9

 

Angefüllt mit Neuigkeiten, platzte Trina ins Haus.

»Ihr Lieben, es ist unbezahlbar! Wir haben noch eine Macleod bekommen!«

»Das verhüte der Himmel! Hoffentlich hat diese wenigstens einen Ehemann«, sagte — natürlich — Peter.

»Nein. Sie ist Witwe. Diesmal eine echte. Aber das wird sie, glaube ich, nicht lange bleiben.«

»Wie kannst du das behaupten, wenn du sie erst eben kennengelernt hast?« widersprach ich.

»Das ist ganz, ganz leicht. Sie ist hübsch und hat so einen suchenden Blick. Eine Art abwägenden Blick, mit dem sie Peter sogar von weitem gemustert hat.«

»Und du gingst darauf ein«, sagte ich zu meinem Bruder. »Aber eine Mrs. Macleod haben wir doch gar nicht gebucht, das weiß ich bestimmt.«

»Sie reist mit dieser Miss Kendall, die uns wegen eines Platzes für ihren Wohnwagen geschrieben hatte. Die ist nett. Nicht so hübsch wie Mrs. Macleod. Sieht aus wie eine freundliche Polizistin, und ihre Freundin hält sie, glaube ich, immer im Trab. Miss Kendall ist gerade dabei, eine Sonnenmarkise vor ihren Wagen zu spannen.«

Peter ging hin, um zu helfen, und bestätigte dann, zögernd, Trinas Meldung. Iris Macleod sei eine sehr hübsche Frau, habe allerdings ziemlich betrübt gesagt, es sei ein Jammer, daß wir nur so junge männliche Zeltgäste hätten. Die Damen besaßen einen piekfeinen Wohnwagen, und Miss Kendall verehre offensichtlich die Macleod.

Ich lernte beide später kennen und erfuhr binnen zehn Minuten, daß Mrs. Macleods Mann vor zwei Jahren gestorben war und daß sie keine Kinder hatte. »Eine Frau fühlt sich ohne Mann doch sehr verloren, Miss Napier«, sagte sie zu mir. Sie war also beinahe das, was Trina eine >Witwe von Beruf< nannte.

Unser Camp war jetzt voll. Farbenfreudig bemalte Wohnwagen und heitere Zelte bedeckten die Grasfläche. Die Feriengäste waren größtenteils jung; deshalb hatte Trina Verständnis für Mrs. Macleods Enttäuschung.

»Wie dumm bloß von mir!« rief sie. »John Muir ist genau der richtige Mann für sie. Im richtigen Alter, besitzt eine Farm und alles. Wäre doch nett, Mrs. Macleod als Nachbarin zu haben.«

»Ich wette, daß du die zwei nicht zusammenbringen kannst«, sagte Peter. »Campgäste sind für den Kerl das reine Gift.«

»Iris Macleod ist jedenfalls ein netter Mensch, wenn sie auch über Männer ihre eigenen Ansichten hat. Sie verdiente ein besseres Schicksal«, sagte ich gehässig.

Aber Trina war nicht zu zügeln, sie berichtete später von einem vertraulichen Gespräch mit unserer Witwe. »Wir fingen an, unsere Namen zu vergleichen, und stellten fest, daß wir keine angeheirateten Verwandten haben. Somit kam das Thema auf ihren Mann, und sie sagte, sie wisse, daß ich Verständnis hätte. Nur jemand, der einen Ehegatten verloren hat, könne sie verstehen.«

»Da hast du natürlich zugestimmt und eine Krokodilsträne vergossen«, meinte Peter.

»Na, ich war nicht anderer Ansicht. Wie könnte ich wohl? Und dann sagte sie, manche Frauen eigneten sich eben besonders dazu, einem Mann die Kameradin zu sein. Und als ich frohgemut erklärte, meiner Meinung nach seien diese Frauen als Verheiratete glücklicher, gab sie mir recht und fand, ich sei eigentlich noch zu jung, um schon Witwe zu sein. Worauf ich ein gut erzogenes Gesicht machte und behauptete, ich gehörte nicht zu den für eine richtige Ehe geeigneten Frauen.«

»Du solltest dich schämen«, sagte ich.

»Aber ihr gefiel das. Daß sie keine Rivalin hat, meine ich, denn nur Witwen bilden für sie eine mögliche Gefahr. Und dann sagte ich, mir täte der nette Mann nebenan oft leid — wie sehr der eine Kameradin brauchte! Da strahlte sie und stellte alle die erwarteten Fragen. Ich gab ihr Auskunft. Daß John Muir zu den Starken und Stillen gehörte. Da sagte sie seufzend: >Also ganz der Typ, wie es mein innigstgeliebter Bertram war!< Das seien die Männer, die wirklich von einer Frau umsorgt werden müßten.«

»Ach, du spinnst ja,« warf ich ein. »Sie ist sehr nett; so dumm wie du sie hinstellst, kann keine Frau sein.«

»Liebes«, versicherte mir Trina mit unendlich weiser Miene, »jede Frau kann dumm sein, wenn es um einen Mann geht.«

Ich hätte alle Wetten angenommen, daß Iris John Muir nicht einmal kennenlernen würde und — hätte sie verloren. Wir sahen es schon am selben Abend vom Strand aus, und Trina triumphierte.

