Vier

Cranston saß auf seinem Stuhl im Rosensaal und umschloß einen Weinbecher liebevoll mit beiden Händen.

»Bin das erste Mal hier«, raunte er Athelstan zu.

Der Ordensbruder musterte seinen dicken Freund besorgt. Wenn Cranston einen richtigen Rausch hatte, war er beängstigend unberechenbar. Er konnte einschlafen oder auch anfangen, diesen mächtigen Männern Vorträge zu halten. Aber im Augenblick schien der Coroner ganz ruhig zu sein, und Athelstan, der sparsam gegessen und getrunken hatte, schaute sich beifallig im Rosensaal um.

Der Raum war kreisrund und erinnerte ihn an das Bild eines griechischen Tempels, das er einmal in einem Stundenbuch gesehen hatte. Die Decke war eine Kuppel mit geschickt verzierten, blankpolierten Stichbalken, die sich in der Mitte zu einer riesigen hölzernen und mit Blattgold belegten Rose trafen. Die Wände und die dunklen Tür- und Fensternischen waren aus behauenem Stein, und zwischen den Stützpfeilern aus Porphyr spannten sich Brokatbanner mit dem Königswappen oder den Insignien des Hauses Lancaster. Auf dem Marmorboden lag ein Teppich mit einer roten Rose in der Mitte, von der purpurne und weiße Strahlen ausgingen; am Ende eines jeden stand der Name eines der Ritter aus König Arthurs Tafelrunde. Über jedem Namen saß ein Gast an einem separaten Tisch, einer kleinen, mit silberweißem Tuch bedeckten Eichenholztafel. Auf dem Platz König Arthurs saß der junge Richard. Sein goldenes Haar war kunstvoll frisiert, und er trug ein silbernes Band um die blasse Stirn. Gekleidet war der junge König von Kopf bis Fuß in purpurroten Damast.

Athelstan achtete nicht auf die Gespräche, die ihn umschwirrten; er betrachtete Richard, der ohne mit der Wimper zu zucken in den Saal starrte. Schließlich merkte er, daß der Bruder ihn anschaute, und er lächelte und zwinkerte boshaft. Athelstan grinste verlegen und wandte den Blick ab. Er hatte keine Angst vor Gaunt, der in scharlachroten Gewändern zur Rechten des Königs saß, aber er wußte, wie eifersüchtig der Regent auf die offensichtliche Zuneigung war, die der König Sir John Cranston und auch seinem Secretarius, Bruder Athelstan, entgegenbrachte. Der junge König wandte sich Hussey zu seiner Linken zu und plauderte mit ihm. Dabei hielt er in einer freundschaftlichen Geste das Handgelenk seines Lehrers umfaßt. Cranston war inzwischen bei seinem achten Becher Rotwein angekommen, aber jetzt schaute er doch Athelstan an und zog eine Grimasse: Daß der König bei einem formellen Bankett jemanden berührte, war ein Verstoß gegen die Etikette und zugleich das Zeichen höchster königlicher Gunst.

Athelstan blickte zu Gaunt hinüber und war scharfsichtig genug, um den Hauch von Ärger zu sehen, der über das schwermütige Gesicht des Regenten huschte, obwohl Gaunt es zu verbergen versuchte, indem er sich über den sauber gestutzten, goldblonden Bart strich.

»Wie ich schon sagte«, flüsterte Cranston dem Ordensbruder ziemlich geräuschvoll ins Ohr, »da gibt's kein Liebesgesäusel mehr. Hussey ist jetzt der Favorit des Königs und noch dazu sein Lehrer. Ein Mann von der Universität«, fügte er hinzu. »Was Hussey und der König wohl von Gaunts Freundschaft mit den Gildemeistern halten? Sieh dir diese Mistkäfer nur an!«

Athelstan drückte Cranstons Arm. »Sir John, dämpft Eure Stimme. Habt Ihr gut gegessen?«

Cranston lächelte. »So würde ich's mir im Paradies wünschen! Um Gottes willen, Bruder, sieh dir bloß diesen Reichtum an!«

Athelstan betrachtete seinen Becher, den Teller und die Messer; alles war aus purem Gold und Silber. Der Becher, den er beim Essen kaum angerührt hatte, war mit einem Vermögen an Edelsteinen besetzt; sie stammten aus der Beute, die Gaunt von seinen Kriegszügen in Frankreich mitgebracht hatte.

»Was haben wir denn bis jetzt gegessen, Bruder?«

»Neunaugen, Lachs, Hirsch, Eberbraten, Schwan und Pfau«, zählte Athelstan grinsend auf. »Und der Nachtisch kommt noch.«

Er wollte Sir John weiter necken, als plötzlich Fitzroy, der Gildemeister der Fischhändler, aufsprang und an seinem pelzbesetzten Kragen zerrte; sein sonst immer rotes Gesicht war jetzt violett angelaufen, und er hustete und würgte. Die übrigen Gäste starrten ihn erstaunt an. Niemand rührte sich, als Fitzroy gegen die Tischkante taumelte, eine halbe Drehung machte und krachend zu Boden fiel. 

