Siedlung im Osten von Telgar

Gegenwärtige (neunte) Annäherungsphase des Roten Sterns Erster Planetenumlauf, dritter Monat, vierter Tag

Jayge hatte gehofft, sein Vater werde länger auf Gut Kimmage bleiben. Er wollte nicht fort, solange er mit seiner struppigen Stute gegen die Renner der Gutsherrnsöhne so glänzende Erfolge erzielte. Fairex wirkte mit ihrem Winterfell so schwerfällig, daß die anderen Jungen sich leicht hatten verleiten lassen, gegen sie zu wetten. Und eines mußte man den Kimmage-Jungen lassen, sie hatten die Söhne der außerhalb gelegenen Pachthöfe nicht gewarnt, wenn diese mit ihren Vätern auf das Gut kamen. So besaß Jayge nun eine recht ansehnliche Sammlung von Kreditmarken, fast genug, um dafür einen Sattel einzutauschen, wenn ihre Wagen das nächste Mal der Karawane der Plater-Sippe begegneten. Nur noch ein oder zwei Rennen brauchte er zu gewinnen - eine einzige Siebenspanne, und er war am Ziel.

Die Lilcamps hatten das ganze verregnete Frühjahr auf Kimmage verbracht. Warum wollte sein Vater gerade jetzt weiterziehen? Crenden war ein Mann, dem man nicht widersprach. Er war hart, aber gerecht, und obwohl er kein Hüne war, wußte jeder, der einmal seine Faust zu spüren bekommen hatte - Jayge machte diese Erfahrung gelegentlich immer noch - daß man ihn besser nicht nach seinem Äußeren beurteilte. Er genoß absolute Autorität, genau wie der Besitzer eines kleinen oder großen Anwesens auf seinem Hof, und seine Familie gehorchte ihm bedingungslos. Als fähiger Händler und tüchtiger Arbeiter, von strenger Redlichkeit bei allem, was er tat, war er auf den kleineren, abgelegenen Höfen, die nicht regelmäßig die großen Feste besuchen konnten, stets willkommen. Gewiß, einige Gilden schickten Vertreter über Land, um Aufträge entgegenzunehmen, aber die wagten sich selten auf die schmalen, steilen Gebirgspfade oder überquerten die weiten Ebenen, wo das Wasser rar war. Crendens Waren trugen nicht alle den Stempel einer Gildehalle, aber sie waren solide verarbeitet und billiger als die der Gilden. Crenden wußte auch immer genau, was seine Kunden brauchten, und führte ein breites Sortiment mit, das nur durch die Aufnahmefähigkeit seiner Wagen begrenzt wurde.

An diesem klaren, sonnigen Morgen gab Crenden also sehr früh den Befehl, das Lager abzubrechen, und nachdem man sich mit einer warmen Mahlzeit gestärkt und alles wieder ordentlich in den Wagen verstaut hatte, wurden die Zugtiere eingespannt, und alle Lilcamps standen zum Aufbruch bereit.

Jayge nahm seinen Platz beim vordersten Wagen ein; seit er zehn war, versah er für seinen Vater auf der flinken Fairex Kurierdienste.

»Zugegeben, es ist ein schöner Tag, Crenden«, meinte der Gutsherr, »und es sieht so aus, als würde sich das Wetter eine Weile halten, aber auf den Straßen werden Sie bis an die Achsen im Schlamm versinken. Bleiben Sie doch noch so lange, bis alles abgetrocknet ist, dann kommen Sie leichter voran.«

»Damit andere Händler vor mir die Prärie-Siedlung erreichen?«

Lachend schwang sich Crenden auf seinen drahtigen Renner.

»Dank des reichlichen Futters und Ihrer Gastfreundschaft sind Tier - und Mensch - wohlgenährt und ausgeruht. Das Holz wird in der Prärie einen guten Preis erzielen, und wir sollten zusehen, daß wir uns auf den Weg machen. Von hier aus geht es meist bergab, da wird uns der Schlamm nicht stören.

Und ein bißchen Bewegung kann nicht schaden, dabei verlieren wir alle den Winterspeck und sind wieder in Form, bis wir in die Berge kommen! Sie waren ein großzügiger Gastgeber, Childon. Wenn wir wie immer in ein oder zwei Planetenumläufen wiederkommen, bringe ich Ihnen die neuen Klemmen mit.

Bleiben Sie inzwischen gesund und guter Dinge.«

Er stellte sich in die Steigbügel und schaute auf seine Karawane zurück, und als Jayge sah, mit welchem Stolz sein Vater die Sippe betrachtete, richtete auch er sich im Sattel auf.

»Bringt sie in Marsch!« rief Crenden, seine tiefe Stimme erreichte auch das letzte der sieben Fuhrwerke.

