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Kapitel 28

Smitty konnte es sich gerade noch verkneifen, der armen Frau an der Rezeption die Schlüsselkarte aus der Hand zu reißen. Er hatte keine Ahnung, wie er dreinschaute, aber nach drei Minuten begann ihre Hand zu zittern, und sie konnte die Anmeldeprozedur nicht schnell genug hinter sich bringen. Dann stürmte er in Richtung der Aufzüge und drängte sich dabei an seiner Schwester und Ronnie Lee vorbei.

»Bobby Ray, warte!«

»Lass mich in Ruhe, Sissy.«

Er hieb mit der Faust auf den Aufzugknopf, und die Türen glitten sanft auf. Er trat ein, und die Hand seiner Schwester knallte gegen den Rahmen. »Ich muss dir etwas …«

Er bellte und schnappte nach ihren Fingern, hätte sie ihr beinahe abgebissen, sodass seine Schwester einen Satz von ungefähr drei Metern rückwärts machte. Die Türen schlossen sich, und er hieb auf den Knopf für sein Stockwerk.

Er konnte es nicht fassen. Er konnte ihr nicht glauben. Was zum Henker wollte sie eigentlich von ihm? Er hatte ihr angeboten, sie zu umwerben, wie bei den Smiths üblich. Dafür riskierte er Spott und Hohn bei jedem zukünftigen Familienfest, aber er war bereit, es zu tun. Für sie! Und was tat sie? Sie knallte es ihm um die Ohren, als bedeute es gar nichts!

Und dann hatte sie noch die Stirn, wütend auf ihn zu sein! Sie wollte ihm nicht sagen, was los war. Warum sie so sauer war. Und sie wollte nicht, dass er sie markierte. Aber während sie sich gegen ihn wehrte, gestand sie im selben gottverdammten Gespräch, dass sie ihn liebte!

»Das war’s«, knurrte er vor sich hin. »Das war’s, verdammt noch mal.« Er würde seinen Kram in sein Zimmer werfen; dann würde er dieses kleine Mädchen suchen und herausfinden, was zum Henker eigentlich los war. Er hatte das Ende seines Geduldsfadens erreicht, und das würde er ihr verdammt noch mal zu verstehen geben.

Smitty öffnete die Tür zu dem Hotelzimmer, das er sich besorgt hatte, damit er in der Nähe der Verrückten sein konnte, die er liebte, während sein Team den Bau der Wildhunde sicherte, und schleuderte seine Taschen und seine Jacke hinein.

Er war so damit beschäftigt, seinen Jackenärmel von der Türklinke zu lösen, damit er die Tür schließen und Jessie suchen gehen konnte, dass er es zum ersten Mal in seinem ganzen Leben nicht kommen sah. Er roch es nicht, er hörte es nicht.

Er sah es – oder besser gesagt: ihn – ganz einfach nicht kommen.

»Junge.«

Auf dieses barsche Wort hin erstarrte Smitty.

»Deine Schwester hat angerufen und erzählt, dass du mal wieder dein Leben versaust. Und warum überrascht mich das nicht? Du warst immer ein bisschen dämlicher als die anderen.«

Smitty schloss die Augen und dachte an all die wundervollen Arten, wie er seine kleine Schwester ausweiden konnte, bevor er sich Bubba Ray Smith zuwandte. Seinem Daddy.

Jess stand an der Ecke am anderen Ende des Hotels und schäumte vor Wut. Sie brauchte nicht einmal ihren Mantel, so wütend war sie. Sie umwerben? Und was? Abendessen? Tanzen? Verabredungen? Was in aller Welt ließ ihn glauben, dass sie umworben werden wollte?

Sie brauchte Schokolade. Sie brauchte so dringend welche, dass sie in diesem Zustand sogar ein Godiva-Geschäft überfallen hätte.

Sie schaute die Straße entlang. Es muss hier in dieser verdammten Straße doch irgendwo Schokolade geben! Oder vielleicht im Hotel. Aber im Hotel war Bobby Ray. Nein, sie würde irgendwo an dieser Straße welche finden müssen oder auf der Suche danach erfrieren.

