Puerto San Julián

02962 / 6143 Ew.

Für einen Kunstfilm wäre dieses öde und dennoch sehr atmosphärische Nest eine ideale Kulisse. 350 km südlich von Caleta Olivia liegt die kleine Stadt, in helles Licht und Staub getaucht – in schönem Kontrast zum Blau der Bucht. Der Hafen von San Julián gilt als Wiege der patagonischen Geschichte. 1520 ankerte Magellan, der berühmte portugiesische Seefahrer, als Erster im Hafen von San Julián. Magellans Begegnung mit den einheimischen Tehuelche verdankt die Region ihren mythischen Namen (s. Kasten Klicken Sie hier). Auch Viedma, Drake und Darwin wagten sich auf diese sandige Landzunge. Letzterer suchte hier nach Fossilien.

Während Menschen Geschichte schrieben, erzählt die Landschaft von einer geologischen Revolution, die sich an den verschiedenfarbigen Gesteinsschichten, den weiten, sanft auslaufenden Hügeln und den goldenen Klippen ablesen lässt. Hier kann man, neben anderen Mineralien, auch Kupfererze finden.

Die ersten nichteinheimischen Siedler von Puerto San Julián kamen erst im späten 19. Jh. von den Falklandinseln (Islas Malvinas), als der Boom der Wollindustrie einsetzte. Schotten folgten im Zuge der Gründung der San Julián Sheep Farming Company, die fast ein Jahrhundert lang die wirtschaftliche Vormachtstellung in der Region einnahm. Den jüngsten, nie zuvor erlebten Aufschwung und Bevölkerungszuwachs erlebte die Stadt durch den Bergbau und die industrielle Verarbeitung von Meeresfrüchten. Außerdem gibt es hier eine Hochschule von regionaler Bedeutung. Für Reisende ist der Ort ein entspannender Zwischenstopp, der zudem die Gelegenheit bietet, Commerson-Delfine zu beobachten.

Ausführliche Informationen über Aktivitäten und Sehenswertes erhalten Besucher in der örtlichen Touristeninformation (Dirección de Tourismo).

GROSSE FüSSE – WAHRHEIT ODER LüGE?

Manch einer denkt beim Namen „Patagonia“ an die Sportbekleidungsmarke, die für ihre Öko-Klamotten bekannt ist. Seit Langem betrachten viele jedoch diesen Namen als Sinnbild für „ein Land am Ende der Welt“– und bis heute liefert er Stoff für heiße Debatten über seinen Ursprung.

Eine Theorie führt den Namen auf ein fiktives Ungeheuer zurück: den Riesen „Patagón“, der in einem spanischen Bestsellerroman des 16. Jhs. auftaucht. Als Magellan mit seiner Mannschaft 1520 in Puerto San Julián überwinterte, hätten seine Leute den Namen dieses Riesen verwendet, um die Tehuelche zu beschreiben. In einem Reisebericht schildert tatsächlich ein Mitglied der Schiffscrew, der italienische Adlige Antonio Pigafetta, einen Tehuelche: Er war „so groß, dass wir ihm nur bis zur Taille reichten … Er war in Tierhäute gekleidet, die geschickt zusammengenäht waren … In eine schuhähnliche Form gebracht, bedeckte dieselbe Art von Häuten seine Füße … Der Kapitän Magellan nannte diese Leute Patagoni.“

Eine andere Theorie besagt, der Name beruhe auf dem spanischen Wort pata, das Pfote oder Fuß bedeutet. Für die Behauptung, die Tehuelche hätten ungewöhnlich große Füße gehabt, fehlt definitiv der Beweis – möglicherweise wirkten ihre Füße durch die Tierhäute, die sie als Schuhe trugen, auffallend groß. Immerhin bildet die „Großfußtheorie“ einen guten Stoff für das Genre jener Reiseerzählungen, in denen erste subjektive Eindrücke eine größere Rolle spielen als die Realität.

Sehenswertes& Aktivitäten

Banco Cormorán      PINGUINKOLONIE

Gemäß der letzten Zählung leben rund 130 000 Pinguine auf der Banco Cormorán, die Besucher im Rahmen einer Bootstour besuchen können. Von September bis April watscheln hier auf einer Ansammlung von Inselchen die Pinguine umher, gleiten zur Nahrungssuche ins Wasser, dösen oder bewachen ihre Eier. Nur wenn es die Bedingungen (die der Tourenbegleiter kennt) erlauben, dürfen Besucher eine der Inseln betreten. Das Ausflugsboot stoppt auch an der Banco Justicia, wo eine Kormorankolonie und viele andere Seevögel zu sehen sind. Von Dezember bis März bestehen gute Chancen, Commerson-Delfine(S. 2742) – die weltweit kleinste Delfinart – zu beobachten. Expediciones Pinocho (454600; pinocho excursiones.com.ar; Ecke Mitre & 9 de Julio) bietet eine zweistündige Bootstour (pro Perp. 150 Arg$) durch die Bahía San Julián in Begleitung von Meeresbiologen an.

ABSTECHER

BOSQUE PETRIFICADO SARMIENTO

Eine helle Sandsteinlandschaft, übersät mit gefallenen Baumriesen – so zeigt sich dieser versteinerte Wald (Eintritt 20 Arg$;bis zum Einbruch der Dämmerung), der sich 30 km südöstlich von Sarmiento erstreckt. Die bis zu 100 m langen und 1 m dicken versteinerten Stämme wurden vor etwa 65 Mio. Jahren von reißenden Flüssen aus den Bergregionen an ihren heutigen Platz geschwemmt. Für Besucher ist dieser versteinerte Wald leichter zugänglich als das weiter südlich gelegene Monumento Natural Bosques Petrificados.

Wer keinen Mietwagen hat, kann sich in der Touristeninformation in Sarmiento nach einer remise und deren Preise für eine anderthalbstündige Rundfahrt erkundigen. Besucher sollten möglichst bis zum Sonnenuntergang bleiben, um zu erleben, wie die letzten Sonnenstrahlen die gestreiften Felsen des Cerro Abigarrado und die mehrfarbigen Hänge zum Leuchten bringen.

Die 10 km westlich von Sarmiento gelegene Kirschplantage Chacra Labrador (489-3329, 0297-15-404-3222; www.hosterialabrador.com.ar; DZ 390 Arg$; ) bietet B&B-Zimmer in einem reizvollen Wohnhaus aus den 1930er-Jahren. In den wenigen, aber prächtig ausgestatteten Zimmern gibt es große bequeme Betten, antike Möbel, ein knisterndes Kaminfeuer und viele Kannen mit heißem Tee.

Das hilfsbereite Personal der Touristeninformation (0297-4898220; www.coloniasarmiento.gov.ar/turismo; Ecke Infanteria 25 & Pietrobelli; Mo–Fr 8–19, Sa & So 11–17 Uhr) in Sarmiento informiert über Remise-Tarife und versorgt Besucher mit Karten. Informationen über Unterkünfte finden sich auf der Website. Sarmiento liegt 148 km westlich von Comodoro, die Route verläuft über die RN 26 und RP 20. Busse von Etap (0297-4893058) fahren mehrmals täglich nach Comodoro Rivadavia (40 Arg$, 2 Std.). Außerdem startet täglich ein Etap-Bus um 9.30 Uhr nach Río Mayo (40 Arg$, 1½ Std.).

Circuito Costero      AUTOTOUR

Wer nicht sein Mietauto malträtieren will, nimmt besser ein remise (Ruftaxi). Der Circuito Costero, eine 30 km lange Schotterstraße, verläuft entlang der Bahía San Julían. Die Tour führt durch eine unglaublich malerische Landschaft. Goldfarbene Felsen unterbrechen wunderschöne Strände, an denen die Gezeiten dramatisch auftreten. An der Strecke liegen auch eine Seelöwenkolonie und eine Attraktion für reuige Sünder: der Büßerweg am Monte Cristo (mit allen Stationen des Kreuzweges).

Centro Artesenal Municipal    KUNST & KUNSTHANDWERK

(Moreno s/n; Mo–Fr 8–20 Uhr) Eine Kooperative verkauft hier handgefertigte Keramik und Webwaren.

Tándem-Verleih     FAHRRADTOUR

(02962-15-532312) Wer zu zweit unterwegs ist (oder sich eine Begleitung anlacht), kann sich ein Tandem leihen, um an der Küste entlangzuradeln und die reiche Vogelwelt zu beobachten.

Museo Nao Victoria    MUSEUM

(Eintritt 12 Arg$; 8–21.30 Uhr) Die Kombination aus Museum und Themenpark am Hafen von San Julián erweckt Magellans Landung wieder zum Leben. Auf einem Nachbau der Nao Victoria (Magellans Schiff) sind lebensgroße Figuren in Rüstungen und verschiedene lebensechte Szenen, z. B. die Mannschaft beim Feiern einer Messe und während einer Meuterei, zu sehen.

Schlafen & Essen

Hostería Miramar    GäSTEHAUS $$

(454626; hosteriamiramar@uvc.com.ar; San Martín 210; EZ/DZ 240/260 Arg$; ) Eine ortsansässige Familie betreibt die von Tageslicht durchflutete freundliche Pension am Meer. Ihre elf supersauberen Zimmer, darunter ein für Familien geeignetes Apartment, sind mit Teppichboden und Fernseher ausgestattet. Die Farbe Minzgrün dominiert die etwas veraltete Einrichtung.

Hotel Ocean    HOTEL $

(452350; San Martín 959; EZ/DZ/3BZ 210/240/270 Arg$; ) In den sauber geschrubbten, ansprechenden Zimmern des hellen, umgebauten Backsteinhauses mit tropischer Geräuschkulisse stehen solide Betten. Das freundliche, hilfsbereite Personal steht Reisenden mit Rat und Tat zur Seite. Wenn Gäste müde und hungrig mit dem Bus um Mitternacht in der Stadt ankommen (was häufig passiert), hilft ihnen hier jemand, ein Restaurant zu finden, das noch geöffnet hat.

Hotel Bahía    HOTEL $$

(453144; www.hotelbahiasanjulian.com.ar; San Martín 1075; EZ/DZ/3BZ 250/280/450 Arg$; ) In einem Ort wie San Julián wirkt dieses Hotel mit seiner Glasfront geradezu dekadent. In den modernen Zimmern stehen solide Betten. Weitere Pluspunkte sind der Fernseher in jedem Zimmer und der Wäscheservice. Die Café-Bar ist auch für das allgemeine Publikum zugänglich.

Costanera Hotel    HOTEL $$

(452300; www.costanerahotel.com; 25 de Mayo 917; EZ/DZ 210/280 Arg$; ) Nach einer umfangreichen Renovierung sieht dieses Hotel am Meer wie neu aus. Die Zimmer sind standardmäßig ausgestattet und sauber. Das Restaurant ist gut.

Camping Municipal    CAMPINGPLATZ $

(452806; Magallanes 650; pro Perp. 25 Arg$) Der am Meer gelegene Campingplatz am nördlichen Ende der Vélez Sarsfield ist sehr gut ausgestattet, und bietet sienen Gästen u. a. Windschutz, heiße Duschen (1,50 Arg$) und Waschmaschinen.

Restaurante Costanera Hotel     ARGENTINISCH $$

(25 de Mayo 917; Hauptgerichte 32–70 Arg$; 12–15 & 20–23 Uhr) Ein wenig formell geht es in dem ziemlich sterilen, aber preisgünstigen Hotelrestaurant zu. Die Weine sind gut, und auch das Essen schmeckt, insbesondere so altmodische Gerichte wie Kartoffeln mit Sahne und Schinken.

La Rural    PARRILLA $

(Ameghino 811; Hauptgerichte 22–30 Arg$) In dem einfachen Lokal, das mit freundlicher Bedienung, aber mittelmäßiger Hausmannskost aufwartet, scheint sich der ganze Ort zu versammeln. Das Angebot reicht von Fleisch über Kartoffeln bis hin zu gegrilltem Fisch und Pasta.

Praktische Informationen

Banco Santa Cruz (Ecke San Martín & Moreno) Mit Geldautomaten.

Dirección de Turismo (454396; www.sanjulian.gov.ar; Av. San Martín 135; Mo–Fr 8–14 Uhr) Touristeninformation.

Post (Ecke San Martín & Belgrano).

An- & Weiterreise

Bus

Die meisten auf der RN 3 verkehrenden Busse machen am Busbahnhof von San Julián (San Martín 1552) zu höchst unchristlichen Zeiten halt. Wer nicht morgens um 4 Uhr in der Hafenstadt aus dem Bus klettern möchte, sollte es mit dem Busunternehmen Don Otto (452072) versuchen. Dessen Busse setzen auf ihrer Fahrt Richtung Süden die Fahrgäste am Abend zu einer zivilen Zeit in San Julián ab. Die Busse von Via Tac (454049) fahren nach Puerto Madryn (310 Arg$, 12 Std.), die von Andes-mar (454403) nach Comodoro Rivadavia (132 Arg$, 7 Std.). Um 16 Uhr fahren Busse von Taqsa (454667) nach Bariloche (421 Arg$) sowie nach Río Gallegos (133 Arg$, 4½ Std.), wo es Anschlussbusse in den Süden gibt. Um 8 Uhr startet ein Bus von Cerro San Lorenzo (452403; Berutti 970) nach Gobernador Gregores (115 Arg$, 4 Std.).

Wer den „Haus-zu-Haus-Service“ – Abholung von der Unterkunft nach vorheriger Vereinbarung – in Anspruch nimmt, zahlt einen etwas höheren Fahrpreis. San Juliáns Busunternehmen bieten diesen Service von Montag bis Freitag am frühen Morgen.

Da sich die Busfahrpläne häufig ändern, ist es ratsam, sich vor Ort rechtzeitig nach den genauen Abfahrtszeiten zu erkundigen.

Parque Nacional Monte León

Dieser großartige Küstennationalpark wurde 2004 eröffnet. Auf einer Gesamtfläche von 600 km2 schützt er atemberaubende Kaps und eine charakteristische patagonische Steppe. Sein 40 km langer, umwerfend schöner Küstenabschnitt besticht mit Buchten, Stränden und Wattenmeer. In dem Gebiet gingen einst nomadisierende Ureinwohner auf die Jagd, später siedelten sich Tehuelche an. Bevor es zum Nationalpark erklärt wurde, gehörte das weitläufige Gelände zu einer estancia. Heute beheimatet es unzählige Magellanpinguine, Seelöwen, Guanakos und einige Pumas. Bei den erstklassigen Möglichkeiten für Tierbeobachtungen sollte niemand das Fernglas vergessen.

Wenn die Ebbe weite Bereiche des sandigen und steinigen Strands freigibt, lohnt sich eine Wanderung entlang der Küste, die außergewöhnliche geografische Besonderheiten aufweist, am meisten. Eine der markantesten Attraktionen des Parks, La Olla (eine riesige Brandungshöhle), hielt im Oktober 2006 den gewaltigen Kräften der Gezeiten nicht mehr stand und stürzte in sich zusammen. Bei Ebbe kann auch die Isla Monte León, die der Küste vorgelagert ist, betreten werden. Von ihren hohen Felsen wurde zwischen 1933 und 1960 intensiv Guano abgebaut. Heute leben hier wieder Kormorane, Dominikanermöwen, Raubmöwen und andere Seevögel. Vorsicht, der Tidenhub ist hier sehr groß, das Wasser kehrt also rasant schnell zurück. Jeder, der am Strand unterwegs sein will, muss sich deshalb vorher immer genau über die Tidezeiten informieren. Die bei Flut unter Wasser stehenden Felsen sind bei Ebbe glitschig!

Von der Hauptstraße zweigen Naturpfade ab, die zur Küste führen. Der Pinguinweg geht quer durch die Steppe bis zu einem Aussichtspunkt, von dem aus sich die Brutkolonie überblicken lässt. Es ist verboten, den Weg zu verlassen – und auch gar nicht notwendig, da die 75 000 Pinguinpaare problemlos zu sehen sind. Die Rundwanderung dauert eineinhalb Stunden. Wer will, kann mit dem Auto zum Kliff Cabeza de León („Löwenkopf“) fahren und in 20 Minuten auf einem Pfad zur Seelöwenkolonie laufen.

Besucher dürfen am Strand kostenlos campen und die Picknicktische nutzen, Trinkwasser müssen sie sich allerdings selbst mitbringen. Als Alternative stehen in der reizvollen Hostería Monte León (in Buenos Aires 011-4621-4784, in Ushuaia 02901-431851; www.monteleon-patagonia.com; EZ/DZ inkl. Halbpension 886/1646 Arg$; Nov.–April) vier Gästezimmer zur Verfügung. Das restaurierte, über 100 Jahre alte Gebäude war früher das Farmhaus (casco) der 1895 gegründeten estancia. In seinen Innenräumen blieb der spartanische Stil patagonischer Farmhäuser erhalten. Er zeigt sich z. B. in den schmiedeeisernen Betten, der einfachen, aber geschmackvollen Möblierung und der offenen Küche mit einem eisernen Herd, der mit Holz beheizt wird.

Wer sich für Bootstouren oder Fliegenfischen (Stahlkopfforellen) interessiert, muss sich an die Parkverwaltung (www.pnmonteleon.com.ar) wenden.

Der Parkeingang liegt 30 km südlich von Comandante Luis Piedrabuena bzw. 205 km nördlich von Río Gallegos. Er befindet sich direkt an der RN 3, ist aber sehr schlecht ausgeschildert, deshalb unterwegs gut aufpassen, um nicht vorbeizufahren.

Río Gallegos

02966 / 110 000 Ew.

Mit der Verschiffung von Kohle, den Ölraffinerien und Kränen für das Verladen von Wolle wirkt der Hafen von Río Gallegos nicht gerade anziehend auf Touristen. Im Hafen herrscht reger Betrieb, doch andere Vorzüge kann er kaum aufweisen. Unter der Regierung von Néstor Kirchner blühte die Hauptstadt seiner Heimatprovinz zu einem blitzblank aufpolierten Wirtschaftszentrum auf. Die Attraktionen für Besucher liegen in der Umgebung der Stadt: einige der besten Fischgründe des Kontinents zum Fliegenfischen, außerdem traditionelle estancias und eine Küste mit extrem ausgeprägter Ebbe (das Wasser weicht 14 m zurück). Obwohl es in der Stadt an Dienstleistungen für Reisende nicht mangelt, fahren die meisten auf dem Weg nach El Calafate, Puerto Natales oder Ushuaia geradewegs durch.

Heute stehen die nahe gelegenen Ölfelder im Mittelpunkt der wirtschaftlichen Interessen der Stadt, während die Kohle größtenteils zu den Hochseefrachtern in Punta Loyola geschafft wird. Als Standort einer großen Militärbasis spielte Río Gallegos während des unseligen Falklandkriegs eine wichtige Rolle. Die Hauptstraße, einst die Roca, wurde zu Ehren des ehemaligen Präsidenten Kirchner umbenannt.

Detailansicht der Karte folgt

Sehenswertes

Museo Provincial Padre Jesús Molina     MUSEUM

Google Maps (423290; Av. San Martín & Ramón y Cajal; Mo–Fr 9–20, Sa 15–20 Uhr) Fans von Dinosaurier-Panoramen und moderner Kunst kommen hier auf ihre Kosten. Das Museum zeigt sehenswerte Exponate aus den Bereichen Anthropologie, Paläontologie, Geologie und der bildenden Kunst. Seine ethnologisch orientierte Tehuelche-Ausstellung umfasst faszinierende Fotos und Informationen zur Regionalgeschichte.

