2

Siobhan stürmte über die hölzerne Brücke zum Turmhügel und drängte sich an den Soldaten vorbei, die sich vor der Tür des Turms herumdrückten. »Sean!«, rief sie und polterte die Stufen hinab.

Ihr Bruder stand mitten in der weiten Halle. »Sean«, wiederholte sie und lief in seine Arme.

»Da bist du ja«, sagte Sean halb lachend, während er sie an sich drückte. »Wie steht’s mit der südlichen Mauer?«

»Eingestürzt«, antwortete sie. »Einige der Männer schneiden gerade Holz, um sie wieder aufzubauen.« Sie zog sich zurück und sah ihn an. Blut rann noch immer von seiner Stirn, aber er lächelte. »Geht es dir gut?«

»Natürlich.« Sie berührte die klaffende Wunde und zeigte ihm das Blut. »Es ist nichts«, versicherte er ihr. Er zog sanft an ihren Haaren. »Was ist mit deiner Schulter?«

»Weniger als nichts.« Ein dünner, bärtiger Mann mit einer Samtkappe saß zur einen Seite auf einem Stuhl. Er wurde von zweien ihrer Männer bewacht, als wäre er gefährlich. »Wer ist das?«, fragte sie.

»Silas von Massum«, antwortete Sean. Der Mann sah sie an, als wären ihr Hörner gewachsen, und sie erwiderte seinen Blick stirnrunzelnd. »Er ist derjenige, der dir dieses wunderschöne Schloss gebaut hat.«

»Nicht für mich«, murmelte sie. Die Augen des Fremden weiteten sich einen Moment, und sie errötete und wandte sich ab.

»Du magst Lord Tristan nicht?«, neckte Sean.

»Nein«, antwortete sie und lächelte über seinen Tonfall. »Ich halte ihn für einen mordenden Bastard.«

Ein weiterer Trupp kam die Treppe herunter und führte das Kindermädchen, das Clare noch immer in den Armen hielt, vom Hof herein. »Der böse Mann!«, schrie das Kind und deutete auf Sean. »Es ist Sean Lebuin!«

Siobhan sah ihren Bruder erbleichen und sein Lächeln augenblicklich verschwinden. »Sei still«, befahl er der Kleinen schroff. »Du, Mädchen, sorg dafür, dass sie den Mund hält.«

»Verzeiht ihr, Mylady«, stotterte das Kindermädchen. »Sie ist noch ein Kind.«

Der Mann, den Sean Silas genannt hatte, erhob sich. »Bring sie zu mir«, befahl er und sah Siobhan missbilligend an. »Komm, Emma.«

Das Bauernmädchen blickte zu ihm hinüber und dann wieder zu Siobhan. »Geh nur«, sagte Siobhan zu ihr und fühlte sich töricht. Warum sollte dieses Mädchen sie fürchten? Waren sie nicht gekommen, um sie zu befreien, aus Mitleid?

»Meister Silas«, rief das Mädchen und eilte in die Arme des alten Mannes. »Es tut mir so leid … das hätte ich niemals gedacht.«

»Still jetzt«, tröstete er sie. »Alles wird gut.« Das Kind beobachtete Siobhan über ihre Schulter hinweg mit wilden, grünen Augen. »Ich verspreche es dir, Kleine.« Der alte Mann nahm das Kind an sich und umarmte es, und nach einem Moment schlang auch die Kleine ihre kleinen Arme um seinen Hals.

»Ja, um Gottes willen.« Sehr zu Siobhans Bestürzung war Gaston mit seiner letzten Patrouille hereingekommen. Der Untergebene des Barons von Callard war zum Schatten ihres Bruders geworden, ein dunkler Fleck, der ihm folgte, wo auch immer er hinging. Die Waffen und Pferde, die er für den Angriff von seinem Herrn mitgebracht hatte, waren, wie sie vermutete, nur allzu willkommen gewesen. Aber der Mann selbst hätte gerne den Blattern zum Opfer fallen dürfen, ohne dass sie um ihn getrauert hätte. »Soll der alte Mann das Gör behalten.« Er lachte und trat zu Emma, die zwischen Sean und den Gefangenen stand. »Dieses hübsche Ding hat etwas Besseres zu tun.« Er griff nach dem Kindermädchen und vergrub eine Hand in ihrem Haar.

Alle Anspannung der Nacht schien in Siobhan wie ein Zweig zu brechen. »Lasst sie in Ruhe«, befahl sie und schlug ihm mit einer Hand hart ins Gesicht, während sie mit der anderen ihren Dolch zog. Er wandte sich ihr zornig zu, und sie deutete mit der Klinge auf seine Leistengegend. »Vorsicht, Sir Bulle«, sagte sie und lächelte ihm mit tödlicher Drohung zu. »Sonst werde ich Euch auf der Stelle zu einem Ochsen machen.«

»Was erlaubt Ihr Euch?«, erwiderte er, die Augen vor Zorn zu Schlitzen verengt.

