21

Bosch bestand darauf, daß sie seinen Wagen nahmen, und gab vor, er wolle den Caprice nicht auf dem Parkplatz stehen lassen, da er nicht ihm gehöre. Was er nicht sagte, war, daß er seine Waffe, die noch im Kofferraum lag, in der Nähe haben wollte. Auf dem Weg über den Platz mußten sie sich der Kinder erwehren, die ihnen etwas verkaufen wollten.

Im Auto fragte Bosch dann: »Wie führen wir die Identifizierung ohne Fingerabdrücke durch?«

Aguila nahm die Akte vom Sitz. »Wir werden seinen Freunden und seiner Frau die Fotos zeigen.«

»Wir fahren zu einem Haus? Da könnte ich ja Fingerabdrücke sicherstellen und mit nach L. A. nehmen. Jemand könnte sie dort vergleichen und die Identität bestätigen.«

»Es ist kein Haus, Detective Bosch, es ist eine Hütte.«

Bosch nickte und ließ den Motor an. Aguila wies ihm den Weg. Sie fuhren nach Süden zum Boulevard Lazaro Cardenas und auf ihm ein kurzes Stück nach Westen, bis sie wieder auf der Avenida Canto Rodado die Richtung nach Süden einschlugen.

»Wir fahren zum Barrio«, erklärte Aguila. »Es hat den Namen Ciudad de los Personas Perdidos, Stadt der verlorenen Seelen.«

»Das ist die Bedeutung der Tätowierung, stimmt’s? Das Gespenst? Die verlorenen Seelen?«

»Ja, das ist richtig.«

Bosch dachte einen Moment nach, bevor er fragte: »Wie weit ist es von den Verlorenen Seelen zu den Heiligen und Sündern?«

»Es ist ebenfalls im Südwestsektor. Nicht weit. Ich kann es Ihnen zeigen, wenn Sie wollen.«

»Mal sehen.«

»Gibt es einen Grund, warum Sie fragen?«

Bosch dachte an Corvos Warnung, nicht der örtlichen Justizpolizei zu trauen.

»Reine Neugierde«, antwortete er. »Ein anderer Fall.«

Sofort bekam er Gewissensbisse, weil er Aguila nicht die Wahrheit gesagt hatte. Er war ein Polizist, und Bosch fand, daß er ihm im Zweifelsfalle trauen sollte. Corvo war allerdings anderer Ansicht gewesen. Sie fuhren schweigend weiter und entfernten sich von der Stadt. Der Zustand der Gebäude und Straßen wurde schlechter. Firmen, Geschäfte und Restaurants verschwanden. Statt dessen waren jetzt mehr und mehr Baracken und Hütten aus Pappe zu sehen. Harry sah am Straßenrand den Transportkarton eines Kühlschranks, in dem jemand hauste. Die Menschen, an denen sie vorbeikamen, saßen auf verrosteten Motoren und Ölfässern und starrten den Wagen mit hohlen Augen an. Bosch sah weg und richtete seinen Blick nach vorne auf die staubige Straße.

»Ich hab’ gehört, daß man Sie Charlie Chan nennt. Wieso?«

Er fragte hauptsächlich, weil er nervös war, und hoffte, daß Unterhaltung ihn von seiner Befangenheit und dem Elend draußen ablenken würde.

»Ich bin Chinese«, sagte Aguila.

Bosch drehte sich zur Seite und sah ihn an. Von der Seite konnte er die Augenwinkel hinter der Sonnenbrille sehen. Es war zu erkennen.

»Teilweise sollte ich sagen. Einer meiner Großväter. Es gibt eine große chinesisch-mexikanische Gemeinde in Mexicali.«

»Ach so.«

»Mexicali wurde um 1900 von der Colorado River Land Company gegründet. Ihnen gehörte viel Land auf beiden Seiten der Grenze, und sie brauchten billige Arbeitskräfte, um Baumwolle zu pflücken und Gemüse zu ernten«, erklärte Aguila. »Sie gründeten Mexicali. Auf der anderen Seite von Calexico. Als Spiegelbild. Wenigstens war das der Plan. Dann brachten sie zehntausend Chinesen ins Land, alles Männer, und bauten eine Firmenstadt.«

Bosch nickte. Er hatte die Geschichte noch nie gehört und fand sie interessant. Auf der Fahrt durch die Stadt waren ihm die vielen chinesischen Restaurants aufgefallen, aber er konnte sich nicht erinnern, Asiaten gesehen zu haben.