Unser Nachbar war auf den Teil seiner Farm gegangen, der jenseits der Landstraße lag, und Iris mußte auf der Lauer gelegen haben, denn einige Minuten später kam sie aus ihrem Wohnwagen und wanderte langsam auf dem Grasstreifen vor seinem Tor hin und her, als wenn sie da etwas suchte, ganz vertieft. Und als dann John Muir zum Vorschein kam, sahen wir sie auf ihn zugehen, sich auf die höflichste Weise entschuldigend, und nach wenigen Augenblicken schritt er gemessen neben ihr her und suchte mit enormer Konzentration nach einem — wie ich fälschlich dachte — in Wirklichkeit gar nicht verlorenen Gegenstand. Ich hatte nämlich die Witwe unterschätzt, denn schon sehr bald bückte sich John und hob aus dem Gras etwas auf. Es folgte eine nette Pantomime erleichterten Aufatmens und überströmenden Danks, und Muir blieb tatsächlich etliche Minuten im Gespräch mit ihr stehen und verabschiedete sich mit nicht so grimmer Miene wie sonst.

»Hat sie gut gemacht«, sagte Peter feixend. »Geht mit fliegendem Start über die Bahn.«

»Sie kommt hierher«, raunte Trina. »Sieht genau wie ein schönes Kätzchen aus, das einen wehrlosen Kanarienvogel verspeist hat.«

Ich mußte lachen, weil ich John Muir wahrhaftig nicht gut mit einem wehrlosen Kanarienvogel vergleichen konnte.

Es war staunenswert, wie genau Trina über alle Vorgänge im Camp Bescheid wußte. Ich kenne niemanden, der so wenig neugierige Fragen stellt wie sie, und doch entging ihr nichts. Am nächsten Morgen erschien sie mit einem Gesicht, das vor Übermut strahlte, in meinem Zimmer. »Helen, das darfst du einfach nicht versäumen! Geh mal schnell zur Kabine der Boyds. Die Tür ist offen, du kannst die ganze Schau sehen. Hier ist der Brief, den ich vermißt hatte. Den hatte ich ihm geben wollen, konnte mir aber das Lachen nicht verbeißen und mußte machen, daß ich wegkam.«

Ich eilte hinüber. Wir hatten noch keine Schwierigkeiten mit Boyds. Sie waren Mustermieter, die ganz für sich allein blieben, abgesehen von einer sonderbaren Freundschaft mit der kleinen Jane Ingram im Nebenhäuschen, einem reizenden, temperamentvollen, etwa sechsjährigen Mädel, das mit dem zumeist furchterregenden Lionel Boyd sehr vertraulich umging.

»Mein Mann liebt Kinder«, hatte mir seine Frau gesagt, als ich mich einmal erkundigte, ob das kleine Mädchen ihnen etwa lästig werde. »Wir hatten nämlich nur Söhne, und er wollte immer gern eine Tochter haben. Jane ist ja ein sehr nettes Mädchen und stört uns nicht, außer bei der Post.«

Außer bei der Post? Darunter konnte ich mir nichts vorstellen, weil wir die Briefschaften stets persönlich sortierten und sie ihren Empfängern brachten. Für Mr. Boyd kam meistens eine beträchtliche Portion Briefe an. Und jetzt sollte ich selbst erleben, inwiefern Jane bei den Briefen lästig wurde.

Die Tür war weit offen. Ich klopfte trotzdem manierlich an, doch es ging drinnen viel zu laut her, als daß mich einer gehört hätte. Ich blieb stehen und betrachtete entzückt die Szene. Lionel Boyd brüllte buchstäblich vor Wut, und vor ihm stand die kleine Jane, keineswegs furchtsam, sondern jede Szene dieses Theaters auskostend.

»Wieder eine Rechnung! Die verdammte Garage. Mein Gott, sehe sich einer bloß mal an, was die einem für Kosten aufhalsen!« schrie der schwerreiche Boyd. »Nackter Raub, sage ich euch! Wird Zeit, daß wir aufs Auto verzichten.« Und der würdige und bedeutende Mann warf die Rechnung zu Boden.

