Epilog

Am hinteren Ende des langen Zylinders aus Spuckbeton-Lagerzellen klammerte sich ein einzelner Taat an die Durastahlwand und spähte durch das einzige Außenfenster des Frachtraums auf die goldberingte Masse des Planeten Qoribu. Die Decks der Kendall dröhnten unter der Wucht ihres Sublicht-Antriebs und der Aufbruchsignale, die überall über das Interkom erklangen, und die anderen Angehörigen des Nests hockten auf den Zellenabdeckungen und summten leise und traurig, auf eine Weise, dass sich Han die Nackenhaare sträubten.

»Ein betörendes Lied«, stellte Mara fest.

Sie saß auf einem Schwebestuhl, den sie wahrscheinlich nicht brauchte, und spähte zusammen mit Han, Luke, Leia und mehreren anderen durch das offene Schott. Die Killik-Heiler hatten ihre Stichwunde so gut behandelt, dass die hapanischen Ärzte sie gleich in den Bactatank hatten stecken können. Nach dem Monat im Tank und der Heiltrance waren die einzigen Spuren, die noch von dem Kampf auf Kr zeugten, die dunklen Ringe unter ihren Augen und dass sie etwas hager geworden war - wenn man Leia glauben durfte, hatte das weniger mit ihren Verletzungen zu tun als damit, dass sie die Macht so intensiv benutzt, hatte, um sich im Kampf aufrecht halten zu können.

»Es ist ein altes Killik-Lied, das bis zur Schaffung des Schlunds zurückgeht«, sagte C-3PO. »Ich würde.«

»Warte mal«, sagte Han. »Die Killiks waren schon da, als der Schlund geschaffen wurde?«

»Selbstverständlich«, antwortete der Droide. »Wenn man ihren Historien glauben darf, waren sie diejenigen, die ihn schufen.«

»Die Killiks?«, keuchte Dukat Gray. Unwillkürlich trat er von dem Schott zurück. »Tatsächlich?«

»Ich würde mich auf solche Aussagen nicht verlassen«, riet Leia. »Die Erinnerungen der Killiks sind. äh, ziemlich flexibel.«

»Und was ist dann mit dem Lied?«, fragte Mara. »Kannst du es übersetzen, 3PO?«

»Selbstverständlich«, antwortete der Droide. »Die Luftströmungen bewegen uns an einen anderen Ort, die Luft.«

»Nicht ganz, 3PO«, unterbrach Jaina ihn.

»Es geht mehr so«, sagte Zekk.

Und gemeinsam sangen sie:

Der kalte Wind trägt uns aus unserem Nest, der kalte Wind fegt uns, wohin er will. Kalter Wind, bring uns aus der Gefahr, kalter Wind, trage uns wieder nach Hause.

Unbehagliches Schweigen senkte sich über die Gruppe, dann erloschen die Startalarme. Die Kendall ruckte ein wenig, und die Streifen auf Qoribus Oberfläche wurden kleiner, als sich die Flotte der Königinmutter in Bewegung setzte, Han widerstand der Versuchung, nach dem Falken zu sehen, der sich in einem Hangar für erbeutete Schiffe befand, zusammen mit den StealthX der Jedi, bewacht von den beiden Noghri und den restlichen YVH-Droiden. Ihm würde dort schon nichts zustoßen, bis die Flotte das neue Zuhause der Killiks erreichte. Zekk sagte: »Sie werden uns fehlen.«

»Sie?«, fragte Han. Er erinnerte sich daran, dass Raynar gesagt hatte, Jaina und Zekk wären in ihren Nestern nicht mehr willkommen, aber die Haltung der Kolonie hatte sich hinsichtlich vieler Dinge gelockert, und Jaina und Zekk hatten viel Zeit mit den Taat verbracht und geholfen, das Übergangsnest an Bord der Kendall zu bauen. »Die Ringe von Qoribu? Die Monde?«

»Die Taat. Dad«, sagte Jaina, »unsere Mission auf Qoribu.«

». ist vorbei«, beendete Zekk den Satz.

