6
Am Freitagmorgen war der Kommandant früh wach und auf der Straße nach Weezen. Er hatte seine Angel und alles Drum und Dran, das er sich für die Ferien gekauft hatte, schon am Abend zuvor in den Kofferraum seines Autos gepackt und trug nun seine Norfolk-Jacke und die braunen Lochmusterschuhe. Während er die lange Steigung aus Piemburg hinauffuhr, sah er ohne Bedauern auf die roten Blechdächer hinunter. Es war lange her, seit er sich das letzte Mal Ferien gegönnt hatte, und er freute sich darauf, aus erster Hand zu erfahren, wie die britische Aristokratie auf ihren Landsitzen wirklich lebte. Als die Sonne aufging, bog der Kommandant am Leopard’s River von der Nationalstraße ab und rumpelte wenig später über die Huckel einer unbefestigten Straße auf die Berge zu. Um ihn herum veränderte sich das Land entsprechend der Rasse seiner Bewohner: er sah sanft welliges Weideland in den weißen Gebieten, und den Voetsak River hinab, der zu Pondoland gehörte und also schwarzes Gebiet war, völlig ausgebrannte Steppe, wo Ziegen auf die unteren Äste der Bäume kletterten, um von den Blättern zu fressen. Der Kommandant übte, englisch zu sein, indem er die Afrikaner am Straßenrand anlächelte, stieß aber kaum auf Gegenliebe und gab es nach einer Weile auf. In Sjambok hielt er, um seinen Morgenkaffee zu trinken, den er auf englisch statt seines üblichen Afrikaans bestellte, und er freute sich, als der indische Kellner ihn taktvoll fragte, ob er ein Besucher aus Übersee sei.
Er verließ Sjambok in sprühender Laune, und eine Stunde später schlängelte er sich die Paßstraße zum Rooi Nek hinauf. Oben stieg er aus dem Wagen und besah sich das Land, das in letzter Zeit seine Phantasie so stark beschäftigt hatte. Die Wirklichkeit übertraf alle seine Erwartungen. Weezen lag auf einem welligen Hochland mit sanften Hügeln und Wiesen, durch das sich Bäche zu einem trägen Fluß wanden, der in der Ferne glitzerte. Hier und da verdunkelte ein Wald eine Berglehne oder säumte den Fluß, um der Landschaft ein dunkleres Grün einzuweben, oder ein Gehölz nahm ein Bauernhaus in seinen Schutz. Über dem Plateau erhoben sich in der Ferne die Berge in einer gewaltigen Halbmondform, und über ihnen dunkelte zum Zenith hin wiederum ein Himmel von makelloser Bläue. Für Kommandant van Heerden, der aus der staubigen Dürre des Rooi-Nek-Passes kam, sprach das Land vor seinen Augen von den Grafschaften Englands. »Genau wie das Bild auf einer Keksdose«, murmelte er hingerissen, »nur wirklicher«, ehe er wieder auf seinen heißen Autositz kletterte und weiterfuhr, die kurvige Schotterstraße hinunter nach Weezen.
Auch hier wurden seine Hoffnungen mehr als erfüllt. Die kleine Stadt, kaum größer als ein Dorf, war in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Eine aus Stein erbaute Kirche mit einem überdachten Friedhofstor, ein prachtvolles Rathaus im Kolonialstil mit rostenden eisernen Wasserspeiern und eine Reihe von Läden unter einem Laubengang blickten auf einen Platz, in dessen Mitte Königin Victoria rundlich saß und mit deutlichem Widerwillen über einen Kaffer wegsah, der schlafend auf einer Bank in dem Garten zu ihren Füßen lag. Was sich auch sonst seit ihrem Diamantenen Krönungsjubiläum in Südafrika verändert haben mochte, klar war, daß Weezen das nicht getan hatte, und der Kommandant, für den das Britische Empire noch immer all seinen Zauber besaß, erfreute sich an dieser Tatsache. »Hier lungern keine Marijuana rauchenden Langhaarigen um Musicboxen rum«, dachte er glücklich, hielt an und betrat einen Laden, in dem es nach Säcken und Bohnerwachs roch. Er fragte einen langen, hageren Mann nach dem Weg zum Hotel.
»Bar oder Bett?« fragte der Mann mit einer Wortkargheit, die dem Kommandanten durch und durch echt vorkam.
»Bett«, sagte der Kommandant.
