Zweige strichen oder schlugen an der Seite des Lieferwagens vorbei, als Campbell an den Rand fuhr, um entgegenkommende Fahrzeuge vorbeizulassen. Alte Karren mit Allradantrieb, schlammbespritzt und zerbeult. Die Wagen von Farmern, manche mit Anhängern, in die gerade eben ein großer Hund hineinpasste. Ein paar der Männer tranken beim Fahren aus irgendwelchen Flaschen. Manche hoben, als sie vorbeikamen, den Zeigefinger vom Lenkrad. Der altbekannte Gruß vom Land, der bedeuten sollte: Ich gehöre hierher und kenne mich hier aus. Und du?
Campbell erwiderte die Geste und fuhr weiter. Am Ende des Hanges erhob sich das Gehöft, von innen drang Licht heraus. Das Kind zappelte im Arm seiner Mutter.
»Könnt ihr eigentlich überhaupt noch in den Spiegel schauen?«, fragte Marie McKenna.
»Halten Sie den Mund«, sagte Eddie Coyle.
»Wie könnt ihr uns nur hierhin bringen. So etwas fügt ihr Frauen und Kindern zu und nennt euch auch noch Männer?«
»Seien Sie still«, befahl Campbell. »Es gibt noch schlimmere Leute als uns. Einen von denen werden Sie gleich kennenlernen.«
»Ich habe keine Angst vor euch.«
»Doch, haben Sie.«
»Das reden Sie sich ein, damit Sie sich wie ein starker Mann vorkommen. Ich werde nicht…«
Campbell stieg auf die Bremse, und Marie wurde nach vorn geschleudert. Sie schlug sich am Armaturenbrett den Unterarm an, weil sie ihr Kind abschirmen wollte. Das Mädchen kreischte auf. Campbell streckte den Arm aus und packte Marie bei den Haaren.
»So, jetzt habe ich genug, verstanden? Schluss mit diesem Scheiß! Ich will, dass das aufhört. Wenn Sie keine Ruhe geben, wird es ziemlich schnell mit Ihnen und Ihrer Tochter vorbei sein. Und jetzt halten Sie die Klappe!«
Coyle packte Campbell am Handgelenk. »Mach mal halblang, Davy.«
Campbell funkelte Coyle an. Coyle senkte den Blick und ließ Campbeils Handgelenk los. Tränen liefen Marie über die Wangen. Das kleine Mädchen verbarg das Gesicht in ihrem Schoß.
»Seien Sie einfach still«, sagte Campbell. Er ließ Maries Haar durch seine Finger gleiten. »Sie können hier heil wieder herauskommen, wenn Sie still sind und tun, was man Ihnen sagt.«
In ihren Augen spiegelte sich das Scheinwerferlicht des letzten entgegenkommenden Autos. Sie durchbohrte ihn mit ihrem Blick, und er hasste sie dafür. Seine eigenen Augen funkelten, als er sie jetzt anstarrte. Nein, sie hasste er eigentlich nicht. Er kannte sie ja gar nicht. Trotzdem war da dieser Hass in seinem Herzen. Gegen wen?
Als er die Antwort begriff, so glasklar wie noch nie etwas zuvor, konnte er sie nicht länger ansehen. Er schaute nach vorn, legte den Rückwärtsgang ein und fuhr weiter den Berg hinauf.
Das Gelände wurde eben, Ackerland kam zum Vorschein. Die Scheune und das Haupthaus standen einander gegenüber, dazwischen lag ein Hof aus löchrigem Beton, an der Seite befand sich eine Reihe Stallungen. Überall auf dem Hof standen leere Drahtkäfige herum. Ein wahres Potpourri von Gerüchen lag in der Abendluft. Da waren zunächst der penetrante Gestank nach Hundekot und ein beißender Geruch nach Chemikalien. Daneben schmeckte Campbell in seiner Kehle aber auch den kupfernen Gestank von Blut und Angst.
