Die Pampas & die Atlantikküste
Inhalt »
Gut essen
Schön übernachten
Auf in die Pampas!
Die endlos bis zum Horizont reichenden Weideländer der Pampas finanzierten vor über einem Jahrhundert die Goldenen Jahre Argentiniens. Auch heute noch ist die Region der ökonomische und politische Motor des Landes: Nicht nur die saftigen argentinischen Steaks kommen von dort, in der Pampas leben auch 40 % der argentinischen Wähler.
Die bescheidene Region wird von den Reisenden oft ignoriert, obwohl es auch hier Sehenswürdigkeiten gibt. Das reizvolle San Antonio de Areco gibt einen Einblick ins echte Gaucholeben, die malerischen Hügel um Tandil und Sierra de la Ventana bieten Wandermöglichkeiten – und die Strände an der Atlantikküste sind ein perfekter Zufluchtsort, wenn Buenos Aires unter der Sommerhitze leidet.
Wer sich für ein paar Tage auf einer der vielen historischen estancias der Umgebung einquartiert, erhält einen unmittelbaren und unverfälschten Eindruck vom weiten Himmel und bekommt eine Ahnung von der einstigen, inzwischen verblassten Eleganz des Landes.
Reisezeit
Jan.–Feb. Der Sommer ist perfekt fürs Strandleben, aber Preise und Besucherzahlen steigen.
Okt.–Nov. & März–April Die perfekten Monate für Streifzüge nach Tandil und Sierra de la Ventana.
Anfang Nov. In San Antonio de Areco beginnt das größte Gauchfest des Landes, Día de la Tradición.
Detailansicht der Karte folgt
Highlights
Ein Bad in der
Sonne – und in der Menschenmenge der größten Stadt an der
Atlantikküste: Mar del Plata
Blick durch ein
„Natursteinfenster“ auf dem Cerro de la Ventana
Gauchoflair in
San Antonio de Areco , der hübschesten
Stadt der Pampas
Eine Kostprobe
vom Landleben – und von leckerem Fleisch und Käse – im
liebenswürdigen Tandil
Windsurfen,
Kiteboarden oder Radfahren im Badeort Pinamar
Ein Besuch der
Flamingos, Streifzüge durch die Lagune und entspannte Tage in
Mar Chiquita
Mit Pilgern
unterwegs nach Luján
Nördliche Pampas
Der Name „Pampas“ ist sowohl die geografische Bezeichnung für die ausgedehnte Region mit den fruchtbaren Ebenen als auch der Name der Provinz westlich von Buenos Aires. Die provincia La Pampa mit der Hauptstadt Santa Rosa de Toay ist überwiegend eine dünn besiedelte, trockene Steppe. Die Pampas erstrecken sich über Mittelargentinien südlich des Río de la Plata bis zum Ufer des Río Negro, reichen in westlicher Richtung bis zu den Anden, nach Norden etwa bis in die südlichen Teile der Provinzen Córdoba und Santa Fe und umfassen die Provinzen Buenos Aires und La Pampa.
Der fruchtbare Boden und die saftige Graslandschaft der nördlichen Pampas eignen sich hervorragend zur Rinderzucht. Durch den weltweiten Export von Fellen, Rindfleisch, Wolle und Weizen ist Argentinien zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor auf dem globalen Markt geworden.
Seit Mitte des 19. Jhs. ist die Provinz Buenos Aires das unbestrittene politische und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Als die Stadt Buenos Aires zur Hauptstadt Argentiniens avancierte, wurde die Provinz der Landesregierung untergeordnet, ist jedoch nach wie vor sehr einflussreich. Nach einem kurzen Bürgerkrieg ergriff die Provinz in den 1880er-Jahren die Eigeninitiative und errichtete mit der Modellstadt La Plata eine eigene Provinzhauptstadt.
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La Plata
0221 / 650 000 Ew.
Kaum eine Stunde von Buenos Aires entfernt, wartet diese Universitätsstadt wie Buenos Aires mit Belle-Époque-Architektur, prachtvollen Gebäuden, schattigen Parks und einem ansprechenden Nachtleben auf, alles nur in etwas kleinerem Rahmen als in der Kapitale, aber nicht minder attraktiv. Hauptanziehungspunkte für Besucher sind das Naturkundemuseum, eines der besten des Landes, und die eindrucksvolle neogotische Kathedrale.
Als Buenos Aires Argentiniens neue Hauptstadt wurde, gründete der Gouverneur Dardo Rocha im Jahre 1882 La Plata, um auch der Provinz Buenos Aires eine Hauptstadt zu geben. Rocha entschied sich für den wohldurchdachten Stadtplan des Ingenieurs Pedro Benoit, der durch seine Ausgewogenheit und Logik bestach. Die besondere Anordnung der Diagonalachsen auf einem völlig regelmäßigen, 5 km² großen Straßengitter ergab ein markantes Sternenmuster, das die großen Plätze auf harmonische Weise miteinander verband. Was auf den Blaupausen so schön aussah, stiftet im Alltag an vielen Kreuzungen Verwirrung. Von einigen gehen bis zu acht Straßen in alle Himmelsrichtungen ab. Wie auch immer: La Plata gilt als die erste komplett durchgeplante Stadt Südamerikas.
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La Plata
Sehenswertes
5 C1 Jardin Zoológico
7 A3 Museo y Archivo Dardo Rocha
9 B2 Palacio de la Legislatura
Schlafen
Essen
Sehenswertes
La Platas Hauptsehenswürdigkeiten sind alle
bequem zu Fuß erreichbar: An der Plaza Moreno steht die neogotische
Kathedrale
Google Maps (423-3931; www.catedraldelaplata.com;
10–19 Uhr), mit
deren Bau bereits 1885 begonnen wurde; ihre Weihe fand jedoch erst
im Jahr 1932 statt. Die Bauherren der Kathedrale, die sich mit
schönen Buntglasfenstern und polierten Granitböden schmückt,
orientierten sich an den gotischen Vorbildern in Köln und Amiens.
Führungen (tgl. um 11, 14.30 und 16 Uhr; Vorabbuchung erforderlich)
kosten 10 Arg$. Im Preis enthalten sind der Eintritt für das Museum
und eine Fahrt mit dem Aufzug in die Turmspitze. Es gibt auch einen
Souvenirladen und ein Café.
Gegenüber der Kathedrale befindet sich der
Palacio Municipal
Google Maps, den der Hannoveraner Architekt Hubert Stiers im
Stil der deutschen Renaissance entworfen hat. Die Westseite der
Plaza nimmt das Museo y
Archivo Dardo Rocha
Google Maps (427-5591; Calle 50, Nr. 935; Eintritt
frei;
Mo–Fr 9–17,
Sa & So 15–18 Uhr) ein, das dem Stadtarchitekten als Ferienhaus
diente. Gezeigt werden Stilmöbel und diverser persönlicher
Krimskrams.
Zwei Blocks weiter nordöstlich steht das Teatro Argentino Google Maps (Av. 51, zw. Calle 9 & Calle 10), ein hässlicher Stahlbetonbau, immerhin mit ausgezeichneter Akustik, in dem sehr gute Ballett- und Opernaufführungen sowie Symphoniekonzerte stattfinden. Zwei Blocks weiter nordöstlich – vor der Plaza San Martín – befindet sich der kunstvolle Palacio de la Legislatura Google Maps, der ebenfalls im deutschen Renaissancestil gebaut wurde. Ganz in der Nähe folgt der Pasaje Dardo Rocha Google Maps im Stil der französischen Klassik. Der einstige Hauptbahnhof von La Plata beherbergt heute das größte Kulturzentrum der Stadt mit zwei Museen. Ebenfalls in der Nähe stößt man auf die im flämischen Renaissancestil erbaute Casa de Gobierno Google Maps, heute Sitz des Provinzgouverneurs und seiner Mitarbeiter. Hoch her geht es auf dem sonntäglichen Kunsthandwerksmarkt Feria Artesanal Google Maps auf der Plaza Italia.
Eukalyptus-, Gingko- und Palmenpflanzungen sowie
subtropische Harthölzer prägen den Paseo del Bosque
Google Maps, der bei Familien ebenso beliebt ist wie bei
Liebespärchen und schwitzenden Joggern. Verschiedene Attraktionen
liegen hier versteckt: ein kleiner See mit Leih-Tretbooten, das
Freilufttheater Teatro
Martín Fierro
Google Maps mit Musik- und Theaterveranstaltungen, das
Observatorio
Astronómico
Google Maps (423-6593; www.fcaglp.unlp.edu.ar), der
bescheidene Jardín Zoológico
(
427-3925; Eintritt
5 ARG$;
Di–So 10–18
Uhr) und das Museo de La
Plata
Google Maps (
425-7744; www.fcnym.unlp.edu.ar/abamuse.html;
Eintritt 6 ARG$, Di freier Eintritt;
Di–So 10–18 Uhr). Das herausragende
Museum zeigt paläontologische, zoologische, archäologische und
anthropologische Sammlungen des berühmten
Patagonien-Forschungsreisenden Francisco P. Moreno. Zahlreiche
Ausstellungsräume bieten Interessantes für jeden Geschmack:
ägyptische Grabrelikte, Jesuitenkunst, verblüffende Skelette,
Fossilien, Steine und Mineralien, gruselige Insekten und
rekonstruierte Dinosaurier. Für die Pause zwischendurch gibt es ein
Café. Am besten besucht man das Museum am Wochenende, wenn keine
Schulgruppen unterwegs sind.
Eine der berühmtesten Villen Argentiniens ist die
Casa Curutchet
Google Maps (482-2631; www.capba.org.ar; Av. 53 Nr. 320;
Eintritt Einheimische/Touristen 10/40 ARG$;
Di–Fr 10–14 Uhr, Jan. geschl.) Entworfen
wurde das herrliche Beispiel moderner Architektur vom
schweizerisch-französischen Architekten Le Corbusier für Pedro
Curutchet, einen argentinischen Chirurgen. Führungen sollten im
Voraus gebucht werden.
Wer einfach nur einen Blick auf die Hauptsehenswürdigkeiten La Platas werfen will, sollte den Bus Turístico (www.buenosaires.tur.ar/busturistico; Gratisfahrten) mit offenem Dach nehmen (Fr–So, 4-mal tgl.) Die Rundfahrt dauert eine Stunde.
Schlafen
Benevento Hotel HOTEL $$
Google Maps (423-7721;
www.hotelbenevento.com.ar;
Cal-le 2, Nr. 645; EZ 288–360 ARG$, DZ 420–530 ARG$;
) Das
renovierte Hotel bietet Zimmer mit hohen Decken und Kabelfernsehen.
Die meisten Räume sind mit Holzböden ausgestattet und haben
Balkone, die auf die Straße blicken; die Zimmer im obersten Stock
sind die modernsten.
Frankville Hostel HOSTEL $
Google Maps (482–3100; www.frankville.com.ar; Calle 46,
Nr. 781; B 55–65 ARG$, DZ 150 ARG$;
) La Platas
erstes Hostel ist immer noch das beste vor Ort. Die Schlafräume
sind klein, und es gibt keine eigenen Badezimmer, aber die
sanitären Einrichtungen sind sauber. Im Gemeinschaftspatio kann man
sich zusammensetzen; Zimmer mit eigenem Bad sind außerdem in
Planung. Wer eine HI-Karte (Hostelling International) hat, bekommt
eine Ermäßigung.
Hostel del Bosque HOSTEL $
Google Maps (489-0236; www.hosteldelbosque.com.ar;
Calle 54, Nr. 460; B 55–75 ARG$, Zi. 160 ARG$;
) Es ist
in einem modernen Gebäude mit herzlich wenig guter onda
(Ausstrahlung) untergebracht, aber der hintere Patio mit Garten
entschädigt dafür. Die Schlafräume sind knapp bemessen, und es gibt
nur ein einziges Einzelzimmer. Pluspunkte gibt es für die
Dachterrasse und die günstige Lage.
Hotel García HOTEL $
Google Maps (Calle 2, Nr. 525; EZ 100 ARG$, DZ 150 ARG$) Freundlich und gepflegt. Das preisgünstige Hotel liegt 200 m vom Busbahnhof entfernt und vermietet 20 kleine, schlichte Zimmer. Die Duschen sind offen, sodass alles im Bad nass wird, aber dafür gibt es Kabelfernseher.
Essen & Ausgehen
Cervecería Modelo
ARGENTINISCH
$$
Google Maps (Ecke Calles 5 & 54; Hauptgerichte 35–60 ARG$;
Frühstück, Mittag-
& Abendessen;
) Das
Lokal wurde bereits 1894 eröffnet und weist ein etwas altmodisches
Flair auf. Von der Decke hängen die Schinken, und der Boden ist
übersät mit Erdnussschalen. Die Tische draußen auf dem Gehsteig
sind sehr zu empfehlen, und trotz seines respektablen Alters gibt
es im Modelo Breitleinwand-Fernsehen und WLAN.
Wilkenny ARGENTINISCH $$
Google Maps (Ecke Calle 11 & 50; Hauptgerichte 35–60 ARG$;
Frühstück, Mittag-
& Abendessen) Ein beliebtes Lokal mit dem traditionellen
Irish-Pub-Flair und einer soliden Auswahl an Gerichten wie Salaten,
Sandwiches und Pasta. Donnerstag und Freitag gibt es abends
manchmal Livemusik.
Carnes Don Pedro ARGENTINISCH $
Google Maps (Diagonal Norte 1005; Kg 49 ARG$; Mo–Sa Mittag- & Abendessen)
Großartiges Essen zum Mitnehmen: einfach zusammenstellen, was
schmeckt, und für ein Picknick auf die nahe gelegene Plaza San
Martín tragen. Die Auswahl an Speisen ist groß und reicht von
frischen Salaten über parrilla (Grillfleisch) bis hin zu
fertiggekochten Fleisch- und Gemüsegerichten.
Bar Imperio (Calle 17, zw. Calles 70 & 71), Mirapampa (Ecke Calles 17 & 71) und Ciudád Vieja (Ecke Calles 17 & 71) liegen eine zehnminütige Taxifahrt vom Zentrum entfernt im historischen und unkonventionellen Viertel Meridiano V. In allen Restaurant-Bars diese Viertels wird von Donnerstag- bis Sonntagnacht Livemusik gespielt. Am Wochenende findet dort ein besuchenswerter Kunsthandwerksmarkt statt, außerdem befinden sich hier Theater, Kino und Kulturzentren – kein Wunder, dass die Gegend bei den Studenten so beliebt ist.
Praktische Informationen
Post (Ecke Calle 4 & Av. 51)
Städtische Touristeninformation
(427-1535; www.laplata.gov.ar;
Mo–Fr 10–17.30, Sa & So 11–16
Uhr) Direkt neben Plaza San
Martín.
An- & Weiterreise
Der Plaza-Bus 129 verkehrt alle 20 Minuten zwischen Buenos Aires und La Plata (10 ARG$, 1¼ Std.). Er startet in der Seitenstraße Martín Zuvería, fast direkt vor dem Bahnhof Retiro in Buenos Aires und hält entlang der Avenue 9 Julio sowie beim Bahnhof Constitución.
Vom Busbahnhof in La Plata aus gibt es viele weitere Verbindungen in andere Landesteile.
La Plata ist außerdem mit der Vorstadtbahn Roca in Buenos Aires erreichbar; es gibt regelmäßige Fahrten ab dem Bahnhof Constitución.
BUSSE AB LA PLATA
REISEZIEL | FAHRPREIS (ARG$) | FAHRTZEIT (STD.) |
Bahía Blanca | 240–270 | 8–10 |
Bariloche | 520–590 | 24 |
Córdoba | 250–290 | 10 |
Mar del Plata | 140 | 5 |
Mendoza | 400 | 15 |
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Luján
02323 / pop 106,000
Luján ist ein beschauliches Flussstädtchen, das einige Male im Jahr von Pilgern überrannt wird. Argentiniens bedeutendster Wallfahrtsort bietet eine riesige, im spanischen Stil erbaute Plaza und eine beeindruckende neogotische Kathedrale sowie einige interessante Museen. Die Uferpromenade säumen zahlreiche Restaurants und Grillstände, die choripan (pikante Wurst) in einem knusprigen Brötchen verkaufen. Außerdem gibt es einen Paddelbootverleih. Eine weitere Attraktion ist der Sessellift, der die Besucher über den schmutzigen Fluss auf die andere Uferseite transportiert.
Jährlich am ersten Samstag im Oktober begeben sich Tausende von Katholiken auf die 65 km lange Pilgerreise von Buenos Aires nach Luján (s. Kasten unten). Weitere Großereignisse, die das Städtchen aus seiner Ruhe bringt, sind der 8. Mai (Tag der Jungfrau), das erste Wochenende im August (dann findet die farbenprächtige Peregrinación Boliviana statt), das letzte Wochenende im September (Termin der Gaucho-Wallfahrt – Vorsicht Pferde) und der 8. Dezember (Tag der Unbefleckten Empfängnis).
Sehenswertes
Basílica Nuestra Señora de Luján KATHEDRALE
Jedes Jahr besuchen über 5 Mio. Pilger aus
ganz Argentinien die Stadt, um die Heilige Jungfrau mit Fürbitten
um Frieden, Gesundheit, Vergebung und Trost anzubeten. Endpunkt der
Reise ist die beeindruckende Basilika, die zwischen 1887 und 1935
errichtet wurde. Als Baumaterial der neogotischen Kirche wurde
wunderschöner rosafarbener Stein verwendet, der bei Sonnenuntergang
leuchtet. Die Statue der Heiligen Jungfrau aus dem Jahre 1630
befindet sich in einem erhöhten Raum hinter dem Hauptaltar. Unter
der Basilika liegt die Krypta
(Eintritt 4 Arg$;
Führungen mehrmals
am Tag 10–17 Uhr), in der Muttergottesstatuen aus der ganzen Welt
zu sehen sind. Mehrmals am Tag finden in der Basilika Messen
statt.
Complejo Museográfico Enrique Udaondo MUSEUM
(Eintritt 1 ARG$; Mi 14.30–17, Do & Fr 11.30–17, Sa, So
& Feiertage 10.30–18 Uhr) Dieser fantastische,
kolonialzeitliche Museumskomplex glänzt mit einigen
Ausstellungsräumen sowie hübschen Patios und Gärten. Die Sala
General José de San Martín widmet sich Argentiniens Kampf um die
Unabhängigkeit, während die Sala de Gaucho einige wunderschöne
Mate-Gefäße, Zaumzeug und andere Gaucho-Utensilien
zeigt.
Das in der Nähe gelegene Museo de Transporte (Adresse und Öffnungszeiten wie oben) besitzt eine bemerkenswerte Sammlung an Pferdekutschen aus dem ausgehenden 19. Jh. Ebenfalls dort zu sehen ist die erste Dampflokomotive, die von Buenos Aires hierher fuhr, und ein riesiges Wasserflugzeug, das 1926 den Atlantik überquerte. Die außergewöhnlichsten Ausstellungsstücke sind jedoch die ausgestopften, schmuddeligen Überreste von Gato und Mancha, den tollkühnen argentinischen Criollo-Pferden, mit denen der in der Schweiz geborene Abenteurer A. F. Tschiffely, der zunächst nach England und dann nach Argentinien ausgewandert war, von Buenos Aires nach New York ritt. Dafür brauchte er sage und schreibe zweieinhalb Jahre – er war von 1925 bis 1928 unterwegs!
LA VIRGENCITA
Argentiniens Schutzpatronin ist allgegenwärtig – ihr Poster hängt an den Wänden der Metzgereien, und ihre Abbilder zieren die Armaturenbretter der Taxis. Sie trägt ein blaues Kleid, steht auf einem Halbmond, und ein Heiligenschein umgibt ihr neu errichtete gekröntes Haupt.
