17

Zwei Wochen später kehrte Pratt Slater nach Oregon City zurück. Er versuchte, Sam Stark zu erklären, warum er ohne Bernard Culp, Starks Partner, der an Bord der Sea Skipper hätte sein sollen, zurückgekommen war. Slater behauptete, das Schiff sei fast einen Monat verspätet eingetroffen und Culp habe sich geweigert, von Bord zu gehen und erklärt, er wolle auf dem Schiff bleiben und nach Alaska weiterfahren.

»Was meinst du damit, Culp hat sich geweigert von Bord zu gehen?« Stark schrie fast. »Er sollte mir meinen Anteil aus dem Erlös des Verkaufs unseres Geschäfts bringen, das wir zusammen in New York gehabt haben. Zur Hölle mit diesem betrügerischen Bastard! Er ist mit meinem Geld abgehauen!«

»Darüber weiß ich nichts«, meinte Slater mit einem Achselzucken. »Ich habe nur ein paar Minuten mit dem Mann gesprochen.«

Slater konnte Sam Stark nicht in die Augen sehen. Sein Mund war trocken, und er befeuchtete seine Lippen.

Stark war ein zu misstrauischer Mann, um Slater zu glauben. »Bist du sicher, dass dies alles war, was Culp gesagt habt? Hat er dir einen Grund genannt, weshalb er nach Alaska will?«

»Er erwähnte etwas von Gold schürfen. Du hast mir nicht gesagt, dass er Geld hat, das dir gehört.«

Mit gutem Grund, dachte Stark. Er hatte Slater nicht genug vertraut, um ihm diese Information zu geben. Jetzt war er froh darum. Er fragte sich aber, ob Slater es auf eine andere Weise herausgefunden haben konnte. Es passte nicht zu Culp, seinen Partner hereinzulegen. Sie waren lange Zeit Kompagnons und auch Partner bei verschiedenen geschäftlichen Unternehmungen gewesen, und Stark konnte sich nicht vorstellen, dass Culp ihn betrog. Leider hatte er nur Slaters Wort als Erklärung für das, was geschehen war.

»Mir gefällt das nicht«, murrte Stark. »Ich werde das nicht auf sich beruhen lassen, bis ich die Wahrheit herausgefunden habe.«

Slater vermied es immer noch, seinem Auftraggeber in die Augen zu sehen. »Kann ich jetzt gehen? Seit Tagen habe ich nichts Vernünftiges mehr gegessen. Ich werde mir das größte Steak in der Stadt kaufen und mich dann aufs Ohr legen.«

»Da ist noch etwas. Kennst du einen Mann namens MacTavish?«

Slaters Kopf ruckte hoch. »Sag bloß nicht, dass dieser Bastard hier aufgetaucht ist! Ich hatte gehofft, die Roten erledigen ihn.«

»Er ist hier. Und er hat kein Geheimnis daraus gemacht, dass er es auf dich abgesehen hat.«

»Es gibt kein Rebellenschwein, das schnell genug mit dem Colt ist, um mich zu schlagen«, prahlte Slater. »Soll er nur kommen. Ist seine hübsche kleine Braut bei ihm? Die würde ich bestimmt nicht verschmähen. Die süßeste kleine Rothaarige, die ich jemals gesehen habe. Das müssen sich die Indianer ebenfalls gedacht haben. Sie haben sie vom Treck weggekidnappt. MacTavish machte sich auf die Suche nach ihr. Ich frage mich, wie sie freigekommen sind.«

Starks Aufmerksamkeit war geweckt. »Sagtest du Rothaarige? Mit grünen Augen?«

»Ja, das ist sie. Wann sind sie eingetroffen?«

»Ungefähr vor einem Monat. Kurz nachdem du die Stadt verlassen hattest. Aber die Frau, von der du sprichst, nennt sich Miss Webster. Ich hatte immer den Verdacht, dass mit dieser Beziehung etwas nicht stimmt. Vertrauenswürdiger Freund der Familie, behauptet sie. Ha! Ich frage mich, warum Miss Webster ihre Beziehung mit MacTavish geheim halten will. Tu mir einen Gefallen und sag keinem ein Sterbenswörtchen davon, bis ich mich entscheide, wie ich diese Information nutzen kann.«

Slater lachte schallend. »Da will ich doch verdammt sein! Du bist scharf auf die kleine Hexe.«

»Da hast du verdammt Recht, das bin ich, und ich werde sie bekommen. Wenn ihr Mann keinen Anspruch auf sie erhebt, gehört sie mir. Ich weiß nicht, was sich zwischen dir und MacTavish abgespielt hat, und es juckt mich auch nicht, aber ich rate dir, ihm aus dem Weg zu gehen.«

»Ist das alles?«

»Bis auf weiteres.«

Stark bückte nachdenklich seinem Handlanger nach. Er hätte es besser wissen sollen, als einen Mann, den er soeben erst angeheuert hatte, zu Culp zu schicken, aber zu diesem Zeitpunkt war niemand sonst verfügbar gewesen. Er gefiel ihm nicht, wie Slater seinen Blick mied, als hätte er etwas zu verbergen. Ebenso wenig konnte er die fadenscheinige Erklärung akzeptieren, die Slater für Culps verspätete Ankunft mit seinem Geld gegeben hatte.

