3. Erste Schritte!

 

Normalerweise wirst du deinen neuen Kindle auf der Internetseite von Amazon bestellen. Amazon nimmt dir dann einige Arbeit ab, indem die Jungs und Mädels dort deinen Kindle bereits mit deinem Account verbinden. Das bedeutet, wenn du dann bei Amazon eBooks bestellst, werden diese ohne weitere Eingabe per Whispernet direkt auf dein neues Gerät geschickt – ohne dass du dafür irgendwelche zusätzlichen Eingaben machen musst. Amazon vergibt dabei selbstständig einen Namen für deinen Kindle. Wenn dein Amazon-Account beispielsweise auf den Namen „Giacomo Leopardi“ läuft (besondere Grüße an alle, die den Film kennen), dann wird dein Kindle-Name üblicherweise „ Giacomo’s Kindle“ lauten (diese Apostroph-S-Sache ist nach neuer deutscher Rechtschreibung zwar immer noch nicht schön, aber immerhin zulässig).

Alles ganz einfach. So wünschen wir uns das. Jedenfalls meistens. Wer den Kindle aber verschenken möchte, wird über dieses Vorgehen nicht ganz glücklich sein, denn mit diesem bereits vorkonfigurierten Kindle können dann unbegrenzt auf Kosten des Käufers bei Amazon eBooks gekauft werden, ohne dass dafür noch das Benutzerpasswort eingegeben werden müsste. Ein guter Freund wird darauf sicher hinweisen, ein Kind oder eine technisch nicht so versierte Person wird das vielleicht nicht einmal merken und sich einfach freuen, dass ja „da alles kostenlos“ ist.

Wer den Kindle also verschenken will, sollte bereits beim Kauf deutlich machen, dass es sich um ein Geschenk handelt. Eigens dafür befindet sich bei den Kindle-Angeboten unter dem „In-den-Einkaufswagen“-Button auch noch eine „Das-ist-ein-Geschenk“-Option zum Anklicken. Wenn man dort ein Häkchen setzt, wird der Kindle nicht mit dem eigenen (oder einem anderen) Account verbunden. Der Empfänger kann das dann später nachholen. Außerdem wird der Kindle dann in einer neutralen Umverpackung geschickt, damit der Zu-Beschenkende nicht bereits beim Entgegennehmen der Tagespost weiß, was er möglicherweise ein paar Tage später zum Geburtstag bekommt.

Amazon verschickt meistens sehr schnell. Sobald der Kindle eintrifft, wird man sich vermutlich über das doch sehr kleine Paket wundern. Diese Verpackung ist wirklich lustig, denn das Paket ist auch gleichzeitig der Karton des Kindle. Ich beschreibe das hier nicht weiter… du wirst schon sehen.

Nach dem Auspacken wird man sich vermutlich erst einmal freuen und wundern, wie klein und leicht das Gerät doch ist. Und dann gilt es eisern zu sein, noch darf man seinen neuen Begleiter nicht einschalten. Wie bei allen neuen Geräten sollte man zuerst den Akku ganz voll laden. Das ist wichtig. Ein Akku, den man bei den ersten Ladegängen nicht vollständig auflädt, wird nie seine maximale Kapazität erreichen. Nur etwa zwei bis drei Stunden dauert es, dann ist der Akku vollständig aufgeladen.

Diese Werte gelten für das Laden mit einem USB-Ladegerät. Solch eins ist aber beim Kindle nicht dabei. Amazon liefert nur ein Kabel von USB an Mikro-USB mit. Damit kann man Daten vom Computer auf den Kindle übertragen (und andersherum) und den Kindle eben auch laden, was aber meist etwas länger dauert.

In der Praxis macht diese Einsparung sicher Sinn. Fast jeder hat irgendwo ein USB-Ladegerät herumliegen, warum also für den Kindle mehr bezahlen, um noch ein weiteres in der Schublade verschwinden zu lassen. Und wer wirklich keins hat, kann eben über den Computer laden. Oder über das Autoradio. Oder er kauft sich einfach eins, bei eBay sind USB-Ladegeräte für unter 5,- Euro zu bekommen (inkl. Versand).

