Essen & Ausgehen

In Colón gibt es zahlreiche Lokale. Wer sich traditionell argentinisch verköstigen möchte, ist in der Urquiza am richtigen Ort.

La Cosquilla del Ángel     ARGENTINISCH $$

(423711; Ecke San Martín & Balcarce; Hauptgerichte 45–80 Arg$; Mi–Mo) Das beste Restaurant von Colón kombiniert schicke Einrichtung, eine einladende Atmosphäre und einen guten Service mit einer verschmitzten, unprätenziösen Note. Das zeigt sich besonders in Gerichten mit seltsamen Bezeichnungen und dem merkwürdigen Namen des Restaurants. Der heißt übersetzt „Das Kitzeln des Engels“. Viele Gerichte kombinieren süße und herzhafte Geschmacksrichtungen; wer das mag, sollte mollejitas (oder mollejas; Kalsbries) probieren. Die Pastagerichte sind ebenfalls zu empfehlen, die Weinkarte liegt über dem Durchschnitt.

El Viejo Almacén    ARGENTINISCH $$

(422216; Ecke Urquiza & Paso; Hauptgerichte 30–55 Arg$) Das Lokal liegt einen Block von der Plaza entfernt und bietet einen ruhigen Innenraum mit Ziegelwänden, die mit alten Fotos dekoriert sind. Auf der umfassenden Karte stehen u. a. hausgemachte Pasta, köstliche Empanadas, Flussfische und Parrilla-Gerichte. Die Portionen sind nicht so groß wie in manchen anderen Restaurants.

El Sótano de los Quesos    KäSE $

(Ecke Chacabuco & Av. Costanera; gemischte Platten für 1/2 Perp. 32/58 Arg$; Di–Fr 16–21, Sa & So 11.30–21.30 Uhr; ) Ganz in der Nähe der Touristeninformation serviert dieses erstaunliche Lokal eine breite Auswahl handgemachter Käsesorten und andere Delikatessen an hübschen Tischen unter Strohdächern auf einem Rasen mit Blick über den Hafen. Außerdem werden lokale Weine und Biere ausgeschenkt, im Keller lockt ein Laden mit verführerischen Aromen.

EINREISE NACH URUGUAY

Es gibt drei große Grenzübergänge, die Argentinien mit seinem östlichen Nachbarn Uruguay verbinden. Von Süden nach Norden sind dies Gualeguaychú – Fray Bentos, Colón – Paysandú und Concordia – Salto. Alle drei sind rund um die Uhr geöffnet. Zu den Einreisebedingungen nach Uruguay siehe Klicken Sie hier.

Praktische Informationen

Touristeninformation (421996; www.colon.gov.ar; Ecke Gouchón & Av. Costanera; So–Do 7–20, Fr & Sa 7–21 Uhr) Das Büro liegt im ehemaligen Zollgebäude, das von Urquiza errichtet wurde. Es gibt eine Zweigstelle im Busbahnhof, die täglich von 8 bis 13 und 14 bis 20 Uhr geöffnet hat.

Anreise & Unterwegs vor Ort

Colóns Busbahnhof (421716; Ecke Rocamora & 9 de Julio) liegt vom Fluss aus sieben Blocks landeinwärts (grob Richtung Westen) und acht Blocks nördlich der Haupteinkaufsstraße und Ausgehmeile 12 de Abril. Ein remise ins Zentrum kostet 5 bis 6 Arg$.

Busverbindungen bestehen u. a. nach Buenos Aires (115 Arg$, 5 Std.), Gualeguaychú (20 Arg$, 2 Std.) über Concepción (9 Arg$, 40 Min.), Concordia (18 Arg$, 2½ Std.) über Ubajay (9 Arg$, 1½ Std.) und Paysandú in Uruguay (16 Arg$, 45 Min.). Angaben über die Einreise nach Uruguay finden sich im Kasten oben.

Parque Nacional El Palmar

03447

Am Westufer des Río Uruguay – auf halbem Weg zwischen Colón und Concordia – schützt der 8500 km² große Parque Nacional El Palmar (493049; www.elpalmarapn.com.ar; RN 14, Km 199; Argentinier/Ausländer 20/40 Arg$) den letzten großflächigen Bestand an Yatay-Palmen in der argentinischen Uferzone. Im 19. Jh. bedeckte die einheimische Yatay weite Teile von Entre Ríos, Uruguay und Südbrasilien. Doch die Intensivierung von Land-, Weide- und Forstwirtschaft in der Region hat einen Großteil der Palmensavanne zerstört.

Die Bäume werden bis zu 18 m hoch und haben einen Stammdurchmesser von bis zu 40 cm. Die größeren Exemplare stehen über den Park verteilt und bilden eine beeindruckende subtropische Landschaft und ein tolles Fotomotiv. Die Savanne und die Galeriewälder entlang des Flusses und seiner Nebenflüsschen bieten vielen Tieren einen sicheren Lebensraum.

Die Eintrittsgebühr für den Nationalpark (48 Std. gültig) wird von 7 bis 19 Uhr am Eingang an der RN 14 kassiert, das Tor steht aber rund um die Uhr offen.

Sehenswertes & Aktivitäten

Alle wesentlichen Einrichtungen des Parks liegen 12 km vom Eingang entfernt und sind über eine gute Schotterstraße erreichbar. Hier zeigt das Besucherzentrum (8–19 Uhr) Schautafeln zur Naturgeschichte, lassen sich Kanufahrten, Fahrradtouren und Ausritte durch den Park organisieren. Unbefestigte Straßen (in gutem Zustand) führen von der Hauptzugangsstraße zu drei Aussichtspunkten. Der Wasserlauf Arroyo Los Loros, eine kurze Strecke über eine Schotterstraße vom Campingplatz entfernt, ist ein guter Platz, um Wildtiere zu beobachten. Südlich des Besucherzentrums verläuft der Arroyo El Palmar, ein hübscher Bach, der an zwei Aussichtspunkten zugänglich ist: La Glorieta und El Palmar. Dort beginnen jeweils kurze markierte Stichstraßen. Letztgenannter Aussichtspunkt ist sogar mit einem Unterstand zum Vögelbeobachten ausgestattet. In der Nähe des Besucherzentrums gibt es drei weitere kurze Naturpfade, unweit des Río Uruguay noch einen Unterstand zum ungestörten Beobachten der Vögel. Geführte Wanderungen sind nach vorheriger Absprache möglich.

Am Campingplatz gibt es einen ausgezeichneten Zugang zum Fluss, dort kann man baden oder Boot fahren.

Schlafen & Essen

In Ubajay gibt es ein paar einfache Zimmer im Gebäude des Busbahnhofs und einige weitere billige Unterkünfte.

Camping El Palmar    CAMPINGPLATZ $

(423378; Zeltplätze pro Pers./Zelt 20/15 Arg$) Der gesellige Campingplatz gegenüber vom Parkplatz des Besucherzentrums ist die einzige Übernachtungsmöglichkeit innerhalb des Parks. Er bietet schattige, ebene Zeltplätze, heiße Duschen und Strom. Ein Laden verkauft Snacks und Lebensmittel, z. B. gewaltige Rindfleischportionen zum Grillen; gegenüber liegt ein Restaurant.

La Aurora del Palmar     LODGE, CAMPINGPLATZ $$

(421549; www.auroradelpalmar.com.ar; RN 14, Km 202; Zeltplätze 20 Arg$, plus 20 Arg$ pro Erw.; EZ/DZ ohne Dusche 110/200 Arg$, DZ/4BZ ab 250/310 Arg$; ) Zwischen Ubajay und dem Parkeingang liegt dieser Besitz, der nicht nur Rinderranch und Farm für Zitrusfrüchte ist, sondern auch über einen geschützten Palmenwald verfügt, der mindestens so sehenswert ist wie diejenigen im Nationalpark. Die gepflegte Anlage bietet schattige Zeltplätze, Familien-Doppelzimmer in einem hübschen Bungalow und rustikale Unterkünfte in umgebauten Eisenbahnwaggons. Dazu kommen ein gutes Schwimmbecken und ein Restaurant. Angeboten werden Kanufahrten, Ausritte und Palmensafaris (55 Arg$).

An- & Weiterreise

El Palmar liegt an der wichtigen Nationalstraße RN 14; in Nord-Süd-Richtung gibt es deshalb regelmäßige Busverbindungen. Alle Busse, die nordwärts Richtung Concordia fahren, lassen Passagiere am Parkeingang (12 km vom Besucherzentrum entfernt) aussteigen. Von dort geht es zu Fuß oder per Autostopp weiter. Oder man bleibt noch weitere 6 km bis Ubajay im Bus sitzen; ein remise von dort zum Besucherzentrum kostet 50 bis 60 Arg$. Im Telefonladen neben dem Busbahnhof kann man ein Taxi rufen lassen. Ein Schulbus fährt an Wochentagen um 12 Uhr in den Park hinein und kommt nachmittags von Ubajay und nimmt Fahrgäste mit, sofern Platz vorhanden ist. Mehrere Reiseagenturen in Colón bieten Halbtagesausflüge in den Park an, zu denen eine geführte Wanderung gehört. LHL (422222; www.lhlturismo.com.ar; 12 de Abril 119) nahe der Plaza ist eine davon: Der Trip kostet je nach Teilnehmerzahl 60 bis 90 Arg$, plus Eintritt zum Park.

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Concordia

0345 / 170033 Einw.

Die hübsche Stadt am Río Uruguay, die von Dienstleistungen für die Landwirtschaft lebt, fesselt ihre Besucher nicht gerade wochenlang, aber für eine Nacht ist sie ein angenehmer Aufenthaltsort. Es ist eine Stadt der Zitrusfrüchte – deren Duft mitunter die Luft betörend erfüllt. Sie besitzt eine schöne zentrale Plaza, Strände am Flussufer und Angelplätze. Außerdem befindet sich hier ein Grenzübergang zur uruguayischen Stadt Salto, der Weg führt am Wasserkraftwerk Represa Salto Grande vorbei.

NICHT VERSäUMEN

THERMALBäDER ENTLANG DEM URUGUAY

Viele Städte am Río Uruguay – für den Anfang Gualeguaychú, Colón und Concordia – haben die im Überfluss vorhandenen geothermischen Wasserschichten angezapft, um attraktive Thermalanlagen einzurichten – ein wichtiges Zugpferd des Inlandstourismus der Region. Die Bäder sind mit mehreren unterschiedlich temperierten Becken – überdacht und im Freien – ausgestattet. Der Eintritt liegt bei den meisten bei rund 30 bis 40 Arg$. Eine vollständige Liste findet sich unter www.termasdeentrerios.gov.ar.

Sehenswertes & Aktivitäten

Museo Regional de Concordia     MUSEUM

(Ecke Entre Ríos & Ramírez; Mo–Fr 9–13 & 14–19, Sa & So 9–18 Uhr) Das heruntergekommene Museum befasst sich mit der Einwanderung aus Italien und besitzt außerdem schöne alte Möbelstücke. Bemerkenswert ist aber vor allem das fantastische Gebäude, das französische Architektur der Neorenaissance mit Jugendstilelementen verbindet. Eine umfassende Renovierung hat es allerdings bitter nötig.

Museo Judío de Entre Ríos    MUSEUM

(www.museojudioer.org.ar; Entre Ríos 476; Eintritt 20 Arg$; 8.30–12.30 Uhr) Drei Räume geben sehr detailliert Auskunft über die Ankunft und die Mühen der jüdischen Gauchos (s. Klicken Sie hier), ihren Lebensstil und den Holocaust aus der Sicht eines Betroffenen. Daneben werden Wechselausstellungen gezeigt.

Castillo San Carlos    RUINEN

Im Parque Rivadavia, der sich am Flussufer am nordöstlichen Rand der Stadt erstreckt, liegen die Ruinen eines Schlosses, das 1888 von einem französischen Industriellen erbaut wurde. Jahre später gab er den Besitz aus unbekannten Gründen auf. Der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry lebte kurze Zeit in dem Gebäude; in der Nähe steht ein Denkmal für seine Erzählung Der kleine Prinz. Es kostet nichts, die Ruinen zu besichtigen, aber die Kinder sollte man im Auge behalten.

Schlafen

Hotel Salto Grande    HOTEL $$

(421-0034; www.hotelsaltogrande.net; Urquiza 581; EZ/DZ 278/350 Arg$; ) Das gepflegte moderne Hotel gleich südlich der Hauptplaza bietet einen ausgezeichneten Service und faire Preise. Es gibt verschiedene Zimmerkategorien; diejenigen mit gehobener Ausstattung haben den schöneren Blick aus dem Fenster und eine Minibar, ansonsten sind sie aber nicht viel besser als die Standardzimmer.

Hotel Pellegrini    HOTEL $

(422-7137; hotelpellegrini@gmail.com; Pellegrini 443; EZ/DZ 100/190 Arg$; ) Der freundliche Familienbetrieb ist bei Weitem die beste Wahl im günstigen Bereich. Das Hotel bietet, drei Querstraßen südlich der Plaza, blitzsaubere Zimmer mit Fernseher und Bad. Gäste sollten im Voraus buchen, denn das Hotel ist sehr beliebt und besonders in den Sommermonaten schnell ausgebucht.

Hotel Concordia    HOTEL $

(421-6869; La Rioja 518; EZ/DZ 120/220 Arg$; ) In der billigen, fröhlichen Unterkunft in einem höhlenartigen Gebäude variieren die Zimmer in puncto Helligkeit, Größe und Matratzenqualität. Mit etwas Glück bekommt man also ein großer, helles Zimmer mit bequemem Bett. Die Badezimmer, von denen einige über eine Treppe im Zimmer zu erreichen sind, sind ordentlich.

Essen

El Reloj    PIZZA $

(Pellegrini 580; Pizza 20–35 Arg$) Die geräumige Pizzeria mit Ziegelwänden bietet neben einem schönen Ambiente eine umwerfende Auswahl an Pizzas, die einen vor die Qual der Wahl stellen. Wer unentschlossen wegen des Belags ist, kann auch eine Pizza mit zwei verschiedenen Belägen bestellen. Außerdem gibt es parrilla.

Malaika    ARGENTINISCH $$

(422-4867; 1 de Mayo 59; Hauptgerichte 46–58 Arg$; 8–2 Uhr; ) Eine trendige Esskultur ist in Form dieser sympathischen Café-Bar an die Plaza von Concordia gelangt. Serviert werden verschiedene leckere, international gängige Speisen wie Salate, Pizza, Pasta und Snacks, aber auch raffiniertere Gerichte, darunter viele vegetarische Optionen und Tagesgerichte. Ordentliche Weine, ein aufmerksamer Service und ein romantisches Flair machen die Sache perfekt. Auch leckere Mittagsgerichte für 44 Arg$ können von den Gästen bestellt werden.

Praktische Informationen

Touristeninformation (421-3905; www.concordia.gov.ar/turismo; Ecke Pellegrini & Mitre; 8–19 Uhr) Am Platz. Der Informationsschalter am Busbahnhof hat ebenfalls Infos für Touristen.

An- & Weiterreise

Es gibt Flüge nach Buenos Aires mit LAER (0810-777-5237; www.laersa.com.ar). Der Busbahnhof (421-7235; Ecke Justo & Hipólito Yrigoyen) liegt 13 Blocks nördlich der Plaza 25 de Mayo. Viermal täglich fahren Busse (nicht am Sonntag) nach Salto in Uruguay (20 Arg$, 1¼ Std.).

Vom Hafen, der sich hinter dem östlichen Ende der Carriego befindet, setzen montags bis samstags viermal täglich zwischen 8.30 und 18.30 Uhr Barkassen über den Fluss nach Salto (15 Arg$, 15 Min.) über.