»Sie hat recht, Gaston.« Sean trat zwischen den verärgerten Höfling und Emma und legte eine Hand auf Siobhans Schulter. »Dieses Mädchen ist eine von uns, ein Kind dieses Landes. Sie darf nicht missbraucht werden.« Gaston wich langsam zurück. Siobhan und er blickten sich noch immer in die Augen. Sie zog eine Augenbraue hoch und steckte ihren Dolch wieder ein, während sich Emma hinter den alten Mann zurückzog. »Geht und findet den Ordensbruder«, befahl Sean Gaston. »Die Kapelle brennt noch immer. Er muss sich im Gutshaus versteckt halten.«

Gaston nahm nicht gerne Befehle entgegen, nicht einmal von Sean, wie Siobhan bemerkte, aber er wagte auch nicht, sich ihm zu widersetzen. »Wie Ihr wünscht«, antwortete er und zwang sich zu einem Lächeln. Er zwinkerte Emma noch einmal zu, bevor er sich umwandte und ging.

»Bastard«, knurrte Siobhan und hörte den alten Mann leise etwas Ähnliches murmeln.

»Das weißt du nicht«, scherzte Sean und zerzauste ihr Haar.

»Ich denke schon«, erwiderte sie. »Je eher wir ihn loswerden desto besser.«

Bevor Sean antworten konnte, kam Michael, ein weiterer seiner zuverlässigsten Männer, herein. Er hatte Evan nahegestanden, dem Mann, den DuMaine getötet hatte, und war wahrscheinlich vor Kummer tief betrübt. Aber ihm war nichts anzumerken. »Die Ritter werden im Hof festgehalten«, sagte er und blickte zu den Gefangenen. »Sie alle.« DuMaine eingeschlossen, schienen seine Augen zu sagen.

»Sehr gut«, erwiderte Sean und nickte. »Meister Silas, wir werden uns morgen früh weiter unterhalten.« Er wandte sich den wartenden Wachen zu. »Bringt sie nach oben, zur Rückseite des Turms.« Sein Blick begegnete dem des alten Mannes. »Und haltet das Kind von den Fenstern fern.«

Der alte Mann wurde blass, aber er nickte. »Ja … das werde ich.« Er ging auf die Treppe zu, das Kind hielt er noch immer in den Armen.

»Nein!«, forderte die Kleine und wehrte sich jäh. »Meister, wo ist mein Papa? Ich will meinen Papa sehen.«

Siobhan wollte plötzlich nichts mehr, als dass diese Nacht vorüber wäre, damit sie wieder in den Wald zurückgehen und einen kühlen, sicheren Platz finden könnte, um sich dort unter den Sternen hinzulegen. Dabei hatten sie mit dem, was sie tun wollten, kaum begonnen. Das Kind begann zu weinen, und auch Siobhans Augen füllten sich trotz ihrer Entschlossenheit mit Tränen. Sie erinnerte sich deutlich an diesen Schmerz. Sie wusste einfach, wie sich die Kleine fühlte. Aber sie durfte sich nicht hinstellen und mit ihr weinen, sie konnte sich dieses Mitgefühl nicht leisten. Sie wandte sich um, als das Kind weggeführt wurde.

»Komm«, sagte Sean und legte einen Arm um ihre Schultern, während die Wachen die Gefangenen nach oben geleiteten. Das Kind beobachtete sie noch immer und hatte Tränen auf den Wangen. »Komm mit mir.«

Er führte sie aus dem Turm hinaus und über die Brücke in den Hof. Tristan DuMaine war in dessen Mitte an Händen und Füßen an ein hölzernes Gerüst gefesselt und hatte einen dicken Knebel im Mund. Aber er wirkte dennoch überwältigend und so kraftvoll, wie sie es noch nie bei einem Mann gesehen hatte. Er musste in aufrechter Haltung einen vollen Kopf größer sein als Sean, und seine Arme wirkten dick und unglaublich muskulös, während er an seinen Fesseln zerrte. Seine vier verbliebenen Ritter wurden vor ihren und Seans Augen aus einem Schuppen geführt und in einer Reihe angekettet. Ihnen folgte ein erst zwölf- oder dreizehnjähriger Junge. »Wer ist das?«, fragte sie ihren Bruder.

»DuMaines Knappe«, antwortete Sean mit grimmiger Miene. »Ich habe ihn praktisch angefleht, uns die Treue zu schwören, aber er weigerte sich.« Der Junge stolperte und prallte gegen den Ritter vor ihm, und DuMaine stieß durch seinen Knebel hindurch einen Schrei aus, der ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Michael eilte vorwärts und half dem Jungen wieder auf.