»Sind sie alle geblieben … Die Chinesen?«

»Die meisten. Aber ich sagte schon, zehntausend Männer, keine Frauen. Die Gesellschaft ließ es nicht zu. Sie hatten Angst, die Arbeit würde darunter leiden. Später kamen einige Frauen. Aber in den meisten Fällen heirateten die Männer in mexikanische Familien ein. Das Blut hat sich vermischt. Aber wie Sie wahrscheinlich gesehen haben, wurde von der Kultur viel bewahrt. Wir werden zur Siesta chinesisch essen gehen, okay?«

»Einverstanden.«

»Die Polizei ist in den Händen der traditionellen Mexikaner. Es gibt nicht viele Mischlinge wie mich bei der Justizpolizei. Deshalb nennen sie mich Charlie Chan. Für die anderen bin ich ein Außenseiter.«

»Ich glaube, ich kenne das Gefühl.«

»Der Zeitpunkt wird kommen, Detective Bosch, wo Sie mir trauen werden. Mir macht es nichts aus zu warten, bis Sie über den anderen Fall sprechen wollen.«

Bosch nickte. Er schämte sich und versuchte sich aufs Fahren zu konzentrieren. Kurze Zeit später ließ ihn Aguila auf eine enge, ungepflasterte Straße fahren, die mitten durchs Barrio führte. Die Häuser waren aus Beton und hatten Flachdächer. In den offenen Türen hingen Decken. Einige Gebäude hatten Anbauten aus Sperrholz und Aluminiumblech. Auf der Straße, auf der Müll und anderer Unrat herumlag, standen verhärmte und ausgemergelte Männer, die dem Caprice mit dem kalifornischen Nummernschild nachstarrten.

»Halten Sie hier vor dem Haus mit dem aufgemalten Stern«, sagte Aguila.

Bosch sah den Stern, der mit der Hand auf eines der tristen Gebäude gemalt war. Über dem Stern stand Personas Perdidos, darunter Honorable Alcade y Sheriff.

Bosch parkte den Caprice vor dem ärmlichen Haus und wartete auf weitere Anweisungen.

»Er ist weder Bürgermeister noch Sheriff, falls Sie das glauben sollten«, sagte Aguila. »Arnolfo Munoz de la Cruz ist, was man hier einen Friedenshüter nennt. Er stellt Ordnung an einem Ort her, wo sie ständig bedroht ist. Oder versucht es zumindest. Er ist der Sheriff der Stadt der verlorenen Seelen. Er hat die Vermißtenanzeige erstattet. Fernal Gutierrez-Llosa hat hier gelebt.«

Bosch stieg aus und nahm die Akte mit. Als er vorne ums Auto ging, rieb er mit der Hand übers Jackett, wo es über seinem Halfter hing. Es war eine unbewußte Bewegung, die er jedesmal machte, wenn er im Dienst aus dem Auto stieg. Aber das beruhigende Gefühl des Revolvers fehlte diesmal, und ihm wurde schmerzlich bewußt, daß er ein unbewaffneter Fremder in einem fremden Land war. Solange er mit Aguila zusammen war, konnte er seine Smith nicht aus dem Kofferraum holen. Wenigstens nicht, bis er ihn besser kannte.

Aguila zog an einer Tonglocke, die neben dem Eingang hing. Es gab keine Tür, nur eine Decke, die an ein Brett genagelt war, das über der Öffnung hing. Eine Stimme rief »Abierto«, und sie traten ein.