Als die Tiere sich ins Geschirr legten und die Räder sich in Bewegung setzten, winkten und jubelten die Pächter, die sich auf dem gepflasterten Vorplatz vor dem Eingang versammelt hatten. Ein paar Jungen ritten schreiend die Reihe auf und ab, schwangen ihre Peitschen und zeigten voll Stolz, daß sie beim Hüten der Herdentiere von Kimmage gelernt hatten, die Schnur gehörig schnalzen zu lassen.

Jayge, der seine Fähigkeiten im Umgang mit der Geißel längst unter Beweis gestellt hatte, ließ seine lange Peitsche ordentlich aufgerollt am Sattelknopf hängen.

Oberhalb von Kimmage waren die Hügel mit prächtigen Wäldern bestanden, deren Holz, liebevoll gepflegt und umsichtig geschlagen, den Pächtern ein regelmäßiges Einkommen sicherte. Alle fünf Jahre einmal unternahmen sie die lange Reise nach Keroon, um das in einer Höhle abgelagerte Holz zu verkaufen. Die Lilcamps verdingten sich seit vielen Generationen zur Arbeit auf Gut Kimmage, sie hackten Holz, schleppten Stämme oder höhlten im tiefsten Winter die Felsfestung weiter aus, um neue Räume zu schaffen.

Diesmal hatte man die Bäume geladen, die vor fünf Planetenumläufen von den Lilcamps gefällt worden waren. Das Holz würde einen satten Gewinn einbringen.

Als Jayge sich nach hinten beugte und nach seinem zusammengerollten Bettzeug tastete, pfiff ihm eine Geißelschnur dicht am Ohr vorbei. Erschrocken fuhr er herum, um sich den Reiter anzusehen, der an ihm vorübersprengte, und erkannte den Pächterjungen, den er am Abend zuvor im Ringkampf besiegt hatte.

»Daneben!« rief Jayge vergnügt. Gardrow hatte heute sicherlich ein paar Blutergüsse, denn Jayge hatte ihn mehrmals zu Boden geworfen, aber vielleicht überlegte er es sich in Zukunft, ob er die Kleinen weiter schikanierte, damit sie seine Arbeit taten. Jayge haßte Rabauken fast so sehr wie Tierquäler. Und es war ein fairer Kampf gewesen: der Bursche war zwei Planetenumläufe älter als Jayge und zwei Kilo schwerer.

»Beim nächsten Mal trete ich wieder gegen dich an, Gardrow«, rief Jayge und warf sich zur Seite, als der andere Junge seinen Renner herumriß und mit hoch erhobener Peitsche abermals auf ihn zugeritten kam.

»Unfair, unfair!« riefen zwei andere Pächtersöhne.

Das erregte Crendens Aufmerksamkeit, und er lenkte sein temperamentvolles Tier an die Seite seines Sohnes.

»Hast du dich schon wieder geprügelt, Jayge?«

Crenden billigte es nicht, wenn sich jemand von den Lilcamps in Schlägereien verwickeln ließ.

»Ich, Vater? Sehe ich so aus?«

Jayge gab sich große Mühe, ein überraschtes Gesicht zu machen. Der Ausdruck gekränkter Unschuld, den seine Schwester so meisterhaft beherrschte, wollte ihm freilich nie so recht gelingen.

Sein Vater ließ sich nicht täuschen, er warf ihm einen scharfen Blick zu und drohte mit dem narbig verdickten Zeigefinger. »Keine Rennen mehr, Jayge. Wir sind auf dem Treck, und da ist für solche Dummheiten keine Zeit. Bleib ruhig im Sattel sitzen. Wir haben einen langen Tag vor uns.«

Damit gab Crenden seinem Renner den Kopf frei und setzte sich an die Spitze des Zuges.

Jayge fiel es schwer zu widerstehen, als die Pächterjungen um ein letztes Wettrennen bettelten.

»Nur bis zur Furt hinunter? Nein? Dann nach oben, über den Felsenpfad? Du wärst wieder zurück, ehe dein Vater überhaupt etwas merkt.«

Auch die angebotenen Einsätze waren verlockend, aber Jayge wußte, wann er zu gehorchen hatte. Er lächelte und verschloß seufzend seine Ohren, obwohl ein Gewinn ihm den heißbegehrten Sattel endgültig gesichert hätte. Dann geriet ein Wagen mit einem Rad in den Straßengraben, und er und Fairex mußten mithelfen, es wieder auf den Weg zu bringen.

Als er über die Schulter schaute, um die Jungen mit einzuspannen, hatten sie sich bereits zerstreut.