Die Zugstrecke Buenos Aires – Posadas führt durch Concordia. Nützliche Informationen zur Einreise in das Nachbarland Uruguay stehen im Kasten.

BUSSE AB CONCORDIA

FAHRZIEL FAHRPREIS (ARG$) FAHRZEIT (STD.)
Buenos Aires 158
Colón 18
Concepción 22 3
Corrientes 197 7
Paraná 83
Paso de los Libres 74 4
Posadas 185 8

Unterwegs vor Ort

Die Buslinie 2 (2 Arg$) verkehrt vom Busbahnhof die Yrigoyen entlang Richtung Süden zum Zentrum. Für die Rückfahrt Richtung Norden halten die Busse an der Pellegrini vor der Banco de la Nación. Ein Taxi vom Zentrum zum Busbahnhof kostet um die 10 Arg$.

Paso de los Libres

03772 / 48642 Einw.

Der Name (er bedeutet „Übergang der Freien“) ist das Romantischste an dieser Grenzstadt am Ufer des Río Uruguay. Am anderen Flussufer liegt die größere brasilianische Stadt Uruguaiana, beide Orte sind durch eine viel befahrene Brücke verbunden. Die Stadt bietet wenig, was zum Verweilen einlädt, außer einer malerischen zentralen Plaza und ganz ordentlichen Möglichkeiten zum Übernachten und Essen.

Schlafen & Essen

Hotel Alejandro Primero    HOTEL $$

(424100; www.alejandroprimero.com.ar; Coronel López 502; EZ/DZ 275/440 Arg$; ) Das überraschend gute Hotel verfügt über eine schicke Lobby und einen ebensolchen Restaurantbereich sowie etwas weniger eindrucksvolle, aber sehr geräumige Zimmer. Am schönsten sind diejenigen mit Blick auf den Fluss und das brasilianische Uruguaiana am anderen Ufer.

Hotel Las Vegas    HOTEL $

(423490; Sarmiento 554; EZ/DZ 140/210 Arg$; ) Trotz der dunkelroten Teppiche und der 1970er-Jahre-Atmosphäre ist das Hotel im Zentrum der Stadt ziemlich neu. Die Zimmer sind dunkel, aber bequem und haben Bäder mit guten Duschen. Die oberen hinteren Zimmer bieten mehr Licht und auch mehr Platz.

El Nuevo Mesón    ARGENTINISCH $$

(Colón 587; Hauptgerichte 30–50 Arg$) Das Lokal ist ganz in Schwarz-Weiß gehalten – die Kellner tragen sozusagen Tarnkleidung – und bietet wirklich gut zubereitete Gerichte. Es gibt Pizza, parrilla und aufwendigere Kreationen, all das zu günstigen Preisen.

Praktische Informationen

Es gibt keine Touristeninformation, aber überall im Zentrum hängen Stadtpläne aus. Geldautomaten finden sich an der Plaza und an der Avenida Colón.

Libres Cambio (Av. Colón 901) Wechselt Geld.

An- & Weiterreise

Der Busbahnhof (425600) liegt 1 km vom Zentrum entfernt. Es gibt mehrmals täglich Verbindungen nach Buenos Aires (240 Arg$, 10 Std.) und Posadas (110 Arg$, 5 Std.) mit Halt in den Städten auf dem Weg. Außerdem fahren Busse nach Corrientes (90 Arg$, 6 Std.) via Mercedes (25 Arg$, 3 Std.). Etliche Busse umfahren die Stadt, lassen aber Passagiere auf Wunsch an der RN 14 aussteigen; von dort muss man für die letzten 16 km in die Innenstadt ein Taxi nehmen.

Busse nach Uruguaiana in Brasilien (2 Arg$) fahren regelmäßig ab 7 Uhr morgens; sie halten an der Avenida San Martín, der Avenida Colón und gegenüber vom Busbahnhof (beim schlossartigen Gebäude).

Informationen über Visabestimmungen bei der Einreise nach Brasilien finden sich auf Klicken Sie hier. Der Grenzübergang ist rund um die Uhr geöffnet.

Unterwegs vor Ort

Die Gegend zwischen Busbahnhof und Innenstadt ist abends etwas zwielichtig. Minibusse (1,50 Arg$) fahren von der Ecke unterhalb des Busbahnhofs in die Innenstadt. Ein Taxi zum Stadtzentrum kostet 15 Arg$.

Posadas & die Jesuitenmissionen

Die schmale, nordöstliche gelegene Provinz Misiones erstreckt sich wie ein Finger zwischen Brasilien und Paraguay. Sie wurde nach den Jesuitenmissionen (s. Kasten Klicken Sie hier) benannt, die in der Region errichtet wurden – ihre Ruinen sind heute die Hauptattraktion des Gebiets. Die am besten rekonstruierte Ruine ist die Mission San Ignacio Miní; sie und weitere Missionen (auch jenseits der Grenze in Paraguay; s. Klicken Sie hier) sind gut von Posadas aus zu erreichen. Die Busse durchqueren Misiones auf dem Weg zu den Iguazú-Wasserfällen im Norden. Wer Zeit für einen kleinen Umweg hat, kann andere, ebenfalls sehr spektakuläre Wasserfälle wie die Saltos del Moconá am Río Uruguay (S. Kasten Klicken Sie hier) besichtigen.

Eine Attraktion für sich ist die Landschaft selbst: Wer sich Misiones vom Süden her nähert, erlebt, wie das flache Land langsam in sanfte Hügel übergeht, die mit Bambuswäldchen und Papaya- und Maniokplantagen bestanden sind. Die Straße führt an Tee- und Mate-Pflanzungen vorbei, die in der für die Gegend typischen tropischen Roterde wachsen, deren Farbe von Eisenanreicherungen herrührt: Die Provinz ist der Hauptproduzent von mate, bekanntlich dem Lieblingsgetränk der Argentinier.

DER GAUCHO JUDíO

Der Gaucho ist eines der archetypischen Bilder Argentiniens; wenig bekannt ist jedoch die Tatsache, dass viele Gauchos jüdischer Herkunft waren. Die erste Masseneinwanderung von Juden nach Argentinien ist für das ausgehende 19. Jh. dokumentiert. Damals trafen 800 russische Juden auf der Flucht vor der Verfolgung durch Zar Alexander III. in Buenos Aires ein.

Die Jewish Colonization Association, gegründet von einem wohlhabenden deutschen Philanthropen, verteilte jeweils 100 ha große Parzellen Land in den Provinzen Entre Ríos, Santa Fe, Santiago del Estero, La Pampa und Buenos Aires an die Immigrantenfamilien.

Die erste größere Kolonie lag in Moisés Ville in der Provinz Santa Fe, die zu dieser Zeit das Jerusalem Argentiniens genannt wurde. Heute leben nur noch etwa 300 Juden in der Stadt (15 % der Bevölkerung), viele jüdische Traditionen blieben aber erhalten: Der kleine Ort hat vier Synagogen, die Bäckerei verkauft Sabbatbrot, und die Kinder auf der Straße benutzen jiddische Wörter wie „schlep“ und „schlock“.

Die Juden vom Land integrierten sich bereitwillig in die argentinische Gesellschaft und vermischten ihre Traditionen mit denen ihres neuen Heimatlandes. Es war also nichts Ungewöhnliches, einen Menschen zu Pferde mit weiten Hosen, Leinenschuhen und Kippa zu sehen, der unterwegs war, um ein Stück Kuh auf den asado (Grill) zu werfen. Viele ihrer Nachfahren sind auf der Suche nach einer besseren Ausbildung und größeren Chancen in die Städte gezogen. Die Zahl der in Argentinien lebenden Juden liegt heute bei etwa 200 000, sie sind damit die größte jüdische Gemeinde Lateinamerikas.

Mehr über die gauchos judíos erfährt man bei einem Besuch im Museo Judío de Entre Ríos in Concordia.

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Posadas

0376 / 324756 Ew.

Die Hauptstadt der Provinz Misiones ist ein schöner Ausgangspunkt für einen Besuch der Jesuitenmissionen: Vom modernen Teil der Stadt fällt der Blick über den breiten Río Paraná nach Encarnación in Paraguay. Bunte Straßenschilder schreien auf den geschäftigen, feuchten Straßen nach Aufmerksamkeit; Bäume beschatten die zahlreichen Parks und Plätze. Posadas ist vor allem ein Zwischenstopp auf dem Weg in den Norden des Landes, nach Paraguay oder zu den Iguazú-Fällen. Doch auch für sich genommen hat die Stadt viel Charme, wenn auch nicht ganz so viele Sehenswürdigkeiten. Und wer ein bisschen Beschaulichkeit vor der Weiterfahrt sucht, ist hier bestens aufgehoben.

Sehenswertes

Die Jesuitenmissionen sind die Hauptattraktion der Region. Um diesen einen Besuch abzustatten, machen sich viele auf den Weg in die Stadt. In Posadas selbst ist der mächtige Paraná die wichtigste Sehenswürdigkeit.

Palacio del Mate     GALERIE

Google Maps (Rivadavia 1846; Mo–Fr 8–12.30 & 16–20, Sa 17–20 Uhr) Die wenigen Museen in Posadas sind eher planlos gestaltet, diese Kunstgalerie ist eine Ausnahme: Sie zeigt Wechselausstellungen und Schautafeln über den Mate-Anbau.

Fundación Artesanías Misioneras     GALERIE

Google Maps (Ecke Alvarez & Arrechea; Mo–Sa 9–12.30 & 17–20 Uhr) Die Kultur der Guaraní ist in diesem Teil Argentiniens stark vertreten, überall im Zentrum verkaufen Guaraní-Künstler ihre schön präsentierten Arbeiten.

Geführte Touren

Viele Veranstalter in der ganzen Stadt bieten Touren zu den Iguazú-Fällen, den Jesuitenmissionen und den Esteros del Iberá an.

Guayrá    GEFüHRTE TOUREN

(443-3415; www.guayra.com.ar; San Lorenzo 2208) Die hilfsbereite Agentur bietet Halbtagestouren zu den Jesuitenmissionen (315–375 Arg$), den paraguayischen Missionen, Saltos del Moconá und weiteren Zielen an.

ABSTECHER

YAPEYú

Es wäre unaufrichtig, diese angenehm friedliche Stadt als Kuhdorf zu bezeichnen: Statt Kühen gibt es hier viele Pferde, und der Klang ihrer Hufe, die am Abend über die rötliche Erde stampfen, trägt viel zu ihrem Reiz bei. Yapeyú ist ein toller Platz zum Entspannen – ein Ort, in dem Fremde noch von den Einheimischen auf der Straße begrüßt werden.

Die Stadt, eine Busstunde nördlich von Paso de los Libres, wurde 1626 als südlichste der Jesuitenmissionen gegründet. Sie ist außerdem berühmt als Geburtsort des großen argentinischen „Liberator“, José de San Martín.

Besucher können die Jesuitenruinen erkunden – das hiesige Museum (Eintritt frei; Di–So 8–12 & 15–18 Uhr) gibt einen umfassenden Überblick über alle Missionen – und das schmucke Gebäude bewundern, das heute die Ruinen des Hauses schützt, in dem San Martín 1778 geboren wurde.

Direkt an der Plaza zwischen diesen beiden Sehenswürdigkeiten steht das Hotel San Martín (03772-493120; Sargento Cabral 712; EZ/DZ 130/190 Arg$; ), ein schlichtes, aber einladendes Haus rund um einen Innenhof. Wer etwas Gehobeneres sucht, wendet sich zu den modernen Bungalows am Flussufer bei El Paraíso Yapeyú (03772-493056; www.paraisoyapeyu.com.ar; Ecke Paso de los Patos & San Martín; Bungalow für 2/4 Perp. 185/305 Arg$; ), wo man auch zelten kann.

Vier- bis fünfmal täglich fahren Busse (9 Arg$, 1 Std.) nach Paso de los Libres, einige auch darüber hinaus; außerdem bestehen täglich Verbindungen nach Posadas in der Gegenrichtung. Weitere Busse halten an der Fernstraße am Stadtrand.

DIE PARAGUAYISCHEN MISSIONEN

In Posadas besteht die Möglichkeit zu einem lohnenden Tagesausflug zu zwei Jesuitenmissionen in Paraguay. Die verfallenen, aber majestätischen Kirchen in Trinidad und Jesús de Tavarangüe wurden sorgfältig restauriert, ein Teil des hervorragend gearbeiteten Mauerwerks konnte so erhalten werden.

Von Posadas geht es mit dem Bus hinüber nach Encarnación (s. Klicken Sie hier); dort steigt man am Busbahnhof aus. Von hier fahren Busse (meist mit der Zielangabe „Ciudad del Este“) etwa alle halbe Stunde nach Trinidad (5000 G, 50–60 Min.). Man kann den Fahrer bitten, an der Abzweigung zu den Ruinen zu halten; von dort läuft man 700 m.

Die Ruinen von Trinidad (7–19, Uhr April–Sept. 7– 17.30 Uhr) sind sehenswert: Die rot-braunen Steine der Kirche bilden einen starken Kontrast zum blumenübersäten grünen Gras und die umliegende Hügellandschaft. Im Unterschied zu den argentinischen Missionen ist hier viel schmückendes Beiwerk erhalten: In den muschelförmigen Nischen stehen verwitterte Skulpturen, eindrucksvoll sind auch der Taufstein und die kunstvoll gearbeitete barocke Kanzel. Die Türöffnungen sind mit gemeißelten Verzierungen versehen. Auf eine Mauer kann man hinaufklettern, aber dabei unbedingt auf die Kinder achten – oben gibt es kein Geländer! Eine frühere Kirche und ein Glockenturm wurden ebenfalls restauriert. In der Nähe der Ruinen stehen ein Hotel und ein Restaurant.

Um zu den Ruinen von Jesús de Tavarangüe zu gelangen, geht es zurück zur Hauptstraße und dann rechts. An der Tankstelle, 200 m weiter, befindet sich die Abzweigung nach Jesús, das 12 km entfernt liegt. Sammeltaxis (7000 G) warten hier auf Passagiere, Busse (5000 G) kommen alle zwei Stunden vorbei. Für etwa 20 000 G bringt ein Taxi seine Fahrgäste nach Jesús de Tavarangüe, der Taxifahrer wartet dort und fährt sie dann anschließend zurück zur Abzweigung.

Die restaurierte Kirche (7–19 Uhr, im Winter 7–17.30 Uhr) in Jesús de Tavarangüe wurde nie vollendet. Durch die spektakulären Kleeblattbögen (eine Reminiszenz an Spaniens maurische Vergangenheit) und gemeißelten Darstellungen von gekreuzten Schwertern und Schlüsseln ist sie eine der malerischsten aller Jesuitenruinen. Die dreischiffige Kirche, auf deren Boden das Gras wächst, hat ebenso monumentale Ausmaße wie die Kirche in Trinidad. Vom Turm hat man einen schönen Blick auf die Umgebung.

Per Bus oder Taxi geht es zurück zur Hauptstraße; Busse nach Encarnación halten an der Tankstelle. Endhaltestelle ist am und nahe dem Busbahnhof; Busse nach Posadas fahren von der Haltestelle vor dem Busbahnhof gegenüber der Schule ab.

Ein Kombiticket für die Ruinen in Trinidad, Jesús und San Cosme (südwestlich von Encarnación) kostet 25 000 G; es ist drei Tage gültig.

EU-Bürger brauchen kein Visum für die Einreise nach Paraguay.

Feste & Events

Posadas feiert seinen Karneval (im Februar oder März) mit großer Begeisterung.