Jane war außer sich vor Vergnügen und hatte offenbar noch nicht genug. »Hier ist noch eine!« rief sie, indem sie ihm ein großes Kuvert gab, das gewiß einen Kalender enthielt. »Schau mal, das muß ja eine kolossale Rechnung sein. Wie dick die schon aussieht! Oh, ich hoffe, daß diese dich zum Tanzen bringt!«

Das tat sie. Boyd riß mit einer heftigen Bewegung das Kuvert auf, warf es hin und zertrat es buchstäblich, während seine vielgeplagte Frau stumm zuschaute und Jane in die Hände klatschte. »Von diesem Lebensmittelkerl!« schrie Boyd. »Hab’ dir doch gesagt, daß der uns übers Ohr haut! Hier siehst du, weshalb — schickt einem zu Weihnachten so ein Riesending. Dafür bezahlen wir höhere Preise! Blutsauger sind’s, die ganze Bande!«

Und dann, als ich entfloh, Janes dünnes Stimmchen: »Machen Sie diesen noch auf, Mr. Boyd. Ich weiß, daß es ein guter sein muß, weil er hinten nicht zugeklebt ist. Ganz sicher wieder ein blutiger Sauger.« Und Mrs. Boyds schwacher Verweis an Jane, solche Ausdrücke nicht zu wiederholen.

Ich überließ sie sich selbst und fand es doch sehr interessant, daß ein Mann, der jährlich viele Tausende verdiente, wegen ein paar Rechnungen und eines harmlosen Kalenders wegen solche Szenen machte, während Peter und ich — die wir zusammen jährlich nur 160 Pfund sicheres Geld hatten — Rechnungen in endloser Folge bekamen und gar keine Kalender.

Als ich mich so zu Trina äußerte, zuckte ihr Gesichtchen vor Besorgnis. »Oh, liebe Helen, machst du dir gräßliche Sorgen? Wir werden nicht pleite gehen, nicht wahr? Wie man das überhaupt macht, weiß ich gar nicht, aber es ist eine ganz böse Sache. Mir ist es schrecklich, daß ich mich so an euch hefte.«

»Anheften? Quatsch«, sagte Peter, jetzt einmal ernst. »Du bist einen gewaltigen Arbeitslohn wert, und eines Tages sollst du den bekommen. Das Camp wird sich bezahlt machen.«

Sofort wurde sie wieder vergnügt. Sie war wirklich ein Quecksilber, und keiner konnte in ihrer Gesellschaft lange den Kopf hängen lassen. Ich wußte ja genau, daß sie zu ihrer Zeit auch triste Stunden und Zukunftsängste gehabt hatte, doch sie sprach davon nie, und wenn einer von uns es erwähnte, lachte sie nur und gab zurück, sie sei Gott sei Dank leicht beschwingt und grüble nie lange.

Wenn sie wollte, hätte sie selbstverständlich im Camp allerlei Flirt und Liebschaften haben können. Gelegenheit dazu bot sich reichlich, denn Trina war außerordentlich beliebt, und sämtliche Jünglinge verfolgten sie buchstäblich. Wenn sie schon, wie Peter sagte, ein Karnickel war, so auch ein sehr umsichtiges. Irgendwie brachte sie es fertig, zu jedem charmant zu sein und doch alle in taktvoller Distanz zu halten.

Zwei Tage vor Weihnachten bog ein großes Auto mit einem teuren Rennboot auf dem Anhänger in unser Tor. Ich ging ihm mit bedauernder Miene entgegen. »Leider ist bei uns voll besetzt« und beschloß am Torpfosten ein entsprechendes Schild zu befestigen, um mir diese peinlichen Absagen zu ersparen.

Die Wagentür öffnete sich, und heraus sprang ein gutaussehender junger Mann. »Tut mir leid, hier so plötzlich anzukommen, aber wir sitzen zu sehr in der Tinte. In einem Camp weiter unten hat es eine blöde Verwechslung gegeben, die Dussels haben unsere Zeltplätze doppelt vermietet, und die andere Gesellschaft kam vor uns. Könnten Sie uns hier noch hineinpflanzen?»

Ich schüttelte den Kopf. Da ging die hintere Wagentür auf, aus der das Gegenstück zu dem schönen jungen Mann trat. Offenbar seine Schwester. Sie entschuldigte sich mit viel Charme. »Es ist ganz schrecklich, Sie zu bedrängen, doch wir sind praktisch obdachlos, und hier ist’s geradezu himmlisch. Könnten Sie uns nicht dazwischenquetschen? Ihr Grundstück ist doch so groß; wir wären zufrieden mit einem Platz da oben in der Koppel.«

Ich lachte. »Das würde wohl kaum ein reiner Genuß. Es handelt sich auch nicht um die Platzfrage, denn Platz gibt es reichlich — wir haben aber so viele Gäste hier, daß weitere uns zu sehr belasten würden. Unser Betrieb ist noch neu, und die Badegelegenheiten und Kocheinrichtungen sind zu bescheiden. Ich schicke Sie sehr ungern fort; es wäre für Sie auch nicht komfortabel genug.«

In dieser Minute entstiegen dem Auto noch drei Personen, ein zweiter junger Mann und zwei hübsche junge Mädchen, und alle begannen zugleich zu reden.

