Die Bienenkönigin flog zwischen Tausenden verschiedenster Blüten herum. Sie kostete den Nektar von Anemonen und Veilchen und Waldhyazinthen und Lupinen. Alles war sehr schmackhaft.
Doch die Bienenkönigin war ein ehrgeiziges Insekt.
Wenn ich doch eine noch zartere, feuchtere und tiefere Blüte finden könnte, dachte sie. Und wenn der Geschmack dieser Blüte ein wenig süß, zugleich aber auch eine Spur salzig wäre. Davon träumte die Bienenkönigin Tag und Nacht. Schließlich sah sie ein, dass sie die Blüte ihrer Träume nie finden würde. »Ich muss sie selbst erschaffen«, beschloss die Bienenkönigin.
Und das tat sie auch: Sie schuf die verlockendste und honigreichste Blüte der Welt. »Aber wohin soll ich sie pflanzen? Sie kann doch nicht auf der Erde liegen.«
Da kam eine Frau vorbei. Die Bienenkönigin bat sie, die Blume anzunehmen. Die Frau sagte, na ja, wenn ich sie in das seltsame leere Loch zwischen meinen Beinen stecken darf, dann nehme ich sie. So geschah es, doch in ihrer Begeisterung stach die Bienenkönigin die Frau versehentlich. So entstand die Klitoris.
Der Stich juckte sehr, und die Frau musste daran kratzen, und das war nicht unangenehm. Gerade als sie es tat, kam ein Mann, den das Ganze sehr nervös machte. Er fing die Bienenkönigin und riss ihr vor Wut die Arme aus.
Aber die Frau gebar Kinder, und ihre Töchter wurden mit der gleichen Blüte geboren. Und deren Töchter und Enkelinnen auch. Und von ihnen stammt das ganze weibliche Geschlecht ab.
Und die Bienenkönigin ließ sich anstelle der Arme schwarze Panzerglieder wachsen und schwor, dass der Mann, so viel er auch forschte und grub und operierte, nie endgültige Klarheit über diese erstaunliche Schöpfung gewinnen würde.