Trotz seines vollen Bauchs sprang Cranston auf und eilte zu ihm, gefolgt von Athelstan. Fitzroy lag ausgestreckt auf der Seite; Augen und Mund standen offen, aber Athelstan fühlte kein Leben, als er an der bräunlichen Kehle nach dem Puls tastete. Er schob dem Mann den Finger in den Mund und vergewisserte sich, daß die Zunge frei lag; möglicherweise war Fitzroy ja daran erstickt. Er verbarg seinen Ekel und schob die Finger weiter hinein, aber die Kehle des Mannes war nicht blockiert. Cranston betastete Fitzroys Handgelenk, dann sein Herz.

»Er ist hinüber«, knurrte er. »Tot wie einer von seinen verdammten Fischen, Gott hab ihn selig.«

Die anderen stürzten unter Schreien und Rufen herbei, auch der junge König. Seinen jungen Jahren zum Trotz, drängte Richard sich kraftvoll vor.

»Ist der Mann tot, Sir John?«

»Gott schenke ihm die ewige Ruhe. Jawohl, Sire.«

»Und was ist der Grund?«

Athelstan zuckte die Achseln. »Ich bin kein Arzt, Euer Gnaden. Ein Schlaganfall vielleicht.«

»Neffe, Ihr solltet nicht hier sein.« Gaunt schob sich heran und legte dem jungen Richard eine beringte Hand auf die Schulter.

»Aber wir bleiben, Onkel, bis die Todesursache ermittelt ist. Du da, Mann!« Der König nickte einem der königlichen Bogenschützen zu, der an der Tür auf Posten stand. »Geh und hole Master de Troyes.«

Gaunt schluckte seinen Ärger herunter, nickte dem Soldaten zu und bestätigte so den Befehl seines Neffen. Athelstan starrte den Toten an.

»Das war kein Schlaganfall, Sir John«, sagte er leise. »Ich glaube nicht, daß Fitzroy eines natürlichen Todes gestorben ist.«

Die übrigen protestierten lautstark, aber Sir John hockte sich neben Athelstan nieder und hielt schweigengebietend einen Finger an den Mund.

Athelstan beugte sich über den Toten und schnupperte an seinem Mund. Er roch Wein, Braten und den bittersüßen Duft von etwas anderem, das ihn an eine verwelkende Rose mit einer starken Wermutnote erinnerte.

»Hat Fitzroy vor dem Essen über Unwohlsein geklagt?« fragte Sir John unvermittelt.

Bremmer, Sudbury, Marshall, Denny und Goodman standen beieinander und schüttelten die Köpfe.

»Er war bester Gesundheit«, quiekte Denny.

»Familie?« fragte Sir John, der immer noch neben der Leiche hockte.

»Eine Frau und zwei verheiratete Söhne. Aber sie sind alle nicht in der Stadt.«

Cranston nickte. Wie Lady Maude, verließen viele der Frauen führender städtischer Beamter und Kaufleute in den warmen Sommermonaten die Stadt und zogen hinaus in die kühlen Landhäuser. Athelstan blickte auf und betrachtete diese klugen, undurchschaubaren Männer eingehend. Einer von ihnen war seiner Meinung nach ein Giftmischer. Er stand auf, stieg über den Leichnam hinweg und setzte sich an Fitzroys Tisch. Der Silberteller enthielt Fleisch und andere Essensreste. Zwei Weinbecher standen da, jeder zu etwa einem Drittel voll mit rotem oder weißem Wein. Athelstan griff nach der goldgesäumten Serviette und betrachtete sie gründlich; er roch daran und dann auch an den Bechern und den Speiseresten. Es wurde still im Saal, und als er aufblickte, stellte er fest, daß alle ihn neugierig beobachteten.   

»Was ist los, Bruder?« Gaunts Stimme war von Mißtrauen erfüllt.

»Ich glaube«, sagte Athelstan, ohne sich um Cranstons warnenden Blick zu kümmern, »daß Master Fitzroy nicht an einem Anfall gestorben ist, sondern vergiftet worden ist.«    

»Ermordet?« schrie Goodman.

»Unmöglich!« protestierte Marshall. »Was wollt Ihr damit andeuten, Bruder?«

»Mein Schreiber will überhaupt nichts andeuten«, erwiderte Cranston und richtete sich auf.

Athelstan legte die Serviette so auf den Tisch, daß Teller und Becher bedeckt waren.