Nebenbei gesagt: Wenn man eine Weile nichts am Computer macht, dann geht der in den Ruhezustand. Wer dabei gerade seinen Kindle lädt, wird später vielleicht enttäuscht feststellen, dass der Akku immer noch leer ist. Allerdings haben die meisten modernen Computer ein oder zwei USB-Anschlüsse (Notebooks meist einen, Standrechner meist mindestens zwei), die auch im Ruhezustand noch mit Strom versorgt werden. Wenn du deinen Kindle also immer am Computer lädst, solltest du dir die kleine Mühe machen und in der Betriebsanleitung nachsehen, welche das sind.

Sobald der Kindle am Netz hängt, leuchtet eine kleine Diode gelb. Das bedeutet zum einen, dass der Akku geladen wird, zum anderen, dass er noch nicht voll ist. Wenn die Diode auf grün umschaltet, ist der Akku vollständig aufgeladen… oder sollte es zumindest sein. Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, das Ladekabel dann einmal kurz abzuziehen und wieder dran zu stecken. Meist lädt der Akku dann noch einige Minuten weiter. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Akku gerade bei diesen wichtigen ersten Ladezyklen auch wirklich vollständig geladen wird.

Dann ist es endlich sowei: Die grüne Diode leuchtet. Man zieht das Kabel ab, drückt auf den Home-Button, aber… Panik – nichts passiert. Der Kindle geht nicht! Doch, er geht. Eingeschaltet wird der Kindle mit einem kleinen Knöpfchen auf der Unterseite. Kurz drücken und tatsächlich… er geht an.

Ganz kurz noch ein paar Worte zu diesem Ein- und Ausschalter. Wenn man ihn drückt, geht der Kindle also an. Drückt man ihn noch einmal, geht der Kindle in den Ruhezustand. Wenn man ihn fünf Sekunden dauerhaft gedrückt hält, dann geht der Kindle richtig aus (die fünf Sekunden sind erst um, wenn die Diode angefangen und auch wieder aufgehört hat zu blinken). Wo ist der Unterschied? Wenn der Kindle sich im Ruhezustand befindet, dann loggt er sich trotzdem alle paar Minuten mal ins Netz ein und schaut, ob Whispernet neues Material für ihn hat. Wenn er jedoch komplett aus ist (also nach fünf Sekunden drücken), dann macht er gar nichts mehr und spart somit Strom.

Sollte der Kindle einmal abstürzen (ist mir noch nie passiert, könnte aber wahrscheinlicher werden, falls du einen Jailbreak durchführst), kann man den Einschaltknopf 20 Sekunden gedrückt halten. Dadurch wird ein kompletter Neustart ausgelöst.

Amazon hat dem Touch zwar nicht den hochwertigen Schiebeschalter des Kindle Keyboard spendiert, dafür ragt der Knopf aber immerhin etwas weiter aus dem Gehäuse, als es beim Kindle 4 der Fall ist. Versehentlich betätigt wird der Schalter auch so nicht, ist dafür aber auch ohne lange Fingernägel deutlich leichter zu drücken.

 

Also: Erstes Einschalten! Der Bildschirm verändert sich, und man befindet sich in der Gebrauchsanleitung… dem Guide, wenn man ein englischsprachiges Gerät hat. Natürlich will jetzt niemand die Gebrauchsanleitung lesen. Rumprobieren will man.

Wer bereits ein Tablet oder Smartphone hat, probiert unwillkürlich vielleicht eine Wischgeste. Diese funktioniert natürlich, allerdings wird man anfangs die Animation vermissen. Wer auf einem Tablet oder Smartphone „wischt“, der sieht genau, wie er den Bildschirminhalt hin und her schiebt. Nicht so beim Kindle Touch. Dieser blättert um, aber nur, indem er plötzlich die neue Seite anzeigt.

