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AUF BEFEHL DES ADMIRALS

 

 

Auf dem Rückweg nach Nar Shaddaa übernahm Chewbacca zuverlässig das Steuer des huttischen Kurierschiffs ›Quicksilver‹, doch mit seinen Gedanken war er nicht ganz bei der Sache. Der Wookiee warf seinem Partner Seitenblicke zu, dem Menschen, dem er die Lebensschuld geschworen hatte, und um die blauen Augen bildeten sich Sorgenfalten.

Han hatte sich in den Sitz des Kopiloten fallen lassen und starrte mit finsterer Miene in die Leere des Hyperraums. Er verharrte nun bereits seit Tagen in diesem Zustand, seit er nach der Erledigung seiner Mission in der Residenz des Muftis auf Coruscant wieder an Bord der ›Quicksilver‹ gegangen war. Er sprach kaum ein Wort, und wenn, dann nörgelte er nur herum oder gab sarkastische Kommentare von sich.

Und er hatte an allem etwas auszusetzen: am Essen, am Tempo des kleinen Kurierschiffs, an Chewies Flugkünsten, an der Langweile während der Reise durch den Weltraum, an der Gier der Hutts… zu jedem Thema, das Chewie anschnitt, hatte Han lediglich eine Unmenge ätzender Bemerkungen beizutragen.

Zum ersten Mal, seit er den Corellianer kannte, fragte sich Chewbacca ernsthaft, ob es Umstände geben mochte, unter denen es ehrenhaft sein konnte, von einer Lebensschuld zurückzutreten – ehrenhafter zumindest, als die Person, der gegenüber man diese Lebensschuld abtragen mußte, zu ermorden.

»Dieses Ding bewegt sich wie ein tausend Jahre alter Hutt«, brummte Han jetzt. »Man sollte meinen, daß ein Kahn mit solchen Triebwerken in der Lage wäre, ein bißchen schneller zu fliegen. Meinst du, du könntest ein bißchen mehr rausholen, wenn ich aussteige und schiebe?«

Chewbacca hielt sich zurück und merkte bloß an, daß es bis Nar Shaddaa nicht mehr allzu lange dauern würde.

»Ja, und für mich kann es gar nicht schnell genug gehen«, maulte Han gallig. Er stand auf und ging nervös in der engen Kanzel auf und ab. Als er sich abrupt umdrehte, stieß er sich den Kopf an einer niedrigen Strebe und fluchte über die blutunterlaufene Schramme, die er sich dabei zuzog.

Als er sich schließlich zu wiederholen begann, knurrte er und warf sich wieder in den Kopilotensitz. »Ich schätze, sobald wir den Hutts ihren Eimer voll Bolzen zurückgebracht haben, müssen wir in den Smuggler’s Run aufbrechen. Falls die ›Bria‹…« Er schien förmlich an dem Wort zu ersticken, dann verbesserte er sich. »…falls unser verfluchtes Schiff es überhaupt durch das Asteroidenfeld schafft.«

Chewbacca erkundigte sich, wieso sie in den Smuggler’s Run mußten. Wynni, so stellte er fest, würde höchstwahrscheinlich im Run sein, und sie war die letzte Person, der er über den Weg laufen wollte. Der Wookiee war sich nicht sicher, ob er noch mehr von der lockeren Handhabung ihrer Tatzen ertragen konnte.

»Hör zu, Kumpel…« Hans Stimme triefte vor Boshaftigkeit. »…nur für den Fall, daß es noch nicht zu dir durchgedrungen ist: Mit Nar Shaddaa ist Feierabend. Mufti Sarn Shild hat vermutlich längst seine Flotte bei Teth zusammengezogen. Wir schütteln uns den Staub dieses jämmerlichen sogenannten Mondes ein für allemal von den Schuhen.«

Chewbacca wollte wissen, von welcher Flotte er sprach.

»Oh, jeder imperiale Mufti verfügt über seine eigene, nach seinem Ermessen verwendbare Streitmacht zur sogenannten Friedenssicherung«, erklärte Han und legte schwungvoll die Füße auf die Kontrollkonsole, ohne darauf zu achten, wo sie auftrafen. Plötzliche Bremsmanöver während des Flugs durch den Hyperraum waren keine gute Idee. »Und Shild hat ohne Zweifel auch eine. Seine Flotte ist wahrscheinlich nicht die beste, aber für diese Aufgabe wird sie mehr als ausreichend sein.«

Chewbacca war verwirrt. Warum sollte der Mufti nicht die bestmöglichen Kriegsschiffe erhalten?

»So laufen die Dinge eben in der Imperialen Flotte. Da der Hutt-Raum sich weit draußen am Rand der Galaxis befindet, weit weg von der Zivilisation – also von Coruscant –, gehe ich jede Wette ein, daß Sarn Shild auf veralteten Schiffen und Waffen sitzengeblieben ist, während das neuste und beste Material nach Rampa Eins und Rampa Zwei gegangen ist.«

Chewie, der annahm, daß nur auf Rampa Zwei ein Aufstand stattgefunden hatte, erkundigte sich nach Rampa Eins.