Museo de Arte Eduardo Minnicelli     MUSEUM

Google Maps (436323; Maipú 13; Di–Fr 8.30–19, Sa & So 14–18 Uhr) Mit dem Auftrag, Wissen über Kunst zu vermitteln, zeigt das Museum in Wechselausstellungen Leihexponate größerer Museen und Gemälde von Künstlern der Provinz Santa Cruz. Auch die neuesten Nachrichten aus der lokalen Kulturszene sind hier im Museum zu erfahren.

Museo Malvinas Argentinas     MUSEUM

Google Maps (420128; Ecke Pasteur & San Martín; Mo & Do 8–12, Di & Fr 13–17.30 Uhr, Mi geschl.) Hier dreht sich alles um den Besitzanspruch, den Argentinien auf die Islas Malvinas (Malwinen/Falklandinseln) erhebt.

Plaza San Martín     PLAZA

Google Maps Ein Platz mit Erholungsfaktor: In den ruhigen Ecken der hübschen Plaza stehen Bänke im Schatten von Silberpappeln und purpurfarben blühenden Jacarandas (Río-Palisanderbäume).

Museo de los Pioneros    MUSEUM

Google Maps (437763; Ecke Elcano & Alberdi; 10–20 Uhr) Das Museumsgebäude ist eine Art Fertighaus mit Metallfassade aus den 1890er-Jahren. Es gehört zu jenen Häusern, deren Einzelteile in England vorgefertigt, dann nach Argentinien transportiert und vor Ort schlißelich zusammengesetzt wurden. In informativen, anschaulichen Ausstellungen widmet sich das Museum dem Leben der frühen Einwanderer.

Funda Cruz     KULTURZENTRUM

Google Maps (G. Lista 60) Bei dem Gebäude des Kulturzentrums handelt es sich ebenfalls um ein importiertes vorgefertigtes Haus, allerdings nesteht dieses aus Holz. Früher diente es als Zollamt, heute finden darin Kulturveranstaltungen statt. Auch ein salón de té (Teestube) ist vorhanden.

Geführte Touren

Die große Pinguinkolonie am Cabo Vírgenes, 140 km südöstlich von Río Gallegos, kann von Oktober bis März besucht werden. Ausflüge zum Kap veranstaltet z. B. Al Sur Turismo (436743; www.alsurturismo.com.ar; Errazuriz 194). Eine Achtstundentour mit mindesten drei Teilnehmern kostet 300 Arg$ pro Person (zzgl. 15 Arg$ Eintrittsgebühr). Nehmen weniger als drei Personen teil, erhöht sich der Preis.

Schlafen

Da sich die meisten Unterkünfte der Stadt eher auf Geschäftsleute als auf Touristen spezialisiert haben, sind preisgünstige Unterkünfte in Río Gallegos rar gesät.

Hotel Aire de Patagonia    BOUTIQUEHOTEL $$

Google Maps (02966-15569588; www.hotelairepatagonia.com.ar; Sarsfield 58; EZ/DZ 360/450 Arg$; ) Das einladende Boutiquehotel gibt sich adrett und modern, der gläserne hydraulische Lift saust in rasantem Tempo von Stockwerk zu Stockwerk. Zu den Annehmlichkeiten der Unterkunft zählen Bettlaken aus ägyptischer Mako-Baumwolle, Fußbodenheizung und Flachbildfernseher. In der hübschen confitería können die Gäste in Ruhe einen Espresso trinken und sich mit diversen Brettspielen vergnügen.

Hostel Elcira    HOSTEL $

(429856; www.elcira.com.ar; Zucarino 431; B 70 Arg$, DZ mit Bad 180 Arg$; ) Freundliche Gastgeber betreiben das Hostel in einem tadellosen, wenn auch etwas kitschig ausgestatteten Wohnhaus. Vom Stadtzentrum liegt das Elcira ziemlich weit entfernt. Doch vom Busbahnhof ist es zu Fuß in nur zehn Minuten bzw. noch schneller per Taxi (20 Arg$) zu erreichen.

Hotel Sehuen     HOTEL $$

Google Maps (425683; www.hotelsehuen.com; Rawson 160; EZ/DZ/3BZ 220/295/276 Arg$) In jeder Hinsicht sein Geld wert ist das gemütliche, lichtdurchflutete Hotel, das schon einige nationale Preise für seinen guten Service gewonnen hat. Im Frühstücksbereich (einem Anbau mit Giebeldecke) liegt die örtliche Tageszeitung aus. Die Zimmer sind einfach, aber gut gepflegt.

El Viejo Miramar     HOTEL $$

Google Maps (430401; hotelviejomiramar@yahoo.com.ar; Av. Kirchner 1630; EZ/DZ 195/250 Arg$) Behagliche Zimmer mit Teppichboden und blitzblankem Bad machen das freundliche Hotel zu einer guten Wahl. Der sympathische Besitzer tut alles, damit sich seine Gäste wohlfühlen. Das Frühstück ist im Preis inbegriffen, wer sich allerdings einen Kaffee nachschenken lässt, zahlt dafür extra.

Hotel Covadonga     HOTEL $

Google Maps (420190; hotelcovadongargl@hotmail.com; Av. Kirchner 1244; DZ mit/ohne Bad 225/195 Arg$) Sauber, preiswert und etwas altbacken – so lässt sich das Covadonga umreißen. In seinen großen Zimmern knarren die Fußböden, und abgewetzte Ledersofas „zieren“ den sonnigen Aufenthaltsraum. Der höhere Preis für die Zimmer mit Bad lohnt sich. Bei Barzahlung wird Rabatt gewährt.

Essen & Ausgehen

Laguanacazul    GOURMETRESTAURANT $$$

Google Maps (444114; Ecke G. Lista & Sarmiento; Hauptgerichte 80–115 Arg$; 12–15 & 20–24 Uhr, Mo geschl.) Mit kross gebratenen Forellen und langsam gegartem Lamm mit Gemüse wagt sich das Laguanacazul, der patagonischen Küche einen neuen Touch zu verleihen. Seine reizvolle Lage am Fluss und die schicke Ausstattung wirken anziehend, allerdings trägt das Personal die Nase ziemlich hoch. In allzu legerem Look zu erscheinen, empfiehlt sich nicht.

Pizza Roma Express     PIZZERIA $

Google Maps (434400; Av. San Martín 650; Pizza 16–34 Arg$; 11 Uhr bis spätnachts) Preiswert, leger und ein freundlicher Service wie kaum anderswo in der Stadt – das sind einige der Gründe, warum hier zahlreiche Studenten und einheimische Familien einkehren, um Pizza, Burger, Gnocchi und Salate zu bestellen. Und hier stört sich auch niemand daran, wenn sich ältere Herrschaften eine große Flasche Quilmes-Bier teilen.

RoCo     ARGENTINISCH $$

Google Maps (420203; Av. Kirchner 1175; Hauptgerichte 35–65 Arg$; 8–24 Uhr, So geschl.) Flinkes Personal und eine abwechslungsreiche Speisekarte kennzeichnen das exklusive Speiselokal an der Hauptdurchgangsstraße. Empfehlenswert sind z. B. die Lamm-Empanadas als Vorspeise und Hauptgerichte wie Pasta, Königskrabben oder patagonisches Lamm mit frischen Erbsen.

Praktische Informationen

Die Banken in der Avenida Kirchner verfügen über Geldautomaten. Internetzugang bieten die zahlreichen Internetcafés und einige Restaurants.

ACA (Automóvil Club Argentino; 420477; Orkeke 10) Karten und Reiseberatung; das Büro befindet sich in einer Tankstelle.

Centro de Informes Turistico (422365; Av. San Martín s/n; Okt.–April) Nützlicher Informationskiosk, der sich auf dem Mittelstreifen der Straße befindet.

Einwanderungsbehörde (420205; Urquiza 144; Mo–Fr 9–15 Uhr)

Hospital Regional (420289; José Ingenieros 98)

Regionale Touristeninformation (422702; www.santacruz.gov.ar; Av. Kirchner 863; Mo–Fr 9–19, Sa & So 10–13 & 17–20 Uhr) Karten und detaillierte Informationen; der Großteil des hilfsbereiten Personals spricht auch Englisch.

Städtische Touristeninformation (436920; www.riogallegos.gov.ar; Ecke Av. Kirchner & Córdoba; Mo–Fr 9–15) Der Schalter im Busbahnhof hat länger geöffnet als die Hauptstelle.

Post (Av. Kirchner 893)

Thaler Cambio (Av. San Martín 484; Mo–Fr 10–15, Sa 10–13 Uhr) Umtausch von Reiseschecks.

Tur Aike (422436; turaiketurismo@ciudad.com.ar; Zapiola 63) Sehr nützlich für Flugbuchungen.

An- & Weiterreise

Bus

Der Busbahnhof (Ecke RN 3 & Av. Eva Perón) von Río Gallegos liegt rund 3 km südwestlich des Stadtzentrums. Mehrere Busunternehmen bieten vor Ort ihre Dienste an, darunter El Pingüino (442169), Líder (442160), Bus Sur (442687), Andesmar (442195), Sportman (442595) und TAC (442042). Einige Busunternehmen steuern Ziele in Chile an, z. B. Ghisoni (442687), Pacheco (442765) und Tecni-Austral (442427). Die Busse von Taqsa (423130; www.taqsa.com.ar; Estrada 71) fahren von Río Gallegos Flughafen direkt nach Puerto Natales und El Calafate.

Flugzeug

Der Flughafen von Río Gallegos liegt 7 km nordwestlich der Stadt.

Aerolíneas Argentinas (422020/21; Av. San Martín 545) fliegt täglich nach Buenos Aires (920 Arg$) und regelmäßig nach Ushuaia (544 Arg$) LADE (422316; Fagnano 53/57) bietet mehrmals in der Woche Flüge nach Buenos Aires (931 Arg$), Río Grande (268 Arg$), El Calafate (278 Arg$), Comodoro Rivadavia (454 Arg$) und Ushuaia (544 Arg$) an.

BUSSE AB RíO GALLEGOS

REISEZIEL FAHRPREIS (ARG$) FAHRT-DAUER (STD.)
Buenos Aires 740 36–40
Comodoro Rivadavia 249 9–11
El Calafate 94 4–5
El Chaltén 140 9
Esquel 430 19
Puerto Madryn 454 15–20
Puerto Natales (Chile) 90 5-7
Puerto San Julián 117
Punta Arenas (Chile) 65 5–6
Río Grande 265 7–8
Trelew 431 14–17
Ushuaia 360 12–14

Unterwegs vor Ort

Mitfahrer für die Fahrt in einem Taxi mit Taxameter zwischen Innenstadt oder Busbahnhof und dem Flughafen (22 Arg$) finden sich schnell. Die von der Avenida Roca abfahrenden Busse, die mit „B“ oder „Terminal“ gekennzeichnet sind, verbinden das Stadtzentrum mit dem Busbahnhof (2 Arg$).

Zu den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung führen nur miserable Straßen, daher sind Mietwagen sehr teuer. Trotz ungünstiger Wechselkurse kann es preiswerter sein, sich in Punta Arenas in Chile (s. Klicken Sie hier) ein Fahrzeug zu mieten. Ein Autoverleih in Río Gallegos ist z. B. Riestra Rent A Car (421321; www.riestrarentacar.com; Av. San Martín 1508).

Die Mietwagenpreise in Punta Arenas sind zwar an sich günstiger, doch der Teufel steckt im Detail. Auch die dort ansässigen Autoverleiher kennen die Straßenverhältnisse in Río Gallegos Umgebung. Viele verlangen – im Kleingedruckten – trotz Vollkasko eine deftige Selbstbeteiligung, wenn durch schlechte Straßen Schäden am Unterboden oder an den Reifen entstehen. Und das kann richtig teuer werden. Außerdem gibt es da noch die Versicherung für die Nutzung in Argentinien und manche verlangen auch Rückführungskosten … Wer hier nicht aufpasst, kann ganz schön auf die Nase fallen.

Rund um Río Gallegos

Der Besuch einer bewirtschafteten estancia gewährt einen Insiderblick in die einzigartige patagonische Lebensweise. Es gibt dort keine Luxushotels, aber Wohnhäuser, die zu komfortablen Unterkünften umgebaut wurden. Bei den Mahlzeiten sitzen Gäste und Besitzer häufig gemeinsam an einem Tisch. Wer mag, kann bei der täglichen Farmarbeit mit anpacken. Auskunft über die estancias in der Provinz Santa Cruz geben die regionale Touristeninformation in Río Gallegos und die Website www.estanciasdesantacruz.com.

Ihren Namen verdankt die Estancia Monte Dinero (02966-428922; www.montedinero.com.ar; Tagestour pro Perp. 345 Arg$, mit Vollpension 802 Arg$; Okt.–April) dem Gold, das früher einmal an der Küste gefunden wurde. Die komfortable Lodge mit „Altwelt-Atmosphäre“ verfügt über kunstvoll bemalte Türen, Billardtische und gut ausgestattete Zimmer. Bei den typischen Arbeiten, die auf einer estancia anfallen, z. B. der Schafsschur, können die Gäste zusehen. Vorgeführt wird auch, wie die Hunde die Schafe zusammentreiben. Wer mag, kann einen Ausflug zum nahe gelegenen Cabo Vírgenes unternehmen.

Zwischen September und März brüten dort Magellanpinguine und ziehen ihre Jungen auf. Auf der estancia zeigt ein kleines Museum eine faszinierende Sammlung von Gegenständen, die aus einem Schiffswrack stammen. Das Schiff sank, kurz nachdem die Familie Greenshyls (die Gründer der estancia) 1886 von Irland hier eintraf. Reisebüros in Río Gallegos veranstalten ab Mitte November interessante Tagestouren zur estancia.

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Die Falklandinseln/Islas Malvinas

500 / 3140 Ew., 600 000 Schafe

Was hat dieser Archipel außer heißen Debatten um seinen politischen Status abenteuerlustigen Reisenden zu bieten? Die 500 km östlich von Argentinien im Südatlantik gelegene Inselgruppe wartet in der Tat mit einigem Schönen auf: Buchten, vorgelagerte kleine Inseln, trichterförmige Flussmündungen und zahlreiche Strände bilden eine faszinierende gewundene Küstenlinie. Eine vielfältige Tierwelt ist hier zu Hause: Falkland- und Schopfkakaras, Kormorane, Austernfischer sowie verschiedene Pinguinarten (Magellan-, Felsen-, Goldschopf-, Esels- und Königspinguine) wetteifern mit See-Elefanten, Seelöwen, Pelzrobben und fünf Arten aus der Familie der Delfine und Orcas um die Gunst der Tierbeobachter.

Stanley (2000 Ew.), die Hauptstadt der Falklandinseln, befindet sich auf Ostfalkland (engl. East Falkland, span. Isla Soledad). Das Hafenstädtchen besteht aus einer Ansammlung von Häusern, deren Fassaden und Wellblechdächer in fröhlichen Farben angestrichen sind. Der Ort eignet sich ausgezeichnet, um in einer Kneipe ein paar Gläschen zu trinken und den Geschichten über die Insel zu lauschen. Auf den anderen Inseln (von den Briten als „Camp“ bezeichnet) liegen Ortschaften, die aus den sogenannten company towns hervorgegangen sind. Dort wurde früher die Schafwolle auf die Küstenschiffe verladen. Heute bieten diese Siedlungen rustikale Unterkünfte und zahlreiche Möglichkeiten, eine unberührte Pflanzen- und Tierwelt zu erleben. Insgesamt kommen auf den Inseln 400 Straßenkilometer zusammen, doch nirgendwo gibt es eine Straßenbeleuchtung.

PLANUNG

Die beste Zeit für eine Reise zu den Falklandinseln sind die Monate Oktober bis März. Dann kehren die Zugvögel (darunter die Pinguine) und Meeressäuger zurück und tummeln sich an den Stränden, auf den Landzungen und vor den Küsten. Kreuzfahrtschiffe mit Kurs auf die Insel South Georgia und die Antarktis legen von November bis März an. Sportliche Events mit Pferderennen, Bullenreiten und Geschicklichkeitsprüfungen für Hütehunde finden jährlich zwischen Weihnachten und Neujahr in Stanley statt. Auf Ost- und Westfalkland geht es mit solchen Veranstaltungen erst Ende Februar nach Abschluss der Schafschur los. Mit einer Höchsttemperatur von 24 °C wird es im Sommer nie richtig heiß, dafür sorgen die starken kühlen Winde. Ausführliche Informationen stehen im (englischsprachigen) Reiseführer Antarctica von Lonely Planet.

GESCHICHTE

Der Boom der Schafzucht auf Tierra del Fuego (Feuerland) und in Patagonien hängt mit den Falklandinseln zusammen. Von den Briten Falkland Islands genannt, heißen die Inseln auf spanisch Las Islas Malvinas. Obwohl der Archipel von beiden Nationen erkundet wurde, erhoben weder Großbritannien noch Argentinien klar definierte Besitzansprüche. Als Mitte des 19. Jhs. in Europa der Wollboom einsetzte, änderte sich die Situation erheblich. In kurzer Zeit entwickelte sich die Falkland Islands Company (FIC) zum größten Landbesitzer der Inseln. Während zuvor die Bevölkerung hauptsächlich aus gestrandeten Gauchos und Seeleuten bestand, schoss die Einwohnerzahl durch englische und schottische Einwanderer rapide in die Höhe. Unter dem Deckmantel der Missionierung zwang die South American Missionary Society 1853 unzählige Yaghan-Indianer, von Tierra del Fuego auf die Keppel Island umzusiedeln.

Argentinien erhebt seit 1833 Anspruch auf die Falklandinseln. Doch erst 1982 machte der argentinische Präsident Leopoldo Galtieri den Besitzanspruch unmissverständlich geltend – sprich: Argentiniens Militär griff die Falklandinseln an. Mit diesem Coup hoffte er, die von wirtschaftlichem Chaos und Korruption gebeutelte Bevölkerung Argentiniens auf seine Seite zu ziehen. Ohne Zögern holte die britische Premierministerin Margaret Thatcher (die damals ebenfalls in einem Popularitätstief steckte) zum Gegenschlag aus – und der für Argentinien so bitter endende Falklandkrieg nahm seinen Lauf.

In einer Erklärung bekräftigte Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner 2010 Argentiniens Anspruch auf die Falklandinseln. Dabei würdigte sie das entspanntere Verhältnis zwischen den beteiligten Regierungen, das im Lauf der vorhergehenden zehn Jahre erzielt wurde. Trotzdem muss sich auf Antrag von Argentinien und Großbritannien die UNO seit Anfang 2012 mit dem Dauerkonflikt besonders intensiv beschäftigen – mit ungewissem Ausgang. So ist anzunehmen, dass die Beziehungen zwischen den beiden Nationen wohl noch eine ganze Weile mehr als kühl sein werden und der Handel nach wie vor seine Geschäfte über Chile abwickeln wird.

Detailansicht der Karte folgt

VISA & ANDERE PAPIERE

Reisende aus der EU und der Schweiz benötigen kein Visum. Vorgeschrieben sind jedoch ein noch sechs Monate gültiger Reisepass, ein Rück- bzw. Weiterreiseticket, ausreichend Geldmittel (Kreditkarten sind hilfreich) sowie der Nachweis über eine fest gebuchte Unterkunft. Letzteres bedeutet in der Praxis: Einreisende ohne diesen Nachweis können im Ankunftsterminal festgehalten werden, bis sich für sie eine Unterkunft gefunden hat.