»Was werdet ihr mit ihm tun?«, fragte Siobhan. DuMaine war wieder still, aber er beobachtete sie. Seine grünen Augen durchbohrten sie. »Sean?« Sie bemerkte plötzlich, dass ein großer Holzblock aufgestellt worden war, während ein weiterer von Seans Rebellen mit einer Axt in der Hand über den Hof kam. »Sean, nein … nicht der Junge.« Sie wandte sich wieder DuMaine zu und zog ihren Bruder mit sich. »Bitte …«

»Siobhan, wir haben keine andere Wahl.« Seans Griff um ihren Arm war fast schmerzhaft, und der Ausdruck auf seinem Gesicht zeigte, dass er sich ebenso entsetzlich fühlte wie sie, wenn nicht schlimmer. »Die einfachen Soldaten, die den Kampf überlebt haben, werden verschont – wir erkaufen uns ihre Ergebenheit durch Gnade. Aber diesen Rittern können wir nichts anbieten. Wenn wir sie am Leben lassen, werden sie zu ihrem König gehen …«

»Ich weiß«, unterbrach sie ihn. »Aber der Junge …«

»Der Junge ist schwer verwundet.« Er schaute über ihre Schulter zu den Gefangenen, und auch sie blickte zurück. Michael stützte den Jungen noch immer, hatte einen Arm um seine Schultern gelegt und sprach ihm eindringlich ins Ohr, aber der Junge schüttelte nur den Kopf. »Er würde die Nacht nicht überleben, selbst wenn wir ihn verschonten«, sagte Sean.

»Was würde es dann schaden?«, fragte sie. Sie legte eine Hand an seine Brust. »Sean, bitte. Er ist noch ein Kind.«

Er lächelte grimmig. »Wie du es warst, als unser Vater starb«, antwortete er. »Hat man dich verschont, meine Liebe?«

Sie erwiderte sein Lächeln. »Nicht wirklich«, räumte sie ein. »Aber lass uns besser sein als unsere Feinde.«

Er schloss resigniert die Augen, doch sein Lächeln wurde für einen Moment etwas breiter. »Wie Ihr wünscht, Mylady.« Er zog sie an sich und küsste ihre Stirn. »Du bist deines Vaters Tochter.« Er trat vor, wobei er noch immer ihre Hand festhielt. »Lasst den Jungen frei!«, befahl er. »Lady Siobhan wünscht ihn zu verschonen.«

Ein weiterer Mann trat zu Michael, um die Fesseln des Jungen zu lösen. »Nein«, protestierte der Knappe und wollte sich wehren, aber er hatte offensichtlich kaum noch Kraft. »Ich will nicht …« Er machte eine Bewegung, als wollte er Michael angreifen, und brach dann in seinen Armen zusammen.

»Möge der Herrgott Euch segnen, Mylady«, sagte einer der übrigen Ritter und sank auf die Knie. Aber Tristan DuMaine sah sie noch immer finster und zorniger denn je an. »Seid für Eure Gnade gesegnet.«

»Spart Euch Euren Segen, normannischer Hund«, antwortete sie mit kalter Stimme. »Ihr habt keine Gnade von mir zu erwarten.« Sean hatte recht. Ließe man diese Männer entkommen, so würden sie zu ihrem König laufen wie Kinder, die ein Sturm ängstigt. Alle ihre und Seans großen Pläne wären verwirkt. Alle ihre Freunde wären umsonst gestorben. Sie zwang sich, an ihre Cousins zu denken, deren Köpfe auf DuMaines Steinmauer aufgespießt waren, und an Evan, der durch DuMaines Schwert vor ihren Augen getötet worden war. »Ihr macht mich krank«, sagte sie zu dem auf Knien liegenden Mann, aber ihr Blick ruhte auf DuMaine. »Ich werde nicht zusehen, wie Ihr sterbt.« Sie wandte sich ab.

»Geh hinein und bereite dich vor«, sagte Sean so leise zu ihr, dass nur sie es hören konnte, während Michael und die Übrigen den Jungen zum Gutshaus trugen. »Wir kommen bald nach.«

»Heinrich wird dafür sorgen, dass eurem Herrn am Strang das Genick gebrochen wird und ihr Übrigen an seine Hunde verfüttert werdet!«, hörte sie einen der Ritter rufen, als sie den Hof verließ. Vielleicht war es derjenige, der sie für ihre Gnade gesegnet hatte, dachte sie lächelnd. Aber er war dennoch ein verlogener Normanne. Der Ordensbruder stand im Eingang, und sie atmete tief ein. Es wartete noch eine weitere Prüfung auf sie, bevor diese Nacht vorüber war.

