Drei-Gänge-Menü und »Nachtisch«
Mein Wecker riss mich wie immer um 09.00 Uhr kompromisslos aus dem Schlaf. In Sekundenschnelle schoss meine Hand unter der Bettdecke hervor und gab einen Hieb auf den Ausstellknopf, damit Finn ohne Störung weiterschlafen konnte. Erfreut stellte ich fest, dass ich trotz unserer nächtlichen Schlafunterbrechung mich ausgeschlafen und erfrischt fühlte. Ich wollte mich gerade aus dem Bett schwingen, da schlang Finn den Arm um meine Taille, zog mich mit einer Kraft, der ich nichts hätte entgegensetzen können, zurück ins Bett und dicht zu sich heran.
Seine Augen waren noch geschlossen.
»Hier geblieben …«, sagte er mit einer tiefen, heiseren Stimme und einem Lächeln, das sich über sein ganzes Gesicht spannte.
Ich schmiegte mich gegen seine Brust. »Finn, ich muss mich für die Arbeit fertigmachen …«, nuschelte ich amüsiert.
»Kündige, dann kannst du immer mit mir im Bett bleiben, solange du willst«, sagte er und öffnete blinzelnd erst ein Auge, dann das andere.
Nicht mal der Himmel ist so blau, dachte ich fasziniert und schamlos kitschig, in seinen Augen könnte ich ertrinken … schließlich hörte ja keiner meine Gedanken.
»Ich muss Geld verdienen«, gab ich ihm zu verstehen.
»Val, du hast stinkreiche Eltern«, entgegnete er wie aus der Pistole geschossen.
»Ich will aber meine Unabhängigkeit.«
»Sehr nobel.«
»Siehst du.«
»Hast du Zeit für Frühstück?«
»Unbedingt, sonst bin ich nur ein halber Mensch.«
»Lass uns irgendwo frühstücken, hm?«
»Willst du nicht noch ein bisschen weiterschlafen?«
»Nein. Ich will mit dir frühstücken, ich habe gigantischen Hunger.«
Ich war begeistert. »Okay. Darf ich mich schnell ein bisschen zurechtmachen?«
»Klar.«
»Dann musst du mich schon loslassen.«
»Oh, okay, aber beeil dich.«
Wie fuhren zum Walter-Schreiber-Platz und setzten uns in eins der vielen Cafés in der Schlossstraße, wo wir - ein wenig unter Zeitdruck, dafür mit einer maßlos heiteren Stimmung - Croissants mit Nussnugatcreme aßen und leckeren Milchkaffee ‚Big Size‘ tranken.
In unserer Unterhaltung ging es anfänglich um harmlose, banale Themen wie Pfannkuchen versus Donuts, untergegangene Kinostars, Lennys »Dschungel« und die neusten Touchscreen Handys … Finn meinte, dass er sich unbedingt eins besorgen wolle und außerdem einen Laptop, um arbeiten zu können. Doch dann kam er, ich weiß nicht mehr wie, auf seine Mutter zu sprechen. Er müsse sie unbedingt anrufen, sagte er mit ernster Miene und erzählte schließlich, dass er seit einem Jahr keinen Kontakt mit ihr gehabt hatte und sie sich wahrscheinlich von selber nicht melden würde. Ich wollte wissen, ob denn zwischen ihnen etwas vorgefallen war, was er jedoch mit einem in die Ferne schweifenden Blick kopfschüttelnd verneinte … Glaubhaft wirkte das zwar nicht, aber ich wollte ihn in dieser Angelegenheit lieber nicht ausfragen! Eine innere Stimme sagte mir, dass es hier um ein kritisches Thema ging.
Finn begleitete mich noch bis zum Kino.
Vor dem Gebäude verabschiedeten wir uns mit einer engen Umarmung und einem langen, sehr langen, Werbespot reifen Kuss und dann noch einem …
Colette bettelte um schlüpfrige Neuigkeiten, las auf meiner Stirn, dass ich Sex gehabt hatte, ließ nicht locker, bekam ein paar Häppchen, aber zu ihrer Enttäuschung keine Details, schmollte für eine Minute - länger hielt sie es nie aus - und riet mir aus heiterem Himmel und mit der ihr eigenen Gelassenheit, keinem Mann, ja, wirklich keinem, zu vertrauen, bevor ich nicht die Familie kennengelernt hätte, womit sie mich mit einem Staunen über ihre interessanten Ansichten stehen ließ und in die Pause eilte.