Gutmütig band Jayge sein Schleppseil an der seitlich am Wagen befindlichen Stange fest und trieb seinen stämmigen Renner an. Das Rad kam mit einem Ruck frei, und Fairex tänzelte geschickt zur Seite. Jayge rollte das Seil auf und hängte es um den abgegriffenen Sattelknopf, dann warf er einen Blick zurück auf das in eine mächtige Klippe über dem reißenden Keroon-Fluß hineingebaute Gut Kimmage. Auf der anderen Seite rupften die Herdentiere gierig das frische Gras. Die Sonne schien ihm warm auf den Rücken, das vertraute Quietschen und Rumpeln der Wagen erinnerte ihn daran, daß sie auf dem Weg zur Prärie-Siedlung waren, und er tröstete sich damit, daß sich auch dort gewiß jemand finden würde, der Fairex unterschätzte. Gleich beim nächsten Mal, wenn sie auf die Platers trafen, würde er den neuen Sattel bekommen.

Vor ihm schritt der große Renner seines Vaters auf dem Flußpfad dahin. Jayge rutschte tiefer in den Sattel, streckte die Beine in den Steigbügeln und stellte dabei fest, daß die Riemen zu kurz waren. Er mußte seit der Ankunft in Kimmage eine halbe Handbreite gewachsen sein. Splitter und Scherben, wenn er zu groß geworden war, ließ ihn sein Vater vielleicht nicht mehr auf Fairex reiten, und Jayge war nicht sicher, welches Tier er dann bekommen würde.

Nicht, daß die anderen Lilcamp-Renner Schnecken gewesen wäre, aber mit keinem davon konnte er die anderen Kinder so gut täuschen wie mit Fairex.

Sie waren seit etlichen Stunden unterwegs und wollten bald ihre Mittagsrast einlegen, als ein Schrei ertönte: »Reiter gesichtet!« Crenden gab mit erhobenem Arm das Zeichen zum Anhalten, dann wendete er seinen großen Renner und blickte den Weg zurück. Der Bote, der im Galopp hinter ihnen herkam, war deutlich zu sehen.

»Crenden!« schrie der älteste Kimmage-Sohn, brachte seinen Renner mit einem Ruck zum Stehen und keuchte atemlos seine Botschaft heraus.

»Mein Vater sagt… zurückkommen… schnellstens.

Harfnerbotschaft.«

Der Junge zog eine Rolle aus seinem Gürtel und warf sie Crenden zu. Er schluckte, sein Gesicht war bleich vor Angst, und er hatte die Augen weit aufgerissen.

»Fäden, Crenden. Es fallen wieder Fäden!«

»Harfnerbotschaft? Harfnermärchen!« begann Crenden geringschätzig, doch dann bemerkte er das blaue Siegel auf der Rolle.

»Nein, es ist wirklich kein Märchen, Crenden, es ist die Wahrheit. Lesen Sie selbst! Vater sagt, sonst würden Sie es nicht glauben. Ich kann es auch nicht glauben. Ich meine, man hat uns doch immer erzählt, daß die Fäden niemals wiederkommen würden. Deshalb brauchten wir ja auch den Benden-Weyr nicht mehr, obwohl Vater immer seinen Tribut entrichtet hat, weil er Lemos unterstellt ist, und weil wir mehr als genug haben, um die Drachenreiter aus alter Freundschaft zu versorgen, schließlich haben sie uns beschützt, als es noch nötig war…«

Mit einer Handbewegung brachte Crenden den aufgeregten Jungen zum Schweigen.

»Still, sonst kann ich nicht lesen.«

Jayge konnte nur die dicken schwarzen Lettern auf der weißen Fläche und das auffallende, in Gelb, Weiß und Grün gehaltene Wappen von Keroon erkennen.

»Die Botschaft ist echt, wie Sie sehen, Crenden«, plapperte der Junge weiter. »Sie trägt Baron Cormans Siegel. Es hat Tage gedauert, bis wir sie erhielten, weil der Renner einen Sehnenriß hatte und der Bote sich verirrte, als er eine Abkürzung nehmen wollte. Er sagt, über Nerat seien bereits Fäden gefallen, und der Benden-Weyr habe die Wälder gerettet, und über Telgar würden beim nächsten Einfall Tausende von Drachenreitern aufsteigen. Und dann sind wir an der Reihe.«

Wieder schluckte der Junge.

»Die Fäden werden direkt auf uns runterkommen, und man muß sich hinter Steinmauern flüchten, weil nur Stein, Metall und Wasser davor schützen können.«

Wieder lachte Crenden, er nahm die Sache nicht ernst, aber Jayge spürte, wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Crenden rollte die Botschaft zusammen und gab sie dem Jungen zurück.

»Ich lasse deinem Vater danken, die Warnung ist gut gemeint, aber ich falle nicht darauf herein.«

Er zwinkerte dem Burschen gutmütig zu.

»Ich weiß, dein Vater hätte gern, daß wir ihm helfen, das neue Stockwerk fertigzustellen.

Von wegen Fäden! Seit Generationen sind von diesem Himmel keine Fäden mehr gefallen. Seit Hunderten von Planetenumläufen. Damit ist es endgültig vorbei, sagen die Legenden.