»Dann ist es Willow Waten«, sagte der Mann zu ihm. »‘ne halbe Meile weiter. Da ist ‘n Schild.«
Der Kommandant verließ den Laden und fuhr weiter. »Willow Water – Gasthof« stand auf einem Schild, und der Kommandant bog in eine enge, von blauen Gummibäumen gesäumte Auffahrt ein, die zu einem niedrigen, stuckverzierten Gebäude führte, das weniger wie ein Hotel, sondern eher wie eine verlassene Pumpstation eines stillgelegten Wasserwerks aussah. Der Kommandant hielt zögernd auf dem moosbewachsenen Vorplatz an und sah ohne jede Begeisterung auf das Haus. Was es auch war, es war nicht das, was er erwartet hatte. Über der Eingangstür konnte er die verblichenen Inschriften »Kurhaus Weezen« und »Philosophische Gesellschaft« erkennen, die von den Schößlingen einer längst verfaulten Kletterpflanze mit Punkten überzogen waren. Er stieg aus, ging die Stufen zu der kleinen Terrasse hoch und spähte durch die Drehtür ins Innere, wobei er nur vage wahrnahm, daß mehrere große Fliegen, die sich in der Tür gefangen hatten, eindringlich summten. Weder ihre Gegenwart noch das, was er vom Foyer sehen konnte, ließen vermuten, daß das Haus gut besucht war. Der Kommandant schob sich durch die Drehtür, so daß die Fliegen nun auf der anderen Seite eingeschlossen waren, blieb stehen und betrachtete sich die weißgekachelte Diele. Licht, das aus einer Glaskuppel im Dach fiel, beleuchtete etwas in einer Nische am anderen Ende, das die Rezeption zu sein schien, und der Kommandant ging hinüber und läutete die Messingglocke, die dort auf der Marmorplatte stand. »Hier bin ich nicht richtig«, dachte er und sah beunruhigt auf ein Emailleschild über einer Tür, auf dem »Thermaldusche Nr. 1« stand. Er wollte sich gerade wieder auf den Weg zurück in die Stadt machen, als irgendwo in der Ferne eine Tür zufiel, worauf das Geräusch von Pantoffeln zu hören war, die über den Korridor schlurften, und ein alter Mann erschien.
»Ist das hier das Hotel von Weezen?« fragte der Kommandant.
»Hier gibt’s nichts zu trinken«, sagte der alte Mann.
»Ich möchte gar nichts trinken«, sagte der Kommandant. »Ich werde im Hotel von Weezen erwartet. Ein Zimmer ist für mich von Mrs. Heathcote-Kilkoon bestellt worden, wenn ich hier richtig bin.«
Der Alte schlurfte um das marmorgedeckte Pult herum und wühlte darunter nach einem Buch.
»Unterschreiben Sie hier«, sagte er und schob das Buch dem Kommandanten rüber. »Name, Adresse, Alter, Beruf und Krankheit.« Kommandant van Heerden sah mit wachsender Unruhe auf das Register.
»Ich bin sicher, daß ich hier falsch bin«, sagte er.
»Einziges Hotel in Weezen, in dem man wohnen kann«, sagte der alte Mann zu ihm. »Wenn Sie ‘n Drink wollen, müssen Sie in die Stadt rein. Wir haben keine Lizenz.«
Der Kommandant seufzte und unterschrieb.
»Mit mir ist alles in Ordnung«, sagte er, als er zu »Krankheit« kam.
»Schreiben Sie>Fettleibigkeit<«, sagte der Alte. »Irgendwas muß da stehen. Irgendwelche nahen Verwandten?«
»In Wakkerstrom habe ich eine Kusine zweiten Grades«, sagte der Kommandant niedergeschlagen.
»Das genügt«, sagte der alte Mann. »Sie können >Dickdarmspülung Nr. 6< haben.«
»Um Gottes willen«, sagte der Kommandant, »ich brauche keine Dickdarmspülung. Mit mir ist wirklich alles absolut in Ordnung«.
»>Hals und Nase Nr. 4< ist auch leer, man hat aber nicht dieselbe Aussicht«, sagte der Alte und schlurfte den Korridor hinunter. Widerstrebend folgte ihm der Kommandant, vorbei an Zimmern, deren Emailleschilder von »Galvanische Therapie Nr.
8« bis zu »Inhalation Nr. 12« reichten. Am Ende des Korridors blieb der Alte vor »Dickdarmspülung Nr. 6« stehen und schloß die Tür auf.
»Vorsicht mit dem kalten Hahn«, sagte er, »er ist ein bißchen heiß.«
Der Kommandant folgte ihm in das Zimmer und sah sich um. Ein weißgestrichenes Bett von der Art, wie er sie zuletzt im Krankenhaus gesehen hatte, stand in der einen Ecke neben einem Kleiderschrank, dessen Spiegel fleckig und schmutzig war. Auffallender und voll und ganz bestätigend, was auf dem Türschild stand, waren mehrere Wannen, Bottiche und Becken aus Keramik, die auf der anderen Seite des Zimmers neben einem Labyrinth aus Messinghähnen und Schläuchen standen, deren Zweck zu erkunden der Kommandant nicht das geringste Verlangen verspürte. Um die klinische Ungastlichkeit des Zimmers vollzumachen, waren die Wände mit weißen Fliesen gekachelt.