Schlafen

Hotel Posadas Urbano     HOTEL $$$

Google Maps (444-3800; www.hahoteles.com; Bolívar 2176; EZ/DZ/Suite 452/525/713 Arg$; ) Mit seinem breiten Angebot und der tollen zentralen Lage ist dieser Neuling in Posadas schnell zum Platzhirsch aufgerückt. Die hellen, großen, mit Teppich ausgelegten Zimmer haben tolle Bäder, Balkone und große Fenster mit Blick über die Stadt. In den Suiten ist noch mehr Platz, aber es gibt kaum weitere Extras. Für Pluspunkte sorgen das Atrium mit Pool, Kunstausstellungen, Fitnessraum und Wellnessanlage sowie ein attraktiver Loungebereich.

Posadeña Linda     HOSTEL $

Google Maps (0376-15-452-3909; posadenalindahostel@hotmail.com; Bolívar 1439; B 55–65 Arg$, DZ 150 Arg$; ) Das ausgezeichnete schmale Hostel, nur ein paar Schritte von der Plaza entfernt, bemüht sich fürsorglich um seine Gäste, damit diese sich wohlfühlen. Neben dem herzlichen Empfang bietet es bequeme Kojen und einen Patio mit kleinem Tauchbecken. Es ist bunt und entspannend; bei Erscheinen des Buches sollten dann auch die angekündigte Klimaanlage und der Computer zur Verfügung stehen.

La Aventura    HOSTEL, HüTTEN $

(446-5555; www.complejolaaventura.com; Ecke Avs. Urquiza & Zapiola; B 65 Arg$, Hütten ab 310 Arg$; ) 4 km vom Zentrum entfernt (Buslinien 3 oder 13 ab Ayacucho oder Taxifahrt zu 20 Arg$) liegt eine Art Feriencamp, das dem HI angegliedert ist. Die Hütten bieten bis zu vier Schlafplätze; außerdem gibt es Betten im Schlafsaal und Hotelzimmer. Das große, üppig bewachsene Gelände hat einiges zu bieten: einen Strand am Fluss, ein gutes Restaurant, Pool, Tennisplatz, Minigolf und mehr.

City Hotel     HOTEL $

Google Maps (443-9401; www.misionescityhotel.com.ar; Colón 1754; EZ/DZ 133/224 Arg$; ) Direkt an der Plaza protzt das City Hotel in einer Stadt der großen Reklameschilder mit dem wohl größten Schild. Die Zimmer sind unterschiedlich gestaltet, manche wenig aufregend mit Linoleumboden, andere im 10. und 11. Stock deutlich hübscher und luftiger: Sie bieten einen malerischen Blick vom wahrscheinlich höchsten Punkt der Stadt. In der Nebensaison fallen die Preise.

Le Petit Hotel     HOTEL $$

Google Maps (443-6031; www.hotellepetit.com.ar; Santiago del Estero 1630; EZ/DZ 200/250 Arg$; ) Das schlichte, ruhige Hotel, das von einem freundlichen, hilfsbereiten Paar geleitet wird, verfügt über dunkle, saubere, angemessene Zimmer mit großen Bädern, die sich rund um einen begrünten Patio gruppieren. Im ruhigen Wohnviertel ist problemlos ein Parkplatz zu finden.

Residencial Misiones     GäSTEHAUS $

Google Maps (443-0133; Av. Azara 1960; EZ/DZ 60/100 Arg$) Wer es mit der Hygiene nicht so supergenau nimmt, dem bietet diese günstige Unterkunft wirklich billige Zimmer in einem stilvollen, zentral gelegenen Gebäude. Die Matratzen haben ihre beste Zeit zwar schon hinter sich, aber für die niedrigen Preise und die aufmerksame Haltung der Mitarbeiter gibt es Pluspunkte. Die Zimmer sind von unterschiedlicher Qualität, am besten schaut man sie sich vorher an.

Hotel Julio César     HOTEL $$

Google Maps (442-7930; www.juliocesarhotel.com.ar; Entre Ríos 1951; EZ/DZ 365/425 Arg$; ) Das 4-Sterne-Haus im Stadtzentrum hat helle, großzügige, sommerliche Zimmer mit Kühlschrank und einem angenehmen Bad. Die etwas teureren Zimmer mit gehobener Ausstattung sind identisch ausgestattet, liegen aber auf höheren Etagen.

Vuela El Pez Hostel     HOSTEL $

Google Maps (443-8706; www.vuelaelpez.com.ar; 25 de Mayo 1216; B/DZ 49/170 Arg$, 2BZ ohne Bad 130 Arg$; ) An einem Hang nahe der costanera steht dieses unbeschilderte Gebäude, das ein wirklich sehr entspanntes, empfehlenswertes Hostel beherbergt.

Essen

La Rueda La Tradicional    PARRILLA $$

(442-5620; Arrechea & Costanera; Hauptgerichte 40–60 Arg$) Stilvoll und traditionell in der Atmosphäre, mit uniformierten Kellnern und robusten Holzsitzen nimmt dieses Grillrestaurant auf zwei Ebenen eine Top-Lage am Flussufer ein. Zu erkennen ist es am Holzrad vor der Tür. Der Service ist ausgezeichnet, es gibt qualitativ hochwertige Fleischgerichte und eine nette Auswahl an Salaten und Flussfischen – all dies macht das Lokal eine Klasse besser als die meisten anderen Parrilla-Restaurants vor Ort.

Itakua    FUSION $$

(Costanera s/n; Hauptgerichte 40–70 Arg$; ) Das großzügige, schicke Bar-Restaurant mitten in der Gebäudezeile am Flussufer ist in letzter Zeit in Posadas besonders angesagt. Traditionelle argentinische Zutaten bekommen durch vielfältige europäische Einflüsse den besonderen Pfiff: Brie, Basilikum-Pesto und Sauerkraut verfeinern die lokalen Fleischgerichte. Die Qualität ist ebenso zuverlässig wie die lebhafte Atmosphäre.

La Querencia     PARRILLA $$

Google Maps (443-7117; Bolívar 322; Hauptgerichte 33–75 Arg$; ) Die Spezialität der vornehmen parrilla an der Plaza heißt galeto (marinierte Hähnchenteile). Ebenfalls in Erinnerung bleiben die Brochettes (riesige Spieße mit verschiedenen Fleischsorten). Auch die Salate sind ungewöhnlich gut zubereitet.

El Rayo     CAFETERIA $

Google Maps (Bolívar 2089; kleine Gerichte 17–33 Arg$) Das schnörkellose Lokal ist um die Mittagszeit immer proppenvoll – kein Wunder angesichts der köstlichen Empanadas, lomitos und der preiswerten Pizza. Und die Bedienung verrichtet ihre Arbeit immer mit einem Lächeln auf den Lippen.

Ausgehen & Unterhaltung

Am Wochenende ist vor allem an der costanera viel los; dort konzentrieren sich die Lokale, Bars und Nachtclubs, und es wird laut und spät. Der Weg dorthin führt über die Buenos Aires und deren Verlängerung Richtung Norden etwa neun Blocks weg vom Stadtzentrum.

Café La Nouvelle Vitrage     CAFÉ

Google Maps (Bolívar 1899; ) Das liebenswerte Café an der Plaza mit dem französisch angehauchten Flair ist gemütlich eingerichtet und besitzt eine Terrasse – der perfekte Ort, um das Alltagsleben von Posadas an sich vorüberziehen zu lassen.

Praktische Informationen

Es gibt mehrere Geldautomaten rund um die Plaza, in der Nähe finden sich auch Telefonläden und Internetcafés.

Cambios Mazza (Bolívar) Wechselt Reiseschecks.

Hospital General R Madariaga (444-7775; Av. López Torres 1177) Etwa 1 km südlich des Stadtzentrums.

Touristeninformation (444-7539; www.turismo.misiones.gov.ar; Colón 1985; Mo–Fr 8–20, Sa & So 8–12, 16–20 Uhr) Hat gut informierte Mitarbeiter. Ein weiteres Büro (gleiche Öffnungszeiten) befindet sich am Busbahnhof.

An- & Weiterreise

Bus

Busse nach Encarnación in Paraguay (5 Arg$) starten alle 20 Minuten von der Ecke San Lorenzo und Entre Ríos. Wegen der Grenzformalitäten kann die Fahrt länger als eine Stunde dauern, normalerweise geht es aber schneller.

Zur Ausreise aus Argentinien müssen alle Fahrgäste aussteigen. Der Bus fährt auch schon mal weiter, ohne alle Passagiere wieder mitzunehmen, deshalb Ticket festhalten und auf den nächsten warten. Das Gleiche passiert auf der paraguayischen Seite. Gleich bei der paraguayischen Einreisestelle liegt eine Touristeninformation, dort gibt es auch offizielle Geldwechsler. Reisende sollten darauf achten, dass sie kleine Scheine bekommen: Es ist ein ziemlicher Akt, eine 100 14;000-Guaraní-Note zu wechseln.

Den Busbahnhof (442-5800; RN 12 & Av. Santa Catalina) erreicht man von der Innen-stadt aus mit den Buslinien 8, 15, 21 oder 24 (1,75 Arg$). Mit dem Taxi kostet die Fahrt etwa 30 Arg$.

Busse nach San Ignacio (14 Arg$, 1 Std.) fahren ungefähr alle halbe Stunde ab.

Flugzeug

Aerolíneas Argentinas (442-2036; Ayacucho 1724) fliegt fünfmal pro Woche nach Buenos Aires.

Zug

Der Bahndienst Posadas – Buenos Aires (443-6076; www.trenesdellitoral.com.ar) ist billig, erfordert aber viel Geduld. Der ziemlich ramponierte Gran Capitán fährt mittwochs um 23 Uhr und sonntags um 15 Uhr zum Bahnhof Federico Lacroze in Buenos Aires; Abfahrt von dort ist dienstags um 10.50 Uhr und freitags um 10.05 Uhr. Theoretisch braucht er 30 Stunden, normalerweise benötigt er aber erheblich mehr Zeit. Fahrkarten in der Touristen-/1. Klasse kosten 118/180 Arg$. Zur Zeit der Recherche fuhr ein Schienenbus vom Bahnhof Garupá, 10 km südlich von Posadas, nach Apóstoles, wo der Zug hält.

BUSSE AB POSADAS

REISEZIEL FAHRPREIS (ARG$) FAHRT-DAUER (STD.)
Buenos Aires 362 14
Corrientes 102 4
Paso de los Libres 110 6
Puerto Iguazú 102 5
Resistencia 106 5
Rosario 322 16
Santa Fe 295 14
Tucumán 408 17

Unterwegs vor Ort

Buslinie 28 (1,75 Arg$) fährt von San Lorenzo (zwischen La Rioja und Entre Ríos) zum Flughafen. Ein remise kostet etwa 40 Arg$. Avis (459-6660; www.avis.com.ar; Azará 1908) ist ein empfehlenswerter Autoverleih.

Rund um Posadas

SANTA ANA & LORETO

Die beiden stimmungsvollen Jesuitenmissionen im feuchten Urwald sind seit Langem der Überwucherung und dem Verfall preisgegeben. Sie liegen abseits der RN 12 zwischen Posadas und San Ignacio, einer weiteren, besser restaurierten Mission.

Santa Ana (8–18 Uhr) wurde bereits im Jahr 1633 gegründet, aber erst 1660 hierher verlegt. Um die Siedlung, in der zeitweise 2000 christianisierte Guaraní-Indianer lebten, wieder sichtbar zu machen, musste teilweise der dichte tropische Regenwald gerodet werden. Der gigantische Platz zeugt von der einstigen Bedeutung der Anlage.

Die dicken Wände der Kirche, auf denen einige fotogene Würgefeigen wachsen, werden von innen mit einem Gerüst gestützt. Sie geben dem Ganzen, das einmal ein sehr imposantes Gebäude gewesen sein muss, einen dramatischen Anstrich. Von den früheren Ornamenten an der Fassade blieb nichts erhalten. Entworfen wurde die Kirche vom italienischen Architekten Brasanelli, der übrigens auch an der Entstehung der Kirche San Ignacio mitbeteiligt war.

Rechts der Kirche liegt der Friedhof, auf dem die Einwohner ihre Toten bis in die zweite Hälfte des 20. Jhs. bestatteten. Heute sind die Grabstätten vernachlässigt, und Gruften mit weit geöffneten Türen geben den Blick frei auf Särge, die von ihren Ablageplatten gefallen und geborsten sind. Wer hier keine Gänsehaut kriegt, der hat noch nicht genug Horrorfilme gesehen. Hinter der Kirche erinnern ein erhalten gebliebener Kanal und ein Wasserreservoir als einzige Überreste an ein einstmals recht ausgeklügeltes Bewässerungssystem.

Loreto (8–18 Uhr) wurde 1632 gegründet. Hier blieb noch weniger als in Santa Ana erhalten, sodass sich die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln womöglich nicht so recht lohnt. Die alte Lehmziegellatrine und eine Kapelle wurden teilweise restauriert, doch inzwischen hat der Urwald wieder die Oberhand gewonnen. Es ist schwierig, die durcheinander liegenden, moosigen Steine zwischen den Bäumen richtig zu interpretieren. Der unberührte Ort im Dschungel erzählt zwar nur wenig über das Missionsleben, hat aber eine ganz eigene, verwunschene Atmosphäre. Loreto war dereinst eine der bedeutenderen Missionen des Landes. Hier wurde sogar eine Druckerpresse gebaut – die erste überhaupt im südlichen Teil des südamerikanischen Kontinents.

Für Loreto und Santa Ana gibt es ein Kombiticket (Argentinier/Lateinamerikaner/andere Nationalitäten 30/40/50 Arg$), das auch für San Ignacio Miní und Santa María la Mayor gilt. In Santa Ana wie in Loreto bieten kenntnisreiche Studenten empfehlenswerte Führungen an, die im Eintrittspreis inbegriffen sind. Am Eingang jeder Mission befinden sich ein kleines Museum und ein Kiosk.

An- & Weiterreise

Busse, die von Posadas Richtung Norden fahren, halten jeweils an den Abzweigungen zu beiden Stätten an der RN 12. Die für Santa Ana befindet sich bei Km 43; von dort bis zu den Ruinen läuft man noch 1 km. Nach Loreto geht es bei Km 48 ab, hier beträgt der Fußweg 3 km. Es kann sehr, sehr heiß werden, also reichlich Wasser mitnehmen! Für den Rückweg kann man eventuell eine Mitfahrgelegenheit im Schulbus ergattern – in der Mission Loreto nachfragen. Etwa 150 bis 200 Arg$ kostet die Anfahrt mit dem remise von San Ignacio zu beiden Stätten, die Wartezeit ist im Preis enthalten.

SANTA MARíA LA MAYOR

Die weiter entfernt liegende vierte Mission auf der Kombi-Eintrittskarte für San Ignacio, Santa Ana und Loreto präsentiert sich mit einer recht großen Plaza und einer verfallenen Kirche. Die Siedlung war groß, sie besaß eine Druckerpresse und ein Gefängnis; die Kapelle wurde im 20. Jh. errichtet. Santa María ist ein angenehmer Ort mitten im Dschungel und bietet großartige Möglichkeiten, Vögel zu beobachten – Tukane und Trogone sind hier leicht zu entdecken. Das Besucherzentrum hält ein hilfreiches Bestimmungsheft für Vögel bereit.

Die Ruinen liegen direkt an der Straße RP 2 zwischen Concepción de la Sierra und San Javier, 110 km südöstlich von Posadas. Für die Anreise nimmt man am besten einen Bus von Posadas nach Concepción de la Sierra. Dort steigt man in einen Bus Richtung San Javier um und bittet den Fahrer, bei den Ruinen zu halten – sprich: nach ungefähr 25 km. Von Posadas kann man aber auch einen Bus direkt nach San Javier nehmen, sollte sich aber vorab vergewissern, dass er auch tatsächlich an den Ruinen vorbeifährt – manche Busfahrer nehmen eine andere Route.

San Ignacio

0376 / 6312 Ew.

