8. Du und dein Amazon!

 

Eigentlich müsste es heißen: Du und deine Amazon-Kindle-Seite. Denn genau um die geht es jetzt. Wenn du in deinem Browser „www.Amazon.de/meinkindle“ eingibst (natürlich ohne Anführungszeichen), dann kommst du zu all den Einstellungen und Informationen, die deine Kindle-Aktivitäten bei Amazon betreffen. Ebenso gut kannst du auch auf Amazon.de gehen und dann im linken Menü auf „Kindle“ und dann im aufklappenden Fenster auf „Mein Kindle“ klicken. Das Ergebnis ist das gleiche.

Gehen wir die Einstellungen – in der gebotenen Kürze – einfach Punkt für Punkt durch. Wenn du die Seite aufrufst, ist als Anzeige der Menüpunkt „Bücher“ unter „Ihre Kindle-Bibliothek“ (beides ganz links) voreingestellt. Dort hast du eine Übersicht über sämtliche eBooks, die du bei Amazon gekauft hast – „kostenlose Käufe“ eingeschlossen. Du erfährst dort den Titel, den Autor und das Kaufdatum deiner Bücher. Mit dem Button „Aktionen“ (ganz rechts) kannst du dir ein Buch erneut auf den Kindle schicken lassen… oder es „aus der Bibliothek entfernen“. Wenn du es dir erneut auf den Kindle schicken lässt, ist das genauso, als ob du es direkt vom Kindle aus dem Archiv anforderst. Wenn du es hingegen löschst, dann ist das nicht wie auf dem Kindle – dann ist es endgültig. Noch einmal: Wenn du mit dem „Aktionen…“ Button Bücher aus deiner dort aufgeführten Kindle-Bibliothek entfernst, dann kommst du an diese Bücher nicht mehr heran… außer: du kaufst sie erneut. Es gibt keine Möglichkeit, die Löschung rückgängig zu machen. Also bitte: Vorsicht!

Mit dem Suchfeld über der Buchliste kannst du auch nach einem bestimmten Titel suchen. Es handelt sich allerdings um keine Volltextsuche (das wäre auch wenig praktikabel), sondern du kannst nur nach Begriffen aus dem Titel und Autorennamen suchen.

Wenn du dir auf der linken Seite den Menüpunkt „Ihre Kindle-Bibliothek“ noch einmal anschaust, wirst du feststellen, dass es neben der Rubrik „Alle Artikel“ und „Bücher“ auch noch Zeitungen, Zeitschriften und persönliche Dokumente gibt. Zeitungen und Zeitschriften werden auf dem Kindle vermutlich noch lange keine erwähnenswerte Rolle spielen. Dafür müsste es erst Kindles mit großem (und eventuell farbigem) Display zu konkurrenzfähigen Preisen geben. Und die Rubrik „Persönliche Dokumente“ umfasst die Dateien, die du selbst per eMail auf den Amazon-Server geschickt hast.

In Amerika gibt es zudem noch Singles und außerdem die Möglichkeit, Blogs mit dem Kindle zu abonnieren. Was es bedeutet, Blogs zu abonnieren… dieses Wissen setze ich mal bei jedem Leser voraus. Das Wissen, warum das in Deutschland (noch) nicht möglich ist, liegt wohl allein bei Amazon. Singles… das sind im Prinzip kurze Bücher. Länger als ein Zeitschriftenartikel, aber doch deutlich zu kurz für ein Buch. Singles gibt es hier natürlich auch noch nicht. Selbst in Amerika läuft derzeit noch die Testphase, ob dieses Medium vom Publikum angenommen wird. Aktuell sieht es so aus, dass die Singles von Prominenten recht gut laufen, die von unbekannten Autoren so gut wie gar nicht. Just, da ich diese Zeilen schreibe, hat Amazon gemeldet, dass inzwischen die Zahl von 2 Millionen Single-Verkäufe überschritten wurde. Hier wäre diese Zahl eine Sensation, gemessen am amerikanischen eBook-Markt ist sie allerdings äußert niedrig.