Und wir machen uns am besten wieder auf den Weg.«

Crenden winkte dem erstaunten Jungen vergnügt zu, stellte sich in die Steigbügel und rief mit schallender Stimme: »Vorwärts!«

Der Junge wirkte so bestürzt und verängstigt, daß Jayge sich unwillkürlich fragte, ob sein Vater die Botschaft vielleicht falsch verstanden hatte. Fäden! Das Wort allein ließ ihn unruhig im Sattel herumrutschen, und sofort begann Fairex unter ihm zu tänzeln. Er beruhigte sie und redete auch sich selbst gut zu. Sein Vater würde niemals zulassen, daß die Lilcamp-Karawane Schaden nahm.

Er war ein fähiger Anführer, und sie hatten den Winter über gut verdient. Jayge war nicht der einzige, der sich über einen prallgefüllten Beutel freuen konnte. Trotzdem, die Angst ließ sich nur schwer abschütteln. Die Reaktion seines Vaters hatte ihn überrascht. Gutsherr Childon war kein Spaßvogel, sondern ein aufrechter Mann, der sagte, was er meinte, und meinte, was er sagte. So hatte Crenden ihn oft beschrieben. Childon war viel ehrlicher als andere Hofbesitzer, die auf die Fuhrleute herabsahen und sie als arbeitsscheues Gesindel betrachteten, kaum besser als Diebe, zu faul, um sich selbst ein Anwesen aufzubauen, und zu hochmütig, um sich einem Burgherrn zu unterstellen.

Als Jayge einmal eine wüste Rauferei angefangen und dafür von seinem Vater eine ordentliche Tracht Prügel bezogen hatte, brachte er zu seiner Entschuldigung vor, er habe die Familienehre verteidigen müssen.

»Das ist immer noch kein Grund, sich zu prügeln«, hatte sein Vater gesagt. »Unsere Familie ist nicht schlechter als jede andere.«

»Aber wir sind heimatlos!«

»Und was hat das zu bedeuten?« hatte Crenden gefragt.

»Kein Gesetz auf Pern schreibt vor, daß ein Mann und seine Familie ein Anwesen haben und an einem bestimmten Ort leben müssen. Wir dürfen keinem anderen seinen Besitz wegnehmen, aber ringsum gibt es genügend Land, auf das noch nie ein Mensch einen Fuß gesetzt hat. Sollen sich doch alle Schwachen und Ängstlichen zitternd in ihren vier Wänden verkriechen… womit ich nicht sagen will, daß wir uns wegen der Fäden noch Sorgen zu machen brauchten. Aber auch wir waren früher einmal Grundbesitzer, mein Junge, unten in Süd-Boll, und dort leben noch Angehörige unserer Sippe, die sich der Verwandtschaft mit uns nicht schämen. Wenn das genügt, um dich aus Schlägereien herauszuhalten, dann hör nicht mehr auf solche Sticheleien.«

»Aber… aber Irtine hat gesagt, wir stehen nur eine Stufe über Dieben und Landstreichern.«

Sein Vater hatte ihn an den Schultern gepackt und geschüttelt.

»Wir sind ehrliche Händler und bringen abgelegenen Höfen, die nicht immer die Feste besuchen können, gute Waren und Nachrichten. Wir ziehen freiwillig durch die Lande, weil es uns Freude macht. Unsere Welt ist weit und schön, Jayge, und wir wollen so viel wie möglich davon sehen.

Wir bleiben lange genug an einem Ort, um Freunde zu finden und andere Gewohnheiten kennenzulernen. Ich finde das viel besser, als sein Lebtag lang in ein- und demselben Tal zu hocken, nie eine andere Mundart zu hören oder neue Erfahrungen zu machen. Dieses Leben hält einen in Schwung, bringt den Verstand in Bewegung und öffnet Augen und Herzen.

Du bist alt genug, um zu erkennen, wie man sich in jeder Siedlung freut, wo unsere Karawane haltmacht.

Du hast mit uns auf dem Anwesen am Vesta-Fluß gearbeitet, wo wir das obere Stockwerk ausbauten, daher weißt du, daß wir keine Faulenzer sind. Und jetzt Kopf hoch. Du kannst auf deine Familie stolz sein. Und laß dich nicht mehr bei einer Schlägerei erwischen, nur weil dich jemand verspottet hat. Kämpfe, wenn du einen guten Grund dazu hast, aber nicht aus verletzter Eitelkeit.

Du hast deine Strafe bekommen. Verschwinde in dein Bett.«

Damals war er noch ein Kind gewesen, aber jetzt war er fast erwachsen und hatte sich angewöhnt, dumme Bemerkungen zu überhören. Das hielt ihn nicht davon ab, seine Fäuste und seine angeborene Wendigkeit einzusetzen, aber er hatte gelernt, wann er kämpfen mußte, und wie er sich schützen konnte, um die allzu deutlich sichtbaren Spuren einer Schlägerei zu vermeiden.

