5

Tanner sah rot. Fünf Männer waren nötig, um ihn zu bändigen und von Captain Cramer wegzuzerren. Er wollte nicht glauben, dass die Indianer Ashley nichts antun wollten. Selbst in diesem Augenblick konnte sie alle Arten von Misshandlung erleiden, wenn schon nicht körperlich, dann geistig.

»Verdammt, MacTavish«, sagte Cramer und wich auf sichere Distanz von Tanner fort, »beherrschen Sie sich. Lassen Sie die Soldaten von Fort Bridger die Sache handhaben. Das ist ihr Job. Sie bringen ihre Frau im Nu zurück.«

»Sie Bastard!«, stieß Tanner hervor. »Sie könnte bereits tot sein. Warum haben Sie zugelassen, dass die Indianer sie mitnehmen?«

»Wir hatten keine Wahl. Die Sioux waren uns zahlenmäßig überlegen, und wir waren nicht in der Position, um Widerstand zu leisten. Ihre Frau wusste das; deshalb ist sie freiwillig mit den Wilden geritten. Wir wären alle abgeschlachtet worden, wenn wir uns geweigert hätten, sie herauszugeben.«

Die Logik von Cramers Worten machte es nicht leichter, sie zu akzeptieren. Tanner sank gegen die Hände, die ihn zurückhielten, und versuchte den schrecklichen Zorn unter Kontrolle zu bringen, der in ihm tobte. Er wusste, dass er nicht warten konnte, bis der langsame Treck in Fort Bridger eintraf, um Hilfe zu finden; er musste selbst losreiten. So sehr er es auch verabscheute, Yankees um Hilfe zu bitten, er musste um Ashleys Willen seinen Stolz hinunterschlucken. Allein in ein Indianerlager zu reiten, kam Selbstmord gleich. Er war verzweifelt, aber nicht dumm.

»Lasst mich los!«, rief Tanner und schüttelte die Hände der fünf Männer ab. »Ich werde euren Führer nicht angreifen. Ich habe Wichtigeres zu tun, als meine Zeit mit einem Feigling zu vergeuden.«

»Lasst ihn los!«, befahl Cramer. »Ich weiß nicht, was Sie vorhaben, MacTavish, aber zuerst will ich hören, was Sie über den Mordanschlag auf Slater herausgefunden haben - wenn überhaupt etwas. Er lebt noch, aber nur gerade so, und Sie sind noch nicht aus dem Schneider.«

»Ich habe jetzt keine Zeit, Cramer.« Tanner wollte fortgehen, wurde jedoch wieder gepackt und festgehalten.

»Wartet, es ist nicht nötig, Mr MacTavish festzuhalten.« Henry Jones, begleitet von Seth, trat vor. »Kann ich ein Wort unter vier Augen mit Ihnen sprechen, Captain Cramer?«

Cramer blickte neugierig von Vater zu Sohn. »Meinetwegen, kommen Sie zu meinem Wagen. Sie auch, MacTavish. Sie dürfen den Treck erst verlassen, wenn diese Sache zu meiner Zufriedenheit geregelt ist, obwohl ich glaube, dass Sie verrückt genug sind, um es allein mit einer Horde von Wilden aufzunehmen.«

Sie folgten Cramer zum Heck seines Wagens, wo niemand mithören konnte. »Schießen Sie los, Henry; was hat das alles zu bedeuten? Wissen Sie etwas über den Mordanschlag auf Slater?«

Henry Jones, eine schlanker, sanftmütiger Mann von 40, senkte den Blick. »Ich habe es getan, Captain, und ich bedauere nur, dass er noch lebt. Ich wollte ihn umbringen. Er hat es verdient.«

»Sie? Wovon, zur Hölle, reden Sie?«

»Früher oder später hätten Sie es ohnehin herausgefunden. Seth hat mir erzählt, dass Mr MacTavish das Messer gefunden hat, das ich benutzt habe. Ich war zu achtlos. Jeder, der das Messer sieht, kann es als meines identifizieren. Aber ich hätte vermutlich sowieso gestanden, wenn es so weit gekommen wäre, dass ein Unschuldiger für eine Tat angeklagt wird, die ich begangen habe.« Er wandte sich Tanner zu. »Es tut mir Leid, Mr MacTavish, dass ich mich nicht eher zu der Tat bekannt habe. Seth hat mir erzählt, dass Sie über die Sache mit meiner Susan Bescheid wissen.«

»Ich weiß Bescheid, Mr Jones, und ich bedauere die ganze Geschichte sehr«, sagte Tanner. »Ich hätte vermutlich an Ihrer Stelle das Gleiche getan.«

»Kann mir bitte mal jemand sagen, was los ist?«, donnerte Cramer. »Wie passt Susan in all das hinein?«