»Das braucht Ihnen keine Sorge zu machen«, sagte das eine Mädchen.

»Baderäume? Brauchen wir nicht! Das Meer ist doch zum Baden groß genug«, sprach der junge Mann mit einem entwaffnenden Lächeln.

»Kochgelegenheit? Wer will denn kochen? Wir werden einfach Dosen aufmachen«, erklärte das zweite Mädchen mit einer Stimme, die einen Vogel von seinem Ast locken konnte.

Ich stimmte zu, weil ich einer bestrickenden Stimme nie zu widerstehen vermag. Also steckten wir zwei weitere Plätze ab. Zwei schöne große Zelte wurden aufgeschlagen und das elegante Boot bei Flut zu Wasser gebracht, wo schon andere ankerten. Als Trina die Neuankömmlinge kennengelernt hatte, sagte sie zu uns: »Ich habe ihnen erklärt, daß ich sie eigentlich Platzschnorrer nennen müßte, aber es sind tatsächlich zwei Paare — Philip Beale und seine Schwester Jean, und Jim und Trix Tanner. Und eine Kusine, Donna. Sind liebe Menschen und haben an dir einen Narren gefressen. Natürlich sind sie ja ganz dein Typ — elegant und weltgewandt und wirklich nett. Also überlasse ich ihre Betreuung dir.«

Obgleich mich Trina damit keineswegs kritisieren wollte, war ich ein wenig geknickt, als sie sagte, sie seien ganz mein Typ. Ich hatte mir stets zugute gehalten, daß ich keinerlei >Typ< bevorzuge, sondern mit Menschen jeder Art auskomme. Die Menschen blieben sich überall gleich, und so weiter — so hatte doch >Tante Maudie< ständig dahergeschwatzt. Und ich hatte nicht nur bei Mrs. Brooks eine Schlappe erlitten, sondern auch bei John Muir. Das war recht demütigend für jemand, der sich jahrelang >auf Menschenkenntnis spezialisiert< hatte. — Aber mit den Platzschnorrern hatten wir wahrhaftig unser Vergnügen. Sie warfen einen Blick in das Gewimmel des Küchenhauses, wo fünf Frauen unter lautstarken Debatten kochten und ein ganz geduckt wirkender Mann sich bemühte, für sich eine Tasse Tee herzurichten — dann begaben sie sich spornstreichs zu Trinas Laden und kauften ihr die ganzen Vorräte ab. Darauf fuhren sie ins Dorf, erwarben bei Melly einen Primuskocher und bei Alf einen Kochtopf und erklärten, nunmehr autark zu sein.

Alles, was sie sahen, lobten sie in nettester Weise, hielten sich lange bei den Ställen auf und lachten sehr über die bunte Kollektion von Tieren und die ängstliche Fürsorge ihrer Besitzer. Noch mehr lachten sie über Muirs Warnschilder am Zaun. Ich begegnete ihnen, als sie gerade die Runde beendet hatten, und Philip Beale fragte mich liebenswürdig lächelnd: »Wer ist denn Ihr gemütlicher Nachbar da drüben? Hat er Magengeschwüre?«

Es war das neunte Mal, daß mich ein Gast wegen dieser elenden Schilder befragte, und mir langte es nun. »Heißt John Muir und kann zeltende Leute nicht ausstehen«, antwortete ich daher etwas brüsk.

»John Muir? Doch nicht der olle Johnny? Aber das muß er sein, natürlich! War mir ganz entfallen, daß er die Familienfarm hier an der Küste geerbt hat. Den könnten wir eigentlich heimsuchen und Logis verlangen. So ungastlich, wie es nach diesen Schildern erscheint, ist der gar nicht.«

»Ich glaube trotzdem kaum, daß Sie bei ihm Erfolg hätten. Nicht, wenn Sie aus diesem Camp zu ihm kämen. Sind Sie mit ihm befreundet?« fragte ich.

»Früher mal, habe ihn aber seit Jahren nicht mehr gesehen. Wir waren zusammen auf der Schule und später in der Landmaschinenfabrik von Massey, um Ackerbau zu lernen. Er ist ein gefälliger, netter Kerl, nur ein bißchen zu ernst. Einer der leidenschaftlichen Farmer, die >dem Boden sein Recht geben< wollen und so. Du erinnerst dich gewiß an ihn, Jean? Er kam öfter zu uns, als du noch klein warst.«

»Selbstverständlich erinnere ich mich. Ich verliebte mich damals heftig in ihn, vermute aber, daß er von meiner Gegenwart gar keine Kenntnis nahm. Trotz alledem war er goldig. Ist er das noch, Miss Napier?«

»Mir nicht aufgefallen«, antwortete ich in einem Ton, den ich, ganz stolz darauf, für unverbindlich hielt, doch sie lachten alle, und Jean sagte: »Vielleicht ist er durch die Ehe verkorkst. Wie ist denn seine Frau?«

»Er hat keine — falls er sie nicht verborgen hält.«

»Oh, schön. Dann kann ich mich ja erneut in ihn verlieben, und diesmal werde ich achtgeben, daß er mich bemerkt.«

Ich dachte, daß ihr das sicher keine Schwierigkeiten machen würde. Sie war jung, sehr hübsch und klug genug, um nicht die Geistreiche zu spielen. Eine Frau von dem Schlage, der John Muir gefallen mußte. Iris Macleod bekam nun eine Rivalin.

