8 | Entzugserscheinungen lindern

Wie ich bereits erklärte, glauben die meisten Raucher, sie rauchten wegen des Genusses, der Entspannung oder eines sonstigen Hochgefühls, das sie davon hätten. Damit täuschen sie sich in Wirklichkeit selbst. Der tatsächliche Grund ist die Beseitigung der Entzugserscheinungen.

Je stärker unsere Abhängigkeit vom Nikotin wird, desto heftiger wird unser Bedürfnis, uns Erleichterung zu verschaffen, desto tiefer zieht uns die Zigarette nach unten, und desto mehr bilden wir uns ein, dass sie das Gegenteil tut. Das alles geschieht so langsam, so allmählich, dass wir es überhaupt nicht mitbekommen. Jeden Tag fühlen wir uns nicht anders als am Tag zuvor. Die meisten Raucher erkennen ihre Abhängigkeit gar nicht, bevor sie einmal den Versuch machen, mit dem Rauchen aufzuhören, und sogar dann geben viele ihre Abhängigkeit nicht zu. Ein paar Unentwegte stecken ihr Leben lang den Kopf in den Sand und versuchen, sich selbst und andere davon zu überzeugen, dass sie das Rauchen genießen.

Mit Hunderten von Jugendlichen habe ich stets das gleiche Gespräch geführt:

Ich: Ihnen ist klar, dass Nikotin eine Droge ist, und der einzige Grund, warum Sie rauchen, ist, dass Sie nicht damit aufhören können.
J: Quatsch! Ich genieße es. Wenn nicht, würde ich auf hören.
Ich: Dann hören Sie doch einfach eine Woche lang auf, um mir zu beweisen, dass Sie es können, wenn Sie wollen.
J: Nicht nötig. Ich genieße es. Wenn ich aufhören wollte, würde ich’s schon tun.
Ich: Hören Sie einfach eine Woche lang auf, um sich selbst zu beweisen, dass Sie nicht abhängig sind.
J: Wozu soll das gut sein? Ich genieße es.

Wie gesagt, Raucher neigen dazu, ihre Entzugserscheinungen in Stresssituationen, oder bei Langeweile, oder wenn sie sich konzentrieren oder entspannen wollen, oder wenn mehrere dieser Faktoren zusammentreffen zu lindern. Darauf werde ich in den nächsten paar Kapiteln ausführlicher eingehen.