Tristans Gedanken überschlugen sich, während er, noch immer gefesselt und geknebelt, in die große Halle gezerrt wurde. Lebuin hatte seine vier Ritter wegen »Verrats an England und dem Willen Gottes« mit der Axt töten lassen, als wäre er König, Bischof und Richter zugleich. Der erste Ritter hatte seinen letzten Atemzug dazu verwandt, die Gefangenenwärter zu verfluchen und die Rache der Krone zu beschwören, aber die Übrigen waren wie in Trance zu dem Block gestolpert, wobei sie die ganze Zeit Tristan anschauten. Sie waren ihm von Frankreich bis hierher gefolgt. Viele hatten vor ihm schon seinem Vater gedient. Und nun wurden sie für ihre Treue abgeschlachtet wie Vieh. Jetzt schaute er zu Lebuin, der auf dem Podest in der Halle stand, die noch vor wenigen Stunden ihm gehört hatte. Du wirst sterben, dachte er und stellte es sich im Geiste vor. Dein Kopf wird den Krähen zum Fraß vorgeworfen werden.

Es hatte sich eine recht umfangreiche Menge von Briganten und Bauern versammelt, und er hielt verzweifelt nach Clare Ausschau. Aber sein Kind war glücklicherweise nirgendwo zu sehen. Der Ordensbruder stand neben der offenen Feuerstelle und erweckte den Eindruck, als hätte er lieber an den Toren der Hölle gestanden. Als Tristan auf ihn zu gezerrt wurde, sah er ihm einen Moment lang mitfühlend in die Augen.

»Vertrau auf Gott, Sean.« Eine Frau hinter ihm lachte. »Er ist noch immer geknebelt?« Siobhan, das Rebellenmädchen, kam die Treppe herab. Sie trug nun ein offensichtlich teures, aber ziemlich zerknittertes Gewand aus dunkelblauer Seide, und ihr Haar hing ihr lose um die Schultern.

»Es schien das Beste zu sein, Mylady«, antwortete Lebuin und betrachtete sie mit sichtlichem Wohlgefallen von oben bis unten, als sie zu ihm herankam. Tristan begegnete dem Blick der Frau mit purer Verachtung, und sie zog ihre fein geschwungenen Augenbrauen hoch.

»Oh, ja?«, sagte sie noch immer belustigt. Die blaue Farbe und der Ruß waren von ihrem Gesicht entfernt, sodass makellose, porzellanartige Haut sichtbar wurde. »Was hat er gesagt?«

»Mylord, dies ist höchst unkorrekt«, protestierte der Ordensbruder an Lebuin gewandt. Der junge Priester hatte Tristan und seine Herrschaft nie besonders geschätzt. Als Tristan den Befehl gegeben hatte, dass die Bauern innerhalb der Schlossmauern bleiben sollten, hatte Bruder Thomas formell Beschwerde eingelegt und sogar gedroht, seinen Posten zu räumen. Aber er konnte gewiss nicht mit diesen Rebellen im Bunde stehen. »Ich will damit sagen, dass er nicht heiraten kann, wenn er nicht sprechen kann.«

»Natürlich kann er das«, antwortete Lebuin. »Aber nicht das, was er sagt, zählt, Bruder Thomas, sondern nur das, was er seinem König schreibt.«

Tristan war einen Moment so schockiert, dass er nicht recht glauben konnte, was er da gehört hatte. Heiraten? Sie wollten ihn mit diesem Geschöpf verheiraten? Er begann sich zu wehren, schleuderte einen der Männer, die ihn festhielten, mit einem heftigen Stoß des Ellenbogens beiseite und stieß einem anderen mit dem Kopf gegen die Brust, sodass er in die Knie ging. Drei weitere eilten nach vorn, um ihn zu überwältigen, einschließlich Lebuin selbst, der ihm mit einer Faust aufs Kinn hieb, sodass er Sterne sah. Er taumelte, fiel fast hin und hörte ein leises, schnaubendes Lachen. Als sich seine Sicht langsam wieder klärte, sah er, dass Siobhan sie beobachtete, ihr hübscher Mund war zu einem bösen Lächeln verzogen. Sie hatte um Richards Leben gefleht, dachte er. Aber sie hatte Clare bedroht. Wo war Clare jetzt?

»Ja, aber … wie soll er schreiben, Mylord?«, wagte der Ordensbruder zu fragen.

»Er hat bereits geschrieben«, sagte Siobhan und nahm eine Schriftrolle aus der Tasche ihres geborgten Gewandes. Sie hatte diese Farce satt, bevor sie auch nur begonnen hatte – alles daran war lächerlich. Sie hatte kein richtiges Gewand mehr getragen, seit sie ein zwölfjähriges Mädchen war, und damals war es einfaches Leinen gewesen, nicht solcher Firlefanz, und die Schuhe, die dazugehörten, mussten für ein Kind oder eine Elfe gemacht worden sein, so klein waren sie. Ich hätte meine Stiefel tragen sollen, dachte sie, während sie die gerunzelte Stirn ihres widerwilligen Bräutigams betrachtete, als Sean und die Übrigen ihn neben sie zerrten.

