Dmitri Bilenkin


Was nicht war





Das gelbe, spitz gewordene, schon nicht mehr menschliche Gesicht versank im Kissen. Der Körper unter der Decke war so schmal, daß es schien, als existiere der Kopf für sich allein. Es war nicht einmal ein Kopf: ein Mumienstrumpf, eine Wachsmaske, die Nachbildung eines Schädels – liederlich beklebt mit Strähnen fettiger Haare.
 »Satty Tovious; Suizidversuch durch zehn Pectalan. Alles Übliche versucht, Zustand hoffnungslos«, haspelte der Diensthabende Arzt herunter.
 Schweigend betrachtete der Professor das, was noch gestern Satty Tovious gewesen war – ein Mensch, ein Angestellter und Steuerzahler –, nun aber halbtot vor ihm lag. Alles verlief gesetzmäßig. Die Umwelt vollzog die Auslese nicht lebensfähiger Formen. Das hatte es vor Jahrmilliarden bei den Amöben und Algen gegeben, und es geschah auch jetzt. Ob natürliche oder soziale Umwelt, spielte keine Rolle – die Auslese funktionierte.
 »Völlig hoffnungslos?«
 Der Arzt nickte.
 »Na schön«, sagte der Professor, »legen wir uns an mit der Natur!«
 Der Arzt verstand nicht, doch vorsichtshalber lächelte er.
 »Irgendwas Neues?«
 »So etwa. Freude und Glück sind bekanntlich wirksamer als jede Medizin. Das Problem ist nur: Wie kann man jemand dazu bringen, Glück zu erleben, wenn er die Toten beneidet und selbst fast einer ist… Seine Angehörigen sind hier?«
 »Er hat keine.«
 »Freunde?«
 »Bis jetzt kam kein einziger Anruf.«
 Der Professor seufzte.
 »Ist das nicht paradox, mein Lieber… Der Mann wohnt im Zentrum einer Großstadt, geht täglich zur Arbeit, aber was ist er wirklich? Ein Robinson, ein sozialer Robinson, der die Hoffnung verloren hat, irgendwann am Horizont ein Segel zu erblicken… Lassen wir's, zum Teufel, mit der Gefühlsduselei. Wir erproben an ihm die bioelektrische Glücksmodellierung!«
 »Ein künstlicher Traum?«
 »Formal – ja. Aber er wird ihn als echt, als Wirklichkeit erleben. Wenn er sich danach nicht mit aller Kraft an die Welt klammert, so… nein, ich glaube an den Erfolg.«
 Der Professor erteilte telefonisch einige Anweisungen. Dann zog er seine Zigaretten hervor, zählte sie, schüttelte bekümmert den Kopf (noch lange nicht Mittag, doch die Schachtel schon halb leer) und begann zu rauchen. Auch ein ' Paradoxon, dachte er, ich bemühe mich, schädlichen Umwelteinfluß zu neutralisieren, aber was tu' ich? Pumpe meine Lungen voll Qualm, betreibe langsam Selbstmord.


Satty Tovious schob die nachgebenden Kiefernzweige auseinander. In sein erhitztes Gesicht blies der Seewind, und wie ein Blitz traf sein Bewußtsein der saubere, weiße, leuchtende und endlose Strand.
 Ungläubig kniff er die Lider zusammen, wandte sich um zu Renata. Sie schaute aus weitgeöffneten Augen, und ihre dichten Haare flogen wie Flügel im Wind.
 Ihre Hände fanden sich.
 Bis zum Meer blieben etwa zwanzig Schritte. Sie gingen, hielten einander bei den Händen, und ringsum dehnte sich unendlich der blaßblaue Himmel, das flimmernde Meer, der einsame Strand. Vereinzelte Möwenschreie sanken in die menschenleere Stille.
 In Satty erwachte etwas längst Vergangenes, Vergessenes. Eine Schale schien sich von ihm zu lösen. Und in jeder Zelle seines Körpers empfand er den warmen Atem des Meeres.
