Schattenefeu

„Das fliegende Veilchen ist eine äußerst seltene und kostbare Pflanze. Sie ist nicht nur von äußerster Schönheit, sondern auch von einem ganz speziellen Nutzen. Weiß jemand, wofür sie verwendet wird?“, fragte Gregor König in die Runde, der ihn umgebenden Studenten. Er hielt einen Blumentopf für alle sichtbar in die Höhe, aus der eine dunkelgrüne Pflanze wuchs, deren kleine, lila Blüten im Schein der künstlichen Sonne regenbogenfarben schillerten. Außer ihrer ausgesprochenen Schönheit war diese Pflanze nicht sonderlich auffallend. Doch die kleinen Blüten versuchten sich zuckend von ihren Stängeln loszureißen und ich konnte meinen Blick kaum von dem nervösen Gewächs wenden.

Es war Ende Mai und wir standen in den riesigen Gärten von Akkanka in der herrlich warmen Sonne. Meine Wunden waren gut verheilt und niemand hatte mehr ein Wort über den Vorfall im Windkabinett verloren. Es war so, als ob nie etwas passiert wäre, außer dass meine Kommilitonen im Unterricht von Professor Schönhuber einen Sicherheitsabstand zu mir hielten. Adam ließ die Sache nach wie vor keine Ruhe. Er wich nicht mehr von meiner Seite und begleitete mich fast überall hin. Auch jetzt stand er nur eine Armeslänge von mir entfernt und ich konnte seine körperliche Anwesenheit spüren. Auch mich beschäftigte der Vorfall im Windkabinett. Ich wollte verstehen, was passiert war. Gehörte ich zu den wenigen Magiern, die eine Veranlagung hatten, das fünfte Element zu beherrschen oder gab es wirklich jemanden, der mir etwas Böses wollte? Ich wusste, wo ich eine Antwort auf diese Fragen finden würde und nicht nur auf sie. Der Tod meiner Eltern war nach wie vor ungeklärt und die Frustration, die dieses Gefühl in mir auslöste, begann meine Freude über Adams ständige Anwesenheit ganz langsam zu überlagern. Mit seiner Hilfe hatte ich intensiv versucht, die Akasha-Chronik ausfindig zu machen, aber ich kam einfach nicht weiter. Ich blinzelte müde in die Sonne. Ich hatte den gestrigen Abend am Schreibtisch verbracht und noch einmal MUS durchsucht, um einen Hinweis auf den griechischen Tempel zu finden. Wieder einmal war ich erfolglos geblieben. Ich gähnte herzhaft, als Dulcias Hand in die Höhe schoss.

„Als Wahrheitsmedizin“, rief sie.

„Sehr schön und genau richtig. Um eine optimale Wirkung dieser Wahrheitsmedizin zu erzielen, muss man das Pulver aus den getrockneten Blüten in Wasser lösen und einnehmen. Das Pulver einer Blüte reicht, um einen Magier dazu zu bringen, zehn Minuten lang auf jede Frage mit der Wahrheit zu antworten, ob er will oder nicht. Zur Not kann man auch eine frische Blüte zerkauen, aber dann hält die Wirkung nicht so lange an. Das fliegende Veilchen wurde früher gern und reichlich verwendet, so dass es in der freien Wildbahn nicht mehr vorkommt. 1923 hat der amtierende Senator für magische Flora, Octavius Henner das fliegende Veilchen unter absoluten Schutz gestellt. In den Gärten von Akkanka hüten wir noch eines der wenigen Exemplare, die es weltweit gibt. Leider gelang es bisher nicht, Ableger zu züchten.“ Ich überlegte gerade, wie ich meiner Großmutter eine dieser Veilchenblüten unbemerkt unterjubeln konnte, um sie nach der Akasha-Chronik auszufragen, als ein lauter Schrei ertönte. Erschrocken fuhr ich herum und suchte nach der Ursache.

„Penelope, was ist los? Sag doch etwas!“, rief Lysann, ein dunkelhaariges Mädchen mit Brille völlig aufgelöst. Adam lief sofort zu ihr und ich folgte ihm. Als ich ihn erreichte, kniete er neben einem hellblonden Mädchen, welches mit geschlossenen Augen am Boden lag und kaum noch zu atmen schien. Lysann stand aufgelöst daneben. Adam schloss kurz die Augen, ich wusste, dass er meine Großmutter rief.