Sie musste zugeben, dass Seans Plan einen gewissen Sinn machte. Wenn König Heinrich glaubte, sein Cousin habe durch eine Heirat Frieden mit den Rebellen geschlossen, würde er nicht sofort weitere Truppen senden, selbst wenn dieser Cousin kaum Tage nach seiner Hochzeit bei einem außergewöhnlichen Unfall stürbe. Wenn es nach ihr ginge, würden zu dem Zeitpunkt, an dem man die Wahrheit entdeckte, das Schloss ausgelöscht und die Bauern übergesiedelt sein, und die Rebellen selbst wären schon lange fort. Sie wünschte nur, sie hätte in dieser Geschichte eine andere Rolle spielen können.

»Wir brauchen nur sein Siegel«, sagte sie abschließend zu dem Ordensbruder, während sie die Schriftrolle übergab. Sie hatte DuMaines Handschrift nun schon seit Wochen geübt, hatte Briefe kopiert, welche die Rebellen auf dem Weg nach London abgefangen hatten. Sie wusste, dass die Ähnlichkeit vollkommen war.

»Gütiger Himmel«, murmelte der Ordensbruder und wischte sich über die Stirn. Er war als Sachse geboren, der einzige Sohn eines freien Bauern, der von den Normannen auf seinem ererbten Grund ausgehungert und so in den Kirchendienst getrieben worden war. Als Sean ihn um seine Hilfe dabei gebeten hatte, DuMaine und seine Ritter zu vertreiben, hatte er widerwillig zugestimmt. Aber sie bezweifelte, dass er hiermit gerechnet hatte.

»Denkt an die Leute, Bruder«, drängte Sean.

»Ja«, antwortete der Ordensbruder und nickte, aber sein Blick war zu Boden gerichtet.

»Es scheint mir dennoch hart, ihn weiterhin geknebelt zu lassen«, sagte Siobhan und wandte sich wieder dem normannischen Lord zu, dessen Größe sie aus dieser Nähe erneut in Schrecken versetzte – er ragte über ihr auf, als wäre sie ein Kind. Seine grünen Augen verengten sich, als er ihrem Blick begegnete, und sie verspürte ein Schaudern. Was musste er denken? »Es heißt, er sehe sehr gut aus.« Als ihr ihr Publikum wieder einfiel, strich sie ihm mit einer Geste spöttischer Zärtlichkeit mit einer Hand über die Wange. »Ich möchte sein Gesicht sehen.« Sie dachte an ihren Vater, der vor seinem Haus wie ein Hund getötet, und an ihre Mutter, die geschändet und niedergemetzelt worden war, als sie dem Blick dieses Normannen begegnete. Lass ihn reden, dachte sie. Lass ihn dem guten Ordensbruder erneut zeigen, was er ist.

Tristan zuckte vor ihrer Berührung zurück, während die Briganten lachten und johlten und einige von ihnen ermutigende Kommentare riefen. Er hörte vertraute Stimmen in der Menge, die Bauern, die zu beschützen sein Cousin ihm aufgetragen hatte. Wie konnten sie ihn so sehr gehasst haben, ohne dass er davon wusste? Er suchte erneut nach Clare und betete im Stillen, dass diese Wilden zumindest ihr diese Gräuel ersparen würden, während Lebuin ihn zurück zu seiner Braut zerrte.

»Was auch immer du wünschst, kleine Schwester«, sagte der Anführer der Briganten. Schwester?, dachte Tristan überrascht. Er hatte gedacht, das Mädchen wäre die Geliebte des Briganten, irgendein gewöhnliches Mädchen, das er auf seinen Reisen aufgelesen und für seine Zwecke zur Rebellin gemacht hatte. Aber sie war allem Anschein nach seine Schwester, eine Lady von zumindest etwas adligem Blut. Seine Betroffenheit musste sich in seinen Augen spiegeln, denn Lebuin lächelte und zwinkerte dem Mädchen zu. »Nimm ihm den Knebel ab, Gaston.«

Siobhan sah zu, wie der Knebel entfernt wurde, und wartete darauf, dass DuMaine Flüche ausstoßen würde, wie sein Ritter es getan hatte. Aber er tat es nicht. »Vielen Dank, Mylady«, sagte er leise und mit so bitterem Sarkasmus, dass sie ihn fast schmecken konnte. Ohne den Knebel sah er sogar noch besser aus, mit kräftigen, wohlgestalteten Zügen und einem sinnlich geschwungenen Mund. Aber er verhielt sich nicht wie ein Liebender, und seine Gefühle waren unmissverständlich, als er sie von oben bis unten musterte. »Wie geht es Eurer Schulter?«

»Gut genug«, antwortete sie süßlich lächelnd. »Ihr zielt nicht allzu gut.«

»Zu schade«, antwortete er und erwiderte ihr Lächeln.