 Kleine Wellen schmirgelten das ohnehin glatte, feste Ufer. Sie hinterließen zarte, vergängliche Spitzen aus Schaum, doch war in ihrem steten, beharrlichen Tun noch etwas Bezauberndes, dem bisher niemand einen Namen gegeben hatte und wovon es schwer war, den Blick zu wenden.
 Vielleicht zehn Minuten vergingen, vielleicht wesentlich mehr. Satty und Renata standen immer noch reglos. Dann warf er mit einer heftigen Bewegung den Rucksack von den Schultern, und sofort spürte er ungewohnte Leichtigkeit. Links endete der Strand in einer Landzunge, rechts verlor er sich in der blau schimmernden Ferne, und in all dieser Weite sah man keine Spur von einem Menschen. Als wären sie beide aus der Zeit gefallen. Als hätten sie den Kreis der täglichen Pflichten durchbrochen.
 Bei dem Gedanken, daß dieser ganze Strand, dieses ganze Meer ihnen gehörte und sie selbst auch nur einander gehörten, erbebte er.
 »Ich pack' gleich die Badesachen aus.«
 Er beugte sich über den Rucksack.
 »Wozu?« fragte Renata. »Wozu?«
 Er lachte. Wirklich, wozu? Sie hatte noch vor ihm begriffen, daß es ihr Strand war.
 Er sah zu, wie Renata sich auszog, wie sich ihre Schultern, der Rücken, die Brust enthüllten, und er fühlte plötzlich übergroße, überwältigende Zärtlichkeit. Die ebenmäßige Linie ihres Körpers war ein Wunder, auch die Natürlichkeit der Bewegungen, mit denen sie sich offenbarte, die sonnengebräunten Hände, die sanfte Wölbung ihrer Schenkel, die das letzte Kleidungsstück abschüttelten, und ihr zerstreutes Lächeln – alles war wundervoll.
 Auch er streifte seine Sachen ab, und die Berührung des seidenweichen Sandes mit den bloßen Füßen erregte ihn wie eine Erinnerung an die Kindheit.
 Einige Meter ungestüm gekrault – andernfalls würden Lebensfreude und Energie ihn zerreißen –, und er konnte sich beruhigen, konnte zusehen, wie der Widerschein der gekräuselten Wasseroberfläche sich in Strahlen flüssigen Goldes über den Sandgrund ergoß. Oder er konnte sich auf den Rücken drehen, mit zurückgeworfenem Kopf so im salzigen Meeresbett liegen, daß er nur Sonne und Himmel sah.
 Doch selbst da spürte er die Nähe des Mädchens. Ein magischer Kreis schien um sie gezogen, hinderte ihn, sich ihr zu nähern. In dieser Welt konnte durch ein falsches Wort, eine einzige ungeschickte Bewegung etwas anders werden, zerbrechen. Oder, im Gegenteil, sich in höchste Glückseligkeit verwandeln, wenn alles natürlich blieb.
 Ein Vogel, weiß wie Meersalz, schoß im Gleitflug über ihn hin.
 Und Satty begann grundlos zu lachen. Er stellte sich vor, wie er hier mit Renata leben würde, wie das Abendessen überm Feuer kochen, die Nacht sie zudecken, der Kiefernwald hinterm Zeltvorhang rauschen, wie morgens über der blauen Wasserebene die Sonne aufgehen und wie das alles lange, lange dauern würde – so lange, wie sie es nur wünschten.
 Renata stand ein wenig entfernt, flüchtige Lichtreflexe glitten über ihr Gesicht. Er tauchte, und als er schon keinen Atem mehr hatte, berührten seine gespreizten Finger endlich etwas Glattes, Biegsames, Davonstrebendes, und er stieß sich nach oben, den starken, schweren, sich wehrenden Mädchenkörper umzuwerfen. Plantschen, Spritzer, Sonne, ein entrüsteter Aufschrei, die nahen, lachenden Lippen – und ein neuer Sprung in die Tiefe und alles von vorn: die blendenden Spritzer in den Augen, das Lachen des Mädchens, Verwirrung und ein Regenbogen, der in der Sonne funkelte.