»Morgens kriegt es Sonne«, sagte der Alte, »und der Blick ist herrlich.«
»Das glaube ich«, sagte der Kommandant mit einem Blick auf die milchigen Scheiben. »Wonach riecht es hier eigentlich so?«
»Der Schwefel im Wasser«, sagte der Alte. »Wollen Sie einen Blick in >Hals und Nase< werfen?«
»Das wäre mir sehr recht«, sagte der Kommandant. Sie gingen auf den Korridor und einen Seitengang entlang.
»Besser, Sie nehmen die >Dickdarmspülung<«, sagte der Alte zu dem Kommandanten und führte ihn in ein kleines, dunkles Zimmer, das zwar weniger unheimliche Geräte enthielt, dafür aber noch strenger nach Schwefel roch. Kommandant van Heerden schüttelte den Kopf.
»Ich nehme das andere Zimmer«, sagte er, außerstande, sich dazu zu überwinden, Wörter zu benutzen, die zu Mißverständnissen führen konnten. »Ich bleibe ja nur kurz«, erklärte er, als sie zurückgingen. »Besuche die Gegend.«
»Gut, wenn ich irgendwas für sie tun kann, sagen Sie’s mir«, sagte der alte Mann. »Mittagessen gibt’s in ‘ner halben Stunde in der Brunnenhalle«, und damit schlurfte er davon und ließ den Kommandanten allein auf der Kante seines Bettes sitzen und sich sein Zimmer mit dem Gefühl tiefer Enttäuschung besehen. Kurz darauf erhob er sich und ging hinaus, um nach jemandem zu suchen, der seine Sachen reinschaffen könnte. Schließlich mußte er es selber tun und verteilte seine Taschen und Angelruten so gut es ging, um die Wasserhähne und Schläuche zu verdecken, die ihn so störten. Dann machte er das Fenster auf und blickte, auf einem der Becken stehend, hinaus. Wie der Alte gesagt hatte, war die Aussicht herrlich. Unter ihm führten von Unkraut überwucherte Wege neben etwas, was wohl mal ein Rasen gewesen war, zum Fluß hinunter, dessen Ufer nicht, wie das Hinweisschild vermuten ließ, von Weiden gesäumt waren, sondern von irgendwelchen Bäumen, die der Kommandant nicht kannte. Aber es war nicht die unmittelbare Nähe, die seine Aufmerksamkeit gefangen hielt, nicht einmal das riesige Abflußrohr, das, teilweise als Steingarten getarnt, zweifellos hektoliterweise ekelhafte Abwasser zum Fluß hinunter transportierte, sondern die Berge. Von der Spitze des Rooi Nek aus gesehen, waren sie eindrucksvoll gewesen. Aber von »Dickdarmspülung Nr. 6« aus wirkten sie majestätisch. Ihre unteren Hänge prangten in Kleidern aus Gestrüpp und Dornen und Gummibäumen, und ihre Gipfel erhoben sich gebieterisch über Wiesen, auf denen Ziegen zwischen Felsblöcken, Geröll, Steilklippen und dem unbewohnten Himmel waghalsig wiederkäuten.
»Muß affig da oben sein«, dachte der Kommandant poetisch, kletterte von seiner eigenen Erhöhung wieder herunter, die, wie er bemerkte, von Fisons & Sons in Hartlepool, Fabrikanten keramischer Sanitärwaren, hergestellt war, und machte sich auf die Suche nach Speisesaal und Mittagessen.
Er fand es in der Brunnenhalle, einem großen Raum mit einem mamornen Miniaturbrunnen in der Mitte, der unaufhörlich gurgelte und dem der Geruch entströmte, den der Kommandant in seinem Zimmer so ungewöhnlich gefunden hatte.
Hier, wo er sich mit dem Duft gekochten Kohls aus der Küche verband, roch es weniger mineralisch als vegetabil, und der Kommandant setzte sich in die Nähe eines Fensters das die Terrasse überblickte. Noch drei Tische waren besetzt in diesem Raum, der zweifellos mal für hundert Tische gedacht war. Zwei ältere Damen mit verdächtig kurzem Haar unterhielten sich flüsternd in der einen Ecke, während ein Mann, den der Kommandant für einen Geschäftsreisenden hielt, an einem Tisch neben dem Brunnen saß.
Niemand sagte etwas zu ihm, und als der Kommandant sein Mittagessen bei einer farbigen Kellnerin bestellt hatte, versuchte er, mit dem Vertreter eine Unterhaltung anzuknüpfen.
»Kommen Sie oft hierher?« fragte er über das Gurgeln des Brunnens hinweg.
»Flatulenzen. Die da haben Steine«, sagte der junge Mann und zeigte auf die beiden Damen in der Ecke.