Munoz war ein kleiner alter Mann mit sonnengegerbter Haut und grauen Haaren, die er hinten zusammengebunden hatte. Er trug kein Hemd, so daß man einen tätowierten Sheriffstern auf der rechten Brust sehen konnte – auf der linken Brust war das Gespenst. Er schaute Aguila an und dann Bosch, den er neugierig betrachtete. Aguila stellte Bosch vor und erklärte Munoz, warum sie gekommen seien. Er sprach langsam, damit Bosch dem Gespräch folgen konnte. Aguila bat Munoz, sich ein paar Fotos anzusehen. Der alte Mann hatte einen verwirrten Gesichtsausdruck, bis Bosch ihm die Aufnahmen aus dem Leichenschauhaus zeigte und er sah, daß es die Fotos einer Leiche waren.

»Ist das Fernal Gutierrez-Llosa?« fragte Aguila, nachdem er die Bilder lange genug angesehen hatte.

»Er ist es.«

Munoz blickte weg. Bosch sah sich zum ersten Mal um. Die Hütte, die nur aus einem Zimmer bestand, ähnelte einer Gefängniszelle. Nur das Notwendigste. Ein Bett, eine Kiste mit Kleidern, ein Handtuch, das über einem Stuhl hing. Neben dem Bett befand sich ein Pappkarton, auf dem eine Kerze und ein Becher mit einer Zahnbürste stand. Es roch nach Armut, und er schämte sich, hier eingedrungen zu sein.

»Wo hat er gewohnt?« fragte er Aguila auf Englisch.

Aguila wandte sich an Munoz: »Ich möchte Ihnen mein Beileid für den Verlust eines Freundes ausdrücken, Señor Munoz. Es ist meine Pflicht, seine Frau zu informieren. Wissen Sie, ob sie da ist?«

Munoz nickte und sagte, die Frau sei in ihrer Behausung. »Möchten Sie mitkommen und uns helfen?«

Munoz nickte wieder. Er nahm ein weißes Hemd vom Bett und zog es an. Dann ging er voraus und hielt ihnen den Vorhang auf.

Bosch holte vorher noch den Kasten für Fingerabdrücke aus seiner Aktentasche im Kofferraum. Zusammen gingen sie dann die staubige Straße entlang, bis sie an eine Sperrholzhütte kamen, vor der ein Baumwolltuch als Markise hing.

Aguila berührte Bosch am Arm. »Señor Munoz und ich werden mit der Frau sprechen. Wir werden sie rausbringen. Sie können dann drinnen Fingerabdrücke sammeln und erledigen, was Sie sonst noch tun müssen.«

Munoz rief den Namen Maria, und ein paar Augenblicke später schaute eine kleine Frau durch den weißen Duschvorhang, der vor dem Eingang hing. Als sie Munoz und Aguila sah, kam sie heraus. Bosch sah ihr am Gesicht an, daß sie wußte, was die Männer ihr mitteilen würden. Frauen wissen so etwas. Harry dachte an die Nacht, als er zum ersten Mal Sylvia Moore gesehen hatte. Sie wußte. Sie alle wußten. Bosch gab Aguila die Akte, falls die Frau die Fotos sehen wollte, und zwängte sich durch die Öffnung in das Zimmer, das die Frau und Juan Doe miteinander geteilt hatten.

Wie zu erwarten, war der Raum spärlich eingerichtet. Eine Matratze lag auf einer hölzernen Pritsche. Ein Stuhl stand auf der einen Seite vom Bett und ein Schränkchen, das aus Holz und einem Karton gefertigt war und in dem ein paar Kleider hingen, auf der anderen. Die Rückwand des Raums bildete ein großes Stück Aluminiumblech, mit dem Warenzeichen von Tecate-Bier. Daran angebracht war ein Regal aus Brettern, auf dem Kaffeedosen, eine Zigarrenkiste und andere Sachen standen.

Bosch hörte, wie die Frau draußen leise weinte und Munoz sie zu trösten versuchte. Er sah sich rasch um und versuchte zu entscheiden, wo er am besten nach Fingerabdrücken suchen sollte. Er war sich nicht sicher, ob das überhaupt noch nötig war. Die Reaktion der Frau schien die Identifizierung zu bestätigen.

