8. Kapitel
Inselleben
Nate wusste nicht, wie lange er schon in dem Plastikiglu lag. Erschöpft vom Schiffbruch, vom Beinahe-Ertrinken und von der groben Behandlung durch die Inselbewohner, war er sofort eingeschlafen. Als er erwachte, trug er einen weißen Plastikkittel, und als Carma mit einer Kerze in der Hand die Luke aufklappte, war es draußen dunkel.
»Aufwachen, Nate«, zwitscherte sie viel zu fröhlich für eine Kidnapperin.
»Was ist los?«
»Wir treffen uns am Feuerkreis zu einem Gespräch über dich. Das bedeutet, du bleibst vielleicht bei uns! Aber zuerst muss ich mehr über dich erfahren.«
»Ich stamme aus Seattle.«
»Nein, ich meine, warum du hier bist.« Carma legte ihm eine Hand auf den Arm. Ihre Berührung war weich und beruhigend. »Ich habe dir ein paar Geheimnisse über uns verraten, stimmt’s? Da wäre es doch nur fair, wenn ich auch ein bisschen was von dir erfahre.«
Nate hatte ebenfalls ein paar Geheimnisse, klar. Carma sah ihn erwartungsvoll an, und er merkte, dass er ihr am liebsten einiges, vielleicht sogar alles erzählen würde. Aber gerade als er zu sprechen anfangen wollte, steckte der Hüne seinen Kopf in das Iglu.
»Wir sind vollzählig, Carma. Bring den Angespülten raus.«
»Schhhh«, machte sie. »Noch nicht.«
»Wer ist der Grobian?«, fragte Nate.
Carma beugte sich zu ihm vor und flüsterte: »Das ist Franco. Er ist vor ungefähr sechs Monaten aus Europa zu uns gestoßen.«
»Schätzungsweise aus… Frankreich?«
»Er ist unser Friedensstifter«, fuhr Carma fort.
»Der Kerl, der mich am Strand mit einem Katapult umgeschossen hat, ist für den Frieden zuständig?«
»Jede Gesellschaft, die Regeln hat, braucht jemanden, der die Regeln durchsetzt«, erklärte Carma.
»Jetzt komm schon«, rief Franco von oben.
Carma erhob sich.
»Wohin gehen wir?«, fragte Nate.
»Na, zum Feuerkreis. Du lernst die anderen kennen.«
Sie rang sich ein nettes Lächeln ab, aber Nate hatte das Gefühl, dass es ganz und gar nicht nett sein würde, die anderen kennen zu lernen. Er stand auf und folgte Carma die Stufen hinauf, wo Franco ihn mit Plastikfesseln erwartete.
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Als Pernikus und Nikolai sich aus dem Abfall herausgewühlt hatten, der den Plastikstrand verunzierte, war Nate verschwunden, verschleppt von den seltsamen Inselbewohnern.
Pernikus verwandelte sich in einen Plastikdeckel und rollte über den Strand, folgte den Entführern wie ein weggeworfener Gegenstand, der im Wind trieb, ohne dass es Wind gab. Nik schlich ihm in einiger Entfernung nach – es war schwer für ihn, seinen muskelbepackten blauen Fellkörper auf der kahlen Inseloberfläche zu verbergen.
Als sie das Lager erreichten, saßen die Bewohner an einer kreisrunden Feuergrube. Mit einem leisen Plop nahm Pernikus wieder seine normale Gestalt an, obwohl sie dem gewöhnlichen Beobachter alles andere als normal erschienen wäre, denn der giftgrüne, schienbeingroße Hauskobold sah aus wie eine Kreuzung aus einem Wasserspeier und einem Schnauzer. Er huschte unter die Kläranlage, die das Plastik aus dem Meer filterte, und schlich weiter; Nik schob zur Tarnung einen Mülleimer vor sich her, während er sich Schritt um Schritt der Feuergrube näherte.