»Na, wir werden heute abend alle mal ‘rübergehen und ihn bitten, hierherzukommen«, sagte Trix Tanner. »Dann kann Jean ihr gutes Werk sofort beginnen.«

Ich sagte nichts davon, daß John Muir selbst durch Jeans Reize nicht dazu zu bewegen sein würde, unser Camp zu betreten. Sie gingen, mit dem Bemerken, dieses Camp habe >es in sich< und sie seien heilsfroh, daß auf dem anderen unten an der Küste kein Platz mehr gewesen sei.

Erst spät abends hörten wir sie zurückkommen; der Besuch war also doch erfolgreich verlaufen. Jean erzählte mir tags darauf Näheres: »Er ist immer noch lammfromm, auch jetzt als Gutsbesitzer. Die Tante ist ein liebes Wesen und Bruce auch. Genau betrachtet ist er eigentlich eher mein Fall als John, obgleich der sehr kameradschaftlich mit Philip umgeht. Warum ist denn John auf dieses Camp so erbittert? Er sah ganz grimmig aus, als ich ihm erzählte, es sei himmlisch hier und Sie seien tatsächlich ein Prachtmensch.«

Ich lachte. Ich hätte gern John Muirs Gesicht gesehen, als er dieses Urteil über mich hörte. Ihr Bruder mischte sich auch in unser Gespräch. »Ich bin überzeugt, daß Sie John mal in seine Schranken gewiesen haben; er war schon immer schwierig, sobald jemand ihn gekränkt hatte. Begleiten Sie uns doch heute abend, Miss Napier, und schließen Sie Frieden mit ihm.«

»Bedaure, aber ich bin eine Frau mit Beruf und werde heute abend viel Arbeit haben.«

»Aber wir möchten so gern noch eine Partnerin, weil wir im Wohnzimmer den Teppich wegnehmen und tanzen wollen«, drängte Jean. »Wenn Sie mitkommen, sind wir vier Paare.«

»Ist nicht zu machen, aber bitten Sie doch Iris Macleod! Die kennen Sie gewiß schon, ja? Drüben in dem Superwohnwagen. Sie ist nett, tanzt sicher gut und wird auch eher John Muirs Geschmack entsprechen als ich.«

Da sie jetzt zweifelnde Blicke wechselten, vermutete ich, daß Iris ihnen ihre Karten schon deutlich aufgedeckt hatte. Schließlich aber waren sie einverstanden, und ich sah abends mit tiefer Befriedigung die hübsche Witwe sehr heiter und verlockend gekleidet mit ihnen hinübergehen.

Es war Heiligabend, jeder spürte den festlichen Frohsinn. Wir hatten unser möglichstes getan, um den Alkoholgenuß im Camp zu unterbinden, konnten aber natürlich nicht wie die Polizisten einschreiten. Immerhin, es verlief alles recht ordentlich, und unsere Bestimmung, daß um Mitternacht allgemeine Ruhe eintreten sollte, wurde eingehalten. Gewöhnlich blieben Peter oder ich wach, bis alles still war, doch gerade an diesem Abend sah er bleich und matt aus, deshalb wollte Andy ihn unbedingt vertreten.

»In die Klappe mit euch allen«, verlangte er. »Ich und Venedig, wir werden die Augen schon offenhalten. Gibt nichts Besseres als eine Dänische Dogge, um Leute zur Räson zu bringen. Dabei würde Venedig keiner Fliege was antun, und das Feine ist, daß die Leute das nicht wissen.«

Peter lehnte eine letzte Tasse Tee ab und war froh, daß er sich hinlegen konnte. Mir gefiel sein abgespanntes Gesicht gar nicht, und ich wünschte, wir hätten ihn veranlassen können, uns die Morgenarbeit das eine Mal allein machen zu lassen. Aber es war zwecklos, ihn schonen zu wollen, deshalb sagten Trina und ich nichts davon, sondern blieben bei Tee und Zigaretten noch plaudernd sitzen, obwohl Schlaf auch für uns wichtiger gewesen wäre.