Er ging zum Regal und öffnete mit dem Fingernagel die Zigarrenkiste. Darin lagen ein dreckiger Kamm, ein paar Pesos und Dominosteine.

»Carlos«, rief er nach draußen.

Aguila steckte seinen Kopf durch den Duschvorhang.

»Fragen Sie sie, ob sie diese Kiste in letzter Zeit in der Hand hatte. Es sieht so aus, als ob die Sachen ihrem Mann gehörten. Ich werde versuchen, einige Abdrücke abzunehmen.«

Er hörte, wie Aguila sie auf Spanisch fragte. Sie erklärte, daß sie die Kiste nie angerührt habe, weil sie ihrem Mann gehöre. Mit seinen Fingernägeln hob Bosch die Kiste an und stellte sie auf das Schränkchen. Aus seinem Kasten holte er eine kleine Sprühdose, ein Fläschchen mit schwarzem Pulver, einen Marderhaarpinsel, eine breite Rolle durchsichtiges Klebeband und einen Packen Karteikarten. Er legte seine Utensilien auf dem Bett aus und begann mit der Arbeit.

Er sprühte mit der Dose kurz viermal über die Zigarrenkiste. Nachdem der Sprühnebel sich gesenkt hatte, nahm er eine Zigarette und zündete sie an. Das noch brennende Streichholz bewegte er im Abstand von fünf Zentimetern entlang der Vorderkante der Kiste. Die Hitze machte die Linien der Fingerabdrücke im Ninhydrin sichtbar. Bosch beugte sich über das Schränkchen und suchte nach vollständigen Abdrücken. Er fand zwei. Er schraubte den Verschluß des Fläschchens ab und bestrich mit dem schwarzen Pulver leicht die Abdrücke, so daß die Rillen und Verzweigungen deutlich zu erkennen waren. Dann rollte er etwas Klebeband, ab, legte es darüber und zog es wieder ab. Das Resultat klebte er auf eine Karteikarte. Mit dem anderen Abdruck verfuhr er ebenso. Jetzt hatte er zwei gute Exemplare, die er nach L. A. mitnehmen konnte.

Aguila trat in den Raum.

»Haben Sie einen Abdruck?«

»Zwei. Hoffentlich sind es seine und nicht ihre. Allerdings scheint es nicht mehr wichtig zu sein. Es hat sich angehört, als habe sie ihn identifiziert. Hat sie die Fotos gesehen?«

Aguila nickte: »Sie bestand darauf. Haben Sie das Zimmer durchsucht?«

»Wozu?«

»Ich weiß nicht.«

»Ich habe mich umgesehen. Nicht viel hier.«

»Haben Sie an den Kaffeedosen Fingerabdrücke sichergestellt?«

Bosch sah zum Regal, auf dem drei Maxwell-House-Dosen standen. »Nein, ich nehme an, daß Fingerabdrücke von ihr drauf sind. Dann hätte ich ihr persönlich Fingerabdrücke abnehmen müssen, um sie ausscheiden zu können. Ich wollte ihr das nicht zumuten.«

Aguila nickte, runzelte jedoch die Stirn.

»Aus welchem Grund haben ein armer Mann und seine Frau drei Kaffeedosen?«

Es war eine interessante Frage. Bosch ging zum Regal und nahm eine Dose in die Hand. Innen klapperte es. Bosch öffnete sie und fand einige Pesos. Die nächste enthielt noch etwas Kaffee. Die letzte war die leichteste. In ihr waren Papiere, eine Taufurkunde für Gutierrez-Llosa und eine Heiratsurkunde. Vor zweiunddreißig Jahren hatten sie geheiratet. Er wurde deprimiert, als er darüber nachdachte. In der Dose lag ein Polaroidfoto von Gutierrez-Llosa. Bosch sah, es war Juan Doe #67. Identität bestätigt. Ein Polaroidfoto seiner Frau war ebenfalls vorhanden, sowie ein Bündel Scheckquittungen, die von einem Gummi zusammengehalten wurden. Bosch sah sie durch. Vor sich hatte er die finanziellen Unterlagen eines Tagelöhners. Die Unternehmen, die nicht bar zahlten, stellten Schecks aus. Die Beträge waren gering. Die letzten zwei quittierten die Einlösung zweier Schecks von EnviroBreed Inc. über je sechzehn Dollar. Bosch steckte die Quittungen in die Tasche und sagte Aguila, daß sie gehen könnten.

