Ein Wort vorab

Dies hier ist ein älteres Manuskript, geschrieben im Jahre 1992, erschienen bei Bastei-Lübbe im Jahre des Herrn 1993. Niemand suchte mich bei diesem Verlag, kaum jemand erfuhr, dass das Buch überhaupt erschienen war. Kurioserweise wurden nur etwa 1.300 Exemplare verkauft – und ich hatte Schwierigkeiten mit mir selbst. Ich dachte, ich sei schlecht geworden, ausgeschrieben, erschöpft. Aber so ganz schlecht kann es nicht gewesen sein, denn das Hamburger Abendblatt meinte: »Lakonisch, witzig, milieusicher. Mach’s noch einmal, Siggi!«

Aber: Kann man der Leserschaft erneut einen Krimi zumuten, der kurz nach der so genannten Wiedervereinigung spielt, und den ehemalige Agenten aus der DDR und Leute des BND bevölkern? Mein Freund, der Autor und Verleger Ralf Kramp, meint, dass Krimi eben Krimi sei und dass das Manuskript gut und schnell und flüssig laufe, also lesenswert sei. Wir haben uns darum entschlossen, den Text erneut herauszubringen, denn es ist ein typischer Eifelkrimi, zeitlich ganz nah an EIFEL-BLUES, mit Spiegeleiern à la Elvis Presley nach »Good Rockin Tonight«, mit Pfeifen, Katzen und viel, viel Eifel.

In diesem Schmöker werden Sie auf ekelhafte Morde mit einem Plastikstoff stoßen, die Ihnen wahrscheinlich sehr weit hergeholt vorkommen werden. Aber Vorsicht: Mit diesem Stoff sind tatsächlich in Deutschland Versuche an Schweinen, die allesamt nicht überlebten, gemacht worden. Es geht eben nichts über eine gründliche Recherche.

Sie werden übrigens auch lesen, wie sich eine gewisse Tante Anni in das Leben des Siggi Baumeister einmischt.

Lange bevor sie in den späteren Büchern erneut in der Eifel auftaucht. Die Tante ist Kriminalrätin a. D.

Auch so eine unglaubliche Kiste, oder? Aber auch hier muss ich Sie enttäuschen: Eine solche Tante hat es in meiner Familie tatsächlich gegeben. Das wirkliche Leben sollte man also nicht zu erfinden versuchen, es ist bunt und lebhaft genug, und es bietet immer einen Grund zum Lachen.

 

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.

 

Jacques Berndorf