Kurze Zeit später rief Stark einen seiner bewährtesten Männer in sein Büro und schickte ihn nach Portland. Er erklärte dem Handlanger, dass er nicht wagen sollte, ohne die gewünschten Antworten auf seine Fragen zurückzukehren. Unterdessen wollte Stark Slater im Auge behalten. Wenn er versuchte, die Stadt zu verlassen, konnte er davon ausgehen, dass der Kerl mehr wusste, als er preisgegeben hatte.

Slater holte seine Satteltaschen aus dem Mietstall und ging geradewegs zu seinem Zimmer über dem Saloon. Er hatte keine Ahnung, dass Tanner ein Zimmer auf dem gleichen Flur fast gegenüber gemietet hatte.

Slater dachte an sein Treffen mit Bernard Culp. Als Culp beiläufig erwähnte hatte, dass er eine beträchtliche Geldsumme bei sich hatte, die Sam Stark gehörte, hatte Slater sofort eine Möglichkeit gesehen, wie er seine eigenen Taschen füllen konnte. Slater hatte dafür gesorgt, dass Culp ein paar Meilen von Portland entfernt einen unglücklichen Unfall erlitt, und dann die Geschichte erfunden, die er Stark erzählt hatte.

Er warf seine Satteltaschen aufs Bett und lachte über den unverhofften Profit, als er Bündel von Geldscheinen und einige Goldmünzen aus den Taschen zog. Flüchtig fragte er sich, ob es richtig gewesen war, nach Oregon City zurückzukehren, anstatt sich in unbekannte Gebiete abzusetzen. Wenn er Stark nicht so gut gekannt hätte, wäre er nicht zurückgekehrt. In ihrer kurzen Beziehung hatte er erfahren, dass Stark Verbindungen im gesamten Westen und auch im Osten hatte. Slater befürchtete, stets über die Schulter blicken und sich fragen zu müssen, ob der Mann, der hinter ihm ging, Starks Killer war. So hatte er einen Plan entwickelt, der seiner Meinung nach Stark zufrieden stellen würde und ihn, Slater, unverdächtig wirken ließ.

Indem er behauptete, Culp sei einfach mit Starks Geld abgehauen, hoffte Slater, man würde ihn nicht verdächtigen, Culp ermordet und sich selbst das Geld unter den Nagel gerissen zu haben. Natürlich bedeutete dies, dass er lange genug in Oregon City bleiben musste, um Stark zu überzeugen, dass er nichts Falsches getan hatte. Wenn er sich zu früh davonmachte, würde Stark sicherlich Verdacht schöpfen.

Als Erstes musste er das Geld verstecken. Slater entschied sich, es unter die Matratze zu stopfen. Zufrieden und überzeugt, dass nicht mal das schlampige Zimmermädchen es bei seinem unregelmäßigen Wechseln der Bettwäsche finden würde, verließ Slater sein Zimmer und den Saloon, um ein Steak zu essen.

Nachdem Stark seinen Mann nach Portland geschickt hatte, dachte er über alles nach, was Slater ihm über MacTavish und seine rothaarige Frau erzählt hatte. Seine Frau! Warum verleugneten die beiden ihre Beziehung? Vielleicht brauchten sie unbedingt Geld, und die Stelle als Lehrerin war zu gut, um zu widerstehen. Und weil nur unverheiratete Lehrpersonen eingestellt wurden, behaupteten sie, ledig zu sein. Was auch immer ihr Motiv sein mochte, Stark wusste beim besten Willen nicht, wie er die Information zu seinem Vorteil nutzen konnte.

Die Dämmerung senkte sich über die Stadt, als Stark leicht an die Tür von Ashleys Haus klopfte. Ashley blickte von den Lektionen auf, die sie für den nächsten Tag vorbereitete, und nahm an, dass der Besucher Tanner war. Sie hatte ihn seit ein paar Tagen nicht gesehen und sehnte sich nach ihm. Außerdem freute sie sich über eine weitere Gelegenheit, zu versuchen, ihn davon zu überzeugen, dass er die Liebe zwischen ihnen zerstörte, wenn er weiterhin Slater verfolgte.

Mit herzlichem und einladendem Lächeln öffnete sie die Tür. »Tanner, ich bin so froh ...« Sie verstummte, und das Lächeln erstarb, als sie Sam stark sah. Sie wollte ihm die Tür vor der Nase zuknallen, doch er stieß sie auf und trat ein.