»Wirklich?« Sie trat näher und betrachtete ihn mit derselben Anmaßung, die er ihr gegenüber gezeigt hatte. »Wolltet Ihr mich weinen sehen?«

Tristan wandte sich um, während sie um ihn herumging. »Ich hätte tatsächlich nichts dagegen gehabt.« Lebuin folgte dem Mädchen, wie Tristan bemerkte, mit eifersüchtigem Blick, wobei ihr seine Wachen Platz machten. »Ihr seid immerhin eine Frau«, sagte er über die Schulter hinweg und begegnete ihrem Blick, als sie ihm erneut gegenüberstand. »Ich sollte hoffen, dass Ihr auch das Herz einer Frau habt.«

»Das habe ich tatsächlich, Mylord.« Sie dachte an die auf den Toren zur Schau gestellten Trophäen dieses Bastards, an das Blutbad, das seine Vorgänger angerichtet hatten. »Ich habe vor langer Zeit um Eure Verbrechen geweint.« Sie blickte in sein hübsches Gesicht, das selbst in der Niederlage noch überheblich wirkte. »Ich habe um meine Cousins geweint, die Ihr getötet habt.« Sie hatte ihn nur verhöhnen wollen, aber als sie die Worte aussprach, stieg Zorn in ihr auf, so mächtig, dass sie vergaß, welche Farce sie mit diesem Zerrbild einer Hochzeit veranstalten sollte. »Und um meinen Vater, den rechtmäßigen Herrn dieser Ländereien, der von dem König, auf dessen Schutz er vertraute, wie ein Hund getötet wurde. Er ist des Kummers wert, meint Ihr nicht?« Er zuckte nicht einmal zurück, wie sie erkannte. Er empfand nichts für die Menschen dieses Landes, für ihr Volk. »Aber um Euch? Nein, Mylord.« Sie trat von ihm zurück, bevor sie so blindwütig werden und ihn selbst töten würde – ungeachtet Seans hübscher Pläne. »Um Euch werde ich niemals weinen.«

Tristans Blut gefror, als er die Inbrunst in den Augen der Rebellin sah. »Wenn Ihr meine Briefe und mein Siegel habt, solltet Ihr mich jetzt töten.« Er sah sie erneut von oben bis unten an und verzog höhnisch die Lippen. »Ich würde es als Gnade aufnehmen.«

Sie spürte zu ihrer Überraschung, wie sich ihre Wangen dunkel röteten. »Tatsächlich, Mylord?«, fragte sie. Sie nahm den Dolch aus ihrem Gürtel und führte dessen Spitze an seinem Kinn entlang. »Ich könnte Eurem Wunsch vermutlich entsprechen.« Er zeigte noch immer kein Zeichen von Angst. Wie konnte sie ihn einschüchtern? Wenn er dem Tod so tapfer gegenübertrat, was würde ihn dann zusammenzucken lassen? Was wäre in der Lage gewesen, sie zu brechen, wenn sie in seiner Situation wäre? »Aber habt Vertrauen, DuMaine, ich finde, Ihr seid ein guter Preis.« Sie führte die Klinge an seiner Unterlippe entlang, während sie sich an die Begierde erinnerte, die sie einst in den Augen eines normannischen Soldaten gesehen hatte. »Ich denke nicht, dass ich schon ganz mit Euch fertig bin.«

»Das reicht.« Der Ordensbruder unterbrach sie mit puterrotem Gesicht. »Steckt Eure Klinge weg, Mylady.« Er wandte sich zu Sean um. »Sonst werde ich nicht fortfahren.«

»Wie Ihr wünscht, Bruder Thomas.« Sie steckte den Dolch ein, wobei sie DuMaine noch immer nahe genug war, um seinen Atem zu spüren. »Wir sollten unbedingt zum Ende kommen.«

Tristan blickte auf sie hinab, stand so nahe, dass er ihre Wärme spüren konnte. »Lady Siobhan, wollt Ihr diesen Mann zu Eurem Ehemann nehmen?«, fragte der Ordensbruder und nestelte an seinem Buch herum.

»Oh, ja«, antwortete sie. Sie blickte mit so lieblichem Lächeln zu Tristan auf, dass das Verlangen, ihr mit bloßen Händen den Hals umzudrehen, seinen Geist wie ein Fieber überkam. Wo ist mein Kind?, wollte er sie fragen. Was habt Ihr mit ihr gemacht? »Bis dass der Tod uns scheidet.«

»Werdet Ihr ihn lieben?«, fuhr der Ordensbruder fort, während die Menge kicherte.

»Zumindest ein Mal, mit großem Elan«, antwortete sie und wiederholte damit die Drohung, die sie schon zuvor angedeutet hatte. Tristan lächelte kalt. Keine Chance, dachte er.

Der Ordensbruder räusperte sich. »Werdet Ihr ihn ehren?«, fragte er.