»Ohne Witz?« Ein breites Lächeln legte sich auf Hans Züge. »Na wunderbar! Das ist.« Er spürte, wie seine Augen feucht wurden, dann schlang er die Arme um Jaina und Zekk und zog sie an sich, damit sie nicht glaubten, dass ihm tatsächlich Tränen in die Augen traten. »Ich bin so froh wie ein Jawa auf einem Schrottplatz!«

»Dad!« Jaina schaute zu ihm auf. »Du hast uns nicht zu Ende reden lassen!«

»Wir kommen nicht heim, bis.«

Zekk sprach den Satz nicht zu Ende, weil ein hapanischer Adjutant auf sie zutrat. Er hatte ein tragbares Holokom dabei. »Bis wann?«, wollte Han wissen.

»Später.« Jaina nickte dem Adjutanten zu. »Ich denke, das hier könnte wichtig sein.«

»In der Tat.« Gray wandte sich erwartungsvoll dem Adjutanten zu. »Ist der Passagier an Bord?«

Die Antwort des Adjutanten wurde von einem dröhnenden Wookiee-Brüllen vom anderen Ende eines Flurs übertönt. Lowbacca stürmte den Flur entlang, die pelzigen Arme ausgebreitet. Jaina und Zekk rannten ihm entgegen, aber sie stoppten, blieben einen Schritt von ihm entfernt stehen und schauten beide über die Schulter zurück.

»Dad. was das >bis< angeht«, sagte Jaina lächelnd.

»Vergiss es einfach«, schloss Zekk.

Dann war Lowbacca bei ihnen, nahm sie überschwänglich in die Arme und begann, sich lautstark über das Essen in Chiss-Gefängnissen zu beschweren.

Sobald der Lärm ein wenig abgeklungen war, sagte der Adjutant: »Verzeihen Sie mir. Euer Gnaden, aber jemand will uns begrüßen.«

»Begrüßen?«, wiederholte Gray. »Hier draußen?«

»Die Chiss, Euer Gnaden. Schiff zu Schiff.«

Gray seufzte. »Also gut. Ich werde das Gespräch in.«

»Es tut mir leid.« Der Adjutant wirkte, als erwartete er, geschlagen zu werden. »Aber der Aristocra möchte mit Meister Skywalker sprechen.«

Gray sah Luke stirnrunzelnd an, dann wandte er sich wieder dem Adjutanten zu. »Worauf warten Sie also?«

Der Mann wurde blass, ging vor Luke auf das Knie und aktivierte das Holokom. Das Bild eines Chiss etwa in Hans Alter erschien.

»Aristocra Formbi«, sagte Luke sofort. »Was für eine Überraschung.«

»Es sollte keine sein«, erwiderte Formbi. »Haben Sie wirklich geglaubt, Jagged Fei hätte diese Operation geleitet?«

»Nicht wirklich«, antwortete Luke. »Was können wir für Sie tun, was wir nicht bereits getan haben?«

»Ganz und gar nichts«, erklärte Formbi. »Commander Fei informierte mich, dass es Ihre Schwester war, die die Killiks überreden konnte, Qoribu zu verlassen.«

»Ich habe den Waffenstillstand verhandelt«, erklärte Leia und trat ins Blickfeld der Holocam. »Die Chiss haben ebenfalls gewisse Garantien gegeben.«

»Selbstverständlich. Eine Grenzgarantie und das

Versprechen von Nichtaggression. Alles entsprechend der Chiss-Doktrin.«

»Nichtsdestoweniger sehr eindeutige Richtlinien«, sagte Leia.

Han sah. dass Qoribu inzwischen so klein geworden war, dass der gesamte Planet durch das Außenfenster mit dem Taat zu sehen war. Er warf Leia einen Blick zu und machte eine schlängelnde Bewegung mit dem Finger.

Leia nickte, dann sagte sie: »Was wollten Sie uns sagen, Aristocra? Wir haben nicht mehr allzu viel Zeit, bevor die Flotte in den Hyperraum springt.«

»Selbstverständlich, entschuldigen Sie«, bat Formbi. »Als Erstes möchte ich Ihnen zu Ihrem Erfolg gratulieren. Ohne Ihre Begabung wäre es wohl zu einem Krieg gekommen.«

»Danke. Aristocra«, erwiderte Leia. »Aber es brauchte die Einbeziehung einer großen Anzahl von Personen, diesen Konflikt zu lösen - unter anderem auch Jagged Fel.«

