Kapitel 29
Der Abendhimmel war von dunkelvioletten und orangefarbenen Streifen überzogen, als Jane nach Pietro Nera zurückkehrte. Die Tagesdiener waren zu dieser Zeit bereits gegangen, und nur der Kutscher war noch da, ihr zu helfen. An seinem Arm kämpfte sie sich aus dem Gefährt und die ersten Stufen der Treppe zum Haupteingang hinauf.
Signore Faunus eilte ihr entgegen und bedeutete dem Kutscher zu gehen. Sie akzeptierte dankbar seinen Arm, und sie machten sich auf den Weg zu der verzierten Eingangstür.
»Der Herr wartet bereits auf Euch«, tadelte er sie.
»Er ist schon aus dem Weinberg zurück?«
»Si.«
»Aber er war zuletzt immer bis spät in die Nacht fort. Ich hatte angenommen, das wäre heute auch so.«
Nicks Stimme erreichte sie. »Jane!«
Als sie durch die Eingangstür traten, hob Jane den Blick und sah ihren Ehemann, der ihr vom Geländer am oberen Ende der Treppe zuwinkte. Sein Gesicht war vom Schmerz verzerrt, und er war blasser, als sie ihn je gesehen hatte. Obgleich die Sonne gerade erst untergegangen war, trug er bereits seinen Morgenmantel.
»Geht es dir nicht gut?«, fragte sie. Hinter ihr verschloss Signore Faunus die schwere Eingangstür und entfernte sich.
»Wo warst du?«, knurrte er.
»Bei meiner Tante«, gestand sie und beeilte sich, so schnell es ihr möglich war, zu ihm zu gelangen. »Bei Izabel, meine ich. Ich wollte Emma besuchen, aber sie war nicht da.«
»Verdammt noch mal, Frau! Du hättest in deinem Zustand nicht so weit fahren dürfen. Aber wir werden ein andermal über deine Dummheit sprechen. Komm jetzt.« Er drängte sie den Flur entlang zu seinem Schlafzimmer und ließ sie ein.
Nick warf die Tür hinter sich ins Schloss und griff mit einem lüsternen Glitzern im Blick nach den Knöpfen ihres Kleids.
Jane fasst ihn am Handgelenk. »Was tust du da?«
Seine Lippen liebkosten ihren Hals, und er flüsterte: »Ich ziehe dich aus, Jane. Es ist Vollmond. Wir müssen uns paaren.«
Sie klopfte ihm auf die Finger, entwand sich seinem Griff und hielt ihn mit ausgestrecktem Arm auf Abstand. »Du hast doch gesagt, wir müssten uns zurückhalten.«
»Nicht mehr.«
»Aber Izabel hat gesagt, es wäre sinnvoll.«
Er jagte sie durchs Zimmer. »Izabel kann mich mal.«
»Nick!«
Sie wich weiter zurück. Er hatte sie in die Ecke gedrängt. Seine Augen glitzerten und versengten ihre Haut, wo sein Blick sie traf.
Kräftige Hände griffen nach ihr, hielten aber plötzlich inne, als Mondlicht durchs Fenster auf ihn fiel.
Ein grässlicher Krampf wallte durch seinen Unterleib. Er taumelte und klammerte sich mit schneeweißen Fingerknöcheln am Bettpfosten fest. Mit schmerzverzerrtem Gesicht lehnte er sich vornüber.
Jane beugte sich zu ihm und schlang einen Arm um seinen Rücken. »Soll ich Hilfe holen?«
Mühsam brachte er ein Kopfschütteln zustande. Sekunden später hatte er sich wieder unter Kontrolle und richtete sich auf. Aus dem Spalt seines Morgenrocks reckten sich nun zwei Penisse in die Höhe, ihre dicken Köpfe schwer von Blut. Jeder der beiden war eindeutig länger als die von Izabel geforderten fünfzehn Zentimeter.
»Jane. Tu, worum ich dich bitte«, stieß er hervor. »Ich brauche dich so sehr.«
»Aber du hast gesagt, wir sollten es nicht tun. Ich habe angenommen, du würdest dir Nebelnymphen nehmen – falls du es während meiner Schwangerschaft brauchst.«
Er warf ihr einen ungläubigen Blick zu. »Ich kann heute Nacht nicht zu den Nebelnymphen gehen. Wir müssen miteinander schlafen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Aber …«
»Glaubst du mir nicht?«
»Ich glaube, du würdest alles sagen, um deinen Willen zu bekommen, wenn du in … äh … dieser Verfassung bist.«
Ungeduldig durchschnitt er die Luft mit einer Handbewegung. »Genug davon. Ich werde dich nehmen, ob du es willst oder nicht«, stieß er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. »Ich würde Ersteres vorziehen. Was willst du?«
Er überragte sie um mehr als eine Haupteslänge, und sie spürte einen Anflug von Sorge. Sie hatte ihn so noch nie erlebt. Jeder Muskel, jede Sehne seines Körpers war angespannt. Seine Nasenflügel bebten, ein wilder Blick war in seine Augen getreten, als hätte das Tier in ihm den Mann überwältigt.
