32 | Die einfache Methode des Aufhörens

Dieses Kapitel enthält Anweisungen für die einfache Art, mit dem Rauchen aufzuhören. Vorausgesetzt, Sie halten sich daran, werden Sie entdecken, dass es von relativ einfach bis genussvoll ist! Aufhören ist lächerlich einfach, Sie brauchen nur zwei Dinge zu tun:

  1. Treffen Sie die Entscheidung, nie wieder zu rauchen.
  2. Blasen Sie nicht Trübsal deswegen. Jubilieren Sie.

Wahrscheinlich fragen Sie jetzt: »Wozu soll dann der Rest dieses Buches gut sein? Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?« Die Antwort lautet, dass Sie an einem gewissen Punkt Trübsal geblasen hätten. Das haben Sie wahrscheinlich mehrere Male getan. Wie gesagt, ist die ganze Raucherei eine raffinierte fatale Falle. Das Hauptproblem beim Aufhören ist nicht die chemisch bedingte Abhängigkeit, sondern die Gehirnwäsche, die Sie durchgemacht haben, und es war nötig, erst mit den Irrtümern und Illusionen aufzuräumen. Verstehe deinen Feind. Erkenne seine Taktik, und du wirst ihn leicht besiegen.

Ich habe den größten Teil meines Lebens mit Versuchen verbracht, mir das Rauchen abzugewöhnen, und habe wochenlang unter starken Depressionen gelitten. Als ich schließlich aufhörte, rauchte ich mit einem Schlag statt hundert Zigaretten gar keine mehr und hatte keinen einzigen Tiefpunkt. Sogar in der Entzugsperiode genoss ich das Leben und habe seither nicht das leiseste Bedauern verspürt. Im Gegenteil, es war das Wunderbarste, was mir im Leben widerfahren ist.

Ich konnte nicht begreifen, warum es so einfach gewesen war, und brauchte lange, um die Gründe herauszufinden. Es war so. Ich wusste ganz sicher, dass ich nie mehr rauchen würde. Bei den vorherigen Versuchen war ich zwar ebenfalls entschlossen, versuchte aber im Grunde nur, mit dem Rauchen aufzuhören, und hoffte, lange genug ohne Zigarette durchhalten zu können, bis der Drang zu rauchen schließlich verschwinden würde. Natürlich verschwand er nicht, weil ich darauf wartete, dass etwas passieren würde, und je mehr ich jammerte, desto dringender wurde der Wunsch nach einer Zigarette, und der Drang war stets spürbar. Mein endgültiger Versuch lief anders. Wie alle Raucher heute hatte ich ernsthaft über die Probleme nachgedacht. Bis dahin hatte ich mich bei jedem Scheitern mit dem Gedanken getröstet, nächstes Mal würde es einfacher sein. Ich war nie auf die Idee gekommen, dass ich mein Leben lang weiterrauchen würde. Dieser Gedanke erfüllte mich mit Abscheu, so dass ich sehr gründlich über dieses Thema nachzudenken begann.

Anstatt mir die Zigaretten automatisch anzuzünden, begann ich, meine Gefühle beim Rauchen zu analysieren. Dabei bestätigte sich, was ich bereits wusste. Ich genoss sie nicht, sie waren dreckig und ekelhaft.

Ich begann, Nichtraucher zu beobachten. Bis dahin hatte ich Nichtraucher immer für saft- und kraftlose, ungesellige Pedanten gehalten. Doch wenn ich sie recht betrachtete, erschienen sie mir, wenn überhaupt etwas, als stärkere, entspanntere Persönlichkeiten. Sie schienen in der Lage, mit Stress und Anspannung fertig zu werden und auch gesellige Anlässe mehr zu genießen als die Raucher. Sie hatten eindeutig mehr Schwung und Temperament als die Raucher.

Ich begann, mich mit Exrauchern zu unterhalten. Bis dahin hatte ich Exraucher für Leute gehalten, die das Rauchen aus gesundheitlichen und finanziellen Gründen gezwungenermaßen aufgegeben hatten, sich aber insgeheim immer noch nach einer Zigarette sehnten. Ein paar sagten: »Ab und zu spürt man ein Verlangen, aber so selten, dass es sich gar nicht lohnt, sich damit auseinander zu setzen.« Aber die meisten sagten: »Ob ich die Zigaretten vermisse? Sie machen wohl Witze. Ich habe mich in meinem Leben nie wohler gefühlt.«