„Was ist passiert?“, fragte Gregor König, der sich soeben durch die Menge der Studenten gekämpft hatte.

„Keine äußeren Verletzungen sichtbar, die Heilerin ist auf dem Weg hierher“, informierte ihn Adam kurz. Die Routine seiner Einsätze sprach aus diesen Worten.

„Oh nein, ihre Haut verfärbt sich braun“, flüsterte Gregor König erschrocken. Dann sprang er auf und fuhr sich nervös durch seine blonden Haare.

„Alle zurücktreten, fassen sie auf keinen Fall irgendetwas hier an. Zurücktreten!“, rief er laut. „Adam, sie bringen die Gruppe auf den Marktplatz! Warten sie dort, bis ich komme!“ Adam nickte und trieb die schaulustige Gruppe weg von der am Boden liegenden Penelope. Ich wollte mich ihnen anschließen, doch Gregor König winkte mich zu sich.

„Hilf mir mal, Selma, wir tragen Penelope dort rüber zu der Bank.“ Ich nickte und fasste Penelopes schlaffe Füße an. Sie sah friedlich aus, fast so, als ob sie schlafen würde, wenn nicht diese bräunliche Färbung auf ihrer Haut gewesen wäre, die sich schnell ausbreitete und immer dunkler wurde.

Wir hatten Penelope soeben hingelegt, als meine Großmutter neben uns landete und ihre großen, hellgrau schimmernden Flügel einfaltete. In der Hand hatte sie ihre braune Ledertasche mit ihren Tinkturen und Kräutern. Ich kannte diese Tasche, sie hatte immer griffbereit in unserem Flur gestanden. Die Erinnerung beruhigte mich oder vielleicht war es auch die Anwesenheit meiner Großmutter. Es gab keine Krankheit, die sie nicht heilen konnte, da war ich mir sicher. Sie warf einen Blick auf Penelope und sofort legte sich ein ernster Zug um ihren Mund.

„Dämonischer Schattenefeu“, sagte sie leise. Gregor König nickte ernst. Meine Großmutter öffnete ihre Tasche und nahm eine kleine Flasche mit einer durchsichtigen Flüssigkeit heraus, von der sie einige Tropfen auf Penelopes Lippen fallen ließ.

„Was ist passiert?“, fragte ich ungeduldig. Doch Gregor König legte den Zeigefinger auf seine Lippen. Mit Staunen sah ich zu, wie meine Großmutter leise Beschwörungsformeln in der alten Sprache murmelte. Einige Worte schienen mir mittlerweile bekannt vorzukommen. Als meine Großmutter die Hände sinken ließ und schwieg, wartete ich geduldig.

„Mehr kann ich im Moment nicht tun. Informieren sie Professor Espendorm und die Schwarze Garde. Der Fall muss genauestens untersucht werden“, sagte sie schließlich. Gregor König nickte ernst.

„Was passiert jetzt mit Penelope?“ Meine Großmutter sah auf, als wenn sie soeben erst bemerkt hätte, dass ich hinter ihr stehen würde.

„Penelope heißt sie?“, fragte sie nachdenklich. Ich nickte.

„Sie muss in die Mitte des Kontinents nach Themallin. Dort hat der Bund der Druiden ein Zentrum für schwere Fälle. Nur dort hat das Mädchen eine Chance zu überleben. Der Dämonische Schattenefeu ist die giftigste, magische Pflanzen, die wir kennen. Ich konnte die Vergiftung nur aufhalten, heilen kann ich sie nicht.“

„Warum? Was passiert jetzt mit ihr?“, fragte ich. In mir breitete sich eine unnatürliche Kälte aus.

„Sie wird in diesem schlafähnlichen Zustand bleiben, weil es bis jetzt kein Gegenmittel gibt. Die Druiden werden ihre Verfassung vielleicht noch ein wenig verbessern können, aber auch sie haben nicht die Macht, diese schwere Vergiftung zu heilen.“ Ich sah meine Großmutter erschrocken an. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass sie eine Krankheit nicht heilen konnte, dass sie nicht irgendeine Pflanze oder eine Tinktur aus ihrer Tasche oder ihren vollen Regalen im Atelier hervorholte, die ein Wunder vollbrachte.

