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Eadric war immer noch zornig. Dieses Weib hatte es gewagt, sich seinen Befehlen zu widersetzen! Er würde ihr derartigen Ungehorsam austreiben, und zwar sofort. Nun hatte er sie schon mal in seinem Bett, das war die beste Gelegenheit dazu. Hier konnte er ihr zeigen, wer ihr Herr war!

Immerhin wehrte sie sich nicht in dieser lästigen Art und Weise, wie sie manche der dummen Weiber aus der Küche an den Tag legten. Nein, sie begann sogar, an den Verschnürungen seines Hemdes herumzunesteln. Das gefiel ihm, endlich einmal etwas anderes als die unterdrückten Schluchzer dieser jungen Dinger.

Ihre Hand schlüpften unter den Stoff und strich sanft über seine Brust. Die Haare in seinem Nacken stellten sich auf.

Was tat sie da?

Er spürte, wie das Blut in seine Lenden schoss.

Eadric zog das Hemd über den Kopf, fasste ihre Schulter und drückte sie in die Kissen. Legte sich neben sie und presste seinen Unterkörper gegen den ihren. Das war gut. Diese Hebamme Susannah war nicht nur nett anzusehen, sie fühlte sich auch nicht schlecht an. Er rieb sich an ihr und spürte deutlich, wie seine Erregung zunahm.

Ihre Fingerspitzen begannen, um seine Brustwarzen zu kreisen. Als sie langsam über seine dunklen Brusthaare strichen, bekam er eine eigenartige Gänsehaut am ganzen Körper. Diese Frau bescherte ihm durchaus angenehme Gefühle, das konnte er nicht leugnen.

Ihre Hand kroch an seinem Rücken entlang, erst hinauf bis zu den Schultern, die sie behutsam knetete, dann hinab bis ganz nach unten. Direkt über dem Bund seiner Hose beschrieben ihre Finger sanfte Kreise.

Er atmete geräuschvoll aus.

„Was tust du da, Weib?”, fragte er und wunderte sich, dass seine Stimme so heiser klang.

Sie hörte nicht auf, ihn zart zu berühren. „Milord, hat Euch tatsächlich noch keine Frau auf diese Art angefasst?“
„Ich habe nie danach verlangt!“, sagte er schnell.

Das Spiel ihrer Hände machte es ihm schwer, einen klaren Kopf zu behalten. „Niemals”, betonte er nochmals.

Er musste sich zusammenreißen und die Oberhand behalten, er war schließlich der Mann!

Eadric stützte sich auf den Unterarm auf und beugte sich über ihren Oberkörper. Ihre Brüste lagen einladend vor ihm und bewegten sich mit ihrem Atem auf und ab. Er befreite sie aus der Bluse und berührte sie, vorsichtiger als sonst. Ließ seine Hand darüber wandern und umfing sie, erst eine, dann die andere. Sie waren wunderbar weich und warm, seine Hand schmiegte sich an ihre Rundungen. Am liebsten hätte er seinen Kopf darin versenkt und ihren Duft eingeatmet.
Susannah strich sachte von der Schulter aus über seine Oberarme.
„Aber Herr”, sagte sie leise, „vielleicht ist es einfach nur lange her. Als Kind hat Euch Eure Mutter sicherlich in den Arm genommen oder einen Gute-Nacht-Kuss gegeben.“

„Meine Mutter hatte für derartige Verweichlichungen absolut nichts über”, stellte er klar.

Ihre Finger waren in seinen Nacken gewandert, wo sie ganz sanft über seine Haut strichen und langsam durch sein Haar fuhren. Ein heißer Schauer lief seine Wirbelsäule hinunter und sammelte sich in seinen Lenden.

Unwillkürlich schloss er die Augen, denn eine lang vergessene Erinnerung brach über ihn herein. Cecelya. Seine Amme. Auf deren Schoß war er manchmal gesessen und sie hatte genauso durch seine Haare gestrichen. Immer und immer wieder, wenn er wütend gewesen war. Oder traurig. So lange, bis er sich beruhigt hatte.

Die gute, alte Cecelya, die ihm hinter dem Rücken seiner strengen Mutter manchmal ein Märchen erzählt hatte. Oder ihn in den Arm genommen. Heimlich. Und dafür unbarmherzig Prügel geerntet hatte, sobald seine Mutter davon erfahren hatte.