»Als die Bewohner von Rampa Eins hörten, was im Gange war, haben sie ebenfalls rebelliert«, berichtete Han. »Sie werden ja sehen, was sie davon haben.«

Chewie bemerkte dazu, daß er das Imperium hasse, weil es ihn versklavt hatte, und daß er hoffe, bei seiner Vernichtung helfen zu können.

Han schnaubte verächtlich. »He, Kumpel, nun halt aber mal die Luft an. Palpatine besitzt so viele Waffen und Raumschiffe, daß er nicht weiß, was er damit anfangen soll. Jede Rebellion gegen das Imperium ist zum Scheitern verurteilt.«

Der Wookiee-Pilot wollte der Behauptung seines Partners keinen Glauben schenken und sagte das auch. Es leuchtete ihm ein, daß die Welten des Imperiums irgendwann einmal genug von Palpatines eiserner Faust haben, sich zusammenschließen und erheben würden.

Han schüttelte verdrießlich den Kopf. »Nie im Leben, Chewie. Und wenn doch, wären sie unweigerlich verloren. So wie Nar Shaddaa jetzt verloren ist.«

Chewie machte deutlich, daß es nicht die Art der Wookiees sei, vor einem Kampf zu kneifen und einfach davonzulaufen. Wollte Han es der Imperialen Flotte denn nicht heimzahlen? Er zeigte sich überzeugt davon, daß die Schmuggler viel bessere Piloten waren – und ganz bestimmt bessere Schützen – als die Imperialen.

Han konnte über diese Annahme nur laut lachen. Chewie fletschte verärgert die Zähne und knurrte seinen menschlichen Partner böse an. Han setzte sich schnell gerade hin und machte ein erschrockenes Gesicht. Chewie wurde nur selten wütend auf den Corellianer, und die Wut eines Wookiee war nichts, das man auf die leichte Schulter nehmen sollte.

»He, das ist aber kein Grund, sauer zu werden! Ich werde mit Mako darüber reden! Ich kann nichts dafür, wenn Nar Shaddaa keine Chance hat. Das ist nicht mein Fehler!«

Der Wookiee ließ ein tiefes Knurren hören.

»Okay, okay«, besänftigte ihn Han. »Ich werde sie bestimmt warnen, damit sie rechtzeitig verschwinden können. Ich rede mit Mako, sobald wir Jiliac Bericht erstattet haben, in Ordnung?«

Chewbacca beruhigte sich und konzentrierte sich wieder darauf, das Schiff zu fliegen. Aber der Wookiee wälzte noch immer Gedanken und zählte eins und eins zusammen. Dann machte er eine Bemerkung über Hans schlechte Laune.

»Was soll das heißen, mit mir ist schwer auszukommen?« Han war entrüstet. »Es ist überhaupt nichts los!«

Chewbaccas Entgegnung fiel knapp und treffend aus.

Han wurde rot. »Was soll das heißen, das hat was mit einer Frau zu tun?« fragte er eingeschnappt. »Was bringt dich denn auf die Idee?«

Chewie spulte eine ganze Liste von Gründen ab und brachte schließlich seinen sichersten Tip vor, über welche spezielle Frau Han sich so aufregte.

Han fluchte, machte ein finsteres Gesicht, ließ sich schließlich zurückfallen und bedeckte das Gesicht mit den Händen. Er rieb sich die Stirn und stöhnte. »Du hast ja recht, Chewie«, brummte er dann. »Sie war es. Bria. Zusammen mit Sarn Shild. Ich konnte es nicht glauben. Wie kann sie nur?«

Chewbacca merkte an, daß der Anschein gelegentlich täuschen konnte.

Han schüttelte den Kopf. »Nicht dieses Mal«, sagte er unglücklich. »Sie hat ihn Liebster genannt.«

Der Wookiee fragte sich, ob Bria mit dem Mufti verheiratet sein konnte.

Han seufzte. »Quatsch. Diese Beziehung ist nicht so… formell. Chewie, ich kann nicht glauben, daß sie so etwas tut! Das ist so… billig!«

Chewbacca versuchte, tröstende Worte zu finden, und erinnerte Han daran, daß intelligente Lebewesen manchmal gezwungen waren, Dinge zu tun, die ihnen nicht besonders behagten, weil diese Dinge eben notwendig waren. Auch in Brias Fall mochte es mildernde Umstände geben.

Han gab sich Mühe zu lächeln. »Danke, Kumpel. Ich wünschte wirklich, ich könnte sagen, daß du recht hast. Aber…« Er schüttelte wieder den Kopf und versank in Schweigen.

Der Rückflug zu der Landeplattform auf Nar Shaddaa verlief in größter Stille.

