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Er hatte den Kleister aufgetragen, das letzte mühselige Stück, drehte sich halb um und begann die Leiter hinaufzusteigen. Die Tapetenbahn hing wie ein Brautschleier hinter ihm, als sie rasch das Zimmer betrat und ihre Ehe für beendet erklärte.

»Es ist aus, Jonathan.«

Er las von ihren Augen ab, wie lange sie herumgewandert war, während diese Worte in ihrem Kopf hämmerten. »Komm bitte runter.« »Ich muss erst die Tapete ankleben.«

»Ist das denn im Augenblick wichtig? Die Tapete anzukleben?«

»Das kommt ein bisschen überraschend.« Er wusste, dass er nur Zeit zu gewinnen versuchte. Er musste nachdenken. Er hatte ein Gefühl, als kämen die Wände näher . Stärker denn je hörte er die Geräusche im Haus: das leise Klirren von Löffeln und Porzellan, eine Tür, die geöffnet wurde, und gleichzeitig Schritte. Das Rascheln ihrer Füße auf dem Papier, mit dem der Boden zum Schutz bedeckt war.

»Ich weiß. Aber über diese Sache kann man sich nicht in aller Ruhe unterhalten.«

Er hörte deutlich, wie sie die Füße vor und zurück bewegte.

»Zu reden ist eine gute Form, Dinge zu klären.«

»Mit dir geht das nicht. Du wirst viel zu schnell . müde.« Sie hatte es nicht sagen wollen, nicht jetzt schon wieder, so direkt. Wenigstens hatte sie nicht betrunken gesagt.

»Warum bist du bloß so verbittert? Was soll ich tun?«

»Du könntest damit anfangen, von der Leiter zu steigen.«

Ging auf diese Weise eine Ehe zu Ende? Ein Schlag in die Weichteile in einem Moment, wo weit und breit keine Deckung war, mitten im alltäglichsten Geschehen, mitten im Familienleben.

Sorgfältig klebte er die Tapete an die Wand, noch nie hatte er eine Arbeit so sorgfältig und so langsam ausgeführt. In diesem Augenblick brauchte er alle Zeit der Welt.

»Wenn ich von dieser Leiter runtersteige, steige ich nie mehr hinauf.«

»Jetzt werd bloß nicht philosophisch, Jonathan.«

Sie kannte ihn so gut.

»Du wirst nie richtig allein sein.«

Sie stand am Fuß der Leiter und wartete. Er bewegte sich nicht.

»Jetzt komm da endlich runter, zum Teufel!«

Der Fluch blitzte durch den nach Kleister riechenden, nackten Raum. Ihm fiel auf, wie hässlich er klang . besonders hier, wo all die weißen und hellen Oberflächen Vorboten waren von einem neuen Start.

Er wollte etwas sagen, er wollte das Beste sagen, was man in einer Situation wie dieser sagen konnte.

»Elisabeth

»Nun komm schon

Sie nahm ihn an der Hand und führte ihn wie ein kleines Kind aus dem Raum in das große, helle, luftige Wohnzimmer mit Aussicht auf den Garten.

Er hatte sich noch nie so hilflos gefühlt. Er wusste, dass Worte diesmal nicht genügen würden. Er würde weinen. Er wusste, auch das würde nichts helfen.

Jonathan Wide erwachte mit Schmerzen. Er war in seinem Leben schon oft mit Schmerzen aufgewacht, hatte Schmerzen in den Haaren gehabt, Trinkerterminologie, hatte diese Art Schmerzen bei all den Gelegenheiten gehabt, die jedes Mal die letzten hatten sein sollen. Er hatte es sich so viele Male geschworen, dass er kein Vertrauen mehr zu dem anderen in seinem Körper haben würde.

Aber dieser Schmerz war anders, er war schwerer und dunkler und hing mit äußerer Gewalteinwirkung zusammen.