Die am besten erhaltene unter den argentinischen Missionen ist San Ignacio Miní, sie ist auch die Hauptattraktion in der kleinen Stadt San Ignacio nördlich von Posadas. Wer die Mission besuchen will, kann entweder direkt von Posadas dorthin fahren oder auf dem Weg nach Iguazú einen Halt einlegen. Empfehlenswert ist aber eine Übernachtung vor Ort: Die Hotels sind komfortabel, außerdem können so die Licht-und-Ton-Shows bei den Ruinen und bei Quirogas Haus ins Programm aufgenommen werden – sie sind beide lohnenswert.

San Ignacio liegt 56 km nordöstlich von Posadas, unweit der RN 12. Von der Abzweigung an der Schnellstraße führt die 1 km lange Avenida Sarmiento zum Zentrum des kleinen Ortes. Von hier aus gelangt man auf der Rivadavia in nördlicher Richtung zu den Ruinen.

Sehenswertes

San Ignacio Miní    RUINEN

(www.misiones-jesuiticas.com.ar; Eingang Calle Alberdi s/n; Argentinier/Lateinamerikaner/ande- re Nationalitäten 30/40/50 Arg$; 7–19 Uhr) Diese Missionsruinen sind die am besten erhaltenen in Argentinien. Sie beeindrucken durch die Vielzahl der noch erkennbaren gemeißelten Ornamente und wegen des Aufwands, mit dem sie restauriert wurden. Dächer sind nicht erhalten, dafür wurden aber viele Wohnquartiere und Werkstätten wiederaufgebaut.

Zunächst 1610 in Brasilien gegründet, wurde die Siedlung San Ignacio nach wiederholten Angriffen von Sklavenjägern 1696 an ihren aktuellen Ort verlegt. Die Mission florierte noch bis zur Verbannung der Jesuiten im Jahre 1768. Die erst 1897 entdeckten, fast ein halbes Jahrhundert vergessenen Ruinen wurden zwischen 1940 und 1948 restauriert und zeigen sich heute in einem Stil, der als „Guaraní-Barock“ bekannt wurde. Zu ihrer Blütezeit im Jahr 1733 lebten in der Siedlung annähernd 40 14;000 Guaraní.

Der Eingang liegt an der Nordseite der Calle Alberdi, von dort ist es nicht weit zum Besucherzentrum mit seiner eindrucksvollen Ausstellung. Es bietet viele sorgfältig und sensibel zusammengestellte Informationen (auf Spanisch und Englisch) über die Missionen, bei der sowohl die Perspektive der Jesuiten als auch die Sicht der Guaraní beleuchtet wird. Es wird Guaraní-Musik gespielt (darunter einige religiöse Stücke, die innerhalb der Missionen komponiert wurden) und ein virtuelles Modell des einstigen San Ignacio gezeigt.

An den Ruinen sind interaktive Tafeln mit mehrsprachigen Erläuterungen und Informationen angebracht. Ebenfalls informativ sind die kostenlosen Führungen; die Führer sprechen Englisch, manche auch Deutsch und Französisch. Auf dem Weg zur Plaza geht es durch Reihen von Guaraní-Häusern hindurch. An einer Seite der Plaza steht eine gewaltige Kirche aus Buntsandstein, die alleine schon durch ihre Dimensionen beeindruckt und den Mittelpunkt der Siedlung bildet. Der rotbraune Stein ist sehr malerisch, ursprünglich waren die Gebäude jedoch weiß getüncht. Bevor Kalk problemlos zu beschaffen war, wurde er durch das Verbrennen von Schneckengehäusen gewonnen.

Im Kreuzgang neben der Kirche sind einige prächtig gearbeitete Balustraden erhalten geblieben, in angrenzenden Räumen ist noch der Originalfußboden zu sehen. Direkt vor dem Ausgang befindet sich ein weiteres Museum, das einige schön gemeißelte Pflastersteine enthält. Im Sommer ist von einem Besuch zwischen 10 und 13 Uhr dringend abzuraten, denn dann wird es dort durch Besuchergruppen besonders voll.

In den Ruinen gibt es von Mitte September bis März jeden Abend und sporadisch in den übrigen Monaten eine Ton-und-Licht-Show (Luz y Sonido). Sie ist im Ticketpreis inbegriffen, die Anfangszeit schwankt zwischen 19 und 20 Uhr.

Die Eintrittskarte ist 15 Tage lang gültig und schließt den Eintritt für die nahe gelegenen Ruinen in Santa Ana und Loreto sowie die etwas weiter entfernt liegende Mission Santa María la Mayor ein.

Casa de Horacio Quiroga    HAUS

(Av. Quiroga s/n; Eintritt 10 Arg$; 8–18.45 Uhr) Der uruguayische Romancier und Dichter Horacio Quiroga war ein Naturverehrer, der seine Muse im raubeinigen Lebensstil der hinterwäldlerischen Missionen fand. Sein schlichtes Haus am Südrand der Stadt (20–30 Min. zu Fuß) hat er selbst aus Stein gebaut.

Ein Pfad durch Zuckerrohrfelder führt zu seinem Haus, unterwegs stehen einige interessante Tafeln, auf denen (auch auf Englisch) Ereignisse seines zutiefst tragischen Lebens wiedergegeben sind.

Der großartige Blick auf den Fluss Paraná (wenn die Vegetation hoch ist, muss man sich allerdings dafür den Hals verrenken) inspirierte Quiroga zu seinen Erzählungen, die viel regionalen Bezug aufweisen. Zeit und Ort werden darin überwunden, ohne aber den Schauplatz zu verleugnen. Einige seiner Erzählungen liegen auch in deutscher Übersetzung vor, z. B. im Band Die Wildnis des Lebens.

Neben dem Steingebäude steht ein Nachbau seines ursprünglichen Holzhauses, der für die filmische Biografie Historias de Amor, de Locura y de Muerte (Geschichten von Liebe, Wahnsinn und Tod) 1996 errichtet wurde.

ABSTECHER

WEITERE WASSERFäLLE

Iguazú ist nicht der einzige Ort in der Provinz Misiones mit spektakulären Wasserfällen: die abgelegenen Saltos del Moconá hinterlassen ebenfalls einen bleibenden Eindruck. Eine Verwerfung im Bett des Río Uruguay teilt den Fluss der Länge nach. Das Wasser ergießt sich über die Schwelle zwischen beiden Teilen und erzeugt dabei, je nach Wasserstand, einen etwa 3 km langen und bis zu 15 m hohen Wasserfall.

Die Wasserfälle liegen am Ostrand der Provinz Misiones, ungefähr auf halbem Weg zwischen Posadas und Puerto Iguazú. Von Posadas fahren mehrmals täglich Busse nach El Soberbio (4 Std.); von hier sind es 75 km zu den Wasserfällen, überwiegend auf asphaltierten Straßen. Bei niedrigem Wasserstand kann man vom Ende der Straße zu Fuß zu den Fällen laufen. Viel imposanter sind sie aber vom Boot aus.

Lodges organisieren Ausflüge zu den Wasserfällen und den verschiedenen angrenzenden Parks und Schutzgebieten. Zu den Anbietern zählt der freundliche Yabotí Jungle (03755-495266, 03755-15-652853; mocona4x4@yahoo.com.ar; Av. Corrientes 481, El Soberbio), der 130 Arg$ für einen vierstündigen Ausflug zu den Wasserfällen verlangt (Minimum 390 Arg$) – allein die Tour mit dem Speedboat durch die brasilianischen und argentinischen Regenwaldschutzgebiete zu beiden Seiten ist schon ein Erlebnis! Veranstalter in Posadas und Puerto Iguazú bieten ebenfalls Touren an, außerdem Ausflüge zu abgelegenen aldeas (Dörfer) der Guaraní für 80 Arg$. Ganz wichtig: Die Wasserfälle sind nicht immer zu sehen – wenn der Flusspegel hoch ist, haben die Besucher Pech gehabt. Es empfiehlt sich daher, vorher anzurufen und sich nach der aktuellen Situation zu erkundigen. Die beste Zeit sind normalerweise die Monate Dezember bis März.

El Soberbio ist ein Dienstleistungszentrum für ein landwirtschaftliches Gebiet, in dem Tabak, Zitronengras und Maniok angebaut werden. Es gibt eine Fähre nach Brasilien, und überall tauchen blonde Köpfe auf – ein Erbe der deutschen und osteuropäischen Einwanderer, die sich mit der Guaraní-Bevölkerung vermischt haben.

Es gibt mehrere Übernachtungsmöglichkeiten in El Soberbio, darunter das Hostal Del Centro (03755-495133; www.elsoberbioportaldelmocona.com; Ecke Rivadavia & San Martín; Zi. pro Perp. 80 Arg$; ). Es liegt mitten im Zentrum, ist aber rund um einen Innenhof gebaut; die Zimmer sind ihren Preis wert, und die Gäste können die Küche benutzen.

Die Hostería Puesta del Sol (03755-495161; www.h-puestadelsol.com.ar; Suipacha s/n; EZ/DZ 135/250 Arg$; ) auf einem Hügel bietet ordentliche Zimmer in einer entspannten Anlage mit atemberaubendem Blick und einem riesigen (Sommer-)Pool. Es ist möglich, Halbpension zu buchen, an Gruppen werden auch Bungalows vermietet.

Mehrere Dschungel-Blockhütten stehen näher an den Wasserfällen. Die Gäste werden dort normalerweise in schick-rustikalen Hütten mit tollem Panorama untergebracht. Einige oder alle Mahlzeiten sind im Preis inbegriffen (außer bei Aldea Yaboty).

Aldea Yaboty Lodge $$

(03755-15-553069; www.aldeayaboty.com; Zi./Hütte 280/400 Arg$; )

Don Enrique Lodge Lodge $$$

(011-4732-3502; www.donenriquelodge.com.ar; EZ/DZ 800/1280 Arg$)

Posada La Misión Lodge $$$

(011-5654-8388; www.lodgelamision.com.ar; DZ 540 Arg$; )

Tacuapí Lodge Lodge $$$

(03743-422484; www.tacuapi.com.ar; EZ/DZ 780/1256 Arg$; )

EIN TRIUMPH DER MENSCHLICHKEIT

Eines der größten sozialen Experimente der Welt wurde ab 1609 anderthalb Jahrhunderte lang von der Societas Jesu (Jesuiten) in den Regenwäldern Südamerikas durchgeführt. In abgeschiedenen Gebieten errichteten die Priester reducciones (Missionen) und etablierten dort Gemeinden für die Guaraní, die sie missionierten und ausbildeten. Dadurch bewahrten sie diese vor Sklaverei und üblen Einflüssen der kolonialen Gesellschaft. Es war ein utopisches Ideal, das sich gut entwickelte und Voltaire zu der Beschreibung veranlasste, es handle sich um „einen Triumph der Menschlichkeit, der die Grausamkeiten der ersten Eroberer zu sühnen scheint“.

Die Guaraní konnten in mehrfacher Hinsicht unmittelbaren Nutzen daraus ziehen, z.B. in Bezug auf Sicherheit und Nahrung. Die Sterblichkeit ging sofort zurück, und die Bevölkerung der Missionen wuchs rasch. Auf ihrem Gipfelpunkt lebten in den 30 reducciones der Jesuiten auf dem Gebiet des heutigen Argentinien, Brasilien und Paraguay mehr als 100 000 Guaraní. In jeder Mission gab es nur wenige Europäer, zwei Priester waren die Regel, ansonsten verwalteten sich die Guaraní selbst. Jede Guaraní-Familie erhielt ein Haus, die Kinder gingen zur Schule.

Eine typische reducción bestand aus einer großen zentralen Plaza, die von der Kirche und dem colegio beherrscht wurde. Im Kolleg wohnten die Priester, aber es beherbergte auch Kunstwerkstätten und Lagerräume. In der übrigen Siedlung standen die Häuser der Guaraní in ordentlichen Reihen; weitere Gebäude waren z.B. ein Krankenhaus, ein cotiguazú (großes Haus), in dem Witwen und verlassene Ehefrauen lebten, und ein cabildo (Gemeinderat), in dem der gewählte Führer der Guaraní wohnte.

Die Siedlungen waren autark; die Guaraní erlernten die Landwirtschaft, die Nahrung wurde gerecht unter allen verteilt. Über die Jahre wurden mit dem Anwachsen der Missionen die ursprünglichen Holzhäuser durch Steinbauten ersetzt. Die Kirchen, entworfen von Meisterarchitekten mit utopischen Träumen, wuchsen zu faszinierenden Gebäuden mit kunstvollen barocken Steinmetzarbeiten und Skulpturen, die mit den schönsten europäischen Kirchen ihrer Zeit konkurrieren konnten.

Die Kunst war vielleicht die dauerhafteste Errungenschaft der Missionen. Die Guaraní machten sich die Kunst und Musik zu eigen, die aus der Fremde zu ihnen gelangte, und verwoben die europäischen Stilrichtungen mit ihren eigenen. So entstanden wunderbare Musik, Bildhauerei, Tanz und Malerei im sogenannten Guaraní-Barockstil. Möglicherweise war es die geistliche Musik der Jesuiten, die die Guarani am stärksten für den Katholizismus einnahm.

Zwangsläufig hatte das Leben in den Missionen auch eine martialische Seite. Plündernde Gruppen von bandeirantes (bewaffnete Banden) aus Brasilien hoben regelmäßig Sklaven für die Zuckerrohrplantagen aus, auch die spanischen und portugiesischen Kolonialbehörden waren den Jesuiten nicht gerade wohlgesonnen. Es gab regelmäßig Scharmützel und Schlachten, bis ein bemerkenswerter Sieg über eine Armee von etwa 3000 Sklavenhändlern in Mbororó 1641 eine Ära relativer Sicherheit einläutete.

Die Epoche der Missionen endete schließlich abrupt. Mehrere Faktoren – nicht zuletzt der Neid der Kolonialbehörden und der Siedler und das Empfinden, dass den Jesuiten ihre eigenen Ideen wichtiger waren als die Krone – veranlassten Karl III. von Spanien, sie 1767 aus seinen Besitzungen zu verbannen. Er folgte damit dem Beispiel Portugals und Frankreichs. Ohne die Priester waren die Gemeinden jedoch verwundbar, die Guaraní verstreuten sich nach und nach in alle Winde. Die dem Verfall preisgegebenen Missionen wurden in den Kriegen des frühen 19. Jhs. endgültig zerstört.

Der Film Mission von 1986 handelt von den letzten Tagen der Jesuitenmissionen. Faszinierend ist die Verpflichtung eines kolumbianischen Volks, der Waunana, als Darsteller der Guaraní. Bis dahin hatten diese fast keinen Kontakt mit Weißen gehabt.

Von den meisten der 15 argentinischen Missionen ist so gut wie nichts geblieben. Einen Besuch wert sind aber z. B. San Ignacio Miní in San Ignacio, Loreto und Santa Ana, Yapeyú und Santa María la Mayor. Die berühmten paraguayischen Missionen in Jesús de Tavarangüe und Trinidad können problemlos im Rahmen eines Tagesausflugs von Posadas aus besichtigt werden (s. Klicken Sie hier). Weitere kann man nicht allzu weit entfernt im südlichen Brasilien besuchen.

Schlafen & Essen

Verschiedene einfache Verpflegungsangebote, die Burger, Pizzas und milanesas servieren, bevölkern die Straßen rund um die Ruinen; die meisten haben jedoch nur tagsüber geöffnet.

Hotel La Toscana    HOTEL $

(447-0777; www.hotellatoscana.com.ar; Ecke H. Irigoyen & Uruguay; EZ/DZ 110/170 Arg$; ) In einem ruhigen Umfeld, ein paar Blocks von der Landstraße entfernt, ist dieses einladende, von Italienern geführte Haus ein entspannter Rückzugsort. Kühle, geräumige Zimmer liegen rund um einen Bereich mit tollem Pool, Terrasse und Garten. La Toscana ist der richtige Ort, um ein paar Tage auszuspannen.