Jones schaute Cramer offen ins Gesicht, und seine Miene spiegelte Zorn wider. »Pratt Slater hat meine Tochter vergewaltigt und dann weiterhin missbraucht und hat ihr die Ehe versprochen, damit sie schwieg.« Seine Stimme brach, und er schluckte schwer. »Dann dachte sie, sie sei schwanger und bat Slater, sie in Fort Bridger zu heiraten, anstatt zu warten, bis der Treck in Oregon eintrifft. Er lachte sie aus, bezeichnete sie als naive keine Schlampe, sagte, er hätte niemals vorgehabt, sie zu heiraten.«

»Wie hast du das herausgefunden, Pa?«, fragte Seth. »Susan hat sich mir anvertraut, weil sie dich schonen wollte. Ich sagte ihr, dass ich mich darum kümmere, doch als ich Slater zur Rede stellte, wurde er aggressiv und weigerte sich, sein Versprechen Susan gegenüber einzuhalten. Slater lebte, als ich ihn verließ, und ich wollte weiter nach einer Möglichkeit suchen, ihn zu zwingen, dass Richtige zu tun.«

»Ich bin dir zu dem Treffen mit Slater gefolgt«, sagte Henry. »Ich hatte dich und Susan miteinander flüstern sehen und hatte Verdacht geschöpft, als sie zu weinen begann und du wütend wurdest. Ich habe belauscht, was zwischen dir und Slater gesprochen wurde. In meinem Zorn wollte ich nur noch mein kleines Mädchen rächen. Susan war so unschuldig, so vertrauensselig, und dieser Dreckskerl hat alles ruiniert. Sie hat geglaubt, er würde sie heiraten. Als du ihn verlassen hast, habe ich mich hinter ihn geschlichen und ihn niedergestochen. Er verdient den Tod.«

Cramer starrte Henry an. Er konnte nicht glauben, dass der ruhige, friedliebende Mann zu einem Mordversuch fällig war. Doch je länger er darüber nachdachte, desto überzeugte wurde er, dass Henry ein Recht hatte, die Ehre seiner Tochter zu verteidigen. Es war der Kodex des Westens - ein Mann verteidigte sich, seine Familie und seine Ehre selbst; er wartete nicht auf die Hilfe des Gesetzes.

»Gehen Sie zu Ihrem Wagen zurück, Henry. Ich kann verstehen, dass Sie in bestem Interesse für Ihre Tochter gehandelt haben. Ich hätte es zwar vorgezogen, wenn Sie das von mir hätten regeln lassen, aber es ist nun nicht mehr rückgängig zu machen.«

»Ich möchte meine Gründe für den Angriff auf Slater für mich behalten«, sagte Henry Jones. »Ich will keine Schande für meine Tochter. Ich wollte sie rächen und vor Männern wie Slater schützen. Es tut mir Leid, Captain, dass durch mich ein anderer Mann in Verdacht geraten ist. Ich hoffe, Mr MacTavish wird mir verzeihen. Gute Nacht, Captain, Mr MacTavish. Komm mit, Seth.«

»Es steht Ihnen frei, zu kommen und zu gehen, wie es Ihnen beliebt, Mr MacTavish. Ich habe stets gewusst, dass Slater ein linker Kerl ist, aber von der Vergewaltigung von Susan Jones habe ich nichts geahnt.« Er schüttelte den Kopf. »Es ist mir unverständlich. Ich hatte den Verdacht, dass er auf Ihre Frau scharf ist, aber ich hätte niemals gedacht, dass er sich an ein unschuldiges junges Mädchen heranmacht. Wenn er überlebt, werde ich dafür sorgen, dass er es wieder gutmacht.«

»Susan ist ohne den Bastard besser dran«, erwiderte Tanner. »Es gibt vieles, was Sie nicht über Slater wissen. Dinge, die während des Krieges passierten. Dinge, die ihn als kaltblütigen Mörder und Vergewaltiger brandmarken. Aber ich möchte jetzt nicht näher darauf eingehen. Ich muss mich um Ashley kümmern. Todd Lind kann meinen Wagen nach Fort Bridger fahren und am Mietstall für mich zurücklassen.«

»Sind Sie verrückt? Sie können nicht allein losreiten und versuchen, sie zurückzuholen.«

»Das habe ich auch nicht vor. Ich reite zum Fort und melde die Entführung. Ich hoffe, die Armee wird mich mit einer Patrouille auf der Rettungsmission begleiten. Sie kann sich nicht weigern; es ist ihr Job.«

Cramer sagte nichts, obwohl er Vorbehalte hatte. MacTavish war sogar an der grauen Uniformhose als Rebell zu erkennen. Die Antipathie gegen Sklavenhaltende Südstaatler war groß. Und wenn der Kommandeur Tanner nicht gerade in sein Herz schloss, war es unwahrscheinlich, dass er ihn unterstützte. Er, Cramer, war selbst gegen Rebellen eingestellt, doch MacTavish nötigte ihm widerwilligen Respekt ab. Er wünschte ihm viel Glück, hatte jedoch wenig Hoffnung, dass er Erfolg haben würde. Für Cramer war MacTavishs Frau so gut wie verloren.