Aber bevor Jess einen Schritt gehen konnte, bevor sie weglaufen konnte, ließ eine Stimme hinter ihr sie in der Bewegung erstarren.

»Na, so was, na, so was. Jessie Ann Ward. Wie sie leibt und lebt.«

Jess schloss die Augen. Nein, nein, nein. Alles, nur das nicht. Smitty. Sissy Mae. Selbst Bertha mit den schweren Knochen. Aber nicht sie!

»Ich beiße nicht, Liebes. Du kannst dich ruhig umdrehen.«

Sie tat es – und stand vor Smittys Momma. Janie Mae Lewis, ursprünglich aus der Lewis-Meute aus Smithville, North Carolina. Sie war gebaut wie ein Linebacker der Dallas Cowboys, ziemlich schön und rauchte eine selbstgedrehte Zigarette und sah Jess durch den Rauch hindurch an. Smitty hatte die Augen seiner Mutter. Nur waren ihre härter. Kälter. Selbst Sissys Augen waren nicht so kalt.

»Miss Janie … ich … äh …«

»Himmel, hör auf mit dem Gestammel, Mädchen!« Sie lächelte … oder so ähnlich. »Du warst in meiner Gegenwart schon immer nervös. Der Hund in dir will einfach nur wegrennen, nicht wahr?«

Sie hatte recht. Während Jess vor den anderen weiblichen Welpen davongelaufen war, weil sie in der Überzahl waren und sie genug davon hatte, sich herumschubsen zu lassen, hatte sie Miss Janie aktiv gemieden. Auch wenn die Frau immer höflich und einigermaßen nett zu ihr gewesen war, war da immer etwas an ihr gewesen – eine einsame Löwin, die vom Rudel getrennt wurde, weil sie die Jungen der anderen bedrohte.

»Sieh an, sieh an. Jessie Ann Ward. Schau dich nur an.« Sie nahm einen langen Zug von ihrer schwindenden Zigarette. »Du warst schon immer hinreißend, aber jetzt …« Sie lächelte … mehr oder weniger. »Ich war nicht überrascht zu hören, dass mein Jüngster ein Auge auf dich geworfen hat. Er hat immer schon nach der kleinen Jessie gehungert. Hat alles getan, um dich zu beschützen, was aber natürlich immer nach hinten losging. Ein paar der Mädels waren gar nicht gut auf dich zu sprechen, weil er dich und nicht sie wollte. Zumindest wollte er sie nicht auf längere Sicht. Nur für einen schnellen Fick auf der Ladefläche des alten Pick-ups, den er damals hatte. Aber du warst etwas Besonderes. Er wollte dir viel mehr geben.«

O Gott. Bitte mach, dass sie aufhört! Aber sie wusste, Miss Janie würde nicht aufhören, bis Miss Janie verdammt noch mal so weit war.

»Daddy.«

»Junge.«

Musste er ihn immer noch so nennen? Die älteren vier hatten zumindest angemessene Spitznamen – »Blödmann«, »Idiot«, »Arschloch« und Smittys persönlicher Favorit: »Scheiße im Hirn«. Aber Smitty blieb immer der »Junge«.

»Also, stimmt es?«, grollte sein Daddy.

»Stimmt was?«

»Dass du ein zu großes Weichei bist, um dir deine Frau zu nehmen? Dir zu nehmen, was dir gehört?«

Der alte Mann sagte Smitty das schon seit dem Tag, als er Rory Reed großzügig – zumindest hatte er es für großzügig gehalten – sein Big-Wheel-Dreirad überlassen hatte. Er hatte gewusst, dass er es zurückbekommen würde, und er hatte keinen Sinn darin gesehen, den Jungen herunterzuzerren und totzuschlagen, weil er mehr als fünf Minuten auf dem verdammten Ding fuhr. Aber sein Daddy hatte einen Anfall bekommen. Hatte ihn einen Schwächling genannt und ihm gesagt: »Was? Hast du etwa Angst, es dir zu holen, du Riesenfeigling?« Ja. Man sollte jeden siebenjährigen Jungen »Feigling« nennen.

