“Schatz, du hast jetzt zum dritten Mal in zwei Minuten auf die Uhr gesehen. Hast du heute noch etwas vor?”, fragte Gregor.
“Nein, ich warte auf etwas. - Ah, da sind sie ja.”
“Christine und Marcus? Und?”
“Sie halten sich bei den Händen.”
“Ja, das sehe ich. Was ist denn mit Christine passiert? Sieht aus, als ob sie geweint hätte. Findest du, daß das ein Grund zum lächeln ist?”
“Ich lächle nicht, ich strahle. Sieh mal auf Marcus’ Hosen.”
“Bißchen staubig im Ganzen.”
“Das ist mir auch aufgefallen. Sieht es nicht aus, als hätte er gekniet?”
“Tatsächlich, du hast recht. Warum würde er sich denn hinknien wollen?”
Mathilde sah ihren Mann liebevoll an.
“Erinnerst du dich nicht? Du hast auch einmal vor mir gekniet. Vor dreißig Jahren.”
Gregor nickte und war für einen Moment ganz weit weg. Dann lächelte er und küßte seine Frau sanft.
“Und ich habe es nicht ein einziges Mal bereut, mein Engel, nicht für eine Sekunde.”
“Komm, gehen wir zu ihnen.”
ENDE