»Tatsächlich«, sagte der Kommandant.
»Sind Sie das erste Mal hier?« fragte der Mann.
Der Kommandant nickte.
»Werden sich dran gewöhnen«, sagte der Mann. Der Kommandant, der davon nichts hören wollte, beendete seine Mahlzeit schweigend und ging ins Foyer hinaus, um nach dem Telefon zu suchen.
»Dafür müssen Sie schon ins Dorf fahren«, sagte ihm der Alte.
»Wo wohnen denn die Heathcote-Kilkoons?«
»Ach die«, sagte der alte Mann und rümpfte die Nase.
»Können Sie nicht anrufen. Sind zu großkotzig dafür. Kriegten einen Sammelanschluß angeboten und haben abgelehnt. Teilen einen Anschluß mit niemandem, nicht wahr. Wollen ihre Ruhe haben, nicht wahr. Und wenn’s stimmt, was man so sagt, brauchen sie sie auch.« Er verschwand in ein Zimmer, an dem »Behandlung« stand und ließ den Kommandanten keine andere Wahl, als in die Stadt zu fahren und dort nach dem Weg zu Heathcote-Kilkoons zu fragen.
In Piemburg hatte Kommandant van Heerdens Abwesenheit bereits Veränderungen mit sich gebracht. Luitenant Verkramp erschien zeitig und machte es sich im Büro des Kommandanten bequem.
»Die folgenden Leute sofort zu mir zum Rapport«, sagte er zu Sergeant Breitenbach und händigte ihm eine Liste mit den Namen von zehn Beamten aus, deren moralische Pflichtvergessenheit in Sachen Rassenmischung nur allzu bekannt war. »Und lassen sie die Zellen im obersten Stockwerk leerräumen. Ein Bett in jede, und die Wand weiß getüncht.«
Als die Männer sich bei Verkramp meldeten, befragte er sie einzeln nacheinander.
»Wachtmeister van Heynigen«, sagte er zu dem ersten, »Sie haben mit schwarzen Frauen geschlafen. Leugnen Sie nicht. Sie haben’s getan.«
Wachtmeister van Heynigen machte ein verblüfftes Gesicht.
»Naja, Sir…«, begann er, aber Verkramp schnitt ihm das Wort ab.
»Gut«, keifte er, »es freut mich, daß sie es offen eingestehen. Sie werden sich nun einer Kur unterziehen, die Sie von dieser Krankheit heilen wird.«
Wachtmeister van Heynigen hatte die Vergewaltigung von schwarzen Frauen noch nie als Krankheit angesehen. Er hatte sie in einem unterbezahlten Job immer für eine zusätzliche Sozialleistung gehalten.
»Stimmen Sie mir zu, daß diese Behandlung Ihnen nützen wird?« fragte Verkramp mit einer Strenge, die jede Möglichkeit der Widerrede ausschloß. »Gut. Dann unterschreiben Sie hier«, und er schob dem verdatterten Wachtmeister ein maschinegeschriebenes Formular rüber und drückte ihm einen Kugelschreiber in die Hand. Wachtmeister van Heynigen unterschrieb.
»Danke. Der nächste bitte«, sagte Verkramp.
Im Verlauf einer Stunde hatte der Luitenant mit allen zehn Wachtmeistern denselben kurzen Prozeß gemacht und besaß zehn unterschriebene Erklärungen, in denen sich die Leute mit der Aversionstherapie als Behandlung des Leidens der Rassenmischung einverstanden erklärten.
»Das ging ja wie geschmiert«, sagte Verkramp zu Sergeant Breitenbach, »da könnten wir gleich alle Mann eine unterschreiben lassen.« Der Sergeant stimmte dem bedingt zu.
»Ich denke, die Sergeants sollten wir da rauslassen, meinen Sie nicht auch, Sir?« sagte er.
Verkramp dachte darüber nach. »Sie haben wahrscheinlich recht«, stimmte er zähneknirschend zu. »Wir brauchen ja auch jemanden, der die Spritzen und Elektroschocks verabreicht.«
Während der Sergeant die Anweisung gab, daß alle Wachtmeister die Einwilligungserklärung zu unterschreiben hätten, sobald sie zum Dienst erschienen, ging Verkramp nach oben, um die Zellen zu inspizieren, die für die Behandlung ausgeräumt worden waren.
In jeder Zelle stand ein Bett mit Blick zur Wand, die weiß getüncht war, und neben dem Bett stand auf einem Tisch ein Diaprojektor. Das einzige, was noch fehlte, waren die Dias. Verkramp ging in sein Büro zurück und schickte nach Sergeant Breitenbach.