Smitty holte es sich nicht, weil die Reeds beinahe zur Familie gehörten. Vor allem, wo Sissy Mae und Ronnie Lee zusammenhielten wie Pech und Schwefel. Aber Vernunft und Logik waren Fremdworte für Bubba Smith. So war es immer gewesen, und so würde es auch immer bleiben.

»Was glaubst du, wie du diese Meute vergrößern willst, wenn du noch nicht einmal den Mumm hast, deine Frau für dich zu beanspruchen? Glaubst du, die Reed-Jungs werden dich führen lassen, wenn sie wissen, dass sie dir die Meute jederzeit abnehmen könnten?«

Smitty hatte jetzt zwei Möglichkeiten: seinem Vater die Kehle zerfetzen und lebenslänglich in einem staatlichen Gefängnis absitzen wie sein Onkel Eustice – oder den Rest des Tages grundlos mit dem Mann streiten.

Während sich Smitty fragte, wie hart Sing-Sing schon sein konnte, ging ihm plötzlich auf, dass er noch eine dritte Möglichkeit hatte. Eine Möglichkeit, die er vorher noch nie ausprobiert hatte.

»Ich muss dir verdammt noch mal überhaupt nichts erklären.«

Sein Vater starrte ihn regungslos an. »Was?«

»Du hast mich schon verstanden. Ich muss dir gar nichts erklären. Ich rechtfertige mich nicht vor dir. Oder vor sonst wem. Das ist meine Meute. Meine Frau. Ich kann das regeln, wie es mir beliebt, verdammt noch mal. Also beweg deinen fetten Hintern aus dem Weg.«

Smitty wartete nicht darauf, dass sein Vater dem nachkam; stattdessen ging er ruhig um ihn herum auf den Aufzug zu. Obwohl er Wut spürte, spürte er auch, dass er einen neuen Weg eingeschlagen hatte. Als hätte sich jetzt sein ganzes Leben verändert.

Er musste Jessie Ann finden. Und zwar sofort.

»Weißt du, Junge«, sagte sein Vater hinter ihm, und Smitty blieb nicht stehen, um den alten Kauz zu Ende anzuhören, »es wurde auch langsam Zeit, dass du es herausfindest. Die Navy hat dich wohl ein bisschen klüger gemacht, was?«

Smitty drehte sich erst um, als er im Aufzug stand. Sein Vater stand immer noch da und beobachtete ihn. Dann grinste der alte Wolf und zwinkerte ihm zu, bevor er davontrottete.

Die Türen schlossen sich, Smitty knurrte »Bastard!« und versetzte damit das reiche Paar, das neben ihm stand, in Angst und Schrecken.

Die ältere Frau warf ihre Zigarette auf den Boden und zog Papier und Tabak hervor, um sich eine neue zu drehen.

Da sie nicht wusste, was sie sonst sagen sollte, entschied sich Jess für Höflichkeit. »Und wie geht es Ihnen, Miss Janie?«

»Kann nicht klagen. Es würde sowieso niemand zuhören, wenn ich es täte.«

»Und Sie sind zu Besuch hier, um Bobby Ray und Sissy zu sehen?«

»Schätzchen«, sagte sie mit einem entnervten Seufzen, »müssen wir wirklich in dieser Kälte herumstehen und uns diese Scheiße erzählen? Ich bin so was von nicht in Stimmung.« Eine überraschend zierliche Zunge schoss hervor und strich über das Papier, bevor sie es zuklebte. »Wir wissen beide, wozu ich hier bin.«

»Äh … ja?«

Ihre kalten Wolfsaugen musterten Jess einen Augenblick lang. »Ich dachte, inzwischen hättest du meinen Jungen dazu gebracht, dich zu markieren. Worauf wartest du noch?«

