Wagenlenker, um nach alter Väter Sitte seinen Herrn mit einem Bardenspruch zu wecken. Am Eingang des Gemaches sang er:
»Wach auf!
Es harrt, o Herr, dein Rat, dein Heer, dein Volk,
Wie wogenstille Wasser auf die Sonne
Zur Morgenstunde!
Dein Glück erglänz' ob dem Gedeihn der Werke,
Dem Tagestun der Tät'gen, bis zur Ruhe
Der Abendstunde!
Wach' auf!«
»Oh – oh – wer preist mich glücklich?« seufzte erwachend der König.
Erschrocken trat Sumantra zurück.
Kaikeyi, die Schlaue, aber rief: »Der König ist müde von den Herrschersorgen dieser Nacht. Prinz Rama komme sie ihm tragen helfen!«
»Ja! – Rama – Rama!« seufzte Dascharatha.
Und Sumantra eilte hinweg, den Prinzen vor dem König zu rufen.
Durch die festlich geschmückten Straßen fuhr Rama unter den Heil- und Segensrufen der Bevölkerung nach dem Palast, durchschritt rasch die fünf Höfe und betrat das Frauenhaus. Als er den König und Kaikeyi begrüßte, sah er des Vaters schmerzzerwühltes Antlitz.
»Ehrwürdiger Vater!« rief er erschrocken, »bin ich der Quell deiner Tränen?«
Der müde Greis hob abwehrend die Hand, doch ließ ihm der würgende Gram kein Wort über die Lippen schlüpfen.
»O sprich mit mir!« bat Rama voll Sorge.
Da erhob sich die schlaue Königin und sprach:
»Der König hat einen Wunsch, dessen Gewährung dich betrüben muss, Rama! Und doch ist er mit heiligen Eiden an die Erfüllung gebunden. Gelobst du, dich des Vaters Willen zu fügen, wie er auch sei, so will ich dir ihn nennen!«
»Du zweifelst an mir, Königin?« rief Rama voll Trauer. »Was könnt' es auf Erden und im Himmel geben, das ich nicht freudig meinem Vater opferte! – Sprich nur! – Was er gelobt hat, halte ich!«
»So lass die Herrschaft meinem Bharata!« rief Kaikeyi schnell. »Und, dass nicht Reue dich zur Rache treibe, leb' vierzehn Jahre lang vom Reiche fern im Wald!«
»Gewährt! – und gern gewährt!« nickte Rama. »Der wahren Weisheit Quelle rinnt im Walde reiner, als im Palast des Herrschers! – Ich lös' des Vaters Wort noch heute!«
Dascharatha brach in lautes Schluchzen aus.
Rama aber sank vor ihm in die Knie, berührte ehrfurchtsvoll des Greises Füße mit der Stirn, beugte sich auch in Ehrerbietung vor Kaikeyi, und verließ den königlichen Palast, um von Mutter und Gattin Abschied zu nehmen.
Kauschalja mochte ihren herrlichen Sohn nicht ziehen lassen, und Lakschmana, Ramas getreuer Bruder aus dem Schoße der Sumitra, wollte der List Kaikeyis mit Gewalt begegnen.
»Bruder!« rief er, »zu schnell hast du dem Zagen des kindischen Greises, dem Drohen der falschen Königin nachgegeben! – Deine Opferwilligkeit in Ehren – doch mir giltst du – und du allein – als Herrscher dieses Reiches. Ich steh' zu dir als dein erster Vasall und weiß ein Schwert zu schwingen!«
»Schweig! ungestümer Freund und Bruder!« erwiderte Rama ernst, »und schilt den Vater nicht und keine seiner Frauen. Das Schicksal hat Kaikeyi den Wunsch und dem Vater den vorschnellen Eid in den Mund gelegt! – Dem beug' ich mich!«
»Ich aber nicht!« schrie Lakschmana drohend. »Hab' ich nicht Kraft in den Armen und Mut im Herzen, um das Schicksal zu bezwingen? – Trag' ich den Bogen zum Schmuck, die Keule, zum Spiel? – Fürchtest du das Volk zu entzweien? – Lass mich's hinausschreien auf offenem Markt, wie um eines Weibes Lächeln an dir und dem Reiche gefrevelt wird, und alle stehen wie ein Mann hinter dir! – Lass mich dich schützen, Bruder!« fuhr er weicher fort. »Sieh hier die sandelduftenden Hände – für dich will ich sie in Blut tauchen – sieh die goldgeschmückte Brust – für dich will ich sie in Erz hüllen – sieh die Knie, die ich vor dir beuge, sie sollen mein Streitross zum Siegeslauf zwingen für dich!«
»Dank, Bruder, für deine Treue!« sprach Rama gerührt. »Doch wo Glück und Pflicht einander widerstreiten, da entscheiden nicht starke Arme und kräftige Schenkel. Ein großes Herz lässt Glück und Lust und fragt nur nach der Pflicht: Des Vaters Wort weist sie dem Sohne, und er gehorcht mit Lust, auch wenn's zum Leide geht!«
»So gehe, mein Sohn, und lebe wohl!« sprach Kauschalja weinend.