Unter der Auswahl zwischen Büchern, Zeitungen und so weiter gibt es noch die Angabe, wie viele offene Bestellungen vorliegen. Offene Bestellungen sind die eBooks, die deinem Kindle bisher noch nicht zugestellt werden konnten, vielleicht weil er ausgeschaltet ist oder keinen Internetzugriff hat. Du kannst auf diesen Punkt klicken und dir die Bücher aktiv zuschicken lassen, bzw. sie vom Computer herunterladen, um sie per USB auf den Kindle zu laden. Alternativ kannst du auch an deinem Kindle im Menü den Punkt „Sync & Download“ wählen, dann werden diese Bücher abgerufen.

 

Die nächste große Rubrik (eins darunter) heißt „Ihr Kindle-Konto“. Im ersten Menüpunkt („Einen Kindle registrieren“) kann man einen neuen Kindle mit seinem Amazon-Account verknüpfen. Hierzu gibt man einfach die Seriennummer des Gerätes an und klickt auf „Anmeldung“. Den Rest erledigt Amazon ganz von selbst. Die Seriennummer findet sich übrigens im Menü „Einstellungen“ unter „Geräteinfo“ (Device Info“).

Im nächsten Punkt „Meine Geräte verwalten“ kann man – wer hätte es gedacht – seine Geräte verwalten. Dort sind die Kindles aufgeführt, die mit deinem Account verbunden sind. Du findest nicht nur eine Übersicht der Geräte selbst, sondern auch die Seriennummern sowie die eMail-Adresse, über die du Dokumente auf den jeweiligen Kindle schicken kannst. Diese eMail-Adresse ist übrigens nicht mit dem Gerät verbunden, sondern richtet sich nach deinem Amazon-Account. Würdest du den Kindle mit einem anderen Account verbinden, hätte er auch eine neue eMail-Adresse. Das liegt daran, dass es nicht möglich ist, direkt eMails an den Kindle zu schicken. Vielmehr schickst du sie an Amazon, von wo deren Anhang dann – gegebenenfalls nach Umwandlung ins passende Format – an den Kindle weitergeleitet wird.

Wenn du einen Kindle von deinem Account trennen willst, zum Beispiel weil du ihn verkaufst, dann kannst du das mit einem Klick auf „Abmelden“ (neben dem Gerät ganz auf der rechten Seite) blitzschnell erledigen. Wobei noch anzumerken ist, dass du das bei einem Verkauf oder wenn du den Kindle verschenkst auch wirklich tun solltest. Wenn du den Kindle nicht von deinem Account trennst, kann der nächste Besitzer damit fröhlich auf deine Kosten eBooks bestellen.

Wenn du auf der Seite weiter nach unten scrollst, das wurde ja bereits besprochen, kannst du die Synchronisierung zwischen deinen Geräten ein- oder ausschalten. Wenn du selbst alle Geräte benutzt, ist es sehr sinnvoll, die Synchronisierung entsprechend der Voreinstellungen eingeschaltet zu lassen. Auf diese Weise sind alle Geräte immer auf dem aktuellen Stand, sowohl was die Seite betrifft, die du gerade liest, als auch in Bezug auf Notizen und Markierungen in den Büchern. Wenn die Geräte hingegen von unterschiedlichen Personen verwendet werden, ist eine Synchronisation eher störend.

Der nächste Punkt, „Abonnementeinstellungen“ ist für dich vermutlich eher uninteressant. Hier werden Abos aufgeführt – so vorhanden. Da sich aber 6“ Bildschirme mit bis zu 16 Graustufen weder für Zeitungen noch für Zeitschriften eignen, wird ein solches Angebot wohl selten wahrgenommen. Falls zukünftig in Deutschland Blogs für den Kindle abonniert werden können, werden sie vermutlich auch in dieser Rubrik aufgeführt werden.

Als nächstes kommen die Zahlungseinstellungen. Auch diese sind wenig interessant. Man kann per Kreditkarte oder Lastschrift zahlen. Üblicherweise entspricht die Zahlungsart bei eBooks den Zahlungsmodalitäten, die du auch bei deinen anderen Amazon-Käufen ausgewählt hast.

Jetzt wird es wieder interessant. Unter „Persönliche Dokumente-Einstellungen“ (bin ich der einzige, der sich an diesem Deutsch stört? Wie wäre denn: „Einstellungen für persönliche Dokumente“ – ist nur 2 Zeichen bzw. 4 Stellen länger) kannst du tatsächlich auch mal wieder etwas machen.