»Am vorigen Weihnachtsabend«, begann Trina plötzlich, »veranstalteten die Ärzte in unserer Stadt ein großes Fest. Sie hatten erst eine Art Kongreß in der Stadt gehabt, und einige bedeutende Mitglieder wohnten über die Feiertage bei unseren Ärzten; sie alle trafen sich also wieder, tranken massenweise Cocktails und fachsimpelten.«

»Das muß ja zum Verzweifeln lustig gewesen sein«, sagte ich. »Hat es Angus denn Freude gemacht?«

»Ja. Weil er sich mit einem Spezialisten mal gründlich über Nieren unterhalten konnte, diejenigen, die der Mensch in sich hat, meine ich, nicht die gebratenen auf Toast. Ich saß in einer Ecke, wo mir eine andere Doktorsfrau die ganzen Rezepte ihrer Großmutter für verschiedene Fleischpasteten vorbetete. Und als wir nach Hause kamen, benahm ich mich ganz blöde.«

»Gingst mit einem Schwips zu Bett, ja? Nun, das wäre ja für die Weihnachtszeit nichts Unerhörtes, wenn ich auch nicht einsehen kann, weshalb die Leute gerade dann so trinken.«

»Oh, das war’s nicht. Schlimmeres; vielleicht waren die Cocktails daran schuld. Jedenfalls — ich fing an zu heulen und sagte, wenn wir noch öfter zu solchen >Parties< gingen, würde ich wahnsinnig, und überhaupt, Gespräche über Nieren seien kein Festtagsthema.«

»Da gebe ich dir recht. Meinte Angus das nicht auch?«

»Im Herzen wohl, glaube ich, aber er versuchte natürlich, mir klarzumachen, daß es ein großer Vorzug für ihn gewesen sei, diesen Spezialisten kennenzulernen, und daß er viel Neues erfahren hätte. Und da sagte ich, warum man zu Festlichkeiten ginge, wenn man da nur lernen wollte, und schon gab’s noch mal Krach. Am nächsten Morgen allerdings wurde der Tag für uns ganz glücklich, weil Angus einen anderen Arzt telefonisch bat, ihn bei dringenden Fällen zu vertreten; wir fuhren dann allein über Land und machten ein Picknick. Angus ist, wenn er von den Ärzten weg und in die Landluft kommt, ein ganz anderer Mensch. Ach, ich wünschte ja so sehr, er wäre ‘was Vernünftiges und Unbedeutendes, wie zum Beispiel Farmer.«

»Manche Farmer scheinen aber auch nicht besonders gemütlich zu sein.«

»Du meinst Muir? Zuweilen denke ich, daß wir vielleicht falsch mit ihm umgegangen sind. Die Platzschnorrer mögen ihn anscheinend gern und amüsieren sich dort köstlich heute abend. Ich konnte die Tanzmusik hören.«

»Armes, kleines Aschenbrödel! Wärst du denn gern dabeigewesen?«

»Was? Im Hause dieses Mannes, der über unser Camp so häßlich geurteilt hat? Um keinen Preis! Im übrigen bin ich noch nie ohne Angus zu einer Party gegangen und werde es auch nicht tun. Laß uns schlafen gehen, Helen. Morgen wird es einen Mordsbetrieb geben, und es ist so furchtbar heiß.«

Ich schlief nicht viel. Peter hatte angefangen zu husten, mit einem Geräusch, das mich beunruhigte. Wenn er nun wieder eine seiner scheußlichen Erkältungen bekam, gerade jetzt, wo er sich ein bißchen erholt hatte? Und ich wußte, daß er sich nicht davon abbringen ließ, auch morgen mitzuarbeiten.

Wir begannen recht früh, um mit der üblichen Morgenarbeit fertig zu sein, bevor Campgäste wach wurden. Aber schon um fünf schien es, als bliese jedes Kind eine Trompete oder eine Trillerpfeife. Sämtliche Tiere waren wach geworden und brachten sich lärmend in Erinnerung. Peter kam blaß und fröstelnd, aber betont vergnügt zum Vorschein und berichtete beim Frühstück, daß ihm schon vor sieben Uhr neunzehn Gäste >Frohe Weihnachtstage< gewünscht hätten. Ein Tag siedender Hitze kündigte sich an, und am Vormittag bei Flut wimmelte die Brandung von Scharen schreiender, lachender Menschen in hoher Ferienstimmung. Ich fühlte mich wie eine Fünfzigerin, sonderte mich ab und bereitete im Haus das Frühstück für uns und die Kabinengäste vor.