GELD

Auf den Falklandinseln gibt es keine Geldautomaten, die einzige Bank befindet sich in Stanley. Kreditkarten werden weitgehend akzeptiert. Britisches Pfund und US-Dollar in bar oder in Reiseschecks werden überall angenommen. Für US-Dollar ist der Wechselkurs schlecht, allerdings ist ein Umtausch in Falkland-Pfund (die örtliche Währung) ohnehin nicht nötig. In der Hauptsaison sollten Besucher mit täglichen Ausga-ben (ohne Flugkosten) zwischen 150 bis 300 US$ rechnen. Selbstversorger mit einer Unterkunft auf einem Campingplatz oder in einem Ferienhaus kommen entsprechend billiger weg.

Praktische Informationen

Das Jetty Visitors Centre (22215; info@falklandislands.com) befindet sich in Stanley an der Ross Road bei den Landungsbrücken der Passagierschiffe. In dem Besucherzentrum ist der Visitor Accommodation Guide erhältlich, in dem Unterkünfte, inkl. Campingplätze, aufgelistet sind (nützlich für das Insel-Hopping). Hilfreich für die Reise- und Tourplanung ist die ausführliche Website von Falkland Islands Tourism (www.visitorfalklands.com, Grundinformationen auch auf Deutsch).

Einreisende müssen ihre Unterkunft im Voraus buchen. Daher ist die Adressliste nur nützlich für Leute, die über die Inseln hoppen und unterwegs übernachten wollen – was erlaubt ist.

An- & Weiterreise

LanChile (www.lan.com) fliegt jeden Samstag von Santiago de Chile zum Mt. Pleasant International Airport (MPA; nahe Stanley). Zwischenlandungen erfolgen in Puerto Montt, Punta Arenas (beide Chile) und an einem Samstag im Monat auch in Río Gallegos (Argentinien). Bei Vorausbuchung kostet der Hin- und Rückflug ab Punta Arenas 530 000 Chil$.

Vom Airport RAF Brize Norton (www.raf.mod.uk/rafbrizenorton) in Oxfordshire in England, gibt es einen Linienflug der Royal Air Force zum Mt. Pleasant International Airport. Die Flugdauer beträgt 20 Stunden inklusive eines zweistündigen Tankstopps auf der winzigen Insel Ascension im Südatlantik. Der Hin- und Rückflug kostet 2244 UK£. Nur Reisende, die direkt nach Chile weiterfliegen, dürfen einen einfachen Flug zum halben Preis buchen. Die Buchung muss über das Falkland Islands Government Office (020-7222-2542; www.falklands.gov.fk; tra vel@falklands.gov.fk; Falkland House, 14 Broadway, Westminster, London SW1H 0BH) erfolgen und bar bzw. per Barscheck bezahlt werden. Kreditkarten werden nicht akzeptiert.

Unterwegs vor Ort

Von Stanley aus fliegt Figas (27219; reserva tions@figas.gov.fk) mit achtsitzigen Flugzeugen zu abgelegenen Zielen auf den Inseln.

In Stanley organisieren mehrere Tourenveranstalter Tagestouren zu Zielen auf Ostfalkland, z. B. Discovery Falklands (21027; discovery@horizon.co.fk) und das auf Tauchtouren spezialisierte Unternehmen South Atlantic Marine Services (21145; www.falklands-underwater.com). Adventure Falklands (21383; pwatts@horizon.co.fk) ist auf Tierbeobachtungstouren spezialisiert, die zu Kolonien von Königs-, Esels- und Magellanpinguinen führen. Als weitere Spezialität werden historisch orientierte Touren angeboten.

Trekking und Campen sind möglich. Allerdings existieren keinerlei markierte Wanderwege – schon manch Wanderer hat sich hier verlaufen. Wichtig: Vor dem Betreten von Privatgrund immer erst um Erlaubnis fragen.

Patagoniens Inland

Der Weg zu den Touristenzentren El Calafate und El Chaltén führt über die RN 40. Während der Fahrt auf dieser Fernstraße drängt sich jedoch immer wieder das Gefühl auf, durch ein Niemandsland zu fahren. Die parallel zum Rücken der Anden verlaufende RN 40 durchquert Gegenden, wo Nandus durch Salbeigebüsch trotten und Lastwagen riesige Staubwolken aufwirbeln. Eine am Horizont auftauchende Tankstelle erscheint den Reisenden wie eine Oase in einer Wüste.

Nachdem inzwischen mehr als die Hälfte der 1228 km langen Strecke zwischen Esquel und El Calafate asphaltiert ist, fällt die Fahrt auf der RN 40 erheblich leichter. Doch auf den noch verbliebenen holprigen Schotterstrecken wird man wie eh und je heftig durchgeschüttelt. Öffentliche Verkehrsmittel kutschieren hauptsächlich Touristen über die RN 40 und verkehren demzufolge nur während der wenigen Sommermonate regelmäßig. Auf jeden Fall erfordert eine Fahrt auf der RN 40 eine gute Vorbereitung und viel Geduld.

Die RN 40 beginnt im Norden von Bariloche und führt entlang der Anden bis an die chilenische Grenze in der Nähe von Puerto Natales. Dort macht die Straße einen Schwenk Richtung Osten zum Atlantischen Ozean. Zu den Highlights, die auf der Strecke liegen, zählen die Nationalparks Perito Moreno und Los Glaciares, die Felsenmalereien in der Cueva de los Manos und einsam gelegene estancias.

In den nachfolgenden Beschreibungen geht es um den durchgehend asphaltierten Abschnitt der RN 40, der in Esquel beginnt und bis in die Gegend südlich von Gobernador Costa führt. Hier endet die Asphaltstrecke und geht in eine Schotterpiste über, die allerdings mehr und mehr von asphaltierten Abschnitten unterbrochen wird, meist in der Nähe größerer Ortschaften. Zum Zeitpunkt der Recherche waren bereits die letzten 130 km vor El Chaltén und die anschließenden 120 km bis El Calafate asphaltiert. Und hinter El Calafate ging es noch 130 km auf glattem Asphalt weiter.

Esquel

02945 / 40 000 Ew. / Höhe 570 m

Wer von Bariloches Läden mit all ihrer Schokolade und den Zwergen ebenso genug hat wie von den Postkartenidyllen des argentinischen Seengebiets, dem wird das gute alte Esquel wie eine frische Brise vorkommen. Die Stadt liegt in den westlichen Gebirgsausläufern der Provinz Chubut – einer pathetisch schönen Landschaft mit ausgezeichneten Wandermöglichkeiten. Esquel bildet einen bequemen Ausgangspunkt für den Besuch des Parque Nacional Los Alerces und für zahlreiche weitere erlebnisreiche Aktivitäten – der ideale Ort, um sich von den Strapazen, die eine Fahrt auf der RN 40 mit sich bringt, zu erholen.

Die um die Wende vom 19. zum 20. Jhs. gegründete Stadt ist das Viehhandels- und Wirtschaftszentrum der Region. Außerdem befindet sich hier die südliche Endstation von La Trochita, der historischen Schmalspurdampfbahn (s. Klicken Sie hier). Der Name der Stadt stammt aus der Sprache der Mapuche und bedeutet „Sumpf“ oder „Ort der Disteln“.

Die RN 259 schlängelt sich durch die Stadt, bis sie auf die RN 40 stößt, die in nördlicher Richtung nach El Bolsón und südwärts nach Comodoro Rivadavia führt. Südlich der Stadt zweigt von der RN 259 auf der Strecke nach Trevelin eine Straße zum Parque Nacional Los Alerces ab.

SURVIVALTIPPS FüR DIE RUTA NACIONAL 40

Die Autofahrt auf Patagoniens RN 40 ist für viele Reisende der ultimative Trip. Niemand kommt hier schnell voran – heimtückisch schlägt das Wetter um, und lockerer Schotter bremst das Tempo. Es scheint, als würde die Fahrt niemals enden. Doch sie überrascht auch mit magischen Momenten: Stunde um Stunde rattern die Räder durch die endlose Steppe, bis plötzlich eisbedeckte Gipfel und glitzernde Seen ins Blickfeld rücken.

Be Prepared

Niemand sollte ohne einen durchdacht bestückten Werkzeugkoffer losfahren. Wer einen Wagen mietet, sollte sehr genau überprüfen, ob zwei Ersatzreifen (neumáticos) – funktionstüchtig und in Originalgröße – vorhanden und die Scheinwerfer, Stoßdämpfer, Reifen sowie die Bremsen in einwandfreiem Zustand sind. Mitunter schlägt der Schotter kleine Löcher in den Tank, wodurch unterwegs Benzin verlorengeht. Daher gehören zum Pflichtgepäck Ersatzkanister mit Benzin sowie einige Dosen Öl. Unverzichtbar sind auch Proviant und Trinkwasser in großzügig bemessener Menge. Benzin wird in Patagonien subventioniert, daher ist die Nachfrage groß, der Nachschub aber nicht immer perfekt organisiert. Deshalb gilt generell: Volltanken, wann immer sich die Gelegenheit bietet!

Straßenverkehrsregeln

Das Anlegen von Sicherheitsgurten und das Einschalten des Abblendlichts bei Tag sind in Argentinien gesetzlich vorgeschrieben. Unbedingt zu beachten ist das Tempolimit, das mit 65 bis 80 km/h in einem recht sicheren Geschwindigkeitsrahmen liegt.

Schafe haben immer Vorfahrt. Die meisten der Tiere machen eilig trippelnd die Straße frei, einige lassen sich aber auch viel Zeit. Gefahrenquellen sind auch die Guanacos und Nandus. Deshalb: runter mit der Geschwindigkeit, Abstand halten, bis die Tiere das Feld geräumt haben – vor allem auf unbeschilderten guardaganados (Rinderkoppeln).

Autofahrer-Etikette

Entgegen kommende Fahrzeuge verdienen einen Gruß; die einen blinken kurz auf, andere heben nur einen Zeigefinger vom Lenkrad. Ungeschriebenes Gesetz: anhalten und helfen, wenn ein Fahrzeug am Straßenrand liegengeblieben ist. Es gibt keinen Pannendienst, und Handys haben auf vielen Streckenabschnitten keinen Empfang. Wichtig: vor einer unübersichtlichen Kurve immer kräftig hupen,.

Einfach anderen das Fahren überlassen

Eine Reihe von Reisebüros organisiert zwei- bis fünftägige Minivan-Fahrten auf der RN 40, die von El Calafate über El Chaltén, Perito Moreno und Los Antiguos nach Bariloche führen. Die Touren finden von Mitte Oktober bzw. Anfang November bis Anfang April statt, sind aber abhängig vom Wetter, den Straßenverhältnissen und der Nachfrage. Ziemlich teuer sind die vier- bis fünftägigen geführten Touren.

Las Loicas (02963-490272; www.lasloicas.com; Lago Posadas; pro Perp. 3165 Arg$) bietet eine fünftägige Tour zwischen El Chaltén und Perito Moreno/Los Antiguos an.

Besonders für Abenteuerlustige eignet sich die zehntägige RN-40-Tour des kleinen Veranstalters Ruta 40 (0297-446-5337; www.ruta-40.com; Comodoro Rivadavia). Mehrsprachige Reiseführer begleiten die Teilnehmer auf der Strecke von Bariloche nach El Calafate.

Wer zügiger und zielgerichteter auf der RN 40 reisen möchte, kann die Busse von Chaltén Travel (011-4326-7282; www.chaltentravel.com, auch auf Deutsch; Sarmiento 559, Piso 8, Buenos Aires) nutzen, die von November bis März regelmäßig verkehren. Für eine Zweitagestour mit Übernachtung in Perito Moreno starten die nordwärts fahrenden Busse um 8 Uhr in El Calafate. Zu einer Dreitagestour brechen die südwärts fahrenden Busse in Bariloche an ungeraden Tagen um 6.45 Uhr auf. Übernachtet wird in Perito Moreno und El Chaltén. Diese Busse halten auch in Los Antiguos. Die Preise für eine einfache Fahrt beginnen bei 700 Arg$ pro Person,. Chaltén Travel hat Niederlassungen in El Calafate (02902-492212; Av. Libertador 1174), El Chaltén (02962-493005; Ecke Guemes & Lago del Desierto), Puerto Madryn (02965-454906; Av. Roca 115) und Bariloche (02944-423809).

Sehenswertes & Aktivitäten

Esquels stärkste Anziehungskraft liegt in den Outdooraktivitäten. An der Spitze stehen dabei Touren durch den Parque Nacional Los Alerces und den Parque Nacional La Hoya. Nahe der Stadt gelegene Seen und Flüsse bieten ausgezeichnete Fischgründe, um dem Fliegenfischen zu frönen – die Angelsaison reicht von November bis April. Angelscheine verkauft z. B. die YPF-Tankstelle (Ecke 25 de Mayo & Av. Ameghino; bei Tageslicht), in der sich auch ein Büro des ACA (des argentinischen Automobilclubs) befindet. Mountainbiken ist eine gute Möglichkeit, um aus der Stadt rauszukommen und die Umgebung zu erkunden.

Cerro La Hoya    WINTERSPORT

Das auf 1350 m Höhe gelegene Resort (%02945-453018; www.cerrolahoya.com; Liftpass Erw./Kind 160/125 Arg$; Skisaison Juni–Okt.) mit weiten Senken und Argentiniens besten Pulverschneepisten steigert zunehmend seinen Bekanntheitsgrad. La Hoya ist kleiner, aber preisgünstiger und weniger überfüllt als die Skigebiete bei Bariloche. Ausgebuffte Skifahrer vermissen die Herausforderungen, aber für Familien eignet sich das Skiresort hervorragend. Skiausrüstungen kann man sich direkt in La Hoya oder in den Sportgeschäften in Esquel leihen. Zu den im Sommer angesagten Aktivitäten zählen Wandern, Reiten und Fahrten mit dem Sessellift. Die Fahrt mit dem Minibus-Shuttle von Esquel nach La Hoya kostet hin und zurück 50 Arg$ pro Person. Für Gruppen kann ein Taxi mitunter günstiger sein.

Museo de Culturas Originarias Patagónicas     MUSEUM

(451929; Nahuel Pan; Eintritt 5 Arg$; 14–17 Uhr) In einer kleinen Ausstellung zeigt das Museum Gegenstände, die von den Mapuche stammen. La Trochita , die Schmalspurbahn, hält vor dem Gebäude.

Museo del Tren    MUSEUM

(451403; www.patagoniaexpress.com/el_trochita.htm; Ecke Roggero & Urquiza; Mo–Sa 8–14 Uhr). Das Museum befindet sich am Stadtrand in der Bahnstation der Ferrocarril Roca. Hier hält auch La Trochita, Argentiniens berühmte Schmalspurdampfbahn. Im Sommer verkaufen in Esquel mehrere Reisebüros Tickets für eine Rundfahrt mit diesem historischen Zug.

Geführte Touren

Expediciones Patagonia Aventura     ABENTEUERTOUREN

(EPA; 457015; www.epaexpediciones.com, auf Spanisch; Av. Fontana 482) Rafting-, Kanu-, Reit- und Trekkingtouren stehen auf dem Programm des erfahrenen Tourenveranstalters. Die Wildwasserfahrten (halber Tag 270 Arg$ inkl. Transfer) finden auf dem 90 km entfernten Río Corcovado statt. Dort bietet das EPA-Hostel am Flussufer auch eine gute Übernachtungsmöglichkeit. Bei Baumkronenwanderungen, Reit- und Trekkingtouren übernachten die Teilnehmer im EPA-Bergresort, einer hübschen Lodge aus Holz (Vollpension 380 Arg$) im Parque Nacional Los Alerces. Hier stehen den Gästen hauseigene Kayaks zur Verfügung, außerdem ist Campen möglich.

Circuito Lacustre    BOOTSTOUR

Zahlreiche Reisebüros verkaufen Tickets für den Circuito Lacustre – einer Bootsrundfahrt, die im Parque Nacional Los Alerces (s. Klicken Sie hier) unternommen wird. Wer sich sein Ticket bereits in Esquel kauft, sichert sich einen Platz auf der häufig ausgebuchten Tour. Ein Tagesausflug mit Rundfahrt auf dem See sowie Transfer zum Park und wieder zurück kostet ab Puerto Chucao 195 Arg$ und ab Puerto Limonao 250 Arg$.

Coyote Bikes    FAHRRADVERLEIH

(455505; Rivadavia 887; Mo–Fr 9–13, 15.30–20, Sa 9–13 Uhr) Verleiht im Sommer Mountainbikes; zum Service gehören ausführliche Routenbeschreibungen.

Feste & Events

Semana de Esquel    FEST

Im Februar feiert die 1906 gegründete Stadt feierlich und mit großem Spektakel eine Woche lang ihren Geburtstag.

Fiesta Nacional de Esquí    SKIFESTIVAL

Das nationale Skifestival findet Mitte September in La Hoya statt.

Schlafen

Esquel verfügt über zahlreiche Unterkünfte. In der Touristeninformation, die bei der Hotelsuche behilflich ist, liegt eine Adressliste aus, die auch Hütten und Apartments für Skiurlauber umfasst.

Sol Azul    HOSTEL $

(455193; www.hostelsolazul.com.ar; Rivadavia 2869; B 60 Arg$; ) Die einladende Berglodge toppt ihr schönes Aussehen noch mit einer Sauna und einer voll eingerichteten Küche, die von Selbstversorgern genutzt werden kann. Über dem Profi-Kochfeld reihen sich in einem langen Regal große Gläser mit Gewürzen. Die Schlafräume mit kleinen, aber supersauberen Bädern befinden sich in einem separaten Gebäude hinter der Lodge. Zum Zeitpunkt der Recherche erfuhr das neu eröffnete Hostel viel Zuspruch, allerdings war da gerade Snowboardsaison. Das Sol Azul liegt am nördlichen Stadtrand und ist vom Stadtzentrum aus im Rahmen einer erschwinglichen Taxifahrt erreichbar.

LA TROCHITA: DER ALTE PATAGONIENEXPRESS

Im heutigen Jet-Zeitalter wirkt Ferrocarril Rocas La Trochita (in Esquel 02945-451403; www.patagoniaexpress.com/el_trochita.htm, auf Spanisch) wie ein Anachronismus. Argentiniens berühmte Schmalspurdampfbahn erreicht auf ihrer kurvenreichen Fahrt zwischen Esquel und El Maitén gerade mal eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 30 km/h. Trotz der prekären Finanznöte seiner Betreiber hat La Trochita selbst die ernsthaftesten Stilllegungsversuche überlebt. Derzeit halten die Subventionen der Stadt Esquel und der Provinzregierung den Zug unter Dampf. La Trochita – von Paul Theroux ironisch Der alte Patagonienexpress genannt – ist eine Touristenattraktion mit Kultfaktor.

Wie bei vielen staatlichen Projekten zog sich auch die Fertigstellung der Eisenbahnlinie endlos in die Länge. 1906 genehmigte die Bundesregierung den Ausbau der südlichen Strecke der Roca-Linie, die zwischen Puerto San Antonio am Atlantik und dem Lago Nahuel Huapi verlaufen sollte. 1922 begann die Ferrocarriles del Estado mit der Arbeit an dem Schmalspurabschnitt. Bis 1939 reichten die Schienen noch nicht einmal bis Ñorquinco, das auf halber Strecke lag. 1941 schafften es die Schienenleger bis zu den Werkstätten bei El Maitén, um dann 1945 endlich die Endstation der Bahnlinie in Esquel zu erreichen.

Nach ihrer Inbetriebnahme musste die Schmalspurbahn einige der merkwürdigsten Unglücksfälle der Eisenbahngeschichte ertragen. Innerhalb eines Jahrzehnts, zwischen den späten 1950er- und Anfang der 1960er-Jahren, hoben Windböen den Zug dreimal aus den Gleisen. Eis führte zu weiteren Zugentgleisungen. 1979 sprang der Zug durch den Zusammenstoß mit einer Kuh bei Km 243 südlich von El Maitén aus den Gleisen – der Lokführer hieß ausgerechnet Señor Bovino (Herr Rind).

