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Die Sirenen auf der Mon Mothma, die einen Bruch im Rumpf ankündigten, heulten auf, als der Abstand des Schiffs zu der verfolgenden Yuuzhan-Vong-Flotte geringer wurde.

»Deck vierundzwanzig, Sir«, berichtete Cel. »Wir haben das Leck bereits abgedichtet. Der Schaden ist minimal.«

»Fahren Sie die Schilde wieder hoch«, befahl Wedge. »Wenn nötig, leiten Sie Energie von steuerbord um.«

Die Laser- und Ionengeschütze an Backbord feuerten in stetigem Rhythmus. Minen und Raketen wurden so schnell abgeschossen, wie die Waffensysteme des Schiffs es erlaubten. Wedge wusste, dass er nicht mehr lange weitermachen konnte, aber er machte sich keine Sorgen darum, den Energiekern zu erschöpfen oder keine Munition mehr zu haben − der Feind würde sie überwältigt haben, lange bevor das geschah. Inzwischen jedoch verlangsamte sein verzweifeltes Manöver die führenden Großkampfschiffe oder ließ sie einen umständlicheren Kurs nehmen − nicht so sehr aus Angst vor der Feuerkraft der Mon Mothma, sondern um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Das traf selbstverständlich nicht auf die gesamte sich nähernde Front zu, die Schiffe an den Seiten hatten ihn einfach umgangen. Aber das waren auch nicht die, um die er sich sorgte; er war hauptsächlich damit beschäftigt, die Gruppe von vier Schiffen aufzuhalten, die in der Mitte flog, denn wenn er diese vier entsprechend verlangsamte, würde der zweite Abfangkreuzer ebenfalls ausweichen und einen erheblich längeren, langsameren Kurs zum Rest der Allianzschiffe fliegen müssen. Das würde der Kampfstation mehr Zeit geben, den Schwerkraftgenerator am Rand des Systems auszuschalten, und seiner Flotte viel mehr Gelegenheit, aus dieser vollkommen verpfuschten Angelegenheit herauszuspringen.

Und zu seiner Überraschung funktionierte es.

Die Yuuzhan Vong hatten sich während des gesamten Kampfs seltsam verhalten; sie waren viel zögernder gewesen, als man es von ihnen kannte. Das plötzliche Erscheinen der Golan II schien das noch zu verstärken. Selbst als sie sich nun dem einzelnen Sternzerstörer näherten, wirkten die Vong vorsichtig. Es war beinahe lachhaft − Ebaq Neun musste sie wirklich erschüttert haben, wenn sie glaubten, die Reihe von Pannen, zu der die Offensive bei Bilbringi geworden war, könnte der Beginn einer schlauen Falle sein.

Und vielleicht war das auch der Grund, wieso sie versuchten, Abstand zur Mon Mothma zu halten. Vielleicht befürchteten sie …

Er blinzelte. Es könnte funktionieren.

»Commander Raech«, sagte er.

»General«, antwortete der Commander der Mon Mothma.

»Evakuieren Sie die Sektoren neben dem Energiekern und reduzieren Sie die Wirksamkeit der Schilde alle dreißig Sekunden um zwei Prozent.«

»Die Wirksamkeit reduzieren, General?«

»Korrekt«, antwortete Wedge.

»Verstanden«, sagte Raech.

»Erstatten Sie immer wieder Bericht, während die Situation sich entwickelt, Lieutenant Cel.«

»Ja, Sir«, sagte der Lieutenant, eindeutig ebenso erstaunt wie der Commander.

Wedge wandte die Aufmerksamkeit wieder der Schlacht zu. Das größte Vong-Schiff war nun über ihnen und beschoss ihre oberen Schilde aus mittlerer Entfernung, während ein kleineres Schiff von der Größe einer Fregatte von unten kam.

Wedge befahl eine Kursänderung. Ächzend drehte das Schiff die Nase zu dem Dreadnaught und den drei Kreuzern dahinter. Die Mon Mothma wurde nun auf gesamter Länge beschossen.