Und da er auf seine Herkunft stolz war, strahlte er soviel Zuversicht aus, daß sich nur echte Dummköpfe mit ihm anlegten. Jayge gefiel das Leben, das seine Familie führte: Nie blieb man so lange an einem Ort, daß man ihn satt bekam. Immer gab es etwas Neues zu sehen, neue Freunde zu gewinnen, alte Freunde wiederzutreffen und, jedenfalls zur Zeit noch, mit Fairex Rennen zu gewinnen.

Der Weg bog jäh nach Süden ab und führte um eine Felsnase herum. Dahinter bot sich ein weiter Blick auf das andere Ufer und die niedrigen Vorberge, die schließlich zum gewaltigen Red Butte-Gebirge anstiegen.

Jayge fiel plötzlich auf, wie sonderbar der Himmel im Osten aussah, wie eine finster drohende graue Wand. Während seiner zehn Planetenumläufe hatte er oft genug schlechtes Wetter erlebt, aber so etwas noch nie. Er wandte sich seinem Vater zu und sah, daß auch Crenden den ungewöhnlichen Himmel bemerkt hatte und sein Tier zurückhielt, um die graue Schicht genauer zu studieren.

Plötzlich raste Readis, Jayges jüngster Onkel, auf seinem Renner von hinten heran und deutete laut rufend auf die Wolke.

»Sie ist ganz plötzlich gekommen, Cren. So was habe ich noch nie gesehen!« schrie er. Sein Tier umkreiste Crendens Renner, während die beiden prüfend den Horizont betrachteten.

»Sieht aus wie ein örtliches Gewitter«, bemerkte Crenden mit Blick auf die scharf abgegrenzten Ränder der Wolke.

Inzwischen hatte auch Jayge seinen Vater erreicht, und der erste Wagen wurde langsamer, aber Crenden winkte die Karawane weiter.

»Schaut nur!«

Jayge riß den Arm in die Höhe, aber auch Crenden und Readis hatten die Feuerstrahlen gesehen, die am Rand der Wolke entlangzuckten.

»Blitze?«

Er war sich nicht sicher, denn solche Funken, die aufloderten und weiter in der Luft schwebten, waren ihm neu. Blitze fuhren immer in die Erde!

»Das sind keine Blitze«, sagte Crenden.

Jayge sah, wie die Farbe aus dem Gesicht seines Vaters wich, sein Kenner wurde unruhig und schnaubte ängstlich.

»Und es ist entsetzlich still, weit und breit kein einziger Wher und keine Schlange.«

»Was ist das, Cren?«

Die Unsicherheit seines Bruders übertrug sich auch auf Readis.

»Sie haben uns gewarnt. Sie haben uns wahrhaftig gewarnt.«

Crenden riß an den Zügeln seines Renners, bis der sich auf die Hinterbeine stellte, schrie, was die Lungen hergeben wollten, und bedeutete Readis mit hektischen Kopfbewegungen, sich nach hinten zu begeben.

»Vorwärts! Macht voran! Challer, drauf mit der Peitsche. Das muß schneller gehen!«

Immer wieder wendete er seinen Renner und suchte mit den Augen den bewaldeten Hang ab. »

Jayge, du reitest ein Stück vor. Vielleicht findest du Felssimse, wo wir uns unterstellen können.

Wir brauchen irgendein Dach über den Kopf. Wenn auch nur die Hälfte von dem wahr ist, was man sich über die Fäden erzählt… Dann dürfen wir, verdammt noch mal, auf keinen Fall hier im Freien bleiben!«

»Könnten die leichteren Wagen nicht zur Siedlung zurückfahren?« fragte Readis. »Borel hat ein schnelles Gespann. Wir laden die Fracht ab, setzen die Kinder hinein und fahren wie der Teufel.«

Crenden schüttelte stöhnend den Kopf.

»Wir sind seit Stunden unterwegs. Hätte ich nur der Botschaft geglaubt…«

Er schlug mit der geballten Faust auf sein Sattelhorn.

»Unterschlupf. Wir brauchen einen Unterschlupf. Reite los, Jayge. Sieh zu, ob es irgendwo Schutz gibt.«

»Und wenn wir die Stämme schräg gegen die Wagen stellen würden, Cren…«, schlug Readis vor. Sein Tier geriet ins Rutschen und wäre fast über die überhängende Felskante in den Fluß gestürzt.

»Die Fäden fressen auch Holz; das würde nichts nutzen. Stein, Metall… Wasser!« Crenden stellte sich in die Bügel und deutete auf den Fluß hinab, der schäumend in seinem felsigen Bett dahinschoß.

»Dort?« fragte Readis. »Nicht tief genug, und viel zu reißend!«

»Aber es gibt einen Teich, einen großen, kurz vor dem ersten Wasserfall. Wenn wir es bis dorthin schaffen könnten… Jayge, ab mit dir! Sieh nach, wie weit es bis zum Teich noch ist. Challer, du treibst das Gespann mit der Peitsche an und fährst hinter Jayge her, so schnell du kannst. Readis, du schirrst die Tiere vom Holzfuhrwerk los. Das Holz können wir nicht retten, aber die Tiere brauchen wir. Und jetzt vorwärts! Drauf mit der Peitsche!«

Jayge bohrte Fairex die Absätze in die Flanken.

