
„Ja, ich sehe wohl, der Wald gibt eine viel größere Ernte, als ich gedacht hatte,“ sagte Nils Holgersson. „Aber noch mehr solcher Holzmühlen gibt es doch wohl nicht?“
Der Adler bewegte nur ganz sachte die Flügel; er flog an einigen Sägewerken vorüber, und so gelangten sie rasch an eine große Stadt. Als der Adler hörte, daß der Junge fragte, was das wohl für eine Stadt sein könnte, rief er: „Dies ist Sundsvall. Das ist der Hauptplatz des Bezirks.“
Da mußte der Junge an die Städte drunten in Schonen denken, die gar so alt und grau und ernst aussahen. Hier oben im kalten Norden lag Sundsvall ganz drinnen in einer schönen Bucht und sah neu und vergnügt und strahlend schön aus. Von oben gesehen hatte die Stadt etwas überaus Lustiges, denn in der Mitte lag eine Gruppe schöner, hoher steinerner Häuser, die kaum in Stockholm ihresgleichen haben konnten; rings um diese hohen steinernen Gebäude her war ein freier Raum, und dann erst kam ein Kranz von Holzhäusern, die freundlich und gemütlich von kleinen Gärten umgeben dalagen, aber allem Anscheine nach sehr gut wußten, daß sie geringer waren als die steinernen Häuser und sich deshalb nicht ganz zu ihnen hinwagen dürften.
„Das ist ja eine sehr große, reiche Stadt,“ sagte der Junge. „Sollte der magere Waldboden dies alles hervorgebracht haben? Das ist aber doch wohl nicht möglich?“
Der Adler bewegte die Flügel und flog hinüber nach Alnön, das Sundsvall gerade gegenüber liegt. Hier konnte sich der Junge nicht genug verwundern über alle die vielen Sägewerke, die der Küste entlang lagen. Hier bei Alnön lagen sie dicht nebeneinander, und auf dem Festland gerade gegenüber lag auch Sägewerk neben Sägewerk, Zimmerplatz neben Zimmerplatz. Der Junge zählte mindestens vierzig, aber er glaubte, es seien noch mehr.
„Es ist doch recht merkwürdig, daß es hier oben so aussehen kann,“ sagte er. „So viel Leben und so viel Bewegung habe ich auf der ganzen Reise noch nirgends gesehen. Das ist doch ein wunderbares Land! Wohin ich auch kommen mag, überall gibt es etwas, wodurch sich die Menschen ihren Lebensunterhalt verschaffen können.“