Tanner wartete nicht einmal bin zum Morgen mit dem Aufbruch. Nachdem Todd Lind zugestimmt hatte, den Wagen zum Fort zu fahren, nahm Tanner Geld und Wertsachen aus Ashleys Koffer, packte seine Satteltaschen mit Proviant und Kleidung und ritt in die Nacht hinaus.

Der Ritt hinter Rasender Elch an diesem ersten Tag war für Ashley ein Albtraum gewesen. Seine Ausdauer und die seiner Krieger war erstaunlich. Sie konnten den ganzen Tag reiten, ohne eine Rast einzulegen, zu essen und ihre Notdurft zu verrichten. Erst als sie um eine Pause bat, erlaubten sie eine kurze Rast an einem Bach. Ashley sank zu Boden, so wund vom Reiten und steif, dass sie sich kaum bewegen konnte. Als sie sich ein wenig erholt hatte, musste sie zwischen den nahen Bäumen ihre Blase erleichtern. Rasender Elch beobachtete sie wachsam, und Ashley war überzeugt, dass er sie mit Gewalt zurückgeholt hätte, wenn sie nicht in angemessener Zeit zurückgekehrt wäre.

Sie hielten für die Nacht, damit sich die Pferde erholen konnten, bevor sie den Ritt im Morgengrauen fortsetzen würden. Ashley erhielt Pemmikan, gerösteten Mais und Wasser aus einem Fluss. Als sie sich zum Schlafen hinlegte, legte sich Rasender Elch neben sie. Sie lag steif und angespannt da, bereit, sich zu verteidigen, sollte Rasender Elch sie belästigen, doch entspannte sich ein wenig, als er ihr sagte, dass ihr kein Härchen gekrümmt werden würde und er nur neben ihr schlief, damit sie seine Wärme teilen konnte. Die Intimität des Männerkörpers neben ihr ging ihr auf die Nerven. Nicht einmal ihr eigener Ehemann hatte die ganze Nacht neben ihr geschlafen.

Tanner. Sein Name war wie ein bittersüßer Schmerz in ihr. Würde sie ihn jemals wiedersehen? Vermisste er sie? Oder war er froh, sie los zu sein? Tränen rannen über ihre Wangen, als sie darüber nachdachte, dass sie vielleicht den Rest ihres Lebens bei Wilden leben musste. Und was wurde aus ihrem Bruder? Der ganze Zweck dieser Reise in den Westen hatte dazu gedient, Cole zu helfen, seine Unschuld zu beweisen.

Schließlich schlief sie ein, und ihr letzter Gedanke war die Frage, ob jemand zu ihrer Rettung kommen würde, ob eine unbedeutende Frau die Mühe wert war.

Der folgende Tag war ähnlich wie der vorangegangene. Sie ritten durch Täler, über Hügel und durch Wasserläufe.

Wäre sie in besserer Stimmung gewesen, hätte sie den Anblick der spektakulären Szenerie genossen. Leider erlaubte ihre Gemütsverfassung nichts anderes als die quälenden Gedanken an eine ungewisse Zukunft mit einer Horde Indianer, die sie wegen einer albernen Vision und ihres roten Haars für eine Art Göttin hielten.

Und immer wieder kehrten ihre Gedanken zu ihrem Ehemann zurück, zu dem Mann, dessen Loyalität sie gekauft hatte. Zu dem Mann, der Yankees mit einer Leidenschaft hasste, die alles übertraf, was sie bisher gesehen oder gekannt hatte. Und sie war eine Yankee. Doch seine Küsse waren so süß gewesen, seine Zärtlichkeiten so erregend. Sie wünschte ... oh, wie sehr sie wünschte, sie hätte ihm erlaubt, sie zu lieben. Wenn sie sich noch einmal entscheiden dürfte, würde sie ihm mit Freuden ihre Jungfräulichkeit schenken.

Sie würde sein Kind mit Stolz tragen.

Zu spät.

Sie würde Tanners Liebe niemals erfahren. Sie würde ihm niemals sagen können, dass er ihr nicht so egal war, wie sie vorgab. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie denken können, dass sie...

Ihn liebte.

Spät am nächsten Nachmittag trafen sie in dem indianischen Dorf ein. Ungefähr dreißig Tipis standen auf einer kleinen Lichtung zwischen zwei Hügeln am Ufer eines gewundenen Flusses. Umgeben von Bäumen, war das Dorf vor Eindringlingen geschützt. Ashleys Mut sank. Selbst, wenn jemand nach ihr suchte, würde er sie hier niemals finden.