»Absolut, Bruder.« Sie legte ihre Hand auf Tristans Brust, und ihr Lächeln wich einem Stirnrunzeln. »Ich werde jeden Sonntag auf sein Grab pinkeln.«

Die Menge brüllte erneut vor Lachen, aber Siobhan zitterte innerlich. Sie täuschte zum zweiten Mal an diesem Abend etwas vor, spielte für diesen Mann eine Rolle, für diesen Normannen, den sie töten würden. Was er wohl dachte? Sie konnte sein Herz unter ihrer Handfläche schlagen spüren, das nicht vor Angst raste, sondern nur kraftvoll schlug – das Herz eines Löwen. »Gott wird Euch für Eure Unverfrorenheit gewiss nicht segnen, Mylady«, sagte der Ordensbruder gerade, und seine Stimme klang weit weg, während das Blut in ihren Ohren rauschte. »Antwortet wahrheitsgemäß, als fürchtetet Ihr Gott. Werdet Ihr Eurem Ehemann gehorchen?«

»Nicht ein Mal.« Nun lächelte sie nicht mehr, und auch niemand sonst lachte. Sie fürchtete Gott. Sie fürchtete seinen Zorn aufgrund dessen, was sie an diesem Abend tat. Aber nicht DuMaine. Sie wollte diesen Normannen nicht fürchten, wollte keinen Moment zulassen, dass er glaubte, sie hätte Angst vor ihm. Sie sah ihn an, und ihre Blicke trafen sich. »Aber Ihr könnt so tun, als hätte ich ja gesagt.«

Der Ordensbruder hielt inne und atmete tief ein. »Das werde ich auch.«

Er wandte sich an Tristan. »Und nun Ihr, Mylord.« Sein Gesicht wurde angesichts Tristans Miene blass. »Ihr … wollt Ihr … ah, nun.« Er schaute zu Sean Lebuin. »Vielleicht solltet Ihr die Schwüre für ihn leisten.«

»Nein.« Tristan sprach erneut ruhig, aber die Drohung in seinem Tonfall war bis in jeden Winkel des Raumes spürbar. »Ich werde meinen Schwur leisten. Nur einen.« Die Männer, die ihn hielten, festigten ihren Griff, aber er brauchte nicht näher heranzugehen. Seine Braut konnte ihn auch so gut hören. »Ihr sagt, dass Ihr mich töten werdet, Liebste, und die Chancen dafür stehen wohl recht gut.« Das Mädchen wich nicht vor ihm zurück, und auch ihre Miene blieb unverändert, aber er sah ihre Wangen erbleichen. »Aber Ihr sollt Folgendes wissen, Mylady: Ich werde Euch den gleichen Dienst erweisen.« Keuchen wurde rund um die Halle hörbar. »Ich werde nicht in diesem Grab sein, auf das Ihr pinkeln wollt. Ich werde aus der Hölle selbst zurückkehren, um Euch für all Eure geliebten Verfehlungen zu bestrafen.« Sie öffnete den Mund, als wollte sie etwas erwidern, aber er sprach weiter. »Ich werde Euch töten, Liebste«, schloss er. »Das ist mein Ehegelübde für Euch.«

Siobhan zitterte am ganzen Leib, immer stärker, während er fortfuhr, und selbst Sean wirkte blass. Närrin, schalt sie sich innerlich. Diese Drohung war nicht schlimmer, als sie hätte erwarten sollen, nicht überzeugender als die Flüche, die sie von seinesgleichen im Kampf Hunderte Male zuvor gehört hatte. Sie sollte lachen, erkannte sie. Aber die anderen Männer hatten verängstigt oder zornig geklungen. Sie hatten gewusst, dass sie den Wind verfluchten. Tristan DuMaine glaubte jedes Wort, das er sagte. »Narr«, zischte sie ihm laut zu, und ihr frischgebackener Ehemann lächelte ein wissendes, bitteres Lächeln, das sie für ihre Zweifel an seinem Versprechen verspottete.

»Kommt zum Ende, Bruder«, sagte Sean, der nicht mehr lachte. »Erklärt sie zu Mann und Frau.«

Tristan hörte ihn oder die Worte, die der Ordensbruder sprach, kaum. Die Worte der Kirche waren bedeutungslos, das Ritual eine Farce. Die Wahrheit bestand zwischen dieser Siobhan und ihm selbst. Es waren die Schwüre, die sie aus den schwarzen Tiefen ihrer Herzen geleistet hatten. Es war ihre Hochzeit, die Macht, die sie verbinden würde. Sie zitterte jetzt, eine angemessen furchtsame, kleine Braut, und eine neue Empfindung ergriff ihn. Sie hatte ihn ihren Preis genannt, hatte gesagt, sie wollte ihn ein Mal benutzen, bevor sie ihn tötete. Er stellte sich einen einzigen, wahnsinnigen Moment lang vor, dass er es zulassen würde, stellte sich vor, wie es sich anfühlen würde, diese niederträchtige, kleine Rebellin in seine Arme zu schließen. Er blickte lächelnd zu ihr hinab, mit dem trägen Lächeln, das Clares Mutter dazu veranlasst hatte, ihn in ihrem Bett aufzunehmen, obwohl er ihr gesagt hatte, dass sie nie mehr als ein Zeitvertreib für ihn sein würde. Wie wäre es, diese kleine Dämonin mit Küssen zu brechen und sie seinem Willen zu unterwerfen? »So erkläre ich euch zu Mann und Frau«, sagte der Ordensbruder gerade.