Sechs Männer hatten sich im Schutz des offenen Scheunentors versammelt. McGinty war da, ebenso sein Fahrer Declan Quigley. Dann noch zwei andere, die Campbell nicht kannte. Aber die beiden Großen und Stämmigen konnten nur Bull O’Kane und sein Sohn sein. Angesichts von O’Kanes Körpermasse lief Campbell ein Schauer über den Rücken. Marie verhielt sich inzwischen vollkommen still. Er fragte sich, ob sie wusste, wer dorr vor dem Lieferwagen stand und die Augen gegen das Scheinwerferlicht abschirmte. Mit einem letzten Rattern und Rütteln erstarb der Motor. Campbell machte die Tür auf und kletterte hinaus.
Die Gruppe Männer trat hinaus in den Nieselregen, O’Kane an der Spitze. »Bist du Davy Campbell?«, fragte er. »Richtig.«
O’Kane trat zu ihm und reichte ihm die Hand. »Ich habe schon von dir gehört.«
Die Finger waren rau und feist. Campbell musste sich zusammenreißen, dass er beim Händedruck des Alten nicht zusammenzuckte.
»Ja«, wiederholte O’Kane mit einem schiefen Grinsen. »Ich weiß alles über dich.«
Campbell wurde mulmig. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. O’Kane.«
»Nenn mich Bull. Wie geht es denn nun unseren Gästen?« Er ließ Campbells Hand los und lief hinüber zur Beifahrerseite, wo Coyle wartete. O’Kane ignorierte ihn und streckte seinen Arm ins Wageninnere. »Kommen Sie raus, meine Liebe. Es ist alles in Ordnung.«
Das Mädchen auf den Armen, rutschte Marie über die Bank und glitt aus dem Wagen. Sie zog den Ellbogen nicht weg, als O’Kane ihn anfasste. McGinty trat vor, und Campbell sah, wie er und Marie einander anstarrten. Etwas Kaltes lag in ihren Blicken.
O’Kane ließ seine Hände unter die Arme des Kindes gleiten. »Und wer bist du?«
Marie ließ ihre Tochter nicht los. »Nicht.«
»Wie heißt du denn?«
Das Mädchen krallte sich am Pullover ihrer Mutter fest, aber O’Kane riss sie los.
»Ihr Name ist Ellen«, sagte Marie mit belegter Stimme.
»Du bist aber ein hübsches kleines Mädchen.« O’Kane nahm Ellen auf die Arme und kniff sie in die Wange. Sie streckte die Arme nach ihrer Mutter aus, aber O’Kane ging einfach.
»Magst du Hündchen?«
Ellen rieb sich die Augen und verzog den Mund.
O’Kane marschierte zu den Ställen und drückte sie fest an sich. »Ja? Magst du Hündchen?«
Ellen nickte. Aus den Ställen drang Kratzen und Jaulen. Campbell wurde der Mund trocken.
»Warre bloß, bis du dieses schöne Hündchen siehst.« O’Kane entriegelte den oberen Flügel einer geteilten Stalltür und zog sie auf. Von drinnen kam ein leises Winseln.
Campbell sah hinüber zu Marie. Sie hielt sich die zitternden Hände vor dem Mund. Mit aller Kraft versuchte sie sich zusammenzureißen und ihre Furcht vor dem Kind zu verbergen. In Campbell stieg ein seltsames Gefühl hoch. Vielleicht war es Respekt. Plötzlich verspürte er das ebenso unerklärliche wie verzweifelte Verlangen, sie zu berühren. Er verdrängte es.
Die anderen sechs Männer - Coyle, McGinty, der Fahrer, O’Kanes Sohn und die beiden, die Campbell nicht kannte - stierten allesamt auf die Stalltür.
McGinty machte einen Schritt auf den Alten zu. »Bull«, sagte er.
O’Kane wandte sich zu ihm um. »Ist schon in Ordnung. Menschen gegenüber sind diese Burschen lammfromm. Ich trainiere sie ja richtig.«
Ein undefinierbarer Gestank kam aus dem Stall geweht. Schwere Pfoten tauchten über dem Rand der unteren Tür auf, gefolgt von einem riesigen, schmutzverkrusteten und vernarbten Kopf. Der Hund ließ die Zunge aus dem Maul hängen, und ein ekliger Sabberfaden verschwand in der Dunkelheit. O’Kane streckte seine freie Hand aus und kraulte dem Pitbull das dicke Nackenfell. Der Hund blinzelte, als er die schwielige Hand spürte.