»Die vorderen Schilde lassen nach, Sir.«

»Ruhig«, sagte Wedge. »Halten Sie diesen Kurs.« Der narbige Rumpf des Dreadnaught kam näher. Die Lichter auf der Brücke gingen plötzlich aus und blieben es auch. »Energiekernschilde um fünfzehn Prozent verringert, Sir«, sagte Cel. »Sir, die Decks der Umgebung melden Kontamination.«

»Fahren Sie fort wie befohlen«, sagte Wedge. Und hoffen wir alle, dass die Yuuzhan Vong nicht plötzlich lebhafter werden.

 

Das Abfangschiff zerbrach an der Mittelnaht, wo Plasma in einer glühend weißen Fontäne hervorquoll. Es begann sich zu drehen wie ein bizarrer Feuerwerkskörper und riss dann auf. Das Licht der Explosionen zuckte nach innen, wie ein Blitz eine dunkle Unwetterwolke beleuchtet.

Jaina, die immer noch Handschellen trug, hätte am liebsten gejubelt.

Einigen von Pranns Leuten schien es offenbar ähnlich zu gehen, denn sie jubelten tatsächlich.

Prann gehörte nicht dazu. »Status?«, fauchte er.

Der Barabel an den Systemkontrollen warf ihm einen Blick zu. »Wir haben beträchtlichen Schaden am südwestlichen Versorgungsnetz für die Schilde. Ansonsten sind wir in ziemlich guter Verfassung.«

»Gut.«

Er warf einen Blick über die Schulter zu Jaina und sah sie mit schwelendem Zorn an, dann vollendete er die Drehung und ging ein paar Schritte auf sie zu.

»Nun, Jedi«, sagte er. »Sie haben bekommen, was Sie wollten. Und jetzt bekomme ich, was ich will.« Er zog den Blaster und richtete ihn auf ihren Kopf.

»Heh, warte mal, Prann«, sagte einer der Menschen. »Keiner von uns ist auf Mord aus, schon gar nicht auf Mord an einer Jedi. Die Station ist immer noch in guter Verfassung, wir werden nicht mehr festgehalten − lass uns einfach von hier verschwinden und bei unserem alten Plan bleiben.«

»O nein«, fauchte Prann. »Niemand bohrt sich auf diese Weise in meinen Kopf. Es ist einfach nicht richtig. Und wenn wir versuchen zu springen, wird sie es wieder tun und uns zu dem anderen Abfangschiff bringen. Wir können uns erst wieder unbehelligt bewegen, wenn sie tot ist.«

»Ich werde sie einfach betäuben«, schlug Vel vor. »Dann kann sie nichts weiter tun.«

»Nein, erst wenn sie wieder aufwacht. Wer weiß, welche Gedankentricks sie dann versucht? Meine Lösung ist besser.«

Jaina beobachtete ruhig den Lauf der Waffe. »Im Augenblick sehen Sie aus wie Helden«, sagte sie. »Keiner weiß, dass Sie nicht vorhatten zu helfen. Keiner braucht es zu erfahren. Wenn Sie mich umbringen, wird sich das alles verändern.«

»Heh, sie hat recht«, sagte Jith, der Rodianer.

»Seid doch nicht dumm«, widersprach Prann. »Wir haben auch noch all die anderen Piloten an Bord. Irgendwer wird reden.«

»Ein guter Punkt«, sagte Jaina. »Wollen Sie die auch alle umbringen?«

»Prann, komm schon«, flehte Vel.

»Ich würde seinen Rat annehmen«, erklang eine erheblich vertrautere Stimme von hinten.

Prann riss die Waffe hoch und schoss, als Jaina den Kopf drehte. Sie konnte gerade noch eine große, pelzige Masse erkennen, die das Geschoss mit einem glühenden bronzefarbenen Lichtschwert abfing und in ein Schott umlenkte, wodurch der Schuss sein Ziel − ihren Vater − verfehlte.

Lowbacca die pelzige Masse knurrte und sprang auf Prann zu, dicht gefolgt von Alema Rar, deren Lichtschwert ebenfalls glühte. Lowbacca zerschnitt Pranns Waffe, und dann stieß er ihn mit dem Ellbogen zu Boden, Rar griff direkt die Besatzung auf der Brücke an. Jainas Mutter und ihr Vater standen plötzlich vor ihr. Leia blockierte alle auf sie gerichteten Schüsse, und Han zielte vorsichtig, um die Maschinen nicht zu beschädigen.