»Wenn mein Secretarius sagt, ein Mann ist vergiftet worden«, fuhr Cranston trotzig fort, »dann ist der Mann vergiftet worden.«

»Na, na, was heißt denn das?« warf der junge König ein. »Wenn Sir Thomas hier ermordet worden ist, dann ist der Mörder noch im Raum.«

Athelstan erhob sich und ging zu einem Diener, der mit einem Krug Rosenwasser und einer Schüssel dastand; ein kleines Handtuch hing über seinem Arm. Athelstan lächelte den Mann an, streckte die Hände aus und wusch sich sorgfältig die zuckrigsüße Substanz aus Fitzroys Mund von den Fingern. Dann trocknete er die Hände gründlich mit dem Handtuch ab und ging zurück zu den Gästen.

»Ich glaube, daß Master Fitzroy ermordet wurde«, erklärte er. »Ich habe schon Anfälle gesehen, aber so einen noch nicht. Der Tod kam zu plötzlich, und ich habe einen merkwürdigen Geruch auf den Lippen wahrgenommen.«

Die mächtigen Gildenherren starrten Athelstan an. Jetzt glaubten sie ihm, und in ihren arroganten Blicken lag ein Hauch von Angst und Mißtrauen.

»Wer hat rechts und links von ihm gesessen?« Cranston stellte die Frage, die bis jetzt niemand gestellt hatte.

»Ich«, sagte Goodman, »ich habe rechts von ihm gesessen.«

»Und ich zu seiner Linken«, erklärte Sudbury. »Wieso - was wollt Ihr damit andeuten?«

Cranston schaute zu den Dienern hinüber, die sich an der Tür zusammendrängten. »Ihr, Sir!« Ein stumpfer Finger deutete auf einen verängstigt aussehenden Truchseß. »Kommt her.«

Der Mann kam hastig herbei.

»Hat Sir Thomas etwas gegessen oder getrunken, was wir nicht bekommen haben?«

»Nein, Sir. Das ganze Essen wurde von derselben Platte serviert, und seinen Wein bekam er aus demselben Krug wie jeder hier.«

»Dafür verbürge ich mich.« Bremmer, der Meister der Tuchmachergilde, meldete sich zu Wort.

»Ich auch«, erklärte Marshall von den Gewürzhändlern. »Wißt Ihr, der alte Fitzroy hat gern gegessen und getrunken. Bremmer und ich haben gewettet, daß er von allem eine doppelte Portion verlangen und sich öfter als alle anderen nachschenken lassen würde. Ich hatte übrigens recht«, fügte der Gewürzhändler verschmitzt hinzu und warf Cranston einen kurzen Blick zu. »Er hat sogar mehr gegessen und getrunken als Ihr, Sir John.«

Cranston funkelte ihn an und rülpste laut, als sei das die einzige Antwort, deren eine solche Behauptung würdig war. Dann sah er Bremmer an. »Dessen seid Ihr sicher?«

»Jawohl, Sir John.«

»Und Ihr?« Cranston begann leise zu schwanken, als er sich dem Diener zuwandte und ihn scharf ansah.

Oh Herr, betete Athelstan bei sich, laß nicht zu, daß Sir John sich jetzt hinsetzt und einschläft. Nicht jetzt! Bitte!

Aber Cranston schien störrisch zu werden, als er sich jetzt dem verängstigten Truchseß drohend näherte.

»Seid Ihr sicher, daß Fitzroy nur das gegessen und getrunken hat, was wir auch bekommen haben?«

»Natürlich, Sir John. Seht« - der Truchseß drehte sich um und verbeugte sich hastig vor dem König und dem Regenten -, »alle Speisen und Getränke wurden zuerst Seiner Gnaden dem König und Mylord Gaunt serviert, und danach allen anderen. Wenn ein Speisenaufträger zurückgekommen wäre, um neuen Wein oder neues Essen zu holen, ehe er Sir Thomas erreicht hätte, dann würde ich mich daran erinnern.«

»Ist den Dienern denn zu trauen?« stichelte Goodman.

Wütend blitzte ihn der Truchseß an. »Wie soll denn einer von uns«, fauchte er, »mit beiden Händen Speise und Trank servieren und gleichzeitig Gift daraufstreuen oder schütten, während andere, nicht zuletzt Fitzroy, ihn dabei beobachten?«

»Ich frage ja nur«, grinste Goodman.

Cranston machte ein ungezogenes Geräusch und ging zu Athelstan. Turmhoch überragte er den Bruder und funkelte auf ihn herab. »Hoffentlich hast du recht!« zischte er.