Sofort nachdem sie nach Nar Shaddaa zurückgekehrt waren, erstatten Han und Chewie Jiliac und Jabba Bericht. Die Hutts waren nicht glücklich darüber, hören zu müssen, daß Sarn Shild nicht mehr auf ihrer Lohnliste stand. »Wir werden Ermittlungen über diese Flotte und die Lage anstellen müssen«, sagte Jiliac. »Kommen Sie in zwei Stunden wieder, Captain Solo.«

Han zuckte die Achseln und erklärte sich damit einverstanden. Er hatte seinen Kontostand überprüft, bevor er von Nar Shaddaa abgeflogen war, und wußte sich im Besitz seiner zehntausend Credits. Daher war er bereit, noch ein wenig länger die Anweisungen der Hutts zu befolgen. Außerdem konnte er Mako leicht binnen zwei Stunden finden und dem älteren Schmuggler eine Warnung zukommen lassen.

Mako war sogar noch beunruhigter als Jiliac und Jabba, als er von der neuen Situation erfuhr. »Behalte das ja für dich, Han«, sagte er leise und starrte hinaus auf die Straßen und Markisen von Nar Shaddaa. Sie standen auf dem kleinen Balkon seiner altersschwachen Behausung. »Wenn die Einwohner Wind davon bekommen, gibt es eine Massenpanik. Man legt sich nicht mit einer imperialen Streitmacht an.«

»Aber wenn man die Leute früh genug warnt, könnte man sie vielleicht evakuieren…«, begann Han und wurde von Makos vehementem Kopfschütteln unterbrochen.

»Keine Chance, Junge. Zu viele wüßten überhaupt nicht, wohin sie gehen sollten. Nimm nur diesen Jarik-Solo-Jungen, der mit dir und Chewie losgezogen ist. Er ist eine Ratte aus den untersten Ebenen, geboren und aufgewachsen hier auf Nar Shaddaa – was nicht heißen soll, daß ihm irgendwer dabei behilflich gewesen wäre. Es gibt Millionen wie ihn, Han. Und wenn die Imperialen es darauf abgesehen haben, Nar Shaddaa eine Lektion zu erteilen, werden das eine Menge Leute mit dem Leben bezahlen.«

Han fühlte sich nach der Unterredung mit Mako einigermaßen ernüchtert. Auf diese Weise hatte er die Dinge bislang noch gar nicht betrachtet. Ihm wurde plötzlich klar, wie froh er und Chewbacca darüber sein konnten, einfach an Bord ihres Schiffs gehen und der Gefahr entfliehen zu können.

Er nahm sich vor, Jarik mitzunehmen, falls es zum Schlimmsten kommen sollte. Er mochte den Jungen mittlerweile recht gerne.

Aber was war mit all den anderen intelligenten Lebewesen, die nicht dazu in der Lage sein würden, sich in Sicherheit zu bringen? Nar Shaddaa verfügte über Schutzschilde, aber die würden dem imperialen Bombardement nicht sehr lange standhalten. Han sah plötzlich lebhaft vor sich, wie all diese Türme unter dem Beschuß durch imperiale Turbolaser in Flammen aufgingen und einstürzten. Die Bewohner würden fliehen, die Straßen verstopfen, schreien, Deckung suchen und ihre Kinder an sich pressen. Rodianer, Sullustaner, Twi’leks, Wookiees, Gamorreaner, Bothaner, Chadra-Fans… und viele mehr. Und erst die Menschen. Unzählige Menschen. Im corellianischen Sektor wimmelte es von ihnen…

Han meldete sich äußerst besorgter Stimmung in Jiliacs Audienzsaal. Die Hutt-Führerin faßte ihn mit einem finsteren Blick ins Auge. »Was Sie gesagt haben, hat sich als wahr erwiesen. Wir haben unsere Quellen auf Teth angezapft: Der Mufti hat seine Eingreifflotte tatsächlich dorthin beordert. Da einige Einheiten seiner Streitmacht im Weltraum patrouillierten, wird es eine Woche oder möglicherweise sogar zwei dauern, bis alle Schiffe bei Teth zusammengezogen sein werden, und dann noch wenige Tage, bis die Vorbereitungen für den Angriff auf Nal Hutta abgeschlossen sind.«

Und was ist mit Nar Shaddaa? fragte sich Han. Es war mit ziemlicher Sicherheit davon auszugehen, daß die selbstsüchtigen Hutts – da ihre eigene Sicherheit und ihre Heimatwelt nicht bedroht waren – kaum einen Gedanken an den Schmugglermond verschwenden würden.

»Wir haben herausgefunden, daß Shilds Flotte unter dem Kommando von Admiral Winstel Greelanx steht. Sie waren einmal ein imperialer Offizier, Captain. Kennen Sie ihn?«

»Nein«, erwiderte Han. »Nie von ihm gehört. Aber die Flotte ist groß.«

»Richtig«, sagte Jiliac. »Unsere Quellen haben uns versichert, daß Admiral Greelanx, obwohl er als kompetenter Offizier gilt, in der Vergangenheit nicht davon Abstand genommen hat, auch seinen eigenen Reichtum zu mehren, sofern sich ihm die Gelegenheit dazu bot. Er befehligte früher mehrere Verbände der Zollbehörde, und wir haben uns davon überzeugt, daß man ihn unter den geeigneten Umständen bestechen kann.«

Han nickte. Er war nicht wirklich überrascht und noch weniger schockiert. Der Sold eines imperialen Offiziers war nicht besonders hoch. Er hatte von mehr als nur einem Offizier gehört, der die Hand aufhielt.