Es dauerte nicht lange, bis Pranns Leute sich der wilden und unerwarteten Attacke ergaben. Innerhalb von ein paar Minuten waren sie entwaffnet.

Jaina seufzte tief. »Hallo, Dad, Mom. Ich fragte mich schon, wie lange ihr brauchen würdet.«

Prann stand mühsam auf und rieb sich das Kinn.

»Wir haben unterwegs Halt gemacht und Verstärkung aufgelesen«, sagte Han und zeigte auf Alema Rar und den Rest der Zwillingssonnen.

Leia trat neben ihre Tochter. »Alles in Ordnung?«, fragte sie und legte Jaina die Hand auf die Schulter.

»Es ging mir nie besser«, erklärte Jaina.

Ihr Vater starrte Prann nieder.

»Sehen Sie, Solo«, sagte Prann, der plötzlich keine großen Töne mehr spuckte, »ich will keinen Ärger mit Ihnen.«

»Sie haben meine Tochter mit einem Blaster bedroht. Was erwarten Sie von mir, einen Kuss und Blumen?«

»Oh − ja«, murmelte Prann. »Ich war einfach … wütend, wissen Sie. Ich hätte ihr nicht wirklich etwas getan.«

»Ihr anderen«, rief Han. »Zurück auf die Posten, denn diese Kiste geht nirgendwohin, bevor nicht das letzte Allianz-Schiff es nach draußen geschafft hat, verstanden?«

Die Besatzung gehorchte sofort, und die Zwillings-Piloten begannen, die weggeworfenen Waffen aufzulesen.

»Das hier ist unsere Station«, sagte Prann. »Wir haben sie verdient

»Heh«, sagte Han. »Wie heißen Sie?«

»Erli Prann.«

»Erli Prann. Kann mich nicht erinnern, je von Ihnen gehört zu haben. Aber, Prann?«

»Ja?«

Han schlug plötzlich zu und ließ den Kolben des Blasters gegen die Seite von Pranns Kopf krachen. Prann sackte zusammen, als hätte Han das andere Ende der Waffe eingesetzt.

»Wenn Sie meine Tochter je wieder anfassen, bringe ich Sie um«, sagte Han.

Als er aufblickte, starrte Pranns Besatzung ihn an.

»Was ist?«, donnerte er. »Haben Sie nicht alle etwas zu tun?«

Sie kehrten sofort an ihre Arbeit. Zurück, als hätten sie ihr Leben lang für Han Solo gearbeitet. Die Lasergeschütze schossen wieder und gaben der Flotte der Allianz Deckung, als sie für den Hyperraumsprung beschleunigte.

»Und jemand soll mir gefälligst den Kode für diese Fesseln geben«, verlangte Han.

 

Der Dreadnaught zog sich plötzlich zurück, statt näher zu kommen. Die anderen Großkampfschiffe taten das Gleiche.

»Seht euch das an«, sagte Wedge. »Es funktioniert!«

»Sie glauben, wir haben unseren Kern überladen, nicht wahr, Sir?«, fragte Cel.

»Ja, Lieutenant, genau«, erwiderte Wedge. »Aber sie werden es uns nicht lange abnehmen.«

Er wandte sich den Piloten zu. »Scharfe Wendung. Richten Sie uns auf die Plattform aus. Und beginnen Sie, den Energiekern wieder abzuschirmen.«

»Sir, das Abfangschiff arbeitet nicht mehr«, bemerkte Cel.

»Hervorragend. Befehlen Sie allen Schiffen Lichtgeschwindigkeit.«

Die Yuuzhan Vong schüttelten ihre Unsicherheit schnell ab, als sie sahen, wie das Heck der Mothma sich ihnen zuwandte. Sie jagten sie wie ein Rudel Voxyn.

Vor sich sah Wedge zu seiner Zufriedenheit, wie der Rest seiner Schiffe verschwand.