Die Gespräche mit Exrauchern ließen einen anderen Mythos platzen, den ich immer im Hinterkopf mit mir herum getragen hatte. Ich hatte gedacht, ich hätte eine angeborene Schwäche, und plötzlich dämmerte mir, dass alle Raucher in ihrem Inneren denselben Alptraum durchleben. Ich sagte mir: »Millionen von Menschen hören jetzt mit dem Rauchen auf und leben völlig glücklich und zufrieden. Es bestand keine Notwendigkeit zu rauchen, bevor ich damit angefangen habe, und ich kann mich erinnern, wie viel Mühe es kostete, um mich an die ekligen Dinger zu gewöhnen. Warum sollte ich denn jetzt rauchen müssen?« Das Rauchen war für mich kein Genuss. Ich hasste das ganze schmutzige Ritual und wollte nicht den Rest meines Lebens als Sklave dieses üblen Krauts verbringen.

Dann sagte ich zu mir: »Allen, ob du willst oder nicht, du hast jetzt deine letzte Zigarette geraucht.«

Ich wusste sofort, dass ich nie wieder rauchen würde. Ich erwartete nicht, dass es so einfach wäre, sondern eigentlich das Gegenteil. Ich glaubte fest daran, dass mir monatelange Depressionen bevorstünden und ich mein ganzes Leben lang immer wieder den einen oder anderen Stich verspüren würde. Statt dessen war es von Anfang an das schiere Vergnügen.

Ich brauchte lange, um herauszufinden, warum es so einfach gewesen war und ich diesmal nicht an jenen entsetzlichen Entzugserscheinungen gelitten hatte. Der Grund: Es gibt sie überhaupt nicht. Sie werden nur durch Zweifel und Unsicherheit erzeugt. Die Wahrheit lautet schlicht und einfach: Es ist leicht, mit dem Rauchen aufzuhören. Nur die Unentschlossenheit und Jammerei machen es schwierig. Sogar während ihrer Nikotinabhängigkeit halten es Raucher bei bestimmten Anlässen relativ lang ohne Zigarette aus, ohne sich weiter darüber aufzuregen. Nur wenn man rauchen will, aber nicht darf, leidet man.

Der Schlüssel dafür, dass es einfach sein wird, ist daher, einen endgültigen, unverrückbaren Entschluss zu fassen, nicht zu hoffen, sondern zu wissen, dass es mit der Raucherei vorbei ist, die Entscheidung nie anzuzweifeln oder in Frage zu stellen. Sondern freuen Sie sich ständig darüber.

Wenn Sie von Anfang an Sicherheit in diesem Punkt haben, wird es einfach sein. Doch wie können Sie diese Sicherheit von Anfang an besitzen, wenn Sie nicht wissen, dass es einfach sein wird? Darum ist der Rest dieses Buches notwendig. Es gibt gewisse wesentliche Punkte, und es ist notwendig, sich diese Punkte einzuprägen, bevor Sie loslegen:

  1. Machen Sie sich klar, dass Sie es schaffen können. Sie sind kein bisschen anders als andere, und der einzige Mensch, der Sie dazu bringen kann, die nächste Zigarette zu rauchen, sind Sie selbst.
  2. Es gibt absolut nichts, was Sie aufzugeben hätten. Im Gegenteil, Sie haben nur enorme Vorteile davon. Ich meine damit nicht nur, dass Sie gesünder und reicher sein werden.
  3. Begreifen Sie ein für allemal, dass es so etwas wie »eine einzige Zigarette« nicht gibt. Das Rauchen ist eine Drogensucht und Kettenreaktion. Wenn Sie der gelegentlichen Zigarette nachtrauern, bestrafen Sie sich unnötig selbst.
  4. Betrachten Sie die ganze Raucherei nicht als ein möglicherweise schädliches Verhalten, das Sie sich angewöhnt haben, sondern als Drogensucht. Blicken Sie der Tatsache ins Auge, dass Sie süchtig sind, ob es Ihnen gefällt oder nicht. Die Sucht wird nicht dadurch verschwinden, dass Sie den Kopf in den Sand stecken. Denken Sie daran: Wie alle degenerativen Krankheiten dauert sie nicht nur lebenslänglich, sondern verschlimmert sich ständig. Der einfachste Zeitpunkt aufzuhören ist jetzt.
  5. Unterscheiden Sie zwischen der Krankheit (das heißt der chemisch bedingten Sucht) und der geistigen Einstellung des Rauchers und des Nichtrauchers.Könnten die Raucher die Uhr zu dem Zeitpunkt zurückdrehen, bevor sie süchtig wurden, würden alle noch heute diese Gelegenheit am Schopf ergreifen! Nehmen Sie gar nicht erst die Haltung ein, Sie würden das Rauchen »aufgeben«. Sobald Sie die endgültige Entscheidung getroffen haben, dass Sie Ihre letzte Zigarette geraucht haben, werden Sie bereits ein Nichtraucher sein. Ein Raucher ist dann einer der armen Kerle, die mit der Selbstzerstörung durch Zigaretten leben müssen. Das muss ein Nichtraucher nicht. Sobald Sie die endgültige Entscheidung getroffen haben, haben Sie Ihr Ziel bereits erreicht. Freuen Sie sich darüber. Sitzen Sie nicht jammernd herum und warten Sie darauf, dass die chemisch bedingte Abhängigkeit verschwindet. Gehen Sie sofort hinaus und genießen Sie das Leben. Das Leben ist wunderbar, sogar wenn Sie nikotinsüchtig sind, und wird täglich besser, wenn Sie es nicht sind.