Vermutlich ist La Trochita die dienstälteste Dampfzugbahnlinie der Welt. Bis 1993 war La Trochita auf der 402 km langen Strecke zwischen Esquel und Ingeniero Jacobacci ohne Unterbrechung unterwegs. Anschließend verkehrte die Bahn mehr oder weniger regelmäßig bzw. nur auf Teilstrecken. Im März 2012 verursachte ein Unwetter an mehreren Stellen schwere Gleisschäden und legte damit lange Streckenabschnitte lahm. Ob die aufwendigen Reparaturen ausgeführt werden und ob La Trochita jemals wieder über die gesamte Strecke dampft, ist mehr als ungewiss. An der Strecke liegen ein halbes Dutzend Bahnhöfe und neun apeaderos (Haltestellen, an denen der Zug nur kurz hält). Die 4000 l fassenden Wassertanks der belgischen Baldwin- und deutschen Henschel-Loks wurden an strategisch günstig platzierten parajes (Pumpen) alle 40 bis 45 km aufgefüllt. Die meisten mit Holzöfen beheizbaren Personenwaggons stammen wie die Güterwagen von 1922.

Im Sommer fährt der Tren Turístico (Ticket 180 Arg$;2-mal wöchentl. 10 Uhr, Jan.–Feb. erfolgen zusätzliche Fahrten) vom Roca-Bahnhof in Esquel zum 20 km weiter östlich gelegenen Bahnhof von Nahuel Pan, der ersten Station der La-Trochita-Strecke. In Nahuel Pan haben die Reisenden Gelegenheit, Fotos zu machen und einen kleinen Kunsthandwerkermarkt zu besuchen. Einfach köstlich schmecken die dampfend heißen tortas fritas (Teigfladen), die von einheimischen Frauen direkt auf dem Markt frisch gebacken werden. Die einfache Fahrt dauert 45 Minuten, und der Zug ist häufig rappelvoll. Wer sich zwischen den anderen Touristen allzu beengt fühlt, kann sich in den Kaffeewagen zurückziehen und dort während der Fahrt eine heiße Schokolade genießen.

Hostería Canela B&B    B&B $$$

(453890; www.canelaesquel.com; Ecke Los Notros & Los Radales, Villa Ayelén; DZ/3BZ 570/705 Arg$, 4-Pers.-Apt. 941 Arg$; ) Das gepflegte B&B liegt 2 km außerhalb der Stadt in einem Kiefernwald. Mit seinem eleganten, behaglichen Ambiente eignet es sich für etwas „gesetztere“ Gäste besonders gut. Veronica und Jorge, die beiden Besitzer, sprechen Englisch. Auf Wunsch wird der Tee im Zimmer serviert. Die bequemen Betten sind mit blütenweißer Leinenbettwäsche bezogen.

Hostería La Chacra    B&B $$

(452802; www.lachacrapatagonia.com; RN 259, Km 5; DZ 300 Arg$; ) Wer einen Schuss Lokalkolorit mag, dürfte sich in dieser ländlichen Pension aus den 1970er-Jahren wohlfühlen. In den geräumigen Zimmern liegen Daunendecken auf den Betten. Erfreulich ist auch das üppige Frühstück. La Chacra lässt sich per Taxi oder mit dem stündlich Richtung Trevelin verkehrenden Bus erreichen.

Planeta Hostel    HOSTEL $

(456846; www.planetahostel.com; Av. Alvear 2833; B/DZ 80/200 Arg$; ) Das Hostel in einem alten, recht verwegen angestrichenen Haus im Stadtzentrum bietet einen freundlichen Service, aber ziemlich enge Zimmer. Mit Daunendecken, einer blitzsauberen Gemeinschaftsküche und einem Flachbildfernseher im Aufenthaltsbereich hebt es sich vom Durchschnitt ab.

Altos del Faldeo    APARTMENTS $$

(453108; www.altosdelfaldeo.com.ar, auf Spanisch; Desalojo del 37; DZ/ 4-Pers.-Apt. 300/400 Arg$; ) Angenehme Details wie Whirlpools, täglicher Reinigungsservice, gutes Frühstück und Grillplatz ergänzen den Komfort der ruhigen zum Innenhof hin gerichteten Apartments.

Hostería Angelina    PENSION $$

(452763; www.hosteriaangelina.com.ar; Av. Alvear 758; EZ/DZ 300/350 Arg$; ) Gastfreundlich, pieksauber, professioneller Service, gutes Frühstücksbüfett: Das Angelina erfüllt internationale Standards. Im Innenhof plätschert idyllisch ein Springbrunnen.

Plaza Esquel Hostería & Spa    HOTEL $$

(457002; www.patagoniaandesgroup.com.ar; Av. Ameghino 713; EZ/DZ/Apt. 275/340/440 Arg$; ) Als eines der neueren Hotels in Esquel bietet die reizvolle hostería an der Plaza modern ausgestattete Zimmer.

Hostería Cumbres Blancas    PENSION $$$

(455100; www.cumbresblancas.com.ar, auf Spanisch; Av. Ameghino 1683; DZ 720 Arg$; ) Trotz seines glanzvollen, verschwenderischen Ambientes verliert das Cumbres Blancas nicht die Bodenhaftung. Sportler genießen es, für ein paar Tage einen Teich zum Fliegenfischen und ein Putting-Green exklusiv für sich zu haben. Die Zimmer sind mit schönen Farben und bügelfrischer Bettwäsche herausgeputzt.

Los Ñires de Esquel    HOTEL $

(452559; www.rinconesdelsur.com.ar; San Martín 820; EZ/DZ 170/220 Arg$; ) Das Hotel in günstiger Lage nahe der begrünten Plaza San Martín bietet einfache, altmodisch eingerichtete Zimmer mit Bad, Kabelfernsehen und frisch gestrichenen Wänden.

Essen

La Luna    BAR-RESTAURANT $$

(Av. Fontana 656; Pizza 45 Arg$; 12–16 & 19–1 Uhr) In dem schicken Bar-Restaurant mit Rock-’n’-Roll-Flair kommen eine köstliche Spinatpizza und riesige Portionen Steak mit Pommes auf den Tisch. Abends drängen sich die Gäste in den von Holz und Ziegelstein gerahmten Nischen und trinken patagonisches Bier.

Don Chiquino    ITALIENISCH $$

(Amhegino 1641; Hauptgerichte 50 Arg$; Mittag- & Abendessen) Klar, Pasta ist nun wirklich nichts Besonderes in Argentinien, aber hier führt der Besitzer Zaubertricks vor, während die Gäste auf das Essen warten. Im Lokal herrscht eine tolle, lockere, Atmosphäre und das Essen, z. B. die sorrentinos, schmeckt gut.

María Castaña    CAFé $

(Ecke 25 de Mayo & Rivadavia; Snacks 25 Arg$; 9 bis spätnachts) Ein Hit in diesem verspielt ausgestatteten Café sind die Waffeln mit dulce de leche. Aber auch das Frühstück, die Sandwiches und die Eisbecher schmecken lecker. Die bequemsten Plätze sind die Polstersessel im hinteren Bereich, wo man es sich bequem machen kann.

La Abuela    ARGENTINISCH $

(Rivadavia 1109; Hauptgerichte 40 Arg$; Mittagessen & Abendessen) Wer etwas für familiäre Atmosphäre und Spitzendecken auf den Tischen übrighat, zwängt sich in diese kleine Kneipe. Hier können die Gäste Gnocchi und Klassiker der Hausmannskost wie puchero (Eintopf aus Gemüse und Fleisch) genießen. Der passable Hauswein, der gut zu den servierten Gerichten passt, wird an die Gäste in Karaffen ausgeschenkt.

Killarney’s Irish Resto Pub    PUB $

(457041; Ecke Sarmiento & Av. Alvear; Hauptgerichte 28–40 Arg$; 12 Uhr bis spätnachts) Auch wenn hier die Atmosphäre eines irischen Pubs herrscht, handelt es sich keineswegs um eine gewöhnliche Pinte. In Killarney’s Pub werden neben Guinness auch leckere Mittagsmenüs und eine ganze Reihe herzhafter Suppen, Salate und Sandwiches serviert.

Ausgehen & Unterhaltung

Hotel Argentino    BAR

(25 de Mayo 862; 16–5 Uhr) Die anspruchslose Bar im Stil eines Wildwestsaloons eignet sich viel besser zum Trinken als das Hotel zum Übernachten. Auf einen Sprung vorbeizuschauen, lohnt sich also – nicht nur wegen des freundlichen Besitzers. Bemerkenswert in dem 1916 gebauten Haus sind auch die zahlreichen Relikte aus alten Zeiten und die Skulpturen. Außerdem geht es am Wochenende in der Bar hoch her.

Dirección Municipal de Cultura     KULTURZENTRUM

(451929; Belgrano 330) Fördert traditionelle Musik, Film- und Theateraufführungen sowie Tanzveranstaltungen.

Praktische Informationen

ACA (Automóvil Club Argentino; 452382; Ecke 25 de Mayo & Av. Ameghino) Befindet sich in der YPF-Tankstelle; verkauft Angelscheine.

Banco de la Nación (Ecke Av. Alvear & General Roca) Geldautomat und Umtausch von Reiseschecks.

Banco del Chubut (Av. Alvear 1147) Geldautomat.

Hospital Regional (450009; 25 de Mayo 150)

Post (Ecke Av. Fontana & Av. Alvear)

Touristeninformation (451927; www.esquel.gov.ar; Ecke Av. Alvear & Sarmiento; 7–23 Uhr) Gut organisiert, hilfsbereit, mehrsprachiges Personal. Bietet eine beeindruckend große Auswahl an detaillierten Karten und informativen Broschüren.

An- & Weiterreise

Auto

Die Preise für Mietwagen beginnen bei 200 Arg$ pro Tag (inkl., 100 Freikilometer und Versicherung). Eine gute Auswahl an Fahrzeugen bietet z. B. Patagonia Travel Rent A Car (455811, 02945-15-692174; patagoniatravel@infovia.com.ar; Av. Alvear 1041).

Bus

Esquels Busbahnhof (Ecke Av. Alvear & Brun) mit Rundum-Service liegt in der Nähe des Stadtzentrums.

Die Busse von Transportes Jacobsen (453528) fahren montags und freitags um 8 und 18 Uhr nach Futaleufú in Chile (26 Arg$, 1½ Std.). Die stündlich verkehrenden Busse nach Trevelin (5 Arg$, 30 Min.) halten auf dem Weg stadtauswärts an der Ecke Avenida Alvear und 25 de Mayo.

In Sommer fahren die Busse von Transportes Esquel (453529) durch den Parque Nacional Los Alerces (20 Arg$, 1¼ Std.) zum Lago Futalaufquen. Abfahrt ist täglich um 8 Uhr (im Januar zusätzlich um 14 und 18 Uhr). Der 8-Uhr-Bus fährt weiter zum Lago Puelo (50 Arg$, 6 Std.) und hält unterwegs um 10.30 Uhr am Lago Verde (30 Arg$) und um 12 Uhr in Cholila. Mit einem Pauschalticket kann man die Fahrt auf der Strecke zwischen Esquel und dem Lago Puelo beliebig oft unterbrechen (sowohl hin als auch zurück). Außerhalb der Saison fahren die Busse seltener.

Flugzeug

Esquels Flughafen liegt 20 km östlich der Stadt abseits der RN 40. Das Taxi vom bzw. zum Flughafen kostet um die 35 Arg$. Wenn der Flughafen in Bariloche den Flugbetrieb einstellen muss, weil Vulkanasche aus Chile herüberdriftet, werden manche Flüge nach Esquel umgeleitet bzw. die Passagiere auf dem Landweg dorthin transportiert.

Aerolíneas Argentinas (453614; Av. Fontana 406) fliegt mehrmals in der Woche nach Buenos Aires (1646 Arg$).

Zug

La Trochita fährt vom kleinen Roca-Bahnhof (www.patagoniaexpress.com/el_trochita.htm, auf Spanisch; Ecke Roggero & Urquiza; Mo–Sa 8–14 Uhr) ab. Als Attraktion für die Touristen zuckelt der Zug im Sommer regelmäßig nach Nahuel Pan (s. Kasten Klicken Sie hier). Echtes Patagonienexpress-Feeling fast wie in alten Zeiten vermittelt eine Fahrt auf dem Strecken-abschnitt zwischen El Maitén und Desvio Thomae. Leider findet die begehrte Tour nur sehr selten statt. Über die aktuellen Termine informieren die Website und die Touristeninforma-tion in Esquel.

BUSSE AB ESQUEL

Tägliche Busverbindungen bestehen zu folgenden Zielorten:

REISEZIEL FAHR-PREIS (ARG$) FAHRT-DAUER (STD.)
Bariloche 62–88
Buenos Aires 690 25
Comodoro Rivadavia 180 8
El Bolsón 32–52
Neuquén 245 10
Puerto Madryn 205–258 7–9
Río Gallegos 430 18
Trelew 185–245 8–9

Trevelin

02945 / 10 000 Ew./ Höhe 735 m

Der Name des historischen Städtchens Trevelin (zweite Silbe lang und betont) setzt sich aus den walisischen Wörtern für Stadt (tre) und Mühle (velin) zusammen. Es ist die einzige Ortschaft, die im Hinterland der Provinz Chubut einen ausgeprägten walisischen Charakter aufweist. Wer dem Getümmel von Esquel (nicht vergessen, hier ist alles relativ) ausweichen will, sucht sich in dieser ruhigen, idyllischen Postkartenschönheit eine Unterkunft und bleibt hier einpaar Nächte. Zumindest lohnt sich ein Tagesausflug, um ein Tässchen Tee zu trinken und die Umgebung zu erkunden – die nur darauf wartet, entdeckt zu werden.

Trevelin liegt 22 km südlich von Esquel, der Weg dorthin führt über die asphaltierte RN 259. Wie die Speichen eines Rades gehen von der zentralen Plaza Coronel Fontana acht Straßen ab. Dazu gehört auch die Avenida San Martín, die Hauptdurchgangsstraße und zugleich die südliche Verlängerung der RN 259. Nach einem Schwenk in westliche Richtung führt die RN 259 zur 50 km entfernten chilenischen Grenze. Nach weiteren 12 km ist Futaleufú erreicht.

ABSTECHER

AUF BUTCH CASSIDYS SPUREN IN CHOLILA

Mit der Absicht, nunmehr ein rechtschaffenes Leben zu führen, ließen sich Butch Cassidy, Sundance Kid und Etta Place in der Nähe von Cholila nieder. Diese bäuerliche Gemeinde liegt vor dem nordöstlichen Eingang des Parque Nacional Los Alerces. Die Idylle der drei währte jedoch nur wenige Jahre.

In seinem Reisebuchklassiker In Patagonien hat der britische Schriftsteller Bruce Chatwin die Geschichte dieser drei Banditen erzählt. Deren teilweise restauriertes Blockhaus steht noch nahe der RP 71 bei Km 21, 8 km nördlich von Cholila. Von dem engagierten, hilfsbereiten Personal in Cholilas Casa de Informes (02945-498040/131; www.turismocholila.gov.ar; Kreuzung RP 71 mit RP 15; nur im Sommer) erhalten Besucher nicht nur nützliche regionale Karten, sondern auch eine Wegbeschreibung zum „Gaunerhaus“.

Wer in dem verschlafenen patagonischen Nest übernachten möchte, findet im Piuke Mapu Hostel (02945-15-685608; www.piukemapu.com; Av. Soberanía Argentina 200; B 35 Arg$) eine gastfreundliche Unterkunft. Das Hostel liegt drei Blocks von der Plaza entfernt. Seine jungen Besitzer, Laura und Dario, betreiben auch einen ökologischen Lehrgarten sowie eine Berghütte. Außerdem organisieren sie geführte Trekking- und Bergtouren in die Umgebung.

Sehenswertes

Museo Regional Molino Viejo    MUSEUM

(02945-480189; Ecke 25 de Mayo & Molino Viejo; Eintritt 5 Arg$) Das Museum beherbergt die restauriertenWer sich dafür interessiert findet das Museum ein paar Blocks östlich der zentralen Plaza am Ende der 25 de Mayo. Zum Zeitpunkt der Recherche war es allerdings wegen Renovierung geschlossen.

Feste & Events

Mercado de Artisanos    KUNSTHANDWERKSMARKT

Im Sommer füllen die Marktstände an jedem Sonntag die Plaza Coronel Fontana. Während des restlichen Jahres findet der Markt nur an jedem zweiten Sonntag statt.

Aniversario de Trevelin    FEST

Am 19. März jeden Jahres feiert die Stadt ihren Gründungstag.

Eisteddfod    FEST

Ende Oktober treten beim größten walisischen Fest des Jahres, dem mehrsprachigen Eisteddfod, Barden des Gesang und der Literatur in den Wettstreit.

Schlafen

Casaverde Hostel    HOSTEL $

(480091; www.casaverdehostel.com.ar; Los Alerces s/n; B/DZ/3BZ/4 BZ 70/230/280/320 Arg$, 2-/4-/6-Pers.-Hütte 350/460/550 Arg$; ) In dem behaglichen Hostel, das oberhalb der Stadt liegt, geht es gesellig und gastfreundlich zu. Die Gäste relaxen hier in geräumigen Zimmern und sonnigen Gemeinschaftsbereichen. Ein guter Start in den Tag ist das Frühstück (20 Arg$) mit Bohnenkaffee in unbegrenzter Menge, selbst gebackenem Brot und hausgemachter Marmelade. Auch Tickets für Fahrten mit La Trochita (s. Klicken Sie hier) und für Touren durch den Parque Nacional Los Alerces werden hier verkauft. Außerdem gibt es einen Fahrradverleih (Std. 15 Arg$). Von der zentralen Plaza führt die Avenida Fontana in zehn Gehminuten zum Hostel Casaverde.

Hostería Casa de Piedra    LODGE $$

(480357; www.casadepiedratrevelin.com; Brown 244; DZ/3BZ 250/290 Arg$, 5-Pers.-Apt. 350 Arg$, 6-Pers.-Hütte 390 Arg$; ) Eine Oase für Angler bildet diese elegante, aus Stein gebaute Lodge mit riesigem offenen Kamin und rustikalem Touch. Joghurt, hausgebackenes Brot, Gebäck und Obst sind feste Bestandteile des Frühstückbüfetts.

Cabañas Wilson    HüTTEN $$

(480803; www.wilsonpatagonia.com.ar; Kreuzung RP 259 mit der RP 71; 4-/6-Pers.-Hütte 450/480 Arg$; ) Die Hütten aus Holz und Ziegelsteinen liegen in einer angenehm ruhigen Gegend am Stadtrand. Zu den Vorzügen der Unterkunft zählen der tägliche Reinigungsservice, die zusätzlichen Decken und ein Grillplatz. Wer will, erhält ein üppiges Frühstück (25 Arg$).

Cabañas Oregon    HüTTEN $$

(480408; www.oregontrevelin.com.ar, auf Spanisch; Ecke Av. San Martín & J. M. Thomas; 4-Pers.-Hütte 350 Arg$; ) Die hübschen Blockhütten mit Küche, Fernseher und handgefertigten Holzmöbeln liegen verstreut in einem Garten voller Apfelbäume im Süden der Stadt. Auf dem kinderfreundlichen Gelände steht auch eine Schaukel. Im Grillrestaurant (Di geschl.) vor Ort kommen angeblich die besten Fleischgerichte der Stadt auf den Tisch. Auf jeden Fall lässt der Service nichts zu wünschen übrig.