Er war mitten aus einem bösen Traum aufgewacht. Rief körperlicher Schmerz das Böse tief drinnen in der Seele hervor? In seinem Kopf leuchtete das Bild von der letzten Stunde seiner Ehe wie eine frisch gestrichene Fensterleiste. Das Bild wurde immer deutlicher, während der Schmerz in seinem Kopf zunahm, und erst als er versuchte, den Kopf langsam zu bewegen, verschwanden er und Elisabeth, wie sie da auf dem Sofa saßen.

Vorsichtig richtete er sich auf, und als alles aufhörte, sich zu drehen, gelang es ihm, einen drei Meter entfernten Punkt zu fixieren. Er sah gegen eine Wand. Dann bewegte er die Augen und darauf den Kopf und den Körper, bis ihm eine halbe Drehung gelang.

Wide sah, dass er noch in seiner Wohnung war, es war dieselbe, nur etwas zusammengestaucht, alles hing zusammen, aber nicht auf dieselbe Art und Weise wie vorher.

Er lag im Schlafzimmer auf dem Fußboden.

So etwas hatte er schon früher gesehen . ehemalige Zuhause, geschändet. Das hatte ihn nur beruflich berührt, irgendjemand hatte das getan und irgendjemand würde dafür bestraft werden. Klarer Fall von Selbstjustiz.

Wide war nie selbst Gewalt ausgesetzt gewesen.

Durch die Tür sah er die Couch im anderen Zimmer, die Couchfüllung hing heraus wie eine düstere Erinnerung an alles, was sich unter glatten Oberflächen verbirgt. Der Tisch sah aus wie eine Jolle, die plötzlich bei Ebbe gestrandet war, ohne Beine, aber er sah, dass sie nicht zerschlagen waren. Sie lagen ordentlich geschichtet daneben, von der Unterseite des Tisches abgeschraubt.

Wide sah all das und dann versank er wieder in Bewusstlosigkeit. Er nahm gerade noch wahr, was für ein schönes Gefühl das war.

Die Musik weckte ihn. Als er die Augen öffnete, wusste er, wo er war, er war vorbereitet. Aber die Musik! Sie hatte ihn unvorbereitet getroffen. Stark und stolz wanderte sie von Ohr zu Ohr.

Wie wenn er in den frühen Morgenstunden mit den Kopfhörern eingeschlafen war, an dem Punkt, wenn der Rausch unmerklich in den Kater übergeht, wenn er tief geschlafen hatte und von Jose Carreras La fleur que tu m'avaisjetee geweckt wurde, der Passage aus »Carmen«, wenn sich alles innerhalb von drei Minuten all den schönen Dingen nähert, die man sich vorstellen kann: wo er früher von kaum spürbarer Zartheit gewiegt worden war.

Jetzt erwachte er mit Don Giovannis Fin ch'han dal vino wie einem Donnerschlag in den Ohren, und er fragte sich, warum sein Inneres eine Oper spielte, nachdem er einen sehr harten Schlag gegen den sehr weichen Kopf bekommen hatte.

Wide richtete sich auf, seine Beine waren wacklig, und er wankte ins Bad.

Es sah aus, als ob zwischen Waschbecken und Badewanne ein Kriegsschauplatz entstanden war.

Flaschen und Döschen waren geöffnet und der Inhalt über den Fußboden und andere Flächen geleert. Die Zahnpastatube war zerschnitten. Das Rohr zum Waschbecken war abgeschraubt, die Wand der Badewanne verschwunden, das Ablaufrohr der Wanne lag daneben. Er sah den verschlammten Ablauf, die Haarbüschel, Wäscheklammern, eine kaputte Haarbürste.

Die glänzende Rückseite der Toilette war zerschlagen.

Es roch ziemlich stark, aber nicht so, wie er es erwartet hätte. Hatte sich der Geruch in der noch übrigen Luft verdünnt? Wie lange war er abwesend gewesen von dieser Welt?

