Die ersten Schritte der Kontaktaufnahme
Offenheit
Eine offene Körpersprache signalisiert dem Gegenüber, dass es willkommen ist. Verschränkte Arme wirken dagegen wie eine Art Barriere, die Abweisung ausstrahlt. Gleiches gilt für Hände, die in den Hosentaschen stecken.
Offenheit vermittelt ein gewisses Maß an Selbstsicherheit und verstärkt die eigene Ausstrahlung. Aber auch hier gilt: Es bringt nichts, Offenheit zu spielen oder sich verkrampft aufgeschlossen zu geben.
Wenn man im Schritt zuvor die richtige Grundeinstellung gefunden hat und jetzt aktiviert, wird sich die Körperhaltung von ganz allein öffnen. Nach oben gedrehte Handflächen oder ein kleiner Schritt in Richtung des Gesprächspartners sind Gesten einer offenen Körpersprache.
Blickkontakt
Viele Menschen scheuen sich davor und fühlen sich unwohl, wenn sie einer Person direkt in die Augen schauen. Dabei zeigt ein Blick in die Augen des Gesprächspartners, dass wir aufmerksam sind und ihn beachten.
Da es unmöglich ist, in beide Augen gleichzeitig zu schauen, blickt man am besten auf die Nasenwurzel zwischen den Augen. Man kann ebenso versuchen herauszufinden, welche Augenfarbe das Gegenüber hat. Dadurch zwingt man sich selbst, dem anderen in die Augen zu schauen, und wird automatisch den Blickkontakt suchen.
Über die Augen vermitteln wir neben unseren Stimmungen und Absichten auch unsere Grundeinstellung und machen sie für unser Gegenüber wahrnehmbar. Das Gegenüber fühlt sich angesprochen und wird darauf reagieren.
Erwidert man den Blick des Gegenübers nicht, wird man als desinteressiert oder schüchtern wahrgenommen. Suchen Sie ruhig als Erster den Blickkontakt. Das zeigt Initiative. Je länger der Blickkontakt gehalten wird, umso intensiver ist er. Fast überflüssig zu sagen: Ein länger anhaltendes Starren wird als unangenehm empfunden.
Übrigens kann man an den Augen auch erkennen, ob jemand wirklich interessiert ist. Die Erweiterung der Pupillen ist ein echtes Zeichen der Zustimmung. Es gibt verschiedene Gründe, warum sich Pupillen erweitern: Entweder ist zu wenig Licht vorhanden oder aber die Person wird durch etwas, was gerade passiert, gereizt. Wenn man also bemerkt, dass die Pupillen des Gesprächspartners sich erweitern, kann man daraus schlussfolgern, dass bei ihm starkes Interesse besteht. Die Pupillenerweiterung ist ein unbewusster Prozess und nicht manipulierbar.
Begrüßung
Bei Geschäftsterminen und anderen offiziellen Anlässen ist der Händedruck die übliche Begrüßungsform. Wichtig dabei ist, dass auch der Tonfall freundlich ist und dass dem Gegenüber weder die Hand gebrochen wird, noch sollte er das Gefühl haben, nach einem toten Fisch zu greifen. Das Händeschütteln sollte respektvoll und fest sein. Damit rechnen die meisten Menschen bei der Begrüßung. Fällt sie anders aus als erwartet, dann hat der Gesprächspartner intuitiv das Gefühl, dass etwas nicht stimmt.
Sind gleich mehrere Personen gleichzeitig zu begrüßen, ist es wichtig, jetzt schon auf den Namen des Gegenüber zu achten. Am einfachsten prägt man sich den Namen ein, wenn man zu Beginn des Gesprächs versucht, ihn ein paar Mal zu wiederholen. Aber nicht: »Herr Müller, Herr Müller, Herr Müller«, sondern: »Hallo Herr Müller, ich freue mich, Sie kennenzulernen. Setzen Sie sich doch, Herr Müller.« Dabei kann man sich etwas nach vorn neigen, was die offene Körpersprache nochmals unterstreicht.
Auch der Gesprächspartner sendet bei der ersten Begegnung Signale. So erhält man zum Beispiel sofort einen ersten Eindruck davon, in welcher Stimmung er sich gerade befindet. Alles, was man jetzt wahrnimmt, kann später beim Entschlüsseln der Gedanken von Vorteil sein.
Wenn man vor einer Gruppe spricht, dann kann man nicht jedem die Hand schütteln. Trotzdem sollte man versuchen, eine Bindung zu allen aufzubauen. Diese Situation erlebe ich auch auf der Bühne. Eine gute Möglichkeit ist es, sich vorzustellen, man würde Fäden von sich zu jedem einzelnen spannen. Das tut man, indem man die Personen einzeln nacheinander anschaut. Dabei geht man aber keinesfalls der Reihe nach vor, sondern beginnt an irgendeiner Stelle und ändert dann immer wieder die Richtung, also zum Beispiel erst nach links hinten, dann nach rechts vorn und dann in die Mitte usw. Man spannt die imaginären Fäden in so viele Richtungen wie nur möglich. Durch die ständigen Richtungswechsel erreicht man, dass sich gleich mehrere Personen im Raum angesprochen fühlen, und man kann die Situation besser beobachten.
Man muss nur darauf achten, diese Fäden zu halten. Wenn ein Faden reißt, also die Verbindung und somit auch die Aufmerksamkeit schwindet, spannt man gleich einen neuen Faden. So hat man ständig einen »guten Draht« zu den Zuhörern und zieht sie in seinen Bann.