 Satty umarmte Renata, merkte einen Augenblick lang den Widerstand ihrer Arme, der unverhofft aufhörte, und das Mädchen, groß, schlank und warm, wurde auf einmal klein und zutraulich und schmiegte sich an ihn, den Kopf im Nacken, den Mund halb geöffnet. Und alles verschwamm vor seinen Augen, nichts blieb außer der Kühle des Meeres, den ineinanderfließenden Umarmungen, dem zurückgebogenen Gesicht, das froh war und rätselhaft, nah und vertraut – und das wartete.
 Im selben Moment ließen sie voneinander. Alles rückte an seinen Platz: der mittägliche Strand, der Duft der Kiefernnadeln und der Geruch des Meeres, die Wassertropfen in Renatas Haar.
 Sie wateten ans Ufer, ließen sich von den heißen Strahlen trocknen. Dann gingen sie still den Saum der Brandung entlang.
 Sie bedurften keiner Worte mehr. Nicht nur, was sie taten, sondern auch ihre Wünsche, die Gedanken verschmolzen jetzt so sehr, daß die Seligkeit unendlich wurde. Er schritt neben Renata, betrachtete die ihn rührenden Abdrücke ihrer Füße im Sand und fiel, für ihn selbst überraschend, auf die Knie, küßte diese Spur. Renata blieb stehen, schloß die Augen, grub die Finger in seinen Schopf und zog leicht daran. Er blickte zu ihr auf, zu diesem achtzehnjährigen klugen Kind, und sein Herz klopfte so heftig, daß er sich eilig erhob, ihre Wange mit der Hand berührte und weiterlief.
 Auch früher hatte er gewußt, daß sie schön war, doch das war jetzt ohne Bedeutung. Auch früher hatte ihm ihr gewandter, frischer Körper gefallen, ihr lebhaftes Gesicht, das offene, vertrauende Lächeln und die sanfte Tiefe ihrer Augen, doch das war ganz und gar nicht dasselbe gewesen. So hatte es oft und mit vielen sein können, nun aber war sie die einzige, und sie gehörten einander für immer.
 Der weiße Quarzsand, über den sie gingen, war sauber und fein. Myriaden winziger Muscheln knirschten und stachen ihnen in die Fußsohlen. Etwas oberhalb der Brandung trafen sie auf Dinge, die das Meer an Land geworfen hatte: glatte dunkle Holzstücke, durchbrochene Ranken von Wasserpflanzen, abgeschliffenes, mattes Glas, Schuppen, die ihren Glanz verloren hatten.
 Sie wandten sich den Kiefern zu, querten die Sandwüste, die ihnen heiß an die Füße blies. Das Vorgefühl einer Entdeckung ergriff sie, und als sie näher traten, sahen sie ein Bächlein, das klar, erwärmt und voller Fischbrut vom Wald zum Meer floß. Sie stiegen hinein und wateten lange der Strömung entgegen, vom Wind umweht, bis der Bach breiter und das Wasser kühler wurdet denn die im Grün versteckte Quelle war nah. Sie bogen die Zweige und das dichte Gras auseinander, und da zeigte sie sich ihnen – ein klares Auge aus Wasser, umrahmt von feuchtem Moos und schwarzen Glitschsteinen.
 Ohne es verabredet zu haben, legten sich beide bäuchlings aufs Moos, um zu trinken. Von ihren Lippen zogen sich Kreise, die Spiegelbilder der Zweige und des Himmels gerieten in Bewegung. Vom eisigen Wasser schmerzten die Zähne, Satty und Renata fröstelten, und mit wenigen großen Sprüngen gelangten sie höher hinauf, dorthin, wo über einer nadelbestreuten Lichtung schräge Sonnenstreifen lagen.