Ich machte ein wenig angestrengten Versöhnungssmalltalk mit Sören, weil er immer noch angeschlagen wirkte. Er hatte kurze Hanteln dabei, mit denen er, sobald es nichts zu tun gab, seine Ärmchen trainierte und Colette und mich unfreiwillig zum Kichern brachte.
Als mich Finn abholen kam, war ich auf Wolke Sieben und blieb da. Er bestand darauf, dass er heute Abend sein versprochenes Drei-Gänge-Menü kochen würde, und ließ mit sarkastischem Humor durchblicken, dass es in meiner Küche ja keinerlei Vorräte und nicht mal Gewürze gab, um ein vernünftiges Essen zubereiten zu können.
Also kauften wir unterwegs in einem großen Supermarkt ein … oder besser gesagt, Finn kaufte ein, nachdem er aus seiner Gesäßtasche tatsächlich ein zerknittertes Stück Papier hervorzog, das seine Einkaufsliste darstellte.
Ich schob vergnügt den Einkaufswagen hinter ihm her, während ich jede seiner Bewegungen aufmerksam und mit tiefster Zufriedenheit verfolgte.
Ich hatte nur einen kurzen Blick auf seinen Zettel werfen können und dabei vergeblich versucht, seine kleine, krakelige Schrift zu entziffern. Folglich fehlte mir jeglicher Hinweis, worauf sich mein Gaumen freuen durfte.
»Was willst du uns denn Leckeres kochen?«, fragte ich ihn am Gemüsestand, wo er stehengeblieben war und seinen kritischen Blick aufgesetzt hatte, der ihn einfach göttlich aussehen ließ.
»Okay, es wird, well, well … amerikanisch …«
»Aha …« Ich klang wenig begeistert, um ehrlich zu sein.
Wir liefen auf die Fleischtheke zu.
»Keine Sorge«, lachte er, »… nicht amerikanisch schlecht, was du vielleicht denkst, sondern amerikanisch gut! Richtig gut, so richtig yummy, verstehst du! Du isst doch Fleisch?«
»Mhm.«
»Wir besorgen uns jetzt zwei ordentliche, gut abgehangene Scheiben Filetsteak. Dazu gibt‘s dann echtes Gemüse, das nicht zerkocht wird, ganz wichtig, dann selbstgemachte Pommes frites, was Arbeit bedeutet und bunten Salat, der auf keinen Fall fehlen darf.«
»Mmmmh, das klingt köstlich«, sagte ich und freute mich darüber, dass er scheinbar auf ein gesundes Gericht Wert legte, auch wenn das wenig zu seinem beachtlichen Alkohol und Zigarettenkonsum passte.
Die Verkäuferin an der Fleischtheke strahlte Finn mit einer Intensität an, als hätte er ihr mit seiner Bestellung das größte Kompliment ihres Lebens gemacht, schnitt akkurat zwei prächtige Steakscheiben ab, während sie ununterbrochen griente - meine Anwesenheit übrigens problemlos ignorierend - und ließ sich mit dem Einpacken, für meinen Eindruck, etwas zu viel Zeit. Schließlich wünschte sie ihm »noch einen wunderschönen Abend«
Einen wunderschönen Abend? Also, bitte!
Es war verblüffend, wie deutlich ihre Signale waren, aber noch verblüffender war die Tatsache, dass Finn diese Signale nicht wahrzunehmen schien.
»Finn, meine Güte, hast du das gesehen, ich meine, wie dich diese Verkäuferin angeherzt hat?«, fragte ich ihn, erpicht darauf zu erfahren, was ein solches Erlebnis bei ihm auslöste.