»Was wollen Sie?«, fuhr Ashley ihn an.

»Ich habe dir gesagt, dass ich dich eines Abends besuchen werde«, sagte Stark grinsend, schloss die Tür hinter sich und drehte den Schlüssel im Schloss.

Furcht stieg in Ashley auf, als er sie frech duzte und die Tür abschloss, aber sie versuchte, sie zu verbergen. Männer wie Stark weideten sich an anderer Leute Angst. »Bitte gehen Sie. Ihre Anwesenheit gefährdet meinen Job.«

»So?«, Stark grinste wieder. »Daran hättest du denken sollen, als du den Stadtrat belogen hast.«

»Be-Belogen? Ich verstehe nicht.«

»Pratt Slater ist heute zurückgekehrt. Dachtest du, er behält dein Geheimnis für sich?«

»Ge-Geheimnis?« Sie erinnerte sieh daran, dass Tanner sie gewarnt hatte, dass dies wahrscheinlich geschehen würde, wenn Slater zurückkehrte und erfuhr, dass sie nicht als Mann und Frau zusammenlebten. Aber Tanner war anscheinend deswegen nicht allzu beunruhigt gewesen. Konnte es sein, dass Tanner insgeheim hoffte, dass ihre Ehe öffentlich bekannt wurde?

»Komm schon, Schätzchen, versuche nicht, mich für dumm zu verkaufen. Ich habe die ganze Zeit gewusst, dass etwas zwischen dir und MacTavish läuft. Ich gebe zu, dass ich jedoch nie angenommen habe, dass ihr verheiratet seid. Geliebte, vielleicht. Was ist los? Kann der Kerl dich nicht befriedigen? Hast du ihn deshalb verlassen?«

»Es ist eine lange Geschichte«, sagte Ashley. »Ich werde meine Stelle sofort kündigen.«

Stark trat näher, drängte Ashley gegen das Sofa. »Nicht nötig, Schätzchen. Wir können einen Handel machen. Slater wird niemandem etwas erzählen, wenn ich das von ihm verlange. Und wenn du sehr nett zu mir bist, werde ich dafür sorgen, dass du deinen Job behältst. Aber du musst MacTavish zügeln; er ist gefährlich. Ich weiß nicht, was zwischen euch beiden läuft, und es ist mir auch egal, solange er nicht plötzlich zu einem eifersüchtigen Ehemann wird.«

»Da Sie jetzt wissen, dass ich verheiratet bin, können Sie nicht erwarten, dass sich zwischen uns irgendetwas abspielt«, sagte Ashley. »Sicherlich glauben Sie nicht ernsthaft, dass ich bei so etwas Empörendem mitmache. Sie haben meine Kündigung am Montagmorgen auf dem Tisch. Guten Abend, Mr Stark.«

»Oh, aber wir werden sehr intim sein, Ashley. Ich freue mich schon drauf.« Er starrte sie lüstern an. »Komm schon, Schätzchen, du bist keine schüchterne Jungfrau und hast es schon mit Männern getrieben. Du brauchst mir nichts vorzumachen.«

Er packte sie grob, riss sie an sich, und presste seine Erektion gegen ihren Körper. »Es wird schön für uns sein, das verspreche ich. Ich bin ein guter Liebhaber.«

Ashley wehrte sich in seinen Armen und schaffte es, eine Hand freizubekommen und ihm ins Gesicht zu schlagen. »Ich bin verheiratet! Wie kommen Sie auf den Gedanken, dass ich meinen Mann mit einem anderen betrügen würde?«

Stark wich schockiert zurück, schlug im Reflex mit der Rechten zu und traf sie an der Wange. Ihr Kopf ruckte zur Seite, und Schmerzen explodierten darin. »Du kleine Hure! Ich habe dich gewarnt. Versuch dies nie wieder.« Seine Lippen verzogen sich zu einem wölfischen Grinsen, und der Zorn auf seiner Miene verwandelte sich in Verschlagenheit. »Ich hörte, dass MacTavish es auf Pratt Slater abgesehen hat. Früher oder später wird es eine Schießerei zwischen den beiden geben. Wenn du nicht nett zu mir bist, kann ich garantieren, dass dein Mann frühzeitig in einem Grab enden wird.«

Starks Hieb hatte Ashley benommen gemacht, doch seine Worte drangen durch den Schmerz. »Sie würden es nicht wagen, Tanner etwas anzutun. Es gibt Gesetze, die selbst Männern wie Ihnen das Handwerk legen.«

Stark lachte höhnisch. »Ich besitze praktisch diese Stadt. Wenn du willst, dass dieser Rebell am Leben bleibt, solltest du dir überlegen, was du im Bett für mich tun kannst. Fang schon mal an, mich zu küssen.«

Ashley wich angewidert zurück, als Stark ihr Kinn umfasste und ihr Gesicht zu seinem zog. Sie öffnete den Mund, um zu protestieren, und bekam fast keine Luft mehr, als Stark den Mund auf ihren presste. Seine Zunge stieß wie ein Dolch zwischen ihre offenen Lippen. Angeekelt von seinem Geschmack und Geruch, betete Ashley um Kraft, um zu entkommen. Als Stark sie auf das Sofa drückte, riss sie sich von seinem Mund los und schrie.