Leute kamen aus den Tipis, um die zurückkehrenden Krieger zu begrüßen. Ashley rutschte über die Kruppe des Pferdes hinab, unsicher, was als Nächstes geschehen würde, und verharrte starr, während Rasender Elch absaß. Plötzlich senkte sich Totenstille über das gesamte Dorf. Eine Gasse wurde gebildet, und ein alter Mann bahnte sich mühsam und unter sichtlichen Schmerzen einen Weg zu Ashley. Er stützte sich schwer auf einen Stock. Der Indianer trug eine ungewöhnliche Halskette aus Knochen und Zähnen und einen kunstvollen Kopfschmuck aus Adlerfedern. Sein Körper war gebeugt vom Alter, seine Hände knorrig und verunstaltet, doch Ashley spürte, dass er große Macht in dem Stamm hatte und von allen Hochachtung genoss.

Als sich der alte Mann vor Ashley verneigte, hatte sie keine Ahnung, wie sie reagieren sollte. Sie tat, was ihr Gefühl ihr sagte, und verneigte sich ebenfalls, was den alten Mann zu erfreuen schien. Dann sprach er zu ihr in seiner Sprache und wartete darauf, dass Rasender Elch übersetzte.

»Traumdeuter heißt Flamme in unserem Dorf willkommen«, sagte Rasender Elch. »Traumdeuter sagt, er hat in einer Vision vor vielen, vielen Monden, als er jung und kräftig war, von deinem Kommen erfahren.«

Der Schamane sprach wieder.

»Traumdeuter sagt, er ist bereit, den Pfad der Erleuchtung zu gehen, nachdem er jetzt dein Gesicht gesehen hat. Er sagt, du hast große Kräfte.«

»Wie soll das möglich sein?«, fragte Ashley. »Ich bin keine von euch.«

Rasender Elch bedachte sie mit einem vernichtenden Blick. »Wir stellen Traumdeuters Visionen nicht in Frage. Er hat dein Kommen vorausgesagt, und wir haben lange Zeit gewartet. Die Vision eines Mannes ist heilig, nicht nur für ihn, sondern für den gesamten Stamm. Das Volk glaubt an Wunder und Zeichen.«

»Was wird mit mir geschehen?«, wollte Ashley wissen. »Bin ich eine Gefangene?«

»Du wirst vom Volk geehrt und verehrt werden. Deine Kraft ist groß. Traumdeuter sagt, Söhne von deinen Lenden werden starke Führer mit Mut und Weisheit.«

»Söhne? Aber ich habe keine Kinder. Mein Mann und ich sind frisch verheiratet.«

Für einen Moment wirkte Rasender Elch verstört. »Das Volk erkennt nicht die Gesetze des Weißen Mannes an. Du hast keinen Mann.«

Eine Vorahnung stieg in Ashley auf, und sie wollte protestieren. Doch bevor sie ihre Befürchtungen in Worte kleiden konnte, näherte sich ein attraktives Mädchen und sprach Rasender Elch an.

»Willkommen daheim, Bruder«, sagte sie in ihrer Sprache. In stockendem Englisch begrüßte sie dann Ashley. »Willkommen, Flamme.« Große, rehbraune Augen forschten in Ashleys Gesicht und weiten sich ehrfürchtig beim Anblick ihres feuerroten Haars.

Rasender Elch sprach länger mit seiner Schwester. Seine Worte schienen sie zu erstaunen, doch sie erholte sich schnell von ihrer Überraschung. Abrupt wandte sich Rasender Elch Ashley zu.

»Du gehst mit meiner Schwester. Sie heißt Morgennebel. Sie wird dir Kleidung und Essen geben und dich unsere Sprache lehren.«

Ashley setzte zu einem Einwand an, besann sich jedoch anders. Sie spürte, dass im Moment keine Gefahr bestand, und die Aussicht auf Essen und saubere Kleidung war wundervoll. Außerdem brauchte sie Zeit, um Denken und ihre Flucht zu planen. Denn fliehen würde sie. Den Rest des Lebens mit Wilden zu verbringen, war keine erfreuliche Aussicht.

Morgennebel war freundlich zu Ashley, brachte ihr einen schmackhaften Eintopf und führte sie zu einem Abschnitt des Flusses, wo nur Frauen badeten. Nach einem erfrischenden Bad im kühlen Wasser erhielt sie einen Rock aus Rehleder, der reich verziert mit Perlen und Federn war.

»Du wirst meine Schwester sein«, sagte Morgennebel scheu, als sie Ashley zurück zum Tipi führte, das sie mit ihrem Bruder teilte.

