16

Henny Langhoff stand im Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt, und beobachtete Hinner und Jan mit zusammengepressten Lippen. Hinner trug den Jungen zu seinem dunkelgrünen Landrover, der im Dunkeln vor dem Haus stand. Er setzte ihn vor der Beifahrertür ab und öffnete sie. Im Wagen wurde es hell, und Jan sah zurück zum Haus, das sich vor dem Abendhimmel abzeichnete wie ein Schattenriss. Henny winkte.

Hinner half Jan auf den Beifahrersitz. Er stellte den gesunden Fuß ab, zog den verletzten nach und schnallte sich an.

»Wo ist der Rucksack?«, fragte Hinner.

Jan schüttelte den Kopf.

»Hat Henny ihn?«

Der Junge zuckte mit den Achseln.

Hinner drehte sich zu Henny um. »Wo ist sein Rucksack?«

»Vielleicht oben?«, rief Henny zurück.

Hinner beugte sich in das Auto hinein, den Kopf dicht an Jans, so dass er den warmen Atem auf der Wange spürte.

»Ich frage nur noch ein Mal«, sagte er. »Wo ist dein Rucksack?«

Dann zischte er etwas, das Jan das Blut in den Adern gefrieren ließ: »Du wirst tun, was ich dir sage. Den Rest deines Lebens wirst du tun, was ich dir sage. Hast du das verstanden? Denn wenn du es nicht tust, dann tue ich Pauline und deiner Mutter etwas an, und das willst du doch nicht, oder?«

Wie in Zeitlupe streckte Jan den Arm aus und zeigte auf den Garten.

Hinner zerrte ihn aus dem Auto. Der Junge biss die Zähne aufeinander und humpelte vor seinem Onkel her den Weg entlang zurück zum Haus.

Vor der Eingangstür blieb er stehen und zeigte nach rechts. Der Onkel stapfte durch den Schnee, blieb stehen, bückte sich und hob den Rucksack auf.

»Zurück zum Auto«, sagte er und drehte sich noch mal zu Henny um.

»Tut mir leid, dass ich laut geworden bin, aber die Nerven. Du verstehst schon.«

Henny nickte. Dann hob sie die Hand und winkte ihnen erneut zu.

Der Onkel zog ihn hinter sich her zurück zum Auto. Jan sah sich noch einmal um. Henny war im Haus verschwunden.