Jetzt stand er über das Waschbecken gebeugt und befeuchtete seinen Hinterkopf vorsichtig mit kaltem Wasser. Er sah, wie sich Blut mit dem Wasser mischte und durch das Loch floss, wo vorher das Rohr gewesen war, und spürte, wie seine Hosenbeine nass wurden und seine Beine ... die Unterschenkel. Es war ein schönes Gefühl, und er hätte noch eine ganze Weile so stehen bleiben können. In solchen Situationen kam es darauf an, sich nur langsam zu beeilen. Das war ein guter Ausdruck für genau die besondere Situation, in die er geraten war. Er wollte sehr schnell herausbekommen, was hier eigentlich los war, aber er begriff, dass er sehr, sehr langsam vorgehen musste.

Seine Augen befanden sich zehn Zentimeter über dem, was noch vom Boden des Waschbeckens übrig war, als er schräg links einen schwachen blauen Abdruck sah. Er stellte das Wasser ab und schaute genauer hin.

Da war etwas. Ein Wort?

Er schloss die Augen und schaute wieder. Es könnte ein Wort sein.

War jemand für einen Moment nachlässig gewesen? Es sah aus, als ob jemand einen Zettel verloren hätte ... oder eine Visitenkarte, die einen Augenblick an der feuchten Oberfläche kleben geblieben war.

Wide sah sich im Bad um, da entdeckte er die Talkumdose, gab es noch mehr Vierzigjährige, die Talkum zu Hause hatten? Er hob die Dose auf. Am Boden war noch ein wenig Pulver.

Vorsichtig streute er es auf den Abdruck im Waschbek-ken und blies darüber. Das Pulver drang in das dünne Blau und holte den Abdruck der Buchstaben deutlicher hervor, so deutlich, dass er einige entziffern konnte.

Xerx Er starrte lange darauf und wartete auf die Gedanken. Häufig war der erste Gedanke der beste gewesen, Intuition, Wissen und der Mut, den ersten dünnen Spuren der Eingebung zu folgen, die die einzigen waren, die es gab. Xerx. Xerxes? War das nicht einer der persischen, kriegswütigen großen Herrscher gewesen? Oder war es ein ägyptischer Pharao? Wide wartete noch eine Weile auf einen neuen Gedanken, aber es kam keiner. Xerxes musste er später nachschlagen. Er wusste, das würde ihn nicht weiterbringen, um zu verstehen, was hier passiert war, aber er würde es tun: weiter suchen.

Mit einer nassen Toilettenpapierrolle gegen den Kopf gedrückt, ging er durch die Wohnung. Er war auf das Schlimmste gefasst.

Aber die Küche, die er betrat, war dieselbe Küche, die er vorher verlassen hatte, vor sehr langer Zeit. Nichts schien angerührt, nichts zerstört. Er besaß nicht viel Geschirr, aber das, was er besaß, war sehr zerbrechlich. Warum hatte es niemand zerschlagen?

Das war wohl nicht Ziel des Besuchs. Die Hauptabsicht bestand nicht darin zu zerstören. Wer etwas sucht, sucht nicht an unmöglichen Stellen. Es war schwer, etwas in einem Teller zu verstecken.

Als Wide sich der Anrichte näherte, sah er, dass die Schubladen hervorgezogen und das Besteck und andere Gegenstände bewegt, aber mit vorsichtiger Hand wieder zurückgelegt worden waren.

Er überlegte, was die Besucher wohl von seiner Spezialschublade gehalten hatten, seinen Spezialwerkzeugen. Er musste fast lächeln, als er daran dachte, wie er oder sie auf Olivenentkerner, sinnvolle Knoblauchpressen, Stanzmaße für Ravioli und dim sum, dem Hühnchenstativ, die Zangen für den Bambusdämpfer gestarrt und sich gefragt hatten, wozu um alles in der Welt diese Dinger nötig waren.

Das sind Sachen für spezielle Gelegenheiten, hätte Wide gesagt, wenn er den Besucher vor sich gehabt hätte.

Das war nicht er, Wide war klar, dass sein verwirrtes Hirn Sachen dachte, die sonst nicht gedacht wurden, und diese Erkenntnis war ein Zeichen dafür, dass er schon etwas klarer dachte. Er fand die Uhr an seinem Arm. Er war Linkshänder und trug die Uhr rechts. Es war vierzehn Uhr. Er war insgesamt drei Stunden bewusstlos gewesen.