Während Nik zu den Inselbewohnern schlich, kam Pernikus’ Schwanz der Ansaugöffnung der Kläranlage ein bisschen zu nahe, und im nächsten Moment saugte das breite Rohr den kleinen Koboldkörper vollständig auf. Ein lautes, mahlendes Geräusch ertönte, dann flogen an der Rückseite tausend giftgrüne Dämoneneinzelteile in den Plastikspeicher.
Nik eilte seinem Gefährten hinterher, hielt den Eimer zwischen sich und der Feuergrube. Einige Köpfe fuhren herum, aber er blieb schnell stehen, so dass die Insulaner nur einen Mülleimer sahen, der in der Gegend herumstand, nichts, was eine Überprüfung wert gewesen wäre. Während Nik reglos verharrte und wartete, dass die Menschen sich
abwandten, verfluchte er seinen grünen Kollegen mit leisem, unverständlichem Gebrabbel.
Unter Zuhilfenahme des Mülleimers gelangte Nik schließlich dicht genug an den Speicher heran, um unbemerkt in den Berg aus zerschreddertem Plastik zu springen und sich sogleich daranzumachen, Pernikus’ Einzelteile zusammenzusuchen. Sie waren leider mit durchsichtigen Plastikkörnern vermischt, und als Nik die Einzelteile des kleinen Kobolds wieder beisammenhatte, steckten Myriaden dieser Körner darin. Es blieb keine Zeit, um sie mühselig herauszupopeln. Nik presste die Dämonenmasse so fest wie möglich zusammen, verdichtete sie zu einem dämonischen Schneeball. Es würde eine Weile dauern, bis Pernikus’ Bestandteile wieder an ihre natürlichen Positionen gelangt waren, wie ein Tausend-Teile-Puzzle, das versuchte, sich selbst zusammenzufügen. Nikolai wusste, dass Pernikus bis dahin nutzlos sein würde, deshalb klemmte er sich den Ball in die Achselhöhle und huschte wieder hinter den Mülleimer.
In dem Moment stellten sich seine spitzen Ohren auf. Drei weitere Menschen erschienen an der Feuergrube. Er linste hinter dem Eimer hervor, riskierte einen Blick. Einer der Neuankömmlinge war Nate! Nik schob den Eimer näher heran, damit er mithören und seinen Meister im richtigen Moment befreien konnte.
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Franco schob Nate auf eine der Plastikstufen, nahm ihm die Fesseln ab und baute sich hinter ihm auf wie ein Gefängniswärter. Carma setzte sich neben Nate, als würde sie seine Aufnahme in einen bizarren Geheimclub befürworten.
»Was genau werdet ihr entscheiden?«, fragte er sie.
»Ob wir dich gehen lassen sollen«, sagte Carma.
»Das wäre gut.«
»Nein. Es wäre schlimm.«
»Schlimm? Wieso?«
»Es bedeutet, dass sie dich aussetzen«, erklärte Carma.
»Das ist in Ordnung, solange es genügend Vorräte an Bord gibt.«
»Sie würden dich nicht im Boot aussetzen, sondern in einer Rettungsweste.«
»Wie bitte? Hier draußen mitten im Ozean? Das ist ja so, als würde man über eine Schiffsplanke ins Meer getrieben!«
»Sei still«, schalt sie ihn. »Vielleicht gelingt es mir ja, dir zu helfen. Aber dazu musst du unsere Mission begreifen. Man ist entweder für uns, oder man ist eine … Wasserleiche. Da kommt er.«
»Wer?«
»Doktor McNeil.«
Ein gebeugter Mann mit dicker Brille schlurfte zu Nate und betrachtete ihn von oben bis unten, als wäre Nate ein sonderbares Kunstobjekt, über das es nachzusinnen galt. Dann wandte der Mann sich wortlos ab und ging zur Mitte des Feuerkreises, wo er einen Teekessel über die Flammen hängte.
