Tapetenwechsel heilt die Wunden nicht

 

Das Reden mit Verona tat gut. Sie lud mich ein in die Stadt, in der sie ihre Ausbildung machte. Ein ganzes Wochenende Quatschen, Ablenkung, nach Männern Ausschau halten.

Es ist eine schöne Stadt. Wir bummelten an den Schaufenstern entlang, gingen Schuhe und Schmuck kaufen. Abends aßen wir Zwiebelkuchen und tranken Federweißer. Das musste sein. Wir ließen es uns richtig gut gehen. Und ich konnte sogar hin und wieder lachen.

Wir überlegten, was wir am nächsten Tag machen könnten. »Hier gibt es eine Diskothek!«, schlug Verona vor. Und wir gingen hin. Doch irgendwie gefielen mir dort keine Männer. In meinem Kopf schwirrte einfach ein anderer rum.

Als wir dann wieder zu Hause bei ihr waren, gestand ich ihr, wie unerträglich für mich die Vorstellung sei, ihn mit einer Neuen zu sehen. Sie konnte mich verstehen. Es wäre für sie auch schlimm, wenn ihr Jochen eine andere hätte. Wenn man vom Teufel spricht ¼ Das Telefon klingelte. Wer war dran? Jochen. Als das Gespräch beendet war, musste Verona heulen. Jetzt lagen wir uns in den Armen und weinten beide. Jochen würde sich bald trennen. Die Beziehung lief nicht mehr. Drei Jahre waren sie zusammen. Wir gingen erst mal an die frische Luft und besichtigten die Felsenkirche.

Diesmal war es mein Handy, das piepste. Eine SMS von Mark. »Können wir uns sehen? Morgen am Strandbad? Ich möchte dir das Geschenk geben.«

Ich war überrascht. Ach ja. Das Geschenk, das er mir immer noch nicht gegeben hatte. Mein Herz schlug höher. Ich war so aufgeregt. Und natürlich machte ich mir falsche Hoffnungen. Dann überlegten wir, was wir beide als Singles so anstellen könnten. Natürlich musste ich topp gestylt sein, wenn ich mich mit ihm treffe. Eine neue Hose musste her. Und natürlich eine neue Jacke. Ich entschied mich für eine beige. Denn so was fand er auch immer ganz toll. Nun war ich frisch eingekleidet. Na, da konnte ja nichts mehr schief gehen.