Bestürzt fragte Ashley: »Was meinst du damit?«

»Wenn Traumdeuter entscheidet, dass der Zeitpunkt gekommen ist, wirst du dich mit Rasender Elch vereinigen. Er trennt sich für dich von seiner ersten Frau.«

Ashleys Mund klaffte auf. »Vereinigen ... du meinst... heiraten?«

»Du wirst seine Frau sein.«

»Nein, das werde ich nicht! Ich bin bereits verheiratet.«

»Es wird so sein, wie der Große Geist es will. Rasender Elch ist ein mächtiger Häuptling. Er ist tapfer und stark. Wenn er sich mit dir vereinigt, wird er sogar noch mächtiger werden.«

»Und was ist mit seiner Frau? Wie kann er sie verlassen?«

»Ein Mann darf eigentlich mehr als eine Frau haben. Rasender Elch aber erweist dir eine hohe Ehre, indem er sich von Frühlingsregen trennt und sich keine andere Frau außer dir nimmt. Er wird einen guten Mann für sie finden.«

Ashley fand die ganze Sache absurd, hielt jedoch klugerweise den Mund. Wenn sie ihr Schicksal zum Schein akzeptierte, würde man sie nicht so scharf beobachten, und sie konnte vielleicht entkommen.

Kurze Zeit später betrat eine Frau das Tipi. Sie war schön, hatte glänzendes schwarzes Haar, große, dunkelbraune Augen und goldbraune Haut. Obwohl sie den Blick gesenkt hielt, spürte Ashley ihre Feindseligkeit. Die Frau verweilte längere Zeit, während sie persönliche Dinge aus einem Beutel sammelte, der an einer Zeltstange hing. Als sie fertig war, sprach sie in scharfem Tonfall zu Morgennebel. Währenddessen duckte sich Rasender Elch in das Tipi und füllte es mit seiner beherrschenden Anwesenheit aus. Er sprach rau mit der schwarzhaarigen Indianerin. Sie drückte ihre Habe an die Brust, warf Ashley einen giftigen Blick zu und verließ hastig das Tipi.

»Wer war das?«, fragte Ashley. Sie spürte, dass die Frau ihr feindlich gesinnt war und fragte sich, warum.

»Das war Frühlingsregen. Sie kehrt ins Tipi ihres Vaters zurück.«

»Sie muss mich sehr hassen.«

»Es steht ihr nicht zu, dich zu hassen. Ich werde einen guten Mann finden, der sie versorgt. Traumdeuter sagte, ich soll bis zu dem Tag, an dem ich mich mit dir vereinige, mit keiner Frau das Lager teilen. Fasten und Enthaltsamkeit wird meinen Samen potenter machen. Ich will viele Söhne von dir, Flamme.

Und Töchter. Dein Blut wird sich mit dem des Volkes vermischen und uns stärken.«

»Ich bin bereits verheiratet.«

»Du hast das Tipi deines Mannes verlassen; du gehörst ihm nicht länger. So ist es bei unserem Volk. Leg dich schlafen, Flamme. Wenn die Sonne aufgeht, wird Traumdeuter die Zeichen deuten und den besten Zeitpunkt für unsere Vereinigung verkünden.«

Morgennebel nahm Ashley an der Hand und führte sie zu einem Lager im hinteren Bereich des Tipi. Ashley legte sich auf die Büffelfelle und schloss die Augen. Sie war todmüde und voller Angst. Sie sehnte sich nach Tanner. Sie wollte seinen Trost, seinen Schutz. Sie wollte ... Tanner. Sie verlangte nach ihrem Mann.

Sie war fast eingeschlafen, als sich Rasender Elch neben sie legte. Sein Körper war warm und muskulös. Sie spürte die im Zaum gehaltene Kraft seiner geschmeidigen, athletischen Gestalt. Er war nicht so groß und kräftig gebaut wie Tanner, doch muskulös, geschmeidig und drahtig wie ein Puma. Ein gut aussehender Mann. Sein Gesicht mit den hohen Wangenknochen war scharf geschnitten, die Augen waren dunkel und blickten durchdringend. Sie wusste instinktiv, dass er grob und unbarmherzig sein konnte, und sie betete, dass sie nie das Ziel seines Zorns werden würde.

Auf dem Weg nach Fort Bridger brach Tanners Pferd fast unter ihm zusammen, bevor er notgedrungen eine kurze Rast einlegte. Jede Minute, die verging, konnte Ashleys letzte auf Erden sein. Er machte sich Vorwürfe, weil er nicht beim Treck gewesen war, als die Indianer sie mitgenommen hatten. Wenn er dort gewesen wäre, hätte er bis zum Letzten gekämpft, um sie zu retten. Was mag sie jetzt tun?, dachte er. Wurde sie misshandelt, bedroht, verletzt? Was war bloß passiert, dass ihm eine Yankee so viel bedeutete? Aus dieser Ehe, zum Schein vereinbart, war in der kurzen Zeit, in der er mit Ashley zusammen war, viel mehr geworden. Gefühle, die tief unter einem Panzer aus Verbitterung geschlafen hatten, waren in ihm erwacht. Jedes Mal, wenn er Ashley ansah, war es, als würde er einen Blick auf eine zweite Chance im Leben erhaschen.