Sie spürte, wie ihr Temperament – und der Wunsch, Miss Janie Dinge an den aufgeblasenen Schädel zu werfen – versuchte, die Oberhand zu gewinnen, deshalb antwortete sie leise: »Ich bin mir sicher, dass Sie das nichts angeht.«

»Alle meine Söhne gehen mich etwas an, kleines Mädchen. Vergiss das nicht.«

»Smitty lässt sich Zeit«, antwortete Jess schließlich angesichts dieser kalten Wolfsaugen, die sie herausforderten. »Anscheinend ist Hetzen nicht sein Ding.«

Miss Janie schenkte ihr ein Lächeln. »Nein, ist es nicht. Er denkt gerne nach. Mein Junge plant gerne. Und dennoch …«

Jess hob den Blick, als eine Rauchwolke sie direkt ins Gesicht traf. Schlampe.

»Und dennoch?«, fragte Jess hustend.

»Alle glauben, die Smith-Männer seien alle gleich, aber das sind sie nicht.« Miss Janie lehnte sich mit dem Rücken an die Ziegelwand des Hotels. »Alle meine Jungs sind verschieden. Dasselbe gilt für Bubba und seine Brüder.«

Da war wieder dieses Lächeln. »Aber selbst der langsamste Wolf will keine Beute jagen, die nur dasitzt und ihn anstarrt. Darauf wartet, bis er sie bemerkt. Klar wird er sie fressen. Aber es wäre nicht halb so befriedigend wie eine, die er meilenweit über unberührtes Land jagen musste, bis er sie zur Strecke gebracht hat.«

Jess blinzelte. »Also gut.«

»Ich kann dir sagen, was mein Junge plant, weil ich ihn so gut kenne.« Sie nahm noch einen langen Zug von ihrer Zigarette, in dem Wissen, dass sie ein gespanntes Publikum hatte. »Er wird es richtig machen wollen, verstehst du? Wir reden hier schließlich von Jessie Ann. Die süße, kleine Unschuldige mit ihren großen, dummen Hundeaugen, die nur darum bettelt, dass jemand ihr den Bauch krault.«

»Hey!«

»Seine größte Sorge wird sein, dass er dich verscheucht. Er will niemals Kummer in diesen großen braunen Augen sehen. Deshalb braucht er wahrscheinlich so lange. Er bekämpft seine Instinkte. Seine eigenen Bedürfnisse. Vielleicht hat er sogar daran gedacht, dich zu umwerben. Als würde das bei der Familie gut ankommen. Aber das wäre nicht wichtig, denn es geht um dich. Um es in Gang zu bringen, wird er alles klaglos hinnehmen, bis du seine Entschuldigung annimmst, und dann, heute, morgen … nächstes Jahr …, wenn er glaubt, es sei der richtige Zeitpunkt, wird er mit dir in ein richtig gutes Hotel gehen. Eines, das er sich nicht leisten kann, aber er wird es mit Kreditkarte bezahlen. Er wird dafür sorgen, dass es saubere Laken und Champagner gibt. Blumen, wenn du dafür etwas übrig hast. Oder Schokolade, wenn das eher dein Stil ist. Er wird dich hübsch und nett auf diesen sauberen Laken nehmen. Und das wird dann dein Leben für die nächsten vierzig oder fünfzig Jahre sein. Hübsch und nett und ach so sauber.«

Wenn ich mich selbst in Brand stecke … würde sie dann aufhören zu reden?

Abgesehen davon wusste Jess das schon. Sie hatte es von Anfang an gewusst.

»Ich kenne dich nicht allzu gut, aber ich kenne Hunde. Und Hunde mögen es wild, genau wie die Wölfe, es sei denn, du wärst einer dieser zimperlichen kleinen Schoßhunde. Wenn das der Fall ist, wird er dir vielleicht ein paar Schleifchen ins Haar binden und dir ein rosa Strasshalsband schenken.« Sie lachte über ihren eigenen Witz, und es schien ihr überhaupt nichts auszumachen, dass Jess nicht mitlachte.