»Wir können selbst ebenfalls springen, General«, sagte der Commander der Mothma. »Soll ich den Befehl geben?«

Wedge kniff die Lippen zusammen. Jaina und alle anderen auf der Kampfstation waren zum Untergang verurteilt, wenn sie jetzt verschwanden. Keine gute Belohnung für das, was sie getan hatten, aber wenn er eine Evakuierung versuchte, würde sich ihnen die Besatzung der Mon Mothma wahrscheinlich nur anschließen.

Er seufzte. »Bereiten …«

»Sir, ich habe eine Botschaft − höchste Priorität, vom Millennium Falken

»Lassen Sie hören.«

Ein paar Sekunden später erklang Leias Stimme.

»Wedge«, sagte sie. »Kann die Mothma springen?«

»Ja. Wo seid ihr?«

»In der Andockbucht der Golan II. Wedge, ich erkläre es später, aber wir sind hier in Ordnung. Wir geben euch Deckung für den Sprung.«

»Das ist gut genug für mich«, sagte er. »Commander, bringen Sie uns raus.«

Bis dann, Bilbringi, dachte er. Wenn ich dich nie wiedersehe, war dies immer noch zweimal zu oft.

 

»Es war relativ leicht, hier anzudocken, nachdem wir die Skips losgeworden waren«, erklärte Han. »Bei der Schießerei da draußen beachtete niemand, was im Andockbereich vor sich ging.«

Jaina, ihre Eltern und Wedge Antilles saßen um einen Tisch im Speiseraum der von der Allianz requirierten Golan-II-Kampfstation, die sich derzeit im Orbit um ein unbewohntes System befand, zusammen mit Wedges verbliebenen Schiffen und Admiral Gilad Pellaeons Flotte. Ein paar Yuuzhan-Vong-Schiffe waren ihnen bei dem Sprung gefolgt und hatten teuer dafür bezahlt.

Nun warteten sie auf neue Befehle. Pranns Leute befanden sich in Haft und warteten auf ihren Prozess, und die Späher in der Nähe des Systems hatten nichts entdecken können, das wie ein unmittelbar bevorstehender Angriff der Yuuzhan Vong aussah. Die gesamte Flotte befand sich nach wie vor in Alarmzustand, aber sie hatten Zeit, sich ein wenig zu entspannen. Wedge goss ihnen eine weitere Runde corellianischen Brandy ein.

»Wenn diese Station Lippen hätte«, sagte er, »würde ich sie küssen. Aber da sie keine hat − Colonel Solo, ich trinke stattdessen auf Ihre Gesundheit.«

»Hört, hört«, sagte Leia, und alle hoben die Gläser.

»Tatsächlich haben wir es Prann und seinen Leuten zu verdanken, jedenfalls in gewisser Weise«, sagte Jaina. »Sie hatten zwar nicht vor zu helfen, aber wenn sie nicht gewesen wären …«

»Ja, wenn sie nicht gewesen wären, wären wir alle tot«, sagte Wedge. »Wir haben hier ohnehin zu viele verloren. Pash Cracken, Judder Page …« Er schüttelte den Kopf. »Alte Freunde − und junge Leute, die ich nie kennen gelernt habe.«

Er sah sie an, und plötzlich kam er Jaina alt vor. »Man sollte annehmen, ich wäre inzwischen daran, gewöhnt.«

»Daran gewöhnt man sich nicht«, sagte Han.

Aus dem Augenwinkel bemerkte Jaina eine Uniform und dann ein zerfurchtes Gesicht mit einem eisengrauen Schnurrbart. Rasch nahm sie Haltung an.

»Großadmiral Pellaeon, Sir«, sagte sie und grüßte.

Die anderen am Tisch kamen langsamer auf die Beine, Han am langsamsten von allen.