»Vor diesem Hintergrund möchten wir, daß Sie ihn aufsuchen, Captain«, fuhr Jiliac fort. »Wir wollen, daß Sie in unserem Namen mit ihm verhandeln.«

»Ich?« Der Gedanke, auf direktem Weg in die Fänge der Imperialen Flotte zu marschieren, erschien ihm wenig verlockend. Und einem imperialen Offizier ein Bestechungsgeld anzubieten, würde, wenn man ihn dabei erwischte, unweigerlich die Todesstrafe nach sich ziehen. »Aber…«

»Sie sind unsere erste Wahl, Captain Solo«, versicherte Jiliac.

»Aber…«

»Kein Aber, Han, mein Junge«, warf Jabba in jenem übertrieben freundlichen Ton ein, den er sich in letzter Zeit angeeignet hatte. »Sie können diesen Auftrag besser ausführen als jeder andere. Sie waren schließlich selbst ein imperialer Offizier. Wir besorgen Ihnen eine Uniform, gefälschte Befehle und eine militärische ID. Sie schleusen sich ein, reden mit Greelanx und überbringen ihm ein kleines Geschenk von uns. Sie sprechen seine Sprache, Han. Sie können mit ihm auf eine Weise reden, die er versteht.«

»Der wird nur Credits verstehen«, meinte Han. »Eine Menge Credits.«

»Wir wurden ermächtigt, im Interesse von Nal Hutta zu handeln«, erklärte Jiliac. »Geld spielt keine Rolle, wenn es darum geht, uns der… Kooperation des Admirals zu versichern.«

»Aber…« Hans Gedanken rasten. »…Ihr könnt nicht erwarten, daß er den Angriff abbläst. Der Mufti würde zweifellos erfahren, daß Greelanx seinen Befehlen zuwidergehandelt hat. Die würden ihn vor ein Kriegsgericht stellen. Und anschließend würden sie eine noch größere Flotte entsenden, um uns wegzuputzen.«

»Und der nächste Admiral, den sie dazu bestimmen, wird unseren… Überredungskünsten nicht so offen gegenüberstehen«, sagte Jiliac und nickte zustimmend mit dem gewaltigen Schädel. »Daher wollen wir auch, daß Admiral Greelanx das Kommando behält. Aber wir müssen einen Weg finden, eine sichere Niederlage des Imperiums herbeizuführen.«

Han runzelte die Stirn. Während seiner Ausbildung auf der Imperialen Akademie hatte man sich mit Nachdruck darum bemüht, ausschließlich für imperiale Siege zu sorgen.

»Ich weiß nicht…«, entgegnete er unsicher.

»Könnten wir den Admiral nicht dafür bezahlen, seine Schiffe an der falschen Stelle zusammenzuziehen, so daß sie nicht in der Lage sein würden, punktgenau zu feuern – oder irgend etwas in der Art?« wollte Jiliac wissen. »Wir Hutts verstehen nicht viel vom Militär, Captain. Was könnte das von uns gewünschte Ergebnis erzielen? Die Niederlage des Imperiums, ohne erkennen zu lassen, daß wir Greelanx dafür bezahlt haben?«

»Tja…« Han dachte angestrengt nach. »…vielleicht verkauft er uns ja seinen Schlachtplan. Damit könnten wir dann eine Verteidigung aufbauen, bei der wir unsere sämtlichen Schiffe auf den richtigen Positionen einsetzen, um die imperiale Streitmacht – vielleicht – zu besiegen. Vielleicht. Vor allem dann, wenn Greelanx auch noch dafür bezahlt worden wäre, den Kampf abzubrechen und sich davonzumachen, sobald er den Rückzug irgendwie rechtfertigen kann.«

»Und unter welchen Umständen sollten wir lieber nicht versuchen, die Imperialen anzugreifen?« fragte Jiliac.

»Falls Shilds Streitkräfte über einen Sternzerstörer der Victory-Klasse verfügen oder – was noch schlimmer wäre – über einen der neuen großen imperialen Sternzerstörer. Vergeßt es, Euer Exzellenz. Aber die Imperialen neigen dazu, hier draußen am Rand nur ältere Schiffe einzusetzen. Wir haben also vielleicht eine Chance.«

Jabba war von Hans Kenntnissen sichtlich beeindruckt. »Ein weiterer Grund, warum Sie der richtige Mann für diese Mission sind, Han, mein Junge. Sie werden besser als die meisten anderen dazu in der Lage sein, die Stärke der Flotte des Muftis einzuschätzen.«

Han warf Chewbacca einen Blick zu. Selbst ohne ihn danach zu fragen, konnte er erkennen, daß der Wookiee die Sache angehen und alles unternehmen wollte, um ihrer Wahlheimat beizustehen. Han dachte an Shugs Raumdepot und an die vergnügten Stunden, die er dort in der Gesellschaft seiner Freunde verbracht hatte. Sicher, er hatte zwar davon geträumt, ein respektables Leben zu führen und ein anständiger ›Bürger‹ zu werden, aber diese Träume gehörten der Vergangenheit an. Er war jetzt ein Schmuggler und würde wahrscheinlich sein Leben lang einer bleiben. Und er war gerne Schmuggler. Gedanken an brennende Türme in Nar Shaddaa, an abgeschlachtete unschuldige Wesen bekräftigten seinen Entschluß.