Am folgenden Tag traf Tanner im Fort ein. Sein Pferd hatte Schaum vorm Maul, und auch er war völlig erschöpft. Er fiel fast aus dem Sattel, als er die erste Person, die er sah, schwankend nach dem Weg zum Büro des Kommandeurs fragte. Als er dort eintraf, veranlasste seine Aufregung und seine Verfassung den Adjutanten, ihn sofort in Captain Callahans Büro zu führen.

»Ein Mr MacTavish möchte Sie sprechen, Sir«, kündigte der Adjutant an, nachdem er nach vorherigem Anklopfen die Tür geöffnet hatte. »Er sagt, es ist dringend.«

»Mr MacTavish«, wiederholte Captain Callahan geistesabwesend. »Kenne ich Sie, Sir?«

»Nein, Sir«, erwiderte Tanner und kämpfte gegen seinen Hass auf blaue Uniformen an. »Ich reise mit einem Treck. Er wird in ein, zwei Tagen im Fort eintreffen.«

Der Captain wurde aufmerksamer. »Ist etwas passiert, wenn Sie in einer solchen Verfassung hier eintreffen? Sie sehen aus, als hätten sie einen Gewaltritt hinter sich.«

»Siouxkrieger haben den Treck angehalten und Wegzoll für die Durchquerung ihres Landes verlangt.«

Der Captain lehnte sich zurück, sichtlich verärgert, weil er wegen einer solchen Lappalie behelligt wurde. »Das passiert alle Tage, Mr MacTavish. Das ist kein Grund, sich aufzuregen.«

Tanner ballte die Hände zu Fäusten. »Für mich doch. Die roten Teufel haben meine Frau entführt.«

Callahans Kopf ruckte hoch. »Ihre Frau entführt? Ist der Treck überfallen worden? Hat sich Ihr Führer geweigert, den Wegzoll zu zahlen?«

»Nichts dergleichen«, erklärte Tanner. »Meine Frau hat flammend rotes Haar. Häuptling Rasender Elch war davon fasziniert. Er forderte meine Frau. Ein Schamane hatte wohl einst eine Vision von einer Frau mit roten Haaren.«

»Häuptling Rasender Elch, sagen Sie? Das ist ein hinterhältiger Typ. Weigert sich, in die Reservation zurückzukehren. Meine Männer haben höllisch viel Zeit gebraucht, um ihn aufzuspüren. Das mit Ihrer Frau tut mir Leid, MacTavish, aber ich kann nichts für Sie tun. Wir sind total ausgelastet. Nur eine einzige Kompanie ist im Fort geblieben, und sie wird im Falle eines Angriffs gebraucht. Vielleicht können wir in ein paar Wochen...«

Tanner verlor die Beherrschung. Er sprang über den Schreibtisch, packte Captain Callahan am Kragen und riss ihn zu sich heran, bis sich ihre Nasenspitzen fast berührten.

»Yankee-Bastard! Wenn ich kein Rebell wäre, würden Sie mir bestimmt helfen.«

»Nehmen Sie die Finger von mir, MacTavish. Dass Sie ein Rebell sind, ändert nichts an den Tatsachen. Es braut sich ein ernsthaftes Indianerproblem zusammen, und wir sind im Augenblick gefährlich unterbesetzt.«

»Das interessiert mich nicht! Meine Frau ist entführt worden, und ich verlange, dass Sie etwas unternehmen!«

Callahan konnte sich nicht aus Tanners hartem Griff befreien und rief laut seinem Adjutanten zu: »Stark, rufen Sie die Wachen!«

In ohnmächtiger Wut schüttelte Tanner den Captain wie eine Stoffpuppe. Wenn Worte ihn nicht überzeugen konnten, dann würde das vielleicht mit Brachialgewalt gelingen. Er hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass drei Soldaten in den Raum stürzten, ihn packten und festhielten.

»Schafft mir diesen Wahnsinnigen aus den Augen«, keuchte Callahan, als Tanner von ihm fortgezerrt wurde. »Nehmt ihm seine Waffen ab und bringt ihn ins Militärgefängnis, damit er sich abkühlen kann; Morgen eskortiert ihr ihn dann aus dem Fort. Ich erhebe keine Anklage, weil der Mann verrückt vor Kummer ist. Seine Frau ist von Rasender Elch entführt worden.«

»Wie können Sie noch in den Spiegel sehen?«, schrie Tanner, als er abgeführt wurde. »Bedeutet Ihnen das Leben einer Frau denn gar nichts ?«

»Natürlich bedeutet es mir etwas. Aber ich habe zur Zeit nicht genügend Männer, um die Suche nach Rasender Elch zu starten. Sie werden meine Lage besser verstehen, wenn Sie sich ausgeruht und Zeit zum Nachdenken gehabt haben. Eine Nacht hinter Gittern wird Ihren Hitzkopf abkühlen.«

Tanner schrie wütend auf, als er aus dem Büro des Kommandeurs und auf die Straße hinausgezerrt wurde. Er erkannte, dass Widerstand sinnlos war, und gab den Kampf auf. Er hatte alles in seiner Macht Stehende getan. Die Übermacht war zu groß. Morgen, nach seiner Entlassung aus dem Militärgefängnis, würde er Ashley auf eigene Faust suchen. Er hätte es besser wissen sollen, als Hilfe von einem verdammten Yankee zu erwarten, aber er hatte gehofft...

