31

»Edmund«, flüsterte Lydia verzweifelt. »Du darfst das nicht tun. Du weißt, du wirst es bedauern, wenn das schreckliche Fieber deines Zorns verraucht ist und du die Wahrheit erkennst. Du irrst dich in mir, das schwöre ich dir.«

Edmund reagierte auf ihre Worte mit einem leidenschaftlichen Kuss, er berauschte ihre Sinne mit der Entschlossenheit eines wilden Piraten, der nur darauf aus ist, dass sein Opfer sich ihm unterwirft.

Sie war unter ihm gefangen, ihre Röcke bauschten sich um sie wie ein Meer aus weicher blauer Seide, und sie sah in sein vor Leidenschaft verzerrtes Gesicht. Sie wusste sofort, dass sie ihn nicht aufhalten konnte. Er war so gefangen in seinem Zorn und seiner Verzweiflung, dass er nicht einmal bemerkte, wie sehr sie sich gegen ihn wehrte. Wenn er wieder zur Vernunft kam, würde er entsetzt sein von seinen Taten. Doch dann wäre es für sie beide zu spät.

Verzweifelt und in dem Wunsch, sich und Edmund zu retten, legte sie ihre zierlichen Hände auf seine breiten Schultern und versuchte, seinen Angriff abzuwehren.

Caroline hielt inne und legte den Stift beiseite. Sie war noch nicht ganz zufrieden. Es war sicher eine sehr aufregende Szene, doch Edmund Drake schien die Kontrolle verloren zu haben. Das passte nicht zu seinem Charakter.

Das leise Geräusch des Türklopfers war zu hören, gerade als sie den Stift wieder in die Hand nehmen wollte. Emma und Milly kamen aber schon früh wieder nach Hause. Offensichtlich hatte das Schauspiel, das sie heute Abend besucht hatten, nicht ihren Erwartungen entsprochen. Sie mussten schon in der Pause gegangen sein.

Mrs. Plummer lag oben in ihrem Bett, sie hatte, wie an jedem Abend, ein Schlafmittel genommen, eine Mischung aus Laudanum und Gin. Dieses Mittel sorgte dafür, dass sie bis zum Morgen wie eine Tote schlief.

Caroline lauschte noch einmal, dann stand sie auf, als sie nicht hörte, dass der Schlüssel ins Schloss geschoben wurde. Vielleicht hatten ihre Tanten den Schlüssel vergessen.

Sie ging durch den Flur in die Eingangshalle. Dort blieb sie stehen, um durch das kleine bunte Glasfenster neben der Tür zu sehen. Erschrocken stellte sie fest, dass es Adam war, der vor der Tür stand. Er schien sich schwer gegen den Türrahmen zu lehnen.

Schnell schloss sie die Tür auf. »Was tust du denn um diese Zeit hier?«

»Das ist eine sehr lange Geschichte.« Mit einer Hand stützte er sich gegen den Türrahmen und sah sie mit einem Blick an, der seine Anspannung nicht verbarg.

Ganz plötzlich wurde sie sich bewusst, dass sie nur mit einem Morgenmantel und Pantoffeln vor ihm stand.

»Irgendetwas ist passiert«, meinte sie und versuchte, in seinem Gesicht zu lesen. »Was ist los?«

»Darf ich reinkommen?«

»Ja, natürlich.« Sie trat einen Schritt zurück und ließ ihn in den Flur.

Er stieß sich vom Türrahmen ab. Als er die ersten Schritte machte, stellte sie fest, dass er sich nicht mit seiner üblichen Anmut bewegte.

»Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte sie. Unter seinem Auge entdeckte sie die ersten Anzeichen eines blauen Flecks und beantwortete dann selbst ihre Frage. »Nein, ich sehe, es ist nicht alles in Ordnung. Du bist verletzt.«

»Ich könnte ein Glas vom Sherry deiner Tanten brauchen«, gab er zu und warf seinen Hut auf den Tisch im Flur. »Oder vielleicht auch zwei Gläser.«

Er zuckte zusammen, als er versuchte, seinen Mantel auszuziehen.