1630 bat ein portugiesischer Siedler in Tucumán einen Freund in Brasilien, ihm eine Figur der Heiligen Jungfrau für seine Kapelle zu schicken. Der Freund war sich nicht sicher, welchen Typ er nehmen sollte und schickte deshalb gleich zwei – darunter eine Statue der Unbefleckten Empfängnis. Nachdem die Statuen den Hafen von Buenos Aires verlassen hatten, blieb der Wagen mit ihnen in der Nähe des Flusses Luján stecken und ließ sich erst wieder bewegen, nachdem die Figur der Unbefleckten Empfängnis heruntergenommen worden war. Der Besitzer nahm es als Zeichen, und die Statue blieb in Luján, wo ein Heiligenschrein für sie gebaut wurde. Die andere Marienfigur setzte ihre Reise in den Nordwesten fort.
Seither wurden der Jungfrau von Luján eine Reihe von Wundern zugeschrieben – sie soll Tumore geheilt und einen Nebel geschickt haben, um frühe Siedler vor kriegerischen Indianern zu verbergen, außerdem bewahrte sie die Provinz vor einer Choleraepidemie. Für ihre Mühen wurde sie 1886 belohnt: Papst Leo XIII. krönte sie mit einer goldenen Krone, geschmückt mit fast 500 Perlen und Juwelen.
Der gewaltige Pilgerzug zu ihrer Basilika, in der noch immer die Originalstatue verehrt wird, beginnt am ersten Samstag im Oktober. Scharen von Gläubigen wandern die 65 km von Liniers – in der Umgebung von Buenos Aires – nach Luján. Der Marsch dauert bis zu 18 Stunden. Wer am ersten Sonntag im Oktober dorthin kommt (Día de Virgen de Luján), wird auf Gruppen von erschöpften Pilgern treffen, die auf dem Platz dösen, ein Barbecue am Fluss genießen und Plastikflaschen mit dem heiligen Wasser aus der Quelle füllen.
Schlafen
Um Luján zu besichtigen, reicht ein Tagesausflug von Buenos Aires. Wer allerdings an einem Wochenende hier übernachten möchte, sollte im Voraus reservieren.
Hotel Hoxón HOTEL $$
(429970; www.hotelhoxon.com.ar; 9 de
Julio 760; EZ 215–330 ARG$, DZ 345–525 ARG$;
) Das beste
und größte Hotel in der Stadt mit modernen, sauberen und
komfortablen Räumen. Die besseren Zimmer sind mit Teppich,
Kühlschrank und Klimaanlage ausgestattet. Es gibt einen
Swimmingpool und eine Sonnenterrasse.
Hotel del Virrey HOTEL $$
(420797; www.hoteldelvirreylujan.com.ar;
San Martín 129; Zi. 280 ARG$;
) In der Nähe
der Basilika liegt dieses moderne Hotel mit kleinen, aber gut
ausgestatteten Zimmern.
Hostel Estación Luján HOSTEL $
(%429101;
www.estacionlujanhostel.com.ar;
9 de Julio 978; B 80 ARG$, EZ/DZ 110/190 ARG$; ) Ein kleines, modernes und sauberes Hostel,
nur ein paar Schritte von der Basilika entfernt. Es gibt vier
Zimmer (darunter zwei Schlafräume mit jeweils sechs Betten). Einige
haben einen Balkon, außerdem gibt es eine Küche für die
Selbstversorger unter den Gästen, die ihr Essen selbst zubereiten
wollen, und einen großen Gemeinschaftsbereich.
Essen
Pilger bleiben in Luján nicht hungrig – die zentralen Bereiche der Straße San Martín, die Straße 9 de Julio und das Flussufer werden von Restaurants gesäumt.
L’Eau
Vive FRANZöSISCH $$
(421774; Constitución 2112; 3-Gänge-Menü
60 ARG$;
Di–Sa
Mittag- & Abendessen, So nur Mittagessen) Nur 2 km vom
Stadtzentrum entfernt liegt dieses nette französische Restaurant,
das von Karmeliternonnen aus aller Welt betrieben wird. Ein Taxi
dorthin kostet etwa 15 ARG$, ansonsten fährt auch die Buslinie 501
vom Zentrum zum Lokal.
Cervecería Berlin ARGENTINISCH $
(San Martín 151; Hauptgerichte 20–45 ARG$;
Mittag- &
Abendessen) Eine gute Wahl an heißen Tagen. Das Essen ist nicht
gerade ausgefallen – Burger, Sandwiches und Waffeln –, dafür gibt
es Getränke in großer Auswahl.
Café La Basilica ARGENTINISCH $$
(San Martín 101; Hauptgerichte 30–60 ARG$;
Mo–Do 8–20, Fr
& Sa 7–2, So 8–19 Uhr) Die klassische Eckbar serviert
akzeptable Mahlzeiten mit hausgemachter Pasta und gegrilltem
Fleisch. Auf der Speisekarte findet sich auch eine englische
Übersetzung der angebotenen Gerichte.
Praktische Informationen
Post (Mitre 575)
Touristeninformation (427082;
8–17 Uhr) Am westlichen Ende von Lavalle
findet man die Info im gelben Gebäude unweit des Flusses.
An- & Weiterreise
Lujáns Busbahnhof (Av. de Nuestra Señora de Luján & Almirante Brown) liegt nur drei Straßenblocks nördlich der Basilika. Von der Plaza Italia in Buenos Aires fahren Busse der Transportes Atlántida (Linie 57) alle halbe Stunde nach Luján (15 Arg$, 2 Std.). Wer einen der täglich am Hauptbahnhof Estación Once in Buenos Aires abfahrenden Züge nimmt, muss in Moreno umsteigen.
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San Antonio de Areco
02326 / 23 000 Ew.
Umgeben von grünen Feldern, ist San Antonio de Areco eine der schönsten Städte der Pampas. Der 115 km nordwestlich von Buenos Aires gelegene Ort ist das Ziel vieler Tagesausflügler aus der Hauptstadt, die die beschauliche Atmosphäre und die malerischen Straßen der Altstadt zu schätzen wissen. Die Stadt wurde Anfang des 18. Jhs. gegründet und hat bis zum heutigen Tage viel von der alten Criollo- und Gauchotradition bewahrt. Dies gilt insbesondere für die Kunsthandwerker, die feine Silberarbeiten und Sattelzeug herstellen. Gauchos aus dem gesamten Gebiet der Pampas kommen im November zusammen, um den Día de la Tradición zu feiern. Dann zeigen sie sich in ihrer ganzen Pracht und stolzieren mit ihren Pferden die kopfsteingepflasterten Straßen hinunter.
San Antonio de Arecos geschlossen wirkendes Zentrum und die ruhigen Straßen laden zum Bummeln ein. Um die Plaza Ruiz de Arellano, die nach dem estanciero (Besitzer eines Landguts), der die Stadt gründete, benannt wurde, liegen mehrere historische Gebäude, darunter auch die Iglesia parroquial (Pfarrkirche).
Der Puente viejo (Alte Brücke; 1857) führt über den Río Areco und folgt der ursprünglichen Kutschenstraße ins nördliche Argentinien. In früherer Zeit befand sich hier eine Mautstelle, heute führt die Fußgängerbrücke direkt zur Hauptattraktion der Stadt, dem Museo Gauchesco Ricardo Güiraldes.
In Areco sind während der Siesta am Nachmittag viele Geschäfte geschlossen.
Detailansicht der Karte folgt
San Antonio de Areco
Sehenswertes
1 B2 Centro Cultural Usina Vieja
2 A1 Museo Gauchesco Ricardo Güiraldes
Schlafen
Essen
Shoppen
Sehenswertes
Museo Gauchesco Ricardo Güiraldes MUSEUM
Google Maps (Ecke R Güiraldes & Sosa; Eintritt 10 Arg$;
Do–Mo 11–17 Uhr)
Das Museum im Parque Criollo wurde 1938 – ein Jahrzehnt nach dem
Tod von Ricardo Güiraldes, argentinischer Schriftsteller und Autor
des Gauchoromans Don Segundo Sombra (s. Kasten Klicken Sie hier) – eingeweiht. Es ist eine Art
Gaucholand mit restaurierten oder neu errichteten Gebäuden,
darunter eine alte Mühle, eine nachgebaute pulpería
(Taverne) und eine Kapelle im Kolonialstil. Die Hauptattraktion ist
der Nachbau eines casco (Ranchhaus) aus dem 18. Jh., das mit
dem Holzbett aufwarten kann, das einst Juan Manuel de Rosas gehörte
(Rosas war ein berüchtigter argentinischer caudillo). Zu
sehen gibt es außerdem eine Menge Zaumzeug und verschiedene
Gauchokunstwerke. Zwei Räume sind Güiraldes gewidmet.
Museo y Taller Draghi MUSEUM, WERKSTATT
Google Maps (Lavalle 387; Eintritt 10 ARG$; Mo–Sa 10.30–13 & 16–19, So
10.30–13 Uhr) Das kleine Museum und die Silberschmiede zeigen eine
außergewöhnliche Sammlung an silbernen facónes
(Gauchomessern), wunderbares Zaumzeug und aufwendiges
Mate-Zubehör. Auch Schmuck sowie Ledertaschen sind zu sehen;
Wenn man sich in eines der Exponate verliebt: Jedes der Stücke kann
gekauft werden.
Museo Las Lilas MUSEUM
Google Maps (www.museolaslilas.org; Moreno
279; Eintritt 30 ARG$; Fr–So 10–20 Uhr) Florencio Molina Campos
war Illustrator und Maler von abwechslungsreichen Gaucho-Szenen,
die er mit einem humorvollen Touch versah. Das hübsche Museum zeigt
seine berühmten Arbeiten; im Eintritt inbegriffen sind ein Kaffee
und ein medialuna (Croissant) im Café. Ende Mai bis Ende
September verkürzen sich die Öffnungszeiten.
Centro Cultural Usina Vieja MUSEUM
Google Maps (V Alsina 66; Eintritt 3 ARG$; Di–So 11–17 Uhr) Das Centro Cultural
Usina Vieja in einem alten Kraftwerk von 1901 ist ein
abwechslungsreiches Museum mit einer unkonventionellen Sammlung an
alten Radios, Nähmaschinen und Plattenspielern. Außerdem werden
landwirtschaftliches Gerät, Skulpturen, ein historischer
Lebensmittelladen und sogar ein kleines Flugzeug gezeigt.
Feste & Events
San Antonio de Areco ist das symbolische Zentrum der argentinischen Gauchokultur. Hier findet das größte Gauchofest des Landes statt, der Día de la Tradición (das Fest dauert eine Woche, Anfang bis Mitte November; die Touristeninformation nennt den genauen Termin auf Anfrage). Wer in der Gegend ist, sollte sich das Spektakel nicht entgehen lassen: Zu den Attraktionen zählen ein Festzug mit Pferden, Reitkunst vom Feinsten, Volkstänze und Kunsthandwerksausstellungen. Die wichtigsten Aufführungen finden im Parque Criollo statt.
DER GLORREICHE GAUCHO
Wenn der melancholische tanguero (Tangotänzer) den porteño (Einwohner von Buenos Aires) verkörpert, so ist der Gaucho das Sinnbild der Pampa: eine einsame, cowboyähnliche Figur, allein mit seinem Pferd im Kampf gegen die Elemente.
In den frühen Anfängen der Kolonie lebten die Gauchos jenseits der Gesetze und Bräuche von Buenos Aires. Sie fristeten ein unabhängiges und oftmals gewalttätiges Dasein auf dem Land, schlachteten Rinder, die unbeaufsichtigt in den fruchtbaren Pampas herumliefen, und tranken mate, einen stark koffeinhaltigen Tee.
Als die Kolonie wuchs, wurden die Rinder zu wertvoll, um sie frei herumlaufen zu lassen. Die ausländische Nachfrage nach Leder stieg, und die Investoren zogen in die Pampas, um die Kontrolle über den Markt zu übernehmen. Sie etablierten das Estancia-System: Große Landflächen wurden an einige wenige Privilegierte übergeben. Viele frei lebende Gauchos wurden damit zu ausgebeutetem Gesinde, während man all jenen, die sich gegen diese Zähmung wehrten, mit Gefängnis drohte.
Im späten 19. Jh. waren die Verantwortlichen der Meinung, dass es für den Gaucho keinen Platz mehr im modernen Argentinien gibt. Präsident Sarmiento (reg. 1868–74) erklärte, dass „das Düngen des Bodens mit ihrem Blut das Einzige (sei), wofür die Gauchos taugen“ – bereits damals war viel Gauchoblut vergossen worden. Ihre Reitkunst machte die Gauchos zu begehrten, ausgezeichneten Infanteristen in Argentiniens Bürgerkrieg und den brutalen Feldzügen gegen die Indios.
Wie so viele Helden errang auch der Gaucho die Zuneigung und Bewunderung der Menschen erst nach seinem Niedergang. Seine physische Standhaftigkeit, sein Ehrbegriff und die Sehnsucht nach Freiheit werden in José Hernández’ 1872 entstandenem epischen Gedicht Martin Fierro und in Ricardo Güiraldes’ Roman Don Segundo Sombra gewürdigt. Seine Traditionen gehören zur argentinischen Volkskunst: Viele Gauchos waren begabte Handwerker, die aufwendige, silberne Gauchomesser und gewebte Ponchos herstellten. Das Bild des Gauchos wurde in zahlreichen Varianten reproduziert – am amüsantesten in Florencio Molina Campos’ Karikaturen.
Heute ist der Export-Gaucho viel leichter aufzustöbern als der echte; man trifft ihn vor allem in Shows auf estancias an. Dennoch leben die Nachfahren der Gauchos überall in den Pampas auf den Rinderfarmen. Sie reiten über die weite Ebene in ihren staubigen bombachas (Reiterhosen) und tragen auf dem Kopf die traditionellen boinas (eine Art Baskenmütze). Und zu besonderen Gelegenheiten wie dem Día de la Tradición kramen sie ihr bestes Zaumzeug heraus und glänzen mit ihren Reiterkünsten.
Schlafen
Obwohl San Antonio ein beliebtes Ziel für einen Tagesausflug von Buenos Aires aus ist, lohnt es sich, über Nacht zu bleiben, denn es gibt ein paar reizvolle Unterkünfte.
Paradores
Draghi GäSTEHAUS $$
Google Maps (455583; www.paradoresdraghi.com.ar;
Matheu 380; So–Do EZ 300 ARG$, DZ 400 ARG$;
) Ruhiges
Gästehaus mit großen, prachtvollen Räumen (zwei davon mit
Einbauküche). Im grünen Garten mit seinem herrlichen Pool, dem
verglasten Frühstückszimmer und den beiden Patios kann man herrlich
entspannen.
Antigua
Casona PENSION $$
Google Maps (456600; www.antiguacasona.com; Segundo
Sombra 495; So–Do Zi. 380 ARG$, Fr & Sa Zi. 400 ARG$;
) Das restaurierte traditionelle Haus ist mit
fünf hübschen Räumen mit hohen Decken und Holzfußböden
ausgestattet; alle Zimmer sind rund um überdachte und geflieste
Gänge und Backsteinpatios angeordnet. Ein Zimmer ohne Bad kostet
weniger. Das Frühstück ist gut, und man kann Fahrräder mieten, um
die Sightseeing-Tour mit dem Rad zu absolvieren.
Hostal de Areco HOTEL $
Google Maps (456118; www.hostaldeareco.com.ar;
Zapiola 25; EZ/DZ So–Do 130/200 ARG$, Zi. Fr & Sa 250 ARG$;
) Das bescheidene Gebäude liegt dicht neben
zwei weiteren Hotels, die nicht ganz so sympathisch sind, dafür
aber Pools haben. Das Hotel de Areco hat einen netten Salon und
einen schönen großen Garten auf der Rückseite. Die Zimmer sind
schlicht, aber komfortabel.
Estancias
Der private Transfer direkt von Buenos Aires zu diesen estancias ist mit Aufpreis möglich (s. Websites).
Adressen weiterer estancias in der Provinz finden sich auf Klicken Sie hier.
Estancia La Cinacina ESTANCIA $$$
Google Maps (452045; www.lacinacina.com.ar; B Mitre
9; Día de campo 290 ARG$, Zi. 870–970 ARG$;
) Am Stadtrand
liegt in einer hübschen Parkanlage diese touristische
estancia mit ihren komfortablen Unterkünften. Sie bietet den
Gästen Tagesausflüge (día de campo) mit Folk- und Reitshows
an.
La Porteña ESTANCIA $$$
(Buenos Aires: 15-5626-7347; www.laporteniadeareco.com;
Ruta 8, Km 110; Día de campo 400 ARG$, EZ/DZ ab 900/1200 ARG$;
) Eine reizvolle Anlage
und ein historischer Ort: Hier schrieb Ricardo Güiraldes sein
Gaucho-Epos Don Segunda Sombra. Gute, wenn auch keine
feudale Ausstattung und reichlich Essen; wer will, kann
Polounterricht nehmen.
El Ombú ESTANCIA $$$
(02326-492080; www.estanciaelombu.com; RP 31,
cuartel VI, Villa Lía; Día de campo 320 ARG$, EZ/DZ 940/1480 ARG$;
) Die geschichtsträchtige, 300 ha große
estancia liegt etwa 20 km von Areco entfernt. Hier können
die Gäste beobachten, wie Rinderherden zusammengetrieben werden und
sogar selbst mit Hand anlegen – oder Golf und Tennis im nahe
gelegenen Country Club spielen.
Essen
Almacén Ramos Generales ARGENTINISCH $$
Google Maps (Zapiola 143; Hauptgerichte 25–60 ARG$;
Mittag- &
Abendessen) In diesem traditionellen Lokal herrscht noch die
Atmosphäre einer versunkenen Zeit. Es gibt Fisch-, Fleisch- oder
Pastagerichte.
La Esquina de Merti ARGENTINISCH $
Google Maps (Ruiz de Arellano 147; Hauptgerichte 30–46 ARG$;
Frühstück, Mittag-
& Abendessen) Direkt bei der Plaza liegt dieses Café-Restaurant
mit herrlich traditionellem Flair. Die typische parrilla
(gemischtes Grillfleisch) steht auf dem Speiseplan, es gibt aber
auch milanesas (panierte Schnitzel), Pasta sowie einige
erlesenere Gerichte. Bei Barzahlung gibt es einen Rabatt.
Puesto La Lechuza PARRILLA $$
Google Maps (Costanera Aquiles; Hauptgerichte 30–60 ARG$;
Sa Mittag- &
Abendessen, So Mittagessen) Am schönsten ist es hier an warmen
Tagen, weil man dann das Mittagessen, das aus Empanadas oder
gegrillten Steaks besteht, unter den Bäumen unweit des Flusses
genießen kann. Live-Gitarrenmusik erklingt Samstagnacht. Die
parilla ist nur an den Wochenenden geöffnet.
Shoppen
San Antonio de Arecos Kunsthandwerker sind im ganzen Land für ihre besondere Kunstfertigkeit bekannt. Mate-Zubehör, rastras (mit Silber beschlagene Gürtel) und facónes (Gauchomesser), die von erfahrenen Silberschmieden hergestellt werden, sind die gängigsten Artikel. Die Touristeninformation führt eine ausführliche Liste mit Künstlern und Kunsthandwerkern.
Wer nach einem Geschenk in Form von selbst
hergestellter Schokolade oder alfajores (keksähnliche
Schokoladensandwiches) sucht, geht am besten zu La Olla de Cobre
Google Maps (453105; Matheu 433;
Mi–Mo 10–13 & 15–19.30 Uhr). Die
Kunden können sich auch setzen und einen Kaffee oder
Trinkschokolade bestellen.
Praktische Informationen
Ein paar Banken mit Geldautomaten liegen entlang der Alsina.