Hotel San Ignacio    HOTEL $

(447-0047; www.hotelsanignacio.com.ar; Ecke Sarmiento & San Martín; EZ/DZ 100/160 Arg$, cabana für 4 Perp. 250 Arg$; ) Mitten im Stadtzentrum präsentiert sich die empfehlenswerte Unterkunft mit sauberen, ruhigen und komfortablen Zimmern, tollen Bädern sowie angegliederter Bar und Internetcafé. Die zeltartigen Hütten hinter dem Haus bieten Gruppen ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Bar serviert den Gästen einfaches, leckeres Essen.

Adventure Hostel    HOSTEL $

(447-0955; www.sihostel.com; Independencia 469; B/DZ 56/196 Arg$;) Das Hostel liegt unweit der Plaza, zwei Querstraßen südlich der Kirche. Schlafsäle und Zimmer sind eher dunkel und etwas jugendherbergsmäßig (gekalkte Ziegel), aber bequem; die Ausstattung ist ausgezeichnet. Von Tischtennis und DVD bis zu Schaukeln ist auf dem weitläufigen Gelände alles vorhanden, was man für einen angenehmen Aufenthalt braucht, und es gibt den HI-Rabatt.

Itároga    ARGENTINISCH $

(Ecke Rivadavia & Lanusse; Hauptgerichte 30–45 Arg$) Das entzückende kleine Lokal, eine Querstraße von der zentralen Plaza entfernt, hat eine hübsche Terrasse, auf der man sich wunderbar niederlassen kann, Kunstwerke an den Wänden und freundlichen Service. Pizzas, Snacks und zarte Fleischgerichte werden durch Flussfische und gut gemixte Drinks ergänzt.

Praktische Informationen

Touristeninformation (8–20 Uhr) Die hilfreiche Institution liegt an der Abzweigung von der Schnellstraße.

An- & Weiterreise

Der Busbahnhof liegt an der Hauptstraße in der Nähe des Torbogens, der den Eingang zur Stadt markiert. Es bestehen regelmäßige Verbindungen zwischen Posadas (14 Arg$, 1 Std.) und Puerto Iguazú (61–80 Arg$, 4–5 Std.).

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Die Iguazú-Fälle

Die Iguazú-Fälle gehören zu den überwältigendsten Naturschauspielen unserer Erde. Ein Besuch der Wasserfälle ist eine Urerfahrung – die unglaubliche Kraft und die Lautstärke des tosenden Wassers bleiben dem Betrachter für immer in Erinnerung. Auch die Landschaft für sich ist spektakulär: Die Fälle liegen zwischen Brasilien und Argentinien in einem Nationalpark, der zu großen Teilen aus Regenwald besteht. Flora und Fauna sind hier einzigartig.

Die Wasserfälle sind von Argentinien, Brasilien und Paraguay aus leicht zu erreichen. Die meisten Besucher entscheiden sich für einen Aufenthalt im brasilianischen Foz do Iguaçu oder in Argentiniens Puerto Iguazú. Beide Orte bieten diverse Übernachtungsmöglichkeiten.

Geschichte & Natur

Der spanische Seefahrer und Entdecker Álvar Núñez Cabeza de Vaca und sein Expeditionsteam waren die ersten Europäer, die die Wasserfälle 1542 erblickten. Nach einer Legende der Guaraní entstanden die Wasserfälle, als ein Indianerkrieger namens Caroba den Zorn eines Waldgottes auf sich zog, weil er mit der jungen Naipur (in die der Waldgott verliebt war) flussabwärts in einem Kanu fliehen wollte. Voller Wut ließ der Gott das Flussbett vor den Augen der Liebenden zusammenbrechen: Eine Reihe von Wasserfällen entstand, die über Naipur zusammenstürzten, um sie dann am Fuß der Wasserfälle in einen Felsen zu verwandeln. Caroba überlebte als Baum, der fortan auf seine herabgestürzte, steinerne Geliebte blicken musste.

Geologen sind da etwas nüchterner, was den Ursprung der Wasserfälle angeht: In Südbrasilien fließt der Río Iguaçú über ein Basaltplateau, das abrupt etwas östlich vom Zusammenfluss des Río Iguaçú mit dem Río Paraná abbricht. Dort, wo der Lavafluss endet, stürzen nun Tausende Kubikmeter Wasser in der Sekunde bis zu 80 m tief in ein Sedimentbecken. Bevor der Río Iguaçú die Wasserfälle erreicht, teilt er sich in zahlreiche Kanäle mit versteckten Riffen, Felsen und Inseln. Sie sind für die vielen, ganz unterschiedlichen Kaskaden verantwortlich und bilden gemeinsam die berühmten cataratas (Wasserfälle). Wenn man alle Einzelfälle zusammenrechnet, sind die Wasserfälle 2,7 km breit.

Detailansicht der Karte folgt

Besichtigung der Wasserfälle

Die brasilianische und die argentinische Seite bieten einen jeweils völlig unterschiedlichen Blick auf die Fälle, und es lässt sich darüber streiten, welche der beiden Seiten den besseren Blick auf die Wasserfälle ermöglicht. Wer sich nicht entscheiden kann, besucht die Fälle am besten in beiden Ländern – am besten (falls möglich) an einem klaren Tag und zunächst in Brasilien. Es macht schon einen gewaltigen Unterschied, ob die Sonne scheint oder der Himmel bewölkt ist – nicht nur wegen der Regenbögen und der flatternden Schmetterlinge, die es an sonnigen Tagen zu sehen gibt. Wer es ermöglichen kann, sollte mehrere Tage bleiben, dann gelingt sicher ein Bilderbuchfoto.

Auf der argentinischen Seite mit ihren zahlreichen Wanderpfaden und Bootsfahrten ist es leichter, den einzelnen Wasserfällen sehr nahezukommen. Die brasilianische Seite punktet dafür mit einem Panoramablick, der einen besseren Eindruck von der unglaublichen Dimension der Wasserfälle bietet. Beide Orte haben viele Übernachtungsmöglichkeiten, die jeweils andere Seite lässt sich bequem im Rahmen von Tagesausflügen besichtigen (Hinweise zum Grenzübertritt s. Klicken Sie hier).

Nationalparks

Parque Nacional do Iguaçu und Parque Nacional Iguazú – sowohl die brasilianische als auch die argentinische Seite der Wasserfälle liegen in Nationalparks. Hohe Temperaturen, viel Niederschlag und hohe Feuchtigkeit sorgen für eine immense Artenvielfalt: Im subtropischen Regenwald wurden über 2000 Pflanzenarten, zahllose Insektenarten, 400 Vogelarten sowie viele Säugetiere, Reptilien und Amphibien nachgewiesen.

Die Wälder an den Wasserfällen ähneln dem tropischen Regenwald des Amazonas weiter nördlich. Die Bäume wachsen in Stockwerken, das höchste bildet einen geschlossenen Baldachin, der über 30 m hoch aufragen kann. Unterhalb des Baldachins gibt es mehrere Stockwerke und einen dichten Unterwuchs, bestehend aus Büschen und Kräutern. Eine der interessantesten Pflanzen ist die Guapoy, eine Würgefeige aus der Gruppe der Epiphyten. Sie wächst solange an großen Bäumen entlang, bis sie ihren Wirtsbaum erstickt hat.

Säugetiere und andere Tiere zeigen sich in beiden Nationalparks eher selten, da sie entweder nachtaktiv oder menschenscheu sind: Das dichte Unterholz bietet ihnen ausreichend Schutz. Das trifft zum Beispiel für Raubkatzen wie den Puma oder den Jaguar zu. Das größte Säugetier des Regenwalds ist der Tapir, ein weit entfernter Verwandter des Pferds. Häufiger zu sehen sind die Coati oder Nasenbären. Auch Leguane sind oft anzutreffen. Und Vorsicht vor den Schlangen!

Tropische Vogelarten sorgen für Farbtupfer: Sowohl Tukane als auch Papageien sitzen meist gut erkennbar in den Bäumen. Sie lassen sich am besten frühmorgens am Wasser oder im Wald von den Pfaden aus beobachten.

Obwohl das von offizieller Seite bestritten wird, hat der massive Besucherstrom viele Tiere tiefer in den Wald hineingetrieben; wer sie dennoch sehen will, muss sich deshalb allerdings auch selbst weiter in den Park hineinbegeben.

Gefahren & Ärgernisse

Die Strömungen des Río Iguaçu sind stark und schnell; schon so mancher Tourist wurde flussabwärts gerissen und ertrank vor der Isla San Martín. Also sich besser nie zu nahe an die Wasserfälle heranwagen! Hitze und Feuchtigkeit sind in der Nähe der Fälle oft intensiv, und es gibt viele, viele hungrige Stechinsekten und Blutegel hier.

Relativ wahrscheinlich ist die Begegnung mit einer Bande bettelnder Coatis oder Nasenbären, die sich inzwischen (leider) an Menschen gewöhnt haben. Obwohl die witzigen Allesfresser recht zahm wirken, können sie beim Füttern (oder wenn sie mit Futter angelockt werden) ziemlich aggressiv werden und zubeißen. In beiden Parks gibt es einen Rettungsdienst, der im Falle eines Angriffs hilft.

Die Gischt der Wasserfälle macht alles nass oder zumindest feucht: Bargeld, Ausweise und Kamera sollten deshalb am besten in einer Plastiktüte geschützt werden. Plastic-Ponchos gibt es deshalb in beiden Besucherzentren zu kaufen.

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Parque Nacional Iguazú

03757

Auf der argentinischen Seite hat der Park (491469; www.iguazuargentina.com; Erw./Kind 6–12 Jahre 100/70 Arg$, Mercosur-Bürger 70/40 Arg$, Argentinier 40/20 Arg$; 8–18 Uhr) viel zu bieten, besonders Gästen, die gut zu Fuß sind. In der weitläufigen Anlage am Eingang gibt es verschiedene Einrichtungen wie Schließfächer, Geldautomat und Restaurant. Die Ausstellung Ybyrá-retá beschäftigt sich mit dem Park und dem Leben der Guaraní und richtet sich vor allem an Schülergruppen. Am Ende des Komplexes liegt der Bahnhof. Von dort fährt alle halbe Stunde ein Zug zur Station Cataratas (wo der Weg zum Wasserfall beginnt) und zur Garganta del Diablo. Wer lieber zu Fuß geht: Auf dem Pfad Sendere Verde sind es nur 650 m bis zum Bahnhof Cataratas und weitere 2,3 km bis zur Garganta; unterwegs lassen sich häufig Kapuzineraffen sehen.

Die Attraktionen des Parks reichen für einen mehrtägigen Besuch; der Eintritt reduziert sich um die Hälfte (Zahlung übrigens nur in Peso), wenn man am nächsten Tag wiederkommt. Einzige Bedingung: Die Eintrittskarte muss beim Hinausgehen abgestempelt werden.

Sehenswertes

Um einen umfangreichen Eindruck von den Wasserfällen zu bekommen, ist es am besten, das Wegenetz abzuwandern: Jeder Weg bietet verschiedene Perspektiven auf die Kaskaden. Und es lohnt sich wirklich, vor 9 Uhr morgens dort zu sein: Die Laufstege sind schmal, und entsprechend wenig Spaß macht es, bei sengender Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit inmitten der Besuchergruppen festzustecken.

Zwei Rundgänge, der Paseo Superior (650 m) und der Paseo Inferior (1400 m), bieten die besten Ausblicke: Sie bestehen aus mehreren Pfaden, Brücken und pasarelas (Laufstegen). Der Paseo Superior verläuft durchgehend flach und bietet großartige Blicke auf das obere Ende von mehreren Kaskaden. Der Paseo Inferior führt zum Fluss hinunter (für Rollstühle ungeeignet) und verläuft spektakulär nahe an einigen weiteren Fällen vorbei.

Am Ende des Pfades wartet ein Boot, das die Besucher gratis das kurze Stück zur Isla San Martín übersetzt: Auf der Insel wurde ein weiterer Pfad angelegt, der den allernächsten Blick auf einige der Fälle ermöglicht, u. a. auf den Salto San Martín, einen gigantischen Hexenkessel. Die Leeseite der Insel eignet sich gut für ein Picknick und ein erfrischendes Bad, doch auch hier gilt: Im Wasser nicht zu weit vom Strand wegschwimmen! Bei Flut ist ein Zugang zur Insel nicht möglich.

Vom Bahnhof Cataratas geht es per Zug oder zu Fuß 2300 m weit zur Haltestelle Garganta del Diablo. Von dort führt ein 1100 m langer Steg über den gemächlich dahinfließenden Río Iguazú zu einem der spektakulärsten Anblicke unseres Planeten, zum Blick auf die Garganta del Diablo (Teufelsschlund). Die Aussichtsplattform liegt direkt über der mächtigen Sturzflut, einer ohrenbetäubend tosenden Kaskade, die sich ins Bodenlose zu ergießen scheint; ein Gischtschleier, der die Betrachter durchnässt, vernebelt den Grund und erhebt sich zu einer Dunstwolke, die oft noch kilometerweit zu sehen ist. Es ist ein majestätischer, Ehrfurcht einflößender Ort, den man sich für den Schluss des Besuchs aufheben sollte. Der letzte Zug zur Garganta fährt um 16 Uhr ab – ein guter Zeitpunkt, denn dann ist es dort nicht mehr so voll wie in den Stunden zuvor. Wer lieber zu Fuß geht, wird um diese Tageszeit auch sehr viel mehr Wildtiere zu Gesicht bekommen.

Aktivitäten

Nur wenige Besucher wagen sich aus der unmittelbaren Umgebung der Wasserfälle hinaus, um die Waldlandschaft und die Tierwelt des Parks zu erleben, aber die Mühe lohnt sich. Auch auf den Wasserfallpfaden trifft man auf große Echsen, Nasenbären und zahlreiche Vogelarten, aber viel mehr ist auf den (wenigen) Pfaden durch den dichter werdenden Wald zu sehen.

Sendero Macuco    SPAZIERGANG

Direkt an der Straße hinter dem Besucherzentrum (sie ist auch über einen Pfad vom Ausgangspunkt der Estación Central erreichbar) beginnt der Naturpfad, der durch dichten Wald zu einem verborgenen Wasserfall führt, dem Salto Arrechea. Die ersten 3 km des Weges bis zum oberen Teil des Wasserfalls sind beinahe durchgehend eben, dann führt ein steiler, 650 m langer Seitenpfad hinunter zum Fuß des Wasserfalls und weiter zum Río Iguaçu. Dieser Teil des Weges ist matschig und glitschig – hier ist größte Vorsicht geboten. Für den Hin- und Rückweg sollten insgesamt zweieinhalb Stunden eingeplant werden. Zu Füßen des Wasserfalls kann man dann ein Bad nehmen. Am frühen Morgen sind die Chancen am größten, Tukane, Gruppen von Kapuzineraffen und andere Tiere zu sehen. Auf keinen Fall Insektenschutz vergessen!

Explorador Expediciones     REGENWALDTOUREN

(421632; www.rainforestevt.com.ar) In Begleitung eines kenntnisreichen Führers lassen sich Flora und Fauna des Nationalparks kennenlernen. Angeboten werden kombinierte Ausflüge zu Fuß und per Fahrzeug: die Safara a la Cascada führt zum Arrechea-Wasserfall (180 Arg$, 90 Min. tgl. 14 Uhr), besser ist aber die Safari en la Selva (220 Arg$, 2 Std., tgl. 10.30 und 16 Uhr), eine Fahrt in einen kaum vom Tourismus berührten Teil des Parks mit Erläuterungen zur Kultur der Guaraní. Es ist nicht nötig, hierfür eine Eintrittskarte zu den Wasserfällen zu kaufen; zur Abfahrt am Nachmittag gehört ein Transfer zurück nach Puerto Iguazú. Am besten bucht man mindestens einen Tag im Voraus, entweder telefonisch oder an einem der Informationsstände an den Wasserfällen.