»Verdammt, du wirst die ganze Stadt aufwecken.«

»Das hoffe ich!«, keuchte Ashley wütend.

»Sei nicht so stur, es könnte doch wirklich nett werden mit uns beiden. Du hast keine Wahl. Wenn du dich weigerst, mir gefällig zu sein, fühle ich mich verpflichtet, den Stadtrat darüber zu informieren, dass du verheiratet bist. Heute ist Freitag. Ich gebe dir bis Montag Zeit, dich anders zu besinnen. Du weißt, wo du mich finden kannst. Und unterdessen denk an deinen Mann und wie sehr du wünschst, dass er am Leben bleibt.«

»Sie können Tanner nichts antun.«

Er blickte sie drohend an. »Und ob ich das kann. Ich hoffe, dass du nicht zu sehr an diesem Rebellen hängst. Etwas sagt mir, dass er Ärger machen will.«

Ashleys Knie zitterten, als sie zur Tür ging, aufschloss und sie aufhielt. Sie betete stumm, dass Stark gehen würde. Das tat er, wenn auch mit großem Widerstreben und noch größerer Wut. Er hatte angenommen, Ashley würde ihm dankbar in die Arme fallen, wenn er ihr ermöglichte, ihren Job zu behalten. Wer hätte gedacht, dass sich die kleine Hexe so zieren würde? Für gewöhnlich liefen ihm die Frauen nach. Er sah gut aus und war reich. Seine Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht hatten ihm bewiesen, dass alle Frauen gleich waren, bereit, mit einem Mann zu schlafen, wenn es sich für sie lohnte.

Stark kam nicht in den Sinn, dass Ashley ihren Mann tatsächlich lieben könnte. Er warf einen letzten spöttischen Blick auf Ashley und ging in die Dunkelheit hinaus.

Ashley knallte die Tür zu und verschloss sie hinter ihm. Sie zitterte am ganzen Körper. Es würde dumm sein, Sam Starks Bedrohung für Tanner nicht ernst zu nehmen. Sie musste Tanner vor der Gefahr warnen, in der er jetzt schwebte.

Tanner traf bei Sonnenuntergang in der Stadt ein. Er war drei Tage lang fort gewesen. Stetiger Regen fiel. Tanner war müde, hungrig und durchgefroren. Natürlich wäre sein Bett einladender gewesen, wenn Ashley darin gelegen hätte, doch er versuchte diesen Gedanken zu verbannen. Er zog seinen Hut tiefer in die Stirn und stellte den Kragen seines Regenumhangs auf, als er sein Pferd vor dem Mietstall zügelte. Der Stallmann kam und übernahm die Zügel, während Tanner absaß. Er warf Pops eine Münze zu, wies ihn an, das Pferd zu versorgen und ging die letzten Schritte zum Red Garter Saloon. Während er durch den Regen schritt, dachte er an die Erkenntnisse, die er während seiner Abwesenheit gewonnen hatte, und an den Mann, mit dem er gesprochen hatte. Er hatte gutes, fruchtbares Land und dicht bewaldete Hügel im Willamette Valley gesehen. In den Hügeln und Bergen gab es Wild in Hülle und Fülle, der Traum eines Jägers. Der Mann, mit dem er gesprochen hatte, suchte einen Partner für das Geschäft mit Holz, und Tanner hatte ernsthaft Gefallen an der Idee gefunden.

Er grübelte noch immer über die unglaublichen Möglichkeiten für Holzfäller und Holzverarbeiter in diesem Paradies, als er auf halbem Weg zwischen Mietstall und Saloon Ashley traf. Das heißt, sie prallten zusammen, als Ashley um die Ecke stürzte und ihn fast umrannte. Er fing sie ab und spürte, dass sie zitterte.