»In Ordnung. Ich mogle mich zu Greelanx durch und rede mit ihm.«

»Und betonen Sie, daß wir ihm ein Angebot unterbreiten, das kein vernünftiges Wesen ablehnen kann«, ergänzte Jiliac. »Wir werden ihn reich entlohnen.«

»Ich sorge dafür, daß er das kapiert«, sagte Han.

»Wann können Sie fliegen?« wollte Jabba wissen. »Uns bleibt nicht viel Zeit.«

»Schafft mir die Uniform und die ID her, und ich reise noch heute ab«, versprach Han. »Ich muß mir bloß noch die Haare schneiden lassen.«

 

Es war ein sonderbares Gefühl, wieder in einer Uniform zu stecken, fand Han, als er drei Tage später lässig über den Permabeton der imperialen Basis auf Thet marschierte. Er strengte sich an, in der grauen Uniform mit den blauen und roten Abzeichen eines Lieutenants nicht unnötig herumzuzappeln. Die Mütze mit dem schmalen Schirm zu tragen, war erst recht ein seltsames Gefühl. Und er vermißte seine alten Stiefel. Diese neuen Militärstiefel waren noch nicht richtig eingelaufen und außerdem eine Spur zu klein. Sie quetschten ihm die Zehen ein.

Der Posten am Tor hatte seine ID gescannt und anschließend nur einen oberflächlichen Blick auf Hans Befehle geworfen, bevor er zackig gegrüßt und ihn durchgelassen hatte.

Han sah sich nach einer speziellen Gruppe junger Offiziere um. Es hieß, daß den ganzen Nachmittag über Fähren mit Offizieren und einfachen Soldaten zum Flaggschiff des Admirals, dem Dreadnaught ›Schicksal des Imperiums‹, starten würden, die sich nach ihren letzten Stunden Landurlaub an Bord melden sollten.

Sie würden die kommenden Wochen damit zubringen, das große Schiff auf den Einsatz gegen die Hutt-Welten vorzubereiten. Nach allem, was Han während des Landeanflugs, als sie die Flotte passierten, hatte erkennen können, bestanden Greelanx’ Streitkräfte aus drei Dreadnaughts – der ›Schicksal des Imperiums‹, der ›Stolz des Senats‹ und der ›Peacekeeper‹ –, vier großen Kreuzern sowie fast zwanzig Zoll- und Patrouillenschiffen, darunter eine Handvoll leichter Kreuzer der Guardian- und der Carrack-Klasse. Und selbstverständlich bargen die Hangars der größeren Raumschiffe Unmengen von TIE-Jägern.

Das war ganz gewiß genug Feuerkraft, um Nar Shaddaa vollständig zu vernichten, dennoch war es nicht so schlimm, wie es hätte sein können. Han hatte keine Sternzerstörer gesehen, und man konnte mit Sicherheit davon ausgehen, daß, wenn es unter Greelanx’ Verbänden einen gegeben hätte, dieser als sein Flaggschiff eingesetzt worden wäre.

Während er weiterging, bemerkte Han eine betriebsame Gruppe junger Offiziere, die vor einer imperialen Fähre anstand. Da wären wir, dachte er, lenkte seine Schritte zielsicher in ihre Richtung und schloß sich dem Ende der Warteschlange an. Seine Schultern hatten sich, da er wieder in Uniform war, unwillkürlich gestrafft, seine Schritte waren energischer, und seine Augen blickten fest geradeaus.

Die jungen Offiziere gingen einer nach dem anderen an Bord und suchten sich Plätze im Innern der Fähre. Hans Sitznachbar nickte ihm freundlich zu. Han erwiderte die Geste und lächelte. Die Besatzung eines Dreadnaught betrug sechzehntausendzweihundertvier Mann, daher war es höchst unwahrscheinlich, daß binnen absehbarer Zeit irgend jemand entdecken würde, daß ›Lieutenant Stew Manosk‹ ein Eindringling war.

Der Flug zu dem Dreadnaught verlief ohne Zwischenfälle. Hans Sitznachbar schlief bald ein, worüber Han lächeln mußte. War der Landurlaub vielleicht zu lang gewesen?

Nachdem sie an der ›Schicksal‹ angedockt hatten, verließ Han das kleine Schiff mit den anderen und steuerte das nächste unbesetzte Datenbord an. Das Raumschiff war so groß, daß sich wohl niemand allzusehr darüber wundern würde, daß er schematische Darstellungen aufrief, die ihn darüber informierten, was sich auf den einzelnen Decks befand.