Sie schielte zur Tür. Wachsam trat er näher an sie heran.
Ihre Finger wanderten zu ihren Knöpfen. Widerwillig fing sie an, sich auszuziehen. Als sie endlich fertig war, verehrten seine Augen und Hände ihren Bauch, als wäre er ein Himmelsglobus und er suchte nach einem besonderen, geliebten Stern.
»Sieh mich nicht an!«, sagte sie und versuchte sich mit den Händen zu bedecken. Als er das letzte Mal ihren unbekleideten Körper gesehen hatte, war ihre Taille noch schlank gewesen.
Er warf ihr einen fragenden Blick zu, in dem deutlich zu lesen war, dass Frauen ihm immer ein Rätsel bleiben würden. Dann legte er seinen Morgenmantel ab, half ihr ins Bett und kniete sich wartend auf die Matratze.
Aus seinem Nest ragten seine beiden Penisse, sie waren harte, unversöhnliche Werkzeuge, rot und dick. Sie griff nach einem Cremetiegel auf seinem Nachttisch. Es war das erste Mal, seit sie sich bereit erklärt hatte, seine Mätresse zu werden, dass sie sie brauchen würden, um ihre Vereinigung zu ermöglichen. Mit zittrigen Fingern schmierte sie seine Phallusse ein. Das schmatzende Geräusch war erregend. Ihre Finger glitten über zwei Grate und spürten seine ganze Länge bis zu seiner Scham.
Unbewusst begann sie mit ihm zu verschmelzen.
Grausame Gefühle brandeten gegen ihr Bewusstsein. Qualvolle Not, unermessliche Begierde. Sie riss ihre Hände zurück, weil sie es nicht aushielt.
Verzweifelte Hände griffen in ihr Haar, und seine Gedanken drängten sich ihr auf.
Vertrau mir. Nimm mich.
In Bann geschlagen von seiner Begierde, drehte sie sich um und glitt unter ihn, nahm diejenige Position ein, von der sie wusste, dass er sie für die erste Paarung in der Vollmondnacht brauchte. Sie kniete sich hin, legte ihr Gesicht aufs Kissen, reckte ihren Hintern in die Höhe. Ihre beiden Öffnungen waren ihm zugewandt und leicht zugänglich.
Er spreizte ihre Schenkel, nahm sie von hinten und stöhnte zufrieden, als seine beiden Penisse in sie drangen. Die Creme erleichterte ihm den Weg, aber sein Stoß dehnte sie und ging tief.
Ihre Finger verkrampften sich im Laken. »Nicht so tief, Nick. Sei vorsichtig.«
Es war, als hätte er sie nicht gehört. Er fiel in einen kräftigen, fast strafenden Rhythmus, gekrönt von einem Schwall dankbarer Flüche und Wörter in einer Sprache, die ihr fremd war.
Ihre Sorge nahm mit jedem seiner heftiger werdenden Stöße zu. Mit einer Hand hielt sie schützend ihren geschwollenen Bauch, mit der anderen stützte sie sich am Bettende ab.
»Nick, nicht so wild! Denk an unser Kind!«
Das Kissen erstickte ihre atemlose Stimme. Sie drehte den Kopf und wiederholte lauter, was sie gesagt hatte. »Nick!«
Gefangen in dem verzweifelten Verlangen, sich mit seiner schwangeren Frau zu paaren, schien es ihm unmöglich, sie zu verstehen. Sein Körper stieß weiterhin mit aller Kraft in ihren.
Er würde sich dafür hassen, wenn er ihrem Kind damit schadete. Und mit Sicherheit konnte das hier nicht gut für das Baby sein.
Endlich erreichte er seinen ersten Höhepunkt. Sie war wütend auf ihn und hatte Angst. Aber ihr Körper hatte einen eigenen Willen. Ihr Unterleib zog sich in heftigen Krämpfen mit ihm zusammen, ihre Vagina und ihr Rektum molken seine beiden Penisse wie Hände in nassen Samthandschuhen und holten bis auf den letzten Tropfen alles aus ihm heraus.
