Es gibt merkwürdige Parallelen zwischen dem Altern und Sterben unserer Städte und dem Vergehen der Sterne wie etwa der Sonne.
Wenn ein Stern in die Jahre kommt, verlieren seine Quellen nuklearer Energie an Kraß. Er schwillt an und wird zu einem Roten Riesen. Doch während er sich ausbreitet, wird sein Kern immer dichter, heißer und degenerierter. Schließlich, wenn ihm die Energie ausgeht, fällt der Stern in sich zusammen. Bei Sternen, die massiver sind als die Sonne, leitet der Zusammenbruch eine Supernova-Explosion ein, die alles bis auf den kleinen heißen Kern zerstört. Und war der Stern ursprünglich wirklich groß, verschwindet selbst dieser kleine Kern in einem sogenannten Schwarzen Loch, wie es die Astronomen nennen.
Sobald eine Stadt altert und ihre Energiequellen (Steuerzahler) verliert, schwillt die Stadt an. Die Stadt dehnt sich über ihre Grenzen aus. Doch genau wie bei einem Stern wird der Stadtkern dichter, heißer und immer mehr degenerierter. Je größer die Stadt, um so größer die Wahrscheinlichkeit, daß sich ihre Agonie in einer Explosion Luft macht. Großstädte wie etwa New York werden aller Wahrscheinlichkeit nach so heftig explodieren, daß nicht mehr viel von ihnen übrigbleibt, nicht einmal ein Schwarzes Loch.
- Janice
Markowitz
Die Evolution der Städte, 1984.