Als sich die Zellentür hinter ihm schloss, hämmerte Tanner mit der Faust gegen die Wand und fluchte wild. Nie hatte er sich so machtlos gefühlt, so hilflos. Nein, das stimmte nicht genau. Schon einmal in seinem Leben hatte er solche Qualen erlitten. An dem Tag, als Ellen ... nein, er konnte jetzt nicht an Ellen denken. Wenn er Ashley retten wollte, musste er einen kühlen Kopf bewahren.

»Willkommen in der Hölle, Mister.«

Tanner zuckte zusammen. Er hatte so sehr mit seinem Schicksal gehadert, dass er den Mann, der in einer dunklen Ecke der Zelle an der Wand lehnte, gar nicht bemerkt hatte.

»Wie lange musst du sitzen?«

»Ich komme morgen wieder raus. Wie lange bist du schon hier?«

Der Mann lachte bitter. »Zu lange. Wochen, Monate, wer weiß das genau?« Er trat in einen Streifen Sonnenschein, der durch das einzige Fenster hoch oben in der Wand fiel.

Als Erstes fielen ihm die roten Haare des Mannes auf. Als Zweites seine Augen. Nur einmal zuvor hatte er Augen von solchem Grün gesehen. Die Gesichtszüge des Mannes waren eine männliche Version von Ashleys. Zwillinge? Tanner holte tief Luft und erinnerte sich, dass Ashleys Bruder tatsächlich im Militärgefängnis von Fort Bridger gefangen gehalten wurde.

»Ist dein Nachname zufällig Webster? Bist du Cole Webster?«

Der Mann wirkte nur leicht überrascht. »Du hast also von mir gehört. Zu deiner Information, ich habe Lieutenant Kimball nicht umgebracht.«

»Ich weiß aus guter Quelle, dass du es nicht getan hast.«

Coles Augenbrauen ruckten hoch. Sein Blick glitt über Tanners Gestalt und blieb auf der grauen Uniformhose haften. »Du bist ein Reb.«

»Na und?«

Cole zuckte die Achseln. »Der Krieg ist vorüber. Ich hege keinen Groll.«

»Ich wünschte, ich könnte dasselbe von mir sagen«, murmelte Tanner.

»Wer bist du? Sollte ich dich kennen?«

»Du kennst mich nicht, aber ich habe viel über dich gehört. Mein Name ist Tanner MacTavish. Ich bin der Mann deiner Schwester.«

Tanner wartete darauf, dass Cole Überraschung zeigte, und er wurde nicht enttäuscht. Das Gesicht des jungen Mannes nahm einen Ausdruck von Verblüffung und Ungläubigkeit an. »Ashley ist verheiratet? Ich hätte nie gedacht... Das heißt, sie ist fünfundzwanzig und war nie an einer Ehe interessiert, nachdem dieser Dreckskerl in Chicago sie sitzen gelassen hat.« Plötzlich hellte sich seine Miene auf. »Ist sie hier?«

Tanner runzelte die Stirn. Er hatte noch nicht ganz Coles Worte verarbeitet, dass Ashley sitzen gelassen worden war. Der Mann, der sie verschmäht hatte, konnte nicht ganz richtig im Kopf sein.

»Tarmer, hast du mich gehört? Wo ist Ashley? Und was machst du hier im Gefängnis ?«

Tanner starrte auf seine Stiefel und suchte nach den richtigen Worten. Nach sorgfältigem Überlegen sagte er sich, dass es nur die raue Wahrheit gab. »Ashley und ich haben uns dem letzten Treck angeschlossen, der in diesem Jahr von St. Joe aus aufbrach. Sie hatte durch deinen Brief erfahren, dass du im Militärgefängnis und des Mordes angeklagt bist. Ashley war entschlossen, nach Fort Bridger zu reisen und zu helfen, deinen Namen reinzuwaschen. Sie verkaufte allen Besitz eurer verstorbenen Tante, um einen Wagen auszurüsten und Ochsen zu kaufen.«

Cole blickte ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Wie passt du ins Spiel? Ashley hat dich in ihren Briefen niemals erwähnt. Wo hatte sie die Gelegenheit, einen Rebellen kennen zu lernen ?«

»Das lasse ich Ashley erklären, wenn ...« Er konnte nicht mehr weitersprechen.