»Komm, ich helfe dir.« Sie streckte die Hände aus, um ihm den Mantel von den Schultern zu ziehen. »Bitte, erzähle mir, was passiert ist.«

»Könnte ich zuerst den Sherry bekommen?«

Sie führte ihn durch den Flur in ihr Arbeitszimmer, setzte ihn in den Lehnsessel und goss ihm ein großes Glas Sherry ein.

Er nahm einen kräftigen Schluck und stellte dann das Glas wieder ab, dabei stieß er ein Geräusch aus, das eine Mischung war aus einem Seufzer und einem Stöhnen.

»Mir ist am heutigen Abend klar geworden, dass ich längst nicht mehr so jung bin, wie ich geglaubt habe«, meinte er. »Kein Wunder, dass alle mich drängen, endlich zu heiraten.«

»Du machst mir wirklich Angst, Adam. Würdest du mir bitte sagen, was geschehen ist?«

Er lehnte den Kopf gegen die Rückenlehne des Sessels und schloss die Augen. »Vor wenigen Augenblicken wurde mir eine Botschaft überbracht, von zwei Gentlemen der Verbrecherklasse. Mir wurde deutlich gemacht, dass das Tagebuch an die Sensationspresse weitergegeben wird, wenn ich nicht meine Nachforschungen nach den betrügerischen Investitionen und sehr wahrscheinlich auch nach den Morden einstelle.«

Entsetzt beugte sie sich über ihn und strich über die Schwellung unter seinem Auge. »Man hätte dich umbringen können.«

Er öffnete die Augen, und sie erkannte den Ausdruck des Räubers in ihnen. Ein Schauer rann über ihren Rücken.

»Aber das hat man nicht getan«, antwortete er.

Sie hatte ihn noch nie in dieser eigenartigen Stimmung gesehen. Was auch immer heute Abend vorgefallen war, es war gefährlich und gewalttätig gewesen, dachte sie.

»Ich habe bemerkt, dass du die Hand an deine Rippen gelegt hast«, sprach sie weiter und bemühte sich, ruhig zu bleiben. »Glaubst du, du hast dir ein paar Knochen gebrochen?«

»Nein.« Vorsichtig legte er die Hand auf die Rippen, dann schüttelte er verneinend den Kopf. »Es ist nichts gebrochen, ich habe nur ein paar blaue Flecke abbekommen.«

»Warte hier«, befahl sie und lief zur Tür. »Ich hole ein Tuch und ein wenig der Salbe, die Tante Emma für so etwas benutzt.«

Er runzelte die Stirn. »Es ist wirklich nicht nötig …«

Sie ignorierte seinen Protest und lief durch den Flur in die Küche, um dort alles zu holen, was sie brauchte.

Als sie wenige Minuten später mit dem Tuch und der Salbe zurückkehrte, stellte sie fest, dass er nicht länger in dem Sessel saß. Stattdessen stand er hinter ihrem Schreibtisch und las die Szene, die sie gerade geschrieben hatte, als er kam. Sie bemerkte auch, dass er sich ein weiteres Glas Sherry eingegossen hatte.

»Was zum Teufel ist hier eigentlich los?« Mit einem bösen Blick sah Adam sie an. »Hat Drake etwa Miss Lydia angegriffen?«

»Es hat ein schreckliches Missverständnis gegeben«, erklärte sie und öffnete den Topf mit der Salbe. »Edmund Drake glaubt, dass Miss Lydia ihn angelogen hat. In seinem Zorn und seinem Schmerz hat er die Kontrolle über seine Gefühle verloren.«

»Nur ein brutaler Verrückter kann sich eine solche Entschuldigung ausdenken«, erklärte Adam mit ausdrucksloser Stimme. Er nahm noch einen Schluck von seinem Sherry.