Iguazú Jungle     BOOTSTOUREN

(421696; www.iguazujungle.com) Die gut organisierte Firma bietet die folgenden drei Ausflüge: eine Fahrt mit dem Speedboat zum Fuß mehrerer Wasserfälle – dazu gehört ein berauschender Guss unter dem Sturzbach San Martín (125 Arg$, 15 Min.) –, eine ruhige Dinghy-Fahrt auf dem oberen Iguazú (50 Arg$, 30 Min.) und eine einstündige Tour, die eine Fahrt im Pritschenwagen auf dem Sendero Yacaratiá zum Fluss hinunter mit einem Trip flussaufwärts durch die Stromschnellen zu den Wasserfällen kombiniert (260 Arg$, 1 Std.). Wer zwei oder drei Touren bucht, bekommt einen Rabatt; auch in ruhigen Zeiten und spät am Tag lässt sich möglicherweise ein Preisnachlass aushandeln. Die Ausflüge kann man am Stand an den Wasserfällen buchen; die meisten Hotels in Puerto Iguazú erledigen die Reservierung auf Anfrage für ihre Gäste.

Vollmondwanderungen    WANDERUNGEN

(491469; www.iguazuargentina.com; 200 Arg$) An fünf aufeinanderfolgenden Abenden im Monat stehen geführte Wanderungen zur Garganta del Diablo auf dem Programm. Die Touren starten dreimal pro Abend. Die erste, um 20 Uhr, bietet das Schauspiel des aufgehenden Vollmonds, bei der letzten, um 21.30 Uhr, sind die Wasserfälle heller erleuchtet. Tiere bekommt man eher nicht zu Gesicht. Der Eintritt in den Nationalpark ist im Preis enthalten; ein Cocktail und Abendessen im Anschluss kosten noch einmal 70 Pesos. Für die Vollmondwanderer gibt es zusätzliche Busse ab Puerto Iguazú. Es empfiehlt sich, im Voraus zu buchen, denn die Plätze sind begrenzt und begehrt. Die meisten Hotels in Puerto Iguazú können die Tour für ihre Gäste buchen.

Schlafen & Essen

Innerhalb des Parks gibt es nur ein Hotel. Die zahlreich vertretenen Snackbars offerieren erwartungsgemäß überteuerte Snacks und Getränke. Das Essen lässt zu wünschen übrig; besser ist es, ein Picknick mitzubringen, in einem der beiden Büfett-Restaurants zu essen oder zum Mittagessen ins Sheraton zu gehen.

Sheraton Iguazú    HOTEL $$$

(491800; www.sheraton.com/iguazu; Standard Zi. mit Blick auf den Wald/die Wasserfälle 1494/1810 Arg$, gehobene Ausstattung Zi. 1650/1966 Arg$; ) Seine Alleinstellung im Park und der Blick flussaufwärts auf den spektakulärsten Teil der Wasserfälle sind Privilegien, die das Sheraton mit kompetentem Service und geräumigen Zimmern mit Balkon untermauert. Die Zimmer mit gehobener Austattung gleichen den Standardzimmern, sind aber erheblich neuer. Auch der Blick zur Dschungelseite ist hübsch. Es gibt einen schönen Bereich mit Freiluftpool, außerdem drinnen einen beheizten Pool und eine Wellnessanlage. Bei Online-Buchung sind die Zimmer normalerweise deutlich billiger. Das Restaurant bietet nur eine begrenzte Auswahl (Hauptgerichte 95–125 Arg$).

La Selva    BüFETT $$$

(www.iguazuargentina.com; all-you-can-eat 97 Arg$; 11–15.30 Uhr) Über das Restaurant in der Nähe des Haupteingangs hören Besucher wahrscheinlich so viele Lobeshymnen, dass sie das Schlimmste befürchten. Dabei ist es tatsächlich ganz in Ordnung, es gibt ein ordentliches Büfett mit kalten und warmen Speisen und eine All-you-can-eat-parrillada. Die Preise sind ziemlich happig, aber die Informationskioske, die verstreut auf der Anlage stehen, geben Gutscheine aus, mit denen man einen erheblichen Rabatt erhält. Es empfiehlt sich also, zuerst dort vorbeizuschauen, bevor man in das Restaurant einkehrt.

Fortín    BüFETT $$$

(All-you-can-eat 120 Arg$; 10–16 Uhr) Das Lokal liegt günstig in der Nähe der Stege zu den Wasserfällen, auf den Parkplänen ist es aber nicht eingezeichnet. Das Büfett ist mit eher mittelmäßigen Parrilla-Gerichten bestückt. Die Preise sind überteuert, man sollte daher versuchen zu handeln.

An- & Weiterreise

Der Park liegt 20 km südöstlich von Puerto Iguazú. Vom Busbahnhof in Puerto Iguazú fahren zwischen 7.20 und 19 Uhr halbstündlich Busse zum Park (10 Arg$, 40 Min.), die Rückfahrten starten zwischen 7.20 und 20 Uhr. Die Busse halten auf Wunsch an mehreren Stellen entlang der Schnellstraße. Ein Taxi von der Stadt zum Parkeingang kostet 100 Arg$.

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Parque Nacional Do Iguaçu (Brasilien)

Auf der brasilianischen Seite betreten die Besucher den Nationalpark (3521-4400; www.cataratasdoiguacu.com.br; 12 Jahre und älter/unter 12 Jahren/Mercosur-Bürger/Brasilianer 40,80/6,70/32,55/24,30 R$; Tickets 9–17 Uhr) durch ein riesiges Besucherzentrum. Es bietet eine Snackbar, Geldautomaten und große Schließfächer (8 R$) sowie weitere Serviceeinrichtungen. Parken kostet hier 12 R$, am Parque das Aves gegenüber ist es kostenlos.

Eintrittskarten können in brasilianischer, argentinischer, paraguayischer und US-Währung bezahlt werden Nach dem Ticketkauf führt der Weg durch eine Ausstellung, die (auf Portugiesisch, Englisch und Spanisch) über Geologie, Geschichte und Biodiversität der Wasserfallregion informiert. Hinter dem Gebäude warten Doppeldeckerbusse darauf, die Besucher in den eigentlichen Park zu fahren. Dann heißt es, Augen aufsperren und auf Tiere achten. Der letzte Bus von den Wasserfällen zurück fährt um 18.30 Uhr.

Sehenswertes & Aktivitäten

Trilha do Poço Preto     GEFüHRTE WANDERUNG

(3529-9627; www.macucoecoaventura.com.br; pro Perp. 135 R$) Das erste Mal hält der Bus am Beginn dieser 9 km langen, geführten Tour durch den Dschungel, die zu Fuß, per Fahrrad oder auch auf einem Pritschenwagen möglich ist. Der Pfad endet auf Taquara Island, dort können die Besucher Kajak fahren oder eine Bootsfahrt nach Porto Canoas unternehmen. Oder sie können über den Bananeiras Trail zum Ausgangspunkt zurücklaufen.

Macuco Safari    WANDERN, BOOTSTOUR

(3574-4244; www.macucosafari.com.br; pro Perp. 140 R$) Der zweite Stopp ist der Ausgangspunkt einer zweistündigen Safari, die eine 3 km lange Fahrt im Pritschenwagen durch den Regenwald, einen 600 m langen Spaziergang zu einem kleinen Wasserfall und dann eine Bootsfahrt flussaufwärts in Richtung der Wasserfälle umfasst (nicht zu verwechseln mit dem Macuco-Pfad auf der argentinischen Seite). Wer hier aussteigt, kommt außerdem zum Bananeiras Trail (3529-9627; www.macucoecoaventura.com.br; pro Perp. 105 R$). Der 2 km lange Weg führt an Lagunen vorbei, in denen sich Wassertiere beobachten lassen. Er endet an einem Anleger, von dem aus Bootstouren oder stille „gleitende“ Ausflüge in Kajaks flussabwärts nach Porto Canoas möglich sind. Wer eine dieser Touren unternehmen möchte, sollte mit einem der Agenten sprechen, die im Besucherzentrum dafür werben; sie könnten einen Preisnachlass besorgen.

Wasserfall-Beobachtungspfad     WANDERN, ABENTEUERSPORT

Der dritte und wichtigste Haltepunkt des Doppeldeckerbusses liegt am Hotel das Cataratas. Hier startet der Pfad zum Hauptwasserfall. Gleich am Anfang läuft man am Cânion Iguaçu (3529-6040; www.campodedesafios.com.br) vorbei, einem Sportzentrum, das Raften (80 R$), Abseilen (70 R$), Felsklettern (50 R$) und eine Baumwipfeltour (70 R$) im Programm hat.

Hier beginnt ein 1,5 km langer und gepflasterter Weg mit spektakulären Ausblicken auf die argentinische Seite der Fälle, in den Wald und den unten fließenden Fluss. Jede Biegung des Weges eröffnet einen noch umwerfenderen Blick, der Pfad endet schließlich direkt unterhalb des majestätischen Salto Floriano. Wem heiß geworden ist, bekommt dank der Gischt gleich eine erfrischende, kostenlose Abkühlung geliefert. Ein Steg führt hinaus auf eine Plattform, mit spektakulärem Blick auf die nahe gelegene Garganta del Diablo und in die andere Richtung den Fluss hinunter. Wenn das Wasser hoch steht, bietet sich an klaren Tagen in der Nachmittagssonne ein bekannter Postkartenblick: ein Regenbogen in der aufsteigenden Gischt.

Ein Aufzug bringt die Besucher zur Aussichtsplattform über den Wasserfällen bei Porto Canoas, dem letzten Halt der Doppeldeckerbusse. Hier gibt es einen Souvenirladen, mehrere Snackbars und ein ausgezeichnetes Büfett-Restaurant.

Der Park öffnet einmal monatlich in einer Vollmondnacht auch abends.

Helisul    RUNDFLüGE

(3529-7474; www.helisul.com) Dem Besucherzentrum gegenüber bietet dieser Veranstalter zehnminütige Flüge über die brasilianische Seite der Fälle an, geflogen wird 450 m über den Fällen. Die Kritik an den negativen Auswirkungen auf die Umwelt halten an (aus diesem Grund hat auch Argentinien den Service eingestellt), aber zweifellos ist es eine gigantische Erfahrung. Die Helikopter sind mit Öffnungen zum Fotografieren ausgestattet, der Flug kostet 195 R$ pro Person. Wer sich für einen Flug entscheidet, sollte ihn sich bis ganz zum Schluss seines Besuchs aufheben. Der Helikopter kann auch für einen 35-minütigen Flug gebucht werden; dann ist es möglich, auch den Itaipú-Damm und die Dreiländergrenze anzufliegen.

Parque das Aves    ZOO

(www.parquedasaves.com.br; Eintritt 25 R$; 8.30–17.30 Uhr) In der Nähe des Parkeingangs befindet sich dieser große Vogelpark. Er beherbergt eine riesige Menge an gefiederten Freunden, die überwiegend aus Brasilien stammen, und vermittelt interessante Informationen auf Englisch und Spanisch. Höhepunkt sind die begehbaren Volieren, in denen die Besucher quasi persönlichen Kontakt mit Tukanen, Aras und Kolibris aufnehmen lönnen.

EINREISE NACH BRASILIEN

EU-Bürger und Schweizer brauchen zur Einreise kein Visum.

Schlafen & Essen

Hotel das Cataratas    HOTEL $$$

(2102-7000; www.hoteldascataratas.com; Standard Zi. 938–1074 R$; ) Das ausgezeichnete Hotel in Blassrosa direkt im Park in der Nähe der Wasserfälle ist umfangreich renoviert worden und macht nun wirklich etwas her. Die Lage ist spitzenmäßig, aber nur eine Handvoll Zimmer bietet letztendlich einen direkten Blick auf die Wasserfälle (und das leider auch nur auf kleine Teile davon).

Das Hotel ist durchweg im zurückhaltend eleganten, portugiesischen Kolonialstil eingerichtet und besticht mit attraktiven Kacheln in den Bädern und dunklen Holzmöbeln in den Schlafzimmern. Die Gemeinschaftsbereiche verbreiten eine gemütliche Atmosphäre, und es gibt einen schönen Poolbereich inmitten der Rufe brütender Vögel. Der Service ist ausgezeichnet. Wegen des Blicks sollten Gäste unbedingt den Aussichtsturm erklimmen.

Porto Canoas    BüFETT $

(Büfett 43 R$; 12–16 Uhr) Nach dem Besuch der Wasserfälle haben sich Besucher (und der Auslösefinger für die Kamera) eine Pause verdient. Das Lokal hat eine langgestreckte, angenehme Terrasse mit Blick auf den Fluss, kurz bevor der zum Strudel wird – ein toller Ort für ein Bier. Das Mittagsbüfett, das den Gästen viele Salate und warme Gerichte anbietet, lohnt sich.

An- & Weiterreise

Busse mit Ziel „Parque Nacional“ fahren zwischen 6 und 19 Uhr alle 22 Minuten und dann bis Mitternacht jede Stunde vom städtischen Busbahnhof in Foz do Iguaçu (das Fahrgeld wird beim Betreten des Bahnhofs bezahlt) zum Parkeingang (2,65 R$, 45 Min.) und halten unterwegs an der Avenida Juscelino Kubitschek und der Avenida das Cataratas.

Ein Taxi von Foz zum Parkeingang kostet um die 40 R$.

Um von Puerto Iguazú zum brasilianischen Teil des Parks zu gelangen, nimmt man den Bus nach Foz do Iguaçu, steigt aber schon einige Haltestellen hinter der internationalen Brücke aus (der Fahrer sagt es an). Hier überquert man die Straße und wartet an der Haltestelle gegenüber auf den Parque-Nacional-Bus. Auf dem Rückweg wird dieser Vorgang an derselben Haltestelle einfach umgekehrt. Hinweise zur Einreise nach Brasilien stehen auf Klicken Sie hier.

Puerto Iguazú

03757 / 82227 Ew.

Das kleine Puerto Iguazú liegt am Zusammenfluss von Río Paraná und Río Iguazú, von dort schaut man hinüber nach Brasilien und Paraguay. Viele vermissen hier die Atmosphäre argentinischer Städte: Es fehlt an einem Zentrum und an Gemeinschaftsgefühl – alle sind nur hier, um entweder die Wasserfälle zu sehen oder aber um Geld mit ihnen zu verdienen. Trotzdem ist Puerto Iguazú ruhig, sicher, hat eine gute Verkehrsanbindung und viele ganz hervorragende Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants.

Detailansicht der Karte folgt

Sehenswertes

In der Stadt selbst gibt es wenig zu sehen, doch 1 km westlich des Zentrums steht auf der Avenida Tres Fronteras der Hito Argentino. Der Obelisk am Zusammenfluss von Río Paraná und Río Iguazú markiert die argentinische Landesgrenze. Brasilien und Paraguay haben beide jeweils ähnliche Markierungspunkte auf ihrer Seite des Zusammenflusses.

Güirá Oga    ZOO

(www.guiraoga.com.ar; RN 12, Km 5; Eintritt 40 Arg$; 9–18, letzter Einlass 16.30 Uhr) 5 km außerhalb der Stadt, auf dem Weg zum Nationalpark, liegt diese Tierklinik mit Rehabilitationszentrum für verletzte Wildtiere. Das Haus führt auch wichtige Forschungen in der Lebenswelt des Regenwalds von Iguazú durch und betreibt ein Aufzuchtprogramm für gefährdete Arten. Besucher werden von einem der Biologen durch den Park geführt und lernen dabei die Tierpatienten kennen. Der Besuch dauert etwa 80 Minuten.