»Er ist das Oberhaupt unserer Kooperative«, sagte Carma. »Er ist ein brillanter Wissenschaftler. Ihm wurden Fördermittel in Millionenhöhe gewährt, um ein Meeresforschungsprojekt zu leiten. Anfangs schien es, als würde eine Umweltschutzorganisation das Projekt finanzieren. Aber dann fand er heraus, dass die Organisation nur Fassade war, dass das Geld von Großkonzernen stammte, und dass die Forschungsergebnisse, die er lieferte, den Ölfirmen zugutekamen. Er begann, ihnen falsche Daten zu schicken, und als sie es herausfanden, ist er auf mysteriöse Weise untergetaucht. «
»Sie glauben, er wäre auf dem Meer umgekommen?«
»Er hat sich zum Märtyrer gemacht. Leider muss unser Boot deshalb heimlich kommen.«
»Ihr habt ein Boot?« Nates Augen strahlten.
»Nicht für den persönlichen Gebrauch. Und wir haben es nicht hier. Es kommt einmal im Monat. Niemand erfährt, an welchem Tag. Aber da ich für die Vorräte zuständig bin, kann ich mir denken, wann es das nächste Mal kommt.«
Doktor McNeil goss sich Tee ein, nahm gegenüber von Nate Platz und musterte ihn erneut. »Plastik«, sagte er nach einer Weile, und alle starrten Nate an, als ob er bereits wissen müsste, worum es ging.
»Wie bitte?«, fragte Nate.
»Der Ozean ist voller Plastik«, fuhr McNeil fort. »Einige der Partikel sind mehr als fünfzig Jahre alt, also viel älter als du.«
»Ich kann Ihnen nicht folgen.«
»Ein riesiger wogender Koloss unter der Wasseroberfläche. Ein Seemonster mitten im Westpazifischen Strom!« Er erhob sich und starrte zum Meer. »Es ist mein weißer Wal, und Menschen auf der ganzen Welt füttern ihn.«
Nate starrte ihn verständnislos an.
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Carma versuchte es ihm zu erklären. »Die meisten Abfälle lösen sich einfach auf, wohingegen Plastik sich allmählich zu kleinen Partikeln zersetzt, die hier draußen eine riesige, kontinentgroße Suppe bilden. Einiges davon treibt seit mehr als fünfzig Jahren im Wasser.«
»Wahnsinn«, sagte Nate.
»Ganz genau. Wahnsinn«, wiederholte McNeil. »Wahnsinn, Wahnsinn, Wahnsinn! Und was sagen die Regierungen dazu?«
»Ich weiß es nicht«, gestand Nate.
»›Wahnsinn.‹ Nichts weiter. Die Konzerne? ›Wahnsinn.‹ Punkt. Aber tun sie etwas dagegen? Nein! Und weißt du, was sie gesagt haben, als ich ihnen die Beweise vorgelegt habe?«
»Wahnsinn?«, riet Nate schulterzuckend.
»Genau!« Der Doktor hatte sich in Rage geredet. Er ging auf und ab und fuchtelte mit den Armen. »Jetzt weißt du, warum ich hier bin.«
»Eigentlich nicht«, sagte Nate.
McNeil fuhr herum und starrte ihn direkt an. Seine Augen verengten sich. »Verrate mir, warum bist du hier?«
»Mein Leben wurde zerstört und mein Boot auch«, sagte Nate wahrheitsgemäß.
»Wodurch?«
»Durch Dämonen.«
»Verstehe. Hmm. Meines auch. Durch die Gier der Konzerne. Durch bürokratische Apparate. Sie haben versucht mich zu vernichten. Aber wir sind hier, quicklebendig, und bekämpfen sie. Was mich zu der Frage führt: Auf wessen Seite stehst du?«
»Hören Sie, ich verstehe ja, dass Sie sich wie Käpt’n Ahab fühlen und so, aber ich möchte nur einen Weg finden, um…«
Carma rutschte dichter heran und stieß Nate gegen den Arm, um ihm zu signalisieren, dass seine Antwort nicht nur falsch, sondern tödlich falsch war. »Möchtest du, dass sie dich wie eine zu kleine Krabbe zurück ins Meer werfen? «, flüsterte sie.