 Ihnen wurde klar, daß hier ihr Zelt, ihr Heim stehen würde. Warmer Harzduft hüllte sie ein. Durch die zottigen Kiefern schimmerte das Meer. Satty sah das Mädchen an. Sie stand mit geschlossenen Augen, und ihr Gesicht war wie im Schlaf. Er schloß ebenfalls die Augen, ihre Schultern berührten einander. Elektrisiert zuckten sie beide zusammen, ihre Hände verflochten sich. Und wie vorhin im Meer, zerfloß alles, verschwand, wurde zu rötlicher Dunkelheit, und es blieb nur der herbe Geschmack der Lippen, das ungeduldige Aufeinandertreffen der Zungen, die nachgiebige Erde und das lange, süße, brennende Vergehen in den Umarmungen.
 Und als all das schließlich zu Ende und abgeklungen war, schien die Welt schön wie zuvor.
 Langsam zog eine Wolke über den Bäumen. Renatas Kopf ruhte an seiner Schulter, in seinen Rücken stachen Nadeln. Ein feiner, vom Himmel her kommender Ton weckte die Gedanken. Oben im leuchtenden Blau schwebte, winzig, vorn spitz, ein Flugzeug.
 Satty erkannte es sogar aus dieser Entfernung, und in ihm regte sich Stolz. Er war hier, auf der Erde, aber auch dort, denn seine Idee trug sich, verkörpert in diesem schnellen Stahlkörper, über den Planeten, trotzte Wind und Entfernung.
 »Mein Kind…«, sagte er.
 Das Mädchen begriff, ihr Gesicht verfinsterte sich.
 »Wie schade, daß du nicht mir allein gehören kannst…«
 Doch in ihrer Stimme klang kein Bedauern mehr. Sie ließ ihm seine Freiheit, erbat keinen Ersatz, gestand ihm mit leichter Wehmut sein Recht zu, er selbst zu sein.
 Dankbar drückte er sie an sich.
 »Ich brauche dich, wie du bist. Ändere dich nicht, bitte.«
 »Ich habe keineswegs die Absicht, mich zu ändern. Ich will von dir vier Kinder. Ihnen die Nasen putzen und Spielsachen kaufen.«
 »Und ein Haus wollen wir«, ergänzte er. »Und einen Garten. Und alle Abende sollen Gäste kommen. Nein, nicht alle, sonst hab' ich dich zu selten für mich.«
 »Einverstanden«, sagte sie. »Und du wirst jeden Morgen in dein scheußliches Konstruktionsbüro gehen…«
 »Und du wirst jeden Morgen an deinen scheußlichen Bildern sitzen und böse sein, wenn sie nichts werden.«
 »Ich werde nicht böse sein. Man ist es nur, wenn man Talent hat.«
 »Du hast sehr gute Zeichnungen. In ihnen spürt man die Seele der Dinge.«
 »Wenn es so ist, kriegst du eine böse Frau.«
 »Ich kriege eine gute Frau. Die beste von allen.«
 »Für immer?«
 »Für immer.«
 Ein Sonnenstrahl huschte auf sein Gesicht. Schließt man die Lider nicht ganz fest, verschwimmt die Welt hinterm Wimperaschleier und wird regenbogenfarbig. Hoch oben wiegen sich die zerfransten Wipfel der Kiefern, und der Wind heult in ihnen wie zwischen den Masten eines Schiffes. Die Masten ritzen die Wolken, der Planet trägt dich behutsam auf seinem breiten, freundlichen Rücken…
 Er war keine vierzig, würde noch viele solche Tage erleben.


Satty Tovious saß, die Hände auf die Knie gestützt, und beantwortete einsilbig die Fragen des Professors. »Wie fühlen Sie sich?«
 »Gut, danke.«
 »Sie wissen, daß man Sie aus dem Jenseits zurückgeholt hat?«
 »Ja, danke.«
 »Und, wie sieht es aus?« Der Professor wagte einen Scherz.
 Der Kopf des Patienten zuckte schwach, am mageren Hals spannten sich die Sehnen.