»Was ist, Yankee? Was treibst du um diese Zeit auf der Straße? Wo ist dein Umhang? Du bist ja völlig durchnässt.«

»Tanner! Gott sei Dank habe ich dich gefunden! Ich muss mit dir reden. Es ist dringend.«

Er runzelte die Stirn und fragte sich, was Ashley hier im Regen ohne Mantel machte. »Nicht hier. Du bist nicht richtig gekleidet und wirst dir den Tod holen.«

»Dann in meinem Haus.« Sie ergriff seine Hand und zog ihn mit sich. »Schnell.«

Tanner spürte, dass etwas passiert sein musste, doch er hielt sich mit Fragen zurück, bis sie in ihrem kleinen Haus waren und Ashley die Tür hinter ihnen schloss. Er legte seinen Hut und den Regenumhang ab und wandte sich ihr zu. »Was hat das alles zu bedeuten, Ashley?«

Immer noch zitternd, ging Ashley zum Herd und streckte die Hände über das Feuer. Sie brauchte einen Moment, bis sie sich genügend beruhigt hatte, um zu antworten. »Du bist in Gefahr, Tanner. Ich musste dich warnen.«

Sie drehte sich abrupt um, denn er war so dicht hinter sie getreten, dass sie die Wärme seines Körpers spürte. Er nahm sie in die Arme.

»Du bist ganz nass. Zieh diese Sachen aus, und dann reden wir.«

»Verdammt, Rebell, ich werde nicht...«

»Wenn du dich nicht selbst ausziehst, übernehme ich das für dich. Und dann werden wir wahrscheinlich sehr lange nicht zum Reden kommen.«

Ashley starrte ihn an. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte sie sich liebend gern in Tanners Arme geworfen, jedoch nicht jetzt, wo er in Todesgefahr war. Sie entzog sich ihm abrupt und lief ins Schlafzimmer. Ein paar Minuten später kehrte sie in einem warmen Morgenrock zurück. Ihr feuchtes Haar fiel in lockeren Strähnen auf ihre Schultern, und bei ihrem Anblick beschleunigte sich Tanners Puls.

»Können wir jetzt reden?«

Er nahm sie an der Hand, führte sie zum Sofa, setzte sich und zog sie mit hinab. »Nun erzähl, was los ist.«

»Hast du ihn gesehen?«, fragte Ashley hastig. »Mr Stark sagte, Slater ist gestern in der Stadt eingetroffen.«

Tanner versteifte sich; dann verzogen sich langsam seine Lippen zu einem Lächeln. »Slater ist zurück? Endlich. Er hat mich lange genug warten lassen.«

»Das ist noch nicht alles«, sagte Ashley und rang die Hände. »Stark war heute Abend hier und hat mir mit deinem Tod gedroht.«

In Tanner stieg Zorn auf. »Was, zum Teufel, hat Stark hier gemacht? Habe ich dich nicht vor ihm gewarnt?«

Ashley richtete den Blick auf die Lampe, während sie ihre Gedanken sammelte. Gedämpfter Lichtschein fiel auf ihre Züge, und Tanner sah die dunkle Schwellung auf ihrer Wange. Er atmete langsam tief durch, um seine Wut unter Kontrolle zu bekommen, umfasste dann ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich.

»Wer hat dir dies angetan?« Seine Stimme klang hart und bedrohlich.

Trotz der Taubheit in ihrer Wange hatte Ashley gar nicht mehr daran gedacht, dass Stark sie geschlagen hatte. Sie berührte die Beule mit den Fingerspitzen und zuckte zusammen, als sie die Schwellung spürte. »Ich ... bin gefallen«, sagte sie lahm.

Sie konnte Tanner nicht die Wahrheit sagen, denn sie befürchtete, dass er übereilt und dumm handeln könnte, wenn er herausfand, dass dies Starks Werk war.

»Du lügst.« Seine Stimme klang sanft, doch entschieden. »Ich will die Wahrheit hören, Yankee.«

Ashley wusste, dass Tanner sich nicht zufrieden geben würde, bis sie ihm alles erzählt hatte. »Sam Stark war wie gesagt heute Abend hier. Slater hat ihm erzählt, dass wir verheiratet sind.«

»Damit haben wir gerechnet. Wenn du nicht so verdammt stur wärst, hätten wir diese Situation vermeiden können.«

»Und wenn du nicht so besessen wärst, Slater zu töten, brauchten wir nicht die Unverheirateten zu spielen. Es ist offenkundig, dass keiner von uns die Scheidung will. Deine Rache an Pratt Slater ist das Einzige, was uns trennt.«

»Wechsel nicht das Thema, Yankee. Ich habe gefragt, woher du die Beule hast. Und behaupte nicht noch einmal, du wärst gefallen. Was ist mit Stark heute Abend passiert?«

Ashley blickte fort. »Er sagte, er würde den Stadtrat nicht darüber informieren, dass wir verheiratet sind, wenn ich mit ihm intim werde.«

»Der dreckige Bastard!« Tanner schlug mit der Faust auf die Lehne des Sofas.

»Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht interessiert bin, und ihn aufgefordert, zu gehen«, fügte Ashley hastig hinzu. »Er wollte aber kein Nein hinnehmen.« Sie senkte die Stimme zum Flüsterton. »Er ... küsste mich, und ich schlug ihn. Da schlug er zurück. Schließlich konnte ich ihn doch wegschicken.«

»Ich werde ihn umbringen, gleich nachdem ich mich um Slater gekümmert habe!«, stieß Tanner hervor. Er streichelte zärtlich mit einem Finger über die Beule und küsste sie dann sanft.

»Nein, Tanner, sag das nicht! Du darfst die Warnung nicht ignorieren. Er hat mit deinem Tod gedroht; das ist es, was mir Angst macht. Er sagte, er wisse, dass du es auf Slater abgesehen hast, und wenn Slater dich nicht vorzeitig ins Grab schickt, würde er das tun.«

»Und du hast ihm geglaubt? Du solltest inzwischen wissen, dass ich auf mich aufpassen kann. Ich fürchte Stark nicht.«

Panik erfasste Ashley. »Verstehst du denn nicht? Ich will nicht der Grund für deinen Tod sein. Wenn ich Stark zu Willen gewesen wäre, hätte er nicht mit deinem Tod gedroht.«

Tanner erstarrte. Dann packte er sie an den Schultern und zog sie an sich, bis sie Nase an Nase waren. Seine Stimme klang hart. »Stark ist schon so gut wie tot, weil er so etwas auch nur vorschlagen kann. Du gehörst mir, Ashley. Ich kann den Gedanken, dass dich ein anderer Mann berührt, nicht ertragen.« Er runzelte die Stirn, als ihm plötzlich ein Gedanke kam. »Du hast seinen Vorschlag doch nicht in Erwägung gezogen, oder? Du willst Stark nicht, oder? Er ist reich und könnte dir alles geben, was ich dir nicht bieten kann.«

»O Gott, Tanner, wie kannst du nur so etwas fragen? Der Kerl widert mich an. Ich habe nichts getan, um ihn zu ermutigen. Du bist der einzige Mann, den ich will, der einzige Mann, den ich mir jemals wünschen werde. Vergiss den Krieg. Vergiss Slater. Warum können wir nicht einfach zusammenleben und alles sonst vergessen?«

Tanner blickte sie forschend an, stellte sich die Zukunft vor, die sie haben könnten, wenn er seine Vergangenheit vergessen würde. Ashley hatte nicht die leiseste Ahnung, welche Qualen er seit dem Tag erlitten hatte, an dem sich Ellen mit seiner Waffe das Leben genommen hatte. Sie war in seinen Armen gestorben, das tragische Opfer eines brutalen Vergewaltigers. Es würde nur einen Grund geben, der Tanner dazu bringen könnte, Slater am Leben zu lassen.

»Bist du ... weißt du schon, ob du...«

»Wenn du meinst, ob ich schwanger bin - nein, ich weiß es noch nicht. Es deutet nichts darauf hin.« Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, doch Ashley war sich noch nicht völlig sicher, dass sie ein Kind bekommen würde. Ihre Periode war erst eine Woche verspätet, sie wollte noch abwarten.

»Ich gehe jetzt besser«, sagte Tanner und wünschte plötzlich, Ashley bekäme tatsächlich ein Kind von ihm. Es gab keinen Zweifel mehr für ihn, dass er die kleine Yankee liebte, und er verstand allmählich, warum Männer im Namen der Liebe so weit gingen. »Mach dir keine Sorgen wegen Stark. Ich werde es ihm heimzahlen, dass er dich geschlagen hat.« Er rieb sich die Knöchel, während er sich vorstellte, wie er Stark leiden lassen würde, weil er Ashley angerührt hatte.

Ashley widersprach heftig. »Nein! Ich werde mich selbst darum kümmern. Sam Stark ist ein mächtiger Mann in der Stadt. Ich will nicht, dass du etwas tust, was du bereuen wirst. Ich werde einfach am Montagmorgen kündigen und mir einen anderen Job suchen. Vielleicht gibt es Familien in der Stadt, deren Kinder Privatunterricht brauchen. Außerdem habe ich noch meine Erbschaft. Nach der Kündigung werde ich in eine respektable Pension ziehen. Ich bin auch zuversichtlich, dass mein Bruder Morgennebel überreden kann, den Stamm zu verlassen und bald zu mir nach Oregon zu ziehen. Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen, Tanner.«

»Ich habe eine bessere Idee«, sagte Tanner. »Mir gefällt es nicht mehr, über dem Saloon zu wohnen. Ich hatte genügend Zeit, um mich umzusehen, und da habe ich am Rande der Stadt ein möbliertes Haus gefunden, das zu mieten ist. Es ist nicht teurer als das Wohnen im Hotel oder in einer Pension. Ich habe mit dem Besitzer gesprochen, und er ist bereit, uns das Haus zu vermieten ... als verheiratetem Paar.«

Ashley stockte der Atem. »Willst du damit sagen, du willst, dass wir wie ein richtiges Ehepaar zusammenleben? Bist du bereit, die Vergangenheit zu vergessen? Oh, Tanner, du kannst dir nicht vorstellen, was dies für mich bedeutet.«

Sie war plötzlich von Hoffnung erfüllt. Zum ersten Mal hatte Tanner auch nur angedeutet, dass er bereit war, keine Scheidung anzustreben und ihre Ehe anzuerkennen. War er endlich zur Vernunft gekommen, was Slater anbetraf? Im gleichen Atemzug fragte sie sich, ob er sie so sehr lieben würde, wie er Ellen geliebt hatte.