Man kann beim Kindle Touch auf zwei verschiedene Arten umblättern. Entweder mit Wischgesten. Oder indem man auf den Bildschirmt tippt. Um vorwärts zu blättern, muss man mehr oder weniger nur irgendwo hin tippen, dann funktioniert es schon. Zwei Ausnahmen: Wenn man in das linke Fünftel (so in etwa) des Displays tippt, dann blättert der Kindle zurück. Und wenn man in das oberste Fünftel (wiederum: so in etwa) tippt, dann öffnet sich der Zugang zum Menü – wenn dies nicht sowieso schon eingeblendet ist.

Schon nicht schlecht. Aber die Gebrauchsanleitung will man immer noch nicht lesen. Was dann? Vielleicht der Home-Button? Beim Kindle Touch ist dieser nicht beschriftet – das wäre auch unnötig, weil es der einzige Button ist. Er liegt unten in der Mitte. Man kann ihn leicht mit einem Lautsprecher oder Mikrophon verwechseln, vielleicht auch mit einem Lüftungsgitter, aber es ist tatsächlich die Taste „Home“.

Nach dem Druck auf „Home“ kommt man auf die Startseite. Jedoch kaum, dass dies gelungen ist, geht plötzlich ein Fenster auf, in dem man dazu aufgefordert wird, die WiFi-Verbindung einzurichten. Das könnte man auch später machen, besser ist jedoch, man erledigt es sofort. Gleich getan ist Zeit gespart, sagt der Volksmund. Und ohne Internetverbindung ist der Kindle sowieso nur die Hälfte wert, jedenfalls bis man zumindest ein paar Bücher geladen hat.

Der Kindle zeigt nun die verfügbaren WiFi-Netze an. In der Regel sollte man seins schon daran erkennen, dass die Signalstärke höher ist als bei den weiter entfernten Netzen. Aber vielleicht hat man ja auch einen aussagekräftigen Namen festgelegt. Wenn man sein Netzwerk auswählt (einfach drauf tippen), möchte der Kindle als nächstes ein Passwort haben, um sich mit dem Netzwerk verbinden zu können.

 

Kleiner Exkurs 1: Wenn dein Netzwerk jetzt vielleicht wider Erwarten keinen Passwortschutz hat, dann solltest du dies unbedingt ändern. Ansonsten könnte irgendjemand vor deiner Tür parken, sein Notebook anschmeißen und unter deiner IP-Adresse illegale Inhalte aus dem Netz saugen – oder sie dort einspeisen. Viel Spaß bei dem Versuch zu beweisen, dass nicht du das warst. Aber selbst wenn das passiert, während du gerade am anderen Ende der Welt bist, wird es Ärger geben, denn wer ein WiFi-Netz hat, ist dafür verantwortlich … und diese „Betriebshaftung“ erstreckt sich eben auch darauf, dass nicht Hinz und Kunz es von der Straße aus benutzen können.

Denkst du derzeit vielleicht, inzwischen hätte doch jedes WiFi-Netz einen Passwortschutz, sodass der vorangegangene Absatz überflüssig wäre? Weit gefehlt. Man braucht nur einmal mit seinem Smartphone oder Notebook die Straße entlang zu gehen… binnen weniger Minuten findet man fast überall einen ungeschützten Zugang.

Aber selbst dann, wenn ein Netzwerk mit einem Passwort versehen wurde, ist es dadurch noch lange nicht geschützt. Wer noch eine WEP-Verschlüsselung benutzt, könnte das eigentlich auch gleich ganz sein lassen. WEP-Verschlüsselungen lassen sich mit zahlreichen frei im Internet verfügbaren Programmen innerhalb von wenigen Minuten knacken, sogar ganz ohne Fachkenntnisse. Nicht ganz so schnell geht es mit WPA-Verschlüsselungen, aber auch sie stellen keine große Hürde da.