Bevor ich sie noch weiter ausfragen konnte, waren wir plötzlich von Magiern umringt. Ich taumelte zurück, um dem hektischen Gedränge Platz zu machen. Ich sah Professor Espendorm nervös auf meine Großmutter einreden. Ich sah den Admiral, der sofort begann seine Leute einzuteilen, um mit der Spurensicherung und der Befragung der Zeugen zu beginnen. Wie ferngesteuert lief ich auf den Marktplatz, wo ich Adam erblickte. Er war so unglaublich weit weg von mir. Ich wär jetzt gern zu ihm gegangen, nur eine kleine Geste, um dem Schock in mir, etwas Warmes entgegenzusetzen. Doch ich musste meinen Schmerz allein ertragen. Ich schluckte und blinzelte eine Träne weg. Wer tat so etwas? Penelope hatte niemandem etwas zuleide getan und jetzt lag sie da, mehr tot als lebendig.

Gregor König hob sie auf eine Trage, ihre hellen Haare flossen fremd um ihr schmales, braunes Gesicht. Sie wurde von meiner Großmutter und Gregor König begleitet. Das Gemurmel und Getuschel um mich herum war sofort verstummt und alle Blicke folgten gespannt der kleinen Prozession, die sich dem Ausgang der Unterwelt zu bewegte. Professor Espendorms Stimme riss mich aus meinem Schock.

„Es ist etwas Schreckliches passiert, sie haben es selbst gesehen. Eine unserer Studentinnen wurde heimtückisch vergiftet. Laut den Aussagen der Heilerin muss Penelope heute Vormittag in Kontakt mit dem Gift des Dämonischen Schattenefeus gekommen sein. Ein äußerst seltener Fall. Die Schwarze Garde hat die Aufklärung der Angelegenheit übernommen. Bis sicher ist, wie das passieren konnte, bitte ich sie, äußerste Vorsicht walten zu lassen. Wem etwas Ungewöhnliches aufgefallen ist oder wer einen Verdacht hegt, kann sich jederzeit vertrauensvoll an den Admiral oder mich selbst wenden. Alle übrigen Studenten bitte ich, jetzt nach Tennenbode zurückzukehren. Bleiben sie vorerst auf ihren Zimmern, sobald es Neuigkeiten gibt, werde ich sie informieren.“ Still und leise löste sich die Ansammlung auf und alle machten sich bedrückt auf den langen Weg zurück nach Tennenbode.

„Wer macht so etwas?“, fragte ich erschüttert Liana, neben der ich mich eingereiht hatte.

„Ich habe keine Ahnung. Setz die Frage auf deine Liste der großen Rätsel und wenn du die Akasha-Chronik tatsächlich findest, kannst du dieses Geheimnis ebenfalls aufdecken“, flüsterte Liana mir zu.

„Die Liste ist mittlerweile ziemlich lang.“

„Skara, Alexa, Egonie und Dorina jedenfalls scheint etwas Ungewöhnliches aufgefallen zu sein“, meinte Lorenz neben uns und zeigte auf die vier Mädchen, die bei Professor Espendorm standen. Sie hörte ihnen mit hochgezogenen Augenbrauen und angespanntem Gesicht zu.

„Wer weiß, welchen Floh die haben husten hören“, sagte Shirley neben mir. Sie hatte die Szene ebenfalls beobachtet. Der Schock schien ihre Lebensgeister geweckt zu haben.

„Vielleicht ist ihnen wirklich etwas aufgefallen“, erwiderte ich. „Ich frage mal Penelopes Freundin, vielleicht weiß die etwas.“

„So schlau war der Admiral schon lange“, sagte Lorenz. Ich folgte seinem Blick und sah zu dem großen Mann hinüber, der versuchte, die noch immer verstört schluchzende Lysann zu beruhigen. Hinter dem Admiral stand Adam und schon wusste ich, von wem ich erfuhr, was die Mädchen zu erzählen hatten.