»Fahren Sie mit ein paar Lkw’s in die Vorstadt raus und schaffen Sie hundert Niggermädchen her«, befahl er. »Versuchen Sie, hübsche zu erwischen. Bringen Sie sie her, und dann soll der Fotograf sie nackt fotografieren.«
Sergeant Breitenbach ging nach unten und fuhr nach Adamville hinaus, dem schwarzen Vorort außerhalb Piemburgs, um den Befehl auszuführen, der oberflächlich besehen ziemlich einfach zu sein schien. In der Praxis jedoch erwies er sich als ziemlich schwierig. Als seine Leute ein Dutzend junger schwarzer Frauen aus ihren Hütten gezerrt und in den Polizeiwagen gesperrt hatten, hatte sich eine wütende Menge angesammelt, und die ganze Gemeinde war im Aufruhr.
»Wir wollen unsere Frauen wiederhaben«, schrie die Menge.
»Laßt uns raus«, schrien die Mädchen in dem Polizeiwagen. Sergeant Breitenbach versuchte zu erklären.
»Wir wollen sie doch bloß ohne ihre Kleider fotografieren«, sagte er. »Damit sollen weiße Polizisten davon abgehalten werden, mit Bantu-Frauen zu schlafen.«
Als Erklärung war das offensichtlich wenig überzeugend. Die Menge war zweifellos der Meinung, daß schwarze Frauen nackt zu fotografieren die entgegengesetzte Wirkung habe.
»Stoppt die Vergewaltigung unserer Frauen«, schrien die Afrikaner.
»Das versuchen wir ja gerade«, sagte der Sergeant durch einen Lautsprecher, aber seine Worte hatten keine Wirkung. Die Nachricht, daß die Polizei die Absicht habe, die Mädchen zu vergewaltigen, verbreitete sich in der Gemeinde wie ein Lauffeuer. Als die ersten Steine um die Polizeifahrzeuge herunterkamen, befahl Sergeant Breitenbach seinen Leuten, ihre Maschinenpistolen zu entsichern und sich langsam zurückzuziehen.
»Typisch«, sagte Verkramp, als der Sergeant ihm den Vorfall berichtete. »Da versucht man, ihnen zu helfen, und was machen sie? Einen gottverdammten Aufruhr. Ich sage Ihnen, Kaffern sind bescheuert. Total plemplem.«
»Möchten Sie, daß ich noch ein paar mehr zu kriegen versuche?« fragte der Sergeant.
»Natürlich. Zehn reichen doch nicht«, sagte Verkramp. »Lassen Sie die Sippschaft fotografieren und bringen Sie sie wieder zurück. Wenn die sehen, daß die Mädchen nicht vergewaltigt wurden, wird sich die Menge auch wieder beruhigen.«
»Ja, Sir«, sagte der Sergeant skeptisch.
Er ging in den Keller und guckte dem Polizeifotografen zu, der einige Mühe hatte, die Mädchen dazu zu bekommen, stillzustehen. Schließlich mußte der Sergeant den Revolver ziehen und drohen, die Mädchen zu erschießen, wenn sie nicht nachgeben wollten.
Sein zweiter Besuch in der Gemeinde war noch erfolgloser als der erste. Obwohl er die Polizeitransporter vorsichtshalber von vier Schützenpanzern und mehreren Lastkraftwagenladungen bewaffneter Polizeibeamter begleiten ließ, kam er dennoch in die Bredouille.
Während er das Wort an die erregte Menge richtete, gab er den Befehl, die Mädchen freizulassen.
»Wie ihr sehen könnt, ist ihnen nichts passiert«, schrie er. Nackt und zerschunden strömten die Mädchen aus den Wagen.
»Er hat gesagt, er würde uns erschießen«, schrie eine von ihnen.
In dem Getümmel, das dieser Mitteilung folgte, und beim Versuch, weitere neunzig Mädchen für die gleiche Behandlung zu verhaften, erschoß die Polizei vier Afrikaner und verwundete ein weiteres Dutzend. Sergeant Breitenbach verließ den Schauplatz des Gemetzels mit fünfundzwanzig Mädchen und einer häßlichen Platzwunde über dem linken Auge, wo ihn ein Stein getroffen hatte.
»Zerbumste Scheißbande«, sagte er, als der Konvoi abfuhr, eine Bemerkung, die sich für die fünfundzwanzig Mädchen in den Lkw’s verhängnisvoll auswirkte, denn sie wurden fotografiert und nach der Devise »Zerbumst die Scheißbande« befehlsgemäß durchgevögelt, ehe sie freigelassen wurden und sich zu Fuß auf den Heimweg machen durften. Am Abend gab der amtierende Kommandant Verkramp der Presse bekannt, daß vier Afrikaner bei einer Stammesfehde in der Vorstadt umgekommen seien.
Sobald die Farbdias fertig waren, stiegen Verkramp und Sergeant Breitenbach ins oberste Stockwerk hinauf, wo die zehn Polizeiwachtmeister mit ziemlichem Bangen darauf warteten, daß die Behandlung anfangen sollte. Die Ankunft der Injektionspritzen und Elektroschockapparate hatte nicht zur Besserung ihrer Verfassung beigetragen.