Wie also sollte man sein Netz schützen? Allermindestens mit WPA-2. Wenn dein Router das noch nicht kann, ist es dringend Zeit für einen neuen. Darüber hinaus sollte man unbedingt die Zulassung neuer Geräte beschränken. Das bedeutet, man legt bei den Menü-Optionen des Routers fest, dass er keine neuen Geräte im Netzwerk akzeptiert; auch dann nicht, wenn sie über das richtige Passwort verfügen. Wenn man dem Netzwerk dann selbst mal ein neues Gerät hinzufügen möchte, so wie jetzt den Kindle, dann gibt man im Routermenü die MAC-Adresse des neuen Gerätes an (die MAC-Adresse hat übrigens nichts mit einem Apple Mac zu tun, sondern ist eine Kennnummer, die es weltweit jeweils nur einmal gibt, so dass mit ihr ein Gerät im Netzwerk eindeutig identifizierbar ist). Alternativ dazu kann man den Router auch dahingehend umstellen, dass er wieder alle neuen Geräte zulässt, dann meldet man sein neues Gerät im Netzwerk an, und anschließend stellt man den Router wieder so um, dass dann keine neuen Geräte mehr angenommen werden.

Wie all das speziell bei deinem Router funktioniert, kann ich dir leider nicht sagen – schließlich ist dies kein Buch über Router. Bei meiner Fritzbox gibt man im Browserfenster einfach „fritz.box“ ein, dann öffnet sich das Menü des Routers. Dort klickt man auf Einstellungen, dann auf WLan-Einstellungen, und schon kann man die Verschlüsselung wählen, ein Passwort festlegen und eben auch das Netzwerk gegen neue Teilnehmer sperren. Wenn man diese Sperrung aktiviert, kann man in einem Eingabefeld darunter die MAC-Adresse eines neuen Gerätes eingeben, so dass dies in den erlauchten Kreis der zugelassenen Netzwerkteilnehmer aufgenommen wird.

Mein Ratschlag: Nimm diese Sache ernst, und dichte dein Netz ab. Wir haben schwere Zeiten, viele Menschen sind verzweifelt und suchen händeringend nach neuen Möglichkeiten, Geld zu verdienen; leider oft auch im illegalen Bereich. Ein offenes oder unzureichend geschütztes Netzwerk kann für diese Leute eine Goldgrube, für den Besitzer hingegen ein großer Schritt in Richtung Abgrund sein. Die Justiz jedenfalls scheint auf dem Standpunkt zu stehen: Wer ein Netzwerk betreibt, der haftet auch für dessen Missbrauch, jedenfalls dann, wenn dieser fahrlässig durch unzureichende Schutzmaßnahmen erleichtert wurde. Realitätsfern? Vielleicht. Aber wenn du dein Auto auf abschüssiger Straße unverschlossen stehen lässt und Kinder reinklettern und die Handbremse lösen, dann haftest du ja auch – und das zu Recht.

 

Kleiner Exkurs 2: Ein paar Bemerkungen zum Thema Passwörter. Wir alle brauchen heutzutage eine ganze Menge Kennwörter. Das fängt mit dem fünfstelligen Code der EC-Karte an, dann natürlich das Passwort fürs Online-Banking, außerdem eines für deinen eBay- und Amazon-Account. Dann sind da noch die Passwortabfragen von PayPal oder ClickAndBuy, Twitter, Facebook, YouTube, Blogger und wer weiß, was du noch alles benutzt. Ach ja, dein Computer verlangt vermutlich auch nach einem Passwort, ebenso wie dein WLan-Netzwerk.

Zugegeben: Einige Passwörter kann man bequem im Browser speichern. Aber eben nicht alle. Und wer beispielsweise fürs Online-Banking das gleiche Passwort benutzt, das er im Rechner für die eMail-Abfrage abgespeichert hat, der verdient es schon fast, ausgeraubt zu werden.

Obwohl vielen Menschen das Risiko, überall gleiche oder ähnliche Passwörter zu verwenden, durchaus bewusst ist, tun sie das trotzdem. Der Grund ist, dass man sich kaum mehr als drei oder vier komplexe Passwörter merken kann. Denn Passwörter dürfen ja längst nicht mehr einfach sein, sie müssen mindestens acht, besser zehn oder zwölf Zeichen lang sein, sie sollten neben Buchstaben auch Zahlen beinhalten, außerdem idealerweise aus großen und kleinen Buchstaben bestehen. Wer soll sich das merken? Und mehr noch: Wer soll sich dann auch noch merken, welches komplexe Passwort nun für welchen Zugang war? Man bedenke dabei auch, wie problematisch es sein kann, wenn man ein Passwort vergisst. Bei einfachen Internetseiten ist das kein Problem, die schicken einfach ein neues; bei der Bank, beim eigenen Rechner oder bei einem selbst angelegten Daten-Tresor können die Folgen schon von aufwendig bis irreparabel reichen.