Circulo Policial    CAMPINGPLATZ $

(480947; Costanera Río Percy & Holdich; Zeltplatz pro Perp. 25 Arg$; im Winter geschl.) Der schöne Campingplatz bietet Rasen und schattige Zeltplätze, wo man gut sein Quartier aufschlagen kann. Der Weg dorthin: auf Höhe der Avenida San Martín 600 in westlicher Richtung in die Coronel Holdich einbiegen und nach zwei Blocks links in die Schotterstraße einschwenken.

Essen

So wie die Besucher von Trelew in Scharen nach Gaiman strömen, machen sich Esquels Gäste auf den Weg, um in Trevelin walisischen Tee zu trinken. In der Regel sind die Teestuben zur klassischen Teatime von 15 bis 20 Uhr geöffnet. Die meist riesigen Teeportionen reichen jedoch locker für zwei. Wer sie sich mit seiner Begleitung teilen möchte, sollte auch vorher die Bedienung fragen, ob das möglich ist.

Nain Maggie    TEESTUBE $$$

(480232; www.casadetenainmaggie.com; Perito Moreno 179; Teegedeck 70 Arg$; 10–12.30 & 15–20.30 Uhr) Trevelins älteste Teestube befindet sich zwar in einem modernen Gebäude, aber Tradition wird hier ganz großgeschrieben. Neben dem Tee in wohl nie leer werdenden Kannen locken auch Cremetorten, torta negra und Scones.

La Mutisia    TEESTUBE $$

(480165; Av. San Martín 170; Teegedeck 55 Arg$) Das ist die zweite Teestube vor Ort, in der den Gästen ausschließlich Hausgemachtes zum Tee serviert wird.

Praktische Informationen

Banco del Chubut (Ecke Av. San Martín & Brown) Liegt gleich südlich der Plaza; mit Geldautomat.

Gales al Sur (480427; www.galesalsur.com.ar; Patagonia 186) Die aus Esquel kommenden Busse halten vor diesem Reisebüro, das auch Ausflüge arrangiert.

Post (Av. San Martín) Liegt gleich südlich der Plaza.

Touristeninformation (480120; http://www.trevelin.gob.ar, auf Spanisch; Plaza Fontana; 8–21 Uhr) Hilfsbereit, bietet einen kostenlosen Stadtplan. Das Personal spricht Englisch.

An- & Weiterreise

Der Busbahnhof (Ecke Roca & RN 40) liegt neben der zentralen Plaza. Die meisten Busunternehmen haben ihren Sitz in Esquel. Busse von Gales del Sur (480427; RN 259) fahren stündlich nach Esquel (5 Arg$, 30 Min.). Montags und freitags, im Sommer auch mittwochs, startet um 8.30 und 18 Uhr ein Bus, der über die chilenische Grenze nach Futaleufú (26 Arg$, 1 Std.) fährt.

Parque Nacional Los Alerces

02945

In diesem Naturpark spiegelt das Ensemble aus schnell fließenden Bächen, sattgrünen Wäldern und spiegelnden Seen die unverfälschten Anden wider. Die Hauptattraktion bildet jedoch die Alerce (Fitzroya cupressoides), die Patagonische Zeder oder Zypresse, die zu den langlebigsten Spezies der Welt zählt. Manche Exemplare sind mehr als 4000 Jahre alt. In den bekannten Parks weiter nördlich und südlich, die in der Besuchergunst höherliegen bekommen die Wanderer diese Kostbarkeit der Natur nicht zu sehen – Grund genug, den Besuch des Parque Nacional Los Alerces ganz besonders zu genießen.

Die Alerce, die in Aussehen und Wuchs dem in Kalifornien wachsenden Riesenmammutbaum ähnelt, gedeiht in den gemäßigten Wäldern Westpatagoniens. Innerhalb von 20 Jahren wächst sie um lediglich 1 cm. Einige dieser wunderschönen Bäume können einen Durchmesser von 4 m und eine Höhe von 60 m erreichen. Wegen ihres wertvollen Holzes erging es der Alerce wie dem Riesenmammutbaum: Die Bestände wurden Opfer der Überholzung. Heute schützt jedoch der Nationalpark auf einer Fläche von 2630 km2 die größten Alerce-Wälder, die noch erhalten sind.

Da die Anden hier nicht besonders steil ansteigen, sondern eher flach sind, bringen die Weststürme jährlich fast 3000 mm Niederschlag mit sich. Der östliche Teil des Parks ist allerdings trockener. Die Durchschnittstemperatur liegt im Winter bei 2 °C (kann aber erheblich tiefer sinken) und im Sommer bei 24 °C, wobei die Temperatur nach Sonnenuntergang absinkt und die Nächte in der Regel ziemlich kühl sind.

Im urwüchsigen Hinterland des Nationalparks leben zahlreiche Wildtiere, darunter der scheue Südliche Huemul (Südandenkirsch), den kaum jemand zu Gesicht bekommt. Der Parque Nacional Los Alerces hat in erster Linie die Aufgabe, den Reichtum einer Pflanzenwelt zu bewahren, die den dichten Valdivian-Wald (gemäßigter Regenwald) prägt.

Detailansicht der Karte folgt

Aktivitäten

Die zahlreichen Reisebüros in Esquel bieten für die Besucher, die sich sportlich betätigen wollen, eine große Auswahl an verschiedenen Touren zum Wandern, Mountainbiken, Segeln, Kanufahren, Angeln, Schnorcheln oder Reiten an.

Segeln

Der Circuito Lacustre ist seit eh und je die beliebteste Tour im Parque Nacional Los Alerces. Dazu gehört auch ein Segeltörn von Puerto Limonao zum Lago Futalaufquen und durch den engen Kanal des Río Arrayanes bis zum Lago Verde.

Wegen des niedrigen Wasserstands muss die kurze Strecke zwischen Puerto Mermoud (am nördlichen Ende des Lago Futalaufquen) und Puerto Chucao (am Lago Menéndez) zu Fuß zurückgelegt werden. Barkassen bringen die Tourteilnehmer zum zweiten Abschnitt der Route (1½ Std.), dem nördlich gelegenen Naturpfad El Alerzal, der den leichtesten Zugang zu den Alerce-Beständen des Parks bietet. Eine (empfehlenswerte) Alternative, um nach Puerto Chucao zu gelangen, ist der landschaftlich wunderschöne, 1,5 km lange Weg, der über die Brücke des Río Arrayanes führt.

Die Barkasse legt für eine gute Stunde am Ausgangspunkt von El Alerzal an – Zeit genug für die Teilnehmer der Tour, um gemächlich den Rundweg zu erwandern. Der Weg führt am Lago Cisne und einem schönen Wasserfall vorbei und endet bei El Abuelo („der Großvater“), einer 57 m hohen, 2600 Jahre alten Alerce.

Ab Puerto Limonao kostet die Exkursion 140 Arg$, ab Puerto Chucao 110 Arg$. Die Abfahrt in Limonao ist vormittags, die Weiterfahrt startet mittags in Chucao. Um etwa 17 Uhr sind die Teilnehmer wieder in Chucao, um 19 Uhr in Limonao. Wer sich einen Sitzplatz sichern will, kauft die Tickets am besten schon in Esquel.

Wandern

Wanderer müssen sich vor dem Start in einer der Rangerstationen anmelden, bevor sie losmarschieren können.

In der Nähe des Lago Futalaufquen verlaufen mehrere markierte Wege, die sich für Tageswanderungen eignen. Von Puerto Limonao führt eine 25 km lange Wanderroute am Südufer des Lago Futalaufquen entlang bis zur Hostería Lago Krüger (Klicken Sie hier). Je nach Kondition lässt sich die Tour in einem strammen Tag schaffen oder auf dem Campingplatz an der Playa Blanca unterbrechen. Bootsfahrten von Puerto Limonao zum Lago Krüger kosten 110 Arg$ pro Person.

Tipp: Ausführliche Beschreibungen längerer Trekkingtouren finden sich in dem englischsprachigen Lonely-Planet-Reiseführer Trekking in the Patagonian Andes.

Schlafen & Essen

Auf dem Weg zum Nationalpark weisen Schilder auf den Verkauf von Nahrungsmitteln hin, die sich gut für Picknicks eignen, z. B. hausgebackenes Brot, köstliche Käsespezialitäten der Provinz Chubut, frisches Obst und walisische Süßigkeiten. In Villa Futalaufquen gibt es einige einfache Lebensmittelläden und ein Restaurant, das aber nur im Sommer geöffnet hat. Am besten ist es jedoch, den Proviant selbst mitzubringen.

Der Nationalpark Los Alerces verfügt über mehrere gut ausgestattete Campingplätze. Duschen gehören hier zum Standard. Lebensmittelläden und Restaurants befinden sich entweder direkt auf dem Platz oder in geringer Entfernung. Im näheren Umkreis dieser kostenpflichtigen Campingplätze liegen meistens auch minimal ausgestattete Plätze sowie kostenlose Plätze ohne irgendeine Ausstattung.

Für Gruppen sind cabañas eine kostengünstige Alternative.

Hostería Futalaufquen    PENSION $$$

(470008; www.hosteriafutalaufquen.com; DZ mit Halbpension 1100 Arg$, 4-/5-Pers.-Apt. 980/1080 Arg$) Der exklusive, elegante Landgasthof liegt am ruhigeren Westufer des Sees rund 4,5 km nördlich von Villa Futalaufquen. Das Gebäude steht am Ende der Zufahrtsstraße. Seine Gäste haben die Wahl zwischen gut ausgestatteten Doppelzimmern und Blockhütten ohne Küche. Die vielfältigen Aktivitäten reichen vom Kajakfahren bis zum Abseilen an Felswänden. Nach einem erlebnisreichen Tag kann man sich zum Relaxen mit dem Dessert an einen offenen Kamin zurückziehen. Reservierungen lassen sich in Esquel in der Avenida Sarmiento 635 vornehmen.

Lago Verde Wilderness Resort    HüTTEN $$$

(in Buenos Aires 011-4816-5348; www.hosteriaselaura.com; 2-/4-Pers.-Hütte mit Vollpension 2047/3249 Arg$; Nov.–April) Rustikal und doch zugleich feudal sind die Natursteinhütten mit großen, bequemen Betten und einer in Erdfarben gehaltenen Einrichtung. Große Fenster gewähren freien Ausblick in den umgebenden Wald. Angler unter den Gästen können ein motorisiertes Schlauchboot mieten und jeden Winkel des Sees nach Beute abgrasen. Das Gourmet-Restaurant und die Teestube stehen auch Nicht-Gästen offen. Das Resort liegt 35 km nördlich von Villa Futalaufquen.

Cabañas Tejas Negras    HüTTEN $$$

(471012, 471046, 02945-1541-7248; tejasne gras@infovia.com.ar; 4-/5-Pers.-Hütte 550/750 Arg$; ganzjährig) Seit 40 Jahren beherbergen Nilda und Hector Gäste in einer Handvoll Spitzdachhütten, die von einem sorgfältig gepflegten Rasen Marke Golfplatz umgeben sind. Doch weder Golf- noch Fußballmatches stören hier die himmlische Ruhe. Apropos Ruhe: Wer mit Kindern reist, sollte wissen, dass hier nur wohlerzogene Kids als Gäste erwünscht sind.

Camping & Hostería Lago Krüger     CAMPINGPLATZ $$$

(02945-15-4424-7964; www.lagokrugger.com.ar; Zeltplatz pro Perp. 60 Arg$, refugio mit Vollpension pro Perp. 550 Arg$) Von Bergen umgeben und ziemlich abgeschieden liegt das idyllische Resort am Ufer des Lago Krüger. Erreichen lässt sich die Unterkunft nur über einen 25 km langen Wanderweg, der an der Hostería Futalaufquen (s. Klicken Sie hier) beginnt, oder mit dem Boot (140 Arg$), das in Puerto Limonao abfährt.

Traiguen    HüTTEN $$

(02945-15-68-3606; 6-Pers.-Hütte 350 Arg$; ganzjährig) Nur geländegängige Fahrzeuge schaffen die unbefestigte Schotterpiste, die zu den wenigen geräumigen Hütten führt. Doch der wunderschöne Ausblick auf den See und der Schnäppchenpreis, für den die Hütten vermietet werden, machen jede Mühe wett. Gastgeber sind die sympathische Graciela und ihr riesiger Kater – beide sind muy sympático.

Hostería Quime Quipan    PENSION $$

(471021; www.cpatagonia.com/quimequipan; DZ mit Frühstück 350–380 Arg$ Nov.–April) In einer atemberaubenden Umgebung bietet das altmodische Gästehaus freundliche, aber veraltete Zimmer. Bei den teureren Zimmern macht der Seeblick alles wett. In dem gemütlichen, sonnendurchfluteten Restaurant (Hauptgerichte 80 Arg$) sind auch Nicht-Gäste willkommen. Bei Anglern ist es als letzter „Boxenstopp“ vor dem Heimweg sehr beliebt.

Camping Río Arrayanes     CAMPINGPLATZ $

(454381; Erw./Kind 30/15 Arg$) Der neue Campingplatz mit Duschen, Bädern und Grillplätzen liegt in einer der malerischsten Landschaften des Nationalsparks.

Camping Lago Rivadavia     CAMPINGPLATZ $

(454381; Erw./Kind 30/15 Arg$) Geschützt von schattenspendenden Bäumen, erstreckt sich der idyllische Campingplatz am südlichen Ende des Lago Rivadavia. Vorhanden sind u. a. Picknicktische, Stromanschluss und ein Bootssteg. Der Platz liegt 42 km nördlich von Villa Futalaufquen.

Camping Lago Verde     CAMPINGPLATZ $

(454421; Zeltplatz pro Perp. 45 Arg$, 4-Pers.-Hütte 450 Arg$) Rund 35 km nordwestlich von Villa Futalaufquen säumt der komfortable Campingplatz das Ostufer seines Namengebers. De-luxe-Ausstattung weisen auch die Hütten auf. Außer diesem Campingplatz liegt am stillen See nur noch eine weitere Unterkunft: das nahe gelegene Lago Verde Wilderness Resort.

Complejo Turístico Bahía Rosales     CAMPINGPLATZ $$

(471044; Zeltplatz pro Perp. 30 Arg$, 4-Pers.-refugio 280 Arg$) Neben ebenen Zeltplätzen am Wasser und verschiedenen refugios bietet das weitläufige Resort zahlreiche Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten. Am Nordufer des Lago Futalaufquen führt ein 1,5 km langer Schotterweg von der Hauptstraße zum Resort.

Autocamping Los Maitenes     CAMPINGPLATZ $

(471006; pro Perp. 30 Arg$) Nur 200 m von der Intendencia (Verwaltung) entfernt, schmiegt sich der grasbewachsene Campingplatz zwischen Hauptstraße und See. Der Platz besticht mit einem wunderschönen Blick auf den See. Neben Schatten bietet er auch so nützliche Dinge wie Stromanschluss und Feuerstellen.

Praktische Informationen

Während der Hochsaison (Weihnachten bis Karwoche) zahlen Ausländer für den Besuch des Parks 50 Arg$ Eintritt. Die Intendencia (Parkverwaltung; 471015/20; Sommer 8–21 Uhr, restl. Jahr 9–16 Uhr) befindet sich in Villa Futalaufquen. Ranger geben dort Auskunft übers Wandern und Campen im Park und informieren über geführte Touren. Angelscheine sind hier ebenfalls erhältlich. Im Hauptsitz der Intendencia befindet sich zudem ein naturhistorisches Museum, das Museo y Centro del Interpretación. Das Besucherzentrum am nördlichen Ende des Parks hat nur von Dezember bis Februar geöffnet.

An- & Weiterreise

Ausführliche Informationen zur An- und Abreise zum/vom Park finden sich auf Klicken Sie hier.

Gobernador Costa

02945 / 2000 Ew.

Nach Gobernado Costa verirren sich kaum Touristen, dementsprechend werden sie bestaunt. Das verschlafene Nest liegt an der gähnend langweiligen Strecke zwischen Esquel und Río Mayo – an der Kreuzung der RN 40 mit der RP 20, die Richtung Sarmiento und Comodoro Rivadavia führt. 20 km westlich der Ortschaft führt die RP 19 zum Lago General Vintter und zu einigen kleineren, ebenfalls strahlend blauen Seen nahe der chilenischen Grenze. An den Seeufern darf gezeltet werden.

Touristisch orientierte Einrichtungen sind rar gesät, aber dafür ganz in Ordnung. Ein Geldautomat findet sich in der Banco Chubut (Ecke Sarmiento & San Martín). Der Camping Municipal (Ecke 2 de Abril & Los Suecos; pro Perp. 20 Arg$) liegt am Rand der Felder und verfügt über Stromanschluss und heißes Wasser. Das ziemlich neue, motelähnliche Hotel Roca (491126; Av. Roca s/n; DZ 190 Arg$) bietet saubere Zimmer mit Backsteinwänden sowie ein Restaurant. Falls das Roca ausgebucht ist, ist das Residencial El Jair (02945-15-547276; Ecke San Martín & Sarmiento; pro Perp. 90 Arg$) mit seinen einfachen Zimmern und Sonderpreisen für Familien eine gute Alternative.

Vom Busbahnhof (Av. Roca s/n) fährt von Sonntag bis Freitag ein Bus frühmorgens um 3.45 Uhr nach Esquel und weiter nach Bariloche. Zweimal täglich starten Busse nach Comodoro Rivadavia (110 Arg$, 8 Std.). Beide Routen sind asphaltiert.

Río Mayo

02903 / 3500 Ew., 800 000 Schafe

Die nationale Hauptstadt der Schafschur erweist sich überraschenderweise als langweiliges Kaff, das von zahlreichen Ölarbeitern und Gauchos bevölkert wird, die sich einen Spaß daraus machen, nichtsahnende turistas (Touristinnen) mit ihrem Wolfsgeheul zu erschrecken. Dieser öde Zwischenstopp liegt 200 km südlich von Gobernador Costa und 135 km nördlich von Perito Morenos.

Die Touristeninformation in der Casa de Cultura (420400; Ejército Argentino s/n; 9–12 & 15–18 Uhr) gibt u. a. Auskunft über Mountainbike-Routen in der Umgebung. In der Banco del Chubut (Ecke Yrigoyen & Argentina) befindet sich ein Geldautomat, der Bargeld ausspuckt.

Während des im Januar stattfindenden Festival Nacional de la Esquila, dem Highlight im örtlichen Festkalender, laufen Wettbewerbe um die qualitativ beste Merinowolle sowie im Scheren von Guanakos. Den Höhepunkt des Festes bildet die im Vorfeld stets heiß umkämpfte Krönung der nationalen Schafschur-Königin.

Die beiden nachfolgenden Unterkünfte bieten auch Mahlzeiten an. Ansonsten ist die YPF-Tankstelle eine gute Anlaufstelle für Sandwiches und einen Kaffee auf die Schnelle. Eine ziemlich abgefahrene Unterkunft für all jene, die ein paar Nächte in Río Mayo verbringen wollen, ist El Viejo Covadonga (420020; San Martín 573; B/EZ/DZ 60/120/180 Arg$) mit Zimmern in recht unterschiedlicher Qualität – immerhin sind alle mit soliden Daunendecken ausgestattet. Gut besucht von Einheimischen und Touristen ist die Bar mit orangefarbenem Vinyl-Ambiente. Außer dem Internetzugang hat das Hotel Akatá (420054; San Martín 640; DZ mit Frühstück 200 Arg$; ) wenig Erfreuliches aufzuweisen. Seine holzgetäfelten Zimmer sind dunkel und stickig.