»Keine Sorge, mein guter Coroner.« Athelstan lächelte. »Ah, da kommt der Arzt.«

In einen weiten Mantel gehüllt, kam Theobald de Troyes mit großen Schritten herein; er schaute verschlafen und erbost, weil man ihn so spät noch gestört hatte. Gleichzeitig kam Adam Clifford; seine Reitstiefel waren schlammverkrustet, die Sporen saßen noch daran und klirrten und klingelten. Der Arzt kauerte sich vor den Leichnam; Gaunt winkte Clifford beiseite und tuschelte mit ihm. Athelstan beobachtete Cliffords Gesicht und wußte, daß er nicht nur in bezug auf Fitzroy recht hatte. Dieser zweite Mord war offensichtlich ein schwerer Schlag für Gaunts politische Träume; daran ließen Überraschung und Zorn im Blick des Regenten keinen Zweifel.

Clifford stellte dem Regenten eine Frage, und Gaunt schüttelte heftig den Kopf. Clifford drängte sich durch die Gruppe der Gildemeister. Ohne ein höfliches Wort befahl er dem Arzt knapp, beiseite zu treten, und durchsuchte die Tasche des Toten, ohne auf die Protestrufe der anderen zu achten. Endlich hatte er gefunden, was er suchte; triumphierend strahlte er Gaunt an und hielt einen Schlüssel in den Händen.

»Wir haben ihn, Mylord!«

»Gut!« Der Regent seufzte erleichtert. »Behaltet ihn einstweilen.« Er drehte sich um. »Master Medicus, könnt Ihr die Todesursache benennen?«

»Oh ja.« De Troyes erhob sich und wischte sich die Hände am Mantel ab. »Oh ja«, wiederholte er sarkastisch. »Also, erstens: Sir Thomas ist tot. Zweitens: Die Todesursache ist Mord. Und das bedeutet drittens, daß man ihm vermutlich weißes Arsen in sein Essen getan hat.«

»Unmöglich!« rief Goodman, und seine vorquellenden Augen funkelten den Arzt an. »Woher wollt Ihr wissen, daß er nicht etwas gegessen oder getrunken hat, bevor er herkam?«

»Aber, aber!« Der Arzt hob die schmale Hand. »Ich bin hier nur der Arzt, nicht der Giftmörder.« De Troyes wandte sich ab und zog es vor, Goodman zu ignorieren. Er lächelte und verbeugte sich vor Sir John und Athelstan. »Mylord Coroner, Bruder Athelstan, so treffen wir uns also wieder?« Genüßlich nahm der Arzt Goodmans Wut zur Kenntnis. »Ihr seid der Coroner der Stadt, Sir John. Ich wurde hergebeten, damit ich die Todesursache feststelle, und das habe ich getan. Darf ich jetzt auch eine Frage stellen? Wie lange hattet Ihr gespeist, als Fitzroy zusammenbrach?«

»Ungefähr drei Stunden«, antwortete Cranston. »Warum?«

»Nun, weißes Arsen braucht ungefähr eine Stunde, ehe es die Säfte angreift. Der Patient verspürt eventuell ein wenig Unbehagen, tut es aber wahrscheinlich als Blähung ab oder glaubt, etwas liege ihm schwer im Magen. Bald danach tritt der Tod ein.«

»Nun, beklagt hat er sich wohl«, meldete Sir James Denny sich zu Wort. »Er sagte, ihm sei nicht ganz wohl, aber bekanntlich liebte Fitzroy die Tafelfreuden und fraß wie ein Schwein.«

»Sir John«, fuhr der Arzt fort, ohne auf den Gildemeister zu achten, »Ihr habt mein Urteil: Fitzroy wurde hier vergiftet. Benötigt Ihr nun noch weiter meine Hilfe?«

»Jawohl, die brauchen wir.« Der junge König hatte mit seinem Tutor Sir Nicholas Hussey gesprochen; jetzt klopfte er leicht mit der Stiefelspitze auf den Fußboden, bis alle aufmerksam geworden waren. Richard hatte eine überraschend kräftige Stimme. »Bestimmte Fragen sind also geklärt, nicht wahr, liebster Onkel?« Er lächelte Gaunt ins mürrische Gesicht. »Erstens: Sir Thomas Fitzroy ist vergiftet worden. Zweitens: Das Gift ist hier verabreicht worden. Aber - drittens -Sir Thomas Fitzroy hat das gleiche gegessen und getrunken wie wir.«

Gaunt verneigte sich. »Euer Gnaden, teurer Neffe, Ihr seid wie immer äußerst hellsichtig. Ein kluger Kopf auf so jungen Schultern. Was ratet Ihr als nächstes?«

»Mylord Coroner soll seine Aufgabe zu Ende führen.«

Cranston verbeugte sich, ging zu Fitzroys Tisch und zog das Mundtuch weg. Er winkte den Arzt heran, und zusammen mit ihm und Bruder Athelstan untersuchte er sorgfaltig die Speisereste, den Weinbecher sowie Fitzroys Serviette und Messer. Die anderen schauten zu, scharrten unruhig mit den Füßen und redeten miteinander. De Troyes hörte sich trotz seiner Umständlichkeit aufmerksam alles an, was Athelstan zu sagen hatte, während sie alles auf dem Tisch beschnupperten, berührten und Proben davon kosteten.