Was tun? Natürlich könnte man die ganze Sache einfach ignorieren und Passwörter verwenden wie „Willi“ oder „Banane“… und dann noch überall die gleichen. Das aber wäre sträflicher Leichtsinn. Ganz ehrlich, ich würde mich nicht besonders wohlfühlen, wenn ich mich in einem von Hinz oder Kunz programmierten Forum mit dem gleichen Passwort einlogge, wie beispielsweise bei eBay oder gar meiner Bank. Die ganze Welt spricht von Cyberkriminalität, aber seien wir ehrlich… bis jetzt ist eigentlich noch überraschend wenig passiert. Ich bin aber sicher: das kommt noch.

Daher nochmal: Was ist zu tun? Zunächst einmal der Ratschlag, dass man nicht versuchen sollte, besonders schlau zu sein. Als Passwort „Passwort“, „Kennwort“ oder von mir aus auch „Passwort123“ anzugeben, ist nämlich nicht schlau, sondern ziemlich dämlich. Genau diese Begriffe – auch in Kombination – probieren Kriminelle zuallererst aus. Da es inzwischen Programme gibt, die in wenigen Sekunden sämtliche Wörter der deutschen und englischen Sprache durchprobieren können, ist es generell keine gute Idee, einen Begriff zu verwenden, den es auch wirklich gibt. Nicht „Schlüsselloch“, nicht „Herzschrittmacher“ und auch nicht „Analvenenthrombose“.

Besser geht es so: Denk dir einen Satz aus, und verwende dann die Anfangsbuchstaben. Besonders günstig ist es natürlich, wenn dieser Satz auch irgendwelche Zahlen enthält, die du dann auch als Zahl schreibst. Hier ein Beispiel:

 

Klein Erna geht 5 Mal im Jahr zum Friseur.

 

Das ergibt dann folgendes Kennwort: K E g 5 M i J z F …und dieses Kennwort ist schon recht gut. Es besteht immerhin aus neun Zeichen, es enthält groß- wie auch kleingeschriebene Buchstaben und sogar eine Zahl.

Problematisch wird es, wenn man nicht nur ein Kennwort braucht, sondern 20. Natürlich kann man sich auch ganz leicht 20 Sätze merken. Zum Beispiel könnte man ganz leicht eine Passage aus Goethes Faust oder Homers Odyssee auswendig lernen… oder meinetwegen auch aus Charlotte Roches Feuchtgebiete. Allerdings hätte man dann immer das Problem, dass man nicht genau weiß, welches Passwort jetzt zu welchem Account gehört. Und Herumprobieren, bis man das richtige hat, ist auch recht umständlich.

Die Lösung ist, dass man sich Sätze merkt, die jeweils mit dem Account in Zusammenhang stehen. Also zum Beispiel:

 

Ich schaffe es nur 2 bis 3 Mal pro Tag etwas zu tweeten.

 

Dein Twitter-Passwort könnte dann also lauten: I s e n 2 b 3 M p T e z t

 

Ich hatte nach einem Jahr 87 positive Bewertungen.

 

… führt zu dem eBay-Passwort: I h n e J 8 7 p B

 

Oder weniger begeistert:

 

Schon 3 Mal habe ich bezahlt und keine Ware bekommen.

 

Nun lautet das Passwort: S 3 M h i b u k W b

 

In allen Fällen steht das Passwort in direktem Bezug zu deinem Account und beschreibt eine Erfahrung, die du vermutlich nicht vergessen wirst. Wichtig ist, dass du darauf achtest, immer Klein- und Großschreibung zu kombinieren und auch Zahlen mit einzubauen. Auf diese Weise erhältst du sehr gute Passwörter, welche du dir leicht merken kannst, die aber für Außenstehende kaum nachvollziehbar sind.