»Was, wer?« Er machte ein ratloses Gesicht, als hätte er gar nicht begriffen, wovon ich überhaupt sprach, oder was ich von ihm gerade wollte, während er bereits auf der Suche nach dem nächsten Artikel auf seiner Liste war.
»Na, die Verkäuferin an der Fleischtheke!«
»Hm? Ja, sie war freundlich«, sagte er monoton. Er war mit den Gedanken offensichtlich ganz woanders.
»Freundlich?« Ich starrte ihn verständnislos an, kopfschüttelnd schob ich den Einkaufswagen weiter.
An der Kasse spielte sich eine ähnliche Szene mit gleichem Muster ab! Ich sagte nichts mehr …
Er nimmt es nicht wahr, dachte ich mit großer Verwunderung, er sieht nicht, wie er angehimmelt wird …
Als wir den Supermarkt verließen, plapperte Finn zufrieden den ganzen Heimweg lang über alles mögliche ...
»Patrick und Lenny wollen am Samstagabend eine Art Abschiedsparty in Kais Laden machen, und am nächsten Tag geht ihr Flug, up and away nach Buenos Aires«, ließ er mich wissen. »Patrick ruft dich noch an, hat er gesagt.«
»Oh, dann kann ich Alice und Natalie Bescheid geben«, antwortete ich, erfreut darüber, dass sich für unser fälliges Wiedersehen ein guter Anlass bot.
»Alice? Eine Freundin von dir?.«
»Ja, eine alte Schulkameradin. Wir haben mal zusammengewohnt und sind ganz dick geworden.«
»He?« Finn sah mich kurz an und prustete dann laut los, als hätte ich einen erstklassigen Witz erzählt.
Ich grinste. »Okay, das klang jetzt wirklich komisch, aber genau so war es.«
»Wie habt ihr das angestellt, und seit wann bist du wieder so eine Hungerharke?«
Ich gab ihm einen kräftigen Knuff auf den Oberarm.
»Ich hab Normalgewicht!«, rief ich spitz und versuchte böse zu schauen.
Wir waren fast bei meiner Wohnung angelangt. Die Luft war schneidend kalt und roch so sehr nach Schnee, dass es sicher nicht mehr lange dauern konnte, bis es schneien würde.
»Erstens bin ich ganz sicher keine Hungerharke! Und zweitens, also, wir haben stundenlang Filme geguckt und haben dabei ununterbrochen gefuttert wie … keine Ahnung, Vielfraße halt, so einfach geht das.«
»Aha.« Er grinste amüsiert, ohne mich dabei anzusehen.
»Nichts ‚Aha‘!« Ich seufzte demonstrativ und wechselte das Thema. »Und, konntest du die Sachen kriegen, die du haben wolltest?«
»Yep, einen Laptop mit allen möglichen Multi Media Anschlüssen und ein richtig gutes Cellphone, äh, Handy, sieh mal.«
Er blieb stehen, setzte die Einkaufstüten ab und zog sein brandneues Mobiltelefon aus der Jackentasche. Stolz und zufrieden ließ er mich einen Blick darauf werden, erklärte mir begeistert technische Einzelheiten, unter anderem, dass es acht Megapixel hätte und deshalb messerscharfe Bilder mache, und schoss gleich mehrere Fotos von uns beiden, auf denen wir Grimassen schnitten oder uns küssten.
Während Finn mit offensichtlichem Eifer das Essen zubereitete, kümmerte ich mich um die Musik - wir hatten uns diesmal auf eine Soundtrack-Mix-CD geeinigt. Anschließend deckte ich den Tisch, schälte ein paar dicke Kartoffeln, schnippelte die Zutaten für den Salat und genoss es unendlich, meinem appetitlichen Koch bei der Arbeit zuzusehen.
Die Steaks brutzelten in der Pfanne, dazu gab‘s grüne Bohnen mit zerlassener Butter, die selbstgemachten Pommes und einen gemischten Salat, alles wie versprochen! Noch nie wurde in meiner Küche so ein leckeres Essen gekocht und mit jeder Menge spontaner Küsse und Berührungen garniert, das stand schon mal fest.
Und noch nie hatte meine Küche so einladend und betörend gerochen … Der Duft breitete sich bald in der ganzen Wohnung aus.