»Männer«, sagte Verkramp, als sie auf dem Korridor standen, »in wenigen Minuten werdet ihr an einem Experiment teilnehmen, das den Lauf der Geschichte verändern könnte. Wie ihr wißt, werden die Weißen in Südafrika von Millionen von Schwarzen bedroht, und wenn wir überleben und uns die Reinheit unserer Rasse erhalten wollen, wie es Gottes Wille ist, müssen wir lernen, nicht nur mit Gewehren und Geschossen zu kämpfen, sondern auch eine moralische Schlacht schlagen. Wir müssen unsere Herzen und Seelen von unreinen Gedanken befreien. Das ist es, was diese Kur erreichen soll. Nun, wir alle haben eine natürliche Abneigung gegen Kaffern. Es gehört zu unserer Natur, daß wir uns vor ihnen ekeln. Die Behandlung, zu der ihr euch freiwillig bereit erklärt habt, wird dieses Ekelgefühl verstärken. Deshalb trägt sie auch die Bezeichnung Aversionstherapie. Am Schluß der Behandlung wird euch der Anblick schwarzer Frauen Übelkeit erregen, und ihr werdet in der Lage sein, jeden Kontakt mit ihnen zu meiden. Ihr werdet mit ihnen nicht mehr schlafen wollen. Ihr werdet sie nicht berühren wollen. Ihr werdet sie in euren Häusern nicht als Personal haben wollen. Ihr werdet nicht wollen, daß sie euch die Sachen waschen. Ihr werdet sie nicht auf den Straßen haben wollen. Ihr werdet sie nirgendwo in Südafrika haben wollen…«
Als sich Luitenant Verkramps Stimme in dem Katalog der Dinge, die die Wachtmeister nicht mehr wollen würden, immer höher und höher schraubte, hüstelte Sergeant Breitenbach nervös. Er hatte einen schweren Tag gehabt, in der Wunde auf der Stirn pochte es schmerzhaft, und er wußte nur, wenn er eines nicht wollte, dann war es ein wahnsinniger und hysterischer amtierender Kommandant.
»Wär’s nicht an der Zeit anzufangen, Sir?« sagte er und gab Verkramp einen leichten Rippenstoß. Der Luitenant schloß seine Rede.
»Ja«, sagte er, »lassen Sie das Experiment beginnen.«
Die Freiwilligen gingen in ihre Zellen, wo sie ihre Sachen ablegen und in die Zwangsjacken schlüpfen mußten, die wie Schlafanzüge auf den Betten ausgebreitet lagen. Es gab ein bißchen Aufregung deswegen, und es erforderte die Hilfe mehrerer Sergeants, um den einen oder anderen von den größeren Männern in sie hineinzubekommen. Schließlich aber waren die zehn Wachtmeister festgeschnallt, und Verkramp füllte die erste Spritze mit Apomorphin.
Sergeant Breitenbach beobachtete ihn mit wachsender Unruhe.
»Der Doktor hat gesagt, nicht übertreiben«, flüsterte er. »Er hat gesagt, man könnte damit jemanden umbringen. Nur 3 Kubikzentimeter.«
»Sie bekommen doch nicht etwa kalte Füße, Sergeant?« fragte Verkramp. Der Freiwillige auf dem Bett starrte mit hervorquellenden Augen auf die Nadel.
»Ich hab’s mir anders überlegt«, schrie er verzweifelt.
»Nein, das haben Sie nicht«, sagte Verkramp. »Wir tun’s ja schließlich für Sie.«
»Sollten wir es nicht vielleicht erst mal an einem Kaffer ausprobieren?« fragte Sergeant Breitenbach. »Ich meine, es macht vielleicht nicht gerade guten Eindruck, wenn einer der Männer stirbt, oder?«
Verkramp überlegte einen Augenblick. »Vermutlich haben Sie recht«, räumte er schließlich ein. Sie stiegen zu den Zellen im Erdgeschoß hinunter und spritzten mehreren afrikanischen Untersuchungshäftlingen verschieden große Dosen Apomorphin. Die Ergebnisse bestätigten Sergeant Breitenbachs schlimmste Befürchtungen vollkommen. Als der dritte Schwarze im Koma lag, machte Verkramp ein verlegenes Gesicht.
»Verdammt stark, das Zeug«, sagte er.
»Wäre es nicht besser, wenn wir uns auf die Elektroschockapparate beschränkten?« fragte der Sergeant.