Natürlich kannst du auch solche Passwörter weiter verbessern. Zum Beispiel könntest du immer statt dem Anfangsbuchstaben eines Artikels eine Raute schreiben. Oder generell vor jeden Großbuchstaben noch ein Prozentzeichen setzen. Solange du das immer gleich handhabst, kannst du dir die Passwörter auch dann weiterhin gut merken.

 

So, wir sind wieder beim Thema. Du hast mit deinem Router alles geregelt und gibst beim Kindle das Passwort für die W-Lan-Verbindung ein. Beachte bei der Eingabe des Passworts die Groß- und Kleinschreibung, sonst wird es vermutlich nicht funktionieren. Wenn du deinen Kindle im geschlossenen Netzwerk deines Routers anmelden musst, dann findest du die dafür benötigte MAC-Adresse im Menü „Einstellungen“: Klicke also auf „Menü“, dann auf „Einstellungen“, erneut auf „Menü“ und dann auf „Geräteinfo“ – es öffnet sich ein kleines Fenster, in dem du einige Informationen über deinen Kindle Touch einsehen kannst, an erster Stelle die gesuchte MAC-Adresse (falls du ein englisch-sprachiges Gerät hast: Menu, Settings, Menu, Device-Info).

Falls du jetzt übrigens verzweifelt bist, weil nach dem Drücken der Menü-Taste kein Unterpunkt „Einstellungen“ oder „Settings“ aufgetaucht ist, dann keine Panik. Offensichtlich hast du Menü gedrückt, als gerade ein Buch geöffnet war. Drücke einfach auf „Home“, sodass du das Buch verlässt, und versuch es dann noch einmal. Diesmal wird es klappen.

Nebenbei noch zu erwähnen: Wenn dein eigenes WiFi-Netz einen Passwortschutz hat, du diesen aber niemals eingerichtet hast, dann schau mal auf die Unterseite deines Routers. Dort steht meistens das Passwort, das der Hersteller bereits ab Werk so eingerichtet hat. Wenn da nichts steht, dein Computer aber mit dem WiFi-Netz verbunden ist, musst du eben in den Einstellungen deines Rechners nachsehen. Beim Mac schaust du am besten ganz unkompliziert ins Hilfsprogramm Schlüsselbund, dort findest du alle verwendeten Passwörter. Bei Windows klickst du rechts unten auf das Symbol für die Internetverbindung, in dem aufklappenden Fenster dann auf „Netzwerk- und Freigabecenter öffnen“, dort dann auf „Drahtlosnetzwerkverbindung“… in dem nächsten Fenster auf „Drahtloseigenschaften“ und dort dann wieder auf den Reiter „Sicherheit“. Da steht dann dein Passwort, und wenn es so nicht lesbar ist, musst du nur ein Häkchen neben „Zeichen anzeigen“ machen. Bei Linux bin ich derzeit nicht auf dem aktuellen Stand, aber wenn du Linux-User bist, findest du das bestimmt auch ganz alleine raus.

Sollte all das nicht zum Erfolg führen – hier mal ein großes SORRY für die langwierige Beschreibung von Problemen, die dich vermutlich gar nicht betreffen –, musst du einen Computer mittels LAN-Kabel (ja, so etwas gibt’s auch noch) mit dem Router verbinden. Auf diese Weise kannst du an die Einstellungen des Routers, ohne ein Passwort zu benötigen. Dort kannst du dann ein (gegebenenfalls neues) Passwort festlegen. Wenn das vielleicht nicht geht, weil dein Router selbst auch noch einen Passwortschutz hat, dann kann dir nur noch der Kundendienst weiterhelfen.

Für die langen Ausführungen der letzten Seiten wirst du jetzt – nach Passworteingabe – aber endlich belohnt: Der Kindle verbindet sich mit deinem WiFi-Netzwerk, und es kann endlich richtig losgehen.