Tausende von Besuchern steckten sich im Sommer 2012 im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien mit dem potentiell tödlichen Hanta-Virus an. Alle Menschen hatten eine oder mehrere Nächte im Park verbracht und waren mit Urin, Kot oder Speichel von ebenfalls infizierten Nagern in Kontakt gekommen, sei es über die Nahrung, die Haut oder die Atmung. Zur Ansteckung ist kein direkter Kontakt mit den Tieren notwendig. Kontaminierter Staub braucht nur aufgewirbelt und die Erreger eingeatmet werden. Eine Infektion durch Bisse von infizierten Nagern ist ebenfalls möglich.

Der Name des Virus leitet sich vom koreanischen Grenzfluss Hantan (oder Hantaan) ab. Während des Koreakrieges Anfang der 50er Jahre erkrankten mehr als dreitausend Soldaten an einem schwer verlaufenden hämorrhagischen (mit inneren und äußeren Blutungen einhergehenden) Fieber. Das Virus wurde erstmals 1977 isoliert.

»Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sowie eine Ansteckung über Haustiere oder über Vektoren (zum Beispiel Mücken oder Zecken) finden wahrscheinlich nicht statt.«

(Institut für Virologie / Charité – Universitätsmedizin Berlin)