Da haben wir es… Ebene vier, Sektion drei…

Han lief rasch zum nächsten Turbolift. Er trat ein und wurde, als auf dem folgenden Deck weitere Passagiere in die Kabine drängten, gegen die Rückwand gedrückt. Han starrte stur geradeaus, als er im nächsten Moment bemerkte, daß er den jungen Offizier kannte, der unmittelbar vor der Lifttür stand.

Es handelte sich um Tedris Bjalin, den jungen Lieutenant, der während Hans Prozeß vor dem Militärgericht so systematisch dessen Uniform ihrer Rangabzeichen beraubt hatte.

Han schob sich verstohlen so weit wie irgend möglich nach rechts, hinter einen größeren Mann, und drückte sich selbst inständig die Daumen, daß Tedris sich nicht umdrehte. Das tat der Lieutenant auch nicht und stieg überdies auf der nächsten Ebene aus.

Han entließ einen langen stillen Seufzer der Erleichterung. Von allen möglichen unerfreulichen Zufällen, muß mir ausgerechnet einer der wenigen Typen über den Weg laufen, die mich identifizieren können! Genaugenommen war dies gar kein so ungewöhnlicher Zufall. Tedris kam aus den Territorien am Äußeren Rand. Da er die Gegend kannte, war es nicht allzu verwunderlich, daß er hier draußen stationiert war. Ich muß eben einfach darauf achten, ihm aus dem Weg zu gehen…

Als er die vierte Ebene erreicht hatte, schritt Han beherzt aus und sah sich nach dem Gang um, der in Sektor drei führte. Er fand ihn, bog um die Ecke und marschierte bis an sein Ende. Die hochrangigsten Offiziere verfügten stets über Räume mit Aussichtsfenstern. Eines der Privilegien hoher Ränge.

Han entdeckte die richtige Tür, zögerte, straffte die Schultern und tastete in seinen Taschen nach dem Geschenk der Hutts, einem schönen (und ziemlich kostbaren) Herrenring aus Platin, der mit einem großen makellosen Karfunkel von Bothan besetzt war.

Im Vorzimmer saß vor einem Schreibtisch ein silbern schimmernder Droide und gab Daten in einen Datenblock ein. Der Droide hob den Blick, als Han eintrat. »Kann ich Ihnen helfen, Lieutenant?«

»Ich muß mit Admiral Greelanx sprechen«, erwiderte Han.

»Haben Sie einen Termin, Lieutenant?«

»Nein, eigentlich nicht«, sagte Han. »Aber ich weiß, daß er mich empfangen will. Ich habe… Informationen für ihn. Sie verstehen?« Er grinste anzüglich und zwinkerte dem Droiden in der Absicht zu, die Logikschaltkreise seiner Programmierung zu überlasten.

Die grünen Photorezeptoren des silbernen Droiden flackerten ein wenig, während er zu deuten versuchte, was Han sagte. Schließlich kam er wieder zu sich. »Verzeihen Sie, Lieutenant, vielleicht sollten Sie lieber mit dem Adjutanten des Admirals sprechen.«

»Ganz bestimmt«, sagte Han und wartete gelassen ab.

Der Droide eilte in den angrenzenden Raum, und Han konnte ihn leise mit jemandem disputieren hören. Schließlich kam er in Begleitung eines äußerst verwirrt dreinschauenden Senior-Lieutenants zurück. Han nahm Haltung an und grüßte.

»Was geht hier vor, Lieutenant?« schnauzte der Mann.

»Sir, Lieutenant Stew Manosk bittet darum, den Admiral sprechen zu dürfen, Sir!«

»Nennen Sie den Grund, Lieutenant«, befahl der Mann, dessen Namensschild ihn als Kern Fallen auswies.

»Sir, ich habe eine Nachricht für den Admiral. Es handelt sich um eine… vertrauliche Nachricht, Sir.« Han ging davon aus, daß Greelanx’ Moral ebenso korrumpiert war wie die zahlreicher hochrangiger imperialer Offiziere, denen er begegnet war. Wenn der Mann bestechlich war, bestand eine realistische Chance, daß er außerdem weit davon entfernt war, von asketischer Wesensart zu sein, sobald Damen ins Spiel kamen.

Fallen zog eine Braue in die Höhe. »Wie bitte, Lieutenant?«

Han stellte fest, daß er einer Prüfung unterzogen wurde, und behielt seine Miene bei. »Sir, sie hat gesagt, ich solle ihre Nachricht dem Admiral nur persönlich übergeben, Sir.«

»Sie?« Fallons Stimme sank zu einem Flüstern herab. »Sie meinen Malessa?«

Han ließ zu, daß sich seine Augen weiteten, und kehrte den Spieler heraus. »Sir, die Nachricht ist von Lady Greelanx!« entgegnete er in schockiertem Tonfall. »Wer ist Malessa?«

Falls Malessa der Name von Lady Greelanx ist, bin ich dran, dachte er.