Der Schlüssel dazu, dass es auch wirklich einfach sein wird, ist die Gewissheit, dass Sie während der Entzugsperiode (höchstens drei Wochen) keine einzige Zigarette rauchen werden. Wenn Sie die richtige innere Einstellung haben, werden Sie das lächerlich einfach finden.

Inzwischen werden Sie bereits beschlossen haben, mit dem Rauchen aufzuhören, falls Sie innerlich offen geworden sind, worum ich Sie anfangs gebeten habe. Sie sollten jetzt aufgeregt sein wie ein Hund, der an der Leine zerrt, und es kaum erwarten können, das Gift aus Ihrem Körper zu vertreiben.

Falls Sie sich eher bedrückt fühlen, dann aus einem der folgenden Gründe.

  1. Ihnen ist etwas noch nicht wirklich klar. Lesen Sie die obigen fünf Punkte noch einmal durch und fragen Sie sich, ob Sie an deren Richtigkeit glauben. Wenn Sie an irgendeinem Punkt Zweifel haben, lesen Sie noch einmal die entsprechenden Abschnitte in diesem Buch.
  2. Sie haben Angst zu versagen. Machen Sie sich keine Sorgen. Lesen Sie einfach weiter. Sie werden es schaffen. Die ganze Raucherei ist wie eine Bauernfängerei gigantischen Ausmaßes. Auch intelligente Leute fallen darauf herein, aber nur ein Dummkopf macht sich weiter etwas vor, wenn er die Sache einmal durchschaut hat.
  3. Sie stimmen allen Punkten zu, fühlen sich aber trotzdem elend. Tun Sie es nicht! Machen Sie die Augen auf. Gerade geschieht etwas Wunderbares. Sie stehen kurz davor, aus Ihrem Gefängnis auszubrechen.

Es ist wesentlich, mit der richtigen inneren Einstellung zu beginnen: Ist es nicht wunderbar, dass ich ein Nichtraucher bin? Dann brauchen Sie nur noch diese innere Einstellung während der Entzugsperiode beizubehalten, und die nächsten Kapitel beschäftigen sich speziell damit, Sie dazu in die Lage zu versetzen. Nach der Entzugsperiode brauchen Sie diese Haltung nicht mehr bewusst einzunehmen. Sie werden automatisch so denken und sich nur noch über eines wundern: »Es ist so offensichtlich, warum konnte ich es vorher nicht sehen?« Beachten Sie jedoch zwei wichtige Warnungen.

  1. Verschieben Sie Ihren Plan, Ihre letzte Zigarette auszudrücken, bis Sie dieses Buch zu Ende gelesen haben.
  2. Ich habe mehrmals die Entzugsperiode erwähnt, die bis zu drei Wochen dauert. Das könnte missverstanden werden. Erst haben Sie vielleicht das dumpfe Gefühl, Sie müssten drei Wochen lang leiden. Das ist nicht der Fall. Zweitens hüten Sie sich vor dem Irrtum: »Irgendwie muss ich drei Wochen lang sauber bleiben, und dann werde ich frei sein.« Nach den drei Wochen wird nichts Auffälliges passieren. Sie werden sich nicht plötzlich wie ein Nichtraucher fühlen. Nichtraucher fühlen sich auch nicht anders als Raucher. Wenn Sie jetzt Trübsal blasen, dass Sie drei Wochen lang nicht rauchen dürfen, werden Sie danach wahrscheinlich weiter Trübsal blasen. Ich will damit nur folgendes sagen. Wenn Sie gleich von Anfang an die Einstellung haben: »Ich werde nie mehr rauchen. Ist das nicht toll?«, dann wird nach drei Wochen jede Versuchung weg sein. Wenn Sie dagegen sagen: »Wenn ich nur drei Wochen ohne Zigarette überleben kann«, dann werden Sie nach Ablauf der drei Wochen alles für eine Zigarette geben.