Caroline strich die Salbe auf das Tuch. »Du hast Recht. Ich wusste, dass etwas an dieser Szene nicht stimmte. Ich werde nach einer anderen Lösung suchen müssen, um sein Verhalten zu erklären.«

»Aber warum? Ich habe geglaubt, er sei der Bösewicht in dem Stück. Bösewichte sind brutal und verrückt, nicht wahr?«

»Ach, lass nur.« Sie riss ein Stück von dem Stoff ab und drückte es sanft auf seine Wange. »Halte das hier fest, während ich einen Verband für deine Rippen mache.«

Abwesend hielt er das Stück Stoff fest. »Wo sind denn Emma und Milly?«

»Im Theater. Mrs. Plummer ist hier, aber sie schläft oben.« Sie bestrich ein weiteres Stück Stoff mit der Salbe. »Das hier ist für deine Rippen. Bleibe ruhig stehen, ich werde dir das Hemd ausziehen.«

Er zog scharf den Atem ein, als sie ihm das Hemd auszog, doch sagte er nichts.

Es war erst das zweite Mal, das sie ihn ohne Hemd sah. Der Anblick seines nackten Oberkörpers mit dem leichten Flaum aus krausem Haar lenkte sie für einen Augenblick ab. Er ist mein Geliebter, dachte sie. Immerhin hatte sie das Recht, ihn so zu sehen.

Doch dann riss sie sich zusammen und schlang den Streifen Stoff um seine Rippen. Adam zuckte zusammen, dann trank er das Glas mit dem Sherry leer.

»Habe ich dir wehgetan?«, fragte sie erschrocken.

»Nein. Die Salbe ist kalt, das ist alles.«

»Das muss auch so sein.« Sie band die Enden des Stoffes zusammen. »Die Kälte hilft, die Schwellung zu lindern.«

Er sah auf ihre Hände, während sie den Verband befestigte. »Ich hoffe, deine Tante hat keine Arnika in ihre Salbe getan.«

»Nein. Sie sagt, auch wenn das sehr gut ist gegen die Schwellung, so ist es doch zu gefährlich. Die Arnika dringt durch einen Schnitt oder eine offene Wunde in die Haut ein und wirkt wie ein Gift. Adam, diese Männer, die dich angegriffen habe – glaubst du etwa, dass sie etwas mit den Morden zu tun hatten?«

»Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nichts damit zu tun haben. Sie haben behauptet, dass unser alter Bekannter sie angeheuert hat, der Mann mit dem viel zu dichten Bart, der so stark humpelt.«

»Aber wenn nun …«

Ohne Vorwarnung ließ er das Stück Stoff fallen, das er bis jetzt an seine Wange gedrückt hatte, senkte den Kopf und küsste sie mit einer solchen Zärtlichkeit, dass es sie bis in ihr Innerstes anrührte.

Als er schließlich den Kopf wieder hob, musste sie sich an seinen Schultern festhalten, um nicht zu fallen.

» Adam? «

»Ich hätte heute Abend gar nicht hierher kommen dürfen, ich hätte gleich nach Hause gehen sollen.«

»Nein, das ist schon in Ordnung.« Sie räusperte sich. »Wir haben uns auf eine Affäre eingelassen. Du hast das Recht, hier zu sein.«

»Wirklich? Habe ich wirklich das Recht, hier mit dir allein zu sein? Sage mir die Wahrheit, Caroline.«

»J-ja«, stotterte sie, weil sie nicht sicher war, worauf er hinaus wollte. »Wir sind jetzt Liebende.«

»Liebende.« Er wiederholte das Wort, als sei er sich seiner Bedeutung nicht klar. »Ja. Ich bin ganz sicher dein Geliebter.«

Er küsste sie noch einmal. Und als er diesmal den Kopf wieder hob, rang sie nach Atem.

»Adam, du solltest dich wirklich nicht so anstrengen«, ermahnte sie ihn. »Nicht, nach allem, was du heute Abend durchgemacht hast.« »Ich will dich.«

Jetzt stockte ihr der Atem vollkommen.