»Schau dir das an«, sagte Miss Janie schließlich, zog sich die Jacke von der Schulter und ihren dicken, rosa Pulli mit Zopfmuster beiseite, damit man eine uralte Wunde sehen konnte. Fleisch, das zerfleischt und zerrissen worden war, und zwar mehr als einmal, nach den verheilten Narben über anderen verheilten Narben zu urteilen. »Beim ersten Mal, als er mich in Besitz genommen hat, hat mir der Mistkerl fast die Schulter ausgerissen. War aber die beste Nacht meines Lebens. Und wir haben diese Nacht wiederholt – oft.«

Sie warf den Rest ihrer Zigarette – jetzt nicht mehr als ein Stummel – auf den Boden. »Stört es dich, wenn ich dir einen kleinen Rat gebe, Liebes?«

»Ich bin mir relativ sicher, dass ich Ihnen die Kehle durchschneiden könnte und Sie trotzdem weiterreden würden.«

Die ältere Frau warf den Kopf zurück und lachte. Ein satter, tiefer, irgendwie beängstigender Ton. »Da hast du wahrscheinlich recht. Bubba sagt immer, es gibt nichts an mir, das er mehr liebt und hasst als diese Direktheit. Aber ich verspreche dir: das noch, dann bin ich fertig.«

Achselzuckend wusste Jess, dass sie die Frau zu Ende reden lassen musste. Egal, was zwischen Bubba Smith und seinen Söhnen im ewigen Kampf der Smiths um Dominanz passierte – Jess konnte sich nicht vorstellen, dass Miss Janie ihre Macht so schnell an ein anderes weibliches Wesen übergeben würde.

»Sorg dafür, dass er dich zur Strecke bringen muss, Liebes. Lass ihn dich jagen.« Miss Janie kam auf sie zu, bis sie nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt standen, und flüsterte: »Denn wir wissen beide … du sehnst dich danach, gefangen zu werden.«

Jess schaute langsam zu der Frau auf, die Smitty zärtlich »Momma« nannte. Sie sprachen beide kein Wort mehr. Das mussten sie nicht.

Die automatischen Schiebetüren des Hotels glitten auf, und vier ältere Wölfinnen kamen heraus.

»Janie Mae«, rief eine von ihnen, »ich dachte, wir gehen shoppen!«

»Oh, das tun wir auch. Ich habe Bubbas Kreditkarte und muss Meilen von Juweliergeschäften erkunden, bevor die Sonne untergeht.«

»Er wird sauer sein«, ermahnte sie eine der Frauen mit einem Lächeln, »wenn er herausfindet, dass du Geld ausgegeben hast.«

»Dann wird er mich wohl dafür bestrafen müssen, nicht wahr?«

Ich könnte weglaufen. Vielleicht schaffe ich es, sie im Stadtverkehr abzuhängen.

Miss Janie zeigte auf Jess. »Ihr erinnert euch doch an die kleine Jessie Ann Ward, oder?«

Die Frauen standen jetzt um sie herum, und Jess mit ihren eins fünfundsiebzig fühlte sich von Riesen umzingelt.

»Natürlich!«

»Wie geht es dir, Schätzchen?«

»Ist sie nicht ein hübsches kleines Ding?«

Jess lächelte und nickte und versuchte, sie alle weit fortzuwünschen. Miss Janie musste es in ihren Augen gesehen haben, denn sie machte sich plötzlich in Richtung Straßenecke auf. »Na kommt schon, ihr alle.«

»Sie sagen, ein Schneesturm zieht auf, Janie Mae«, informierte eine von ihnen sie.

»Dann legen wir besser einen Zahn zu. Ich glaube, es gibt da eine Diamantkette, die nach mir schreit.«

Miss Janie blieb an der Ecke stehen und schaute zu Jess zurück. Sie lächelte. Ein breites, echtes, fast schon warmes Lächeln. »Vergiss nicht, worüber wir gesprochen haben, Liebes. Ich sage nicht, dass das Leben mit einem Smith einfach ist …« – die älteren Wölfinnen prusteten und lachten über ihre Aussage – »aber es wird der beste Ritt werden, den du jemals haben wirst.«