Nachwort

Sämtliche Figuren und Handlungen dieses Romans sind, wie es sich gehört, frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht beabsichtigt und wären rein zufällig  mit einer Ausnahme. Für die Figur des Albert Butenschön existiert ein reales Vorbild: ein deutscher Chemie-Nobelpreisträger, der vor 15 Jahren hochbetagt starb. Butenschöns Biografie lehnt sich bis in Einzelheiten an das Leben dieses Mannes an: von seiner beispiellosen beruflichen Karriere über die Frage nach seiner Rolle im Dritten Reich bis hin zu den verschollenen Geheimakten aus der Kriegszeit. Erst mit dem Eintritt in die Gegenwart verlässt meine Geschichte den Boden des historisch Belegbaren, überlebt meine Figur ihr Vorbild, verwandeln sich Fakten in Fiktion.

Warum diese Verquickung von Wahrem und Erfundenem? Mein Interesse galt nicht, wie man vielleicht annehmen könnte, der identifizierbaren Person, also dem Individuum, das Butenschön als Vorlage diente. Die Aufarbeitung und Beurteilung seiner Lebensleistung überlasse ich anderen, etwa der mehrfach erwähnten Historikerkommission. Es ging mir vielmehr um das Spannungsfeld, innerhalb dessen sich dieser Mensch des 20. Jahrhunderts bewegte, um die Konflikte, die er austrug oder denen er auswich. Für mich als Autor hat sein Leben, auch wenn er zu den singulären Figuren seiner Zeit und seines Fachs gehörte, etwas Paradigmatisches. Dass ich ausgerechnet ihn als Modell benutzte und keinen anderen von Millionen Deutschen, ist der günstigen Quellenlage geschuldet. Seine Nachkommen mögen es mir verzeihen.

Mein großer Dank für Anregungen und Informationen gilt Frank Breitling. Ohne ihn wäre dieses Buch nicht entstanden.

 

Marcus Imbsweiler, im Juli 2010

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