»Commander Fei wird in Anerkennung seines Urteilsvermögens in dieser Sache belobigt werden«, sagte Formbi. »Aber Sie sind es. die unseren Dank verdient. Sie haben für uns den Frieden erreicht.«

»Die Jedi haben diesen Frieden erreicht. Aristocra. Ich war nur eine von vielen, die damit zu tun hatten.« Die Streifen auf Qoribus Oberfläche waren mittlerweile zu einer farblosen Masse zusammengeschmolzen, und die Ringe sahen aus wie kleine Ohren, die aus dem dicksten Teil der Kugel vorragten. »Und das Zweite? Wir haben nicht mehr viel Zeit.«

»Ich wollte Sie wissen lassen, dass Commander Fei für die Rückkehr des Wookiee verantwortlich ist«, erklärte Formbi. »Wären seine Einwände nicht gewesen - seine sehr heftigen Einwände -, wäre der Gefangene noch einige Zeit bei uns geblieben, bis wir absolut sicher gewesen wären, dass der Friede auch standhält.«

»Gut, dass Sie auf Jag gehört haben«, stellte Han fest. »Den Wookiee zu behalten wäre ein Fehler gewesen.«

»Das war auch Commander Fels Meinung«. antwortete Formbi mit ruhiger Stimme. »Aber wie auch immer, ich dachte, Sie sollten wissen, dass Commander Fei persönlich für Ihren Jedi-Ritter gebürgt hat. Wir erwarten, in nächster Zeit keine Jedi in unserem Territorium zu sehen, aber falls Lowbacca zurückkehrt . würde man die Fel-Familie für alle Schäden verantwortlich machen, die er im Territorium der Chiss anrichtet - und ein Wookiee-Jedi kann eine Menge Schaden anrichten, wenn ich mir den Zustand unseres Gefängnisschiffes anschaue.«

»Das ist sehr freundlich von Commander Fei«, sagte Leia. »Bitte danken Sie ihm in unserem Namen.«

Jaina und Zekk erschienen hinter Han. Lowbacca ragte hinter ihnen auf. mehr der Anhang dieses Paares als ein unabhängiger Dritter.

»Dad«. flüsterte Jaina.

»Wir möchten gern mit Jag sprechen«, sagte Zekk.

Han zuckte innerlich zusammen bei dem Gedanken, dass Zekk an diesem bestimmten Gespräch teilnehmen würde, aber er nickte und wandte sich der Holocam zu.

»Ist Jag in der Nähe? Wir haben hier jemanden, der ihm persönlich danken möchte.«

»Jaina. nehme ich an.« Ohne auf eine Bestätigung zu warten, fügte Formbi hinzu: »Lassen Sie mich sehen.«

Formbi drehte sich um und sagte etwas zu jemandem, den sie nicht sehen konnten. Einen Augenblick später erschien Jagged Fels Gesicht im Holo. Han und die andern traten beiseite, um Jaina - und Zekk - ins Feld der Holocam zu lassen.

»Jaina.« Jag runzelte ein wenig verwirrt die Stirn, und sein Blick richtete sich widerstrebend auf Zekk. »Und Jedi Zekk. Ich möchte mich persönlich dafür bedanken, was. was ihr getan habt. Eure Anstrengungen haben geholfen, einen Krieg zu verhindern.«

»Dafür schulden Sie uns keinen Dank«, stellte Zekk fest.

»Wir haben im Namen aller gehandelt«, sagte Jaina.

»Ja. selbstverständlich.« Jags Blick richtete sich erneut auf Zekk. und er schien unsicher zu werden. »Dann möchte ich euch einfach nur gratulieren. Ihr habt gute Arbeit geleistet.«

Han warf einen Blick zum Außenfenster und sah, dass Qoribu nur noch eine flache silbrige Scheibe von der Größe seines Daumennagels war. Er beugte sich zu Jainas Ohr. »Komm zum Thema«, flüsterte er. »Wir springen gleich.«

Jaina und Zekk nickten, dann sagte Jaina: »Danke, dass du dafür gesorgt hast, dass Lowbacca freigelassen wurde. Wir befürchteten schon, wir müssten erst kommen und ihn rausholen.«

»Wir ebenfalls.« Jags Tonfall blieb weiter ausdruckslos. »Und auf eine solche Begegnung habe ich mich nicht gerade gefreut.«

»Wir ebenfalls nicht«, sagte Zekk.