Jetzt sah er, dass die Kühlschranktür weit offen stand, sie wurde von einem Küchenstuhl gestützt, damit sie nicht von ihrem eigenen Gewicht wieder zufiel. Der Besucher war lange genug da gewesen, um zu sehen, dass die Neigung des alten, auf Steinsockeln errichteten Holzhauses dazu führte, dass sich die Kühlschranktür automatisch schloss.

Es steckte Absicht dahinter, dass er die offene Kühlschranktür sah.

Als er näher trat, nahm der Schmerz in seinem Hinterkopf zu. Er spürte, wie sein Blutdruck stieg. Hatte er . Angst?

Ganz vorn stand eine braune Schüssel mit kleinen gelben Zitronen. Eier, Käse und ein kleines Stück Salami waren nach hinten geschoben worden. Er hielt inne, sein Blick wanderte zu der Schüssel.

»Was für ein hübsches kleines Ding!«

»Brauchen wir mehr Erinnerungen von dieser Insel?«

»Jonathan, wir haben ein Jahr hier gelebt!«

»Ein Ding für jeden Tag.«

»Okay, okay, wir kaufen sie nicht.«

»Bitte, ich hab doch bloß Spaß gemacht, klar kaufen wir die Schüssel.«

»Nein, du magst sie ja doch nicht.«

»Ich mag sie. Wir kaufen sie.«

»Wir brauchen keine Erinnerungen mehr.«

»Ich liebe diese verdammte Schüssel! Ich möchte sie haben, ich kann nicht ohne sie leben.«

»Dann kauf sie, ich will sie nicht.«

War die Schüssel eine der so genannten auslösenden Faktoren gewesen? Warum war es so schwer, gemeinsam eine hübsche kleine Schüssel für sieben zyprische Pfund zu kaufen? Er hatte sie mit schlechtem Gewissen gekauft und sie immer mit frisch geschnittenen Zitronenscheiben auf dem Tisch stehen gehabt. Er hatte gewünscht, dass sie die Schüssel mitgenommen hätte, als sie sich trennten. Hätte sie verstanden, warum? Hätte er es selbst verstanden?

An diese Schüssel war ein Zettel mit Tesafilm geklebt.

Er ging näher.

In der Schüssel lag etwas. Es glänzte im Licht der Kühlschrankbeleuchtung. Eine Sekunde, bevor er sich über die Spüle beugte und sich heftig übergab, sah er das äußerste Glied und den Nagel eines kleinen Fingers, der über den Schüsselrand ragte, für ewig gefangen in der Bewegung, die zu einem harmonischen Nachmittagstee in einem vornehmen Salon gehörte.

Voller Panik wandte er das Gesicht von der Spüle ab und starrte auf seine eigenen Hände. Er zählte seine Finger. Durch einen Tränenschleier sah er zehn Finger. Dann zählte er die Fingergelenke. Sie schienen noch alle da zu sein. Auch die Nägel waren dort, wo sie hingehörten.

Vorsichtig ging er zurück. Aus einer Armlänge Abstand löste er den Zettel, der aus einem Kollegheft gerissen war.

Mit schwarzem Kugelschreiber hatte jemand in Versalien geschrieben:

HALT ... FINGER ... AUS ... XR

Er wandte den Kopf ab, schloss die Augen und schaute wieder. HALT . FINGER . AUS . XR. Einigermaßen deutlich. Was machte man mit Fingern? Man steckte sie irgendwo hinein. Oder sollte sie heraushalten. Halt die Finger raus. Vielleicht. Das Problem lag in dem XR.

Xerx.?

Er hatte das merkwürdige Gefühl, dass es irgendwo in seiner Vergangenheit eine Antwort gab oder zumindest Teile einer Antwort.