Post (Ecke Alvear & Av. Del Valle)
Touristeninformation (453165; Ecke E Zer-boni & Ruiz de
Arellano;
Mo–Fr
9.30–19, Sa & So 8–20 Uhr)
An- & Weiterreise
Die Busgesellschaften General Belgrano und Chevallier bieten regelmäßige Busverbindungen von Buenos Aires nach Areco (35–40 ARG$, 2 Std.), außerdem ein paar Fernverbindungen.
Südliche Pampas
Von der Hauptstadt erstrecken sich die Pampas in südliche Richtung über die Grenzen der Region Buenos Aires hinaus und nach Westen bis in die Provinz La Pampa.
Im südlichen Teil der Provinz Buenos Aires wird die endlos weite Ebene von Sierras (Hügeln) unterbrochen. Die Sierras de Tandil sind uralte Gebirgszüge bestehend aus gerundeten Hügeln, deren Gipfel nicht höher als 500 m sind. Etwas weiter westlich erreichen die zackigen Gipfel der Sierra de la Ventana 1300 m und sind damit ein attraktives Ziel für Wanderer und Bergsteiger.
Noch weiter westlich in der Provinz La Pampa ragen die bescheidenen Granithügel des Parque Nacional Lihué Calel auf.
Die in den Hügeln gelegenen Städte Tandil und Sierra de la Ventana bieten die Möglichkeit zur Betätigung im Freien und eine entspannte Atmosphäre. Die Provinzhauptstadt Santa Rosa bietet sich zumindest für eine Verschnaufpause auf dem Weg zu bekannteren Reisezielen im Westen und Süden des Landes an.
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Tandil
0249 / 124 000 Ew.
Die hübsche Stadt liegt am nördlichen Rand der Sierras de Tandil, einer 2,5 Mio. Jahre alten Bergkette. Durch Erosion entstanden sanfte, grasbewachsene Hügel und Felsvorsprünge, die zum Klettern und Mountainbiken geradezu ideal sind. Zum Reiz der Stadt gehört die Mischung aus dörflichem Charme und der Energie einer Großstadt. Im grünen Stadtzentrum herrscht eine entspannte Atmosphäre, viele Geschäfte schließen über die mittägliche Siesta. Abends hingegen drängen sich die Einheimischen auf den Straßen und Plätzen, gehen shoppen oder besuchen kulturelle Veranstaltungen in der Stadt. Und ganz nebenbei brachte Tandil eine beachtliche Anzahl argentinischer Tennisstars hervor – zuletzt Juan Martin del Potro.
Die Stadt entwickelte sich aus dem Fuerte Independencia, einem militärischen Vorposten, der 1823 gegründet wurde. In den frühen 1870er-Jahren fand hier einer der berüchtigsten Zwischenfälle in der Geschichte der Provinz statt: Eine Gruppe abtrünniger Gauchos hatte sich in den Hügeln verschanzt, um gegen die Landbesitzer und Einwanderer vorzugehen und sie zu ermorden. Die Einwanderer überlebten – und ihre Kochkünste, die sie aus Europa mitbrachten, machten die Gegend zum Zentrum kulinarischer Spezialitäten: In zahlreichen Restaurants und Geschäften der Stadt kann man verschiedene Käsesorten sowie gepökeltes Fleisch probieren.
Sehenswertes
Zu Tandils Museen zählt das historische
Museo Tradicionalista Fuerte
Independencia (4435573; 4 de Abril 845; Eintritt 10
ARG$;
März–Nov.
Di–So 14.30–18.30 Uhr, Dez.–Feb. Di–So 16–20 Uhr) mit seinen
Sammlungen zur Geschichte der Stadt. Fotos erinnern an wichtige
Ereignisse, die Räume stecken voller Erinnerungen an vergangene
Zeiten – die Exponate reichen von Karren bis hin zu
Damenhandschuhen. Das Museo de Bellas
Artes (
4432067; Chacabuco 353; Eintritt gegen
Spende;
Di–Fr
8.30–12.30 & 16–20, Sa & So 16–20 Uhr) organisiert
befristete Ausstellungen mit Arbeiten argentinischer und
internationaler Künstler.
Der Spaziergang von der südwestlichen Ecke der Innenstadt zum Parque Independencia bietet eine wunderschöne Aussicht über die Stadt, insbesondere bei Nacht. Auf der Plaza de Independencia, die von öffentlichen Gebäuden und der Kirche gesäumt wird, tummeln sich abends die Einheimischen.
Calvario, ein Hügel, der an den Ort der Kreuzigung Christi erinnern soll, lockt zu Ostern mit seinem Passionsspiel regelmäßig Besucherscharen an.
Am Nordende der Stadt schwankte jahrelang auf dem Cerro La Movediza die Piedra Movediza (ein 300 t schwerer „Schaukelstein“), bevor er 1912 schließlich tatsächlich in die Tiefe stürzte. Eine fest montierte „Replik“ wurde nun 2007 dort installiert. Buslinie 503 (blau) bringt Interessierte dorthin.
Lohnenswerte Ausblicke bieten sich 4,5 km
westlich der Stadt vom Cerro El
Centinela (Eintritt 30 ARG$; Mo–Fr 11–17, Sa & So 10.30–18.30
Uhr). Auf der Bergkuppe befinden sich zwei Restaurants, wer nicht
laufen will, kann einen Sessellift nehmen. Außerhalb der
Sommermonate nur am Wochenende geöffnet; die Taxifahrt kostet 20
ARG$.
Die Reserva Natural Sierra del
Tigre (Eintritt 14 ARG$; 9–19 Uhr im Sommer, bis 17.30 Uhr im
Winter, Mi & an Regentagen geschl.) liegt 6 km südlich der
Stadt am Ende der Calle Suiz. Es macht Spaß, auf den felsigen
Hügeln herumzuklettern. Im Frühling verwandelt sich das
Schutzgebiet in ein duftendes Meer aus Wildblumen. Die Gipfel
eröffnen herrliche Ausblicke auf die Stadt und die umliegenden
Höfe. Eine etwas seltsame Mischung von Tieren – darunter Lamas und
Esel – laufen frei durch den Park, während ihr natürlicher Feind,
der Puma, traurigerweise hinter Gittern gehalten wird. Ein Taxi
dorthin kostet einfach etwa 25 ARG$; die Rückfahrt sollte gleich
mit arrangiert werden.
ÄNDERUNG DER ORTSVORWAHL
Tandil bekommt eine neue Ortsvorwahl, sie ändert sich von 02293 in 249.
Außerdem wird eine „4“ an den Anfang jeder Teilnehmernummer gestellt. Zum Verständnis ein Beispiel:
Alte Nummer: 02293-123456
Neue Nummer: 249-412-3456
Aktivitäten
Der Stausee Dique del Fuerte liegt nur zwölf Blocks südlich der Plaza Independencia und kann in wenigen Stunden leicht umwandert werden. Im Sommer bietet das Balneario Municipal zahlreiche Pools, auch Kanus und Kajaks können gemietet werden. Ein paar Restaurants liegen am Ufer für eine Einkehr nach der Wanderung.
Ausritte in der Reserva Natural Sierra del Tigre
oder zu anderen Zielen in der Umgebung organisiert Gabriel Barletta (442-47725, 02293-15-4509609; cabalgatasbarletta@yahoo.com.ar).
Wer ein Fahrrad mieten möchte, kann mit Sergio (
445-2454, 02293-15-4647234) Kontakt
aufnehmen. Zahlreiche Agenturen bieten eine Auswahl an Touren und
Aktivitäten rund um die Stadt und in die Sierras an. Chao Tandil (
443-2542; www.chaotandil.com.ar) hat
Trekkingtouren, Kanufahrten, Abseilen, Mountainbiken und Klettern
im Programm.
Schlafen
Reservierungen sind während der Sommermonate ein Muss, auch an Ostern und an den verlängerten Wochenenden. Wer mit dem Auto unterwegs ist: Die vielen Cabañas entlang der Avenida Don Bosco sind eine gute Wahl – die Touristeninformation hält Listen bereit mit voll ausgestatteten Hütten, von denen viele einen eigenen Pool haben.
Lo de
Titi GäSTEHAUS $$
(442-0926; www.lodetiti.com.ar; Lobería 1050;
EZ/DZ 370/490 ARG$;
) Es
gibt nur vier erlesene, große Zimmer in dieser eindrucksvollen
Anlage. Außerdem bietet das Gästehaus einen riesigen grünen Garten,
eine farbenprächtige und ungewöhnliche Ausstattung sowie einen
großen Gemeinschaftsbereich mit Küchenbenutzung. Außerhalb der
Sommermonate fallen die Preise.
Belgrano 39 B&B B&B $$
(442-6989, 02293-15-607076; hutton@speedy.com.ar; Belgrano
39; EZ/DZ 200/300 ARG$;
) Lediglich
zwei komfortable Doppelzimmer vermietet das friedliche B&B in
einem großen, herrlichen Garten mit Pool. Die Vermieterin ist eine
Britin, ein richtiges Unikat. Eine Reservierung ist erforderlich,
um eines der beiden Zimmer zu ergattern.
Las Acacias PENSION $$
(442-3373; www.posadalasacacias.com.ar;
Brasil 642; EZ/DZ 380/440 ARG$;
) Die herrliche Pension ist in einer alten
Molkerei untergebracht und verfügt über neun elegante Zimmer, die
rund um überdachte Gänge und Gärten angelegt sind. Das Haus hat
eine ländliche Atmosphäre und eine geschmackvolle Ausstattung;
außerhalb der Sommermonate fallen die Preise.
Estancia Ave Maria ESTANCIA $$
(442-2843; www.avemariatandil.com.ar;
EZ/DZ Mo–Do 735/905 ARG$, Fr–So 935/1025 ARG$;
) Die geschichtsträchtige und schöne, 300 ha
große estancia hat große Zimmer mit Blick über die Hügel
sowie gemütliche Gemeinschaftsbereiche. Frühstück und Abendessen
sind im Preis inbegriffen, ebenso diverse Aktivitäten wie Ausritte.
Sie liegt 9 km westlich der Stadt.
Hotel Cristal HOTEL $
(444-3970; hotelcristal_tandil@yahoo.com.ar;
Gral Rodríguez 871; EZ/DZ 145/205 ARG$;
) Ein
schlichtes und preiswertes Hotel mit einem sonnigen Garten, in dem
die Gäste ihr Frühstück genießen können.
Casa Chango HOSTEL $
(442-2260; www.casa-chango.com.ar; 25 de
Mayo 451; B 75 ARG$, Zi. 210–300 ARG$;
) Passables
Hostel in einem weitläufigen Gebäude mit alten Fliesen, bröckelnden
Patios und einem netten Garten hinter dem Haus. Die meisten
Schlafräume haben sechs bis acht Betten; den Raum mit den 18 Betten
sollte man besser meiden. Die Einzelzimmer sind winzig, immerhin
gibt es ein Zimmer mit guter Größe und eigenem Bad.
Essen
Epoca de Quesos
ARGENTINISCH
$$
(Ecke San Martín & 14 de Julio;
Hauptgerichte 30–60 ARG$; 9–23 Uhr) Am Wochenende ist der Laden
voller Touristen: Epoca de Quesos verkauft über 40 lokale
Käsesorten und Räucherfleisch in großer Auswahl. Man kann sich aber
auch einen Tisch im hübschen Garten hinter dem Haus schnappen und
einen gemischten Teller und ein Spezialbier bestellen. Ganz normale
Hauptgerichte gibt es ebenfalls.
Tierra de Azafranes INTERNATIONAL $$
(443-6800; Ecke San Martín & Av.
Santamarina; Hauptgerichte 35–85 ARG$;
Mi–Mo Mittag- & Abendessen) Das
schicke und raffiniert ausgestattete Restaurant ist für seine
Fischgerichte sowie für den Risotto, die Pasta und die Paella
bekannt und zieht viele Gäste an. Mittwochabend unbedingt den
Meeresfrüchte-Eintopf probieren.
Benevento ITALIENISCH $
(Ecke San Martín & L N Alem; Pasta 31–45
ARG$; Di–So Mittag-
& Abendessen) Das Restaurant serviert ausschließlich Pasta,
diese dafür aber in ausgezeichneter Qualität – alles ist
hausgemacht und herrlich frisch zubereitet. Die tallarines
(Fettucine) mit Schinken, Spargel und Wodka-Sahne sind sehr zu
empfehlen. Das Essen zum Mitnehmen ist billiger.
Carajo PARRILLA $$
(Ecke Saavedra Lamas & García;
Hauptgerichte 50–70 ARG$; Di–So Mittag- & Abendessen) Mit
fantastischer Terrasse und Blick auf den Dique del Fuerte. Die
parrilla ist an einem warmen Tag unschlagbar; außerhalb der
Sommermonate hat das Lokal sonntagabends geschlossen.
Q’Tupé INTERNATIONAL $$
(Av. Brasil 184; Hauptgerichte 30–65 ARG$;
Mittag- &
Abendessen) Das ebenfalls empfehlenswerte Restaurant serviert
seinen Gästen köstliche Gourmetsalate, Sandwiches und
Spezialitäten.
Aquí No Es INTERNATIONAL $$
(Chile 735; Hauptgerichte 40–70 ARG$;
Frühstück, Mittag-
& Abendessen) Das Aquí No Es bringt unkonventionelles Essen,
Künstlertouch auf den Tisch.
Ausgehen
Obwohl Tandil eine kleine Stadt ist, hat sie einige gute Bars.
Antares BAR
(9 de Julio 758; 18 Uhr bis spätabends; Mo geschl.) Einer
der vielen Ableger von Antares mit dem typischen Antares-Look. Die
attraktive, moderne Restaurant-Bar bietet von Donnerstag bis
Sonntag Livemusik.
Bar Tolomé BAR
(Ecke Gral Rodríguez & Bmé Mitre;
19 Uhr bis
spätabends) Unter der Woche ist sie praktisch tot, aber am
Wochenende umso besser besucht (wenn es Livemusik gibt). Die
entspannte Bar serviert ihren Gästen auch Pizza und Sandwiches.
Antique Bistro BAR
(Gral Rodríguez 687; 8 Uhr bis spätabends) Eine mondäne
Stimmung herrscht in dieser kleinen, altmodischen Piano-Bar, in der
Folk- und Tangogruppen von Mittwoch bis Samstagnacht live
auftreten.
Shoppen
Talabartería Carlos A Berruti SOUVENIRS
(Gral Rodríguez 787; Mo–Sa 9.15–13 & 16.30–20.30 Uhr) Der
Laden führt vor allem gute Lederwaren, verkauft aber auch eine
Auswahl an Matetees, Messern, Silberarbeiten und farbenprächtigen
Ponchos.
Almacen Serrano LEBENSMITTEL
(444-8102; Ecke Av. Avellaneda & Gral
Rodríguez;
Mo–Do
9–13 & 16.30–21, Fr & Sa 9–21, So 10–21 Uhr) Verkauft Käse,
Salami und Schinken aus der Region, außerdem lokales Bier und
Süßigkeiten.
Praktische Informationen
Es gibt mehrere Banken mit Geldautomaten im Zentrum.
Post (Gral Pinto 621)
Touristeninformation (444-8698; Rodríguez 445;
Mo–Sa 9–20, So 9–13
Uhr)
Touristeninformation (443-2225; www.tandil.gov.ar; Av. Com Espora
1120;
Mo–Sa 9–18,
So 9–13 Uhr) Am Nordende der Stadt.
Eine weitere Touristeninformation befindet sich am Busbahnhof.
An- & Weiterreise
Tandils Busbahnhof ist vom Stadtzentrum aus zu Fuß erreichbar, allerdings muss man zwölf Blocks weit laufen. Ein Taxi ist komfortabler, es kostet etwa 12 ARG$.
Züge von Buenos Aires’ Bahnhof Constitución kommen freitags in Tandil an und fahren am Sonntag wieder zurück. Es lohnt sich aber, vor Ort nochmals nachzufragen, denn manchmal gibt es Unregelmäßigkeiten.
BUSSE AB TANDIL
REISZIE | FAHRPREIS (ARG$) | FAHRZEIT (STD.) |
Buenos Aires | 120–140 | 5½ |
Córdoba | 310–350 | 16 |
Mar del Plata | 55 | 3 |
Mendoza | 375–450 | 16 |
Necochea | 45 | 3 |
Unterwegs vor Ort
Tandils hervorragendes öffentliches Nahverkehrsnetz bringt die Reisenden zu jeder wichtigen Sehenswürdigkeit. Buslinie 500 (gelb) fährt zum Dique del Fuerte, Buslinie 501 (rot) zum Busbahnhof, und Buslinie 503 (blau) zum Cerro La Movediza, der Universität und dem Busbahnhof.
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Sierra de la Ventana
0291 / 5000 Ew.
Die Hauptattraktion der Sierra de la Ventana ist ihr Reichtum an Outdoorangeboten: Wanderungen auf die nahen Berge, Forellenfischen, das Baden in Flüssen und Pools, Reiten und Radfahren sowie Klettern oder Abseilen zwischen den Felsen. An den Wochenenden fahren Familien aus der ganzen Provinz dorthin, um die malerische Hügellandschaft zu genießen.
Die gleichnamige Stadt ist durch den Río Sauce Grande in zwei Hälften geteilt: In Villa Tivoli befinden sich die meisten Geschäfte und Dienstleistungen, während Villa Arcadia hauptsächlich eine Wohngegend ist. Es gibt nur eine Hauptstraße. Die Nachmittage sind meist ruhig, weil die Leute ihre Siesta halten.
Aktivitäten
Die Region bietet zahlreiche Outdoorziele, die
meisten davon können die Wanderer auf eigene Faust erreichen. Einen
Wanderführer zur Garganta del Diablo (s. Klicken Sie hier) stellt Luan
& Ventur (0291-15-416-0931; luan_ventur@hotmail.com) – nur
in Begleitung kann man die Schlucht erkunden. Außerdem werden
Abseilen, Reiten und weitere Touren angeboten.
Sergio Rodriguez
(491-5355; www.sergiorodrigueztur.com.ar;
Ecke Av. San Martín & Iguazú), auch bekannt unter GeoTur,
unternimmt Touren zu einem nahe gelegenen Weingut und einer
estancia.
Fahrräder verleiht El
Tornillo (0291-15-431-1812; Roca 142;
10–19 Uhr, bei
heißem Wetter nachmittags geschl.). Der Fluss hinter dem Hotel
Aihuen ist ein beliebter Badeplatz, dahinter liegt ein Hügel, den
man besteigen kann.
Schlafen
Im Sommer und an verlängerten Wochenenden sollte man im Voraus buchen, denn die Gegend ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die Touristeninformation hat eine Liste der verfügbaren cabañas (Hütten).
La Casa de Juani HOSTEL $
(0291-15-416-0931; hostellacasadejuani@hotmail.com;
Camino de las Carretas s/n; B 70 ARG$, Zi. 160 ARG$;
) Neben Feldern am Stadtrand liegt dieses
kleine, aber wunderhübsche Hostel mit nur einem Einzelzimmer und
einem Vierbett-Schlafraum (ein Campingplatz und cabañas sind
in Planung). Es werden Fahrräder vermietet. Von der YPF-Tankstelle
läuft man zehn Minuten über eine staubige Straße dorthin.
Hotel Atero HOTEL $$
(491-5002; Ecke Av. San Martín &
Güemes; EZ/DZ 300 ARG$;
) Komfortable
und gemütliche Zimmer – einige mit Balkons zur Straße hin – machen
das Mittelklasse-Hotel zu einer guten Wahl. Es liegt mitten in der
Stadt und hat ein eigenes Restaurant.
Aihuen Hotel HOTEL $
(491-5074; www.com-tur.com.ar/alihuen;
Ecke Tornquist & Frontini; EZ/DZ 100/200 ARG$;
) Etwa
vier Blocks vom Hauptgeschehen entfernt liegt dieses charmante
Hotel im alten Stil in der Nähe des Flusses. Luxuriös kann man es
mit seinen knarrenden Holzböden und den schlichten Möbeln nicht
gerade nennen, aber es hat definitiv Atmosphäre. Das Gebäude in der
Nähe bietet etwas modernere Zimmer.