»Guck mal da. Das ist aber ein nettes Hündchen. Willst du ihn mal streicheln?«
Ellen schüttelte den Kopf und wischte sich die feuchten Wangen ab.
»Ach komm schon. Ist doch so ein nettes Hündchen.«
Ellen sah zu dem Hund hinunter und wischte sich mit dem Ärmel die Nase ab. Sie schniefte.
O’Kane hielt sie weiter nach unten, damit sie mit dem ausgestreckten Händchen den Kopf erreichen konnte. Mit den Fingern kräuselte sie seine Stirn. Marie kniff die Augen zusammen, als die Zunge über die Fingerspitzen leckte. Coyle legte ihr eine beruhigende Hand auf die Schulter.
»Da siehst du mal. Ich habe dir doch gesagt, dass es ein nettes Hundchen ist.« O’Kane hob das Mädchen wieder auf die Arme, während sie weiter den Kopf des Hundes streichelte. Er sah Marie an, ein väterliches Lächeln auf den Lippen. »Sie werden sich doch benehmen, nicht wahr, meine Liebe?«
Marie funkelte ihn an.
»Ganz bestimmt tun Sie das.« O’Kane drückte mit der freien Hand den Kopf des Hundes zurück und schob den oberen Türflügel zu. Während er wieder zu Marie zurückkam, schaukelte er Ellen auf den Armen. »Du und deine Mami, ihr seid brav, stimmt’s?«
Mein Gott, mach, dass es vorbei ist, dachte Campbell nur. Beim plötzlichen Trillern eines Mobiltelefons tat sein Herz einen Satz in der Brust.
McGinty griff in seine Jackentasche. »Hallo?«
Campbell sah, wie McGintys Gesichtszüge entgleisten. Das Telefon an einem Ohr und einen Finger im anderen, entfernte sich der Politiker von den anderen.
»Langsam, Patsy. Was ist passiert?«
Von einem wackeligen Stuhl in der Ecke aus beobachtete Campbell, wie McGinty und O’Kane durch den Raum wanderten. Er biss sich auf die Unterlippe, während das Pendel zwischen den beiden ständig hin und her schwang. Hier das alte Schlachtross O’Kane, dort der aalglatte Politprofi McGinty. Nur wenig mehr als ein Jahrzehnt trennte die beiden, aber eigentlich waren sie Generationen auseinander.
»Das ändert alles«, sagte McGinty.
»Es ändert überhaupt nichts«, widersprach O’Kane.
Eine von dem Generator draußen betriebene nackte Glühbirne erhellte die Stellen, wo die Feuchtigkeit die Tapete hatte abblättern lassen. Downey lehnte an der rückwärtigen Wand des Wohnzimmers und hatte seine dünnen Arme vor der Brust verschränkt. Der Fahrer Quigley saß mit übereinandergeschlagenen Beinen an einem Ende einer ramponierten Couch, am anderen hockte O’Kanes Sohn. Coyle lehnte krumm an der Wand und warf Campbell gelegentlich böse Blicke zu. Malloy bewachte in einem der oberen Räume Marie und Ellen. Hier und da schlug ein sanfter Regen gegen die alten Schiebefenster, und überall hörte man Wasser tropfen. Der Geruch nach Schimmel und Mäusen stach Campbell in die Nase.
»Verstehst du denn nicht, Bull?« McGinty blieb stehen und breitete die Arme aus. »Sobald das rauskommt, bin ich erledigt. Die Leiche eines Cops im Wagen meines Anwalts! Man wird mich aus der Partei ausschließen. Ich werde keinen einzigen politischen Freund mehr haben. Und die Unionisten gehen möglicherweise trotzdem noch auf die Barrikaden. Sie werden den Stormont scheitern lassen und dabei noch den Eindruck erwecken, als täten sie das einzig Richtige. Mein Gott, denk nur mal an die Partei. Stell dir vor, was für einem Druck die ausgesetzt sein wird. Aus London, aus Dublin, aus Washington.«
Er hat recht, dachte Campbell.