»Nichts«, befand de Troyes schließlich. »Mylord Coroner, ich schlage vor, daß die Überreste all dieser Speisen mir überlassen werden. Es gibt Möglichkeiten, dergleichen zu prüfen - vielleicht, indem man es als Rattenköder auslegt. Aber bisher muß ich schließen, daß nichts auf Sir Thomas' Tisch vergiftet ist.«

Athelstan war ratlos. Er war sicher, daß niemand etwas angerührt hatte, nachdem Fitzroy zusammengebrochen war. Er und Cranston waren als erste bei dem Liegenden gewesen, und schon, als Fitzroy aufgesprungen war und sich an den Hals gegriffen hatte, hatte Athelstan die Männer rechts und links von ihm aufmerksam beobachtet. Weder Goodman noch Denny hatten Anstalten gemacht, etwas auf dem Tisch wegzunehmen oder auszutauschen. Sir John hatte die Tasche des Toten sorgfältig durchsucht, ohne aber etwas zu finden, was Fitzroys plötzlichen Tod durch Gift erklärt hätte. 

Die Atmosphäre im Saal hatte sich spürbar verändert. Die Leute nahmen Abstand voneinander, als ihnen die volle Bedeutung der Ereignisse klar wurde. Sudbury sprach für sie alle.

»Mylord Gaunt«, begann er in empörtem Ton, »wir haben diesen Tag so freundschaftlich begonnen, aber binnen weniger Stunden sind zwei aus unserer Mitte tot, gemein hingemordet.«

»Was wollt Ihr damit sagen?« fauchte Clifford. »Die Schuld an diesen Todesfällen kann man doch nicht dem Regenten in die Schuhe schieben.«

»Ich beschreibe nur, was geschehen ist«, versetzte der Gildemeister geschmeidig.

»Euer Gnaden.« Entschlossen, die Situation in den Griff zu bekommen, wandte Gaunt sich an seinen Neffen. »Euer Gnaden«, wiederholte er, »Ihr solltet Euch zur Ruhe begeben. Sir Nicholas!« Er funkelte den königlichen Hauslehrer an.   

»Wir gehen jetzt«, erklärte Richard. »Aber, liebster Onkel, im Rathaus wurden zwei Morde begangen. Jemand muß dafür zur Rechenschaft gezogen werden.« Der junge König machte auf dem Absatz kehrt und verließ den Rosensaal, gefolgt von Hussey und dem Arzt.    

Gaunt wartete, bis sie gegangen waren. »Räumt den Saal!« befahl er dann dem Offizier.

»Sir«, warf der Truchseß ein, »das Bankett ist noch nicht zu Ende. Soll ich den Nachtisch auftragen lassen?«

Gaunts wütender Blick beantwortete seine Frage, und der Truchseß und die übrigen Bediensteten eilten hinaus. Leise befahl Clifford den Bogenschützen und Soldaten, ebenfalls zu verschwinden. Kaum hatte er die Tür hinter ihnen geschlossen, als ein lautes Klopfen sie ihn wieder öffnen ließ. Athelstan sah draußen einen livrierten Diener, der ein paar Worte murmelte und Clifford ein Pergament in die Hand drückte. Clifford schloß die Tür wieder, trat in die Mitte des Raumes und las, was auf dem Pergament stand; dann reichte er es dem Regenten. Gaunt studierte es, und Wut loderte in seinem Gesicht.

»Setzen!« befahl er. »Ich habe Neuigkeiten für Euch!«

Alle gehorchten, auch Cranston und Athelstan. Gaunt nahm auf dem Stuhl des Königs Platz und hielt das Stück Pergament vor sich. Sie warteten, bis vier Bogenschützen auf Cliffords Befehl hereingekommen waren, Fitzroys Leiche ohne große Umstände in ein Leintuch gewickelt und so sorgfältig wie einen Haufen Müll hinausgeschleppt hatten. Gaunt schaute in die Runde der stummen, aufmerksamen Gäste.

»Ich habe hier eine Proklamation!« Seine Stimme wurde zu einem Brüllen. »Von dem verbrecherischen Verräter, der sich Ira Dei nennt!« Er warf Clifford das Pergament zu.

Der Edelmann strich es glatt. »›Sir Thomas Fitzroy‹«, las er dann vor, »›Hingerichtet für Verbrechen wider das Volk. Gezeichnet, Ira Dei.‹« Er blickte auf, und Athelstand spürte die Angst bei allen Gästen Gaunts. Sogar Cranston, der nicht so leicht einzuschüchtern war, senkte den Kopf.