Tanner hätte alles dafür gegeben, wenn er hätte antworten können, was Ashley erhoffte. Er liebte den Anblick ihrer grünen Augen, die vor Freude glänzten. Er wünschte, er könnte sie immer so glücklich sehen, und er verfluchte sich, weil er sie enttäuschen musste.

»Ich will damit sagen, dass im Augenblick das Zusammenleben Sinn macht. Stark wäre ein Vollidiot, wenn er einer verheirateten Frau nachstellte, deren Mann sie beschützt.«

Ashley, gerade noch himmelhoch jauchzend, war auf einmal zu Tode betrübt. Tanner wollte aus den falschen Gründen mit ihr zusammenleben. Seine Worte hatten geklungen, als sähe er keine Zukunft für sie, trotz des Vorgeschlagenen gemeinsamen Hauses. Aber wenn es nach ihrem Willen ging, würde es trotzdem ein dauerhaftes Zusammenleben sein. Sie war nicht bereit, Tanner MacTavish aufzugeben. Solange sie noch einen Hauch Atem in ihrem Körper haben würde, würde sie ihn nutzen, und Tanner dazu zu bringen, sie so sehr zu lieben, dass er sie nicht verlassen würde.

»Deine Idee hat ihr Gutes«, sagte sie. »Es wäre eine Erleichterung, nicht mehr lügen zu müssen, obwohl ich befürchte, dass es viel Gerede darüber geben wird, warum wir versucht haben, unsere Ehe zu verheimlichen.«

Sie gab vor, über Tanners Vorschlag nachzudenken. Plötzlich hellte sich ihr Gesicht auf. »Ich weiß was! Wir könnten einen Prediger suchen und noch einmal heiraten. Keiner wird Verdacht schöpfen, dass wir die ganze Zeit schon verheiratet waren, wenn wir uns noch einmal trauen lassen. Ich werde einfach eine weitere Lehrerin sein, die einen Mann gefunden hat. Das passiert immer wieder.«

Zuerst sträubte Tanner sich gegen den Plan. Aber je länger er darüber nachdachte, desto besser klang er für ihn. Er kannte kein Gesetz, das verbot, dass ein Paar das Ehegelübde erneuern konnte. In ihm kam der Verdacht auf, dass sein Herz bereits entschieden hatte, die Vergangenheit ruhen zu lassen und seine Zukunft mit Ashley zu verbringen. Sonst hätte er nicht vorgeschlagen, zusammenzuleben. Jetzt musste er noch seinen Verstand davon überzeugen, dass sein Herz es am besten wusste. Seine Liebe zu Ashley war wild und leidenschaftlich, so anders als das, was er für die zarte, sanfte Ellen empfunden hatte, die weder die Kraft noch den Willen gefunden hatte, in Schande zu leben. Nach der Vergewaltigung hatte sich Ellen in eine dunkle, stumme Leere zurückgezogen, während Ashley gegen diese dunklen Teufel angekämpft hätte und am Ende des Kampfes stärker daraus hervorgegangen wäre.

Doch er hatte Ellen keine Vorwürfe wegen des Selbstmords gemacht; er hatte sich Vorwürfe gemacht, weil er ihn nicht hatte verhindern können. Vielleicht - nur vielleicht - hatte er aber gar keine Schuld. Wenn jemand Schuld hatte, dann Pratt Slater, die Bestie, die seine Frau grausam vergewaltigt hatte. Jedes Mal wenn er an den Verbrecher dachte, wünschte er, ihn zu töten. War es möglich, dass er Slater doch am Leben lassen würde?

Ashley beobachtete das Kaleidoskop der Gefühle auf Tanners Gesicht und spürte, was in ihm vorging. Gerade als sie dachte, sie hätte ihn endlich überzeugt, dass ihre Gefühle füreinander stärker waren als sein Hass auf Slater, spürte sie, wie die Erinnerungen an den Tod seiner ersten Frau in ihm hochstiegen. Würde sie niemals seine ganze Liebe haben?

»Ich spreche mit dem Prediger und kümmere mich um das Mieten des Hauses«, sagte er schließlich.

Ashley war es zum Jubeln zumute. Sie hatte gewonnen! Tanners Worte bewiesen ihr, dass er sie liebte.