Warum mußte es sie ausgerechnet auf diesem Teil des Weges erwischen? Auf der einzigen Tagesetappe durch Wald und Bergland, wo es nirgends einen richtigen Unterschlupf gab? Er kannte den Teich, den sein Vater meinte - man konnte dort gut angeln, und da sich im Moment das Schmelzwasser aus den Bergen sammelte, war er sicher auch tief. Aber ein Teich bot doch keinen sicheren Schutz vor einem Fädeneinfall? Jayge kannte wie alle Kinder auf Pern seine Lehrballaden, und was man während eines Fädeneinfalls brauchte, waren Steinmauern und stabile Fensterläden aus Metall.

Der Pfad zog sich einen Hang hinauf, und von der Kuppe aus konnte man das tiefe, einladend glitzernde Becken sehen. Fäden fraßen sich auch durch Fleisch. Wie tief mußte man tauchen, um vor ihnen sicher zu sein?

Jayge trieb Fairex in einen schnellen Galopp und zählte die Schritte der kleinen Stute mit, um schätzen zu können, wie lange die Karawane brauchen würde, um den Teich zu erreichen. Gleichzeitig beobachtete er ständig die Ufer wie auch den Pfad, in der Hoffnung, ein Felssims oder wenigstens einen Tierbau zu entdecken. In solchen Bauen könnte man die Babies unterbringen. Wie lange dauerte ein Sporenregen?

Jayge war so aufgeregt, daß ihm die Traditionsballaden nicht einfallen wollten.

Es blieb wohl nur der Teich, dachte er und schoß mit Fairex den Abhang hinunter.

Fünfzehn Minuten, selbst für den größten, schwersten Wagen. Hier bildete eine Reihe von großen Findlingen einen natürlichen Damm - das Wasser floß ganz glatt über die Kante. Er trieb Fairex hinein, um zu sehen, wie tief es war. Augenblicke später schwamm die tapfere, kleine Stute, und Jayge schwang sich von ihrem Rücken, schüttelte sich, als die Kälte durch seine Kleider drang, und tauchte unter, sobald er keinen Boden mehr unter den Füßen spürte.

Tief genug! Bis auf die Säuglinge konnten alle schwimmen. Aber wohin sollten sie schwimmen?

Jayge riß an Fairex' Zügeln, und gehorsam schwenkte die Stute zum Flußufer herum. Als er sah, daß sie auf Grund kam, schwang er sich in den Sattel und trieb sie den Weg zurück, den sie eben gekommen waren.

Der Lärm der Karawane hallte laut durch das ganze Tal: das Donnern der Hufe, das Poltern der Räder, die drängenden, schrillen Zurufe. Jayge dankte den Dämmerschwestern, daß alle Wagen peinlich genau überprüft worden waren, ehe sie Kimmage verließen. Ein abgesprungenes Rad oder ein Achsenbruch hätten jetzt gerade noch gefehlt.

Hoffentlich ließen sich die schwerfälligen Zugtiere überhaupt zu größerer Schnelligkeit bewegen!

Während Jayge zurücksprengte, beobachtete er die Wolke. Was waren das nur für merkwürdige Flammenzungen? Sie sahen aus wie Tausende von Feuerfliegen, jene Nachtinsekten, die er früher einmal mit seinen Freunde im tropischen Dschungel von Nerat hatte fangen wollen.

Und dann kam ihm plötzlich die Erleuchtung. Das waren Drachen! Die Drachenreiter vom Benden-Weyr kämpften gegen die Fäden! Wie es die Pflicht der Drachenreiter war! Sie schützten Pern auch jetzt wieder vor den Sporen, wie einst in alten Zeiten. Eine Woge der Erleichterung durchströmte Jayge, wurde jedoch gleich darauf von Verwirrung abgelöst. Wenn die Drachenreiter bereits dabei waren, den Himmel von Fäden zu säubern, wozu brauchten die Händler dann noch das Flußbecken?

»Drachenreiter müssen streiten, wenn Silberfäden vom Himmel gleiten!«

Der Vers schoß Jayge unwillkürlich durch den Kopf, aber es waren nicht die Worte, die er suchte.

»Dicke Mauern, Eisentore, und kein Pflänzchen weit und breit, dann, O Herr der Burg, sind deine Schutzbefohlenen gefeit.«

Doch die Lilcamps standen nicht unter dem Schutz einer Burg.

Sein Vater kam im Galopp um die Wegbiegung, Challers Fuhrwerk war ihm dicht auf den Fersen.

»Der Teich ist gleich da unten…«, begann Jayge.