Finn erzählte mit einer beinah überschwänglichen Ausgelassenheit, dass beide seiner Eltern, was gesundes Essen betraf, sehr dogmatisch seien und er in seiner Kindheit keinen einzigen Hamburger zu essen bekommen habe. Immer sei frisch gekocht worden und zum Nachtisch habe es nur Obst gegeben, nie eine Süßspeise, nur Obst. Es sei allerdings immer reichlich Alkohol geflossen, was dann wohl irgendwie ein Widerspruch zu all dem Gesundheitsgetue gewesen sei, bemerkte er mit einem bitteren Zug um die Lippen, aber lachte gleich darauf wieder.
Und Sean, sein Bruder, habe es gehasst, diese ganzen Regeln und Zwänge und Strafen, und sei deshalb sehr früh, nämlich mit siebzehn, ausgezogen, genau in dem Jahr, in dem sich seine Eltern scheiden ließen.
»Was für Strafen gab es denn bei euch?«, fragte ich ihn verwundert, während ich mir eine Pommes in den Mund schob.
Finn antwortete nicht, sah mir stattdessen einige Sekunden lang sehr ernst und angespannt in die Augen. Ich hatte den Eindruck, als würde er etwas sagen wollen, könne aber aus irgendeinem Grund nicht.
»Die Steaks sind fertig«, sagte er schließlich, umfasste mit einer Hand den Pfannenstiel und schob mit der anderen den Pfannenwender unter das Fleisch. Ich hielt ihm schnell die Teller hin, damit er die fantastisch aussehenden Steakscheiben auftun konnte.
Dann saßen wir uns gegenüber, inzwischen sehr hungrig, prosteten uns diesmal mit Selters zu und wünschten uns guten Appetit.
Meine Frage bezüglich der Strafen griffen wir nicht wieder auf. Der Moment der Erkenntnis, dass es hierzu erstmal keine Antwort geben würde, erzeugte bei mir zwar ein Déjà-vu-Gefühl, aber es gelang mir, den Gedanken daran abzuschütteln.
Ich sah ihn hingerissen an. Er sah aus, als wäre er gerade super zufrieden mit sich und der Welt.
»Oh, hör mal, das ist doch …« Er hörte plötzlich auf zu kauen, lauschte gebannt, hielt den Kopf schräg und deutete mit dem Finger in die Luft.
»Na, aus welchem Film ist das wohl?«, fragte ich zwinkernd.
»Ja, ja, warte mal, gleich fällt es mir ein. Grandioser Soundtrack …« Er schnippte paar Mal mit den Fingern, als würde das sein Gedächtnis auf Trab bringen können und kam dann auf die Lösung.
»Conan, stimmt‘s? Natürlich, Conan, der Barbar, Basil Poledouris, große Klasse!«
»Hey, zehn Punkte für den Kandidaten mit den Grübchen!«
Sein Lächeln verschwand ganz plötzlich, als hätte ich etwas Falsches gesagt. Mit gesenktem Kopf kaute er auf seinem Bissen herum.
»Was ist?«, fragte ich verwirrt, mein Herzschlag wurde schneller.
»Ach, nichts, mir ist nur grad wieder bewusst geworden, dass ich schon eine ganze Weile nichts Vernünftiges auf die Beine gestellt habe …«, sagte er bedrückt. Sein abrupter Stimmungswechsel irritierte mich. Ich überlegte, was ich antworten konnte, das einigermaßen sinnvoll und tröstlich klang.
»Ich dachte, du machst so was wie eine Kreativitätspause?«
Er verzog einen Mundwinkel. »Hat dir das Lenny erzählt?«, fragte er zaghaft.
»Nein. Patrick.«
»Mhm, stimmt so nicht, weil man diese Pause leider nicht grad als freiwillig bezeichnen kann, verstehst du!«
Ich lächelte verhalten, mehr aus Verwunderung darüber, wie sehr ihn dieser Umstand scheinbar doch belastete.
»Heißt das, jemand zwingt dich zu einer Pause?« Wie naiv meine Frage doch war!