Nachher beschwatzte Trina Peter mit Erfolg, sich auf die Veranda zu setzen und den Badenden und Bootfahrenden zuzuschauen. Dort schlief er trotz des Lärms ein, während ich in der Küche mit Trina über meine Befürchtungen sprach. Ich hatte ihr von Peters Krankheit noch nichts erzählt, und als der ungewöhnlich feinfühlige Mensch, der sie war, hatte sie nie Fragen gestellt oder versucht, durch die Blume etwas zu erfahren. Jetzt aber weihte ich sie genau ein und sagte zum Schluß: »Wäre schrecklich, wenn dieses Leben für ihn zu anstrengend werden sollte. Er wird sich vor Kummer fast verzehren, wenn er merkt, daß er nicht ganz seinen Mann stehen kann.«

»Wir werden aufpassen, daß er nicht grübelt. Wir sind doch zu dritt und alle stark wie Pferde. Schau nicht so düster drein, liebe Helen. Vielleicht ist er bloß übermüdet.«

Am Abend jedoch wußten wir, daß es mehr war als das. Peter hatte sich eine ganz elende Sommererkältung zugezogen und fieberte. Er benahm sich nicht albern und gab zu, daß ich recht hätte, als ich erklärte, die einzige Möglichkeit, die Krankheit schnell zu überwinden und uns allen viel Sorge zu ersparen, sei, sich ins Bett zu packen. Immerhin bemerkte er bitter, er habe mich in die ganze Geschichte hier hineingezogen und lasse mich nun im Stich. Es gelang diesmal auch Trina nicht, seine trübe Stimmung zu vertreiben.

Es waren nicht gerade die heitersten und frohesten Weihnachtstage — darin waren wir uns einig, als Peter, durch große Mengen Aspirin müde gemacht, in unruhigen Schlaf gefallen war. Später, als wir zwei uns von unseren Pflichten frei genug fühlten, gingen wir noch zum Strand, um zu baden.

Von dort aus blickten wir zum Camp; ein fröhliches Bild bot sich uns. Die Zelte und Wohnwagen waren erleuchtet, und ein halbes Dutzend Radios, alle auf verschiedene Stationen und hohe Lautstärke geschaltet, machten ihr Lärmkonzert. Nur die Zelte der >Platzschnorrer< waren dunkel, denn sie waren, von John Muir begleitet, im Auto zu einer Festveranstaltung in Thurston gefahren.

»Es ist himmlisch im Wasser und warm, aber ich gehe ins Haus«, sagte Trina plötzlich. »Ich muß unbedingt ins Bett, sonst schlafe ich noch in der See ein. Kommst du mit, Helen?«

»Noch nicht. Kümmere dich bitte um Peter, ich komme gleich nach.« Ich legte mich auf den Rücken und versuchte, alles zu vergessen, außer dem im Widerschein der Sterne glitzernden Meer und dem silbernen Mondlicht auf dem Wasser.

Ich mußte zu lange im Wasser gewesen sein, denn als ich endlich an Land ging, war Andy nicht mehr auf seinem Wachtposten. Eine Schar von Badelustigen kam gerade zum Strand hinunter. Sie waren sehr ausgelassen und laut, und plötzlich war mir — warum, weiß ich nicht — ihre Lustigkeit zuwider. Ich mochte sie jetzt nicht sehen und nicht hören und wußte, daß ich auf all den Scherz und Ulk, mit dem sie mich begrüßen würden, nicht so reagieren konnte, wie es richtig gewesen wäre. So machte ich in jähem Entschluß wieder kehrt und schwamm zu John Muirs Strand hinüber. Er war ja nicht da. Sobald die Campgäste alle im Wasser waren, wollte ich zu unserem Strand zurückgehen und ins Haus verschwinden.

Leise schwamm ich jenseits des Stacheldrahtzauns an Land. Auf der anderen Seite lachten, schrien und sangen sie mit dem ganzen Übermut ihrer weihnachtlichen Ferienstimmung. Auf einmal fühlte ich mich sehr verloren und unsagbar bedrückt. Ich legte mich in den Sand und suchte nach dem Trost, den die Berührung mit dem Erdboden mir sonst immer zu geben vermochte. Ich hatte einen schwierigen Tag hinter mir, und meine Sorge um Peter war groß. Wenn dieses Unternehmen zu viel Kraft kostete und wenn es schließlich doch mit seiner Gesundheit bergab ging…

Selbst heute begreife ich jene Stimmung nicht ganz. Aus irgend einem geringfügigen, dummen Grund, oder auch ohne jeden Grund außer der Müdigkeit, fing ich an zu weinen. Dabei habe ich das Weinen immer verabscheut und stets behauptet, Tränen änderten Geschehenes sowieso nicht. Das alles hielt ich mir wütend vor, auch, daß die Tränen ein Zeichen von Schwäche seien und ich mir jetzt Schwäche weniger leisten könne denn je. Selbst nachdem ich mir in dieser Weise ganz ergrimmt ins Gewissen geredet hatte, weinte ich weiter, natürlich unhörbar, aber so hemmungslos, daß tatsächlich meine Schultern zuckten wie bei schluchzenden kleinen Kindern.

Und dann vernahm ich plötzlich Schritte im knirschenden Sand, nicht weit von mir. Bruce!? Welch böser Geist führte den ausgerechnet um diese Stunde an den Strand? Ich lag vollkommen still, in dem Glauben, er werde mich im Zwielicht des Abends nicht bemerken, aber ich konnte, sosehr ich mich bemühte, diese mich erbitternden schweren Schluchzer nicht unterdrücken.