Ich musste mich sehr lange gedulden, bis Adam kam. Beim Abendessen waren weder er noch Professor Espendorm anwesend. Madame Villourie informierte uns stattdessen über die neuen Sicherheitsregeln.

„Sie dürfen sich in ihren Wohnetagen aufhalten und diese nur zum Morgenlauf, dem Unterricht und den Mahlzeiten verlassen. Sie sollten alle Wege in Begleitung zurücklegen und niemals allein durch die Burganlage streifen, keine verdächtigen Dinge anfassen, berühren oder in den Mund nehmen“, las sie ihre Liste vor. Ich kam mir vor wie im Kindergarten und nicht wie beim Studium. Doch alle nahmen die neuen Sicherheitsregeln ohne Murren zur Kenntnis, selbst Thomas Kekule schwieg und schaute bedrückt zu Alexa hinüber, mit der er seit ein paar Wochen liiert war. Solange nicht geklärt war, wo der Dämonische Schattenefeu hergekommen war, schwebten alle in Gefahr, dasselbe Schicksal zu erleiden wie Penelope.

Der Abend zog sich zäh dahin. Auf Hausaufgaben hatte keiner von uns Lust und schließlich spielten wir unkonzentriert ein paar Runden Drachenkrieg, bis wir es aufgaben, nachdem sich jeder von uns mehrmals die Finger an den Figuren verbrannt hatte.

„Diese Warterei macht mich ganz verrückt.“ Ich lief nervös vor den dunklen Fenstern auf und ab.

„Geh doch einfach schlafen“, schlug Liana vor. Ich sah sie ungläubig an, während sie mit den Fingern gelangweilt durch ihre blonden Locken kämmte.

„Du glaubst doch nicht, dass ich auch nur ein Auge zu machen könnte, bevor ich nicht weiß, was hier los ist. Die Morlems haben seit Wochen keine Angriffe mehr verübt und stattdessen wird in Tennenbode ein Mädchen vergiftet. Das hängt doch irgendwie zusammen“, überlegte ich laut.

„Kann schon sein, aber ganz im Ernst, warum sollte das jemand machen?“, sagte Lorenz.

„Warum entführt jemand junge Magierinnen? Wahrscheinlich aus reinem Sadismus“, sagte Shirley, die auf dem Boden lag und die Füße auf dem Sofa geparkt hatte.

„Komm, wir machen endlich eine offizielle Liste!“, schlug Liana vor.

„Was für eine Liste?“ Ich zog die Augenbrauen hoch.

„Für die Akasha-Chronik. Wenn du sie findest, kannst du ja nicht erst dort anfangen, dir zu überlegen, was du genau fragen möchtest.“ Liana sprang auf, um Papier und einen Stift zu holen.

„Als Erstes willst du wissen, wie du die Patrizierehen abschaffen kannst, nicht wahr?“, begann sie emsig. Ich nickte zustimmend und dachte an Adam, während Liana zu schreiben begann.

„Als zweites wollen wir wissen, wer hinter den Angriffen auf die Mädchen steckt und warum“, notierte Liana.

„Ich möchte wissen, warum und wo genau meine Eltern und meine Geschwister verschwunden sind?“, fügte ich leise hinzu. Liana sah mich einen Moment lang ernst an und schrieb dann weiter. „Und jetzt wollen wir noch wissen, wer hinter dem Angriff mit dem Dämonischen Schattenefeu steckt.“

„Und wie man die Vergiftung heilen kann?“, ergänzte Shirley von unten. Ich nickte und begann wieder im Zimmer auf und ab zu laufen.

„Süße, du hast bestimmt bald eine Spur in das Holz getreten. Setz dich mal!“, sagte Lorenz nüchtern. Ich stoppte und sah verwirrt nach unten. Dann nahm ich auf einem der bequemen Sessel Platz.

„Noch etwas?“, fragte Liana in die Runde.

„Die Sache mit der Windhose ist noch ungeklärt“, ergänzte ich.

„Wie werden wir den Nöll los?“, kam Shirleys Stimme wieder von unten. Liana hatte schon zu schreiben begonnen, als sie innehielt.

„Das darf man bestimmt nicht fragen. Da gibt es sicher einen Ehrenkodex oder einen Leitfaden für anständige Fragen“, meinte Liana.