»Bitte«, sagte Pellaeon. »Stehen Sie bequem, Colonel Solo. Nach allem, was Sie durchgemacht haben, haben Sie Ruhe verdient.«

Er wandte sich Wedge zu und salutierte steif. »General Antilles, ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen. Captain Devis’ Mann hat uns gefunden, aber wir waren erst dabei, die Flotte auf den Sprung vorzubereiten, als Sie auch schon hier eintrafen. Ich hätte mich Ihnen gleich anschließen sollen, als unsere Kommunikation versagte …«

»Sie haben genau das getan, was ich auch getan hätte, Großadmiral«, sagte Wedge. »Der Plan war eindeutig, was das anging. Er bezog einfach nicht ein, dass unsere gesamte Kommunikation ausfallen würde.«

»Das ist sehr großzügig von Ihnen, General Antilles. Ich hoffe, ich werde ebenso großzügig sein, wenn ich einmal in eine solche Situation komme.«

»Hat jemand von Admiral Kre’fey gehört?«, fragte Wedge.

Pellaeon nickte. »Die Kuriere, die Captain Solo schickte, stellten die Kommunikation zwischen uns wieder her, wenn auch verspätet. Es scheint, General, dass die Schiffe, die ursprünglich von Bilbringi wegsprangen, als Sie hier eintrafen, auf Kre’feys Flotte stießen. Es kam zu einem kurzen Kampf.«

Jag!, dachte Jaina. Hatte sie ihn mitten in eine Schlacht geschickt?

»Admiral«, sagte sie, »wissen Sie, ob Colonel Fel Admiral Kre’fey erreicht hat?«

»Nein, Colonel Solo, aber ich werde Nachforschungen anstellen lassen.«

»Ich bin sicher, dass es ihm gut geht«, sagte Leia. »Wir werden ihn schon finden.«

Wedge räusperte sich.

»Großadmiral«, begann er. »Möchten Sie sich uns vielleicht auf ein Glas anschließen? Ich glaube, der Brandy stammt aus Ihrer Heimatprovinz.«

Pellaeon zögerte. »Das würde ich sehr gerne, General Antilles, aber im Augenblick ruft mich die Pflicht. Ich … ich bin selbst dabei, ein paar Nachforschungen anzustellen. Captain Devis ist nicht zu seinem Kommando zurückgekehrt. Wissen Sie, wo er sich aufhält?«

Han verlagerte nervös das Gewicht. »Es tut mir leid, Admiral, er … äh … hat es nicht geschafft. Er starb, als er half, den Anfangkreuzer auszuschalten.«

Ein seltsamer Ausdruck zog über Pellaeons Miene wie eine Wolke, und wie eine Wolke war er auch rasch wieder verschwunden. Jaina bemerkte allerdings etwas in der Macht, das für sie vollkommen unmissverständlich war.

»Ich verstehe«, sagte Pellaeon.

»Er sagte, wir sollten Ihnen ausrichten, dass er tat, was er für das Beste hielt.«

Pellaeon verschränkte die Hände auf dem Rücken. »Ja, das klingt nach ihm«, sagte er. Er warf Han einen Blick zu. »Ich glaube, er war ein großer Bewunderer von Ihnen, Captain Solo, trotz der Tatsache, dass Sie in imperialen Holos meist als so etwas wie ein Schurke dargestellt werden. Oder vielleicht hat er Sie gerade deshalb bewundert.«

Er schlug die Hacken zusammen. »Meine Damen, meine Herren − wir sehen uns wieder, wenn ich Zeit für diesen Brandy habe.«

Er grüßte und ging beinahe eilig, wie es aussah.

»Schurke?«, murmelte Han. »Vielleicht sollte ich mir einmal ein paar von diesen Holos ansehen.«

»Das war ein wenig merkwürdig, findet ihr nicht auch?«, fragte Leia.

»Ja«, sagte Han schleppend. »Devis war ein guter Mann, sicher, aber …«

»Ist der Großadmiral verheiratet?«, fragte Jaina.

»Nein«, erwiderte Leia. »Es heißt, dafür habe er nie die Zeit gehabt. Warum fragst du?«

Jaina führte sich noch einmal vor Augen, was sie gerade in der Macht wahrgenommen hatte. »Ich glaube, Devis war sein Sohn.«

Alle schwiegen einen Augenblick, bis Han sein Glas hob.

»Auf all unsere Söhne und all unsere Töchter«, sagte er. »Mögen sie hier bei uns oder in der nächsten Welt sein.«