Die Welt und ganz besonders Amerika sah Terroristen neuerdings nicht mehr in einem so romantischen Licht, selbst wenn sie sich Freiheitskämpfer nannten.
O’Kane schnaubte. »Wir sind jahrelang sehr gut auch ohne deren Hilfe ausgekommen. Die können uns mal.«
»Meine Güte, Bull, wir sind im 21. Jahrhundert, nicht mehr in den Siebzigern. Und erst recht nicht in den Achtzigern. Heute brauchen wir den Stormont. Ich brauche ihn. Du brauchsr ihn. Denk nur mal an die Konzessionen, die die Partei den Unionisten und den Briten jetzt einräumen muss, um den Stormont zusammenzuhalten. Du bist doch jetzt schon ein Mühlstein um deren Hals. Dir können sie genauso schnell einen Tritt verpassen wie mir.«
»Blödsinn«, knurrte O’Kane und durchschnitt mit seiner schaufelgroßen Hand die Luft. »Mich schubst niemand herum. Die Briten haben uns nicht in die Knie gezwungen, obwohl sie es dreißig Jahre versucht haben. Ich mache nicht eine Rolle rückwärts, nur weil du und deine Kumpanen in euren Anzügen Angst habt, ihr könntet eure Gehälter und Aufwandsentschädigungen verlieren.«
»Darum geht es doch gar nicht.« McGinty stemmte die Fäuste in die Hüften. Campbell sah, wie das Bein des Politikers zitterte.
»Du bist weich geworden, Paul. Für euch Jungs in Belfast ist die Sache einfach, bei all den europäischen Geldmitteln, die ihr euch unter den Nagel reißen könnt, noch dazu den kommunalen Subventionen. Ihr haltet einfach die Hand auf, und schon liegt Geld drin. Dabei vergesst ihr uns Leute hier auf dem Land. Wir müssen immer noch für unsere Kohle schuften.«
Campbell bemerkte, wie schwer es McGinty fiel, seinen Zorn im Zaum zu halten. »Wir haben mit zehn Jahren Politik mehr erreicht als ihr mit dreißig Jahren Krieg.«
O’Kane nickte in gespielter Anerkennung. »O ja. Du hast viel erreicht.« Er schnippte eine imaginäre Fluse von McGintys Revers. »Du hast dir die Taschen gefüllt und dir ein paar schicke Anzüge besorgt. Du hast dir einen großen Schlitten gekauft und ein riesige abgeschottete Bude mit Meerblick in Denogal. Wirklich wahr, du hast was erreicht.«
McGinty wurde rot. »Du ja wohl auch. Wir haben uns immer um dich gekümmert. Von wie vielen Razzien hast du nicht durch meine Kontaktleute erfahren? Wie viel Land haben die Parteijuristen dich kaufen lassen, ohne dass dein Name irgendwo auftauchte? Wir haben durchgesetzt, dass jeder einzelne britische Armeeposten in Süd-Armagh aufgelöst wurde, nur damit du deine Dieselanlagen betreiben konntest. Das alles hat die Partei veranlasst, vergiss das mal besser nicht.«
Campbell krampfte die Hände zu Fäusten zusammen. Die Atmosphäre war zum Zerreißen gespannt.
O’Kane trat auf den Politiker zu. »Soll das heißen, du bist jetzt hier derjenige, der das Sagen hat?«
McGinty war groß, trotzdem musste er den Kopf heben, um Bull in die Augen schauen zu können. Er schluckte und streckte die Zunge heraus, um sich die Lippen zu befeuchten. »Nein. So war das nicht gemeint. Aber mein Gott, Bull, jetzt denk doch mal nach. Es gibt aus diesem Schlamassel nur einen einzigen Ausweg.«
»Und der wäre?«
»Wir liefern Fegan den Bullen aus. Patsy Toner kann bezeugen, dass er da war. Soll sich doch das Gesetz um ihn kümmern. So zeigen wir, dass wir mit der Polizei kooperieren, dagegen können die Unionisten nichts einwenden. Sie können nicht mehr damit drohen, auf die Barrikaden zu gehen, und wir sind aus dem Schneider.«
»Er wird ihnen erzählen, dass er McKenna und Caffola umgelegt hat. Dann fällt deine ganze Schnapsidee auf dich selbst zurück.«
Das ist noch nicht alles, was er ihnen erzählen wird, dachte Campbell. Er wird ihnen auch von den beiden UFF-Jungs erzählen und dass sie für McGinty nie eine Gefahr waren. Campbells Herzschlag beschleunigte sich.