»Das sehe ich selbst. Sag's den anderen!«

Mit einer Handbewegung schickte Crenden seinen Sohn nach hinten.

Die Wagen waren weit auseinandergezogen, die Segeltuchplanen schwankten gefährlich von einer Seite zur anderen. Schon waren die ersten Bündel herausgefallen - oder gestoßen worden - und lagen am Wegrand. Jayge wollte Fairex zügeln, um sie aufzuheben.

»Nicht anhalten!« rief sein Vater.

Der Befehl verstieß gegen eine eingefleischte Gewohnheit: Die Lilcamps verstreuten niemals irgendwelchen Plunder auf den Wegen. Jayge ritt weiter zum nächsten Wagen und hielt Fairex nur so lange an, um Tante Temma, einer geschickten Fahrerin, deren vier Zugtiere bereits in schwerfälligem Galopp dahinpolterten, die Anweisungen seines Vaters zuzurufen. Dann mußte er mit Fairex nach oben in den Wald ausweichen, um nicht von einer Horde wildgewordener, reiterloser Renner und Herdentiere überrannt zu werden.

Das Holzfuhrwerk stand verlassen, die Räder mit Steinen blockiert, am Weg, und die acht Paar Ochsen, die es gezogen hatten, trampelten hinter dem führerlosen Haufen her. Borel, sein ältester Onkel, ließ die brüllenden Tiere von seinen sämtlichen Kindern mit Stachelstöcken antreiben, aber sie bockten nur und traten gegen die Stöcke, erst als die beiden Treiber mit beschwerten Peitschenschnüren auf ihre knochigen Hinterteile einschlugen, setzten sie sich in Bewegung.

Jayge galoppierte weiter, vorbei an Tante Nik und ihrem Mann, die auf jeweils einem Zugtier ritten und die anderen an den Nasenringen hinter sich herzogen.

Beim letzten Wagen hatte man die Zugtiere gegen Renner ausgetauscht, und er kam allmählich in Fahrt. Jayge ritt hinter dieses Fuhrwerk, trieb Fairex seitlich heran und schob einige Kisten zurück, die herauszufallen drohten. Dann sammelte er trotz allem ein paar auf dem Weg liegende Gepäckstücke ein und warf sie von hinten in den nächsten Wagen. Außerdem versuchte er sich zu merken, wo das ganze verlorene Hab und Gut gelandet war, um es später, nach dem ganzen Theater, wieder auflesen zu können.

Als Händler entwickelte man einen ausgezeichneten Orientierungssinn. Jayge fand an jeden Ort zurück, an dem er einmal gewesen war, der Weg dorthin prägte sich ihm unauslöschlich ein.

Bis alle Lilcamps im Teich waren, hatte die graue Fädenmasse sie fast erreicht. Überall schwamm Treibgut aus den Wagen herum, die man in den tiefsten Teil gefahren hatte. Crenden und die Onkel versuchten die Tiere zu beruhigen, damit sie sich nicht selbst denn die Lasttiere brüllten, und die Renner wieherten in wilder Panik.

Ein paar der Gespanntiere versuchten bereits, am gegenberiegenden Ufer hinaufzuklettern.

Jayge war mit Fairex auf den Damm zugeschwommen, wo ein paar große Steine aus dem Wasser ragten.

Die Stute hatte die Augen angstvoll aufgerissen und blähte die Nüstern. Hätte er die Zügel nicht eisern festgehalten, sie wäre abgetrieben worden. Er trat jetzt Wasser und klammerte sich mit einer Hand verzweifelt an einen Felsvorsprung.

Dieses Bild würde sich für immer in sein Gedächtnis einbrennen: Menschen, die im Wasser wild um sich schlugen und vor Entsetzen schrien und kreischten wie die Tiere; Bündel, die langsam abgetrieben und über den Damm gespült wurden; Mütter, die ihre Kleinkinder auf unter Wasser befindlichen Wagendächern festhielten; Crenden, der im Seichten von einer Seite der Furt zur anderen hetzte, seinen Befehlen mit der Peitsche Nachdruck verlieh und immer wieder schrie, man sei nur unter Wasser sicher, sobald die Fäden fielen, müßten alle untertauchen und den Atem anhalten!

Nie würde Jayge diese Szene vergessen, die unerbittlich herannahenden Fäden im Hintergrund - und die Drachenreiter, die sie verbrannten.

Dann bekam er zum ersten Mal Sporen zu sehen, und er traute seinen Augen nicht. Drei lange Fasern fuhren wie Speere in die hohen Bäume am Ufer. Die Stämme flammten kurz auf und begannen sich zu zersetzen. Den Büschen und Bäumen auf beiden Seiten erging es nicht anders. Jayge blinzelte verdutzt, und schon war da eine kahle Stelle, eine widerlich pulsierende Masse wälzte sich weiter - und mit jeder Drehung verschwand mehr von dem weichen Waldboden, stürzten neue Bäume um.