La Casa Ecológica de Botellas     HAUS

(RN 12, Km 5; http://lacasadebotellas.googlepages.com; Eintritt 20 Arg$; 8.30–19 Uhr) Kurz vor Güirá Oga geht es etwa 200 m eine Seitenstraße entlang, dann stößt man auf dieses faszinierende, besuchenswerte Haus. Die Besitzer haben aus Verpackungsmaterial – Plastikflaschen, Saftkartons und Ähnliches – ein eindrucksvolles Haus gebaut. Aus den gleichen Materialien entstanden Möbel und verschiedenes originelles Kunsthandwerk, das sich als Mitbringsel eignet. Bei der Führung erfahren die Besucher alles über handwerklichen Techniken.

Geführte Touren

Zahlreiche lokale Veranstalter bieten Tagestouren zur brasilianischen Seite der Wasserfälle an (100–250 Arg$ je nach Umfang), einige Fahrten schließen den Besuch des Itaipú-Staudamms ein. Viele haben ein Büro am Busbahnhof.

Schlafen

Es gibt viele Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geldbeutel, zwischen Stadt und Nationalpark reihen sich resortartige Hotels aneinander. In den Straßen um den Busbahnhof befinden sich viele Hostels – die Konkurrenz führt dazu, dass in einigen ein Bett schon für 35 Arg$ zu haben ist. Und dann gibt es da noch das Sheraton bei den Wasserfällen, das im Abschnitt Parque Nacional Iguazú beschrieben ist.

La Cantera Iguazú    LODGE $$$

(427220; www.iguazulodgelacantera.com; Selva Iryapú s/n; DZ untere/obere Ebene 684/862 Arg$; ) Die bezaubernde, heimelige Lodge schmiegt sich, 1,5 km von der Straße zu den Wasserfällen entfernt, in den tiefen Wald. Die ansprechenden Zimmer sind mit Balkonen versehen und liegen in Holzhäusern, durch die in einigen Fällen sogar Bäume wachsen. Die Zimmer im oberen Stockwerk sind genau so groß, bieten aber eine schönere Sicht auf den Dschungel und haben eine Hängematte, von der aus man den Blick genießen kann. Aktivitäten wie Radfahren, geführte Wanderungen und Besuche in den nahe gelegenen Guaraní-Dörfern sind im Preis inbegriffen.

Jasy     HOTEL $$

Google Maps (Los Troncos; 424337; www.jasy.com.ar; San Lorenzo 154; DZ 440 Arg$; ) Die zehn ruhigen Apartments über zwei Ebenen klettern wie eine Treppe im Wald einen Hang hinauf und verfügen alle über einen Balkon mit Blick auf üppiges Grün. Die kunstvolle Verwendung von Holz zieht sich durch alle Räume; Bar und Terrassenbereich sind einfach traumhaft. Schon manch einer ist länger geblieben als geplant!

Loi Suites    RESORT $$$

(498300; www.loisuites.com.ar; Selva Iryapú s/n; Zi. 1390–1628 Arg$; ) Die Anlage mitten im Regenwald und dennoch nur ein paar Kilometer außerhalb der Stadt besteht aus mehreren Gebäuden, die durch Stege miteinander verbunden sind. Sie ist so großzügig bemessen, dass sie eher als Resort denn als Lodge durchgeht. Eingerichtet ist sie im Landhausstil. Das Highlight ist ein riesiger Poolbereich, der von Bäumen umgeben ist. Die Zimmer sind geräumig und komfortabel; die teureren haben einen Balkon mit der Möglichkeit, Vögel zu beobachten. Dass die Nutzung des Wellnessbereichs und WLAN in den Zimmern extra berechnet werden, erscheint etwas unangemessen.

Boutique Hotel de la Fonte    HOTEL $$$

(420625; www.bhfboutiquehotel.com; Ecke Corrientes & 1 de Mayo; Zi. 693–866 Arg$; ) Die ungewöhnliche Unterkunft präsentiert sich mit individuell gestalteten Zimmern und Suiten rund um einen baumbestandenen Innengarten, der abends romantisch beleuchtet wird. Das Besitzerpaar vermittelt den Gästen das Gefühl, willkommen zu sein und zur Familie zu gehören. Immer wieder begeistern zahlreiche dekorative Details. Es gibt ein erstklassiges italienisch angehauchtes Restaurant sowie einen Salzwasser-Pool und einen Whirlpool unter Palmen.

Hotel La Sorgente     HOTEL $$

Google Maps (424252; www.lasorgentehotel.com; Av. Córdoba 454; EZ/DZ 385/480 Arg$; ) Wer es sich in dieser schicken, aber gemütlichen Posada gut gehen lassen möchte, sollte im Voraus buchen. Unbeschwerter als hier inmitten des grünen Gartens kann das Leben nicht sein –, und wem der Weg um den Pool zu weit ist, der benutzt einfach die Brücke, die darüber führt. Die Zweibettzimmer haben überdurchschnittlich große Betten; von den gemütlichen Doppelzimmern im Obergeschoss schaut man auf den Pool und Bananenstauden. Auch das Frühstück, das im authentisch italienischen Restaurant serviert wird, bekommt ein Gütesiegel.

Iguazú Grand    HOTEL $$$

(498050; www.casinoiguazu.com; RN 12, Km 1640; Zi. ab 1316 Arg$; ) Von der geschmacklosen Werbung für das dazugehörige Casino sollte man sich nicht abschrecken lassen: Das Haus kurz vor der Grenzbrücke nach Brasilien ist wirklich erstklassig und ohne Weiteres das nobelste Hotel beiderseits der Wasserfälle. Es bietet einen ausgezeichneten Service, ein hübsches Gelände, einen tollen Poolbereich und das beste Restaurant der Stadt. Die Anlagen sind erstklassig, das Haus ist kürzlich renoviert worden, und Kinder sind hier besonders willkommen.

Residencial Lola     GäSTEHAUS $

Google Maps (423954; residenciallola@hotmail.com; Av. Córdoba 255; EZ/DZ 80/120 Arg$; ) In Puerto Iguazú gibt es jede Menge Preisabsprachen, aber die enden an Lolas Haustür. Die billige, fröhlich geführte Unterkunft liegt sehr nah am Busbahnhof und bietet für ein Taschengeld kompakte, saubere Zimmer mit Bad.

Hostel Inn    HOSTEL $

(421823; www.hostel-inn.com; RN 12, Km 5; B/Zi. 70/280 Arg$; ) Das hier ist eher ein Resort als ein Hostel, die Gäste bekommen wirklich viel für ihre Pesos: Die blitzsaubere Unterkunft steht auf einem ausgedehnten Gelände; sie hat einen großen Pool und eine gute Ausstattung. Die Schlafräume sind großzügig bemessen und mit Klimaanlage ausgerüstet; diejenigen in separaten Gebäuden im Garten sind im Allgemeinen etwas ruhiger. Das Haus liegt 5 km außerhalb der Stadt, aber die Busse zu den Wasserfällen (2 Arg$ zum Stadtzentrum) halten direkt vor der Tür. Es gibt einen HI-Rabatt.

Hotel Lilian     HOTEL $

Google Maps (420968; hotellilian@yahoo.com.ar; Fray Luis Beltrán 183; EZ/DZ 170/210 Arg$; ) Die nette Unterkunft im Besitz einer gastfreundlichen Familie bietet mit hellen, einladenden Zimmern rund um einen Patio ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Zimmer mit gehobener Ausstattung sind etwa 25 Arg$ teurer, haben aber einen Balkon und viel natürliches Licht. Alle Bäder sind geräumig und pieksauber.

Marco Polo Inn     HOSTEL $

Google Maps (425559; www.marcopoloinniguazu.com; Av. Córdoba 158; B/DZ 65/250 Arg$; ) Wie ein Motel ist das freundliche Hostel direkt gegenüber dem Busbahnhof gebaut. Die Schlafsäle sind ziemlich dunkel, dafür aber mit Schließfächern und Bad ausgestattet, und es gibt eine Masse weiterer Einrichtungen. Das Marco Polo Inn ist beliebt, also im Voraus buchen. HI-Mitglieder bekommen einen erheblichen Rabatt.

Hotel Saint George     HOTEL $$$

Google Maps (420633; www.hotelsaintgeorge.com; Av. Córdoba 148; EZ/DZ Standard 531/589 Arg$, EZ/DZ gehobene Ausstattung 606/664 Arg$; ) Das Saint George steht seit Jahren für verlässlichen Komfort, Service und gute Organisation. Es liegt gleich gegenüber dem Busbahnhof und bietet ausgezeichnete Einrichtungen, z. B. Garten und Wellness-Komplex. Die Zimmer mit gehobener Ausstattung sind deutlich geräumiger und mit zwei großen Doppelbetten bestückt. Wer sich am abendlichen Büfett bedienen möchte, zahlt 90 Pesos extra.

Che Lagarto     HOSTEL $

Google Maps (422206; www.chelagarto.com; Av. Brasil 24; B 40–80 Arg$, DZ 310 Arg$; ) Die Iguazú-Ausgabe der beliebten Hostelkette besticht vor allem durch ihre ausgezeichneten Gemeinschaftseinrichtungenfür die Gäste – Pool, große Terrasse, reichlich Aufenthaltsräume – und ihre angenehme Atmosphäre. Die Doppelzimmer sind ruhig und normalerweise billiger als hier angegeben; die Schlafsäle sind einfach, mit Bad, aber ohne Schließfächer ausgestattet.

Hostel Irupé     GäSTEHAUS, HOSTEL $

Google Maps (420711; irupeiguazu@yahoo.com.ar; Av. Misiones 80; B/EZ/DZ 35/80/110 Arg$; ) Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bei den Zimmern. Die Schlafsäle mit Bad sind eng, aber billig, und bieten Betten statt Kojen. Die hinteren Räume sind heller.

Essen

Restaurants in Puerto Iguazú sind eher teuer, aber im Allgemeinen qualitativ gut. Sie öffnen abends relativ früh, um die Touristen zu beköstigen. Es gibt regelmäßig Probleme, wenn man mit Karte bezahlen will. Am besten fragt man vorher oder nimmt ausreichend Bargeld mit.

Bocamora    ARGENTINISCH $$$

(420550; www.bocamora.com; Av. Costanera s/n; Hauptgerichte 60–110 Arg$; ) Eine herrlich romantische Lage mit Blick auf drei Staaten ist Grund genug für einen Besuch in diesem Lokal. Von der argentinischen Grenzmarkierung läuft man den Hang hinunter. Spezialitäten sind gegrilltes Fleisch und gut zubereitete Platten mit Flussfischen. Die Preise fallen etwas höher aus – der Ausblick ist aber zugegebenermaßen grandios. Wer früh genug kommt, kann einen Tisch im Freien ergattern.

La Rueda     ARGENTINISCH $$$

Google Maps (422531; www.larueda1975.com; Av. Córdoba 28; Hauptgerichte 58–75 Arg$) Das La Rueda ist in Puerto Iguazú nach wie vor ein kulinarisches Schwergewicht. Die Salate sind einfallsreich kombiniert und köstlich, Gleiches gilt für die Flussfisch-Kreationen (Dorado, Pacú und Surubí). Die hausgemachte Pasta ist günstiger, ohne zu enttäuschen. Der Service ist gut, aber langsam.

Aqua     ARGENTINISCH $$$

Google Maps (422064; www.aqvarestaurant.com; Ecke Av. Córdoba & Thays; Hauptgerichte 55–80 Arg$; ) Beflissener Service und herrliche Düfte sorgen dafür, dass dieses Ecklokal mit mehreren Ebenen vom Stimmengewirr zufriedener Esser erfüllt ist. Die Fleischqualität ist ausgezeichnet, und das Haus ist auch all denjenigen zu empfehlen, die die Flussfische der Region kennenlernen möchten.

María Preta     ARGENTINISCH $$

Google Maps (420441; Brasil 39; Hauptgerichte 48–68 Arg$; ) Die Tische drinnen und draußen und der Gitarrist, der abends aufspielt, machen den Laden zu einem beliebten Lokal fürs Abendessen. Steaks werden hier genau so zubereitet, wie die Gäste es wünschen. Dazu kommt eine breite Auswahl an argentinisch-spanischen Gerichten und so Ausgefallenes wie Kaimanfilet!

Feria     MARKT $

Google Maps (Ecke Brasil & Félix de Azara) Ein wirklich netter Platz zum Essen ist dieser Markt im Norden der Stadt. An den zahlreichen Ständen werden argentinische Weine, Würste, Oliven und Käse an die Gäste aus Brasilien verkauft, etliche servieren für wenige Pesos gemischte Aufschnittteller, andere einfache regionale Gerichte und ein kaltes Bier. Leser empfehlen Ramonas barraca, aber die Auswahl an guten Ständen ist groß.

Color     PARRILLA, PIZZA $$

Google Maps (420206; www.parrillapizzacolor.com; Av. Córdoba 135; Hauptgerichte 35–78 Arg$) In dieser neu gestalteten Pizza’n’parrilla sitzen die Gäste dicht an dicht an den eng stehenden Tischen – also kein Ort, um Staatsgeheimnisse zu besprechen. Die Preise sind aber fair, und das Fleisch duftet stark nach dem Rauch von Holzfeuer; empfehlenswert ist picaña, ein zartes Rumpsteak.

El Quincho de Tío Querido     PARRILLA $$$

Google Maps (420151; www.eltioquerido.com; Bompland 110; Hauptgerichte 45–80 Arg$; Abendessen; ) Die beliebte parrilla steht bei Touristen wie Einheimischen hoch im Kurs. Hier bekommt man neben den üblichen Grillklassikern riesige „Baby-beef“-Steaks und eine Reihe interessanter Spezialitäten. Das Lokal richtet sich an die „Gringos“, die ein frühes Abendessen wünschen. Die Weinkarte ist sehr hochpreisig.

Terra     ASIATISCH $$

Google Maps (Av. Misiones 125; Pfannengerichte 40–60 Arg$; Mo–Sa; ) Myriaden zufriedener Gäste haben sich mit Kreide an den Wänden dieses coolen Restaurants mit Bar verewigt. Spezialisiert ist das Lokal auf leckere Wokgerichte, die man unbedingt probieren sollte, weitere Optionen sind Pasta und Salate. Auf der Terrasse zur Straßenseite hin wird es schnell voll.

Plaza Pueblo     FASTFOOD $

Google Maps (Av. Victoria Aguirre s/n; leichte Gerichte 20–40 Arg$; 10–22 Uhr) Die Innenhofterrasse liegt mitten im Herzen der Stadt, aber etwas abseits der Straße, deshalb geht es hier ruhig und beschaulich zu. Serviert werden Bier, Pizza sowie ausgezeichnete Burger und lomitos, ein Lächeln gibt es gratis dazu. Von Freitag bis Sonntag spielt ab 20.30 Uhr lohnende Livemusik.

Lemongrass     CAFÉ $

Google Maps (Bompland 231; Snacks 5–15 Arg$; 7.30–24 Uhr) Das künstlerische kleine Café mit den Orchideen auf den Tischen hat etwas ausgesprochen Sympathisches an sich. Gute frische Säfte, ein ordentlicher Kaffee, köstliche süße Versuchungen und geschmackvolle herzhafte Kuchen weisen den richtigen Weg. Wir sind allerdings nicht sicher, ob Scones und Jam, so lecker sie auch sein mögen, als „English Breakfast“ durchgehen…

La Vitrina     PARRILLA $

Google Maps (Aguirre 773; Hauptgerichte 30–55 Arg$) Das gemütliche scheunenartige Lokal ist der richtige Ort, um tolle asado de tira (flache Rippe) und andere Parrilla-Köstlichkeiten zu verputzen. Es geht hier weniger touristisch zu als in manch anderem Laden, und es gibt wunderbare Sitzgelegenheiten im Freien. Am Wochenende wird Livemusik gespielt.