Hostería Maiten HOSPEDAJE $
(491-5073; hosteriamaiten@yahoo.com.ar;
Iguazú 93; Zi. 220 ARG$;
) Sechzehn sehr schlichte, aber saubere
Zimmer mit offenen Duschen gruppieren sich um einen begrünen
Gartenpatio. Ein zentral gelegener, freundlicher
Familienbetrieb.
Camping El Paraíso CAMPING $
(0291-15-407-4530; camping_elparaiso@yahoo.com.ar;
Los Tilos 150; Platz pro Perp. 22 ARG$, Cabañas ab 80 ARG$) Dieser
Campingplatz liegt zentral und hat staubige, schattige Plätze und
unterschiedliche Angebote. Kleine cabañas mit Schlafkojen
und ohne eigenes Bad werden ebenfalls vermietet. Der Platz liegt 2½
Blocks von der Hauptstraße entfernt.
Essen
Außerhalb der Sommermonate Dezember bis März schließen einige der Restaurants einen oder mehrere Tage in der Woche.
El Ceibo ARGENTINISCH $$
(491-5173; Calle Sauce Grande;
Hauptgerichte 40–70 ARG$;
Mi–Mo Mittag- & Abendessen) Gehobenes
Restaurant, das sich auf regionale Gerichte wie Kaninchen, Wild und
Forellen spezialisiert hat. Es liegt jenseits des Flusses Richtung
Villa Arcadia, beim Hotel El Ceibo. Von Mai bis Mitte Dezember hat
das Restaurant nur von Donnerstag bis Sonntag geöffnet.
Sol y Luna ARGENTINISCH $$
(491-5316; Av. San Martín 658;
Hauptgerichte 35–60 ARG$;
Mittag- & Abendessen) Ein attraktives
Lokal, das alles von hausgemachter Pasta und Pizza bis hin zu
parrilla und frischer Forelle serviert. Es hat nur in der
Hochsaison geöffnet.
Parrilla Rali-Hué PARRILLA $$
(491-5220; San Martín 307; Hauptgerichte
30–50 ARG$;
Mittag-
& Abendessen) In dieser zwanglosen Bude gibt es nur
Rindfleisch. Hier treffen sich die Einheimischen und bestellen eine
parrillada (Grillteller) für zwei Personen – die verlangten
90 ARG$ sind dafür ein guter Preis.
Praktische Informationen
Banco Provincia (San Martín 260) Einzige Bank in der Stadt mit Geldautomat.
Post (Ecke Av. Roca & Alberdi)
Touristeninformation (491-5303;
8–20 Uhr) Auf der anderen Seite der
Gleise beim Bahnhof.
Anreise & Unterwegs vor Ort
Condor Estrella (491-5091) Busse nach Buenos Aires (180
ARG$, 8 Std., 6-mal wöchentl.) und Bahía Blanca (35 ARG$, 2 Std.,
2-mal tgl.) starten vor einem kleinen Büro in der Avenida San
Martín, einen Block von der YPF-Tankstelle entfernt. Mehr
Verbindungen nach Bahía Blanca hat man mit den lokalen combi
(Vans, die auf Fernstrecken fahren), z. B. mit denen von Expreso
Cabildo (
491-5247; Ecke San Martín & Iguazú)
und Norte Bus (
0291-15-468-5101, San Martín 155). Norte
Bus bietet außerdem einen Tür-zu-Tür-Service, für den 45 ARG$
verlangt werden.
Zahlreiche Züge fahren mehrmals die Woche von Buenos Aires (37–60 ARG$) durch die Stadt; einige halten im 48 km entfernten Tornquist an.
Transporte Silver (491-5383; Av. San Martín 156) betreibt
einen Tür-zu-Tür-Service zwischen Sierra de la Ventana und
Tornquist (16,50 ARG$, 1 Std.). Die Busse halten in Villa Ventana
(10 ARG$, 25 Min.) und dem Parque Provincial Ernesto Tornquist (14
ARG$, 40 Min.). Die Minibusse fahren zwei oder drei Mal täglich
(öfter im Sommer, Dez.–März).
ABSTECHER
VILLA VENTANA
Nur 17 km nordwestlich von Sierra de la Ventana liegt das friedliche Dorf Villa Ventana. Viel gibt es hier nicht zu unternehmen, außer die staubigen Straßen mit ihren Pinien entlangzuwandern, die sich durch die hübschen Wohnviertel schlängeln, und die Ruinen von Südamerikas erstem Casino zu besichtigen (nur geführte Touren; s, Touristeninformation). Villa Ventana liegt näher am Parque Provincial Ernesto Tornquist als Sierra de la Ventana und ist daher für den Parkbesuch der bessere Standort.
Es gibt mehrere Übernachtungsmöglichkeiten, aber
keine preiswerten. Cabañas La
Ponderosa (491-5491; www.laponderosacabanias.com.ar;
Ecke Cruz del Sur & Hornero; cabañas ab 240 ARG$) hat
große, heimelige und komfortable Holz-Cabañas, einige davon
mit Loft und alle mit Einbauküche. Etwas Besonderes ist die
Posada Agua Pampas (
491-0210; www.aguapampas.com.ar; Ecke
Calle Las Piedras zw. Hornero & Canario; Zi. ab 470 ARG$;
) mit ihren prachtvollen Räumen. Unter der
Woche sinken die Preise, außerdem von April bis Mitte Dezember; bei
Barzahlung gibt es einen Rabatt.
Villa Ventana ist gut erreichbar mit den
Minibussen von Transportes Silver (10 ARG$, 20 Min.), die von
Sierra de la Ventana aus drei- bis fünfmal täglich fahren (je nach
Jahreszeit); remises kosten 45 ARG$. Busse von Bahía Blanca
halten auch am Stadtrand. Die Touristeninformation (491-0095) liegt am Eingang zur Stadt.
Parque Provincial Ernesto Tornquist
Der 67 km2 große Provinzpark (491-0039; Eintritt 10 ARG$;
Dez.–März 8–17
Uhr, April–Nov. 9–17 Uhr) liegt 22 km von Sierra de la Ventana
entfernt und lockt Besucher aus der ganzen Provinz an. Es gibt zwei
Eingänge: Der erste liegt 5 km westlich von Villa Ventana und
beherbergt das Centro de Visitantes.
Der Hauptwanderweg ist der dreistündige Rundweg Cerro Bahía Blanca, der großartige Ausblicke
bietet. Hier finden sich auch die Cuevas con
Pinturas Repustres – Höhlenmalereien, die jedoch nur im
Rahmen einer geführten Tour von Luan & Ventur besichtigt werden
können (Klicken Sie hier).
Das Highlight des Parks befindet sich allerdings beim zweiten Eingang, der 3 km westlich liegt. Der fünfstündige Rundwanderweg zum 1150 m hohen Cerro de la Ventana führt zu einer Felsformation in Fensterform in der Nähe des Gipfels. Beim Aufstieg bieten sich dramatische Ausblicke auf die umgebenden Hügel und die fernen Pampas. Wanderer sollten sich bei den Rangern vor 11 Uhr am Ausgangspunkt anmelden und ausreichend Wasser und Sonnenschutz mitnehmen.
Wem die Energie für eine derartige Wanderung fehlt, der kann auch eine kürzere Strecke wählen, wie beispielsweise den Rundweg Piletones (2½ Std.) oder den einstündigen Rundweg Garganta Olvidada. Um die Schlucht Garganta del Diablo und das Becken beim Wasserfall zu sehen (Rundweg, 6 Std.), muss man sich allerdings an ein Tour-Unternehmen wenden (Klicken Sie hier).
Minibusse von Transportes Silver fahren von Sierra de la Ventana (14 ARG$, 40 Min.) und Villa Ventana (8 ARG$, 15 Min.) zwei- oder dreimal täglich zum Park (im Sommer öfter). Um den Zeitplan besser auf die Parköffnungszeiten abzustimmen, lohnt es sich, Condor Estrellas morgendliche Busfahrzeiten nach Bahía Blanca zu checken. Remises zum Park kosten zwischen 75 und 85 ARG$.
Informationen über die Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe des Parks stehen im Kasten Klicken Sie hier; auch die Touristeninformation in Sierra de la Ventana gibt den Besuchern gerne Auskunft.
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Santa Rosa
02954 / 120 000 Ew.
Ungefähr 600 km von Buenos Aires und ziemlich weit von den anderen Ortschaften entfernt, ist Santa Rosa nur als Durchgangsort für Überlandbusse interessant. Die Stadt mit ihren freundlichen Bewohnern und einem recht geschäftigen Zentrum wirkt immer noch ein wenig kleinstädtisch.
Sehenswertes & Aktivitäten
Museo Provincial de
Historia Natural (Quintana 116; Eintritt frei;
unterschiedl.) Das
Museum wurde zum Zeitpunkt der Recherchen noch umgebaut, wird aber
voraussichtlich eine Sammlung mit präparierten Vögeln, lokalen
Funden von Dinosaurierfossilien sowie lebende Schlangen zeigen.
Kunstfreunde sollten das Museo
Provincial de Artes (427332; Ecke 9 de Julio & Villegas;
Eintritt frei;
Mo–Fr 8–20, Sa & So 18–21.30 Uhr)
besuchen. In mehreren Räumen werden Wechselausstellungen mit Werken
nationaler Künstler gezeigt. Sehenswert ist auch der Baum, der im
Gebäude wächst.
Die Laguna Don Tomás, 1 km westlich vom Stadtzentrum, ist ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen, die hier segeln, schwimmen oder spazieren gehen.
Schlafen & Essen
Hotel Calfucurá HOTEL $$
(433303; www.hotelcalfucura.com; San
Martín 695; EZ/DZ 285/450 ARG$;
) Santa Rosas bestes Hotel hat eine moderne
Atmosphäre, eine bequeme Lage in der Nähe des Busbahnhofs und sehr
komfortable Zimmer, die mit Teppichen ausgelegt sind. Im Sommer
lockt zusätzlich der Pool.
Residencial Atuel HOTEL $
(422597; www.atuel.aehglp.org.ar; Luro
356; EZ/DZ 100/170 ARG$;
) Das freundliche Hotel liegt nur wenige
Schritte vom Busbahnhof entfernt. Es hat etwas verwohnte, aber
saubere Zimmer mit Kabelfernsehern. Für eine Nacht ist es völlig in
Ordnung.
Camping Municipal Don Tomás CAMPING $
(434568; Av. Uruguay; Stellplatz pro Perp.
10 ARG$, mit Auto 18 ARG$) Schlichte, grasige Stellplätze mit
Picknicktischen und wenig Privatsphäre. Vom Busbahnhof aus den
„Circular“-Bus nehmen (Taxis 25 ARG$). Der Campingplatz liegt am
westlichen Ende der Avenida Uruguay und hat nur im Sommer
geöffnet.
La Recova ARGENTINISCH $$
(Ecke Yrigoyen & Avellaneda; Gerichte
30–70 ARG$; 7–1.30
Uhr) Ein modernes Lokal, das sich vor allem gut zum Frühstücken
eignet. Es liegt direkt auf der Plaza San Martín und hat eine
hervorragende confitería (Café). Außerdem gibt es
Sandwiches, Pizza und Fleischgerichte.
Praktische Informationen
Im Stadtzentrum stehen mehrere Geldautomaten zur Verfügung.
Städtische Touristeninformation
(436555; Luro 365;
Mo–Fr 7.30–20, Sa
& So 10–13 & 16–20 Uhr) Beim Busbahnhof; nicht zu
verwechseln mit dem nahe gelegenen (und besser sichtbaren) Busbüro,
das 24 Stunden geöffnet hat.
Post (Hilario Lagos 258)
Touristeninformation der Provinz
(424404; www.turismolapampa.gov.ar;
Ecke Luro & San Martín;
Mo–Fr 7–21, Sa & So 9–13, 17–21 Uhr)
Gegenüber vom Busbahnhof; längere Öffnungszeiten im
Januar/Februar.
An- & Weiterreise
Aerolíneas (427588, Pico 267) fliegt nach Buenos
Aires. Der Flughafen liegt 3 km von der Innenstadt entfernt.
Der Busbahnhof (Luro 365) befindet sich sieben Blocks von der Plaza entfernt. Zu den Fernzielen gehören Bahía Blanca (98 ARG$, 5 Std.), Neuquén (167 ARG$, 7½ Std.), Buenos Aires (215–290 ARG$, 8 Std.), Puerto Madryn (220 ARG$, 10 Std.), Mendoza (270–320 ARG$, 12 Std.) und Bariloche (360–410 ARG$, 12 Std.).
Autos vermietet H&C Rent a Car
(02954-15-697755,
Ecke Independencia & San Marzo).
Reserva Provincial Parque Luro
02954
Hier lebt eine Mischung aus eingeführten und
einheimischen Tierarten, außerdem mehr als 150 Vogelarten: Im 76
km2 großen
Schutzgebiet (www.parqueluro.gov.ar; Eintritt
4 ARG$; 9–20 Uhr)
können die Besucher ein paar friedliche Stunden außerhalb der Stadt
verbringen. Wer keine Massen mag, sollte allerdings die Sonntage
meiden. Im Sommer Trinkwasser und Sonnenschutz nicht vergessen!
Ende des 19. Jhs. schuf Doctor Pedro Luro, ein wohlhabender Bürger Santa Rosas und leidenschaftlicher Jäger, in der Nähe von Santa Rosa Argentiniens erstes eingezäuntes Jagdrevier. Zu diesem Zweck importierte er Jagdwild aus Europa, beispielsweise Rothirsche und das europäische Wildschwein. Er errichtete ein großes Herrenhaus im französischen Stil, in dem seine europäischen Gäste logierten. Nachdem der Jagdsport aus der Mode gekommen war und die europäischen Adeligen unter den Folgen des Ersten Weltkriegs und der Weltwirtschaftskrise litten, ging Luro Bankrott. Das Schutzgebiet wurde verkauft und sich selbst überlassen. Viele Tiere entkamen durch den Zaun oder wurden Opfer von Wilderern.
Seit die Provinz 1965 den Parque Luro erwarb, dient er als Refugium für einheimische Arten wie den Puma und den wilden Fuchs, aber auch für exotische Zugvögel wie den Flamingo. Eine der Hauptattraktionen des Parks ist allerdings die Brunft des Rothirschs im Herbst. Im März und April röhren die Männchen laut („la Brama“ genannt), um einen weiblichen Harem anzulocken, und tragen ihre eindrucksvollen Kämpfe aus. Geführte Touren ermöglichen es, dieses beeindruckende Naturschauspiel von Nahem zu verfolgen.
Stündliche Führungen durch das Castillo (8 ARG$ pro Pers.) – Pedro Luros Villa – geben einen Einblick in die luxuriösen Überspanntheiten, die argentinische Landbesitzer entwickelt haben. Man erzählt sich, dass Luro den prachtvollen Nussholz-Kamin nur ergattern konnte, indem er ein komplettes Pariser Restaurant erwarb. Neben dem Museum befindet sich die Sala de Carruajes eine Sammlung von Fahrzeugen der vorletzten Jahrhundertwende.
Die Sehenswürdigkeiten des Parks liegen alle
entlang einer 6 km langen Ringstraße; das Centro
de Interpretación beispielsweise befindet sich auf
diesem Weg, etwa 2,2 km vom Eingang entfernt. Das einfache
Restaurant und der Campingplatz (415649; 30 ARG$ pro Pers.) befinden sich
500 m dahinter (Lebensmittel mitbringen; es gibt allerdings auch
einen kleinen Laden). Und 300 m weiter werden nette cabañas (
415649; ab 220 ARG$) für bis zu fünf
Personen vermietet. Einige kurze Wanderwege beginnen außerdem an
der Ringstraße.
Parque Luro liegt 35 km südlich von Santa Rosa: Dort kann man am Busbahnhof den Dumascat-Bus Richtung General Acha nehmen (8 ARG$, 25 Min., 4-mal tgl.) und den Fahrer bitten, am Parkeingang zu halten (gleich nach den Rückfahrtmöglichkeiten fragen!). Taxis kosten 100 ARG$ einfach (wegen der Rückfahrzeit verhandeln); in Santa Rosa gibt es außerdem einen Autoverleih.
VON DEN WEIDEN IN DIE MASTKOPPELN
Sie galten schon immer als eine der größten Touristenattraktionen Argentiniens – diese herrlich saftigen Steaks von Rindern, die sich ausschließlich von Gras ernährten. Heutzutage gibt es diese Art von Fleisch allerdings fast nicht mehr. Die Rinder werden in Ställen gehalten und mit Getreide gefüttert. Rund 80 % aller argentinischen Rinder, die jedes Jahr geschlachtet werden, haben ihre letzten Lebensmonate in einem feedlot (eine Art Mastkoppel) gefristet.
Diese Form der Massenproduktion existiert in Argentinien noch nicht lange. Die landwirtschaftlich reichen und weiten Ebenen der Pampas bildeten eine ideale Landschaft für die Rinderzucht. Bis 2001 ernährten sich etwa 90 % des Viehs ausschließlich durch natürliches Futter: Gras. In den letzten zehn Jahren allerdings setzten Entwicklungen ein, die diese natürliche Lebensform grundlegend veränderten. Der Preis für Landwirtschaftsprodukte wie Sojabohnen – Argentinien gehört mittlerweile zu den weltgrößten Produzenten von Soja – ist sprunghaft angestiegen. Inzwischen ist es lukrativer, Gemüse anzubauen, als den Platz für das Vieh bereitzustellen. Eine schwere Dürre in den letzten Jahren versetzte der Fleischindustrie einen weiteren Schlag: Es gab nicht mehr genug Gras, um die riesigen Herden zu füttern.
Der vermutlich schwerwiegendste Faktor war jedoch die Regierungsentscheidung, die Entwicklung der feedlots zu fördern, um die Fleischproduktion zu beschleunigen. Es ist weniger profitabel, ein Rind großzuziehen, das sich nur von Gras ernährt – die Aufzucht dauert viel zu lange. Außerdem hielt die argentinische Regierung die Rindfleischpreise innerhalb der Landesgrenzen absichtlich niedrig, während sie gleichzeitig Steuern erhöhte, um den Profit der Rinderzüchter beim Export zu reduzieren. So verwandelten immer mehr Bauern ihr Weideland in Soja- oder Maisfelder, um überleben zu können.
Schon bald wird praktisch der gesamte Viehbestand Argentiniens die letzten Lebensmonate in Pferchen mit festgestampfter Erde verbringen, die ihre Bewegungsfreiheit einschränken, und sich von Getreide ernähren. Sie werden vollgepumpt mit Antibiotika, die notwendig sind, um all die Krankheiten zu behandeln, die durch diese unnatürliche Haltung ausbrechen. Ihr Fleisch wird ein bisschen weniger intensiv schmecken, aber zarter sein – wegen des geringeren Anteils an Muskelfleisch und dem erhöhten Fettgehalt. Und die moderne Welt der kommerziellen Rinderzucht wird auch Argentinien erreicht und einen Teil der Geschichte, des Ruhms … und des berühmten argentinischen Stolzes ausgelöscht haben.
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Parque Nacional Lihué Calel
02952
In der örtlichen indigenen Sprache Pehuenche bedeutet Lihué Calel übersetzt Sierra de la Vida – Gebirge des Lebens. Es bezeichnet eine Reihe kleiner, isolierter Berge und Täler, die für ein besonderes Mikroklima in der Einöde der Pampas sorgen.