Vom Busbahnhof (420174; Ecke Fontana & Irigoyen) fahren jeden Morgen Busse nach Comodoro Rivadavia (70 Arg$, 4½ Std.), Sarmiento und Coyhaique (Chile). Die Abfahrtszeiten, die sich ständig ändern, sind im Busbahnhof zu erfahren. Richtung Süden nach Perito Moreno geht es über eine unbefestigte Schotterstrecke der RN 40. Auf diesem holprigen Abschnitt sind die Shuttles für Rucksacktouristen die einzige regelmäßige Verkehrsverbindung – und das auch nur im Sommer zur Hauptsaison.

Perito Moreno

02963 / 4300 Ew.

Bloß nicht verwechseln! Hier geht es nicht um den gleichnamigen atemberaubenden Nationalpark oder den Gletscher in der Nähe von El Calafate. Innerhalb dieser Ortschaft besteht die einzige Touristenattraktion aus einem feuchtfröhlichen Kneipenbesuch am Samstagabend. Als Zwischenstopp auf dem Weg in die freundlichere Andenoase Los Antiguos eignet sich Perito Moreno jedoch recht gut. Für eine Ortschaft an der RN 40 können sich die touristisch orientierten Einrichtungen alle sehen lassen. Außerdem liegen Highlights wie die Cueva de las Manos und der Parque Nacional in der Nähe des Ortes. Allerdings sind die Hotels durch die Arbeiter der umliegenden Bergwerke häufig ausgebucht.

Ruhm erlangte die Kleinstadt 1898, als der Forscher und Geologe Perito Moreno die chilenische Definition der Landesgrenze auf listige Weise austrickste: Chile forderte divortum aquarum continental, was in der Praxis bedeutete: Alle Quellgebiete jener Flüsse, die in den Pazifik fließen, gehören zu Chile. Das betraf auch den durch die Stadt fließenden Río Fénix. Kurzerhand leitete Moreno diesen Fluss zum Río Deseado um – und der mündet beknntlich in den Atlantik. So blieb die Region samt Fluss bei Argentinien, und die Stadt erhielt den Namen des findigen Gelehrten.

Perito Moreno liegt 135 km südlich von Río Mayo und 128 km nördlich von Bajo Caracoles. Die Hauptstraße, die Avenida San Martín, führt nordwärts zur RP 43 und südwärts zur RN 40.

Geführte Touren

Der erfahrene Tourenveranstalter GuanaCondor Tours (432303; jarinauta@yahoo.com.ar; Perito Moreno 1087; Mo–Mi & Sa 10–12 & 16–20, So 17–20 Uhr) organisiert im Sommer Touren zur Cueva de las Manos (250 Arg$ pro Pers.). Allerdings führt der Weg in den Park und zur Höhle über die ehemalige Estancia Los Toldos, was mit einer anstrengenden Wanderung verbunden ist. Im Programm hat der Veranstalter auch ein Tour zum Monte Zeballos, einem hohen Tafelberg mit herrlichem Ausblick, sowie einen Ausflug zum Paso Tehuelche (mit einer Übernachtung unterwegs).

Hugo Campañoli (432336) ist ein ortsansässiger Tourführer, der Tagestouren zur Cueva de las Manos mit drei oder mehr Teilnehmern durchführt.

Schlafen & Essen

In der Avenida San Martín befinden sich mehrere gut sortierte panaderías (Bäckereien) und Supermärkte.

Posada el Caminante    GäSTHAUS $$

(432204; Rivadavia 937; DZ 280 Arg$) Als beste Unterkunft am Platz füllt sich Señora Ethiels Pension schnell. Die gastfreundliche Hausherrin vermietet vier geräumige Zimmer mit modernem Bad, bequemen Betten und Heizung. Das reichhaltige Frühstück kostet extra, lohnt sich aber, vor allem während der Obstsaison.

Hotel Americano    HOTEL $$

(432074; www.hotelamericanoweb.com.ar; San Martín 1327; EZ/DZ/3BZ 195/300/360 Arg$, Superior EZ/DZ/3BZ 350/410/475 Arg$; ) In dem gutgehenden Hotel gibt es ein recht gutes Grillrestaurant und ein Café, das auch abends geöffnet ist. Die Zimmer unterscheiden sich in der Qualität erheblich, manche haben kein Fenster, andere dagegen sind urgemütlich. Deshalb sollte man sich besser erst einmal mehrere Zimmer anschauen.

Hotel Belgrano    HOTEL $

(432019; www.hotelbelgrano.guiapatagonia.net; San Martín 1001; B/EZ/DZ 70/170/240 Arg$) Das große kastenförmige Hotel nimmt eine ganze Straßenecke ein. Seine geräumigen Zimmer mit Betonwänden und passablen Matratzen sind eher nüchtern und besitzen wenig Atmosphäre. Viele, die im Morgengrauen mit den Chaltén-Travel-Bussen ankommen, übernachten hier.

Camping Municipal    CAMPINGPLATZ $

(Laguna de los Cisnes, abseits der Av. Mariano Moreno; pro Zelt 20 Arg$, zusätzl. 10 Arg$ pro Pers., Fahrzeug 15–25 Arg$, 4-Pers.-cabaña pro Perp. 120 Arg$) Für Rucksacktouristen ist der Campingplatz mit rustikalen Hütten im Süden der Stadt das preisgünstigste Quartier. Heiße Duschen sind vorhanden. Pappeln spenden wohltuenden Schatten.

Salón Iturrioz    CAFé $

(Ecke Rivadavia & San Martín; Sandwiches 30 Arg$; 8–20 Uhr; ) Das hübsche Café in einem Eckhaus aus Backstein beherbergt vorübergehend Antiquitäten und Fotografien, die im zukünftigen Museo Regional Cueva de las Manos ausgestellt werden sollen. An dem Museumsgebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird seit geraumer Zeit gebaut. Wer auf seine heiße Schokolade wartet, kann sich zum Zeitvertreib reizvolle Gegenstände ansehen, darunter auch eine wunderschöne alte silberne Registrierkasse.

Praktische Informationen

Banco de Santa Cruz (Ecke San Martín & Rivadavia) Geldautomat und Umtausch von Reiseschecks.

Hospital Distrital (432040; Colón 1237)

Post (Ecke J. D. Perón & Belgrano)

Touristeninformation (432732; peritomoreno@santacruzpatagonia.gob.ar; San Martín; Mo–Fr 7–23.30, Sa & So 8–15 Uhr) Hilfsbereit; bietet eine überraschende Fülle an informativen Broschüren und Prospekten. Betreibt auch einen Schalter im Busbahnhof.

Zoyen (432207; zoyenturismo@yahoo.com.ar; Peron 1008) Gutes örtliches Reisebüro, das in der Hochsaison Touren zur Cueva de las Manos organisiert.

An- & Weiterreise

LADE (432055; San Martín 1065) bietet Flüge nach El Calafate, Río Gallegos, Río Grande und Ushuaia.

Der Busbahnhof liegt hinter dem YPF-Rundbau am nördlichen Ende der Stadt. Taxis (10 Arg$) sind das einzige Beförderungsmittel zwischen Busbahnhof und Stadtzentrum. Die Alternative ist ein 15-minütiger Fußmarsch. Mehrmals am Tag fahren Busse nach Los Antiguos (35 Arg$, 40 Min.). Auf den Fahrplan ist jedoch kein Verlass, da sich die Abfahrtszeiten nach den Bussen richten, die von der RN 40 kommen – und die haben häufig Verspätung. Um 15.30 Uhr star-ten mehrere Busse nach Comodoro Rivadavia (147 Arg$, 5 Std.), sie nehmen die Route über die RN3.

Mehrere Tourenveranstalter bieten neben ihrem Ausflugsprogramm auch einen Touristen-Shuttleservice für diverse Streckenabschnitte der RN 40 an. Die Busse von Chaltén Travel ( in El Calafate 2902-492212; www.chaltentravel.com) verkehren von November bis April. Die Abfahrt (wie auch die Ankunft) erfolgt stets vor dem Hotel Belgrano in Perito Moreno. Der Bus Richtung Norden nach Bariloche (11 Std.) startet an jedem geraden Tag um 20 Uhr. Der südwärts nach El Chaltén (11 Std.) fahrende Bus fährt an jedem ungeraden Tag um 8 Uhr ab.

Das Busunternehmen Taqsa (432675) bedient ebenfalls die ganze RN-40-Strecke zwischen El Calafate und Bariloche. Ab Ende Oktober bis zum Ende der Saison verkehren die Busse mehrmals in der Woche. Unterwegs halten sie in El Chaltén, Bajo Caracoles, Perito Moreno und Esquel. Weitere Informationen zu den Busverbindungen, die auf der Ruta 40 unterwegs sind, siehe Kasten Klicken Sie hier.

Los Antiguos

02963 / 2900 Ew.

Die ländliche Oase am windigen Ufer des Lago Buenos Aires beherbergt zahlreiche chacras (kleine, selbstständige Farmen), die vom Anbau von Kirschen, Erdbeeren, Äpfeln, Aprikosen und Pfirsichen leben. Vor der Ankunft der Europäer fanden ältere Tehuelche hier eine Zuflucht – sie nannten den Ort I-Keu-khon (Platz der Älteren). Viele Reisende fahren hierher, um die Grenze nach Chile zu überqueren, wobei sie schon auf der Strecke zwischen Perito Moreno und Los Antiguos spektakuläre Seeblicke erleben.

Der Ausbruch des Volcán Hudson überzog zwar 1991 Los Antiguos samt seiner Umgebung mit Asche, doch die Farmen erholten sich wieder. Im Sommer ist der Lago Buenos Aires, Südamerikas zweitgrößter See, warm genug, um darin zu schwimmen. Forellen- und Lachsangler zieht es vorzugsweise an den atemberaubend schönen Río Jeinemeni.

Die meisten Busse fahren in der ostwestlich verlaufenden Avenida 11 de Julio oder in deren Nähe ab. Die Straße führt zum chilenischen Grenzübergang bei Chile Chico, dem bequemsten Übergang der Region. Perito Moreno und die RN 40 liegen 60 km weiter östlich.

Feste & Events

Fiesta de la Cereza    KIRSCHENFEST

Mit Rodeos, Livemusik, dem Verkauf von Kunsthandwerk und der Krönung der nationalen Kirschenkönigin wird am zweiten Januarwochenende eine große Fiesta gefeiert. Auf den Farmen dauern die privaten peñas folkloricas (Livekonzerte argentinischer Folkloremusik) bis tief in die Nacht. Detaillierte Auskünfte über die Fiesta gibt die Touristeninformation.

Schlafen & Essen

Hostería Antigua Patagonia    HOTEL $$

(491038; www.antiguapatagonia.com.ar, auf Spanisch; RP 43 Acceso Este; EZ/DZ 413/482 Arg$, Suite 525–585 Arg$) Der feudale Gebäudekomplex am Seeufer hat eine atemberaubend schöne Lage. Sein elegantes Ambiente verbindet sich harmonisch mit rustikalem Design. In den Zimmern stehen eiserne Himmelbetten und Möbel aus grobem Astholz. Vor dem behaglichen, offenen Kamin möchte man sich am liebsten wie eine Katze zusammenrollen. Die hostería liegt etwa 2 km östlich der Stadt.

Cabañas Rincon de los Poetas    HüTTEN $

(491051; Patagonia Argentina 226; DZ/3BZ/4BZ 240/280/320 Arg$) Die behaglichen Holzhütten, die mit einer Kochnische ausgestattet sind machen nicht besonders viel her, eignen sich aber hervorragend für zwei Personen und Familien. Sie liegen zwei Blocks vom Stadtzentrum entfernt.

Hotel Los Antiguos Cerezos    HOTEL $$

(491132; hotel_losantiguoscerezos@hotmail.com; Av. 11 de Julio 850; EZ/DZ 210/280 Arg$) Die modernen Zimmer verfügen alle über ein Bad und einen Fernseher. Im Hotel-restaurant genießen zahlreiche Farmer, Gauchos und Geschäftsleute regelmäßig das herzhafte Essen.

Albergue Padilla    GäSTEHAUS $

(491140; San Martín 44; B/DZ 80/280 Arg$) In diesem Familienbetrieb bringt Chaltén Travel seine Buspassagiere unter – die allerdings meistens erst nach Einbruch der Dunkelheit eintreffen. In den Gemeinschaftsbädern der Mehrbettzimmer gibt es heißes Wasser. Das Personal verkauft Bustickets für die RN-40-Routen und versorgt die Gäste mit den neuesten Informationen über den Grenzverkehr und die Fährverbindungen nach Chile.

Camping Municipal    CAMPINGPLATZ $

(491265; RP 43; Zeltplatz/B/Hütte 15/100/150 Arg$) Der mit hoch willkommenem Windschutz versehene Campingplatz liegt etwa 1,5 km östlich der Stadt am Seeufer. Neben den Vierpersonenhütten gibt es schlafsaalähnliche Unterkünfte in fensterlosen Hütten, die auch mit Duschen, die allerdings nur abends heißes Wasser bieten.

Viva El Viento    CAFé $

(491109; www.vivaelviento.com; Av. 11 de Julio 447; Hauptgerichte 25–40 Arg$; Okt.–April 9–21 Uhr ) Ein stylisches Café-Restaurant und eine Oase für Reisende! Der niederländische Besitzer und seine argentinische Freundin bieten frische Salate, starken Kaffee, kostenlosen Internetzugang und einen überaus freundlichen Service. Auf der Speisekarte stehen Gourmetversionen von internationelen Klassikern wie beispielsweise milanesas, Burger, gegrillter Lachs und Steaks.

Praktische Informationen

Banco de Santa Cruz (Av. 11 de Julio 531) Geldautomat, der für Benutzer rund um die Uhr zugänglich ist.

Locutorio (Alameda 436) Mit Internetzugang.

Post (Gregores 19)

Touristeninformation (491261; www.losantiguos.tur.ar, auf Spanisch; Av. 11 de Julio 446; 8–20 Uhr) Hilfsbereit; bietet den Besuchern einen Stadtplan und eine Liste mit Farmen, die frische Produkte ab Hof verkaufen. Auf der Website finden sich Fotos und Kurzbeschreibungen von Unterkünften sowie Informationen zu Verkehrsverbindungen.

An- & Weiterreise

Die RN 40 wird Zug um Zug asphaltiert, wodurch sich die Busverbindungen und -fahrpläne dauernd ändern. Deshalb ist es ratsam, vor Ort aktuelle Auskünfte einzuholen.

Mehrmals am Tag fahren Busse ins nahe gelegene Perito Moreno (35 Arg$, 40 Min.). Dort finden Reisende schnelle Flug- und Busverbindungen in andere Teile Patagoniens. An Wochentagen starten die Busse von La Unión (491078; Ecke Perito Moreno & Patagonia Argentina) um 12 Uhr und fahren nach der Überquerung der chilenischen Grenze nach Chile Chico (20 Arg$).

Von Mitte November bis März fahren die Busse von Chaltén Travel (www.chaltentravel.com) an geraden Tagen um 9 Uhr nach El Chaltén, ihr erster Halt ist Perito Moreno. Weitere Informationen zu den Busverbindungen Richtung Norden siehe Kasten Klicken Sie hier.

Die Fähre El Tehuelche (in Chile 56-67-234240) überquert täglich den Lago Gene-ral Carrera auf der Route von Chile Chico nach Puerto Ibañez (pro Pers./Pkw 2000/ 18 000 Chil$, 2 Std.). Planmäßig soll die Fähre täglich um 7.30 Uhr in Chile Chico ablegen, man muss aber immer mit Fahrplanänderungen rechnen. Bei Fahrzeugen, die größer als ein Pkw sind, wird ein größenabhängiger Zuschlag berechnet. Die Alternative zur Fähre ist die Autofahrt auf der Straße, die entlang des Südufers des Sees verläuft und zur Carretera Austral und nach Coyhaique führt.

Das Taxiunternehmen Leiva Remise (491228) ist besonders nützlich, wenn man bei strömendem Regen trockenen Fußes ins Hotel zurück möchte.

Cueva de las Manos

Die sagenhaften Höhlenmalereien in der Cueva de las Manos (Höhle der Hände; Eintritt 50 Arg$; 9–19 Uhr) hat die Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Die mehrfarbigen Felsbilder bedecken Einbuchtungen und Nischen der nahezu senkrechten Höhlenwände. Aus der Zeit um 7370 v. Chr. stammen die Darstellungen von Abdrücken menschlicher Hände, von denen sich der Höhlenname ableitet und von Guanakos. In einer späteren Periode sind auch eine Reihe abstrakterer Motive entstanden. Mehr als 90 % der rund 800 Bilder zeigen linke Hände, darunter eine Hand mit sechs Fingern.

Erreichen lässt sich die Höhle über Nebenstraßen abseits der RN 40. Es sind raue Pisten, die aber durch malerische Landschaften entlang des Río de las Pinturas führen. Da hier Guanakos über die Steppe streifen, gilt für Autofahrer: Vorsicht Wildwechsel! Es gibt zwei Möglichkeiten, zum Eingang der Höhle zu gelangen: Die direkte Route verläuft über Bajo Caracoles (46 km von der Höhle entfernt) auf der Südseite des Flusses. Die zweite Möglichkeit ist ein Wanderweg, der an der Hostería Cueva de las Manos im Norden des Flusses beginnt und über eine Fußgängerbrücke zur Höhle führt. Tourenveranstalter in Perito Moreno organisieren Tagesausflüge (pro Perp. 250 Arg$ zuzüglich Eintritt). Führungen durch die Höhle in Begleitung sachkundiger Führer finden stündlich statt (im Eintritt inbegriffen). In dem Empfangsgebäude am südlichen Eingang gibt es ein Informationszentrum für Besucher und eine einfache confitería. Am besten ist es allerdings, seinen eigenen Proviant mitzubringen.

In der Nähe der Stätte, die Argentiniens beste Höhlenmalerei birgt, hat sich auf dem Gelände der ehemaligen Estancia Los Toldos die Hostería Cueva de las Manos (in Buenos Aires 011-5237-4043; www.cuevadelasmanos.net; B/DZ 127/485 Arg$, 2-/3-/4-/6-Pers.-Hütte 582/705/823/1013 Arg$; Nov.–April) etabliert. Sie liegt 52 km südlich von Perito Moreno und nur einen Steinwurf von der RN 40 entfernt. Als Unterkunft stehen Zimmer im Hauptgebäude der hostería, Hütten und ein 20-Personen-Schlafsaal zur Auswahl. Die Zimmer sind einfach, aber hübsch ausgestattet. An der hostería beginnt ein malerischer, jedoch schwieriger Wanderweg, auf dem (allerdings nur im Sommer) sowohl die Gäste des Hauses als auch Tourenteilnehmer zur Cueva de los Manos laufen können. Der Pfad windet sich hinunter in den Canyon und durchquert den Río de las Pinturas.

Die rustikale, aber einladende Estancia Casa de Piedra (02963-432 199; abseits der RN 40; Stellplatz pro Perp. 30 Arg$, B 100 Arg$; Dez.–März) liegt 76 km südlich von Perito Moreno. Die schlichte Ranch bietet einfache Zimmer und die Möglichkeit zum Zelten. Sie eignet sich bestens als Ausgangspunkt für Wanderungen zu den in der Nähe liegenden Vulkanen oder für eine Tagestour, die über den Cañon de las Pinturas zur Cueva de las Manos führt. Von der estancia bis zum Canyon sind es 12 km, von dort geht es dann noch einmal 6 km weiter bis zur Höhle. Die Tour dauert mit Hin- und Rückweg, einschließlich der Höhlenbesichtigung, rund zehn Stunden. Wanderer sollten früh am Morgen aufbrechen und ausreichend Proviant mitnehmen. Der gut erkennbare Weg zur Höhle lässt sich auf eigene Faust bewerkstelligen, es stehen aber auch Führer zur Verfügung, falls man befürchtet, den Weg nicht zu finden.