Eine Stimme sagte »Hallo! Wäre beinah auf Sie getreten. Nanu, was ist denn? Sie haben wohl kein ganz frohes Weihnachten?«

Mit einem Ruck richtete ich mich auf. Es war nicht Bruce: Es war sein widerlicher Vetter; der Kerl war aus irgendeinem Grunde nicht mit den anderen gefahren. Ich schluckte verzweifelt, doch meine Stimme bebte, als ich sagte: »Entschuldigen Sie, ich weiß, daß ich hier nicht sein darf, aber ich dachte, Sie seien mit Beales weggefahren.«

»Ich ließ sie Bruce an meiner Stelle mitnehmen, dem liegt das mehr... Die bei Ihnen drüben scheinen sich ja fein zu amüsieren. Warum sind Sie denn nicht bei denen?«

Zu meinem Erstaunen hatte er sich auf seinen langen Beinen neben mir niedergelassen und sprach so sanft und freundlich, wie ich es von ihm gar nicht kannte.

Ich sagte: »Mir ist heute abend nicht festlich zumute, aber ich bedaure, hier eingedrungen zu sein.«

»Ach, zum Kuckuck damit! Aber ist Ihnen nicht gut? Kann ich etwas für Sie tun?«

Entsetzt bemerkte ich, daß die Sympathie in seinem Ton mich wieder zum Heulen reizte. Das machte mich so wütend, daß ich ärgerlich zurückgab: »Nein, absolut nichts. Mir — fehlt nichts und ich werde jetzt wieder hinübergehen.«

»Ach was, bleiben Sie nur sitzen, solange Sie mögen, aber sagen Sie mir, ob etwas Sie bedrückt. Ihr Hund kann doch nicht schon wieder Junge haben, nach so kurzer Zeit?« Er versuchte, begütigend zu lachen, und setzte ernster hinzu: »Tränen zu Weihnachten, das paßt doch aber wirklich nicht.«

»Ach, ich bin närrisch. Kümmern Sie sich nicht darum. Bloß Müdigkeit und ein bißchen Sorge, weil Peter wieder krank ist.« Und plötzlich ertappte ich mich dabei, daß ich ihm von Peters früherer Krankheit erzählte und wie wir dadurch zu diesem Unternehmen gekommen waren. »Leider war das wohl ein Fehlgriff, weil er uns vielleicht fortan nicht mehr richtig helfen kann, und wenn er das nicht kann, ist er unglücklich. Und außerdem habe ich die vielen Leute und den Lärm satt. Das ist eigentlich alles.«

»Und wahrhaftig nicht wenig«, sagte er nachdenklich. »Das also war der Anlaß zu diesem Autocamp! Ich konnte gar nicht verstehen, daß Leute mit gesundem Menschenverstand sich so etwas wünschen.« Das ärgerte mich wieder, und ich entgegnete: »Daß Sie das nicht verstehen, wundert mich gar nicht. Sie können ja nicht wissen, was es heißt, ohne Geld mit einem Darlehen dazusitzen und etwas erreichen zu müssen. Sie haben’s leicht und... Ach, lassen wir das doch, und entschuldigen Sie. Ich gehe jetzt nach Hause. Schönen Dank, daß Sie mich nicht wegen unbefugter Benutzung Ihres Strandes anzeigen und — fröhliche Weihnachten und so weiter.« Bevor er wieder etwas sagen konnte, sprang ich auf, rannte zu der Stelle, wo der Zaun am Wasser endete, und fegte eine Minute später wie ein Blitz unseren Strand hinauf, in den Schutz des Hauses.

Trina hatte das Licht schon ausgelöscht. Auch Peter schien zu schlafen, obwohl er sich ruhelos hin und her wälzte und hustete. Er sah so erhitzt und fiebrig aus, daß ich beschloß, am nächsten Morgen den Arzt anzurufen, auch wenn Feiertag war. Ich trat leise in mein Zimmer und knipste das Licht an. Ich sah in den Spiegel. Das Make-up auf meinem Gesicht war von Tränen verwischt. Ich sah scheußlich aus und hoffte, daß John Muir beim Mondschein nichts davon bemerkt hatte. Jedenfalls war der lange heiße Tag endlich um. Dankbar ließ ich mich in mein Bett sinken.

Aber nicht in den Schlaf. Dazu war ich viel zu böse auf mich selber. Was war mir nur eingefallen, mich derart bloßzustellen? Daß ich, Helen Napier, fünfundzwanzig Jahre alt, die erfahrene Frau von Welt, wie eine Halbwüchsige geplärrt und meine traurige Stimmung in das erste beste Paar Ohren posaunt hatte! Noch dazu in John Muirs Ohren...