Doch das Glück ließ ihn nicht im Stich. Die Augen des Senior-Lieutenats Fallon wurden groß. »Lady Greelanx, aber natürlich! Sie habe ich auch gemeint, Ich habe mich bloß… versprochen. Ich versichere Ihnen, ich habe natürlich an sie gedacht… Gedulden Sie sich einen Moment…«

Fallon verschwand geschäftsmäßig hinter der Tür, und Han gönnte sich ein selbstgefälliges Lächeln. Ein kompletter Sabacc, dachte er. Aber er hatte mit ziemlicher Sicherheit darauf setzen können, daß der gute alte Admiral Greelanx ein oder zwei Liebschaften nebenbei unterhielt.

Wenige Augenblicke später stand er in dem großen Büro des Admirals, das mit geschmackvollen Möbeln und einem Aussichtsfenster ausgestattet war, das es ihm erlaubte, seine Kampfverbände in der Umlaufbahn zu bewundern.

Greelanx war ein untersetzter Mann von mittlerer Größe mit lichter werdendem Haar und einem eckigen kleinen Schnurrbart. Als Han eintrat, stand er hinter seinem Schreibtisch und sah irgendwie erschrocken aus. »Lieutenant? Sie bringen Nachricht von meiner Frau?«

Han atmete tief durch und antwortete: »Sir, was ich Ihnen mitzuteilen habe, kann nur unter vier Augen gesagt werden.«

Greelanx musterte ihn einen Moment, dann winkte er Han näher heran und schlug auf einen Schalter unter dem Schreibtisch. »Abschirmung und Zerhacker aktivieren«, sagte er. »Jetzt verraten Sie mir, worum es geht!«

Han streckte ihm den Ring hin. »Admiral, ich überbringe Ihnen ein Geschenk von den Hutt-Lords von Nal Hutta. Sie wollen Ihnen ein Geschäft vorschlagen.«

Greelanx Augen leuchteten beim Anblick des kostbaren Schmuckstücks auf, doch er faßte es nicht an. »Ich verstehe«, sagte er. »Ich kann nicht einmal behaupten, daß ich überrascht bin. Die Schnecken wollen sich ihr bequemes, verbrecherisches Leben nicht zerstören lassen, wie?«

Han nickte. »Genau darum geht es, Admiral. Und sie sind bereit, für die Wahrung ihrer Privilegien gut zu bezahlen. Wir reden hier von allen Lords auf Nal Hutta, die über die Mittel verfügen, sich als sehr großzügig zu erweisen.«

Greelanx gestattete es sich schließlich doch, den Ring zu nehmen und zu prüfen. Dann ließ er ihn auf den Finger gleiten. Er paßte perfekt.

»Er steht Ihnen ausgezeichnet, Sir«, merkte Han an.

»Ja, so ist es«, stimmte ihm Greelanx zu. Er spielte mit dem Ring und schob ihn in Gedanken vor und zurück. »Ich muß zugeben, ich finde das Angebot der Hutts… verlockend«, meinte er schließlich. »Besonders, da ich mich im nächsten Jahr zur Ruhe setzen will. Es wäre schön, die Möglichkeit zur… Aufbesserung meiner Pension zu erhalten.«

»Ich bin ganz Ihrer Meinung, Sir.«

»Aber meine Befehle sind klar und eindeutig, und ich kann ihnen unmöglich zuwiderhandeln«, erklärte Greelanx, ließ den Ring wieder vom Finger gleiten und hielt ihn Han hin. »Ich fürchte, wir kommen nicht ins Geschäft, junger Mann.«

Han straffte sich und zwang sich gleichzeitig zur Ruhe. Er konnte erkennen, daß er Greelanx in Versuchung geführt hatte. »Sir, wie lauten Ihre Befehle?« fragte er. »Vielleicht fällt uns ja etwas ein, wovon beide Seiten profitieren und das Sie vor einer Anklage wegen irgendwelcher Vergehen bewahrt.«

Greelanx lachte bitter, ein kurzes, abgehacktes Lachen. »Wohl kaum, junger Mann. Ich habe Befehl, in das Hutt-System einzudringen, die Order Basis Delta Zero hinsichtlich des Schmugglermondes Nar Shaddaa auszuführen und schließlich eine Blockade um Nal Hutta und Nal Hekka zu errichten, bis die Hutts ihre Einwilligung zu lückenloser Kontrolle durch die imperiale Zollbehörde und zu umfassender militärischer Präsenz auf ihren Welten geben. Der Mufti hat gar nicht vor, die Hutts allzusehr zu schädigen, aber er besteht darauf, Nar Shaddaa in eine Trümmer-wüste zu verwandeln.«

Han mußte schlucken. Sein Mund war trocken. Basis Delta Zero war der Befehl zur Vernichtung eines ganzen Planeten – mit allen Lebensformen, allen Fahrzeugen, allen lebenswichtigen Systemen –, sogar Droiden mußten gefangen und zerstört werden. Sein schlimmster Alptraum nahm Gestalt an.

»Admiral… haben Sie die Planung des Einsatzes schon abgeschlossen?« fragte Han.