Siobhan sah, wie sich der Blick ihres Bräutigams beim Lächeln veränderte, und sie griff erneut nach ihrem Dolch, erwartete, dass er einen Fluchtversuch unternehmen würde. Aber das tat er nicht. »Ich danke Euch, Bruder«, sagte er und nickte trotz der Wachen, die ihn festhielten, so huldvoll wie ein König. »Darf ich meine Frau jetzt küssen?«

»Ihr wollt mich küssen?« Sie lachte. Er hasste sie. Er hatte ihr nur Verachtung bezeigt. Aber plötzlich sah sie etwas anderes in diesen kalten, grünen Augen, etwas Bösartiges, das sie niemals zuvor im Blick irgendeines anderen Mannes gesehen hatte.

»Oh, ja«, antwortete er, und sein geheimnisvolles Lächeln ließ sie erröten. »Das will ich.«

»Das glaube ich nicht«, sagte Sean mit einem Lachen, das gezwungen klang.

»Warte«, sagte sie und hielt ihren Bruder zurück. »Warum nicht?« Sie zog ihren Dolch und hielt ihn an Tristans Kehle. »Lasst ihn los.« Sie erkannte, dass dies eine weitere Provokation war. Der Normanne wollte sie beschämen, wollte beweisen, dass sie eine Heuchlerin war. Aber das würde ihm nicht gelingen. Sie hielt den Dolch noch immer zwischen sie, reckte sich und küsste ihn auf die Lippen.

Sie glaubte einen Moment, sie hätte ihn wirklich überrumpelt. Er schien bereit, sich zurückzuziehen. Doch dann hob er plötzlich die Hände, schloss sie um ihre Arme und küsste sie unnachgiebig. Hör auf!, wollte sie rufen, als seine Zunge, warm und süß, ihre Lippen neckte. Er war ihr Feind. Wie konnte er es wagen, sie so zu berühren? Kein Mann hatte es jemals gewagt, sie auf diese Art zu küssen, selbst wenn sie es gewollt hatte. Kein Mann hatte jemals bewirkt, dass ihre Knie weich wurden. Der Kuss wurde für einen Moment unterbrochen, während er sie näher an sich zog, sie hochhob und an sich drückte, während seine Lippen die ihren kaum noch berührten. Dann küsste er sie erneut heftig, fordernd, und ihr Wille schien zu schwinden. Die Hand, die keine Waffe hielt, krallte sich vorne in sein Hemd, und ihr Mund öffnete sich.

»Es reicht!«, hörte sie ihren Bruder rufen, seine Faust krachte auf Tristans Kopf und stieß ihn von ihr fort. Von allen Männern, die es hätten tun können, fing ausgerechnet Gaston sie auf, als sie aus den Armen ihres normannischen Ehemannes gerissen wurde.

»Geht es Euch gut, Mylady?«, fragte er schadenfroh lächelnd, während Sean Tristan erneut schlug und sein Kinn traf, sodass er rückwärtstaumelte.

»Natürlich«, sagte sie und stieß ihn fort. Tristan war den Schlägen begegnet, und ein halbes Dutzend der Leute ihres Bruders stürzten vorwärts, um ihn zu überwältigen.

»Schafft ihn mir aus den Augen«, befahl Sean zornig. »Bringt ihn nach draußen und tötet ihn.«

»Nein«, sagte Siobhan und trat vor. Tristan sah lächelnd, vielleicht sogar triumphierend zu ihr hoch, während die Männer ihn festhielten und Blut aus einem seiner Mundwinkel lief. Heißer Zorn ließ sie schwindeln. »Noch nicht.« Er hatte ihre Mordschwüre mit einem Kuss besiegelt, hatte sie vor ihrem Bruder und seinen Männern zu seiner Belohnung machen wollen, hatte beweisen wollen, dass sie letztendlich doch nur ein hilfloses Mädchen war. Aber sie würde ihm seinen Fehler deutlich machen. »Bringt ihn in sein Schlafzimmer und bindet ihn ans Bett.« Sie zwang sich zu einem tödlichen Lächeln. »Wie ich Euch bereits sagte … ich bin noch nicht ganz fertig mit ihm.«