»Hier?«, brachte sie schließlich heraus. »Jetzt?«

»Hier. Und jetzt.«

Sie leckte sich über die Lippen. »Oh.«

»Du hast gesagt, wir sind Liebende.« Er schob den Kragen ihres Morgenmantels zur Seite und küsste sie auf die Schulter. »Liebende tun so etwas. Sie lieben sich.«

Sie starrte auf das Bücherregal an der Wand hinter ihm. »In … in einem Arbeitszimmer?«

»Überall, wo es möglich ist.« Er öffnete den ersten Knopf ihres Morgenmantels. »Liebende müssen jede Gelegenheit nutzen.«

»Ja, ich denke, das ist so«, stimmte sie ihm zu. »Aber was ist, wenn jemand kommt?«

»Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es so weit ist. Küss mich, Caroline.«

Vorsichtig legte sie die Arme um seinen Hals und hatte Angst, ihm wehzutun.

»Ich habe gesagt, küss mich«, flüsterte er an ihrem Mund.

Der grobe, männliche Geruch des Kampfes hing noch an ihm. Sie fühlte die ungewöhnliche Energie, die er ausstrahlte.

Zärtlich küsste sie ihn und versuchte, die Gewalttätigkeit durch Liebe zu ersetzen.

Mit schnellen Bewegungen öffnete er ihren Morgenmantel. Und dann waren auch schon seine Hände auf ihrer Haut, umfassten ihre Taille, und er hob sie hoch.

Sie hatte erwartet, dass er sie auf den Teppich legen würde. Das schien der einzig mögliche Platz im Zimmer zu sein. Doch stattdessen setzte er sie auf die Kante des Schreibtisches.

Und als er dann ihre Beine auseinander drängte und sich dazwischen schob, war sie viel zu erschrocken, um zu protestieren. Sie fühlte nur noch seine Hände auf ihrer Haut, die sie neckten, streichelten, bis sie ganz feucht war und voller Sehnsucht.

Er strahlte an diesem Abend eine eigenartige, wilde Anspannung aus, dennoch hielt er sich unter Kontrolle. Sie war bei ihm in Sicherheit, ganz gleich, wie wild die Leidenschaft zwischen ihnen auch sein mochte.

Es war ein berauschendes, herrliches Gefühl.

Er öffnete seine Hose, und sie umfasste ihn mit den Händen, prägte sich das Gefühl ein, ihn so zu halten.

»Du erstaunst mich«, flüsterte sie benommen.

Er lachte leise und voller Erregung auf. Und dann machte er Dinge mit ihr, die wirklich erstaunlich waren.

Alles in ihr zog sich zusammen, bis sie glaubte, es nicht länger ertragen zu können. Sie krallte die Finger in seine Schultern.

»Adam.«

Ohne jede Vorwarnung löste sich die Anspannung in ihrem Inneren auf in ein heißes, mächtiges Pulsieren, das sie mit einem überwältigenden Glücksgefühl erfüllte.

Noch ehe sie sich davon erholen konnte, schlössen sich Adams Hände um ihren Po, und er drang mit einem einzigen, heftigen Stoß tief in sie ein.

Seine eigene Erfüllung ließ seinen Körper erbeben. Sie hörte, wie er ein Aufstöhnen unterdrückte und verspürte eine große Zufriedenheit darüber, dass er in ihren Armen eine solche Erfüllung gefunden hatte. Das war zweifellos sehr selbstsüchtig von ihr, aber sie hoffte von ganzem Herzen, dass er diese Erfahrung nie wieder mit einer anderen Frau machen würde.

Sie klammerte sich an ihn, schlang die Beine fest um seine Hüften, bis die Welt sich wieder in ihrem normalen Rhythmus drehte.

Eine Ewigkeit später löste sich Adam von ihr, wenn auch nur zögernd, und machte sich daran, seine Kleidung wieder zurechtzurücken.

»Ich muss gehen«, meinte er, nach einem Blick auf die Uhr. »Deine Tanten werden bald nach Hause kommen, und ich bin nicht in dem Zustand, in dem ich sie begrüßen möchte.«

»Versprich mir, dass du dir eine Mietkutsche nehmen wirst. Ich möchte nicht, dass du den ganzen Weg zurück nach Hause zu Fuß gehst.«

Er griente, legte die Hände um ihre Hüften, hob sie vom Schreibtisch und stellte sie wieder auf die Füße.

