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Nach dem Telefonat zwischen Mike Köstner und
Peter Groß nahm ER die Kopfhörer ab und
sah sich die übertragenen Fotos von Köstners Handy an. Geheucheltes
Familienidyll und ein dümmlich dreinschauender Elch!
Aus der blechernen Kaffeetasse hüpften inzwischen kleine Spritzer
der kochenden Flüssigkeit heraus und verdampften, schwach zischend,
im Feuer darunter. Er zog seinen Ärmel bis über die Hand, griff die
Tasse und ließ etwas von ihrem Inhalt in seinen Mund laufen. Der
explodierende Schmerz auf seiner Zunge entspannte ihn soweit, dass
er wieder klar denken konnte.
Dieser Peter Groß war ein harter Brocken! Erschießt erst ein Kind
und fickt dann, nur ein paar Tage später, seine Ärztin. Groß hatte
nichts gelernt, hatte nichts von seiner Doppelmoral begriffen und
glaubte immer noch, der Gute zu sein! Er hätte den Jungen lieber
selbst auf den richtigen Weg schicken sollen, anstatt ihn für die
Läuterung eines Bullen zu missbrauchen. Ja, das hätte er tun
sollen! Erst den Jungen langsam in einen besseren Zustand
überführen und dann diesen Bullen in die sichere Hölle schicken.
Aber auf Peter Groß würde die Hölle noch etwas warten müssen, er
war einfach zu weit weg und der andere Auftrag seines Dämons musste
zuerst erfüllt werden. Oder vielleicht konnte man der Hölle auch
beides schenken …
Wieder fiel sein Blick auf den Elch, der ihn fragend vom Monitor
her anglotzte. Das war wieder typisch, dachte er. Auf der einen
Seite ein Tier, dem Intrigen und falsche Moral völlig fremd waren,
und auf der anderen Seite ein Mensch, der falscher nicht hätte sein
können.
Gerne hätte er noch länger darüber nachgedacht, aber da er nicht
wusste, wann die Köstners zurückkommen würden, musste er hinunter
zum Haus, um seine Akkus zu holen. Er löschte das Feuer und machte
sich auf den Weg.