„Aber es ist eine Frage von allgemeinem Interesse, die durch die Mehrheit der Studenten sicherlich positiv befürwortet wird“, erklärte Shirley ernst.

„Selma?“, fragte Liana.

„Ich denke, die Frage ist erlaubt.“ Ich lächelte. Liana schrieb sie mit auf die Liste.

„Ich würde mich ja für die Trends der nächsten Wintersaison interessieren. Kann ich die Jacke noch mal tragen oder brauche ich eine Neue?“, fragte Lorenz.

„Ich denke, das geht zu weit“, sagte ich schmunzelnd. „Außerdem kann die Akasha-Chronik nicht in die Zukunft sehen. Du könntest sie also höchstens fragen, was vor 60 Jahren der Trend der Wintersaison gewesen war. Höchstens in der Traumwelt findest du einen Hinweis auf die Modetrends der kommenden Saison.“

„Wen interessiert schon die Mode von vor 60 Jahren“, stöhnte Lorenz und gähnte. „Ich geh schlafen, vielleicht habe ich ja wirklich eine Vision.“

„Viel Spaß“, rief ich ihm hinterher.

„Ich geh auch ins Bett“, sagte Shirley und stand auf.

„Gute Nacht!“, erwiderte ich und sah Liana erwartungsvoll an.

„Weißt du schon, ob du in der Akasha-Chronik lesen kannst?“, fragte sie. Brennend heiß fiel mir wieder ein, was Eleonora Donna über die Heiligen Jungfrauen erzählt hatte und was ich wegen der erfolglosen Suche nach der Akasha-Chronik völlig in den Hintergrund gedrängt hatte. Die Heiligen Jungfrauen waren Geistläuferinnen und ihr Leib und ihr Geist mussten rein sein. Na, halleluja, mein Leib war weit entfernt davon rein zu sein, was meinen Geist anging, mochte ich noch eine Chance haben. Laut den Sybillen war er rein.

Mithilfe des Nurfur-Nebels würde ich in die Traumwelt kommen und dann half nur noch die Hoffnung, dass es trotzdem irgendwie funktionierte.

„Jetzt, wo alles geklärt ist, kann ich ja endlich schlafen gehen. Es ist schon fast elf und ich bin todmüde. Geh doch auch ins Bett!“ Liana stand auf. Ich schüttelte den Kopf.

„Ich warte noch auf Adam. Schlaf gut!“ Sie nickte und verschwand in ihrem Zimmer. Ich machte es mir auf dem Sofa bequem und begann wieder und wieder Lianas Liste zu lesen, solange, bis ich sie endlich auswendig konnte. Es musste mittlerweile Mitternacht sein. Obwohl ich mich zusammenriss und versuchte wach zu bleiben, sank mein Kopf immer wieder nach vorn. Ich musste kurz eingedöst sein, denn ich wachte davon auf, wie ich scheinbar schwerelos in die Höhe gehoben wurde.

„Ich habe auf dich gewartet“, murmelte ich verschlafen und sog Adams betörenden Duft ein.

„Schlaf weiter! Wir reden morgen.“ Er küsste mich zärtlich. Ich mobilisierte meine Kräfte und öffnete die Augen.

„Geht schon“, lächelte ich und schlang meine Arme um seinen Hals. Adam setzte mich auf meinem Bett ab und ließ sich neben mich gleiten. Erst jetzt bemerkte ich den ernsten Zug um seine Lippen, die seinem schönen Gesicht einen traurigen Ausdruck verliehen.

„Ist etwas passiert?“, fragte ich nervös.

„Ja“, antwortete er gepresst. Meine Augen weiteten sich erschrocken.

„Es gibt keine neuen Opfer, wenn du das denkst, aber es ist etwas anderes passiert.“

„Jetzt spann mich nicht auf die Folter. Was ist los?“, fragte ich ungeduldig. Mittlerweile war ich endgültig wach. Adam holte tief Luft und sah mir ernst in die Augen.

„Jemand wurde verdächtigt, Penelope vergiftet zu haben.“

„Wer ist es?“, fragte ich angespannt.

„Skara Ende hat dich verdächtigt.“

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik
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