Der wüstenähnliche Park (436595; www.lihuecalel.com.ar; Eintritt
frei) ist ein Rückzugsgebiet einheimischer Wildkatzen wie dem Puma
und dem Jaguarundi (Wieselkatze). Außerdem leben hier Armadillo
(Gürteltier), Guanaco (Südamerikanisches Lama), Mara (Großer
Pampashase) und Vizcacha (Chinchilla). Zu den hier vorkommenden
Vogelarten gehören der Nandú und viele Raubvögel wie beispielsweise
der Carancho (Schopfkarakara).
In Lihué Calel regnet es nur etwa 400 mm pro Jahr, aber plötzliche Stürme können kurzfristig Wasserfälle über den Granitfelsen bei der Touristeninformation entstehen lassen. Selbst bei wolkenlosem Himmel speisen die unterirdischen Flüsse im Tal den monte, einen Buschwald mit einer überraschenden Vielfalt an Pflanzenarten. Innerhalb der 10 km2 des Parks existieren 345 Pflanzenarten, beinahe die Hälfte aller in der Provinz gezählten Arten.
Es gibt ein paar Wanderwege in der Gegend, darunter die mehrstündige Wanderung zum 589 m hohen Gipfel des Cerro de la Sociedad Científica Argentina. Hier blühen Kakteen wie Trichocereus candicans zwischen den Steinen. Auf dem Gipfel warten überwältigende Ausblicke über die gesamte Sierra und das umgebende Marschland und die Salzseen.
Etwa 8 km von der Touristeninformation entfernt liegt das Viejo Casco, die Ruinen des alten Wohngebäudes der einstigen Estancia Santa María. Hier beginnt ein 9 km langer Rundwanderweg durch der Valle de las Pinturas, unterwegs sind Felszeichnungen zu sehen.
Weitere Informationen erteilt die Touristeninformation; hier befindet sich auch ein kleines Museum. Wer kann, sollte den Park im Frühling besuchen, wenn die Blumen blühen und die Hitze noch erträglich ist.
Schlafen
In der Nähe der Touristeninformation gibt es komfortable und kostenlose Campingmöglichkeiten, mit Schatten unter den Bäumen, Feuerstellen (Holz mitbringen), einigen Picknicktischen, Toiletten und Duschen. Essensvorräte nicht vergessen: Die nächstmögliche Einkaufsmöglichkeit findet sich in der Stadt Puelches, 32 km weiter südlich.
Das nächstgelegene Hotel ist das ACA (436101; Zi. 140 ARG$) auf dem Highway, es
liegt 3 km vom Park entfernt (oder 1,5 km über einen Fußweg).
Vermietet werden eine Handvoll Zimmer, die ganz in Ordnung sind,
ein Restaurant ist ebenfalls vorhanden. Ansonsten gibt es noch
hospedajes (Pensionen) in Puelches; die Touristeninformation
der Provinz in Santa Rosa kann Übernachtungen arrangieren.
An- & Weiterreise
Der Parque Nacional Lihué Calel liegt 220 km südwestlich von Santa Rosa, es gibt keine direkte Busverbindung zum Park. Die meisten Busse, die Richtung Süden fahren (z.B. nach Neuquén oder Bariloche), lassen die Besucher auf dem Highway in der Nähe des Eingangs aussteigen; die restlichen Meter muss man dann noch zu Fuß bewältigen. Ansonsten kann man den täglich fahrenden Minibus nehmen, der in Richtung Puelches fährt (60 ARG$, 3 Std.). Weitere Details erfährt man in der Touristeninformation der Provinz.
Die beste Art und Weise, den Park zu erreichen, ist aber in jedem Fall das Auto (Mietwagen bekommt man in Santa Rosa).
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Atlantikküste
Argentinien kann mit Recht behaupten, den höchsten Berg (Cerro Aconcagua), die breiteste Straße (9 de Julio in Buenos Aires) und vielleicht auch die schönste Hauptstadt Lateinamerikas zu haben, die Strände brechen allerdings keinen Superlativ. Es gibt keine Sandstrände, oft weht ein stürmischer Wind, und das Wasser ist eher trüb als türkisfarben. Nichtsdestotrotz lässt es sich im Sommer an Argentiniens Stränden gut aushalten: Im Januar und Februar strömen Zehntausende gut betuchter porteños (Bewohner von Buenos Aires) hierher, um der unbarmherzigen Hitze der Großstadt zu entfliehen. Die Küste ist so stark bevölkert, dass man kaum genug Platz hat, um sein Handtuch auszubreiten.
Wer also die vielen Menschen nicht scheut, ist an der Atlantikküste genau richtig. Wer auf die sommerlichen Urlauberscharen keine Lust hat, sollte einfach zwischen Dezember und März hierherkommen, denn dann ist es noch warm genug, um die Strände und Freizeitaktivitäten zu genießen. Im Winter sind die Küstenstädte allerdings völlig ausgestorben, und das Wetter kann sehr deprimierend sein. Eine Ausnahme stellt Mar de Plata dar: Die größte argentinische Hafenstadt bietet Besuchern als Seebad das ganze Jahr über Abwechslung und Unterhaltung.
Je nach Saison variieren die Unterkunftspreise an der Küste erheblich. Von Mitte Dezember bis Februar, also der Hauptsaison, steigen sie drastisch an. Einige Hotels verlangen von ihren Gästen dann sogar eine Mindestaufenthaltsdauer. Im März fallen die Preise, steigen jedoch um Ostern nochmals an. Nach den Osterferien schließen die meisten Unterkünfte bis November. In den kühleren Monaten bieten die verbliebenen offenen Hotels viele Schnäppchenpreise.
Die in diesem Kapitel aufgeführten Preise und Öffnungszeiten beziehen sich auf die Hauptsaison von Januar bis Februar. Für die restliche Zeit des Jahres verkürzen sich die Öffnungszeiten, insbesondere die der Touristeninformationen und Restaurants.
San Clemente del Tuyú
02252 / 13 000 EW.
Da es absolut nichts von dem Glamour der
anderen Badeorte an der Küste hat, ist das familienfreundliche San
Clemente einer der Favoriten für gemütliche Strandgänger. Die
Touristeninformation (423249; Ecke Av. Costanera &
Av. 63;
8–24 Uhr)
befindet sich gegenüber vom Strand, in der Hauptstraße Calle 1 gibt
es zahlreiche Restaurants.
Einige Kilometer nördlich von San Clemente del Tuyú liegen mehrere Schutzgebiete, darunter die Reserva Natural Municipal Punta Rasa (deren Strände unter Kiteboardern sehr beliebt sind) sowie der Parque Nacional Campos del Tuyú (hier lebt der seltene Pampashirsch).
Tiere sind auch in Südamerikas größtem Meerespark
Mundo Marino (www.mundomarino.com.ar;
Eintritt 119 ARG$; 10–20 Uhr) zu sehen. Eine weitere
Attraktion sind die beliebten Termas
Marinas (www.termasmarinas.com.ar;
Eintritt 57 ARG$;
10–20 Uhr) mit mineralreichen
Thermalbädern.
Schlafen
Brisas Marinas HOTEL $$
(522219; www.brisas-marinas.com.ar;
Calle 13, Nr. 50; Zi. 280–350 ARG$;
) Das Hotel ist eine attraktive Wahl und
liegt nur wenige Schritte vom Strand entfernt. Die Zimmer sind
schlicht und sauber, einige haben außerdem einen Balkon.
Hotel Top HOTEL $
(522005; www.hoteltopsanclemente.com.ar;
Av. Costanera 1657; EZ/DZ 120/240 ARG$) Die 23 kleinen, aber
sauberen Zimmer mit Kabelfernsehern liegen direkt am Strand.
Hotel 5 Avenue HOTEL $
(421035;
Calle 5, Nr. 1561; EZ/DZ 130/180 ARG$) Ein freundliches
Haus, nur eineinhalb Blocks vom Strand gelegen, das etwas
abgewohnte, aber günstige Zimmer mit kleinen Bädern vermietet.
An- & Weiterreise
Der Busbahnhof (Ecke Avs. Talas und Naval) liegt etwa 25 Blocks vom Stadtzentrum entfernt. Busse und Taxis fahren von hier aus ins Zentrum. Es gibt eine regelmäßige Busverbindung von San Clemente nach Buenos Aires (130 ARG$, 4½ Std.), Pinamar (30 ARG$, 2½ Std.) sowie Mar del Plata (67 ARG$, 4 Std.).
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Pinamar
02254 / 25 000 Ew.
Pinamars warme Gewässer, 120 km nordöstlich von Mar del Plata, machen es zu einem beliebten Ziel der Mittelklasse-porteños. Im Sommer ist hier viel los, wer also ein ruhiges Fleckchen sucht, sollte sich in Richtung der südlichen Wohngegenden von Ostende und Valeria aufmachen. Diese Bereiche sind zwar weniger bequem zu erreichen, bieten aber preiswertere Übernachtungsmöglichkeiten. Noch weiter südlich liegt das bewaldete Cariló, Argentiniens exklusivster Badeort mit teuren Häusern, schicken Restaurants und sandigen Seitenstraßen.
Pinamar wurde 1944 von dem 1893 in San Isidro geborenen Architekt Jorge Bunge entworfen. Dieser versuchte, die Wanderdünen zu stabilisieren, indem er Pinien, Akazien und Pampasgras pflanzen ließ. Hier trafen sich früher die Reichen des Landes, heute ist die Ortschaft etwas weniger exklusiv und lockerer.
Pinamars Filmfest Pantalla Pinamar (www.pantallapinamar.com) findet im März statt. Außerdem gibt es Konzerte und Strandpartys rund um Silvester.
Aktivitäten
Die Hauptaktivität in Pinamar besteht darin, sich zu entspannen und am Strand neue Kontakte zu knüpfen. Der Strand erstreckt sich vom Norden der Stadt bis hinunter nach Cariló. Die Gegend bietet viele Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung – die Bandbreite reicht von Windsurfen und Wasserski bis hin zu Reiten und Angeln. Radfahrer können entweder in der waldreichen Gegend in der Nähe des Golfplatzes oder durch die grünen Straßen von Cariló fahren.
Für den Fahrradverleih ist Leo (488855; Av. Bunge 1111;
9–20 Uhr) zuständig. Wer Kiteboarden
lernen möchte, geht am besten zum Sport Beach, dem letzten
balneario ungefähr 5 km nördlich der Avenida Bunge. Außerdem
gibt es noch etliche weitere Freizeitangebote – die
Touristeninformation gibt darüber gerne Auskunft.
Schlafen
Im Januar sind Reservierungen unumgänglich, manche Häuser verlangen eine Woche Aufenthalt als Minimum.
PINAMAR
Hotel Las Calas HOTEL $$$
(405999; www.lascalashotel.com.ar; Av.
Bunge 560; Zi. 700 ARG$;
) Dieses
Lifestyle-Hotel hat geschmackvoll eingerichtete Zimmer mit
gigantischen Betten. Es gibt auch eine kleine, aber fantastische
Sonnenterrasse aus Holz und ein Spielzimmer. Das Hotel liegt
zentral, mitten im Geschehen.
Hotel Mojomar HOTEL $$$
(407300; www.hotelmojomar.com.ar;
Burrique-tas 247; DZ ab 550 ARG$;
) Das
gehobene, wenn auch nicht luxuriöse Hotel ist nett gelegen: drei
Blocks von der Avenida Bunge, aber nur einen Block vom Strand
entfernt. Es bietet seinen Gästen eine schöne Lobby und kleine,
komfortable Zimmer, einige davon mit Meeresblick.
Hotel Trinidad HOTEL $$
(488983; hoteltrinidad@telpin.com.ar;
Del Cangrejo 1370; Zi. 300 ARG$;
) Es liegt in der Nähe des Hospedaje Acacia
und ist für Pinamar relativ preiswert. Das Hotel vermietet 26
hübsche Zimmer mit kleinen Bädern und Kabelfernsehen.
Hotel La Gaviota HOTEL $$
(482079; Del Cangrejo 1332; DZ 300 ARG$)
Zwanzig saubere, hübsche Zimmer werden in diesem etwas
unkonventionellen Hotel vermietet. Viele der Zimmer liegen rund um
einen netten, blumengeschmückten Patio. Es gibt kein Frühstück.
Hospedaje Acacia HOSPEDAJE $
(485175; Del Cangrejo 1358; DZ 200 ARG$)
Das Acacia liegt wenige Blocks von Pinamars Touristeninformation
entfernt, und man läuft etwa 15 Minuten zu Fuß zum Strand. Die
Zimmer sind gut, einfach und preiswert, allerdings gibt es nur alte
Matratzen. Hinten raus liegt ein kleiner Gartenpatio; kein
Frühstück.
OSTENDE & VALERIA
Pinamar bietet nur wenige preiswerte Unterkünfte – ein Ausweichen Richtung Ostende und Valeria lohnt sich daher: Dort findet man günstige Unterkünfte in Strandnähe.
Von Pinamars Busbahnhof aus fahren Taxis, außerdem der Montemar-Bus (3 ARG$), der einen Block von der Hostería Candela entfernt (beim Kreisel in Valeria) hält und direkt am Campingplatz Saint Tropez vorbeifährt. Dieser liegt nur einen Block von der Albergue Bruno Valente entfernt.
Hosteria Candela HOSTERíA $$
(486788; Jorge 434, Valeria; Zi. 300 ARG$;
) Nur zwei Blocks
entfernt vom Strand bei Valeria liegt dieser gute Familienbetrieb
mit acht sauberen, großzügigen Zimmern und einem netten Garten.
Camping Saint Tropez CAMPING $
(482498; www.sainttropezpinamar.com.ar;
Quintana 178, Ostende; Stellplatz für 2 Pers. mit Zelt 90 ARG$;
Okt.–April) Wegen
seiner günstigen Lage in Strandnähe ist dieser kleine Campingplatz
im Sommer meist voll. Apartments werden ebenfalls vermietet (ab 300
ARG$).
Albergue Bruno Valente HOSTEL $
(402783; info@aaaj.org.ar; Ecke Mitre &
Nuestras Malvinas, Ostende; B 70 ARG$) Das ziemlich hässliche
Hostel befindet sich in Ostende, etwa zehn Blocks südlich von
Pinamars Zentrum – vielleicht hilft ja die geplante Renovierung,
das Erscheinungsbild zu verbessern. Das Hostel liegt nur wenige
Schritte vom Strand entfernt hinter dem Hotel Soleado. Außerhalb
der Sommermonate hat es möglicherweise geschlossen.
Essen
Der Strand ist von Restaurants gesäumt, die Strandkost wie etwa Kalamari und Hamburger servieren.
Acqua &
Farina PIZZERIA $$
(Ecke Cerezo & Boyero, Cariló;
Hauptgerichte 27–50 ARG$; Mittag- & Abendessen) Richtung Cariló
gibt es die beste knusprigdünne Pizza der Umgebung, ebenso frische
Salate und hausgemachte Pasta. Die Pizzeria liegt an der Plaza in
Cariló, Endstation des örtlichen Montemar-Busses.
Cantina Tulumei FISCH UND MEERESFRüCHTE $$
(Bunge 64; Hauptgerichte 40–80 ARG$;
Mittag- &
Abendessen) Ein gutes Lokal mit verhältnismäßig günstigen,
erstklassigen Meeresfrüchtegerichten. Der Fisch wird in mindestens
einem Dutzend unterschiedlicher Saucen zubereitet, auch
Krabbenomelett oder Oktopussalat sind empfehlenswert. Hausgemachte
Pasta gibt es ebenfalls.
Tante INTERNATIONAL $$$
(De las Artes 35; Hauptgerichte 60–80 ARG$;
Frühstück, Mittag-
& Abendessen) Das elegante Restaurant mit Bar und Tea Room
konzentriert sich auf Fleischgerichte für Feinschmecker und
europäische Spezialitäten wie Fondue, serviert aber auch
hausgemachte Pasta und Fisch.
Praktische Informationen
Post (Jasón 524)
Städtische Touristeninformation
(491680; Ecke Av.
Bunge & Shaw;
8–21 Uhr)
An- & Weiterreise
Der Busbahnhof von Pinamar liegt rund acht Blocks nördlich des Stadtzentrums in der Nähe der Avenida Bunge. Von hier aus fahren Busse nach Buenos Aires (130 Arg$, 6 Std.), Mar del Plata (50 Arg$, 2½ Std.) und San Clemente del Tuyú (30 Arg$, 2½ Std.) sowie ins nahe gelegene Villa Gesell (12 Arg$, 30–45 Min.).
Von Buenos Aires’ Bahnhof Constitución fahren Züge direkt zur Estación Divisadero – allerdings nicht immer sehr verlässlich. Der Bahnhof liegt rund 2 km nördlich von Pinamar.
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Villa Gesell
02255 / 32 000 Ew.
Der etwas kleinere und im Vergleich zu den Nachbarorten Pinamar und Mar del Plata weniger protzige Küstenort Villa Gesell ist bei jungen Leuten nach wie vor sehr beliebt. Als einziger Küstenort bietet Villa Gesell eine Strandpromenade aus Holz, was das Gehen im Sand erheblich erleichtert. Die Stadt ist bekannt für ihre Choraufführungen und Rock ’n’ Roll- bzw. Folk-Konzerte, die alle im Sommer stattfinden. Außerdem gibt es Möglichkeiten zu zahlreichen Freizeitaktivitäten. Die meisten Geschäfte liegen an der Hauptstraße, der Avenida 3, drei Blocks vom Strand entfernt.
In den 1930er-Jahren entwarf der Kaufmann, Erfinder und Naturliebhaber Carlos Gesell diesen Ort mit seinen charakteristischen Zickzack-Straßen. Zur Befestigung der Wanderdünen ließ er Akazien, Pappeln, Eichen und Kiefern anpflanzen. Obwohl ihm eine Stadt vorschwebte, die mit dem ebenfalls von ihm angelegten Wald verschmelzen sollte, dauerte es nicht lange, bis die ersten Hochhausbauten entstanden und die Bäume verschwanden.
Sehenswertes & Aktivitäten
Muelle de Pesca (Playa & Paseo 129), Villa Gesells 15 m langer Fischerpier hat das ganze Jahr über Angelangebote für Makrelen, Rochen, Haie und andere Fischarten.
Surfausrüstung verleiht Windy (474626; www.windyplayabar.com.ar;
Paseo 104) unten am Strand, Fahrräder u. a. auch die Casa Macca (
468013; Av. Buenos Aires zw. Paseo 101
& Av. 5). Surfen und Reiten sind weitere beliebte
Freizeitaktivitäten.
Aventura Faro
Querandí (468989; Ecke Av. 3 & Paseo 132)
bietet vierstündige Touren, die mit Allradwagen unternommen werden,
zu einem örtlichen Leuchtturm.
Eine völlig andere Atmosphäre herrscht in Mar de las Pampas, einem exklusiven bewaldeten Vorort weiter südlich, der vom Busbahnhof in Villa Gesell in nur einer Viertelstunde erreicht ist. Hier gibt es sandige Wege, teure Unterkünfte (die im Sommer aber nur wochenweise vermietet werden) und einen exklusiven Service. Auch am Strand geht es deutlich ruhiger zu. Hinter Mar de las Pampas befindet sich Mar Azul, ein weiterer, allerdings weniger exklusiver Küstenort.
Von Mitte Dezember bis Mitte März findet eine abendliche feria artesanal Google Maps (Kunsthandwerksmarkt; Av. 3 zwischen Paseos 112 & 113) statt. Hier findet man handgemachten Schmuck, Holzschnitzereien, Gemälde und die üblichen Souvenirs.
Schlafen
Campingplätze verlangen 60 bis 80 ARG$ pro
Person und Nacht. Die meisten schließen Ende März, aber zwei, die
sich am Südende der Stadt auf der Avenida 3 (beim Strand) befinden,
haben das ganze Jahr geöffnet: Autocamping
Casablanca (470771; www.autocampingcasablanca.com)
und Camping Monte Bubi
(
470732; www.montebubi.com.ar). Beide
bieten viele Dienstleistungen und Übernachtungsmöglichkeiten in
cabañas. Der Mar-Azul-Bus vom Bahnhof fährt die
Campingplätze direkt an.