»Was ist das?« murmelte Goodman. »Wer ist dieser Übeltäter, der die Größten der Stadt niederstrecken kann?«

»Ich weiß es nicht«, sagte Athelstan und versuchte, die Atmosphäre der Angst zu vertreiben. »Aber jetzt stehen drei Dinge fest. Erstens: Fitzroy wurde ermordet. Zweitens: Der Mord wurde von dem Mann begangen, der sich Ira Dei nennt - oder in seinem Auftrag.« Er schwieg und warf Cranston einen Seitenblick zu.

»Und drittens?« fragte Gaunt.

»Euer Gnaden, es liegt auf der Hand. Fitzroys Tod ist noch nicht bekanntgegeben worden. Diese Proklamation, die an die Rathaustür angenagelt war, beweist: Entweder befindet sich Ira Dei in diesem Raum und hat den Brief von einem seiner Schergen anbringen lassen, oder einer seiner Leute ist unter uns, und dieser ›Zorn Gottes‹, wie er sich nennt, hat das Pergament selbst angebracht.«

»Was ist mit der Wache?« fragte Cranston. »Als wir kamen, haben wir doch draußen die Garde gesehen.«

»Als das Bankett begonnen hatte, wurde sie ins Rathaus zurückbeordert.«

»Dann hat mein Schreiber offenbar recht«, stellte Cranston in scharfem Ton fest. »Wie Ihr es auch deuten mögt, Euer Gnaden: In Eurer Mitte befindet sich ein mörderischer Verräter!«

Schon bei Athelstans Worten hatten alle die Brauen hochgezogen. Als der Coroner sie jetzt wiederholte, brach große Bestürzung aus.

»Was redet Ihr da?« schrie Goodman und sprang auf; alle höfische Etikette war vergessen.

»Es ist unerläßlich!« rief der stutzerhafte Denny. »Euer Gnaden, wir müssen sofort das Gold inspizieren, das jeder von uns in der Truhe der Rathauskapelle hinterlegt hat!« Er zog den Schlüssel hervor, der an einer Silberkette an seinem Hals hing, ganz ähnlich dem, den Clifford dem toten Fitzroy abgenommen hatte.

»Der Meinung bin ich auch«, erklärte der rothaarige Sudbury, dessen Gesicht von dem Wein, den er trank, noch röter war als sein Schopf. »Euer Gnaden, das ist eine Katastrophe. In unser aller Interesse muß die Truhe sofort überprüft werden.«

Gaunt sah Clifford an, und der nickte. Der Regent nahm eine Silberkette ab, die er um den Hals trug. Der Schlüssel, der daran baumelte, blinkte im Kerzenschein.

»Es ist wohl am besten so«, pflichtete er bei.

Clifford rief die Wache, und angeführt von vier Soldaten mit Fackeln, marschierten Gaunt und seine jetzt bedrückten Gäste, dazu Cranston und Athelstan, durch die Gewölbegänge, die breite Holztreppe hinauf und in die kleine Rathauskapelle. Für einen Augenblick blieben sie im Eingang stehen, spähten in die Dunkelheit und schnupperten den Weihrauchduft; die Wache zündete Fackeln an und die Kerzen, die auf dem Hochaltar standen. Die Kapelle, ein kleines Juwel mit blankpolierten Marmorsäulen, Mosaikfußboden und bemalten Wänden, erwachte zum Leben. Der Marmoraltar war mit reinweißen Tüchern bedeckt. Sie gingen darauf zu. Gaunt zog die Tücher mit entschlossener Bewegung beiseite. Unter dem Altar stand eine lange, mit Eisenbändern verstärkte Holzkiste auf vier Säulen. Trotz der schlechten Beleuchtung konnte Athelstan die sechs Schlösser an der Seite erkennen.

»Herausziehen!« befahl Gaunt.

Zwei Soldaten zogen die Truhe vor, so daß sie vor dem Altar stand. Schon dieses Unternehmen verursachte Bestürzung, denn die Truhe war unerwartet leicht. Lautstark befahl Gaunt Ruhe, dann steckte er seinen Schlüssel ins Schloß und drehte ihn um; Clifford, der Fitzroys Schlüssel hatte, tat es ihm nach, und die übrigen Gildemeister folgten. Die Beschläge wurden heruntergeklappt und die Truhe geöffnet. Athelstan und Cranston spähten den anderen über die Schultern.

»Nichts!« hauchte Marshall.

Flinker als der Rest drängte sich Cranston nach vorn und hob das Stück gelbes Pergament auf, das auf dem Boden der Truhe lag.

»›Diese Steuer wurde eingetrieben«, las er vor, »›von der Großen Gemeinschaft des Reiches. Gezeichnet: Ira Dei.‹«

»Das ist unerträglich!« schrie Denny. »Mylord Gaunt, wir sind betrogen worden!«

Aber der Regent ließ sich nur totenbleich auf den Chorstuhl fallen, starrte ins Dunkel und bewegte stumm die Lippen. Cranston, der John von Gaunt seit Kindertagen kannte, hatte ihn noch nie so verängstigt und ratlos gesehen.