Ihr lustvolles Stöhnen vermischte sich mit seinem, als sein kleinerer Penis sich in seinen Unterleib zurückzog. Obwohl sie spürte, dass es zwischen ihren Beinen noch pochte, war er bereits damit beschäftigt, sie auf den Rücken zu drehen, um sie noch einmal zu nehmen.
Er setzte sich auf die Fersen und zog ihre Schenkel über seine. Mit einer Hand drückte er seinen Penis ein Stückchen nach unten, die andere schob er unter ihren Hintern und hob sie an. Seine Eichel berührte ihre Öffnung, er zog sie an sich und stieß wieder tief in sie. Wie verzaubert betrachtete er ihren runden Bauch, der bei jedem seiner Stöße erzitterte.
»Nick«, flüsterte sie und griff nach seiner Hand. »Bitte sei vorsichtig. Unser Kind.«
»Unser Kind«, wiederholte er belustigt und erstaunt. Seine Hand berührte huldigend ihren Bauch, als er sich vorbeugte und sie küsste … und sofort zum Höhepunkt kam.
Wieder stürzte sie mit ihm ins Bodenlose.
Die ganze Nacht über küsste und liebkoste er ihren Bauch und gab sich offensichtliche Mühe, das Kind nicht direkt zu beeinträchtigen. Und doch machte sie sich Sorgen. Wie auch nicht?
Trotz ihrer Sorge erreichte ihr Körper einen Höhepunkt nach dem anderen. Es war, als würde jedes neuerliche Verspritzen seines Samens ihren Tunnel zu unbeabsichtigten Zuckungen verleiten.
Als die ersten Strahlen der Morgendämmerung seinen Rücken berührten, ließ Nick endlich von ihr ab. Er rollte sich von ihr und stieß ein zufriedenes Seufzen aus. Nachdem er sich unzählige Male in dieser Nacht in sie ergossen hatte, war er endlich befriedigt. Er stützte sich auf einen Ellenbogen und schaute auf sie herab.
Sie lag inmitten der zerwühlten Laken, völlig zufrieden. Irgendwie brachte sie genug Energie auf, um ihm ihr Gesicht zuzuwenden. Ihre Lider hoben sich flatternd.
Sein auf ihr ruhender Blick war brennend intensiv. Während sie völlig erschöpft war, schien er voller Energie und Erwartung.
Sie blinzelte.
Irgendetwas stimmte nicht ganz. Aber sie war zu müde, das jetzt herauszufinden. Vielleicht wenn sie wieder aufwachte …
Schlaf übermannte sie, und sie döste ein.
Irgendwann später riss sie die Augen auf. Er lag noch immer in derselben Haltung und beobachtete sie. Was hatte sie geweckt?
Schmerzen.
Ein schrecklicher Krampf umklammerte ihre Mitte. Sie legte eine Hand auf ihren Bauch und spürte, wie die Muskeln sich ungewöhnlich heftig zusammenzogen.
Rasch folgte auf das Ziehen ein weiteres. Und noch eines.
Instinktiv rollte sie sich auf die Seite und schmiegte sich in die Kuhle, die der Oberkörper ihres Mannes bildete. »Nick!«
»Ich bin da.« Seine Hand glitt auf ihren unteren Rücken und massierte sie.
»Irgendwas stimmt nicht.«
»Ruhig. Du bist so weit«, sagte er.
Die Krämpfe setzten sich fort und entwickelten einen unbarmherzigen, alles fordernden Rhythmus. Bald schon kamen sie so dicht hintereinander, dass ihr zwischen den Schmerzwellen kaum Zeit blieb, einmal heftig durchzuatmen.
»Ein Arzt«, keuchte sie. »Bitte, Nick, hol einen Arzt. Ich –«
Ein heftiger Schmerz packte sie, schlimmer als alle vorhergegangenen. Unter ihren Händen rollte eine heftige, wellenförmige Bewegung durch ihren Unterleib.
»O Nick. Das Baby«, schluchzte sie. »Ich glaube, wir verlieren das Baby.«
»Nein«, versuchte er sie zu beruhigen. »Alles ist so, wie es sein sollte.«
»Was? Das kann nicht sein. Es passiert alles viel zu … ah!«
Eine neue Schmerzwelle erfasste sie und zwang sie zum Handeln. Instinktiv erhob sie sich wie ein Tier auf alle viere. Nick half ihr dabei. Er murmelte ihr aufmunternde Worte zu und strich ihr das Haar aus dem Gesicht.