Rama sank vor der Mutter nieder, schmiegte sein Haupt an ihre Füße und hörte die Segenswünsche der zärtlichsten Sorge und Liebe.
Endlich riss er sich los und eilte aus Kauschaljas Palast zum schwersten Abschied – zum Abschied von seinem jungen Weibe.
Lakschmana aber folgte ihm auf dem Fuß, denn er wollte den verbannten Bruder nie wieder verlassen.
Sita saß daheim und erwartete, dass der Gatte in seinem neuen Königsschmuck vor sie träte. Sie ahnte nicht, was die Morgenstunden gebracht hatten.
Plötzlich stand Rama vor ihr. Gebeugt und traurig: er sollte vom Liebsten scheiden.
Erschrocken sprang Sita auf: »Was ist dir, Herr? – Du blickst so düster – heut' – zur Krönungsfeier? – Doch du bist nicht im königlichen Schmuck – du kommst allein. – Was ist geschehen?«
»Sita! ich bin des Reiches verwiesen!« sprach Rama zögernd. »Ein schneller Eid band Vater an den Wunsch Kaikeyis: Ich bin verbannt, und Bharata wird König! – Leb' wohl! – Ich folge meiner Pflicht –und du – vergiss des Fernen nicht! Ehr' meine Mutter, als wäre sie die deine, und neige dich in Demut vor dem neuen Herrscher –«
»Du scherzest, Herr! – denn wärest du gebannt, zög' ich mit dir, so wie ich mit dir sterbe, wenn du stirbst! – Wir zwei sind eins! wie könnten wir uns trennen!«
»O Sita!« rief Rama, »du kennst den wilden Wald nicht! Seine rauhen Wege –«
»Ich muss vor dir schreiten und sie ebnen!«
»Wind und Wetter rauben den Schlaf –«
»Dein Haupt soll in meinem Schoße sanft gebettet sein!«
»Raubgierige Tiere –«
»Ich will mich in ihren Rachen stürzen, auf dass ihr Hunger von dir lasse!«
»Mein Weib, mein treues Weib!« rief Rama und schloss Sita in seine Arme. »Darf ich dich denn ins Elend führen?«
»Nur wo du fern bist, haust das Elend!« flüsterte die Edle an seiner Brust. »Mit dir werden mir die ragenden Stämme des Waldes güldne Palastsäulen scheinen und ihre Kronen seidene Königsschirme! Wie über Teppiche werde ich über das Moos schreiten, und süße Beeren werden unser Festmahl sein!«
»O meine Sita!« jubelte Rama. »Der heutige Tag hat mir mehr als eine Krone, er hat mir ein Herz geschenkt! Verteile unser Eigen an die Priester und die Diener des Hauses, und rüste dich zur Fahrt in die Wildnis!«
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Rama, Sita und Lakschmana standen in Büßerkleidung vor dem greisen König, um seinen Segen mit in die Wüste zu nehmen.
»Kaikeyi!« flehte der zitternde Alte, »ist dein Stolz noch nicht befriedigt? – Fürchtest du nicht des Himmels Strafe, wenn du den gerechten Rama, den treuen Lakschmana, ja die zarte Sita, den Gefahren der Wüste preisgibst?«
Kaikeyi schwieg und Dascharatha weinte still vor sich hin.
Da sprang Sumantra, der Wagenlenker und erste Rat des Königs, vor.
»Starrsinnige Königin!« rief er. »Wird deine Seele nicht weich unter des greisen Gatten Tränen, beugt sich dein Sinn nicht vor der Größe unverschuldeten Elends, so soll deine Hoffahrt in den Staub getreten werden, dein Herz brechen unter der Schuld an allem Elend im Reich! – Auf! Ehrwürdige Priester! Auf, stolze Recken, reiche Kaufherrn und fleißige Bauern! Ramas Fahrt soll ein Heereszug in neues, fremdes Land werden, und nur tote Steine und ein Haufen Gesindel unter Bharatas Herrschaft zurückbleiben!«
»Verräter!« schrie Kaikeyi. »Ich habe des Königs heiliges Versprechen und bestehe auf meinem Rechte!«
»Zu deinem Schaden!« lachte Sumantra. »Weißt du wie's deiner Mutter erging? – Ein Heiliger hatte ihrem Gatten die Gabe verliehen, die Sprache aller Tiere zu verstehen, doch durfte er bei Leben und Sterben nicht verraten, was er erlauscht hatte. Einst hörte der König die Stimme eines ›Gähners‹ und, da er verstand, was der drollige Vogel schwätzte, musste er laut auflachen. Neugierig fragte deine Mutter, worüber der König gelacht habe. ›Ich darf es nicht sagen!‹ sprach ihr Gatte, ›sonst muss ich heute noch sterben!‹ ›Du musst! Du musst!‹ drängte das Weib, und als der König sich wieder weigerte, schmollte, klagte, heulte sie und gebärdete sich wie unsinnig. Da ging dein Vater zu seinem Heiligen und fragte ihn um Rat.