Im obersten Punkt („Kindle eMail-Adressen“) kannst du die eMail-Adresse deines Kindle verändern. Das darfst du auch ruhig mal wagen. Es heißt schließlich nicht umsonst: Die eMail eines Kindle ist nicht in Stein gemeißelt. Oder so ähnlich. Jedenfalls: Wenn dir die Festlegung durch Amazon nicht gefällt, dann gibst du einfach eine andere Adresse ein. Nicht einmal dein Account-Name muss noch darin enthalten sein. Nur das „@Kindle.com“ ist unveränderlich. Einige Augenblicke nachdem du eine Änderung eingetragen und bestätigt hast, wird auch der betroffene Kindle entsprechend aktualisiert.

Der nächste Punkt, gleich darunter, betrifft die Archivierung persönlicher Dokumente auf den Amazon-Servern. Wenn du Amazon einigermaßen vertraust und nicht wirklich mit streng geheimen Informationen hantierst, dann solltest du die Archivierung ruhig – entsprechend den Standardeinstellungen – aktiviert lassen. Der Unterschied ist eigentlich nur folgender: Wenn du eine Datei per eMail-Anhang an deinen Kindle schickst, bearbeitet Amazon diese und leitet sie dann weiter. Wenn die persönliche Archivierung aktiviert ist, dann verbleibt eine Kopie auf den Amazon-Servern. Wenn nicht – nicht. Demensprechend kann man die 5 GB in der Amazon-Cloud natürlich nur nutzen, wenn die Archivierung aktiviert ist.

Gleich darunter – auch das haben wir schon behandelt – sind dann die eMail-Adressen aufgelistet, die berechtigt sind, Daten auf deine Kindles zu schicken. Diese Liste lässt sich mit weiteren eMail-Adressen ergänzen, wenn man auf „Neue bestätigte eMail-Adresse hinzufügen“ klickt und diese dann dort eingibt. Derzeit kann man nicht zwischen den Berechtigungen für verschiedene Geräte unterscheiden, soll heißen: Wer an einen Kindle dieses Accounts Dokumente schicken darf, der darf an alle Kindles dieses Accounts Dokumente schicken. Vielleicht sollte Amazon die 50,- Euro investieren, damit ein Informatik-Student das schnell mal ändert.

In den darauf folgenden Ländereinstellungen (links) kannst du schließlich dein .de-Konto in ein .com-Konto umwandeln. Das sieht ganz einfach aus, ist es auch, allerdings solltest du diese Option wirklich nur wählen, wenn du auch wirklich in die Staaten umziehst. Um bei Amazon.com einkaufen zu können, verlangt Amazon nämlich eine Postadresse im Zielland. Wer die nicht hat, bekommt spätestens dann Probleme, wenn er das nächste Mal einen stofflichen Artikel bestellen will.

 

Dann folgt die Rubrik Kindle-Support. Der obere Menüpunkt heißt „Kindle-Hilfe Homepage“. Und in der Tat, wenn du dort klickst, verlässt du die Mein-Kindle-Seite. Du landest – wie der Name schon sagt – auf einer umfangreichen Seite, die voll ist mit FAQs (regelmäßig gestellten Fragen) und deren Beantwortung, mit Beispielvideos und allen möglichen Anleitungen, die ein Buch wie dieses überflüssig machen würden, wären sie nur etwas übersichtlicher und unterhaltsamer gestaltet.

Wenn du irgendein Problem mit deinem Kindle hast, stehen die Chancen recht gut, dass du auf diesen Seiten eine Lösung findest. Sollte es sich dabei um eine Lösung handeln, die hier in diesem Buch nicht zu finden ist, schreib mir bitte eine Nachricht. Ich werde mich nach Kräften bemühen, dieses Versäumnis nachzuholen.

Der Punkt darunter, „Erste Schritte – Handbuch“ ist ähnlich wie die „Kindle-Hilfe-Homepage“, allerdings weniger umfangreich. Außerdem ist dort nur der Kindle Keyboard erwähnt. Du erfährst, wie du ihn mit einem WiFi-Netzwerk und deinem Amazon-Account verbindest. Warum hier die anderen Kindle-Modelle nicht erwähnt werden… niemand weiß es.