»Ich versichere dir, nach dieser herrlichen Erholung fühle ich mich sehr belebt.«

»Aber wenn nun diese beiden Männer noch einmal versuchen, dich anzugreifen.«

»Ich glaube nicht, dass ich sie bald wiedersehen werde.« Er gab ihr einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze und griff nach seinem Hemd. »Gute Nacht, meine Süße. Ich werde dich morgen besuchen kommen.«

Sie war erstaunt über den Wechsel in seiner Laune. Es war tatsächlich so, als hätte er ein berauschendes Getränk zu sich genommen. War es möglich, dass die Liebe eine solche Wirkung auf einen Mann haben konnte?

Adam ging bereits zur Tür. Sie lief hinter ihm her.

»Aber du wirst vorsichtig sein«, ermahnte sie ihn.

»Ganz sicher«, versprach er.

Ihrem Geschmack nach sagte er das viel zu lässig. Aber was sollte sie tun? Sie ging hinter ihm her, bis hinaus auf die Straße.

Als er weg war, schloss sie die Tür, lehnte sich daran und hielt die Türklinke mit beiden Händen fest.

Männer, so dachte sie, waren schon merkwürdige Wesen.

Nach einer Weile ging sie zurück in ihr Arbeitszimmer und setzte sich hinter ihren Schreibtisch. Sie las noch einmal durch, was sie vor Adams Ankunft geschrieben hatte und war jetzt noch unzufriedener mit der Entwicklung ihrer Geschichte als zuvor. Irgendwie konnte sie es nicht zulassen, dass Edmund Drake die Kontrolle über seine Gefühle so weit entglitt, dass er Miss Lydia etwas antun würde, selbst dann nicht, wenn er glaubte, sie hätte ihn betrogen.

Nur ein brutaler Verrückter kann sich eine solche Entschuldigung ausdenken.

Und dann erinnerte sie sich wieder daran, was er gesagt hatte, als sie seine Rippen mit Emmas Salbe verbunden hatte.

Ich hoffe, deine Tante hat keine Arnika in ihre Salbe getan?

Und sie dachte wieder an ihre Antwort. Nein. Wenn sie in die Haut eindringt… ist sie wie ein Gift. Gift.

Wenn Edmund Drake vergiftet worden war, dann könnte er sich vielleicht so ungewöhnlich benehmen.

Sie griff nach ihrem Stift, strich einige Absätze durch und begann dann zu schreiben.

»Edmund, du musst mir zuhören«, bat Lydia. »Du bist nicht du selbst, Sir. Ich denke, man hat dich vergiftet.«

Edmund erstarrte, sein Verstand und seine Intelligenz gewannen wieder die Oberband. »Vergiftet? Aber wie sollte so etwas möglich sein?«

»Die Törtchen«, rief sie ihm ins Gedächtnis und warf einen Blick auf das Tablett auf dem Tisch. »Diese düstere Stimmung hat dich überkommen, nachdem du das erste davon gegessen hast.«

»Zum Teufel, du hast Recht.« Edmund schüttelte den Kopf, als wolle er den Nebel, der sich um seinen Verstand gelegt hatte, vertreiben. »Irgendetwas stimmt nicht. Ich fühle mich gar nicht wohl.« Er stand auf und sah mit wachsendem Entsetzen auf sie hinunter. »Was habe ich nur getan? Verzeih mir, Miss Lydia. Ich würde dir niemals etwas antun.«

»Ich weiß.« Sie setzte sich auf und strich sich hastig die Röcke glatt. »Es war ein großes Missverständnis, und ich kann alles erklären.«

So ist es schon viel besser," dachte Caroline.

Aber sie konnte nicht länger verleugnen, was doch so offensichtlich war. Ganz langsam entwickelte sich Edmund Drake zu ihrem Helden. Und das warf ein ernstes Problem auf. Sie musste einen anderen Bösewicht finden. Es blieben nur noch wenige Kapitel, bis die Geschichte zu Ende war.