 »Bin ich gesund, Herr Professor?« Satty Tovious antwortete, ohne die Augen zu heben, mit einer Gegenfrage.
 »O ja. Das heißt, natürlich ging diese Erschütterung nicht spurlos an Ihrem Organismus vorüber. Mäßigung und noch einmal Mäßigung! Nicht aufregen, nicht trinken, viel an die frische Luft. Und keinerlei Schlafmittel. Kei-ner-lei! Nach so einer Vergiftung wären für Sie schon zwei Pectalan tödlich. Doch ich hoffe, Sie beabsichtigen nicht, das Experiment zu wiederholen.«
 Diesmal verzog sich das Gesicht des Patienten zu einem Lächeln, und der Professor verlor die Fassung. Unter der pergamentenen Haut schien nichts zu sein als Knochen:
 »Ich war ein Dummkopf, Professor. Ja natürlich, ein Dummkopf.«
 »Na, ausgezeichnet!« Der Professor zeigte lärmende Freude. Er wollte dieses Gespräch jetzt schnell beenden. »Dann wünsche ich Ihnen das Allerbeste im neuen Leben.«
 Er erhob sich. Auch Satty Tovious stand auf, sah dabei starr auf seine Füße.
 »Hören Sie, Professor…«
 »Ja?«
 »Könnten Sie nicht… Dieses Band mit den Bioströmen, oder was das' ist… Ich meine die Aufzeichnungen… jenes Lebens, könnten Sie mir die nicht zur Nutzung überlassen?«
 Der Professor schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich.«
 »Aber…warum?«
 »Erstens braucht man dazu eine spezielle Apparatur, sie kostet Hunderttausende. Zweitens strenge ärztliche Kontrolle. Drittens – verstehen Sie, das ist die Hauptsache – kann man kein künstliches Leben leben.«
 »Warum?«
 »Weil… Aber das liegt doch auf der Hand. Übrigens sind auch die ersten beiden Gründe hinreichend.«
»Klar…«
 Satty Tovious verbeugte sich linkisch, wobei sein Kopf gegen die Schulter fiel, und wandte sich zum Ausgang. Teufel, selbst sein Anzug wirkte wie er: schlaff, fade, trostlos.
 Der Professor trat ans Fenster: Durch die Alleen des Krankenhausparks schleppte sich jener Mann, den er gerettet hatte. Ja, ja, er hatte ihn aus dem Nichts zurückgeholt, indem er ihm ein künstliches Glück gab und seinen Lebenswillen wachrüttelte. Die Methode hatte sich bewährt, sie würde noch viele Menschen retten, und ihn, der sie entwickelt hatte, erwartete der Ruhm. Alles war herrlich an diesem sonnigen Morgen.
 Erstaunt bemerkte der Professor, daß in seiner Hand eine brennende Zigarette steckte. Er sah in die Schachtel – tatsächlich, sie war halb leer.


Der Professor kam zu spät. Als er die Treppe hinaufstieg, empfing ihn der Diensthabende Arzt und meldete im gewohnten Stenogrammstil: »Satty Tovious, wiederholter Suizidversuch. Die üblichen Maßnahmen, Zustand bedenklich, doch die unmittelbare Gefahr ist vorüber.«
 »Ist er bei Bewußtsein? Kann er sprechen?«
 »Ja.«
 Der Professor stürzte so schnell zum Krankenzimmer, daß die Schöße seines Kittels hinter ihm herflatterten wie die Flügel eines Erzengels. Drinnen erhellte die Nachtlampe spärlich Satty Tovious' spitzes, wächsernes Gesicht.
 »Warum… weshalb haben Sie das getan?«
 »Ich wollte… daß sich der Strand wiederholt.«
 Die röchelnde Stimme schien aus zerrissenen Lungen zu kommen.
 »O Gott! Aber warum?«
 »Ich habe… so etwas… nie erlebt… Nichts dergleichen.«
 Du wirst es auch nie erleben, dachte der Professor und starrte stumpf auf die klägliche Karikatur von einem Menschen, die Satty Tovious hieß.