Plötzlich schoß ein Feuerstrahl herab. Das lange, sich windende Ding im Zentrum der Flamme wurde schwarz und zerfiel zu Asche, ölig gelber Rauch stieg auf.

Jayge war wie gelähmt vor Grauen, er starrte nur auf den Sporennistplatz und hätte den Drachen beinahe übersehen. Aber das riesige Tier schwebte kurz über der Stelle, um sich zu vergewissern, daß nichts unversehrt geblieben war, und so konnte der Junge beobachten, wie der mächtige, goldene Leib - golden waren doch nur Königinnen? - sich mit kräftigen Schwingenschlägen in die Lüfte erhob und weiter oben am Hang erneut Feuer spie. Ein Stück weiter entfernt flog noch ein Drache, ebenfalls ein goldener, über dem Flußtal. Hatte nicht jemand behauptet goldene Drachen würden nicht fliegen? Und es gab doch auch nur eine einzige Königin im Benden-Weyr!

Ehe er sich darüber lange den Kopf zerbrechen konnte, hörte er ein Zischen, als fiele etwas Heißes in den Teich. Fairex schlug mit den Hufen und stieß ein gellendes Wiehern aus, und Jayge sah den dicken Faden fast direkt über sich herunterkommen. Er warf sich über Fairex' Kopf, drückte ihn mit sich unter Wasser und schwenkte heftig beide Arme, um das Zeug von sich abzulenken.

Etwas stieß gegen seinen Hinterkopf, und seine Hand ertastete einen Topf, der sich von irgendeinem Wagen gelöst hatte und frei herumschwamm. Als er wild rudernd auftauchte, stellte er fest, daß er von Kochgeschirr umgeben war. Auch Fairex hatte den Kopf wieder über Wasser und schnaubte sich die Nase frei.

Die Strömung zerrte an Jayge, und er fing einen vorüberreibenden Sattelgurt ein und band sich damit an der Stute fest. Dann zog er sie von der Lücke weg, der Wasserdruck preßte sie beide gegen die Felsblöcke. Neben ihm klirrten der Topf und ein großer Deckel gegen die Steine.

In die Schreie von Mensch und Tier mischte sich ein neuer Ton, schrill vor Schmerz und Todesangst. Jayge warf einen Blick über die Schulter und sah die Fäden über das gesamte Becken fallen. Nichts blieb verschont.

Wo waren die Drachenreiter? Er legte den Kopf in den Nacken und sah die zappelnden Dinger herabschweben.

Dann war ein gräßliches Zischen zu hören, und Fairex' entsetztes Wiehern sagte ihm, daß eine dicke Flocke zum Angriff übergegangen war. Jayge griff nach dem Topf, fing das widerliche Ding damit auf und drückte beides unter Wasser. Der Deckel prallte gegen ihn, er griff danach und hielt ihn über sich und den Kopf der rasenden Stute. Als er spürte, wie dieser Schild getroffen wurde, schrie er auf, stieß das Fädenknäuel mit einem wilden Ruck von sich, warf sich gleichzeitig nach hinten und spritzte mit den Füßen Wasser über Fairex' Kopf, in der Hoffnung, ihr damit helfen zu können.

Im nächsten Augenblick sah er einen Feuerstrahl und vernahm ein gewaltiges Rauschen und gleich darauf einen Ausruf, den er als »Verdammte Narren!« verstand.

Wieder züngelten die Flammen, Jayge drückte sich unter seinen Topfdeckel, einen Arm um den Hals seiner Stute gelegt. Das Blut rann ihr von der Kruppe und färbte das Wasser rosa. Ungläubig sah er, wie der träge kreisende, verkohlte Kopf eines Renners von der Strömung erfaßt und über den Damm getragen wurde.

Dann war er viel zu sehr damit beschäftigt, sich selbst und seine Stute vor den Fäden zu schützen und zu verhindern, daß das Zeug ihn berührte, während es im Wasser versank. Seine Lederhosen hingen ihm in Fetzen herab, und als er Zeit fand, seine Stiefel zu untersuchen, zeigten sie ebenfalls Brandspuren.

Viel später erfuhr Jayge, daß eine ganze Fädenfront zehn bis fünfzehn Minuten brauchte, um einen festen Punkt zu überqueren, daß die Drachenreiter Flüsse und Seen manchmal aussparten, weil die Fäden im Wasser ertranken - und daß die Alten, die aus einer früheren Zeit kamen, einer Zeit, in der die Fäden eine ständige Bedrohung darstellten, sich beklagten, weil sie soviel Wald zu schützen hatten.

Als Jayge gegen Mittag dieses schrecklichen Tages die erschöpfte Fairex endlich aus dem Wasser führen konnte, war der Teich dicht bedeckt mit leblos dahintreibenden Menschen- und Tierkörpern und mit den kläglichen Überresten der einstmals reichen Händlerkarawane.