»Es ist zu spät, daran jetzt noch etwas zu ändern. Außerdem wird das in den ganzen Presseberichten über den Cop untergehen. Wir lassen durchsickern, dass Anderson vor dem Waffenstillstand Informationen an uns weitergegeben hat. Die ganze Aufmerksamkeit wird ihm gelten, nicht uns.«
O’Kane blieb reglos stehen und hielt den Atem an. Campbell zählte fünf Sekunden, dann wandte er sich ab.
»Nein«, sagte O’Kane schließlich.
McGinty starrte ihn wütend an. »Was soll das heißen, nein?«
»Wenn wir Fegan damit durchkommen lassen, sehen wir schwach aus. Er ist ein Verräter, also behandeln wir ihn auch so. Wir werden ein Exempel an ihm statuieren, so wie wir es immer getan haben.« Bulls Stimme schwoll zu einem Brüllen an, und er fuchtelte mit dem Finger in der Luft herum. »Er hat meinen Vetter umgebracht, verdammt! Wenn ich ihn mir nicht vorknöpfe, dann wird demnächst jeder kleine Mistkerl, der etwas gegen mich hat, glauben, er hätte leichtes Spiel mit mir.«
McGinty marschierte quer durch den Raum auf O’Kane zu. »Um Himmels willen, Bull. Überleg doch mal, wo das endet. Überleg, was die Sache uns kostet.«
»Nein.«
»Hör mir zu. Denk mal in die Zukunft. Angenommen, die Unionisten gehen auf die Barrikaden und der Stormont bricht auseinander. Dann hast du keinen Freund mehr in der Regierung, der für dich irgendwelche Räder schmiert. Du leidest darunter genauso wie ich.«
»Ich habe nein gesagt, Paul. Das ist alles.«
McGinty packte O’Kane an den massigen Schultern. »Jetzt komm endlich mit deinem Kopf aus der Vergangenheit, verflucht. Hör auf, dich aufzuführen wie ein gemeiner Straßenrabauke. Das haben wir hinter uns. Du bist ein Dinosaurier, Bull. Du kostest mich…«
Noch bevor das Klatschen des Schlages Campbell zusammenzucken ließ, lag McGinty schon am Boden. Seine Lippe blutete. Coyle starrte ihn fassungslos an. Quigley wollte schon aufspringen, aber O’Kane zeigte mit seinem feisten Finger auf ihn.
»Setz dich sofort wieder hin.«
Der Fahrer gehorchte.
Rasch überschlug Campbell die Lage. Quigley war zu schwach. Coyle war zu dumm. Er, Campbell, war McGintys einziger Verbündeter in dieser Bruchbude hier. Aber Fegan durfte nicht am Leben bleiben. Nicht bei dem, was er über Francis Delaney und die beiden Kerle von der UFF wusste.
Er stand auf. »Mr. O’Kane hat recht«, sagte er.
McGinty funkelte ihn vom Boden aus an. Sein Taschentuch war blutbefleckt. »Wie bitte?«
»Fegan ist zu gefährlich. Wir müssen ihn erledigen.«
O’Kane schlug Campbell auf die Schulter. »Kluger Junge.«
McGinty rappelte sich hoch. Er durchbohrte Campbell mit seinem Blick. »Wie du willst, Bull. Du bist der Boss.«
»Gut.« O’Kane klatschte grinsend in die Hände. »Und jetzt holt diese Frau und ihr Kind runter.«