„Wer war diese Cecelya”, flüsterte die Hebamme.

Er erschrak. Hatte er den Namen laut ausgesprochen?

Sie machte ihn aber auch wirklich verrückt mit ihren Hände, die überall zugleich waren, mit diesem weichen Körper, mit dieser sanften Art. Mit ihrem warmen Atem, der über seine Brust glitt wie der zarte Windhauch eines Sommertages.

„Sie hat mich die ersten Jahre aufgezogen. Bis meine Mutter schließlich meine Ausbildung übernahm”, erklärte er, ohne zu wissen, wieso eigentlich.

Ihre Fingernägel fuhren mit leichtem Druck an seiner Wirbelsäule hinunter und ließen ihn erbeben. Eadric stöhnte leise. Blut schoss in seinen Unterleib und steigerte seine Erregung mehr und mehr. Er fingerte am Verschluss seiner Hose herum, öffnete diese und schob sie nach unten. Endlich konnte er sein hartes Glied befreien. Es berührte ihre warme Haut am Bauch, pulsierte, pochte, verlangte nach mehr, rieb immer heftiger an ihr. Eadrics Verlangen wurde immer unerträglicher. Er musste dieses Weib haben, jetzt, sofort!

Sie fuhr mit ihren Fingern an der Außenseite seiner Oberschenkel entlang, jagte ihm lustvolle Schauer durch den Leib, legte dann ihre Hände auf sein Gesäß und begann zu kneten.

Eadrics Stöhnen wurde lang gezogener. Zum Teufel, was tat diese Frau nur mit ihm? Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, überall spürte er ihre Haut, ihre Hände, ihren Atem.

Er senkte den Kopf, vergrub ihn in ihren langen Haaren, rieb mit seinem Glied an ihrem Körper entlang. Er wollte mehr von ihr spüren, alles, in sie eindringen, sich in sie versenken, sie ganz besitzen. Doch er kam gar nicht dazu, seine Hüfte von ihr zu heben. Ihre Berührungen raubten ihm den Verstand.

Wieder ihre Finger in seinem Nacken, unendlich langsam, unerträglich sanft, Gänsehaut überall, ihre andere Hand presste seinen unteren Rücken fest an ihren Bauch, den sie ihm entgegendrückte, warme Haut, weich wie feinste Seide. Er keuchte. Entkam ihrem Griff nicht, mit dem sie sein Gesäß knetete, kraftvoll, mit beiden Händen, pure Lust.

Sie sollte weitermachen, nur nicht aufhören, weiter, weiter!

Er konnte seine Erregung nicht mehr steuern, unaufhaltsam rollte sein Höhepunkt auf ihn zu und ließ ihn alles vergessen. Gleich, gleich war es soweit!

Er drückte sich gegen sie, fest, fester, rieb immer schneller, verlor jegliche Kontrolle. Er musste… Konnte nicht mehr länger… Seine Finger krallten sich in das Bettlaken.

Als sich Susannahs Hände fest in sein Gesäß vergruben, stöhnte er laut auf und ergoss sich zuckend auf ihren Leib.

Erschöpft blieb er noch auf ihr liegen. Langsam ebbten die wohligen Wellen ab und sein Atem beruhigte sich etwas. Eadric kam nach und nach wieder zu Sinnen.

Zum Henker, er war nicht einmal richtig in ihr drin gewesen!

Und doch hatte er noch nie einen so heftigen Rausch erlebt, wenn er sich ein Weib ins Bett geholt hatte.

Trotzdem – das würde er ihr nicht noch einmal durchgehen lassen! Das nächste Mal – und es würde ein nächstes Mal geben, das stand völlig außer Frage, so gut, wie dieses Weib sich anfühlte – würde er in sie eindringen, hart und tief und nach seinem eigenen Takt, so wie es sich für einen Mann gehörte.

Er rollte von ihr herunter und musterte sie argwöhnisch. Sie hatte die Augen geschlossen und atmete schnell. Eadric musste grinsen. Selbstverständlich hatte es ihr gefallen. Er zog die Bettdecke über seinen schweißnassen Bauch, drehte sich auf die ihr zugewandte Seite und legte eine Hand auf ihre Brust. Normalerweise ließ er die Frauen nicht in seinen Gemächern übernachten, aber heute würde er eine Ausnahme machen.

Er schloss zufrieden die Augen und schlief schnell ein.