Nate stammelte. »… einen Weg finden, um, äh, dem Ozean das zu geben, was er verdient, weil er so eine prägende Wirkung auf mein Leben hatte.«
»Ja, das tun wir alle.« Doktor McNeil nickte. »Wir diskutieren jetzt, was mit dir werden soll, und danach folgt eine Abstimmung.«
Nate schaute in die unbekannten Gesichter und lächelte gezwungen, in der Hoffnung, einige der Leute für sich zu gewinnen. Nacheinander trugen sie ihre Meinung über ihn vor, redeten über ihn, als wäre er gar nicht da.
»Wir können keinen zusätzlichen Esser durchfüttern«, sagte eine Frau, die ein rotes Stirnband trug. »Die Vorräte sind ohnehin knapp.«
»Vielleicht sollte er sich uns anschließen«, sagte ein anderer. »Wir könnten einen Helfer auf den Feldern gebrauchen. « Einige nickte, andere grummelten.
Die Debatte ging hin und her.
Als Franco an der Reihe war, erwartete Nate keine große Fürsprache, und er erhielt sie auch nicht.
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»Er ist ein Angespülter«, sagte der große Europäer. Wir lassen nur wenige der Freiwilligen, die sich uns anschließen wollen, an diesen Ort kommen, und er hat nicht mal versucht, uns zu finden. Er wurde einfach angeschwemmt. Ich finde, wir sollten ihn wieder dem Wind und den Wellen preisgeben.«
Carma sprach als Letzte. »Freunde des Ozeans, hört mich an. Die See hat uns das Geschenk eines zusätzlichen Helfers für unsere Mission geschickt. Wer sind wir, dieses Geschenk abzulehnen? Wir sind doch nicht hierhergekommen, um anderen Menschen Schaden zuzufügen, oder? Ich sage, wir nehmen Nate auf. Ihn zurück ins Wasser zu schicken, wäre ein Affront gegenüber der See, die ihn uns geschenkt hat.«
Sie setzte sich zu Nate zurück.
»Wow«, sagte Nate, »das war elegant.«
»Ja, hoffentlich lassen sich ein paar Leute davon beeindrucken. « Ihre Stirn kräuselte sich. »So, still jetzt. Nun kommt die Abstimmung.«
McNeil erhob sich. »Stimmt dafür, ihn entweder hierzubehalten oder ihn ins Meer zurückzuschicken.« McNeil ging um den Kreis herum, deutete auf jeden einzelnen Inselbewohner.
Zwei stimmten für ihn. Dann zwei gegen ihn. Die nächsten drei waren für ihn, und Nate dachte schon, seine Chancen stünden nun ganz gut. Aber dann stimmte Franco gegen ihn, der drahtige Mann, der neben ihm saß, ebenfalls und auch die beiden Frauen daneben, die Franco mit dunklem Blick fixierte. Die Frau mit dem Stirnband stimmte natürlich auch gegen ihn. Ein junger Bursche mit Pferdeschwanz war für ihn, der nächste Mann ebenso.
»Unsere Vorräte sind begrenzt«, sagte eine ältere Frau und stimmte gegen ihn.
Als Letzte kam Carma an die Reihe. Sie überlegte lange.
»Worauf wartest du?«, fragte Nate.
»Sieben zu acht gegen dich. Ich hätte nicht gedacht, dass es so eng wird.«
»Schön. Und jetzt hilf mir.«
»Ich stehe nicht gern auf der Verliererseite«, sagte sie.
»Wen kümmert’s? Ich benötige jetzt deine Stimme.«
Carma hob die Hand und stimmte für ihn.