»Wahrscheinlich«, sagte Verkramp niedergeschlagen. Er hatte sich so darauf gefreut, Nadeln in die Freiwilligen pieken zu können. Er gab dem Sergeant die Anweisung, nach dem Polizeiarzt zu schicken, damit der die Totenscheine unterschreiben könne, dann stieg er wieder ins oberste Stockwerk hinauf und versicherte den fünf Freiwilligen, die für die Ampomorphinbehandlung ausersehen waren, daß sie nichts zu fürchten brauchten.
»Sie bekommen statt dessen Elektroschocks«, sagte er und schaltete den Projektor ein. Auf der anderen Seite der Zelle erschien an der Wand eine nackte schwarze Frau. Als jeder der Freiwilligen eine Erektion hatte, schüttelte Verkramp den Kopf.
»Ekelhaft«, murmelte er, während er den Pol des Schockapparats dem ersten Freiwilligen mit etwas Heftpflaster an der Glans Penis befestigte. »Also«, sagte er zu dem Sergeant, der neben dem Bett saß, »jedesmal, wenn Sie das Dia wechseln, verabreichen Sie ihm einen Elektroschock. So!« Verkramp drehte den Knopf am Generator kräftig herum, und der Polizeiwachtmeister auf dem Bett zuckte krampfhaft und schrie. Verkramp untersuchte den Penis des Mannes und war beeindruckt. »Man sieht schon, daß es wirkt«, sagte er und wechselte das Dia.
Luitenant Verkramp ging von Zelle zu Zelle, erläuterte das Verfahren und überwachte das Experiment. Und während Erektionen auf Fotos folgten und Kontraktionen auf Schocks, um von neuen Fotos, neuen Erektionen, neuen Schocks und neuen Kontraktionen abgelöst zu werden, wuchs beim Luitenant die Begeisterung.
Als Sergeant Breitenbach aus der Leichenhalle zurückkam, war er weniger optimistisch.
»Man hört sie bis auf die Straße brüllen«, schrie er Verkramp ins Ohr, während der Korridor von dem Geheul der Freiwilligen widerhallte.
»Na und?« sagte Verkramp. »Wir machen hier Geschichte.«
»Wir machen auch ein höllisches Getöse«, sagte der Sergeant.
Für Verkramp waren die Schreie wie Musik. Ihm war, als dirigiere er eine gewaltige Symphonie, in der die vier Jahreszeiten, Frühling, Sommer, Herbst und Winter, in einem Gewirr aus Schreien, Schocks und Bildern, Erektionen und Kontraktionen gefeiert wurden, von denen er jede, ganz wie er wollte, hervorheben oder dämpfen konnte.
Aber wenig später ließ er im Korridor ein Feldbett aufstellen und legte sich darauf, um sich etwas auszuruhen. »Ich treibe hier den Teufel aus«, dachte er, und während er noch von einer Welt träumte, die von sexuellen Begierden gereinigt sei, schlief er ein. Als er wieder aufwachte, war er erstaunt, wie still es war. Er stand auf und stellte fest, daß die Freiwilligen schliefen und die Sergeants in der Toilette rauchten.
»Was zum Teufel denken Sie sich eigentlich, die Behandlung einfach zu unterbrechen?« schrie er. »Sie muß ohne Unterbrechung weitergehen, wenn sie überhaupt funktionieren soll. Das nennt sich Verstärkung.«
»Sie werden vielleicht Verstärkung nötig haben, wenn sie weitermachen wollen«, sagte einer der Sergeants renitent.
»Was ist denn mit Ihnen los?« fragte Verkramp wütend.
Die Sergeants machten verschämte Gesichter.
»Es ist ‘ne kitzlige Angelegenheit«, sagte schließlich Sergeant de Haen.
»Worum geht’s?«
»Naja, wir sind da schon die ganze Nacht drin und sehen andauernd nackte Damen… «
»Niggermädchen, keine Damen«, schnauzte Verkramp.
»Und…« Der Sergeant zögerte.
»Und was?«
»Uns sind die Eier geschwollen«, sagte der Sergeant unverblümt.
Luitenant Verkramp war entsetzt.
»Die Eier geschwollen?« schrie er. »Ihnen sind die Eier geschwollen, weil sie nackte Niggergören gesehen haben? Sie stehen da und geben zu…« Verkramp verschlug es vor Abscheu die Sprache.
»Das ist doch ganz natürlich«, sagte der Sergeant.
»Natürlich?« kreischte Verkramp. »Das ist vollkommen unnatürlich. Wo zum Teufel soll denn dieses Land hinkommen, wenn Männer in Ihrer Autoritätsstellung ihren Sexualtrieb nicht unter Kontrolle haben? Jetzt hören Sie mir mal gut zu. Als Kommandant dieser Dienststelle befehle ich Ihnen, mit der Behandlung weiterzumachen. Jeder, der sich weigert, seine Pflicht zu tun, wird auf die Liste des nächsten Schubs Freiwilliger gesetzt.«
Die Sergeants zogen ihre Uniformen gerade und trotteten in die Zellen zurück, und einen Augenblick später setzten die Schreie wieder ein, die ihren Eifer in der Pflichterfüllung unter Beweis stellten. Am Morgen wechselte die Schicht, und neue Sergeants nahmen ihre Plätze ein. Den ganzen Tag ging Luitenant Verkramp immer wieder mal nach oben, um nachzusehen, wie sie vorankämen.
