NACHBEMERKUNG
Der Wald der Könige ist ein Roman. Die Familien, deren Geschichte hier erzählt wird, sind ebenso frei erfunden wie ihre Rolle in den dargestellten historischen Ereignissen. Allerdings war es mein Anliegen, ihr Leben vor dem Hintergrund von wahren Begebenheiten und beglaubigten historischen Persönlichkeiten zu schildern.
Haus Albion, Albion Park und den Weiler Oakley hat es nie gegeben. Alle übrigen Schauplätze der Handlung hingegen sind real. Viele der Ortsnamen im New Forest sind seit Tausenden von Jahren gleich geblieben. Wo sie geändert wurden, habe ich die heutzutage gebräuchlichen Bezeichnungen benutzt. Gleichermaßen habe ich hin und wieder einen modernen Begriff verwendet, wo der historisch korrekte den Leser nur verwirren würde, auch wenn ich mich bemüht habe, Anachronismen zu vermeiden.
Während die Familie Albion frei erfunden ist, haben der Jäger Cola und Walter Tyrrell – im Gegensatz zu seiner Base Adela – tatsächlich gelebt. Auch der Name Seagull ist Produkt meiner Phantasie. Bei Totton und Furzey handelt es sich um Namen von Örtlichkeiten. Puckle habe ich aus dem in vielen südenglischen Ortsbezeichnungen enthaltenen »Puck« abgeleitet. Martell erscheint sowohl in den Namen von Ortschaften als auch in mittelalterlichen Urkunden und weist auf ritterliche Herkunft hin. Grockleton ist eine Abwandlung von »grockle«, im Dialekt des New Forest ein abfälliger Ausdruck für einen Fremden. Den Namen Pride, der in vielen Teilen Englands vorkommt, habe ich gewählt, um zu verdeutlichen, wie stolz die alteingesessenen Familien im New Forest mit Recht auf ihre Tradition sind. Zu der Beschreibung von Godwin Pride, einem typischen Freibauern aus dem New Forest, wurde ich durch ein Foto des verstorbenen Mr. Frank Kitcher angeregt. Allerdings entspricht sein Äußeres dem vieler Bewohner des New Forest, wie beispielsweise der Mansbridges, Smiths, Strides und Purkiss’. Vermutlich lebten diese Familien schon vor der Zeit der Römer im New Forest.
Zu guter Letzt möchte ich nur noch einige historische Anmerkungen hinzufügen.
KÖNIG WILHELM RUFUS: Die Umstände seines Todes werden wohl nie eindeutig aufgeklärt werden, obwohl wir inzwischen mit einiger Sicherheit sagen können, wo er ermordet wurde. Ich schließe mich der Auffassung von Mr. Arthur Lloyd an, einem anerkannten Historiker, der die Geschichte des New Forest erforscht hat. Seiner Ansicht nach war Througham – und nicht der Standort der Rufuseiche – Schauplatz des Mordes. Was die Rolle der Familie Purkiss betrifft, teile ich die Meinung von Mr. Lloyd und Mr. David Stage, derzufolge die Legende, Purkiss habe die Leiche auf seinem Karren weggeschafft, neueren Datums ist. Das Gespräch zwischen Purkiss und König Karl habe ich frei erfunden. Heute zeugt ein ausgesprochen reich sortierter Lebensmittelhandel in Brockenhurst vom Unternehmergeist dieser Familie. Ein Besucher des New Forest sollte ihn sich nicht entgehen lassen.
HEXEREI: Dem Volksglauben zufolge wird im New Forest schon seit langer Zeit Hexerei praktiziert. In welchen Formen das während der vergangenen Jahrhunderte auftrat, ist heute nicht mehr festzustellen. Ich persönlich habe keine Erfahrungen mit Hexerei, was ich keinesfalls bedauere. Inzwischen jedoch gibt es eine große Auswahl an Literatur zum Thema Wicca – wie der gebräuchliche Ausdruck lautet –, auf die ich mich bezogen habe.
DER DRACHE VON BISTERNE: Ich bedanke mich herzlich bei Major General G. H. Mills, der mir erklärt hat, worum es sich bei diesem Drachen tatsächlich handelte.
ALICE LISLE: Der berühmte Prozess ist eingehend dokumentiert worden. In diesem Kapitel des Romans habe ich mir erlaubt, die erfundenen Familien Albion und Martell mit den tatsächlich existierenden Lisles und Penruddocks zu verknüpfen, ohne die historischen Hintergründe dabei zu verfälschen. Meine Recherchen haben darüber hinaus ergeben, dass in der üblichen Version dieser Legende Widersprüche bestehen. John Lisle hat Oberst Penruddock nicht zum Tode verurteilt, und außerdem verwechselt die Geschichtsschreibung zwei Zweige der Familie Penruddock miteinander, die in dieser Gegend lebten. Meiner Ansicht nach kommt die leicht veränderte Version in diesem Roman der historischen Wahrheit um einiges näher. Bis auf Betty, die ein Produkt meiner Phantasie ist, hat es Alice Lisles Töchter wirklich gegeben.
DIE WUNDEREICHEN: Ich bedanke mich bei Mr. Richard Reeves, der mich auf die drei Wundereichen aufmerksam gemacht hat.
DAS SPANISCHE SCHIFF MIT DEM SILBERSCHATZ: Obwohl scheinbar keine offiziellen Unterlagen auf seine Existenz hinweisen, erhärten hiesige Quellen die Vermutung, dass es besagtes Schiff tatsächlich gegeben hat. Unbewiesen ist zudem, dass Hurst Castle als Vorbild für Longford diente, ich halte es jedoch für sehr wahrscheinlich.
BATH: Möglicherweise interessiert es den Leser, dass die Geschichte von dem Spitzendiebstahl auf einem wahren Gerichtsfall beruht, in dem Jane Austens Tante die Angeklagte war.
LORD MONTAGU: Die Szenen um Lord Henry (den ersten Lord Montagu von Beaulieu) sind frei erfunden. Dennoch hat er, wie im Roman zu lesen ist, eine wichtige Rolle bei der Rettung des New Forest gespielt.