Costa Bonita HOSPEDAJE $$
(462457; www.gesellcostabonita.com.ar;
Av. 4, Nr. 648; Zi. 390 ARG$;
) 22 geschmackvoll eingerichtete Zimmer mit
hohen Decken vermietet diese kleine Pension, in einer Wohngegend in
der Nähe des Zentrums. Die Zimmer oben sind heller. Einen kleinen
Kies-Patio für friedliche, entspannte Stunden gibt es
ebenfalls.
Hotel Tamanacos HOTEL $$$
(468753; tamanacos@gesell.com.ar; Ecke
Paseo 103 & Av. 1; EZ/DZ 250/450 ARG$;
) Lediglich einen Block vom Strand entfernt
liegt dieses nette Hotel mit hübschen Gemeinschaftsbereichen (z. B.
die vordere Terrasse). Die 21 kleinen, gemütlichen Räume haben
winzige Bäder, aber dafür alle einen Strandsonnenschirm.
Hotel Merimar HOTEL $$
(462243; www.gesell.com.ar/hotelmerimar;
Ecke Paseo 107 & Playa; Zi. 460 ARG$;
) Die Zimmer haben alte Teppiche und
Mobiliar, wer aber unmodisches ein Zimmer mit Balkon und Blick auf
den Strand wünscht, wird hier fündig (im Voraus reservieren, die
Preise sind die gleichen!). Ist kein Zimmer mit Meeresblick zu
haben, dann bleiben immer noch die Ausblicke vom Frühstückssalon
aus; der Strand liegt direkt vor der Tür.
Residencial Viya HOSPEDAJE $$
(462757; www.gesell.com.ar/viya; Av. 5,
Nr. 582, zwischen Paseos 105 & 106; DZ 350 ARG$) Die Zimmer in
diesem familienbetriebenen residencial (Budget-Hotel) in
einer ruhigen Straße sind schlicht, aber ausreichend bequem. Die
besten Zimmer blicken auf einen zentralen, grünen Garten.
La Deseada Hostel HOSTEL $$
(473276; www.ladeseadahostel.com.ar;
Ecke Av. 6 & Paseo 119; B 150 ARG$;
) Ein gut
aussehendes Hostel, sechs Blocks vom Strand und 15 Gehminuten vom
Zentrum entfernt. Es hat nette Gemeinschaftsbereiche und einen
begrünten Garten; in den Schlafsälen stehen acht Betten. Außerhalb
der Sommermonate geht es hier deutlich ruhiger zu, die Preise
sinken und es sind auch Einzelzimmer verfügbar.
Hospedaje Villa Gesell HOSPEDAJE $
(466368; www.hospedajevillagesell.com.ar;
Av. 3, Nr. 812; Zi. 300 ARG$) Billiger oder zentraler geht es nicht
als in diesem Familienbetrieb mit seinen zehn Zimmern, von denen
sich die meisten rund um einen kleinen Patiobereich gruppieren.
Hinten raus gibt es ebenfalls einen Garten.
Essen
Las Margaritas ITALIENISCH $$
(456377; Av. 2, Nr. 484, zw. Paseos 104
& 105; Hauptgerichte 40–60 ARG$;
Abendessen) Das charmante, gemütliche und
ruhige Lokal serviert exzellente hausgemachte Pasta, darunter
Shrimps- und Tintenfischravioli. Das Tiramisú ist fantastisch. Im
Sommer im Voraus reservieren.
La Delfina PARRILLA $$
(Ecke Paseo 104 & Av. 2; Hauptgerichte
35–60 ARG$; Mittag-
& Abendessen) Die gigantische Speisekarte in dieser beliebten
parrilla bietet schmackhafte Gerichte für jeden Geschmack.
Wer ein paar Extraproteine braucht, kann das bife de chorizo
(„El Supremo“) bestellen – ein Steak, das mit zwei Eiern und Speck
serviert wird.
Sutton 212 ARGENTINISCH $$
(Ecke Paseo 105 & Av. 2; Hauptgerichte
40–60 ARG$; Frühstück, Mittag- & Abendessen) Die
quirlige Restaurant-Bar serviert Gerichte, die zwischen
mediterraner und asiatischer Küche rangieren, außerdem
Gourmetcrepes, Sushi und Sandwiches. Zum Abendessen wird live Bossa
Nova und Jazz gespielt, später am Abend legt dann ein DJ auf.
La Pachamama ARGENTINISCH $
(Av. 2, Nr. 411; Empanadas 4,50 ARG$, Pizzas
22–30 ARG$; Mittag-
& Abendessen) Das zwanglose Lokal macht köstliche Empanadas im
Salta-Stil (benannt nach der argentinischen Stadt Salta) sowie
frische Pizza – perfekt für eine schnelle und günstige
Mahlzeit.
Praktische Informationen
Post (Ecke Av. 3 & Paseo 108)
Touristeninformation (478042; Paseo 107 zw. Av. 2 & Av.
3;
8–20 Uhr) Bequem
im Zentrum gelegen, mit einer Filiale am Busbahnhof.
An- & Weiterreise
Der Busbahnhof (Ecke Av. 3 & Paseo 140) liegt 30 Blocks südlich des Stadtzentrums; die Fahrt mit einem örtlichen Bus zum Zentrum dauert 20 Minuten.
Busse fahren nach Buenos Aires (150 ARG$, 6
Std.), Mar del Plata (32 ARG$, 2 Std.) und Pinamar (8 ARG$, 30–45
Min.). Die Bustickets bekommt man auch im Stadtzentrum bei
Central de Pasajes (472480; Ecke Av. 3 & Paseo 107), was
den Weg zum Busbahnhof erspart.
Zurück zum Anfang des Kapitels
Mar del Plata
0223 / 650 000 Ew.
400 km von Buenos Aires entfernt liegt Mar del Plata („Mardel“), das wichtigste argentinische Strandziel aller porteños. Wer sich an einem Sommerwochenende hierher verirrt, wird unter Garantie staunen, wie voll ein Strand sein kann. So wird man nur wenige Fleckchen finden, wo ein Schwimmer ein paar Züge machen kann, ohne jemandem den Ellbogen ins Auge zu rammen, die Strandbesucher liegen wie die Ölsardinen nebeneinander. Hat man aber erst ein paar Tage an den vollgestopften Stränden zugebracht und den Straßenkünstlern an der Plaza Colón zugesehen oder die Wunder am Hafen bestaunt, beginnt man zu begreifen, warum das Land den Ort so liebt.
An Wochentagen, vor allem außerhalb der Sommermonate, lösen sich die Massen auf, die Preise, in den Hotels fallen, und alles wirkt deutlich entspannter. Wem die sommerlichen Horden nicht zusagen, der kann im Frühling oder Herbst kommen. Dann sinken die Preise, und die natürlichen Attraktionen der Gegend lassen sich besser genießen. Schließlich ist Mardel eine große Stadt und hat auch noch weitere Sehenswürdigkeiten als den Strand zu bieten.
Rivadavia ist nur in den Sommermonaten als Fußgängerzone ausgewiesen, die San Martín dagegen ganzjährig.
ABSTECHER
MAR CHIQUITA
Das Dorf am Strand ist ein bescheidenes und windiges kleines Juwel: In Mar Chiquita liegt die Albúfera Mar Chiquita, eine 35 km lange Lagune mit einer unglaublichen Artenvielfalt – über 220 Vogel- und 55 Fischarten leben in den Gewässern. In der Gegend kann man gut fischen, der Strand ist beliebt bei Windsurfern und Kiteboardern – er eignet sich aber auch gut zum Abhängen.
Eine gute und heimelige Übernachtungsmöglichkeit
bietet die Hostería Bariloche
(469-1254; mchpao@hotmail.com; Ecke Beltran
& Echeverría; EZ/DZ ab 180/200 ARG$;
), ein freundlicher Familienbetrieb mit zehn
Zimmern und Apartments. Die Besitzer vermieten auch Surfausrüstung
und geben Unterricht. Camper finden beim Camping
Santa Rosa (
469-1300; Ecke Rivera del Sol &
Strand; Stellplatz für 4 Perp. 100 ARG$) ein Plätzchen.
Die Touristeninformation (469-1288; Ecke Belgrano & Rivera del
Sol;
8–20 Uhr)
befindet sich am Strand; falls sie geschlossen hat, bei der nahe
gelegenen Touristeninformation (
460-2433) von Santa Clara anrufen. Sie
organisiert Touren in die Lagune (im Voraus reservieren). Und
unbedingt ausreichend Geld mitnehmen: Der nächste Geldautomat liegt
4 km entfernt in Mar de Cabo.
Mar Chiquita befindet sich 34 km nördlich von Mar del Plata. Rápido del Sud bietet eine regelmäßige Busverbindung, der Fahrer lässt die Reisenden auf dem Highway 2,5 km außerhalb von Mar Chiquita aussteigen (die Busse fahren nicht in die Stadt). Die meisten Busse der Regionallinie 221 fahren in die Stadt (sicherheitshalber jedocjnoch einmal beim Fahrer nachfragen), sie verkehren im Sommer alle zwei Stunden von/nach Mar del Plata.
Geschichte
Die Europäer besiedelten den Küstenabschnitt nur zögerlich, was auch für Mar del Plata gilt. Erst 1747 versuchten Jesuitenmissionare, die indigene Bevölkerung der südlichen Pampas zu „bekehren“. Die einzige Erinnerung an ihre religiöse Bemühungen ist der Nachbau einer Kapelle an der Laguna de los Padres.
Über ein Jahrhundert später gründeten portugiesische Landprospektoren El Puerto de Laguna de los Padres. Angesichts wirtschaftlicher Probleme in den 1860er-Jahren verkauften sie das Ganze an Patricio Peralta Ramos, der 1874 Mar del Plata gründete. Peralta Ramos bemühte sich zunächst um die wirtschaftliche und industrielle Entwicklung der Stadt – und später um ihre Etablierung als Seebad. Um 1900 besaßen viele wohlhabende Familien Sommerhäuser in Mar del Plata – einige stehen heute noch im Barrio Los Troncos.
Seit den 1960er-Jahren hat die „Perle des Atlantiks“ viel von ihrer Exklusivität verloren, denn die Reichen und Schönen des Landes sind in andere Ferienorte wie das 120 km nordöstlich gelegene Pinamar oder nach Punta del Este in Uruguay geflüchtet. Doch noch immer ist Mar del Plata die umtriebigste argentinische Strandmetropole des Landes, wo sich zahlreiche Einheimische während der Sommer- und Urlaubsmonate einfinden.
Detailansicht der Karte folgt
Mar del Plata
Sehenswertes
1 B3 Catedral de los Santos Pedro y Cecilia
2 A7 Centro Cultural Villa Victoria
3 A7 Museo Archivo Histórico Roberto T Barili
5 D5 Museo Municipal de Arte Juan Carlos Castagnino
6 B1 Museo Municipal de Ciencias Naturales
Aktivitäten, Kurse & Touren
Schlafen
15 D6 Playa Vanese Inn
Essen
Ausgehen
Shoppen
Sehenswertes
Strände STRäNDE
Die Strände in Mar del Plata sind größtenteils sicher und bieten gute Möglichkeiten zum Schwimmen. In der Innenstadt liegt der zentralste Strand, die Playa Bristol, mit Kai und Restaurant; die Promenade beim Casinobereich ist immer voller Leben. Der nächste Strand in Richtung Norden ist die Playa La Perla, der Strand ist vor allem bei der jüngeren Generation beliebt und voller balnearios (Badebereiche bzw. Strandabschnitte mit Liegestuhl- und Sonnenschirmvermietung). Im Süden von Punta Piedras (Torreón) liegen Playa Varese und Cabo Corrientes, zwei kleine Strände, die durch felsige Landzungen geschützt sind.
Südlich dieser Strände, am eleganteren Ende der Stadt, liegt die Playa Grande, die ebenfalls balnearios bietet. Etwa 11 km südlich vom Zentrum, direkt hinter dem Hafen, befindet sich der riesige Komplex Punta Mogotes – er ist etwas entspannter und wird von Familien bevorzugt, die die balnearios im Januar zum Überquellen bringen. Hier liegt auch die Playa Waikiki, ein beliebter Fleck zum Surfen.
Hinter dem Leuchtturm geht es weniger städtisch zu. Die Strände sind zwar immer noch von balnearios übersät, aber es geht ruhiger zu. Und für die Abenteuerlustigen gibt es die Playa Escondida (www.playaescondida.com.ar), etwa 25 km südlich von Mardel und vermutlich Argentiniens einziger legaler FKK-Strand. Die Buslinie 221 fährt dorthin.
Museen
Die Villa Ortiz Basualdo wurde 1909 als
Sommerresidenz einer prominenten argentinischen Familie errichtet
und birgt heute das Museo
Municipal de Arte Juan Carlos Castagnino
Google Maps (Av. Colón 1189; Eintritt 8 ARG$, Mi frei;
17–22 Uhr). Es
erinnert an ein Schloss aus dem Loiretal, seine belgische
Innenausstattung zeigt Gemälde, Fotos und Skulpturen argentinischer
Künstler.
In der Villa Emilio Mitre (1930), einer weiteren
ehemaligen Sommerresidenz der argentinischen Oligarchie, hat das
Museo Archivo Histórico Municipal Roberto T
Barili (Lamadrid 3870; Eintritt 5 ARG$; Mo–Fr 8–17, Sa & So 17–21 Uhr)
seine Räumlichkeiten. Innen befindet sich ein kleines, aber gutes
Museum über Mardels Geschichte, es zeigt interessant präsentierte
Exponate wie Kleidung und Fotos. Auch der Blick vom Turm lohnt
sich.
Wer sich für Muscheln interessiert, findet die
umfassendste Muschelsammlung des Landes im Museo del Mar
Google Maps (Av. Colón 1114; Eintritt 30 ARG$; 10–23 Uhr), das den Besuchern über
30 000 Muscheln (6000 Areten) aus aller Welt zeigt. Zum Museum
gehören ein kleiner Tidentümpel und ein Aquarium.
Kinder und an Naturwissenschaften Interessierte
sollten das Museo Municipal
de Ciencias Naturales
Google Maps (Av. Libertad 3099; Eintritt 5 ARG$, Mi frei;
10–17.30 Uhr)
besuchen, ein kleines Naturkundemuseum mit Aquarium und
Dinosaurierknochen. Im Sommer finden hier Wechselausstellungen
statt, dann wird ein höherer Eintrittspreis verlangt. Wegen der
Hitze ist das Museum im Sommer nur abends geöffnet.
Puerto Mar del Plata HAFEN
Mar del Plata ist einer der wichtigsten Fischerorte des Landes, der Hafenbereich – er liegt 8 km südlich vom Stadtzentrum – lohnt einen Besuch.
Am Eingang zum Hafen, gleich bei der Avenida Martínez de Hoz, liegt eine ganze Ansammlung von Fischrestaurants rund um einen Parkplatz. Das Centro Comercial del Puerto eignet sich hervorragend für eine Zwischenmahlzeit; am besten ein Lokal wählen, das gut besucht aussieht.
Es fahren auch Busse (im Folgenden) direkt zum reizvollen und etwas touristischen Kai; er wird Banquina de Pescadores genannt und liegt jenseits der Restaurantansammlung – die Busfahrt erspart einem den zehnminütigen Fußmarsch durch die hässliche Industriezone. Am malerischen Kai liegen Dutzende von orangefarbenen Fischerbooten vor Anker. Mit etwas Glück taucht während des Spaziergangs der Kopf eines Seelöwen aus dem Wasser auf; diese Tiere (überwiegend Männchen) haben hier in der Nähe auf dem escollera sur eine große Kolonie gegründet.
Um zum Anleger zu gelangen, hält man sich beim Kai südlich und läuft etwa einen Block weit (es gibt keinen richtigen Weg). Dann den Sicherheitseingang des Hafens passieren und links auf die Straße abbiegen. Jetzt kommt eine weitere hässliche Industriezone, die dann aber in den hübscheren Anleger übergeht, der 2 km aufs Meer hinausführt. Auf dem Weg liegt ein Friedhof aus zerstörten Schiffen, halb versunken und in der Sonne rostend, außerdem ist höchstwahrscheinlich die Seelöwenkolonie zu sehen, wie sie freidlich am Strand döst. Und an der Spitze der windgebeutelten escollera sur liegt ein Restaurant, das Verpflegung und herrliche Panoramablicke auf die Stadt bietet.
Bus 511 fährt den ganzen Weg von der Innenstadt bis zum Kai hinaus; zum Einsteigen braucht man eine Magnetkarte (s. „Unterwegs vor Ort“). Bus 221 fährt lediglich bis zu den Fischrestaurants am Hafeneingang. Ein Taxi kostet 50 ARG$.
Centro Cultural Villa Victoria KULTURZENTRUM
Google Maps (492-0569; Matheu 1851; Eintritt 8 ARG$;
Jan. & Feb.
10–13 & 17–21 Uhr, März–Dez. Mi–Mo 14–20 Uhr) Victoria Ocampo,
argentinische Schruftstellerin und Gründerin der literarischen
Zeitschrift Sur, hielt hier in ihrem Sommerchalet
Literarische Salons mit prominenten Intellektuellen aus aller Welt
ab. Heute zeigt das Kulturzentrum wechselnde Kunst- und
Kulturausstellungen.
Catedral de los Santos Pedro y Cecilia KATHEDRALE
Google Maps Das neugotische Gebäude mit Blick auf die grüne Plaza San Martín ist mit großartigen Kirchenglasfenstern, einem eindrucksvollen Kronleuchter aus Frankreich und englischem Fliesenboden ausgestattet. Gelegentlich finden Chorkonzerte statt.
Torre
Tanque WASSERTURM
Google Maps (451-4681; Falucho 995; Eintritt frei;
Mo–Fr 8–16 Uhr) Der
interessante mittelalterliche Wasserturm oben auf dem Hügel Stella
Maris wurde 1943 fertiggestellt. Von oben eröffnen sich
eindrucksvolle Ausblicke über Mar del Plata und aufs weite
Meer.
Aquarium Mar del Plata AQUARIUM
(467-0700; www.aquariummardelplata.com;
Av. Martínez de Hoz 5600; Erw./Kind 3–10 Jahre 98/70 ARG$;
10–20 Uhr) 14 km
südlich vom Zentrum, in der Nähe des Leuchtturms, befindet sich Mar
del Platas Aquarium. Hier trifft man Pinguine, Flamingos, Krokodile
und jede Menge Fische. Für Unterhaltung sorgen Seelöwen-, Delfin-
und Wasserski-shows und ein Kino. Auch das Schwimmen mit Haien ist
möglich. Die Busse 221 und 511 fahren zum Aquarium.
Laguna de los Padres SEE
Der See ist ein beliebtes Wochenendausflugsziel für die marplatenses, die Bewohner von Mar del Plata. Die Umgebung ist ländlich und bietet eine ganze Reihe von Freizeitmöglichkeiten, z. B. Vogelbeobachtung, Angeln, Wassersport, Radfahren, Wandern und Felsklettern. Hier entstand 1746 eine Jesuitenmission, die sich zum Ziel gesetzt hatte, die nomadischen Stämme der Gegend um sich zu sammeln. Am Seeufer steht eine Nachbildung der ursprünglichen Kapelle. Am See liegt heute ein Campingplatz; die ganz in der Nähe gelegene hübsche Stadt Sierra de los Padres bietet viele ausgezeichnete Restaurants.