»Wir heiraten morgen, und am Montag werde ich an deiner Seite sein, wenn du kündigst. Ich will nicht, dass Sam Stark dich noch einmal belästigt.«

»Bleib, Tanner«, sagte Ashley, als er gehen wollte. »Wir sind verheiratet. Es ist nicht nötig, dass du gehst.«

Tanners Blut geriet in Wallung. »Du weißt, was geschehen wird, wenn wir im selben Bett liegen?«

Ashley lächelte durch ein paar Strähnen ihres roten Haars, die ihr vors Gesicht gefallen waren, zu ihm auf. »Ich hoffe es. Was kann es schon ausmachen?«

Er erwiderte ihr Lächeln. »Ja, was schon? Ich kann nicht garantieren, dass ich in der Lage sein werde, mich im kritischen Moment zurückzuziehen. Du weißt, was beim letzten Mal passiert ist. Wir wissen noch nicht einmal, ob du schwanger bist.« Plötzlich dämmerte ihm eine Erkenntnis. »Ich glaube, du willst ein Kind bekommen. Du hast mir das Versprechen abgenommen, nichts gegen Slater zu unternehmen, bis wir wissen, ob du schwanger bist oder nicht. Und jetzt hast du vorgeschlagen, noch einmal zu heiraten. Du willst wirklich, dass wir zusammen sind, oder?«

»Ich liebe dich«, flüsterte Ashley. »Aber ich wünsche, dass du deshalb bei mir bleibst, weil ich wichtiger für dich bin als Pratt Slater.«

Er nahm ihr Gesicht zwischen seine großen Hände und rieb zärtlich seine Lippen über ihren Mund. »Das bist du. Mir wird gerade erst richtig klar, wie viel mehr du mir bedeutest.«

»Zeig es mir, Rebell. Zeig mir, wie wichtig ich für dich bin.«

Er nahm sie in die Arme und zog sie an sich. »O Gott, Yankee, ich begehre dich so sehr, dass es fast schmerzt.«

Sie spürte seinen schnellen Herzschlag und wusste, dass ihr Puls ebenfalls raste. »Ich kann den Gedanken, dich zu verlieren, nicht ertragen. Küss mich, Tanner. Küss mich, bis mir zu schwindlig ist, daran zu denken, wie nahe ich dran war, dich zu verlieren.«

Sein Blick glitt zu ihrem Hals, wo eine Ader heftig unter der zarten Haut pochte. Er schob die Finger in ihr Haar und zog ihr Gesicht an sich, küsste sie mit sanfter Zärtlichkeit, erkundete ihren Mund mit der Zunge, bis sie aufseufzte und ihr Körper an seinem erschlaffte. Dann vertiefte er den Kuss und beendete ihn erst, als sie beide atemlos waren.

»Ich hatte kein Leben, bevor eine eigensinnige Yankee-Lehrerin in meine Welt kam«, gab Tanner mit belegter Stimme zu. »Du bist die Flamme, die in meinem Leben aufstieg und die Trostlosigkeit wegbrannte. Ich war schon bereit, mich aufzugeben, als ich dich kennen lernte. Du gabst mir einen Grund zu leben, seelisch gesund zu werden, wieder zu lieben.«

Tanners Worte kamen fast dem Eingeständnis gleich, dass er sie liebte und ohne sie nicht leben konnte.

»Ich liebe dich, Tanner. Ich weiß gar nicht genau, wann es geschah, aber ich weiß, dass ich dich schon liebte, als du in Rasender Elchs Lager kamst. Ich dachte damals, du bist entweder der tapferste oder der dümmste Mann, den ich jemals gekannt hatte.«

Er küsste sie tief und hob sie von den Füßen. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und schmiegte den Kopf an seine Halsbeuge, als er sie zum Schlafzimmer trug. Er entkleidete sie langsam, fast ehrfürchtig, betete jeden Zentimeter ihrer Haut mit seinen Blicken an. Dann zog sie ihn aus. Als sie beide nackt waren, sah Ashley, dass er für sie bereit war.

»Du zitterst ja«, wisperte sie.

»Du bist die einzige Frau, die jemals diese Art Macht über mich hatte.«

Sie verschmolzen in gegenseitigem Verlangen, und ihre Vereinigung war wild und hemmungslos. Sie erglühte in seinen Armen, und er löschte das Feuer in ihr. Als es vorüber war, liebten sie einander noch einmal, diesmal mit so verzehrender Zärtlichkeit, dass sich Ashleys Augen mit Tränen füllten.

Während der Nacht klammerte sie sich an ihn, voller Furcht, dass sie erwachen und feststellen würde, dass alles ein Traum gewesen war und Tanner immer noch darauf aus war, sein Leben und ihre Liebe zu opfern, um seine tote Frau zu rächen.