»Aber wir freuen uns darauf, dich zu einem anderen Zeitpunkt wiederzusehen«, sagte Jaina.

»Unter besseren Umständen«, fügte Zekk hinzu.

»Beide?« Jags Blick zuckte zwischen beiden hin und her. »Ja. darauf freue ich mich auch schon.« Er wandte sich ab, und auf seiner Stirn mit der Narbe konnte man ein wenig von seiner Enttäuschung erkennen - oder vielleicht war es Abneigung. »Und wenn ihr mich jetzt entschuldigt, die Pflicht ruft.«

»Selbstverständlich«, sagte Jaina. »Wir werden gleich in den Hyperraum springen. Möge die Macht mit dir sein.«

»Und mit euch.« Jag richtete den Blick wieder auf Zekk. »Mit euch beiden.«

Das Hologramm erlosch, und Jaina und Zekk wandten sich ab, beide mit dem gleichen Ausdruck der Enttäuschung im Gesicht. Ein Schauder lief über Hans Rücken, aber er tat sein Bestes, sich das nicht anmerken zu lassen.

»Geht einem irgendwie gegen den Strich, wie?«, fragte er, bemüht um sein bestes väterliches Grinsen.

»Ais ob wir daran ersticken würden«, antwortete Jaina.

»Aber wir werden's überleben.« Zekk rieb den Unterarm gegen den von Jaina, und sie begann, leise klackende Geräusche von sich zu geben. »Wir haben einander.«

Man konnte es nicht mehr mit ansehen.

Qoribu war inzwischen ein kleiner, ovaler Lichtkreis, der im Licht der blauen Sonne glitzerte, und das Lied der Taat klang mit jeder verstreichenden Minute verlorener und unheimlicher. Es kam ihm so vor, als könnte er ihre Traurigkeit regelrecht spüren, und er fragte sich, ob es so war, wenn man etwas in der Macht fühlte: dass man etwas im Herzen klarer wusste als im Kopf.

Zekk und Lowbacca traten durchs Schott in das vorübergehende Nest und begannen damit, die Arme an Taat-Fühlern zu reiben.

Jaina blieb zurück. »Wir denken, es ist besser, wenn wir uns jetzt von ihnen verabschieden. Wenn sie erst das neue Nest einrichten, wird es noch schwerer.«

»Geht«, sagte Han. »Ich muss da nicht zusehen.«

Jaina lächelte und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, dann folgte sie Zekk und Lowie in den Frachtraum.

Dukat Gray verärgerte Han, indem er sich hinter ihn und Leia stellte. Einen Augenblick schien der Hapaner damit zufrieden zu sein, nur zuzusehen, wie sich die beiden Jedi von ihrem Nest verabschiedeten, aber dann kam er zu dem Schluss, den Augenblick vollkommen verderben zu müssen.

»Aristocra Formbi hatte in einer Hinsicht vielleicht recht, Prinzessin.«

»Es fällt mir schwer, das zu glauben, Dukat«, erwiderte Leia. »Aber vielleicht irre ich mich ja.«

»Verzeihen Sie mir, wenn ich das sage, Prinzessin«, bat Gray, »aber es stimmt: Es ist schade, dass Sie der Regierung der Galaktischen Allianz nicht mehr zur Verfügung stehen. Eine Diplomatin von solcher Begabung und mit solchen Fähigkeiten, wie Sie sie liier demonstriert haben, könnte der neuen Regierung gewaltige Dienste leisten.«

»Ich danke Ihnen. Dukat«. sagte Leia. »Besonders von Ihnen ist das ein sehr interessanter Vorschlag.«

Gray strahlte, und Han sank das Herz. Es war wohl Zeit für ihn. seine selbstsüchtigen Wünsche zu vergessen und Leia vorzuschlagen, dass sie zu ihrer ersten Liebe zurückkehrte.