Bajo Caracoles

Ein kurzes Blinzeln genügt, um diesen staubigen Tankstopp zu übersehen. Viel hat sich nicht verändert, seit Bruce Chatwin 1975 in seinem Buch In Patagonien: Reise in ein fernes Land dieses Dörfchen als „belanglose Wegkreuzung mit Straßen, die in sämtliche Richtungen anscheinend ins Nirgendwo führen“, beschrieben hat. Wer Richtung Süden fährt, sollte in dem Kaff aber tunlichst seinen Tank bis zum 0bersten Rand füllen, denn hier steht die einzige verlässliche Zapfsäule zwischen Perito Moreno (128 km nördlich) und Tres Lagos (409 km südlich). Von Bajo Caracoles führt die RP 39 in westlicher Richtung über den Ort Lago Posadas zum Paso Roballos nach Chile.

Wer übernachten will, muss sich notgedrungen mit dem Hotel Bajo Caracoles (02963-490100; DZ 280 Arg$) abfinden. Dessen alte Gasheizungen erfordern ein von den Gästen wachsames Auge. Im Hotel werden einige einfache Lebensmittel und ein recht anständiger Kaffee verkauft. Außerdem verfügt die Unterkunft über das einzige private Telefon des Dorfes.

Richtung Süden zeigt sich die RN 40 von ihrer schlimmsten Seite: 100 km Schotterpiste erwartet die Autofahrer bis Las Horquetas, das fast jeder links liegenlässt, aber wo sich die RN 40 mit der RP 27 und RP 37 kreuzt. Um nach Gobernador Gregores zu gelangen, geht es auf der RP 27 noch 128 km in südöstlicher Richtung weiter. Immerhin ist hier schon die Hälfte der Strecke asphaltiert und in gutem Zustand.

ESTANCIAS IN PATAGONIEN

Die meisten Leute nehmen an, auf den estancias drehe sich letztlich alles um das liebe Vieh. Doch die nachfolgenden estancias bieten ihren Gästen darüber hinaus ganz besondere Erlebnisse.

Eine reiche Tierwelt

» Die Nachbarn der Estancia Rincón Chico (Klicken Sie hier) auf der Península Valdés sind Pinguine, See-Elefanten und Seevögel.

» Spot dozens of the namesake species of Estancia El Cóndor (Klicken Sie hier) beobachten. Die raue Bergranch liegt nördlich von El Chaltén..

» Die Hostería Monte León (Klicken Sie hier) ermöglicht faszinierende Einblicke in eine vielfältige Tierwelt, in der Magellanpinguine, Seelöwen, Guanakos und Pumas leben..

Atemberaubende Schönheit

» Inmitten von Gletschern und Seen – den Cerro Fitz Roy fast vor der Nase – bietet die exklusive Hostería Estancia Helsingfors (Klicken Sie hier) luxuriösen Komfort..

» Mit Ausritten in den herrlichen, wildromantischen Parque Nacional Perito Moreno lockt die gastfreundliche Estancia Menelik Klicken Sie hier).

» Naturwunder wie ein versteinerter Wald sowie Inseln, auf denen ausschließlich Seevögel, Pinguine und Seelöwen leben, lassen sich an der zauberhaften Bahía Bustamante Klicken Sie hier) bestaunen.

Wie Indiana Jones

» Von der Hostería Cueva de las Manos (Klicken Sie hier) führt ein Serpentinenweg durch den rötlich schimmernden Canyon des Río de las Pinturas zur Cueva de las Manos, einer Unesco-Weltkulturerbestätte.

Auch für schmale Geldbeutel

» Wer seinen Allerwertesten in ein Etagenbett schwingt, kann einiges an Geld sparen: Die Estancia Menelik (Klicken Sie hier) und die Estancia Casa de Piedra (Klicken Sie hier) verfügen über preisgünstige refugios.

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Parque Nacional Perito Moreno

Für Abenteuerlustige ist der verwilderte, vom Wind zerzauste Parque Nacional Perito Moreno ein Traum. Von der Steppe her gesehen, ragen die massiven, schneebedeckten Gipfel der Sierra Colorada wie Wachposten in die Höhe. Guanakos streifen durch das büschelige Gras, Kondore ziehen am Himmel ihre Kreise, während der Wind die Wasseroberfläche der aquamarin- und kobaltblauen Seen kräuselt. Wer hierherkommt, zählt zu den jährlich etwa 1200 Besuchern des Parks – das bedeutet: weit und breit keine Menschenseele, Einsamkeit führt das Regiment. Nur die örtlichen estancias bieten ihre Dienste an, ansonsten ist jeder auf sich allein gestellt.

Der abgelegene, aber zunehmend beliebter werdende Nationalpark trägt den Namen seines Gründers. Er umfasst eine Fläche von 1150 km2 und liegt 310 km südwestlich der Stadt Perito Moreno. (Diesen Park nicht mit dem weiter südlich gelegenen, berühmten Parque Nacional Los Glaciares und dessen Perito-Moreno-Gletscher verwechseln!)

Das Sedimentgestein der Sierra Colorada leuchtet in allen erdenklichen rötlichen Farbtönen. Jenseits der Parkgrenze überragen hohe Berge mit gletscherbedeckten Gipfeln die Landschaft, darunter auch der 3706 m hohe Cerro San Lorenzo, der höchste Berg der Region. Der höchste Berg innerhalb des Parks ist der Cerro Mié, der 2254 m hoch aufragt. Da die Niederschläge Richtung Westen zunehmen, geht die patagonische Steppe an der östlichen Parkgrenze allmählich in subantarktische Wälder mit Südbuchen, Lenga und Coihue über. Auch die niedrigsten Parkareale liegen mindestens 900 m hoch – entsprechend schlecht kann das Wetter sein.

Im Sommer sind die Temperaturen in der Regel ganz angenehm, aber warme und wetterfeste Kleidung ist zu jeder Jahreszeit ratsam. Das Wasser ist klar und trinkbar, Lebensmittel und alle anderen Vorräte muss man selbst mitbringen.

Sehenswertes & Aktivitäten

Hinter dem Informationszentrum führt ein markierter Weg (1 Std.) zu einigen Höhlenmalereien, den Pinturas Rupestres, die auf Englisch erläutert werden. Die Parkranger geben Auskunft über Rucksacktouren und geführte Wanderungen zur Casa de Piedra am Lago Burmeister und zur Playa de los Amonites am Lago Belgrano, wo es Fossilien zu sehen gibt.

Von der Estancia La Oriental dauert die Wanderung zum Gipfel des 1434 m hohen Cerro León – mit einem atemberaubenden Panorama – etwa zweieinhalb Stunden. Unmittelbar östlich des Gipfels erhebt sich der vulkanische Aufschluss des Cerro de los Cóndores, wo sich ein Nistgebiet der Kondore befindet. Hier wurden auch schon ganz vereinzelt Pumas gesichtet weiter unten außerdem Guanakos.

Schlafen & Essen

Ein gebührenfreier Campingplatz liegt direkt am Informationszentrum des Parks. Er ist öde, ungeschützt, und Feuermachen ist verboten. Ein zweiter erstreckt sich 16 km davon entfernt am Lago Burmeister. Er liegt malerisch und gut geschützt durch dichten Lenga-Wald; Feuermachen ist hier im Gegensatz zum vorherigen erlaubt. Ein dritter Platz befindet sind in 15 km Entfernung am El Rincón (Feuermachen verboten). Duschen bietet keiner der drei Plätze, aber immerhin Plumpsklos.

Estancia Menelik    ESTANCIA $

(Satellitentelefon 011-4152-5500, in Buenos Aires 011-4735-7704; www.cielospatagonicos.com; refugio pro Perp. 106 Arg$, mit Vollpension pro Perp. 633 Arg$; Okt.–März) Die 1920 gegründete estancia ist bis heute in Betrieb und ein wahres Reiterparadies – ohne irgendwelche nervigen „Möchtegernkerle“. Neben dem wunderschönen Panoramablick auf den Parque Nacional Perito Moreno zählt zu ihren Attraktionen eine Reittour mit Übernachtung im hoch gelegenen Camp auf der Veranada de Jones. Reisende mit schmalem Geldbeutel können in einer einfachen Schlafbaracke übernachten. Die Reitausflüge (148 Arg$ pro Tag) sind jeden Cent wert. Um auf die estancia zu gelangen, ist ein eigenes Fahrzeug nötig.

Praktische Informationen

Besucher des Nationalparks müssen sich in dem an der östlichen Parkgrenze gelegenen Informationszentrum anmelden. Es verfügt über zahlreiche informative Karten und Broschüren, die Parkranger bieten hier geführte Wanderungen an. Der Kontakt zu den Rangern lässt sich auch über das Nationalparkbüro in Gobernador Gregores herstellen. Das dortige Personal kann eventuell auch einen Ausritt organisieren.

An- & Weiterreise

Die öffentlichen Verkehrsverbindungen ändern sich ständig, doch die Touristeninformationen in Perito Moreno, Los Antiguos und El Calafate geben gern Auskunft über den aktuellen Stand der Dinge. Las Loicas (s. Kasten Klicken Sie hier) befördert Touristen von Perito Moreno zum Nationalpark. Im Sommer ist es möglich, ab der Kreuzung der RN 40 zu trampen – doch angesichts der Größe des Parks kann es schwierig werden, per Anhalter zu den Ausgangspunkten der Wanderwege zu gelangen. Von April bis November ist die Straße teilweise unpassierbar. Autofahrer sollten sich mit vollen Benzinkanistern und Ersatzreifen eindecken.

Gobernador Gregores

02962 / 2521 Ew.

Auf der RN-40-Tour Richtung Süden gehört die verschlafene Ortschaft Gobernador Gregores zu den besseren Stopps. Etliche Hotels und einige Läden sorgen für eine angenehme Atmosphäre.

Gregores liegt 60 km östlich der RN 40 an der Fernstraße RP 25. Von hier aus sind es bis zum Parque Nacional Perito Moreno noch 200 km in westlicher Richtung – näher am Nationalpark liegt keine andere Stadt. Um sich mit Proviant zu versorgen und Touren durch den Nationalpark zu planen, eignet sich der Ort bestens. Gute Dienste bei der Planung des Parkbesuchs leisten die Touristeninformation (491259; gregoresturismo@yahoo.com.ar; San Martín 514; Mo–Fr 8–14 Uhr) und die Nationalparkverwaltung (491477; San Martín 882; Mo–Fr 9–16 Uhr).

Die RP 29 führt zum 70 km westlich der Stadt gelegenen Lago Cardiel, den Angler als Fischgrund für Lachse und Regenbogenforellen sehr schätzen. Von der Abzweigung zum See sind es dann noch einmal 116 km bis nach Tres Lagos, wo ein nettes Ehepaar eine YPF-Tankstelle betreibt, die rund um die Uhr geöffnet hat. 123 km weiter westlich liegt El Chaltén. Derzeit ist die Strecke nach Tres Lagos das letzte noch nicht asphaltierte Stück im südlichsten Abschnitt der RN 40.

Camping Nuestra Señora del Valle (491398; gregoresturismo@yahoo.com.ar; Ecke Roca & Chile; kostenlos) mit Duschen, heißem Wasser und Steingrills hat nur im Sommer geöffnet. Mit warmen Mahlzeiten (60 Arg$) und soliden Betten in elf tadellos sauberen Zimmern lockt das freundliche Cañadón León (491082; Roca 397; EZ/DZ/3BZ 230/280/370 Arg$; ). Eine Vorausbuchung ist ratsam. Gäste können sich hier ein Auto leihen. Auch ein hauseigener Transportservice wird angeboten.

Die Busse von Cerro San Lorenzo (Ecke San Martín & Alberdi) starten Montag bis Samstag entweder um 16 oder um 18 Uhr nach Puerto San Julián (115 Arg$, 4 Std.) – die genaue Abfahrtszeit ist im Büro des Busunternehmens zu erfahren. Die Busse von Taqsa (Paralello 956) fahren täglich nach Río Gallegos (576 Arg$, 8 Std.).

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El Chaltén

02962 / 600 Ew.

Eine bunt zusammengewürfelte Ansammlung von Chalets und Hütten bilden das farbenfrohe Dorf El Chaltén. So weit das Auge reicht, fällt der Blick auf den atemberaubend schönen Nordteil des Parque Nacional Los Glaciares. Im Sommer reisen Tausende Wanderer an, um von hier aus den Park zu erkunden. Kein Wunder: Vor den Toren des Dorfes beginnen Wanderwege, die zu den schönsten Routen weltweit zählen.

El Chaltén wurde 1985 im Eilverfahren als Grenzort gegründet, um Chiles Besitzansprüche auf diesen Landstrich abzuschmettern. Mit seiner schlechten Infrastruktur, den streunenden Hunden und einem leichten Hang zu Werten der Hippiekultur ist es ein Grenzort geblieben, wenn auch kein gewöhnlicher. Immer mehr Touristen strömen Jahr für Jahr dorthin und veranstalten einen Mordstrubel (wenn auch nur in den Sommermonaten). In den Wintermonaten Mai bis September schließt ein Großteil der Hotels und der anderen touristischen Einrichtungen. Auch die Verkehrsverbindungen sind dann auf ein Minimum reduziert.

El Chaltén ist der Tehuelche-Name für den Cerro Fitz Roy. Er bedeutet „Feuergipfel“ oder „rauchender Berg“ – eine passende Beschreibung für den andauernd in Wolken gehüllten Gipfel. Perito Moreno und Carlos Moyano tauften ihn später Fitz Roy. So hieß der Kapitän, der 1834 Darwins Expeditionsschiff, die Beagle, den Río Santa Cruz flussaufwärts steuerte. Dabei gelang es ihm, das Schiff bis auf 50 km an die Gebirgskette heranzubringen.

Detailansicht der Karte folgt

Sehenswertes & Aktivitäten

In den Mittagsstunden sind El Chalténs Straßen menschenleer, weil alle Besucher in den umliegenden Bergen beim Wandern, Klettern oder Reiten sind. Ausführliche Informationen zu den hier möglichen Aktivitäten finden sich auf Klicken Sie hier.

Reserva Los Huemules     NATURSCHUTZGEBIET

(Satellitentelefon 011-4152-5300; www.loshuemules.com; Eintritt 50 Arg$) Mit seinen insgesamt 25 km langen markierten Wegen bildet das private Schutzgebiet eine ruhige Alternative zum angrenzenden Nationalpark. Wanderer sollten sich als Erstes im Besucherzentrum melden – es liegt 17 km von El Chaltén entfernt, jenseits des Río Eléctrico.

Capilla de los Escaladores     KAPELLE

Karte offline Die schlichte Kapelle im österreichischen Stil ist eine Gedenkstätte für die vielen Bergsteiger, die seit 1953 den Gefahren der Berge zum Opfer fielen.

ABSTECHER

ESTANCIA EL CóNDOR

Einem schier endlosen himmlischen Paradies gleich erstreckt sich die estancia (Satellitentelefon 011-4152-5400, in Buenos Aires 011-4735-7704; www.cielospatagonicos.com; pro Pers. mit Vollpension 633 Arg$; Okt.–März) am Ufer des Lago San Martín. Ein Ensemble aus gelbbrauner Steppe, vermoostem Buchenwald und Berggipfeln mit Gletscherhauben bedeckt das 40 000 ha große private Naturschutzgebiet.

Selbst für patagonische Verhältnisse scheint hier alles überdimensional zu sein – nicht nur der riesige türkisfarbene See, der auf chilenischer Seite Lago O’Higgins heißt. Über mächtigen zerklüfteten Felsen ziehen imposante Kondore ihre Kreise. Ambitionierte Reiter können eine Woche lang die Landschaft durchstreifen, ohne das Terrain der estancia zu verlassen. Mit ihrer Berghütte La Nana bietet die estancia zusätzlich tief in der Wildnis eine Unterkunft. Auch für Wanderungen eignet sich die Gegend, dabei sollten Flussüberquerungen nie ohne einen kundigen Führer gewagt werden! Ein Highlight ist die Tageswanderung zur condorera, wo Kondore nisten.

Die estancia hat es sogar zu einer kuriosen Fußnote der patagonischen Geschichte gebracht: Im puesto (Wohnstätte) La Nana lebte einst Jimmy Radburne, ein berühmt-berüchtigter Brite, der sich als „Jimmy, el bandido de la Patagonia“ einen Namen machte. Nachdem Jimmy die Tehuelche-Frau Juana entführt hatte, kam er mit ihr um die Wende des 20. Jhs. an diesen extrem abgeschiedenen Ort, um eine Familie zu gründen. Eigentlich folgte Juana ihm freiwillig, denn ihr Vater hatte sie in der Zeit davor verkauft, um eine Spielschuld zu begleichen. Derzeit kann der puesto La Nana nur im Rahmen einer Tageswanderung oder eines Tagesritt vom casco (Haupthaus, Farmhaus) der estancia aus erreicht werden.

Komfortabel, aber nicht übertrieben luxuriös sind die sechs Gästezimmer im casco. Jedes verfügt über ein eigenes Bad, einen großen offenen Kamin – und eine kleine Auswahl an Literatur über die Region. Bei starkem Besucherandrang dient eine rustikale Schlafbaracke als Ausweichquartier. Für die Mahlzeiten liefert ein eigenes Gewächshaus frisches Gemüse, auch das Fleisch stammt von der Ranch.

Für ein Transportmittel müssen die Gäste bzw. Besucher selber sorgen: El Cóndor liegt drei Autostunden von Tres Lagos entfernt bzw. 118 km abseits der RN 40 auf der Strecke Richtung El Chaltén. Derzeit gibt es in der Gegend keinen offiziellen Grenzübergang nach Chile.

Feste & Events

Fiesta del Pueblo    FESTI

Jedes Jahr am 12. Oktober, wenn sich der patagonische Winter langsam dem Ende zuneigt und die Nässe die Straßen in Schlammpisten verwandelt, feiert El Chaltén seinen Geburtstag. In der Turnhalle der Schule wird getanzt, außerdem stehen Grillen und Livemusik auf dem Programm.

Fiesta Nacional de Trekking    FESTI

In der letzten Februarwoche lockt dieses Fest Scharen von Outdoorfreaks in die Stadt. Dann dreht sich alles um die Frage: Wer ist der Beste im Freeclimbing (Freiklettern mit Sicherung) und Bouldern (Klettern ohne Seil und Gurt an Felsenblöcken)? Hinzu kommen ein Wettstreit im Holzfällen, Wettrennen und Mountainbike-Rallyes.

Schlafen

Reservierungen für die Hochsaisonmonate Januar und Februar sollten mindestens einen Monat im Voraus erfolgen, denn die Nachfrage ist groß. Mitten in der Nacht bei heulendem Wind in El Chaltén anzukommen und nirgendwo ein Quartier zu finden, macht eindeutig keinen Spaß. Wer sein eigenes Zelt mitbringen kann, hat immerhin eine Alternative, denn auf den Campingplätzen findet sich mit Sicherheit irgendein freies Plätzchen.