Cole spürte Tanners Kummer und ahnte, dass etwas nicht in Ordnung war. Er packte Tanner an den Schultern. »Wo ist meine Schwester? Was ist passiert?«

»Verdammt, Webster, ich versuche ja, es dir beizubringen«, sagte Tanner und riss sich los. »Indianer haben sie mitgenommen.«

»Welche Indianer?«

»Sioux. Der Treckführer sagte, dass der Häuptling Rasender Elch heißt.«

Cole stöhnte entsetzt auf. »O Gott. Wie viele Gefangene hat Rasender Elch gemacht?«

»Nur Ashley. Ich bin sofort zum Fort geritten und habe um Hilfe gebeten. Captain Callahan aber sagte, er habe keine Männer verfügbar, um eine Patrouille loszuschicken.« Seine Augen spiegelten unbändigen Zorn wider. »Seine Antwort gefiel mir nicht.«

Cole starrte ihn entgeistert an. »Du hast den Captain angegriffen?«

»Ja«, sagte Tanner, kein bisschen reuevoll.

»Erzähl von Anfang an und lass nichts aus.«

Tanner berichtete Cole alles, was er über Ashleys Entführung wusste, auch wenn es verdammt wenig war. Er erklärte sogar den Grund, weshalb er nicht beim Treck gewesen war, als Rasender Elch mit seinen Kriegern aufgetaucht war und Wegzoll für die Durchquerung seines Landes verlangt hatte.

»Der Krieg ist noch frisch im Gedächtnis der Leute«, sagte Cole. »Ich kann mir gut die Vorurteile vorstellen, die du während deiner Reise in den Westen erlebt hast. Was ich nicht verstehen oder erklären kann, ist, dass Ashley einen Rebellen geheiratet hat. Meine Schwester ist eine entschiedene Gegnerin der Sklavenhaltung. Aber das ist im Augenblick nicht wichtig. Unsere Hauptsorge gilt Ashley. Wir müssen das Lager von Rasender Elch finden und sie befreien.«

Tanners Augenbrauen ruckten hoch. »Wir?«

»Rasender Elch ist ein verschlagener Teufel. Die Armee hat ihn nicht finden und sein Treiben nicht beenden können. Ich bin ein guter Fährtenleser, Tanner. Ich muss hier raus, um bei der Suche nach Ashley zu helfen. Es heißt, dass man mich bald in ein Bundesgefängnis überführen will, und wenn das geschieht, kann ich für meine Schwester nichts mehr tun.«

Tanner blickte ihn gespannt an. »Was hast du im Sinn?« Nie im Leben hätte Tanner gedacht, dass er mit einem Yankee zusammenarbeiten und froh über dessen Hilfe sein würde.

»Hilf mir, zu entkommen. Ich bin kein Mörder. Der Mord wurde mir von einem Mann angehängt, der mich aus dem Weg haben wollte. Lieutenant Kimball und ich stießen auf einen Komplott, bei dem Waffen der Armee an die Sioux verkauft werden sollen. Wir beschränkten die Zahl unserer Verdächtigen auf zwei Männer. Einer war Sergeant Harger. Harger hat Kimball kaltblütig getötet und es So gedreht, dass die Schuld auf mich fiel. Er hat sogar ausgesagt, dass ich am Tag vor Kimballs Ermordung mit Mord gedroht hätte. Eines Tages werde ich Harger finden und zu einem Geständnis zwingen. Das kann ich nicht tun, wenn ich im Gefängnis bin.«

»Wo ist Harger jetzt?«

»Aus der Armee entlassen. Soweit ich weiß, treibt er immer noch illegalen Handel mit den Sioux.« Er heftete den Blick auf Tanner. »Sie lassen dich morgen frei, hast du gesagt?«

»Ja. Hast du einen Plan?«

Cole senkte die Stimme zum Flüsterton. »Hör genau zu, Tanner. Ashleys Leben hängt von meiner Flucht ab. Ich kenne das Gebiet. Es gibt nur ein paar Plätze, an denen Rasender Elch sein Lager haben kann, und ich kenne sie alle. Er ist zu gerissen für die Armee, zieht von einem Versteck zum anderen, der Patrouille immer einen Schritt voraus. Aber zwei Mann allein könnten ihn aufspüren.«

Zum ersten Mal seit Tagen keimte Hoffnung in Tanner. Er lauschte Coles Worten angespannt. Als dieser verstummte, hatten Tanners Augen die glasige Leere verloren. Sie leuchteten vor Entschlossenheit.

»Was hältst du davon, Tanner? Bist du dabei?«

»Ich würde mit dem Teufel zusammenarbeiten, um Ashley zu retten«, erwiderte Tanner, und es war ihm todernst.