48.
Drew liebte Babys, besonders Olli, den er aufgrund der Umstände inzwischen weit besser kannte als die Kinder seiner Schwester oder auch den jungen Harry, sein Patenkind, dessen Familie wenigstens nicht allzu weit weg wohnte, anders als seine Nichten in Harrogate.
Größtenteils war er mit seinem Leben recht zufrieden, und dass er mehr mit Jules als für sie arbeitete, wie sie immer wieder betonte, trug nicht wenig zu dieser Zufriedenheit bei. Nur dass er selbst wohl nie Kinder haben würde, ärgerte ihn hin und wieder. Nick, sein betrügerischer Lover, hatte einmal davon gesprochen, eines zu adoptieren oder über eine Samenspende eine Leihmutter zu finden, doch inzwischen hatte Drew leider erfahren müssen, dass Nick auch in diesem Fall schlicht Mist geredet hatte.
Drew hatte Olli gefüttert und ihm seinen Schlafanzug angezogen, und nun schlief der kleine Kerl wieder in seinem Reisebettchen neben Drew auf der Couch. Drew hatte den Fernseher leise gedreht, um den Jungen nicht zu wecken.
Drew seufzte und schaute auf das schlafende Kind.
Jules hatte sehr … angefressen ausgesehen. Ja, das war das Wort, das seine Mutter benutzt hätte.
Angefressen und ängstlich.
»Mach dir keine Sorgen, Olli«, sagte er leise. »Mami wird bald wieder zurück sein.« Er zögerte. Drew glaubte fanatisch an die Ehrlichkeit, auch wenn das bei schlafenden Babys wohl ein wenig übertrieben war. »Sobald sie kann, mein Süßer, hm?«
Es klingelte an der Tür.
»Du liebe Güte.« Drew lächelte. »Da war sie ja schneller, als wir gedacht haben.«