In den Sommermonaten sind die Schlafsäle schnell ausgebucht. Falls nicht anders angegeben, sind in den Unterkünften dünne Wände, beengte Verhältnisse in den Schlafräumen und unzulängliche Gemeinschaftseinrichtungen die Norm.

Nothofagus B&B    B&B $$

Karte offline (493087; www.nothofagusbb.com.ar; Ecke Hensen & Riquelme, EZ/DZ/3BZ ohne Bad 190/200/280 Arg$, EZ/DZ/3BZ 280/290/340 Arg$; Okt.–April; ) In diesem bezaubernden, gastfreundlichen Refugium im Chaletstil wird den Gästen ein herzhaftes Frühstück serviert, das eine hervorragende Grundlage für den bevorstehenden Wandertag bietet. Zu den umweltschonenden Maßnahmen zählen Mülltrennung und Handtuchwechsel nach Bedarf. Die Gästezimmer – einige mit herrlichem Ausblick – haben Balkendecken und sind mit Teppichboden ausgelegt. Meistens teilen sich zwei Zimmer ein Bad.

Anita’s House    HüTTEN $$

Karte offline (493288; www.anitashouse.com.ar; Av. San Mar tín 249; 2-/3-/4-Pers.-Hütte 380/400/450 Arg$; ) Draußen mag der Wind heulen, in den drei modernen Hütten im Zentrum der Ortschaft ist es auf jeden Fall gemütlich. Gruppen, Paare und Familien sind hier gut aufgehoben. Ein einwandfreier Service, inklusive Zimmerservice, voll eingerichteten Küchen für Selbstversorger unter den Gästen und Kabelfernsehen tragen zum Komfort bei. Die beiden einstöckigen Hütten sind teurer, dafür aber geräumiger.

Posada Lunajuim    PENSION $$$

Karte offline (493047; http://www.lunajuim.com; Trevisán 45; EZ/DZ/3BZ 574/701/838 Arg$) In der einladenden Pension verbindet sich moderner Komfort mit einem Hauch Exzentrik. Von ihren Gästen erhält die Posada gute Noten. Einfarbige Skulpturen und bunte Ölgemälde – alles eigene Arbeiten des Besitzers – schmücken die Flure. Ein gemütlicher Rückzugsort, vor allem an Regentagen, ist der offene Kamin aus Naturstein in der Bibliothek. Zu den sympathischen Extras zählen die hausgemachten Lunchpakete und das reichhaltige Frühstücksbüfett.

Albergue Patagonia    HOSTEL $

Karte offline (493019; www.patagoniahostel.com.ar; Av. San Martín 493; B/DZ ohne Bad 60/190 Arg$, EZ/DZ/3BZ 270/320/360 Arg$; Sept.–Mai) Nach einer Rundumrenovierung erstrahlt das aus Holz gebaute Farmhaus in wunderschönem, neuem Glanz. Moderne, geräumige Schlafsäle befinden sich in einem separaten Gebäude. Weitere Vorzüge der Unterkunft sind der gute Service, die gesellige Atmosphäre und der Fahrradverleih.

Senderos Hostería    B&B $$$

(493336; www.senderoshosteria.com.ar; Perito Moreno s/n; EZ/DZ 642/752 Arg$) Wanderer, die etwas tiefer in die Reisekasse greifen können, finden eine wundervolle Unterkunft in diesem modernen Haus mit Wellblechfassade, einer beliebten Weinbar und einem Restaurant. Einige der hübschen Zimmer, in denen alle Betten mit weichen, weißen Laken bezogen sind, bieten Ausblick auf den Cerro Fitz Roy.

Hostería El Puma    LODGE $$$

Karte offline (493095; www.hosteriaelpuma.com.ar; Lionel Terray 212; EZ/DZ 604/743 Arg$; ) In der luxuriösen Lodge mit zwölf komfortablen Zimmern herrscht eine exklusive, aber keineswegs versnobte Atmosphäre. In der Lounge hängen Bilder von Bergbesteigungen, Gipfeln und Bergkarten, die zu eigenen Touren inspirieren. Abends am großen offenen Kamin zu sitzen, ist die schönste Art, den Tag ausklingen zu lassen.

Posada La Base    GäSTEHAUS $$

Karte offline (493031; Calle 10, Nr. 16; DZ/3BZ/4BZ 320/360/400 Arg$) Die geräumigen Gästezimmer im hübschen, weitläufigen Haus liegen alle an der Gartenseite und haben einen bequemen Zugang zu einer tadellosen Gemeinschaftsküche. Darüber hinaus teilen sich die Zimmer Nummer 5 und 6 eine eigene Küche mit Essbereich – ein Vorteil für Gruppen. Eine allseits beliebte Video-Loft mit einer mehrsprachigen DVD-Sammlung befindet sich im Empfangsbereich.

Inlandsis    GäSTEHAUS $

Karte offline (493276; www.inlandsis.com.ar; Lago del Desierto 480; kleines/großes DZ 210/280 Arg$, 2-/3-/4-/6-Pers.-Hütte 400/430/460/530 Arg$; Okt.–April) Das kleine, gemütliche Backsteinhaus bietet preiswerte Zimmer mit Etagenbetten. Einige davon sind allerdings ziemlich stickig (nach Möglichkeit vor der Buchung „reinriechen“). In den teureren Doppelzimmern stehen entweder französische (Doppel-) oder zwei getrennte Betten. Zur Ausstattung der doppelstöckigen Hütten zählen außerdem Küche, Badewanne und DVD-Player.

Condor de Los Andes    HOSTEL $

Karte offline (493101; www.condordelosandes.com; Ecke Río de las Vueltas & Halvor Halvorsen; B/DZ 90/310 Arg$; Okt.–April) Mit seinen schon etwas abgenutzten Etagenbetten, den mollig warmen Räumen und dem prasselnden Kaminfeuer besitzt das gemütliche Hostel die Atmosphäre einer Skihütte. Neben einer tadellosen Gemeinschaftsküche bietet es auch komfortable Aufenthaltsräume.

Rancho Grande Hostel    HOSTEL $

Karte offline (493092; www.ranchograndehostel.com; Av. San Martín 724; B/DZ/3BZ 70/270/290 Arg$; ) In dieser Unterkunft für Rucksacktouristen geht es sehr geschäftig zu, denn das Hostel dient gewissermaßen auch als Chalténs Hauptbahnhof. Hier halten die Chaltén-Travel-Busse, und es bietet jedem irgendetwas – von der Busreservierung über Internetzugang (kostenpflichtig) bis hin zum Café. In den sauberen Vierbettzimmern stapeln sich mollige Decken, in den Gemeinschaftsbädern mangelt es nicht an Duschkabinen. Die Doppel- und Dreibettzimmer verfügen über ein eigenes Bad.

Hostería Koonek    GäSTEHAUS $$

Karte offline (493304; www.hosteriakoonek.com.ar; Lionel Terray 415; DZ/3BZ 280/320 Arg$; Okt.–Mai) Das schmucke, einladende Gästehaus liegt in der Nähe eines beliebten Kletterfelsens. Jedes der acht Zimmer bietet Platz für bis zu vier Personen; alle verfügen über ein eigenes kleines, aber sauberes Bad.

Los Cerros    HOTEL $$$

Karte offline (493182; www.loscerrosdelchalten.com; Av. San Martín s/n; EZ/DZ 1174/1384 Arg$; Nov.–April; ) Die schicke, komfortable hostería thront hoch oben auf einem Hügel mit Ausblick über das ganze Tal. Dicke gewebte Wandbehänge und Naturfaserstoffe prägen das moderne Ethnolook-Ambiente. Die Zimmer ohne Fernseher und Telefon vermitteln den Gästen ein Zurück-zur-Natur-Gefühl, die Gourmetgerichte und die Weinauswahl bringen einen jedoch schnell wieder in die Zivilisation zurück.

Hostel Pioneros del Valle    HOSTEL $

(491368; www.caltur.com.ar/pioneros/hostel.html; Av. San Martín 451; B 80 Arg$; ) Vergleichsweise gigantisch wirkt dieser Neuzugang in El Chalténs Hostelszene. Seine Sechsbettzimmer sind mit eigenem Bad, Schließfächern, Plasmafernsehen und kostenfreiem WLAN ausgestattet. Das Hostel gehört einem Busunternehmen, das auch Arrangements für Übernachtungen inklusive An- und Rückreise anbietet.

Campamento Confluencia     CAMPINGPLATZ $

Karte offline (kostenlos) Der Campingplatz liegt gegenüber vom Rangerbüro bzw. Besucherzentrum und hat keinerlei Ausstattung.

Camping El Refugio    CAMPINGPLATZ $

Karte offline (493221; Calle 3 s/n; Zeltplatz pro Perp. 25 Arg$, B im Hostel 50 Arg$) Der privat geführte Campingplatz besitzt keinen Windschutz. Er gehört zu einem einfachen Hostel, in dem die Camper heiß duschen dürfen (in der Campinggebühr inbegriffen). Feuermachen ist erlaubt, es gibt hier aber nur sehr wenig Brennholz.

El Relincho    CAMPINGPLATZ $

Karte offline (493007; www.elrelinchopatagonia.com.ar; Av. San Martín 505; Zeltplatz pro Perp. 35 Arg$; Fahrzeug 5–10 Arg$) Auch dieser private Campingplatz bietet den Besuchern keinerlei Schutz vor dem Wind.

Essen & Ausgehen

Lebensmittel, vor allem landwirtschaftliche Erzeugnisse, sind in El Chaltén rar und teuer. Es lohnt sich daher, so viel wie möglich davon in El Calafate zu besorgen.

El Muro    ARGENTINISCH $$

Karte offline (Av. San Martín 912; Hauptgerichte 35–60 Arg$; Abendessen) Den Bärenhunger der Bergwanderer zu stillen, fällt diesem kleinen Lokal nicht schwer. Lecker schmecken beispielsweise die Lammkoteletts süß-sauer mit knusprig gegrilltem Gemüse. Wie bei allen anderen Gerichten wird eine richtig üppige Portion serviert. Geradezu ein Muss sind die Desserts wie etwa der warme Apfelkuchen oder der Brotpudding. El Muro liegt etwas abgelegen am Ende der Straße.

La Cervecería    BRAUEREIPUB $

Karte offline (Av. San Martín 320; Snacks 30 Arg$; Mittag- & Abendessen bis spätnachts) Ein Absacker nach dem Wandern kann in dieser quirligen Après-Kneipe mit sympathischen Bedienungen und einer resoluten Bierzapferin unversehens durchaus zu einer langen Nacht ausarten. Ein wahrer Genuss sind das kühle Pils oder Bockbier mit Pasta oder locro (pikanter Eintopf aus Mais, Bohnen, Wurst, Rind- und Schweinefleisch).

Fuegia Bistro    INTERNATIONAL $$

Karte offline (Av. San Martín 342; Hauptgerichte 35–60 Arg$; Mo–Sa Abendessen) Seine Beliebtheit verdankt das exklusive Speiselokal seiner gemütlichen Atmosphäre und den köstlichen Gerichten, bei denen auch Vegetarier nicht zu kurz kommen. Köstlich schmecken z. B. die hausgemachte Pasta mit Ricotta, Spinat und frischen Pilzen oder die Forelle. Auf der Weinkarte stehen recht gute, zu den Gerichten passende Weine.

La Lucinda    CAFé $

Karte offline (Av. San Martín 175; Sandwiches 35 Arg$; 7–24 Uhr; ) Auf der Speisekarte stehen hausgemachte Suppen und Eintöpfe sowie warme Sandwiches – auch in vegetarischen Varianten. Hinzu kommt eine gute Auswahl an Kaffee, Tee und Wein. Frühstück wird ebenfalls serviert. An Schlechtwettertagen erweist sich das freundliche, der Musik und Kunst zugeneigte Café mit himmelblauen Wänden als ein Geschenk des Himmels. Ein Vorteil ist natürlich auch, dass es von früh bis spät durchgehend geöffnet hat.

La Tapera    TAPAS $$

Karte offline (Ecke Antonio Rojo & Riquelme; Hauptgerichte 30–70 Arg$; Mittag- & Abendessen) Das gemütliche Speiselokal hat sich auf Tapas spezialisiert, bietet aber auch leckere winterliche Gerichte wie Kürbissuppe und gegrillte Steaks. An kalten Tagen sorgt der offene Kamin für eine mollige Wärme.

Estepa    PATAGONISCH $$

Karte offline (Ecke Cerro Solo & Av. Antonio Rojo; Haupt-gerichte 35–80 Arg$; Di–So 12–1 Uhr) In dem Lieblingslokal der Einheimischen kreiert die Küche in gleichbleibend guter Qualität schmackhafte Gerichte wie Lamm mit Calafate-Soße, Forellen-Ravioli oder Spinat-Crêpes.

La Chocolatería    CAFé $

Karte offline (Lago del Desierto 105; Snacks 15–30 Arg$) Die Bilder an den Wänden dieser unwiderstehlichen Schokoladenmanufaktur erzählen die Geschichte legendärer Bergsteigergrößen des Ortes. Die leiblichen Genüsse reichen von heißer Schokolade mit Schuss über Wein bis hin zum Schoko-Fondue – die besten Zutaten für einen gemütlichen Abend.

Ruca Mahuida    GOURMETRESTAURANT $$$

Karte offline (Lionel Terray 55; Hauptgerichte 50–85 Arg$; 7–23 Uhr) Mit geräucherten Forellen, Kürbissoufflé und Lachsravioli bietet das Ruca Mahuida eine willkommene Abwechslung zu den typischen regionalen Gerichten. In dem Restaurant in einem Steingebäude sitzen die Gäste auf Bänken, die mit Schafsleder bezogen sind. Während manche Gäste vom Essen begeistert sind, wünschen sich andere mehr Beständigkeit in der Qualität.

Patagonicus    PIZZERIA $

Karte offline (Av. M.M. De Güemes 57; Pizza 40 Arg$; Mi & Mai–Sept. geschl.) Die besten Pizzas der Stadt (20 Sorten), Salate und Wein werden hier an rustikalen Holztischen serviert. Auch Kaffee und Kuchen sind nicht zu verachten. Der Gastraum hat ringsherum Panoramafenster.

Domo Blanco     EISCREME $

Karte offline (Av. M. M. De Güemes s/n; Snacks 12 Arg$; 14–24 Uhr) Das hausgemachte Fruchteis wird mit Früchten zubereitet, die aus einer örtlichen estancia und den Beeren der Calafate-Sträucher stammen. Die Sträucher wachsen rund um die Stadt.

Unterhaltung

Das Zafarrancho Karte offline ist Bar-Café mit Internetzugang und Filmvorführungen. Es liegt hinter dem Rancho Grande Hostel.

Praktische Informationen

In technologischer Hinsicht ist El Chaltén ein widersprüchliches Phänomen: kein Handyempfang, dafür funktioniert aber der Internetzugang per WLAN in den meisten Hotelzimmern. Während es nur einen einzigen Geldautomaten (im Busbahnbahnhof) gibt, mangelt es nicht an Call-Centern für Ferngespräche oder Tankstellen. Kreditkarten sind nahezu nutzlos, auch wenn das eine oder andere Restaurant sie inzwischen akzeptiert. Reiseschecks, Euros oder US-Dollar werden meist angenommen. Wer von El Calafate aus anreist, sollte sich dort mit genügend Bargeld eindecken, um eventuellen Komplikationen in El Chaltén vorzubeugen. Nützliche Informationen über El Chaltén und seine Umgebung sind unter www.elchalten.com zu finden.

Chaltén Travel (493092; Ecke Av. M. M. De Güemes & Lago del Desierto) Buchung von Flugtickets. Bietet einen Internetzugang, der je nach Wetter besser oder schlechter (oder gar nicht) funktioniert.

Parkrangerbüro/Besucherzentrum (493004/24; Spenden erwünscht; 9–20 Uhr) Hier halten die Busse mit Tagesausflüglern zur ersten Orientierung. Die Parkranger verteilen Karten und Stadtführer an die Besucher. Außerdem informieren die Ranger ausgezeichnet über das Ökosystem des Parks (auch in Englisch). Täglich um 15 Uhr laufen Dokumentarfilme über Bergtouren – eine gute Unterhaltung an Regentagen, wenn man nicht nach draußen kann.

Puesto Sanitario (493033; A. M. De Agostini 70) Bietet eine medizinische Grundversorgung.

Städtische Touristeninformation (493370; comfomelchalten@yahoo.com.ar; Busbahnhof; 8–20 Uhr) Die Mitarbeiter sind freundlich und ausgesprochen hilfsbereit. Das Informationsbüro bietet eine Liste mit Unterkünften und gute Informationen über El Chaltén sowie über Touren in die Umgebung. Das Personal spricht außerdem Englisch.

Viento Oeste (493200; Av. San Martín 898) Wie mehrere andere Läden in El Chaltén verkauft auch dieser Laden Bücher, Karten sowie Souvenirs. Die Auswahl an Leih-Campingausrüstung ist hier besonders groß.

An- & Weiterreise

El Chaltén liegt 220 km von El Calafate entfernt, der Weg führt über frisch asphaltierte Straßen.

Alle Busse fahren vom neuen Busbahnhof am südlichen Ortsrand ab bzw. kommen dort an. Die Busse von Chaltén Travel (493005/92; Av. San Martín 635) fahren im Sommer täglich um 7.30 und 18 Uhr nach El Calafate (75 Arg$, 3½ Std.). Auch Cal-tur Google Maps (493079; San Martín 520) und Taqsa (493068; Av. Antonio Rojo 88) bedienen die Strecke nach El Calafate. Bei allen drei Busunternehmen ist eine Reservierung im Voraus nicht möglich. In der Nebensaison verkehren die Busse seltener.

Während der Hochsaison pendelt ein Shuttle-bus von Las Lengas (493023; Antonio de Viedma 95) zwischen El Chaltén und dem Flughafen von El Calafate (120 Arg$). Außerdem fahren Las-Lengas-Minibusse nach Lago Desierto (130 Arg$), Hostería El Pilar (50 Arg$) und Río Eléctrico (50 Arg$).

In den Sommermonaten machen sich die Chaltén-Travel-Busse an jedem ungeraden Tag auf den Weg nach Bariloche (620 Arg$, 2 Tage), unterwegs wird in Perito Moreno übernachtet. Verpflegung und Unterkunft sind nicht im Fahrpreis inbegriffen.

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Parque Nacional Los Glaciares (Nordteil)

Im Nordteil des Parks liegt zweifellos Argentiniens Bergsteiger-Eldorado – das Bergmassiv Fitz Roy mit seinen schroffen Felsen und steilen, spitzen Gipfeln, die wie Haifischzähne in den Himmel ragen. Weltklasse-Bergsteiger versuchen sich hier an der schwierigen Besteigung des Cerro Torre und des Cerro Fitz Roy – für viele Meilensteine in ihrer Bergsteigerkarriere und unbedingt zu absovieren. Beide Berge sind jedoch wegen ihrer extremen Witterungsverhältnisse berüchtigt. Wem solche Herausforderungen nicht liegen, kann auf zahlreichen, gut markierten Wanderwegen das atemberaubende Panorama bewundern – sofern sich die Wolken einmal verziehen und den Blick auf die imposante Bergwelt freigeben.

Der Parque Nacional Los Glaciares besteht aus einem Nord- und einem Südteil, die geografisch voneinander getrennt liegen. El Chaltén liegt am Eingang zum nördlichen Teil des Parks. Die dort ansässigen Veranstalter von Touren und anderen Aktivitäten konzentrieren sich daher auf diesen Teil des Parks. El Calafate ist das Tor zum Südteil des Parks, in dem auch der Perito-Moreno-Gletscher liegt.

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