Er hatte einer Zelle seinen Besuch abgestattet und wollte gerade wieder hinausgehen, als er bemerkte, daß mit dem Bild, das an die Wand geworfen wurde, irgendwas nicht stimmte. Er blickte genauer hin und sah, daß es eine Ansicht des Krüger-Nationalparks war.
»Gefällt’s Ihnen?« fragte der Sergeant. Luitenant Verkramp starrte sprachlos auf das Dia. »Das nächste ist noch besser.«
Der Sergeant drückte auf den Schalter, und als nächstes erschien die Nahaufnahme einer Giraffe. Der Freiwillige auf dem Bett zuckte krampfhaft von dem Elektroschock. Luitenant Verkramp wollte seinen Augen nicht trauen.
»Wo zum Teufel haben Sie denn diese Dias her?« wollte er wissen. Der Sergeant sah strahlend auf.
»Das sind meine Urlaubsfotos vom letzten Sommer. Wir waren im Nationalpark.« Er wechselte das Dia, und an der Wand erschien eine Herde Zebras. Der Patient zappelte auch bei ihrem Anblick.
»Sie sollen hier doch Dias von nackten schwarzen Weibern zeigen«, brüllte Verkramp, »und keine Scheiß Tiere im Wildreservat!«
Der Sergeant ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
»Ich dachte halt, sie bringen ‘n bißchen Abwechslung rein«, erklärte er, »und außerdem ist es das erstemal, das ich in Gelegenheit habe, sie zu zeigen. Zu Hause haben wir nämlich keinen Projektor.«
Der Patient auf dem Bett schrie, er halte es nicht mehr aus.
»Bitte keine Nilpferde mehr«, stöhnte er. »Lieber Gott, keine Nilpferde mehr. Ich schwöre, daß ich nie wieder ein Nilpferd anrühre.«
»Sehen Sie, was Sie da angerichtet haben?« sagte Verkramp außer sich zu dem Sergeant. »Sind Sie sich klar, was Sie da gemacht haben? Sie haben ihn so weit gebracht, daß er keine Tiere mehr mag. Er wird mit seinen Kindern nicht mehr in den Zoo gehen können, ohne ein Nervenwrack zu werden.«
»Ach, du meine Güte«, sagte der Sergeant, »das tut mir leid. In dem Fall muß er ja auch das Angeln aufgeben.«
Verkramp konfiszierte alle Dias aus dem Nationalpark und dem Aquarium in Durban und sagte zu dem Sergeant, er solle nur Dias von nackten schwarzen Frauen zeigen. Darauf kontrollierte er in jeder Zelle eingehend die Dias und stieß auf noch eine Verfehlung. Sergeant Bischoff hatte das Dia einer häßlichen Weißen im Badeanzug unter die nackten Schwarzen geschmuggelt.
»Wer zum Teufel ist denn die alte Scharteke?« fragte Verkramp, als er auf das Dia stieß.
»Das hätten Sie nicht sagen sollen«, sagte Sergeant Bischoff und machte ein gekränktes Gesicht.
»Warum denn nicht?« schrie Verkramp.
»Das ist meine Frau«, sagte der Sergeant. Verkramp war klar, daß er einen Fehler gemacht hatte.
»Hören Sie zu«, sagte er, »es ist nicht nett, sie unter die ganze Sippschaft von Kaffernflittchen zu mischen.«
»Das weiß ich ja«, sagte der Sergeant, »ich dachte halt, es würde vielleicht nützen.«
»Nützen?«
»Meiner Ehe nützen«, erklärte der Sergeant. »Meine Frau ist ein bißchen… naja, ein bißchen flatterhaft, und ich dachte halt, ich könnte damit erreichen, daß wenigstens einer sie nicht mehr ansieht.«
Verkramp betrachtete sich das Dia. »Hätte nicht gedacht, daß Sie sich da Sorgen zu machen brauchten«, sagte er und gab die Anweisung, Mrs. Bischoff zu keiner Geselligkeit mit Damen mehr einzuladen.
Als er sich schließlich vergewissert hatte, daß alles nach Plan verlief, ging er in das Büro des Kommandanten hinunter und versuchte, darüber nachzudenken, was er sonst noch tun könne, um seine Amtsperiode unvergeßlich zu gestalten. Der nächste Schritt, soweit er sehen konnte, würde sich am Abend ereignen, wenn seine Agenten mit der Feldarbeit begannen.