Auf Händen und Knien schaukelte sie vor und zurück, stöhnte bei dem überwältigenden Zwang zu pressen. Sie bäumte sich auf und neigte den Kopf zu einem stechenden Schmerz, der noch schlimmer war als alles andere.
Ein warmer Schwall silbrig-blauer Flüssigkeit ergoss sich aus ihrem Innern auf ihre Schenkel und die Bettdecke.
Schluchzend ließ sie das Gesicht auf das Kissen sinken. »O Nick! Wir verlieren unser Baby.«
»Was?« Er klang abgelenkt. »Nein, Jane, ich kann dir versichern, dass alles seinen natürlichen Verlauf nimmt. Beruhige dich.«
Er säuberte sie von der merkwürdigen Flüssigkeit und schob die verschmutzte Bettdecke beiseite. Das Laken darunter war trocken. Er drehte sie auf den Rücken und schob ein Kissen unter ihre Hüfte. Dann spreizte er ihre Knie und kniete sich dazwischen. Ganz offensichtlich erwartete er, dass sie eine Fehlgeburt hatte, und er war bereit, ihr dabei zu helfen.
»Hast du so etwas schon einmal gemacht?«, fragte sie.
Er sah überrascht aus. »Natürlich nicht. Ich habe meinen Kindessamen noch keiner anderen gegeben als dir.«
Sie schaute ihm fragend ins Gesicht. Warum war er so ruhig? Er hatte sich mehr als alles andere einen Erben gewünscht, und jetzt waren sie drauf und dran, jegliche Hoffnung zu verlieren. Es ergab keinen Sinn.
Plötzlicher akuter Schmerz ergriff sie, und Nick zuckte bei ihrem Schrei zusammen. Eine schwere, faustähnliche Fülle wanderte von ihrem Bauch in ihren Tunnel und erstickte sie dabei nahezu vor Schmerz. Der Zwang zu pressen übermannte sie, und sie gab ihm mit aller Kraft nach. Als die Fülle sie verließ, schrie sie noch einmal. Dann brach sie zusammen, keuchend und erschöpft.
Nick stand vom Bett auf.
Jane legte sich einen Unterarm übers Gesicht. Sie war nicht bereit zu sehen, zu akzeptieren, was passiert war. Stille Tränen rannen von ihren Augenwinkeln über ihre Schläfen in ihr Haar. Das Baby war tot, und sie war daran schuld. Sie hätte sich Nick heute Nacht verweigern müssen. Sie hatte gewusst, dass Vollmond war – sie hätte sich vor ihm verstecken müssen.
Als ein fremdes Weinen sich mit ihrem vermischte, schaute sie ungläubig hoch.
Nicks Gesicht erschien undeutlich vor ihren Augen. Er sah … zufrieden aus. Und in seinen Armen lag – ein Baby! Ein lebendes, zappelndes Baby.
Sie stützte sich auf einen Ellenbogen, und ihre Hand wanderte zu ihrem flachen Bauch.
»Ist das unser Baby?«
Er lachte fröhlich. »Wessen sonst?«
Sie kämpfte sich hoch.
Er bedachte sie mit einem besorgten Blick. »Bleib liegen.«
Sie legte sich zurück aufs Kissen, streckte aber ihre Arme nach ihm aus. »Ist alles mit ihm … ihr in Ordnung? Lass mich sehen.«
»Wir haben einen Sohn, Jane«, sagte Nick voller Stolz. »Und er ist ganz und gar perfekt.«
Er brachte ihr das Kind und legte es in ihre Arme. Dann streckte er sich neben ihr auf der Matratze aus, um sie beide mit seiner Wärme zu umfangen.
Jane betrachtete das winzige Kind mit hellblonden Haaren und olivfarbenem Teint. Als es seine blauen Augen aufschlug, krampfte sich ihr Herz zusammen. »Ich verstehe das nicht. Wie konnte ich nach so kurzer Zeit ein gesundes Baby zur Welt bringen?«
»Das ist bei uns Satyren so üblich. Ein Kind wird in der einen Vollmondnacht gezeugt und bei Sonnenaufgang nach der folgenden Vollmondnacht geboren. Nur ein Monat Schwangerschaft ist den neun Monaten bei den Menschen doch vorzuziehen, nicht wahr?«
»Du hättest es mir sagen müssen«, murmelte Jane. Sie war zu müde, um wirklich verärgert zu sein.