Ihm wurde wieder schlecht. Der Schlag auf den Kopf, die Verwüstung um ihn herum, er spürte, wie sein Blutdruck hochschnellte, die Hitze bis in die Ohrläppchen stieg, diese ... Sache im Kühlschrank. Er sah jetzt genauer hin und erkannte, dass der Finger nicht von einem Menschen stammte, es war ein künstlicher Finger, vielleicht von einer Schaufensterpuppe. Das war eine befreiende Entdeckung, aber der Effekt war unverändert stark.

Jonathan Wide merkte jetzt, dass er Hilfe brauchte.

Er ging zurück ins Schlafzimmer, setzte sich auf den Fußboden neben das Bett, hob den Telefonhörer ab und drückte eine Nummer ein.

»Praxis Doktor Tommysson.«

Gab es noch jemanden auf der ganzen Welt, der so hieß? Tommysson?

»Ist der Dok. ist Anders da?«

»Wer spricht denn da?«

Er sah die Frau vor sich, der Kittel, der sich bei jeder Bewegung spannte. Ein Namensschild und eine trockene, kräftige Hand, die den Telefonhörer hielt.

»Hier ist Jonathan Wide.«

»Einen Augenblick.«

Drei Sekunden Stille. Das Scharren eines Stuhls, der über eine unebene Fläche geschoben wird.

»Jonathan! Wie ist die Lage, wie man so sagt?«

»Im Augenblick sehr schief, Anders.«

»Du weißt, du hast die Wahl.«

»Diesmal geht es nicht um Alkohol.«

»Alkohol ist der Grund für das meiste.«

»Aber nicht dafür.«

»Das musst du mir erklären. Möglichst innerhalb von drei Sekunden.«

Er erklärte es. Es dauerte etwas länger als drei Sekunden.

»Kann man auf dem Bett noch liegen?«

»Ja.«

»Leg dich hin und warte. Du scheinst eine ordentliche Gehirnerschütterung zu haben. Ich bin in ungefähr einer halben Stunde dort. Vielleicht müssen wir noch ins Krankenhaus.«

Jonathan Wide sah ein Behandlungszimmer vor sich, und was er sah, gefiel ihm nicht. Allein der Gedanke daran sorgte dafür, dass er sich gleich besser fühlte.

»Ich hab eigentlich nur an eine Spritze oder Pille oder so was gedacht.«

»Ist das Freundschaft? Möchtest du nicht von deinem alten Freund umsorgt werden?«

»Ich fühl mich tatsächlich schon ein bisschen besser.«

»Du kapierst das alles nicht. Der Arzt ist der Einzige, der es weiß. Hast du nicht die Geschichte von dem alten Mann gehört, der im Sterben liegt und schließlich einschläft? Der Arzt, der gerade da ist, beugt sich über ihn und sagt: >Der Alte ist ja schon tot.< Da wird der Alte wieder munter und sagt: >Aber noch lebe ich.< Da beugt sich die Frau vom Alten rasch vor und sagt: >Still, mein Kleiner, das weiß der Doktor besser als du!< Hast du die schon mal gehört, Jonathan? - Jonathan?«

Er hatte sie schon mal gehört und alle anderen Patienten von Doktor Anders Tommysson auch. Wide hatte den Hörer schon aufgelegt, bevor Tommysson fertig war. Er hatte den Rat befolgt und sich auf seinem Bett ausgestreckt. Er schloss die Augen.

Als das Telefon klingelte, blieb ihm fast das Herz stehen. Der Klingelton war laut gestellt und dröhnte durch seinen Körper wie ein Granatenhagel. Wie oft hatte er schon daran gedacht, den Ton leiser zu stellen . Er hob den Hörer ab, als wäre es ein Sprengsatz, lauschte, sagte aber nichts.

»Ist da Jonathan Wide?«

Eine Frauenstimme, exaltiert, aber sie schien unter Kontrolle zu sein. Er war daran gewöhnt, Stimmen in den unterschiedlichsten Situationen einzuschätzen.

»Ja

»Mein Name ist Lea Laurelius.« »Ja .?«

»Ich brauche Hilfe.«