Während Aguila der Witwe sein Beileid ausdrückte, legte Bosch den Kasten mit den Fingerabdruckmaterialien wieder in den Kofferraum. Als er sich umblickte und Aguila und Munoz bei der Frau stehen sah, hob er schnell die Matte und das Ersatzrad und griff nach seiner Smith. Er steckte sie ins Halfter, das er nach hinten schob. Sie wurde so von der Jacke verborgen, obwohl jemand mit einem Auge dafür die Waffe bemerken würde. Aber Bosch war nicht mehr besorgt, was Aguila anging. Er stieg ins Auto und wartete, bis Aguila kurze Zeit später einstieg.

Bosch behielt die Witwe und den Sheriff im Rückspiegel in den Augen, während er davonfuhr.

»Was wird aus ihr jetzt werden?« fragte er Aguila.

»Ich glaube nicht, daß Sie das wissen wollen, Detective Bosch. Ihr Leben war vorher schwierig genug. Jetzt kann es nur noch schlimmer werden. Sie hat wohl um sich genausosehr wie um ihn geweint. Und sie hat allen Grund dazu.«

Bosch fuhr schweigend weiter, bis sie die Verlorenen Seelen hinter sich gelassen hatten und auf der Hauptstraße waren.

»Das war scharfsinnig«, sagte er nach einer Weile. »Daß Sie auf die Kaffeedosen gekommen sind.«

Aguila sagte nichts. Es war auch nicht nötig. Bosch wußte, daß er schon einmal da gewesen war und die EnviroBreed-Quittungen gesehen hatte. Grena war wahrscheinlich bestochen worden, und Aguila hatte wohl etwas dagegen oder war unzufrieden, daß er keinen Anteil bekommen hatte. Egal, aus welchem Grund, er hatte ihm gezeigt, wo es langging. Aguila wollte, daß Bosch die Quittungen fand, und wußte, daß Grena ein Lügner war.

»Waren Sie bei EnviroBreed und haben sich das Unternehmen mal angesehen?«

»Nein, das wäre meinem Captain gemeldet worden. Nachdem er selbst nachgefragt hatte, konnte ich nicht mehr dort hinfahren. EnviroBreed ist ein internationaler Handelspartner. Sie haben Verträge mit der Regierung der USA. Sie müssen verstehen, es ist …«

»Eine heikle Angelegenheit.«

»Das ist wohl der richtige Ausdruck.«

»Ich kenne mich mit solchen Sachen aus. Ich verstehe Sie. Sie können sich Grena nicht widersetzen, aber ich kann es. Wo ist EnviroBreed?«

»Nicht weit von hier. Im Südwesten, auf der Ebene vor der Sierra de los Cucapah. Es gibt dort viele Industriebetriebe und große Ranches.«

»Und wie weit ist es von EnviroBreed bis zur Ranch des Papstes.«

»Des Papstes?«

»Zorillo. Der Papst von Mexicali. Ich dachte, Sie wollten mit mir noch über meinen anderen Fall sprechen.« Eine Weile fuhren sie schweigend weiter. Bosch blickte zur Seite und sah Aguilas besorgten Gesichtsausdruck. Sogar mit der Sonnenbrille vor den Augen. Die Erwähnung von Zorillos Namen hatte wahrscheinlich einen Verdacht bestätigt, den der mexikanische Detective hegte, seitdem Grena versucht hatte, die Ermittlungen zu sabotieren. Bosch hatte schon von Corvo gehört, daß sich EnviroBreed auf der anderen Seite des Highways gegenüber der Ranch befand. Seine Frage war eine letzte Probe für Aguila.

Es dauerte eine Weile, bis Aguila endlich antwortete. »Ich fürchte, die Ranch und EnviroBreed liegen nahe beieinander.«

»Gut, zeigen Sie sie mir.«