»Das habe ich doch!«, protestierte er. »An jenem Morgen im Garten, als du empfangen hattest. Ich bin mir sicher.«
Sie erinnerte sich daran, dass sie nicht alles, was er an jenem Morgen gesagt hatte, mitbekommen hatte. »Du hast von mir erwartet, dass ich dir zuhöre? Mir war schlecht!« Ihre Lider flatterten, und sie gähnte. »Oh, ich kann nicht länger wach bleiben. Ich bin einfach zu müde.«
»Dann ruh dich aus.«
Sie schüttelte den Kopf und kämpfte gegen die Müdigkeit. »Es ist zu viel zu tun. Das Baby …«
»Schlaf ein, Jane. Es ist bei uns so üblich. Die Frau eines Satyrs übernimmt die Schwangerschaft und Geburt. Danach ist ihr Ehemann gefragt.«
Ihre Augen fielen zu. Sie hörte, wie er aufstand und geschäftig im Zimmer auf und ab ging. »Die Künstler, die die Vasen in deiner Bibliothek geschaffen haben, hatten also doch recht«, murmelte sie undeutlich. »Die Satyre haben zwei Phallusse und einen Schwanz.«
Nick gluckste. »Nur zu besonderen Anlässen. Und jetzt ruh dich aus und lass mich meine Arbeit machen.«
Aber sie hörte seine letzten Worte nicht mehr. Sie war eingeschlafen.
Nick lächelte liebevoll auf sie herab, als er das Kind in einem Becken badete. Satyr-Männer waren nach einer Geburt niemals müde, wohingegen ihre Frauen danach oft länger als einen Tag schliefen.
Während Jane schlummerte, verrichtete Nick seine ehelichen Pflichten. Er badete und wusch sie mit einem Schwamm, brachte sie in ihr Schlafzimmer, wo er sie auf die sauberen Laken ihres Betts legte. Dann legte er das Baby zu ihr.
Es war seine Aufgabe, das Baby zu füttern, während seine Frau schlief, obwohl es ihm ein Rätsel war, wie sie bei dem Lärm, den er und sein Sohn veranstalteten, weiterschlafen konnte. Inzwischen hatten die Schreie des Babys erstaunlich an Lautstärke zugenommen. Sein Sohn hatte Hunger, und diesen Hunger konnte nur eine Mutter stillen. Janes Brüste waren voller Milch.
Er legte sich neben Jane und hielt das Baby zwischen sie beide. »Ich hoffe, du hast eine Vorstellung davon, was zu tun ist«, erklärte er seinem Sohn. »Ich fürchte, meine Hinweise sind reichlich beschränkt.«
Er plazierte die Lippen des Babys an ihrer Brustwarze und wartete. Das Kind fing an zu saugen, äußerte aber sehr bald sein Missfallen.
»Schwierigkeiten?«, fragte Nick und zog den rotgesichtigen kleinen Kerl von Janes Brust. Er massierte und drückte ihre Brust, aber noch immer trat keine Milch aus. Die Schreie des Babys wurden steinerweichend. In seiner Verzweiflung beschloss er, selbst an ihrer Brustwarze zu saugen. Er nahm die Spitze ihrer Brust tief in seinen Mund und fing an, sie mit einer saugenden Bewegung zu bearbeiten.
Es dauerte eine Zeit, aber schließlich wurde er für seine Mühen belohnt, als ein warmer Strahl auf seine Zunge traf. Milch.
Er legte ihren Sohn wieder an ihre Brust. Die winzigen Lippen suchten nach der Warze und sogen begeistert. Jane murmelte etwas und bewegte sich ein wenig angesichts des ungewohnten Gefühls, aber sie wachte nicht auf.
Als ihr Kind einigermaßen zufrieden war, machte Nick mit und nahm Janes andere Brust tief in seine Mundhöhle. Dieses Mal brachte er die Milch schnell zum Fließen, dann legte er ihr ihren Sohn an, damit er seine Mahlzeit beendete.
Er legte ein Kissen gegen das Kopfteil des Betts und lehnte sich dagegen. Während er zusah, wie seine Frau ihr Kind stillte, streichelte er über ihr Haar. Etwas in ihm bewegte sich zur Seite, und die Dunkelheit hob sich ein klein wenig. Sonnenstrahlen fielen auf das Bett, und er konnte fühlen, wie sie auch in sein Herz fielen.
Die Stunden vergingen, und er sorgte dafür, dass ihr Kind mehrmals gestillt wurde. Das Stillen diente einem doppelten Zweck, und als Ergebnis wäre Janes Körper am kommenden Tag zum größten Teil geheilt.
Er küsste ihr Haar, während sie schlief.
»Wir haben einen wunderschönen Sohn geschaffen, Jane.«