McNeil zählte an seinen Fingern ab. »Unentschieden«, sagte er. »Das bedeutet, wir nehmen ihn nicht auf.«
»Was!?«, brüllte Nate.
»Um Mitglied der Kooperative zu werden ist eine Mehrheit nötig«, sagte McNeil und starrte Nate durch seine dicken Brillengläser an, die seine Augen auf Golfballformat vergrößerten. »Tut mir leid, junger Mann, morgen setzen wir dich in einer Rettungsweste auf dem Meer aus.«
Nate schaute entsetzt um sich. »Aber, aber … Sie haben Ihre Stimme noch nicht abgegeben«, stammelte er.
»Oh«, sagte McNeil abwesend, wie ein Mann, dem gerade einfällt, wo der Hausschlüssel liegt. »Das ist wahr. Hmm. Nun, ich denke, ich stimme mit ja. Einen fleißigen Mitstreiter können wir immer gebrauchen.«
Nate wurde fast ohnmächtig, während er erleichtert auf seinem Platz zusammensank und Carma ihm auf die Schulter klopfte. Eines der Mitglieder der Kooperative holte eine Mundharmonika heraus, und dann sangen alle gemeinsam ein Lied als Lobpreisung auf Mutter Erde.
»Willkommen in der Familie«, sagte Carma freudig.
»Machst du Witze?«, flüsterte Nate. »Ihr seid doch alle völlig durchgeknallt.«
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Ihre Miene verdüsterte sich, und sie blickte um sich, um sicherzustellen, dass kein anderer Inselbewohner mithörte. Das angenehme, fröhliche Mädchen, das sie bisher gewesen war, verschwand plötzlich, und sie stieß Nate den Zeigefinger gegen die Brust.
»Hör gut zu, Kumpel«, zischte sie ihn an, »ich habe dir gerade deinen Hintern gerettet, und ich erwarte, dass du diesen Gefallen erwiderst, sobald ich meinen Plan fertig habe.«
»Was für einen Plan?«
»Das geht dich nichts an. Nun schlage ich vor, dass du dir ein breites Lächeln aufs Gesicht schraubst und dich in die Festivitäten einklinkst, ehe jemand darauf kommt, was ich längst weiß … nämlich dass du bei der erstbesten Gelegenheit versuchen wirst, von dieser schwimmenden Müllhalde zu verschwinden.«
Nikolai erhob sich und spähte über die Kante eines Kompostbehälters; auf seinem Kopf lag ein dickes Seegrasbündel. Das Abendessen war vertilgt, die Inselbewohner hatten ihre Teller weggestellt und ahnten nicht, dass er sich in dem Behälter verbarg. Er drehte seinen dicken Hals hin und her und schüttelte sich das Seegras vom Kopf.
Neben ihm hatte Pernikus sich fast vollständig in seine Hauskoboldgestalt zurückverwandelt, aber in seinem Körper steckten unzählige winzige Plastikkörner, die sich in der Kläranlage mit seiner Dämonenmaterie vermischt hatten. Er sah aus wie mit Puderzucker bestreut. Er schnappte sich einen Seegrasstreifen und schlang ihn gierig hinunter.
Die Inselbewohner verließen die Feuergrube. Nik grunzte seinem giftgrünen Freund etwas zu, dann stiegen sie leise aus dem Behälter. Sie verstanden nicht, was sie mit angehört hatten, aber ihnen schien, dass eine junge Frau plante, ihrem Meister eine Falle zu stellen. Dagegen lässt sich etwas tun, befanden sie, ohne ein Wort miteinander zu wechseln. Es gab niemanden auf der Welt, dem man mit der richtigen Portion Chaos nicht ins Handwerk pfuschen konnte. Sie sprangen auf den Plastikboden hinunter und eilten los, um eine geeignete Stelle für einen Hinterhalt zu finden. Den Mülleimer schleppten sie als Deckung mit.
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