»Hör mal«, sagte er. »Ich weiß, dass es dir gefehlt hat, im Mittelpunkt der Ereignisse zu stehen. Vielleicht ist es.«

»Ja, es ist Zeit, etwas zu ändern«, schnitt Leia ihm das Wort ab. »Aber nicht so, Han. Ich will mich ganz bestimmt keiner Regierung anschließen - ob es nun die Galaktische Allianz ist oder irgendeine andere.«

Han war verwirrt. »Nein?«

»Nein«, sagte Leia. »Ich habe wirklich genug von Kompromissen und davon, die bestmögliche Lösung zu finden statt der richtigen.«

»Also gut«, murmelte Han unsicher. »Und was hast du im Sinn?«

»Ich werde zur Abwechslung einmal meinem Herzen folgen«, erklärte Leia. Sie wandte sich Luke zu. »Ich habe in meinem Leben viele Veränderungen gesehen.«

»Und die meisten davon selbst bewirkt«, sagte Luke.

»Mag sein«, sagte Leia. »Und ich hatte ein paar sehr hohe Titel.«

»Die hast du verdient«, meinte Han und fragte sich, wohin das Ganze wohl führen würde.

»Aber darum geht es mir nicht. Nach allem, was ich gesehen und getan habe, läuft es immer auf eins hinaus.« Sie nahm das Lichtschwert vom Gürtel und hob es. »Auf eine Jedi, eine Klinge, die gegen die Dunkelheit steht.« Sie drehte sich Han zu. »Ich denke, es ist Zeit, einen neuen Weg einzuschlagen.«

»Einen neuen Weg?«, fragte Han beunruhigt. »Was denn für einen neuen Weg?«

»Ich war wirklich gern deine Copilotin«, sagte Leia. »Aber die Galaxis hat sich verändert, und jetzt muss ich mich ebenfalls verändern.«

»Was meinst du mit verändern.«, wollte Han wissen. »Wenn es liier ums Schnarchen geht.«

»Wage nicht, damit aufzuhören - dann könnte ich nämlich nicht mehr einschlafen!« Leia lachte, dann wandte sie sich Luke zu. »Ich fange an zu verstehen, welche Rolle die Jedi in der Galaxis spielen - und welche Rolle ich innerhalb der Jedi spiele.«

Luke lächelte. »Du willst deinen Platz im Orden einnehmen.«

Leia schüttelte den Kopf. »Nein - ich will mir meinen Platz im Orden verdienen.« Sie sah Saba Sebatyne an, die in typisch reptilischem Schweigen im Hintergrund dastand. »Ich will eine

richtige Jedi werden.«

»Du bist eine richtige Jedi«, sagte Saba. »Du hast bereits mehr für die Galaxis getan als zehn Jedi zusammen.«

»Du hörst nicht richtig zu«, beklagte sich Leia. »Es war nicht Diplomatie, die diesen Krieg verhindert hat. Es waren die Jedi. Ich will meine Ausbildung vollenden - und ich möchte, dass du mich dabei anleitest.«

Saba runzelte die schuppige Stirn beinahe so heftig wie Han, Luke und Mara.

»Du willst, dass diese hier dich anleitet?«, fragte Saba vorsichtig.

Leia nickte. »Wenn du das in Betracht ziehen könntest.«

»Diese hier?«, wiederholte Saba.

»Ja«, bestätigte Leia. »Ich will jemanden, der mich auf unerwartete Weise herausfordert. Ich will jemanden, der mir beibringt, was ich nicht weiß.«

Sabas schräge Pupillen wurden so schmal wie Schlitze, und ihre gespaltene Zunge zuckte zwischen ihren klumpigen Lippen hervor. Sie betrachtete Leia eine ganze Weile lang forschend, dann begann sie so laut zu zischen, dass sie sich schließlich die Seiten halten musste.

»Das war wirklich gut. Prinzessin! Du hast diese hier.«

»Das war kein Witz«, unterbrach Leia.

Sabas hörte auf zu zischen. »Wirklich nicht?«

Leia nickte. »Wirklich nicht.«

»Also gut.« Saba warf Han einen Blick zu. »Es scheint, dieser hier bleibt nichts anderes übrig.«

»Eigentlich nicht«, stellte Han fest. »Und es ist erheblich besser als die Alternative.«

»Welche Alternative?«, fragte Saba.

Bevor Han antworten konnte, ertönte der Sprungalarm. Ein Zittern lief durch die Kendall, dann erlosch der kleine Lichtpunkt, zu dem Qoribu geworden war. und war nicht mehr zu sehen. Das traurige Lied der Taat kam zu einem abrupten Ende, und das samtene Sternenlicht vor dem Außenfenster verblasste zur farblosen Nebelhaftigkeit des Hyperraums.