Der Ehrwürdige aber sagte: ›Du stirbst heute noch, König, oder du verstoßest die Lieblose, der ihre Neugierde mehr gilt, als das Leben des Gatten!‹
Darauf ging dein Vater entschlossen nach Hause, jagte die Unsinnige aus dem Palast und lebte fortan in Ruhe und Glück.
Dir aber, Königin, ward die Geschichte deiner Mutter verschwiegen, auf dass dein Starrsinn, ihr Erbe, nicht geweckt würde. – Doch vom Dornenstrauch fließt eher Blut als Honig! – Bestehe nur auf deinem vermeintlichen Recht – dein Sohn aber wird über Tschandalen und wilde Hunde herrschen!«
»Ja, ja!« rief Dascharatha, zitternd vor Freude. »Mein Heer! – ich will mit meinem Sohn und meinem Volke ziehen!«
»Halt, Vater!« rief Rama. »Nicht lüstet mich nach dem Sattel, wenn das Ross verloren ist! Bharata herrsche über das Reich und die vier Stände, ich aber suche das Glück in der Waldeinsamkeit: Soll ich feilschen um Wort und Pflicht? Mit dem Schicksal um Kronen hadern, weil es des Vaters Wort und Ehre gegen des Sohnes Behagen gewogen hat? – Nein! – Lakschmana und Sita wollen meine Armut teilen – sie sind willkommen! – Ihr anderen aber bleibt und gehorcht meinem Bruder Bharata, wie ihr mir gehorcht hättet.«
»Wie du es willst, mein Rama!« sprach Dscharatha müde.
Dann wandte er sich zu Sumantra:
»Geh, teurer Freund! Lege zwei gute Schwerter auf meinen Wagen, zwei starke Bogen, scharfe Pfeile, Kleidung und Nahrung! dann fahre meine Söhne mit Sita nach des Reiches Grenzen! Es ist die letzte Ehre, die den Verbannten erwiesen wird.«
Gerührt fielen die Ausgestoßenen dem Greis zu Füßen und berührten sie ehrfurchtsvoll mit der Stirne. Ernst erhoben sie sich, wandelten rechtshin um den weinenden Vater, und verließen unter den Klagerufen der Zurückbleibenden den Palast.
Sumantra mit des Königs Wagen erwartete sie am Tor.
Hinter Sita bestiegen die Prinzen das Gefährte; der Lenker schwang den Stachelstock und trieb die Rosse langsam durch die den Wagen umdrängende Volksmenge.
»Rama! Rama!« klang es zu den Scheidenden empor. Und: »Heil der Edlen aus Mithila und dem wackeren Lakschmana, die dem Besten treu bleiben bis ans Ende! – Bleibt alle bei uns! – Bleibt!«
»Schneller!« flüsterte Rama dem Wagenlenker zu, und Sumantra stachelte die Rosse, dass sie das Volk hinter sich ließen, und eine Staubwolke die einzige Begleiterin der Verbannten blieb.
Dascharatha stand an einem Fenster des Palastes, und sein tränenverschleiertes Auge hing an jener Wolke, bis sie in der Ferne verschwand.
Dann wandte er sich ab und fiel wie vom Blitz getroffen zu Boden.
Kauschalja und Kaikeyi sprangen hinzu, um zu helfen. Da hob der König die Faust und schrie: »Zurück, Kaikeyi! Du bist mein Weib nicht mehr! und besteigt Bharata den Thron der Ikschwakuiden, so weise ich als Seliger sein Totenopfer von mir!«
Entsetzt verhüllte die Fürstin ihr Haupt und wankte aus der Halle. Kauschalja ließ den Gebrochenen in ihr Haus tragen und weinte an seinem Lager die ganze Nacht. Kaikeyi aber sandte schnelle Boten an den Hof ihres Bruders, um ihren Sohn Bharata heimzurufen, zu Reichtum und Macht, zu Ehren und Würden.