Er schüttelte energisch den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Ich würde mir von nichts und niemandem etwas aufzwingen lassen … Es ist eine ganz banale, verdammte innere Blockade«, entgegnete er mit fester Stimme und klang sehr von seiner Meinung überzeugt.
»Du meinst, du hast so was wie eine Künstler-Blockade?«, fragte ich. Es war eigentlich mehr eine rhetorische Frage.
»Ach was, Valerie«, sagte er abwehrend. »Dafür müsste ich erstmal ein richtiger Künstler sein!«
Ich wunderte mich, hatte ich doch nur ausschließlich das Gegenteil gehört und das auch noch von allgemein so schwer zu beeindruckenden Personen wie Patrick. Wenn er sich also nicht für einen Künstler hielt, war er entweder sehr bescheiden oder sehr selbstkritisch und übermäßig anspruchsvoll.
»Dann versteh ich nicht, was du meinst«, gab ich stirnrunzelnd zu.
Er trank sein Wasser aus, stellte das Glas wieder hin und starrte es an … oder starrte eher durch es hindurch, denn sein Blick schien keinen Fokus zu haben.
»Ich weiß es selber nicht so recht. In letzter Zeit sind mir einfach die Ideen ausgegangen. Mein Kopf ist voll und doch total leer. Ich weiß nicht, welches Projekt ich angehen will, habe keine Lust, die Leute zu kontaktieren, die ich unbedingt kontaktieren müsste und die nur darauf warten, dass ich endlich wieder etwas von mir hören lasse. Die wollen wissen, was meine Pläne sind. Die Jungs und Mädels vom Theater sind auch schon sehr wütend auf mich, weil ich mich aus den letzten drei Produktionen herausgehalten habe und mich außerdem zu wenig melde, seit ich in Europa bin … Verstehst du, ich habe gerade keine wirkliche Orientierung, aber, was noch schlimmer ist, ich habe auch keine Lust, mir eine zu suchen. Es ist ein echt mieser Zustand.«
Ich nickte verständnisvoll. Meine Augen waren sicher so groß wie bei einem Pandabären.
Sollte ich ihm jetzt sagen, dass ich mich schon seit Jahren in so einem »miesen Zustand«, wie er es nannte, befand? Ich konnte ihn sehr gut verstehen.
Es war irre, wie ähnlich wir uns fühlten.
»Finn, also, ich denke, was du beschreibst, ist das Bedürfnis nach einer Auszeit. Mal nichts müssen, nichts planen, nichts wollen, niemandem etwas schulden, keine Verpflichtungen haben …«
Er atmete laut aus und zog einen Mundwinkel hoch. »Es ist ein wenig beunruhigend, so zu fühlen. Ich meine, wenn der Verstand etwas anderes will …«, sagte er, immer noch mit einem viel zu ernsten Ausdruck in den Augen.
Dann stand er auf und nahm aus dem Kühlschrank zwei Bier und reichte mir eins.
»Die Deutschen können gutes Bier brauen, das muss man schon sagen, und die Iren machen den besten Whiskey. Das sind mal zwei unumstößliche Facts! Darauf trinken wir, Cheers!«
Das Thema war wohl beendet? Hm, okay ...
»Cheers.«
Ich nahm ein paar Schlucke und aß dann eifrig meinen Teller leer, während Finn mich beobachtete.
»Schmeckt‘s?«
»Siehst du doch.«
»Schön, das nächste Mal bist du dran mit Kochen, nur wenn du magst natürlich.«
»Schon, aber meine Kochkünste beschränken sich auf klebrige Spaghetti und verbranntes Omelett«, warnte ich ihn, froh darüber, dass er wieder entspannter wirkte.
»Spaghetti sind doch okay. Spaghetti gehen immer, egal, ob klebrig oder nicht.«
»Wenn du meinst.«
»Dann wissen wir also, was morgen Abend auf dem Speiseplan steht.«
Er beugte sich vor und gab mir einen dicken Schmatzer auf meine fettigen Lippen.
Es war endlich Zeit für den »Nachtisch«! Er schmeckte heiß, leidenschaftlich, makellos … einfach perfekt …