»Das ist Teufelswerk«, murmelte Gaunt.

Niemand achtete auf seine Worte; die Gildemeister schrien und fluchten durcheinander. Clifford stand mit offenem Maul da und starrte in die leere Truhe. Cranston packte ihn grob an der Schulter.

»Um Himmels willen, Mann!« zischte er. »Laßt die Kapelle räumen. Das nützt doch alles nichts.«

Clifford fuhr aus seinen Gedanken hoch und klatschte laut in die Hände. »Mylord Gaunt muß über diese Sache nachdenken!« rief er in das Durcheinander.

»Über welche Sache?« kreischte Sudbury. »Mylord Gaunt streckt die Hand aus, und wir ergreifen sie. Er redet von Freundschaft zwischen ihm und der Stadt -und jetzt sind zwei von uns tot. Das Gold, das wir hier hinterlegt haben, ist gestohlen worden, und der Missetäter Ira Dei mordet und stiehlt nicht nur, sondern macht uns auch noch alle zum Gespött. Was sollen wir unseren Gilden berichten, he? Wie sollen wir unseren Brüdern beibringen, daß Tausende Pfund Sterling verschwunden sind?«

»Mylord Gaunt wird etwas unternehmen«, antwortete Cranston. »Er ist der Regent und handelt im Namen der Krone. Will irgend jemand etwa Hochverrat begehen und behaupten, Mylord Gaunt sei für all das verantwortlich?« Er starrte Bürgermeister Goodman an, der mit verdatterter Miene am Altar lehnte.

»Räumt jetzt die Kapelle. Mylord Bürgermeister, Ihr solltet noch bleiben.«

Endlich hatte Cranstons Autorität sich durchgesetzt, und die Gildemeister wanderten murrend und sich noch ein paarmal umschauend hinaus. Gaunt wartete, bis sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, dann hob er das Gesicht.

»Sir John, Bruder Athelstan, ich danke Euch.« Er erhob sich. »Aber was sollen wir jetzt tun? Die Gildemeister haben recht. Jeder von ihnen hat tausend Pfund Sterling verloren. Mountjoy und Fitzroy sind tot, und Ira Dei tanzt um mich herum, als wäre ich ein verfluchter Maibaum.« Er gestikulierte wild. Athelstan und Cranston setzten sich, Goodman und Lord Adam Clifford ebenfalls. Gaunt rieb sich die Augen, dann sah er Cranston an.

»Was schlagt Ihr vor, Mylord Coroner?«

Cranston schüttelte den Kopf. Athelstan entging nicht, daß ein Funke von Ärger im Auge des Regenten aufsprühte. Sir John würde rasch etwas unternehmen müssen, wenn er nicht für die Wut im Herzen des Regenten den Sündenbock spielen wollte.

»Euer Gnaden.« Athelstan stand auf. Er bemühte sich, seine Müdigkeit abzuschütteln und das Verlangen nach seiner eigenen, stillen Kirche in Southwark niederzukämpfen.

»Euer Gnaden«, wiederholte er, »zwei Männer wurden niederträchtig ermordet, aber alle Mörder begehen Fehler, und wir müssen die Ereignisse dieses unheilvollen Tages noch überdenken. Wie jedoch das Gold aus einer Truhe verschwinden kann, die nur mit sechs einzelnen Schlüsseln zu öffnen ist, bleibt rätselhaft. Ich habe dazu mehrere Fragen. Erstens: Wer hat die Truhe angefertigt?«

»Peter Sturmey«, sagte Clifford, »ein vertrauenswürdiger Schlosser in Diensten der Krone. Ich bezweifle sehr, daß er in dieser Sache zum Verräter werden würde. Sein eigener Sohn ist ein Schatzbeamter, der noch vor kurzem in Colchester beim Eintreiben von Steuern in ein Handgemenge geriet.«

Athelstan hob die Hand. »Was ist mit der Truhe? Mylord Regent, dürfen wir sie vielleicht untersuchen?«

Gaunt grunzte zustimmend. Goodman schaute zu, als Athelstan, unterstützt von Cranston und Clifford, die Truhe umdrehte, die Holzwände abklopfte und die Schlösser betrachtete.

Cranston schüttelte den Kopf. »Eine solide, anständige Kiste«, sagte er leise und richtete sich auf. »Geheimfächer hat sie keine.« Er studierte Beschläge und Schlösser. »Daran hat sich niemand zu schaffen gemacht.«

Athelstan klopfte sich den Staub von der Kutte. »Damit wären wir bei meiner dritten Frage. Könnte es einen Generalschlüssel geben?«

»Unmöglich!« zischte Clifford. »Jedes Schloß ist einzigartig.« Er zog zwei der Schlüssel hervor, die die Gildemeister zurückgelassen hatten. »Ich bin kein Schlosser, Bruder, aber seht sie Euch sorgfältig an. Schaut!« Er hielt die beiden Schlüssel gegen das Kerzenlicht. »Seht Ihr die Zacken und Kerben in den Schlüsseln? Jeder ist deutlich anders als die anderen. Mylord Gaunt hat darauf bestanden, daß das so ist.«   

Athelstan rieb sich die Lippen, um seine Bestürzung zu verbergen.    