Der See befindet sich 13 km außerhalb von Mardel an der RN 226, die Stadt folgt 4 km weiter. Buslinie 717 (ab Avenida Luro in Mardel; mit Magnetkarte – s. Klicken Sie hier) fährt nach Sierra de los Padres, allerdings nicht über die Nebenstraße, die zum See führt. Die Fahrgäste müssen deshalb an der Schnellstraße aussteigen und den restlichen Kilometer bis zum Ufer laufen oder nach Sierra de los Padres fahren und von dort ein remise nehmen.
Aktivitäten
Mar del Plata und Umgebung bieten eine große Auswahl an Outdooraktivitäten.
Radfahren ist eine gute, umweltfreundliche Art
und Weise, die Stadt kennenzulernen. Die Straßen im Stadtviertel
Los Troncos sind relativ ruhig und angenehm zum Radeln. Fahrräder
können bei Bicicletería
Madrid
Google Maps (494-1932; Yrigoyen 2249) ausgeliehen
werden.
Beste Surfzeit sind die Monate März und April.
Kikiwai Surf School (485-0669; www.kikiwaisurfclub.com.ar;
Av. Martínez de Hoz 4100), die von Surfpionier Daniel Gil betrieben
wird, erteilt Unterricht an Anfäger und Fortgeschrittene und
vermietet Surfboards; der Laden liegt am Waikiki-Strand (etwa 11 km
südlich vom Zentrum).
Wie die Seelöwen bestätigen können, ist Mar del
Plata einer der besten Fischgründe Argentiniens. Gute Angelplätze
sind die Felsspitze bei Cabo
Corrientes nördlich von Playa Grande sowie die beiden
Hafendämme Escollera Norte und
Escollera Sur. Auch die Laguna de los
Padres (siehe links) ist bei Anglern beliebt. Mako Team (493-5338; www.makoteam.com.ar) organisiert
Angelausflüge auf dem Meer.
Die Felsen an der Küste und die Berge der Sierra
de los Padres eignen sich hervorragend zum Klettern und Abseilen.
Acción Directa (474-4520; www.acciondirecta.com.ar)
betreibt eine Schule und organisiert Touren mit dem Mountainbike
sowie Kanufahrten und Campingausflüge mit Übernachtung.
Reiten und Fallschirmspringen können die Besucher ebenfalls – für Details die Touristeninformation kontaktieren.
DIE GRANDE DAME DER LITERATUR
Sie war „die schönste Kuh in den Pampas“, wenn man nach dem französischen Schriftsteller Pierre Drieu gehen will, Jorge Luis Borges nannte sie „die argentinischste aller Frauen“. Gemeint ist Victoria Ocampo, die in den 1920er- und 1930er-Jahren in ihrer Villa Victoria Schriftsteller und Intellektuelle aus aller Welt um sich scharte und so einen großartigen Literarischen und Künstlerischen Salon schuf.
Ocampo hat nie eine Universität besucht, doch ihr unstillbarer Hunger nach Wissen und ihre Liebe zur Literatur machten sie zu Argentiniens führender Frau in der Literaturszene. Sie gründete die literarische Zeitschrift Sur, in der Schriftsteller wie Virginia Woolf und T.S. Eliot einer argentinischen Leserschaft nähergebracht wurden. Außerdem war sie eine unermüdliche Reisende und eine Vorreiterin des Feminismus. Sie war eine heftige Gegnerin des Peronismus, hauptsächlich wegen Präsident Peróns Einfluss auf die intellektuelle Freiheit. Und so wurde Ocampo im Alter von 63 Jahren in ihrer Villa Victoria verhaftet. Sie unterhielt ihre Mithäftlinge, indem sie laut vorlas oder Szenen aus Romanen und Filmen nachspielte.
Wenn Victoria vor allem als lebhafte Essayistin und Schirmfrau der Schriftsteller in Erinnerung bleibt, so ist ihre jüngere Schwester Silvina aufgrund ihres literarischen Talents unvergessen. Sie schrieb sowohl Kurzgeschichten als auch Gedichte. Silvina gewann zahlreiche Literaturpreise und heiratete 1940 Adolfo Bioy Casares, einen weiteren berühmten argentinischen Autor und Freund von Jorge Luis Borges.
Geführte Touren
Crucero Anamora SCHIFFFAHRT
(489-0310; www.cruceroanamora.com.ar)
Das 30 m lange Schiff bietet mehrmals täglich Hafentouren im Sommer
an (79 ARG$), außerdem zweimal täglich an den Wochenenden im Winter
vom Hafen (Dársena B) aus.
Städtische Touristeninformation WANDERUNGEN
(Blvd. Marítimo) Führt Touren nach individuellen Kundenwünschen durch (Paseos Para Gente Inquieta genannt) und zeigt dabei unkonventionelle Dinge wie eine Alfajor- oder Textilfabrik – wer will, kann aber auch den Hafen und diverse Museen besuchen. Im Voraus bei der Haupttouristeninformation reservieren.
Feste & Events
Das Internationale Filmfestival (www.mardelplatafilmfest.com) der Stadt findet im November statt. Das 1950 eingeführte Festival ist das wichtigste in Südamerika.
Im Januar feiert Mar del Plata die Fiesta Nacional del los Pescadores (Fischerfest), bei der die Einheimischen Festessen aus Fisch und Meeresfrüchten zubereiten und eine traditionelle Prozession stattfindet.
Ein weiteres großes Fest ist die Fiesta Nacional del Mar (Nationales Meeresfestival) im Februar, zu der die Wahl und die Krönung einer „Meereskönigin“ gehören.
Schlafen
Die Preise beginnen im November und Dezember zu steigen, im Januar und Februar sind sie am höchsten, und im März schließlich fallen sie wieder. In der Hauptsaison unbedingt im Voraus reservieren. In der Nachsaison haben manche der Unterkünfte in Mar del Plata geschlossen.
Mar del Platas überfüllte Campingplätze liegen fast alle südlich der Stadt; die Touristeninformation druckt Informationen über deren Ausstattung aus.
El Aleph Hotel
Boutique BOUTIQUEHOTEL $$$
(451-4380; www.elalephmdq.com.ar; LN Alem
2542; Zi. 480–640 ARG$;
) Die meisten
der hübschen Zimmer liegen entlang hölzerner und überdachter
Fußwege und einem grünen Garten mit kleinem Pool. Die Stimmung in
diesem kleinen Paradies ist exklusiv, aber entspannt, es gibt Tee
am Nachmittag und Weinproben, eine Küchenbenutzung ist ebenfalls
möglich. Eine Reservierung ist erforderlich, Kinder unter zwölf
Jahren sind nicht erwünscht, nur Barzahlung. El Aleph liegt einige
Blocks südlich von Playa Varese.
Villa
Nuccia GäSTEHAUS $$$
Google Maps (451-6593; www.villanuccia.com.ar;
Almirante Brown 1134; DZ 690 ARG$;
) Dieses schöne, restaurierte Pension verfügt
über acht schlichte, aber elegante und große Zimmer – einige mit
Balkon und die meisten mit Jacuzzi. Hinter dem Haus liegt eine
große Rasenfläche mit Pool und Jacuzzi. Geführt wird das Haus von
einem jungen, reiseerfahrenen argentinischen Pärchen.
Playa Varese Inn HOSTERíA $$
(451-1813; www.playavareseinn.com.ar;
Gascón 715; Zi. 250 ARG$;
) Die nette
kleine hostería vermietet 15 schlichte, komfortable und
großzügige Zimmer mit Betonboden. Sie liegt nur eineienhalb Blocks
vom Strand entfernt und hat Kabelfernseher. Wegen ihrer Beliebtheit
sollte man reservieren.
Hotel Sirenuse HOTEL $$
Google Maps (451-9580; www.hotelsirenuse.com.ar;
Mendoza 2240; DZ 330–430 ARG$;
) Der freundliche Familienbetrieb liegt nur
wenige Blocks von der Playa Varese entfernt und ist eine gute Wahl.
Alle Zimmer haben eine warme und heimelige Atmosphäre mit
europäischem Touch – die Eigentümer sind
französisch-deutsch-argentinischen Ursprungs und sprechen mehrere
Sprachen.
City Hotel HOTEL $$
Google Maps (495-3018; www.cityhotelmardelplata.com;
Diagonal JB Alberdi 2561; DZ 360–450 ARG$) Das große Hotel einer
Arbeiterkooperative hat das Flair der alten Schule und einen
herrlichen Garten. Es lohnt sich, ein bisschen mehr zu bezahlen für
die „besseren“ Zimmer – sie sind größer und mit Badewannen
ausgestattet. Die Zimmer vorne raus haben Balkons. „Apartments“ mit
zwei Räumen (ohne Küche) gibt es ebenfalls zu mieten.
Etoile HOTEL $$
Google Maps (493-4968; www.hoteletoilemdq.com.ar;
Santiago del Estero 1869; DZ 400 ARG$;
) Seine zentrale Lage sowie die großen
Zimmer, die mit Teppich ausgelegt sind, sprechen für dieses Hotel.
Am besten ein ruhigeres Zimmer weiter hinten wählen – sie sind auch
hell genug. Frühstücksbüfett.
Alta Esperanza Hostel HOSTEL $
Google Maps (495-8650; www.altaesperanzahostel.com.ar;
Av. Peralta Ramos 1361; B 85–125 ARG$, Zi. 320–350 ARG$;
) Es ist Mardels erstes Hostel am Meer und
stolz darauf. Die Räume befinden sich in einem historischen
Gebäude, das wie ein Strandhotel in der Normandie wirkt. Hier gibt
es Schlafsäle mit sechs bis zwölf Betten sowie ein paar
Einzelzimmer. Das Hostel ist für Partyfans weniger geeignet – die
Stimmung ist eher entspannt und beschaulich. Wenn möglich, ein
Zimmer mit Meeresblick reservieren. Gelegentlich finden hier auch
künstlerische Shows oder andere kulturelle Ereignisse statt.
La Pergola Hostel HOSTEL $
Google Maps (493-3695; www.lapergolahostel.com.ar;
Yrigoyen 1093; B 70 ARG$;
) Ein
bescheidenes Hostel in einem alten, tudor-ähnlichen Gebäude. Einige
der Vier - und Achtbettzimmer mit Holzfußboden haben auch Balkons
und teilweise sogar Meeresblick, für alle ohne Balkon gibt es eine
großartige Terrasse mit Pergola. Der Ess-/Gemeinschaftsbereich
allerdings liegt im kalten Untergeschoss. In der Hochsaison (250
ARG$) gibt es nur ein einziges Zimmer mit Privatsphäre.
Hostel del Mar HOSTEL $
Google Maps (486-3112; www.hosteldelmar.com.ar; Av.
Colón 1051; B 80–100 ARG$;
) Ein sehr
lockeres, kleines Hostel nur eineinhalb Blocks vom Strand entfernt
mit einem netten grünen Garten. In der Hochsaison kann es in den
Gemeinschaftsbädern voll werden. Das Hostel ist groß im
Surfgeschäft und bietet Surfboardverleih und Unterricht an; auch
Räder werden vermietet.
Essen
Mar del Platas zahllose Restaurants, Pizzerien und Imbisse haben in der Zeit von Dezember bis März, wenn ganz Australien Urlaub macht, oft mit ungeduldigen Kunden zu kämpfen, häufig bilden sich lange Schlangen. Am Hafen südlich der Stadt bietet eine Reihe von Restaurants täglich frische Fischgerichte an.
Taberna
Baska BASKISCH $$
(480–0209; 12 de Octubre 3301;
Hauptgerichte 35–90 ARG$;
Mittag- & Abendessen) Nur ein paar
Blocks vom Hafen entfernt liegt dieses renommierte baskische
Restaurant, das schon seit 50 Jahren existiert. Es hat das Flair
der alten Schule und serviert köstliche Gerichte wie
Knoblauchshrimps, Meeresfrüchteeintopf, Fisch in sieben
verschiedenen Soßen und bacalao (getrockneter, gesalzener
Dorsch).
Tisiano ITALIENISCH $$
Google Maps (San Lorenzo 1332; Hauptgerichte 50–70 ARG$;
Mittag- &
Abendessen) Ein örtlich sehr empfohlenes, feines italienisches
Restaurant – am besten mit dem Lachs-Carpaccio anfangen und mit den
Hühnchen-Spinat-Crêpes weitermachen. Empfehlenswert sind auch die
Kürbis-sorrentinos (große, runde, gefüllte Pasta) oder die
Linguine mit Shrimps. Außerdem gibt es sieben Varianten an
Gourmetsalaten.
El Palacio del Bife PARRILLA $$$
Google Maps (Córdoba 1857; Hauptgerichte 60–80 ARG$;
Mittag- &
Abendessen) Eine schicke parrilla mit einer gewaltigen
Speisekarte. Wer hier einkehrt, sollte Hunger und Lust auf Fleisch
haben, obwohl auch die hausgemachte Pasta nicht zu verachten ist.
Außerdem gibt es Meeresfrüchte, milanesas (panierte
Schnitzel) und Reisgerichte. Nicht billig, aber die Portionen sind
groß. Gerichte zum Mitnehmen sind 20 % billiger.
Viento en Popa FISCH UND MEERESFRüCHTE $$
(489-0220; Martínez de Hoz 257;
Hauptgerichte 35–80 ARG$;
Mittag- & Abendessen) Ein sehr
beliebtes Restaurant: Viento en Popa bereitet Rind, Hühnchen und
Pasta zu – die Spezialität des Hauses sind aber die Meeresfrüchte.
Nur die frischesten Zutaten werden für die Calamari, den
Meeresfrüchte-Eintopf und die Fischgerichte verwendet. Es liegt
einige Blocks vor den Hafenrestaurants, direkt nördlich der
YPF-Tankstelle.
Montecatini ARGENTINISCH $$
Google Maps (492-4299; Ecke La Rioja & 25 de Mayo;
Hauptgerichte 40–70 ARG$;
Mittag- & Abendessen;
) Wer solides, preiswertes Essen will,
sollte es wie die Einheimischen machen und in dieses moderne und
beliebte Restaurant kommen. Hier gibt es etwas für jeden Geschmack
– Fleisch, Fisch, Pasta, milanesas, Kurzgebratenes,
Sandwiches – in großen Portionen. Geeignet für Familien und größere
Gruppen; mehrere Filialen in der Stadt
Pescadores MEERESFRüCHTE$$
Google Maps (493-1713; Blvd. Marítimo & Av. Luro;
40–70 ARG$;
Mittag-
& Abendessen) Das Fischrestaurant liegt draußen am Pier und
bietet einen herrlichen Ausblick aufs Wasser – vor allem vom oberen
Stockwerk aus (nur im Sommer geöffnet). Die Speisekarte bietet die
typisch Mardel’sche Auswahl: Fleisch, Pasta und Meeresfrüchte. Aber
das Pescadores besucht man eh in erster Linie wegen der
Aussicht.
El Jamón INTERNATIONAL $
Google Maps (493-7447; Bolívar 2801; Hauptgerichte
30–45 ARG$;
Mittagessen Mo–Sa, Abendessen Mi–Sa) Das
recht beliebte Lokal mit seinen Plastikpflanzen, die von den Balken
hängen, hat wenig Flair. Trotzdem ist es rappelvoll mit
Einheimischen, die hier ihr gegrilltes vacio (Steak aus der
Flanke), Shrimp Kebab oder Muscheln provencal genießen
(täglich wechselnde Speisekarte).
Ausgehen
Bei der Playa Grande – in den Bereichen entlang die Irigoyen und LN Alem, zwischen Almafuerte und Rodríguez Peña – liegen die beliebtesten Treffs der Nachtschwärmer.
Antares BAR
(Córdoba 3025; 8 Uhr bis spätabends) Zu den acht selbst
gebrauten Bieren in der einzigen kleinen Brauerei Mar del Platas
gehören Imperial Stout, Helles und Barley Wine. Essen gibt es auch,
und an den meisten Wochenenden Livemusik.
Almacén Condal BAR
Google Maps (Ecke Alsina & Garay; 9 Uhr bis spätabends) Was traditionelle
Atmosphäre betrifft (das Gebäude ist über 100 Jahre alt), ist diese
unkonventionelle Eckbar nicht zu schlagen.
La Bodeguita del Medio KUBANISCHE BAR
Google Maps (Castelli 1252; 7 Uhr bis spätabends) Die Mojitos in der
nach einem von Hemingways Lieblingslokalen benannten,
stimmungsvollen Bar machen dem Schriftsteller alle Ehre; zwischen
19 und 21 Uhr gibt es noch einen Gratisdrink obendrauf. Die
kubanischen Gerichte und Snacks sind gut, manchmal wird Livemusik
gespielt.
Shoppen
Die Calle Güemes ist gesäumt von Läden der gehobenen Kategorie.
Diagonal de los Artesanos KUNSTHANDWERKSMARKT
Google Maps (Plaza San Martín; 18 Uhr bis spätabends) Verkäufer bauen ihre Buden jeden Abend im Sommer auf der Plaza San Martín auf und bieten alles an – von Mate-Trinkgefäßen und Messern bis hin zu Pullis und Silberarbeiten. Außerhalb der Sommermonate freitag- und samstagnachmittags geöffnet.
Mercado de Pulgas FLOHMARKT
(Plaza Rocha; Fr–So 10–20 Uhr) Ein gemütlicher
Flohmarkt, auf dem alles bis hin zu Küchenspülen verkauft wird. Er
liegt bei der 20 de Septiembre, zwischen der San Martín und der
Avenida Luro, sieben Blocks nordwestlich der Plaza San Martín.
Praktische Informationen
Geld
Entlang der San Martín und Rivadavia gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Geldwechseln.
Jonestur (San Martín 2574)
La Moneta (Rivadavia 2623)
Post
Post (Av. Luro 2460 & Santiago del Estero)
Touristeninformation
Städtische Touristeninformation
(495-1777; www.turismomardelplata.gov.ar;
Blvd. Marítimo 2270, im Edificio Casino;
8–22 Uhr) Außerordentlich hilfsbereit;
ein kleineres Büro befindet sich bei Belgrano 2740.
An- & Weiterreise
Bus
Mar del Platas Busbahnhof befindet sich neben dem Bahnhof, etwa 2 km nordwestlich vom Strand. Um zum Zentrum zu gelangen, nimmt man einen der lokalen Busse (511, 512 oder 513); ein Taxi kostet 25 ARG$.
Im Stadtzentrum liegt an der Ecke San Martín und Corrientes eine Reihe von Reisebüros, die Bustickets für die Überlandbusse verkaufen – auf diese Weise kann man sich den Gang zum Busbahnhof sparen.
Flugzeug
Aerolíneas Argentinas (496-0101; Moreno 2442) fliegt
mehrmals täglich nach Buenos Aires. Die Preise von LADE
(
491-1484;
Corrientes 1537) sind günstiger, dafür fliegt die Gesellschaft
nicht so häufig.
Zug
Der Bahnhof (475-6076; Av. Luro 4500) befindet sich 2
km vom Strand entfernt. Es gibt regelmäßige Nachtzüge vom Bahnhof
Constitución in Buenos Aires (60–80 ARG$, 6 Std.), außerdem die
schickeren Marplatense- und Talgo-Züge (100–200 ARG$,
6 Std., Abfahrt tagsüber und abends). Tickets im Sommer rechtzeitig
reservieren.
BUSSE AB MAR DEL PLATA
REISEZIEL | FAHRPREIS (ARG$) | FAHRZEIT (STD.) |
Bahía Blanca | 145 | 7 |
Bariloche | 525 | 18–20 |
Buenos Aires | 145–165 | 5½ |
Córdoba | 415 | 16–18 |
Mendoza | 470 | 18–20 |
Necochea | 45 | 2¼ |
Pinamar | 45 | 2½ |
Puerto Madryn | 365 | 17 |
Tandil | 55 | 3 |
Villa Gesell | 32 | 2 |
Unterwegs vor Ort
Der Flughafen von Mar del Plata
(478-0744) liegt 10
km nördlich der Stadt und ist mit der Buslinie 542 (auf das Schild
„aeropuerto“ achten) erreichbar, er fährt an der Ecke Boulevard
Marítimo und Belgrano ab.
