Entwickeln Sie Empathie

Um andere besser zu verstehen, sollten Sie versuchen, sich in diese hineinzuversetzen. Es gilt, die Situation aus der Position des anderen zu betrachten; zu spüren, wie es sich von dort aus anfühlt. Empathie (Einfühlungsvermögen) beginnt beim Zuhören. Sie wird begleitet von Interesse, Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Akzeptanz.

Empathisches Handeln heißt, den anderen in den Mittelpunkt zu stellen, ihn wirklich zu sehen, Hintergründe für sein Handeln begreifen zu wollen. Das ist viel verlangt und braucht Übung! Allein das eigene Zurücknehmen beim Zuhören, ohne dem anderen ins Wort zu fallen, bedeutet für manche schon eine Höchstleistung. Meist bewerten wir das Handeln des Gegenübers oder geben gut gemeinte Ratschläge. Das alles hat nichts mit Empathie zu tun. Neben dem aufmerksamen Zuhören geht es darum, mehr über die Gedanken, Gefühle oder Beweggründe des anderen zu erfahren. Wie können Sie also Empathie entwickeln?

Leitfaden: So entwickeln Sie Empathie
Bildelement 1. Hören Sie aktiv zu: Fassen Sie zusammen, was Sie gehört und verstanden haben. Indem Sie den Kern der Aussagen kurz mit Ihren eigenen Worten wiedergeben, signalisieren Sie, dass Sie verstehen wollen. Sie stellen sicher, dass das Wesentliche auch bei Ihnen ankommt. Ihr Gesprächspartner muss gleichzeitig hinterfragen, ob er seine Aussagen tatsächlich so gemeint hat. Dieser Abgleichungsprozess ist für beide Seiten wertvoll.
Bildelement 2. Stellen Sie offene Fragen, bei denen Ihr Gesprächspartner aufgefordert ist, nachzudenken. Die Antworten geben Ihnen Aufschluss über Motive, Handlungsweisen, Entscheidungskriterien oder Bedürfnisse. Je besser also Ihre Frage ist, umso mehr Informationen erhalten Sie.
3. Spiegeln Sie die Gefühle des anderen, die bei Ihnen ankommen. Sie können Ihren Eindruck verbal beschreiben oder konkret nach den Gefühlen des anderen fragen.

Jeder Mensch möchte ernst genommen und verstanden werden. Geht man stattdessen über Signale hinweg, entstehen v. a. bei Gefühlsmenschen Frust, Enttäuschung, Ärger oder Wut. Empathisches Handeln bedeutet im Übrigen nicht, jedes Gefühl oder jede Argumentation voll und ganz nachvollziehen zu können. Aber: Sie bemühen sich darum! Wenn Sie Ähnliches schon selbst erlebt haben oder vom Typ her Ihrem Gesprächspartner näher sind, werden Sie müheloser verstehen. Grundsätzlich sind Sie jedoch ein anderer Mensch und dürfen daher auch vollkommen anders denken und fühlen.

Beispiele: Empathie im Gespräch

Aktiv zuhören:

Wenn ich Sie richtig verstehe, war es Ihnen wichtig, dass …

Ihre Auffassung ist demnach …

Ich höre heraus, dass Sie in der Situation lieber …

Offene Fragen:

Wie sind Sie vorgegangen?

Was würde Ihrer Meinung nach helfen, um …?

Wie sind Ihre Gedanken zu diesem Thema?

Gefühle spiegeln:

Es hat Sie also wütend gemacht, dass…

Sie hatten Angst davor, zu …

Sie fühlen sich benachteiligt gegenüber …

Wichtig

Nehmen Sie andere ernst. Bewerten Sie nicht gleich deren Aussagen, Handlungen oder Gefühle, sondern lassen Sie diese gleichwertig neben Ihren stehen. Mit dem Herzen zuzuhören, hilft dabei.