Dies ist der merkwürdigste, verrückteste, glücklichste Tag in meinem Leben!
Sobald wir im Versammlungsraum auf Raumstation Alpha beieinander waren, sagte man uns, daß unsere Ausbildung für Eiland Eins abgeschlossen sei und daß wir zur Kolonie fahren würden, sobald ein Raumschiff einträfe, das uns mitnehmen kann. Kein Unterricht mehr, keine Tests. Wir haben es geschafft!
Man hat uns erlaubt, unsere Verwandten über Bildtelefon anzurufen. Meinen Eltern geht es gut. In Minnesota hat es keine Kämpfe gegeben – diesmal war uns das Wetter günstig. Ruth konnte Kalifornien stundenlang nicht erreichen, bis dann die Gesellschaft eine dringende Rufkette aufbaute. Ihren Eltern ging es gut, aber ihr Haus war bis auf die Grundmauern niedergebrannt, und sie lebten jetzt in irgend so einem Lager der Army.
Drei von meinen Mitschülern baten um Erlaubnis, nach Hause zu fahren. Sie wollten nicht nach Eiland Eins, solange ihre Familie in Gefahr war. So sind jetzt nur noch acht von uns übrig – von den sechzig, die vor einigen Monaten mit uns anfingen.
Ich habe mit Ruth die Reise nach Eiland Eins besprochen. Ich habe ihr auf die Schnelle gesagt, daß wir heiraten sollten, damit wir beide nach Eiland Eins gehen können. Und sie hat zugesagt! So gingen wir in die Kapelle auf Stufe Eins (volle Erdenschwere) und ließen uns in Anwesenheit von zwei Studienkollegen als Zeugen trauen, während meine Eltern über eine Fernverbindung zusahen. Leider konnten wir nicht zu Ruths Eltern durchkommen, aber meine Eltern haben versprochen, ihnen eine Videobandaufzeichnung zu schicken.
Unsere Hochzeitsnacht verbrachten wir auf Stufe sechs (fast Schwerelosigkeit – wow!). Heute werden wir nach Eiland Eins starten, um unser gemeinsames Leben als Mann und Frau zu beginnen.
- Das Tagebuch des William Palmquist