Trotz der Weitläufigkeit von Mar del Plata fahren Busse regelmäßig in so ziemlich jeden Winkel der Stadt. Allerdings verlangen die meisten Magnetkarten („tarjetas de aproximación“), die rechtzeitig an einem kiosco gekauft werden müssen. Der beliebte Bus 221 bildet eine Ausnahme: Hier werden Münzen akzeptiert. Die Touristeninformation hilft mit Details zum öffentlichen Transportsystem.
Autos können bei Budget (495-2935; Córdoba 2270) gemietet
werden.
ABSTECHER
MIRAMAR
Familien mit Kindern sollten über einen Abstecher nach Miramar nachdenken, einem familienfreundlichen Ziel mit langem, weitem Strand und sanften Wellen. Verglichen mit Mar del Plata, 45 km weiter nördlich, ist Miramar ziemlich ruhig – aber wie alle argentinischen Badeorte im Sommer rappelvoll.
Weitere Auskünfte erhält man bei der Touristeninformation (02291-420190; Ecke Calle 21 &
Costanera;
8–22
Uhr) am Strand. In der Stadt findet man Infos über alle möglichen
Aktivitäten wie Reiten, Golf oder Angeln. Miramar ist bekannt für
seine Surfmöglichkeiten, vom Nordende der Stadt sind die Spots
leichter zugänglich, dort befinden sich auch ein paar
Surfschulen.
Übernachtungsmöglichkeiten gibt es im
Aventureiro Hostel (02291-430981; Calle 16, Nr. 1067;
www.aventureiro.com.ar;
B 125 ARG$, Zi. 250 ARG$;
), einem
durchschnittlichen Hostel, das aber nicht weit vom Strand entfernt
liegt bzw. im netten Hotel Danieli
(
02291-432366;
Calle 24, Nr. 1114; www.hoteldanielimiramar.com.ar;
EZ/DZ ab 400/530 ARG$;
). Der Busbahnhof von Miramar befindet sich
bei der Avenida 40 und Calle 15, etwa sechs Blocks vom Zentrum.
Wer es richtig isoliert mag, kann weiterfahren Richtung Mar de Sud, einer kleinen Stadt 16 km südlich von Miramar. Sie ist bekannt für ihre rustikale Atmosphäre, den Strand mit schwarzen Steinen und den fischreichen Gewässern – die Hauptattraktion sind ein paar Hotelruinen. Es gibt keine größeren Gebäude hier und deutlich weniger Freizeitangebote – wer den Massen also entfliehen möchte, ist hier gut aufgehoben.
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Necochea
02262 / 92 000 Ew.
Im Sommer tobt hier das Leben, wenn Urlauber aus dem In- und Ausland in Scharen anreisen, im Winter hingegen fällt die Stadt gleichsam in einen Dornröschenschlaf. Necocheas Strandort-Flair wird auch durch die aus dem Boden schießenden Hochhäuser (noch) nicht beeinträchtigt: An dem fast 70 km langen Strand findet jeder ein ungestörtes Plätzchen! Hier gibt es die besten Wellen der gesamten Küste, daher zieht der Ort das ganze Jahr über zahlreiche Surfer an. Weitere Highlights sind der bewaldete Parque Municipal Miguel Lillo sowie die guten Wander- und Reitmöglichkeiten im Westen der Stadt. Auch einige der preiswertesten Unterkünfte der gesamten Küste finden sich hier.
Die meisten Dienstleistungsunternehmen wie Post, Banken sowie der Busbahnhof liegen etwa 3 km vom Strand entfernt etwas landeinwärts.
Sehenswertes & Aktivitäten
Die dichten Kiefernwälder im Parque Provincial Miguel Lillo, einem weitläufigen Grüngürtel direkt am Strand, laden zum Radfahren, Reiten und Wandern sowie Picknicken ein. Fahrräder können direkt im Park ausgeliehen werden.
Der Río Quequén Grande ist reich an Regenbogenforellen und Makrelen, und die Wasserfälle Saltos del Quequén eignen sich hervorragend zum Raften. Im Dorf Quequén an der Flussmündung liegen einige Schiffwracks unter den zerklüfteten Felsen – eine gute Gelegenheit, hier mit einem Fotoapparat auf Entdeckungsreise zu gehen. Eine weitere Sehenswürdigkeit der Gegend ist der Faro (Leuchtturm).
Necochea hat einige der besten Wellen entlang der
Atlantikküste und ist daher bei Surfern sehr beliebt. Eine der
Surfschulen ist das Monte Pasubio Surf
Camp (451482; www.montepasubio.com.ar; Av.
502, Nr. 1160), das auf der anderen Flussseite in Quequén liegt.
Hier kann man Unterricht nehmen und im Sommer Surfboards
leihen.
Schlafen
Einige der Unterkünfte in Necochera haben nur während der Hauptsaison von Dezember bis März geöffnet.
Die nachfolgenden liegen alle innerhalb von vier Blocks vom Strand.
Hostería del Bosque HOTEL $$
(420002; www.hosteria-delbosque.com.ar;
Calle 89, Nr. 350; Zi. 390–460 ARG$;
) Die hostería ist die bei Weitem
stimmungsvollste der Stadt. Die Zimmer sind groß und komfortabel,
einige blicken auf den Parque Lillo auf der anderen Straßenseite.
Netter grüner Garten hinter dem Haus.
Belle Maison B&B $$
(462335; www.bellemaison.com.ar; Calle
4, zw. Paseos 106 & 107; Zi. ab 330 ARG$;
)
Lediglich fünf Zimmer bietet dieses empfehlenswertes
Lifestyle-Hotel, ein großes Gebäude in einer Wohngegend in
Zentrumsnähe. Zu den Gemeinschaftsbereichen gehört ein kleiner
Garten, drinnen gibt es eine Bartheke.
Tres Reyes HOTEL $$
(522011; www.hotel-tresreyes.com.ar;
Calle 4, Nr. 4123; Zi. ab 360 ARG$;
) Das Hotel
mit einer exzellenten Lage direkt auf dem Platz vermietet
komfortable Zimmer und Suiten, einige mit Blick auf den Park.
Nebenan liegt das preisgünstige Hotel
Mirasol (www.mirasolhotel.com.ar).
Jamming Hostel HOSTEL $
(02262-15-407508; www.jamminghostel.com.ar;
Calle 502, Nr. 1685; B 80 ARG$) Das Hostel im mediterranen Stil
liegt in der Nähe des Strands unweit von Quequén, 6 km von
Necocheas Busbahnhof (ein Taxi kostet 25 ARG$) entfernt. Es ist ein
beliebter Treffpunkt der Skateboard- und Surferszene. Neben einem
Restaurant gibt es außerdem noch ein Einzelzimmer (180 ARG$).
Hospedaje La Casona HOSPEDAJE $
(423345; Calle 6, Nr. 4356; DZ 200 ARG$,
Apt. 250 ARG$) Der rustikale Familienbetrieb bietet seinen Gästen
einfach ausgestattete Zimmer mit einem weitläufigen Garten und eine
parrilla, außerdem werden Apartments mit Küche
vermietet.
Essen & Ausgehen
Rund um die Plaza San Martín liegen zahlreiche Lokale. Viele der balnearios (Strandbäder) haben Lokale, wo man gleich in Strandnähe noch einen Happen essen kann, bevor man den Badetag beschließt. In der Nebensaison öffnen viele Restaurants ausschließlich an den Wochenenden.
Taberna Española SPANISCH $$$
(520539; Ecke Calle 83 & 80;
Hauptgerichte 60–90 ARG$;
Mittag- & Abendessen) Wer auf der
Suche nach feinem Fisch und Meeresfrüchten im spanischen Stil ist,
sollte sich zu diesem Restaurant aufmachen, es hat einen guten Ruf.
Zum „Spezial“-Menü gehören eine Vorspeise, ein Hauptgericht und ein
Dessert (70 ARG$). Es gibt noch eine weitere Filiale neben der
Hostería del Bosque, in der Calle 89, Nr. 360. Im Sommer
reservieren.
Chimichurri Asador PARRILLA $$
(Calle 83, Nr. 345; Hauptgerichte 50–70 ARG$;
Mittag- &
Abendessen) Nur Fleischliebhaber sollten hier in dieser bei
Einheimischen sehr beliebten parrilla einkehren – die
Fleischgerichte sind köstlich.
Antares ARGENTINISCH $$
(Calle 4, Nr. 4266; Hauptgerichte 40–70 ARG$;
Di–So Abendessen)
Eine weitere Zweigstelle dieser herrlichen Bar-Restaurant-Kette. Es
gibt eine ordentliche Auswahl an Pub-Gerichten, außerdem etliche
Biersorten, die in Mar del Plata gebraut werden.
Wer eher an einem Drink interessiert ist, sollte sich an die Bars auf der Calle 87 zwischen Calles 4 und 6 halten.
Praktische Informationen
Post (Calle 6, Nr. 4065)
Städtisches Krankenhaus (422405; Av. 59, zwischen Calles 100
& 104)
Städtische Touristeninformation
(438333; Ecke Avs.
2 & 79;
8–22
Uhr) Am Strand; außerdem am Busbahnhof von Mitte Dezember bis
März.
An- & Weiterreise
Der Busbahnhof (Av. 58, zw. Calle 47 & Av. 45) liegt 3,5 km vom Strand entfernt (Taxis kosten 15 ARG$, ansonsten fährt Bus 513, Schild „Playa“). Zu den Zielorten gehören Buenos Aires (176 ARG$, 7 Std.), Mar del Plata (45 ARG$, 2¼ Std.), Tandil (45 ARG$, 3 Std.) und Bahía Blanca (105 ARG$, 5 Std.).
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Bahía Blanca
0291 / 302 000 Ew.
Eindrucksvolle Gebäude, eine attraktive Plaza und schattige, von Bäumen und Palmen gesäumte Boulevards verleihen Bahía Blanca, das von Reisenden oft links liegen gelassen wird, das Flair einer Mini-Metropole. Die Stadt dient hauptsächlich als Zwischenstopp auf dem Weg von Buenos Aires nach Patagonien, lohnt aber zumindest einen kurzen Bummel.
Die vielen Matrosen, die hier auf Südamerikas größter Marinebasis stationiert sind, zeugen von Bahía Blancas Ursprüngen als Militärstützpunkt. Um auch die Randzonen der Pampas militärisch zu kontrollieren, errichtete Oberst Ramón Estomba im Jahr 1828 am Naturhafen von Bahía Blanca die etwas großspurig betitelte Fortaleza Protectora Argentina, die trutzige Festung und Beschützerin des Landes.
Sehenswertes & Aktivitäten
In den Außenbereichen der Stadt – in einem
ehemaligen Zollgebäude, das unauffällig zwischen massiven
Getreidespeichern und dem festungsähnlichen Kraftwerk von Puerto
Ingeniero White liegt – befindet sich das Museo
del Puerto (457-3006; Ecke Guillermo Torres &
Cárrega; Eintritt auf Spendenbasis;
Mo–Fr 8–12, Sa & So 16–20 Uhr). Das
Museum ist ein Tribut an die Immigranten der Region und beinhaltet
ein interessantes Archiv mit Dokumenten, Fotos und mündlich
aufgezeichneten Geschichten. Beste Besuchszeit ist das Wochenende
zur Kaffeezeit: Dann bereiten Einheimische – jede Woche eine andere
Immigrantengruppe – regionale Spezialitäten zu, die man unbedingt
probieren sollte. Bus 500 fährt von der Plaza dorthin.
Das neoklassische Teatro
Municipal (Alsina 425) ist das Zentrum der darstellenden
Künste. Im gleichen Gebäude befindet sich das Museo Histórico (456-3117; Eintritt frei;
Di–Fr 9–12.30, Mi–So 16–20 Uhr).
Zu den Schaustücken gehören einheimische Artefakte und Sammlungen,
die Episoden aus der Geschichte der Region zeigen, wie die Gründung
eines Militärstützpunkts und die Ankunft der Eisenbahn. Einen
Besuch lohnt außerdem das Museo de
Arte Contemporáneo
Google Maps (
459-4006; Sarmiento 450; Eintritt frei;
Di–Fr 14–20, Sa
& So 17–20 Uhr). Das Kunstmuseum stellt Werke lokaler und
nationaler Künstler aus.
An den Wochenenden findet nachmittags ein Künstlermarkt auf der Plaza Rivadavia statt, gegenüber der Municipalidad.
Schlafen
Da hier vor allem die gehobene Klasse versorgt wird, sind die Unterkünfte in Bahía Blanca im Allgemeinen teurer als in anderen argentinischen Städten dieser Größe; trotzdem findet man auch hier einige preisgünstigere Übernachtungsmöglichkeiten.
Rio Oja Apart Hotel HOTEL $$
(481-9922; www.aparthotelrio-oja.com.ar;
Estados Unidos 65; EZ/DZ 240/300 ARG$;
) Für
Durchreisende ist dieses moderne Hotel eine gute Wahl – es liegt in
der Nähe des Busbahnhofs. Die acht Zimmer sind unterschiedlich
groß, aber einwandfrei und mit einer kleinen Küche
ausgestattet.
Hotel Muñiz HOTEL $$
(456-0060; www.hotelmuniz.com.ar; O’Higgins
23; EZ 195–315 ARG$, DZ 290–420 ARG$;
) Zentral gelegen und in einem wunderschönen
alten Gebäude untergebracht. Das Hotel Muñiz hat anständige, aber
nicht weiter beeindruckende Zimmer, die Flure sind kalt und
gefliest. Die Lobby allerdings hat ein großartiges Flair aus längst
versunkenen Tagen.
Firenze Hotel HOTEL $
(455-7746; Rondeau 39; EZ/DZ 130–180 ARG$;
) Preis und Leistung stimmen in dieser
Unterkunft: Das kleine Hotel verfügt über 17 schlichte Zimmer – die
meisten mit Holzböden – in einem modernisierten alten Gebäude. Die
Badezimmer sind mit offenen Duschen ausgestattet.
Hotel Victoria HOTEL $
(452-0522; www.hotelvictoriabb.com.ar;
General Paz 84; EZ/DZ 180/290 ARG$;
) Das gut
erhaltene alte Gebäude, in dem das Hotel untergebracht ist, hat
komfortable Zimmer mit Kabelfernseher, die Zimmer liegen rund um
einen zentralen Innenhof.
Bahía Blanca Hostel HOSTEL $
(452-6802; www.hostelbahiablanca.com;
Soler 701; B 42 ARG$, EZ 50–70 ARG$, DZ 100 ARG$;
) Das
Hostel ist in einem alten Hotel untergebracht und nicht gerade
lauschig – aber die Angestellten sind freundlich und hilfsbereit.
Einfache Einzelzimmer liegen rund um einen alten Patio; die
billigsten haben Gemeinschaftsbäder. Viele männliche Arbeiter und
Durchreisende übernachten hier, die Unterkunft verströmt also nicht
das gewohnte „internationale“ Flair. Eine Abholung vom Busbahnhof
ist möglich, wenn gerade ein Auto verfügbar ist.
Essen
Piazza ARGENTINISCH $$
(Ecke O’Higgins & Chiclana; Hauptgerichte
40–55 ARG$; Frühstück, Mittag- & Abendessen) Das
beliebte Café auf der Plaza hat eine umfangreiche Speisekarte mit
Pizza, Pasta, Fleischgerichten, großen Salaten und Sandwiches. Es
gibt auch „leichte“ Gerichte wie Soja-milanesas. Beliebt
sind die Tische draußen auf dem Gehsteig und die gut ausgestattete
Bar.
Bambú BÜFETT $$
(Chiclana 298; Büfett 47–56 ARG$;
Mittag- &
Abendessen) Für Hungrige ist dieser beliebte tenedor libre
(All-you-can-eat-Restaurant) die beste Wahl in der Stadt. Es wird
von einer chinesischen Familie sehr effizient betrieben, die Gäste
können zwischen Unmengen an Speisen wählen (viele davon asiatisch),
daneben gibt es den üblichen argentinischen asado (Grill);
Getränke kosten extra. Auch Essen zum Mitnehmen.
El Mundo de la Parrilla PARRILLA $$
(Av. Colón 379; Hauptgerichte 40–75 ARG$;
Di–So Mittagessen,
tgl. Abendessen) In der parrilla kann es ganz schön
geschäftig zugehen; die Einheimischen sind sich einig, dass es die
beste der Stadt ist. Der tenedor libre (75 ARG$) bietet in
einer schier endlosen Prozession saftiges Grillfleisch, das zum
Tisch gebracht wird. Das Salatbüfett und Getränke kosten extra.
Gambrinus ARGENTINISCH $$
(Arribeños 174; Hauptgerichte 35–80 ARG$;
Mittag- &
Abendessen) Hinter dem Hotel Italia liegt dieses traditionelle
Restaurant aus dem 19. Jh., das bei den Einheimischen sehr beliebt
ist. Die Speisekarte ist typisch argentinisch und die Auswahl
groß.
Praktische Informationen
Post (Moreno 34)
Touristeninformation (Ecke Drago & Av.
Colón; Mo–Sa 9–13
& 15–19, So 9–13 Uhr) Auch im Busbahnhof befindet sich eine
Touristeninformation.
An- & Weiterreise
Bus
Bahía Blancas Busbahnhof
(481-9615; Brown
1700) befindet sich etwa 2 km südöstlich von Plaza Rivadavia. Taxis
ins Stadtzentrum kosten 20–25 ARG$; es gibt auch lokale Busse,
allerdings muss man eine Magnetkarte an einem kiosco kaufen
(Achtung: am Bahnhof gibt es keinen kiosco, der welche
verkauft).
Mehrere Unternehmen – darunter locutorios
(private Fernsprechämter) sowie das Reiseunternehmen Dakar
(456-2030; Chiclana
102) – direkt am südlichen Ende der Plaza Rivadavia verkaufen
Bustickets und ersparen einem so den Weg zum Busbahnhof. Die
unterschiedlichen Unternehmen verkaufen auch Tickets
unterschiedlicher Busunternehmen: Wer also mit einer bestimmten
Gesellschaft, zu einer bestimmten Uhrzeit oder einem bestimmten
Preis reisen will, muss herumfragen.
Condor Estrella und Expreso Cabildo (Ticket an Bahnsteig 1) bieten jeweils zwei- oder dreimal täglich eine Verbindung nach Sierra de la Ventana an.
Flugzeug
Der Flughafen Bahía Blancas liegt 15 km
öst-lich der Stadt; Taxis dorthin kosten 70 ARG$ (es fahren keine
Busse). Zu den Fluglinien gehören Aerolíneas Argentinas
(456-0561; San
Martín 298), LAN (
0810-999-9526; Chiclana 370) und
LADE (
452-1063; Darragueira 21).
Zug
Die Züge fahren von der Estación
Ferrocarril Roca (452-9196; www.ferrobaires.gba.gov.ar;
Av. Cerri 750) nach Buenos Aires, und zwar täglich außer Montag und
Samstag gegen 19 Uhr (44–73 ARG$, 12–15 Std.). Mittwoch und Freitag
gibt es einen Zug nach Sierra de la Ventana (11 ARG$, 3 Std.),
einmal die Woche eine sehr langsame Verbindung Richtung Süden nach
Carmen de Patagones (manchmal fällt sie allerdings auch aus).
BUSSE AB BAHíA BLANCA
REISEZIEL | FAHRPREIS (ARG$) | FAHRZEIT (STD.) |
Bariloche | 310 | 12–14 |
Buenos Aires | 245 | 9 |
Córdoba | 285 | 13–15 |
Mar del Plata | 145 | 7 |
Mendoza | 370 | 16 |
Neuquén | 170 | 7½ |
Sierra de la Ventana | 32 | 2 |
Trelew | 255 | 10–12 |