»Mein Stab hat daran gearbeitet«, erwiderte Greelanx. »Und ich sehe die Pläne gerade noch einmal durch. Wieso?«

»Die Hutts würden den detaillierten Schlachtplan gerne kaufen, Sir«, sagte Han. »Nennen Sie Ihren Preis.«

Greelanx war von Hans Feststellung sichtlich angetan. »Den Schlachtplan kaufen?« gab er mit einer Stimme zurück, die Verblüffung ausdrückte. »Wozu sollte das gut sein?«

»Wir bekämen vielleicht die Chance, uns zu wehren, Sir«, entgegnete Han.

»Wir? Uns?« Der Admiral faßte Han scharf ins Auge. »Sie gehören zu ihnen? Ein Schmuggler?«

»Ja, Sir.«

Greelanx zuckte die Achseln. »Ich bin überrascht«, räumte er ein. »Die Uniform steht Ihnen gut.«

»Danke, Sir«, sagte Han aufrichtig.

Greelanx ging, offenbar in Gedanken, mit gemessenen Schritten in seinem Büro umher, dabei warf er den Ring in die Luft und fing ihn wieder auf. Schließlich stand er wieder vor Han. »Sie sagen, Ihre Hutt-Arbeitgeber wollen mir für meinen Schlachtplan bezahlen, was immer ich verlange?« fragte er.

»Ja, Sir«, versicherte Han. »Und dafür, daß Sie die erste vernünftige, strategisch zu rechtfertigende Gelegenheit zum Rückzug ergreifen. Um den Rest kümmern wir uns.«

»Hmm…« Greelanx überlegte weiter, und schließlich, als hätte er sich zu einem Entschluß durchgerungen, schob er sich den Ring wieder auf den Finger. »Also schön, junger Mann, wir sind im Geschäft«, sagte er dann. »Ich wünsche, in Edelsteinen bezahlt zu werden… sie sind klein, problemlos zu veräußern und nicht so furchtbar leicht auffindbar. Ich werde Ihnen eine Liste über die gewünschten Sorten und ihr Gewicht aushändigen.«

»Gut, Sir«, nickte Han. »Tun Sie das.«

»Nehmen Sie bitte dort Platz.« Greelanx deutete zu einem Sofa auf der gegenüberliegenden Seite des Büros. »Ich schließe nur noch die Prüfung des Schlachtplans ab, dann können Sie ihn haben.«

Han nickte und setzte sich. Er war ein wenig überrascht, daß alles so einfach gegangen war, und fragte sich, ob er Greelanx mißtrauen sollte. Doch der Mann schien schlicht von Gier getrieben zu sein. Dennoch war hier auch noch etwas anderes im Spiel… etwas, das Han nicht genau zu benennen vermochte…

Greelanx war beinahe zwei Stunden lang beschäftigt, dann erhob er sich endlich und bedeutete Han, in den abgeschirmten Bereich zurückzukehren. »Ich bin fertig«, sagte er. »Nichts furchtbar Inspiriertes, nur imperiale Standardtaktik, aber enorm wirkungsvoll. Es wird uns gelingen, sämtliche Schmugglerflotten in Stücke zu reißen, fürchte ich.«

»Das ist unsere Sache«, versetzte Han. »Halten Sie sich nur daran, Admiral…« Er wies auf den Schlachtplan. »Und sobald Sie ihre Einheiten aus gutem Grund zurückziehen können, tun Sie das. Dann komme ich wieder und bringe den Lohn.«

»Sie sind Pilot, nicht wahr?« wollte Greelanx wissen.

»Und ob ich das bin«, antwortete Han. Er grinste den älteren Mann unverschämt an. »Sie werden sich noch wünschen, daß ich auf Ihrer Seite kämpfen würde.«

Der Admiral lachte. »Sie sind recht anmaßend, nicht wahr? Aber das sind die besten Piloten immer. Nun gut, ich werde Ihnen bei diesen Koordinaten eine Fähre bereitstellen.« Er fügte der Folie, die den Schlachtplan enthielt, eine weitere Zeile hinzu. »Tragen Sie die Uniform. Sie finden alle notwendigen Andock-Codes im Navcomputer. Ich erwarte Sie eine Woche nach dem Tag und der Stunde des Angriffs. Haben Sie das verstanden?«

Han nickte. »Ja, Sir, ich habe verstanden. Ich werde wiederkommen. Verlassen Sie sich auf mich. Die Hutts sind sich der Gefahr, in der sie schweben, nur zu bewußt. Sie werden ohne Widerspruch bezahlen.«

Jedenfalls ohne jeden, den du mitbekommst, dachte er bei sich.

»Sehr schön. Damit wäre unser Geschäft abgeschlossen«, sagte Greelanx. »Wenngleich ich glaube, daß Sie, was Ihre Chancen gegen meine Flotte angeht, übertrieben optimistisch sind, junger Mann.«

Han nickte wieder. »Zugegeben, Admiral. Aber wir wollen lediglich eine Chance, zu kämpfen.«

»Die werden Sie bekommen«, versprach Greelanx. »Doch Ihre Leute hätten sich lieber darauf vorbereiten sollen, sich zu verteidigen. Mein Angriff wird nicht gestellt sein.«

Han grüßte militärisch. »Jawohl, Sir.«

Dann führte er eine perfekte Kehrtwende aus und marschierte aus dem Raum.