»Eure vierte Frage liegt auf der Hand«, sagte Clifford. »Hat Sturmey von den Schlüsseln Duplikate hergestellt? Aber dann«, fuhr er hastig fort, als er den Regent den Kopf schütteln sah, »wäre Sturmey ein Verräter, der fröhlich seine Schlüssel weitergibt, damit jemand anderes die Schlösser öffnen kann.«

»Bei den Zitzen des Satans!« murmelte Cranston. »Wie konnte es geschehen? War die Kapelle bewacht?«

Goodman zuckte die Achseln. »Nein, warum auch? Die Truhe war schwer durch das Gold, und bei sechs Schlössern…« Er ließ den Satz unvollendet.

»Wer hat das alles geplant?« fragte Athelstan. »Ich meine, die Goldbarren, die Truhe…«

Clifford verzog das Gesicht und sah Goodman an. »Der Gedanke, das Gold hier in eine Truhe zu legen, stammt von Mylord Gaunt«, sagte er. »Aber ich selbst und Sir Gerard Mountjoy haben Sturmey ausgesucht.« Er lächelte. »Darauf haben die Gildemeister bestanden.«

»Weil sie mir nicht trauten!« fauchte Gaunt. »Ich hatte nichts zu tun mit dem Bau der Truhe, der Herstellung der Schlösser oder der Gestaltung der Schlüssel. Ich und die Gildemeister haben entschieden, das alles lieber unseren werten Beamten zu überlassen. Sie haben Truhe und Schlüssel heute morgen geradewegs aus Sturmeys Werkstatt hergebracht.« 

»Und bevor Ihr fragt«, warf Lord Adam ein, »keiner von ihnen hatte jemals alle sechs Schlüssel auf einmal in seinem Besitz. Drei hat der Bürgermeister gekauft, Mountjoy den Rest. Fitzroy und Sudbury waren Zeugen der Transaktion, und Stadtbüttel haben die Truhe hergetragen.«

Cranston spähte mit schmalen Augen ins Dunkel, wie er es immer tat, wenn er in Gedanken versunken war.

»Sir John!« rief Athelstan. »Was ist denn?«

Cranston schmatzte - ein sicheres Anzeichen dafür, daß er trotz der späten Stunde allmählich seinen Rotwein vermißte.

»Sturmey«, sagte er. »Der Name Sturmey sagt mir etwas. Wie kommt das, hm? Warum sollte ein angesehener Schlosser, dessen Dienste die großen und vornehmen Herren in Anspruch nehmen, in meiner Erinnerung eine Saite erklingen lassen?«

Athelstan grinste. Cranstons Gedächtnis war wunderbar. Er kannte die Gauner von London beim Namen und die meisten auch von Ansehen, und sogar im dichten Treiben der Cheapside konnte er Taschendieben und Beutelschneidern seine Warnung zubrüllen.

»Woran erinnert Euch Sturmeys Name denn?« wollte Gaunt sofort wissen.

Der Coroner schüttelte den Kopf. »Das fallt mir noch ein.« Er verbeugte sich. »Mylord Regent, wenn Ihr mich und meinen Schreiber jetzt entschuldigen wollt - wir müssen diesen Schlosser unbedingt noch heute abend besuchen. Wo wohnt er?«

»In der Lawrence Lane, Ecke Mercery«, antwortete Clifford.

Cranston grinste Athelstan an, der ihn erschöpft und wütend anfunkelte. »Dann wollen wir dem Meister Schlosser in der Lawrence Ecke Mercery einen Besuch abstatten und ihm ein paar Fragen stellen, wie?« Noch einmal verneigte er sich vor dem Regenten. Gaunt wandte den Blick ab. Cranston zuckte die Achseln und verließ die Kapelle, gefolgt von einem niedergeschlagenen Athelstan.

»Cranston!«

Sir John drehte sich um. Gaunt stand auf der Altartreppe.

»Ihr wißt, daß die Gildemeister wiederkommen werden. Oh, sie werden vernünftig sein. Sie werden eine gewisse Frist setzen, bis sie ihr Gold und die Antwort auf ihre Fragen bekommen.« Er drohte mit dem Finger. »Auch ich brauche Antworten, Mylord Coroner. Innerhalb von höchstens zehn Tagen.« Er ließ die unausgesprochene Drohung in der Luft hängen. Cranston machte auf dem Absatz kehrt und marschierte aus der Rathauskapelle.