La Misionera     BäCKEREI $

Google Maps (P Moreno 207; Empanadas 4 Arg$; 10–24 Uhr) In der angesehenen, zentral gelegenen Bäckerei gibt es ausgezeichnete Empanadas mit verschiedenen Füllungen und eine ordentliche Pizza.

Ausgehen & Unterhaltung

Dank des stetig wachsenden Besucherstroms und der Brasilianer aus Foz, die sich hier wegen des schwächelnden Pesos einen preiswerten Ausgehabend gönnen, ist das Nachtleben in Puerto Iguazú recht lebhaft. Das Geschehen konzentriert sich in der Avenida Brasil, z. B. im La Tribu mit teuren Drinks, aber attraktiver Terrasse. Die Jackie Brown Bar gegenüber zieht die Wochenendgäste an, während das schmucklose Cuba Libre um die Ecke von den Amüsierwilligen aus Brasilien gestürmt wird, die auf der Tanzfläche so richtig aufdrehen.

Praktische Informationen

Argecam (Av. Victoria Aguirre 1164) Wechselt Geld.

Banco de la Nación (Av. Victoria Aguirre s/n) Geldautomat.

Krankenhaus (420288; Ecke Av. Victoria Aguirre & Ushuaia)

Macro (Ecke Av. Misiones & Bompland) Geldautomaten.

Touristeninformation (420800; www.iguazuargentina.com; Av. Victoria Aguirre 396; 7–21 Uhr) Eine Zweigstelle befindet sich am Flughafen.

An- & Weiterreise

Aerolíneas Argentinas (420168; Av. Victoria Aguirre 316) fliegt sechsmal täglich von Iguazú nach Buenos Aires und jeweils einmal nach Salta und Rio de Janeiro. LAN (0810-999-9526) bedient dreimal täglich die Strecke nach Buenos Aires und ist zuverlässiger.

Vom Busbahnhof (442-3006; Ecke Av. Córdoba & Misiones) fahren Busse in alle Landesteile.

Es gibt auch grenzüberschreitende und – auf der anderen Seite der Grenze in Foz do Iguaçu – innerbrasilianische Verbindungen. Einige Busse zu Zielen in Brasilien wie Curitiba oder São Paulo starten ebenfalls am Busbahnhof in Puerto Iguazú.

BUSSE AB PUERTO IGUAZú

REISEZIEL FAHRPREIS (ARG$) FAHRZEIT (STD.)
Buenos Aires 369–415 19
Córdoba 480 22
Corrientes 198 9
Mendoza 665–800 35
Posadas 102 5
Resistencia 205 10
San Ignacio 60–80 4

Unterwegs vor Ort

Four Tourist Travel (422681; M Moreno 58) unterhält einen Shuttledienst vom Flughafen ins Zentrum für 25 Arg$ pro Person, die Busse stehen bei der Ankunft der Flüge bereit. Fahrten von der Stadt zum Flughafen müssen im Voraus gebucht werden. Ein remise kostet 100 Arg$. Der Flughafen liegt 25 km außerhalb der Stadt.

Zwischen 7 und 19 Uhr fahren von der Seite des Busbahnhofs, wo die Lokalbusse regelmäßig starten, Busse hinüber nach Foz do Iguaçu in Brasilien (8 Arg$/4 R$, 35 Min.) und Ciudad del Este in Paraguay (10 Arg$, 1 Std.). Alle halten in der Nähe des Kreisverkehrs am Stadtrand.

Ein Taxi nach Foz do Iguaçu kostet etwa 100 Arg$; bis zu den brasilianischen Wasserfällen sind es 120 Arg$.

Informationen zur Einreise nach Brasilien stehen auf Klicken Sie hier.

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Foz do Iguaçu (Brasilien)

045 / 308900 Ew.

Das hügelige Foz ist Ausgangspunkt für die brasilianische Seite der Wasserfälle und vermittelt außerdem einen guten Eindruck vom Leben in einer brasilianischen Stadt. Es ist viel größer und kosmopolitischer als Puerto Iguazú und hat einen bodenständigen Touch, der seinem argentinischen Gegenpart fehlt. Andererseits ist es hier lauter und chaotischer, und die Kriminalitätsrate ist höher: Foz ist kein hübscher Ort, hat aber trotzdem seine Reize.

Foz do Iguaçu liegt am Zusammenfluss von Río Iguaçu und Río Paraná: Der Ponte Tancredo Neves verbindet die Stadt mit Puerto Iguazú auf der anderen Seite des Río Iguaçu in Argentinien; der Ponte da Amizade über den Río Paraná sorgt für eine bequeme Verbindung nach Ciudad del Este in Paraguay. 15 km stromaufwärts liegt Itaipú, das derzeit größte funktionierende Wasserkraftwerk der Welt.

Die Avenida das Cataratas führt zu den 20 km entfernten Wasserfällen.

Detailansicht der Karte folgt

Sehenswertes

Itaipú    STAUDAMM

(0800-645-4645; www.itaipu.gov.br; Tancredo Neves 6702; So–Do 8–18, Fr & Sa 8–21 Uhr) Mit einer Kapazität von 14 Mio. kW ist der binationale Staudamm (Usina Hidrelétrica Itaipú) das zweitgrößte Wasserkraftwerk der Welt und dasjenige, das im Jahr den meisten Strom erzeugt. Es ist ein umstrittenes Projekt, hat es doch Brasilien in die Verschuldung getrieben und zu großflächigen Zerstörungen des Regenwaldes und zur Umsiedlung von 10 000 Menschen geführt. Andererseits deckt es auf saubere Weise fast den gesamten paraguayischen und 20 % des brasilianischen Energiebedarfs.

Das eindrucksvolle etwa 8 km lange und 200 m hohe Bauwerk ist ein unvergesslicher Anblick, besonders wenn der Fluss Hochwasser führt und sich ein gewaltiger Sturzbach über das Entlastungswehr ergießt. Das Besucherzentrum liegt rund 10 km nördlich von Foz. Hier starten täglich jeweils zur vollen Stunde (8–16 Uhr einschließlich) reguläre geführte Touren (visita panorâmica; 20, 10 R$); ausführlichere Besichtigungen (circuito especial; 51 R$, Mindestalter 14 Jahre), die auch in das eigentliche Kraftwerk hineinführen, starten achtmal täglich. Freitags und samstags um 20 Uhr wird außerdem ein Abendbesuch angeboten. Zu den weiteren Attraktionen innerhalb der Anlage zählen ein Museum, ein Wildtierpark und Strände am Flussufer.

Gegenüber vom Busbahnhof der Lokalbusse in der Innenstadt von Foz fahren an der Avenida Juscelino Kubitschek die Busse der Busgesellschaft Conjunto C Norte alle zehn Minuten Richtung Norden (2,65 R$). Es empfiehlt sich, den Bus an der Straße und nicht im Busbahnhof zu besteigen, denn vom Busbahnhof aus fährt er zunächst eine große Schleife durch die Stadt, bevor er an besagter Haltestelle vorbeikommt.

Geführte Touren

In Foz gibt es zahlreiche Reiseveranstalter, auch die meisten Hotels haben einen eigenen Schalter für die Buchung von Ausflügen. Alle Mitarbeiter können Touren zu beiden Seiten der Wasserfälle, Besuche des Itaipú-Staudamms, Wanderungen und Bootsausflüge buchen.

Schlafen

Die nachfolgend genannten Preise sind die Durchschnittspreise, es sind Ermäßigungen bis zu 40 % möglich. Es lohnt sich also, im Hotel um einen Preisnachlass zu bitten.

Pousada Sonho Meu    GäSTEHAUS $

Karte offline (3573-5764; www.pousadasonhomeufoz.com.br; Rua Mem de Sá 262; EZ/DZ 130/200 R$; ) Was von außen wie ein Verwaltungsgebäude wirkt, wird innen zu einer angenehmen kleinen Oase, die lediglich 50 m vom lokalen Busbahnhof entfernt liegt. Die Gäste können die Küche und den Billardtisch nutzen. Die Zimmer sind nett mit Bambus dekoriert.

Iguassu Guest House     HOSTEL $

Karte offline (3029-0242; www.iguassuguesthouse.com.br; Rua Naipi 1019; B 30–40 R$, DZ 90–100 R$; ) Tolle Ausstattung und ein engagiertes Management heben dieses Hostel unter den vielen anderen in Foz hervor. Nach hinten zu gibt es einen kleinen Pool, das Haus ist blitzblank und verfügt über eine wirklich gute offene Küche und einen Loungebereich. Die Schlafsäle sind unterschiedlich groß; die Zimmer sind sehr kompakt, aber bequem. Der Busbahnhof für Lokalbusse liegt gleich um die Ecke.

Hotel Rafain Centro    HOTEL $$

Karte offline (3521-3500; www.rafaincentro.com.br; Rua Marechal Deodoro da Fonseca 984; EZ/DZ 198/265 R$; ) Das Rafain ist sehr viel ansprechender als einige der klotzigen Megahotels in der Stadt, es ist eine tolle 4-Sterne-Unterkunft mit viel Stil, künstlerischen Details und Personal vom Feinsten. Die Zimmer haben große Balkone und sind sehr gut ausgestattet. Gut verhandelt, kann man zu deutlich günstigeren Preisen als angegeben übernachten.

Hotel Tarobá Xpress    HOTEL $$

(2102-7700; www.bwhoteltaroba.com.br; Rua Tarobá 1048; EZ/DZ 120/170 R$; ) Für die Unterkunft, die günstig zum Busbahnhof liegt, muss man meist vorher reservieren. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist angesichts der Extras und der kompetenten Mitarbeiter wirklich gut; die gefliesten Zimmer sind hell und geräumig und haben Minikühlschränke und Kabelfernsehen. Außerdem gibt es eine Sauna und einen kleinen Fitnessraum. Auch das Frühstück ist ausgezeichnet.

Paudimar Falls Hostel    HOSTEL $

Karte offline (3028-5503; www.paudimarfalls.com.br; Rua Antônio Raposo 820; B 25–30 R$, Zi. 80 R$; ) Das ausgezeichnete HI-Hostel am Südrand der Stadt präsentiert sich mit vielen Extras, hilfsbereiten Mitarbeitern und einer lebhaften Atmosphäre. Auch Zelten ist möglich. Ein Ableger befindet sich 13 km außerhalb der Stadt auf einem großen Gelände unweit der Straße zu den Wasserfällen.

Hotel Del Rey    HOTEL $$

Karte offline (2105-7500; www.hoteldelreyfoz.com.br; Rua Tarobá 1020; EZ/DZ 180/255 R$; ) Das Hotel ist freundlich, blitzsauber und zweckmäßig eingerichtet. Die Zimmer sind geräumig und komfortabel, die Ausstattung ist ausgezeichnet und das Frühstücksbüfett wirklich gigantisch.

Essen

Preiswert zu essen, ist hier kein Problem. Viele Lokale servieren Softdrinks und salgado (gebackener oder gebratener Snack) schon für 3 R$, und es gibt billige Läden, in denen ein Mittagessen vom Büfett 8 bis 14 R$ kostet. Dank der libanesischen Gemeinde gibt es Dutzende Shawarma-(Kebab-) Lokale (6 R$).

Armazém    BRASILIANISCH $$

Karte offline (3572-0007; www.armazemtrapiche.com.br; Rua Edmundo de Barros 446; Hauptgerichte 25–50 R$; tgl. Abendessen, Sa & So Mittagessen) Einen Häuserblock von der Avenida Schimmelpfeng entfernt, serviert das gut besuchte Restaurant brasilianisches Essen vom Feinsten. Neben verschiedenen Huhn- und Rindfleischgerichten (alle so riesig, dass sie locker für zwei Leute reichen) mit einer Vielzahl von leckeren Soßen bietet es auch ausgefallenere Gerichte wie Wildschwein, Strauss und Kaiman.

Búfalo Branco    GRILL $$

Karte offline (3523-9744; www.bufalobranco.com.br; Rua Rebouças 530; all-you-can-eat 50 R$; 12–23.30 Uhr; ) Der geräumige Foz-Klassiker lockt Einheimische und Touristen gleichermaßen mit erstklassigem rodízio. Dazu gehören köstliche Fleischgerichte vom Grill, z.B. ausgezeichnetes Rind, ebenso wie ungewöhnlichere Speisen wie Hühnerherzen und Putenklöße. Die Salatbar ist ausgezeichnet und umfasst auch libanesische Häppchen und Sushi-Röllchen. Außerdem gibt es eine gute, wenn auch überteuerte Auswahl an brasilianischen Weinen.

Muffato    CAFETERIA $

Karte offline (Av. Juscelino Kubitschek 1565; 16,90 R$ pro kg; 8.30–22 Uhr) Essen, wo die Einheimischen essen? Auf diese Empfehlung kann man sich wirklich verlassen. In einem hässlichen Megamarkt unweit des Busbahnhofs befindet sich das Lokal mit wenig Atmosphäre, aber einem sehr typischen, sehr leckeren und billigen brasilianischen Büfett. Bezahlt wird nach Gewicht (der Ware, nicht des Essers).

Ausgehen & Unterhaltung

Das klassische brasilianische Erlebnis darf nicht fehlen: eine eiskalte Flasche Skol, serviert in einer Isolierhülle, die man in einer schmucklosen lokalen Bar mit roten Plastikstühlen konsumiert. Unschlagbar. Wer es gesünder mag, hat in einer der vielen Saftbars Gelegenheit, exotische Früchte wie acerola, açaí oder cupuaçu zu probieren.

Das Nachtleben spielt sich im Stadtzentrum an der Avenida Jorge Schimmelpfeng ab. Die Bars haben sich hier alle auf chopp (Fassbier) spezialisiert und servieren Essen.

Praktische Informationen

Hotels und Restaurants (und auch alles andere einschließlich der Busse) in der Stadt akzeptieren US-Dollar, paraguayische Guaraníes und argentinische Pesos, aber es ist immer billiger, mit brasilianischen Reais zu zahlen. Im Muffato-Supermarkt, einen Block hinter dem Busbahnhof der Lokalbusse, stehen nützliche Geldautomaten für ausländische Karten. Internetcafés gibt es in Hülle und Fülle.

HSBC (Av. Brasil 1131) Eine von mehreren Banken mit Geldautomaten in dieser Gegend.

Paraguayisches Konsulat (3523-2898; Rua Marechal Deodoro da Fonseca 901; Mo–Fr 8.30–12.30 & 13.30–15.30 Uhr)

Post (Ecke Juscelino Kubitschek & Rua Barão do Rio Branco)

Safira Turismo (Av. Brasil 567; Mo–Fr 8.30–18, Sa 8.30–12.30 Uhr) Wechselt Reiseschecks und Bargeld.

Teletur (0800-451516; 7–23 Uhr) Gebührenfreier Informationsservice für Touristen mit englischsprachigen Mitarbeitern.

Touristeninformation (www.iguassu.tur.br; Av. Cataratas 2330; 7–22 Uhr) Recht ungünstig außerhalb der Stadt auf dem Weg zu den Wasserfällen gelegen. Günstiger sind die Stände an den Busbahnhöfen der Lokal- bzw. Fernbusse und am Flughafen. Siehe auch Teletur.

ZEITUMSTELLUNG

Von Mitte Oktober bis Mitte Februar stellt das südliche Brasilien auf Sommerzeit um. Dann wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt. In Argentinien wird keine Zeitumstellung vorgenommen.

An- & Weiterreise

Täglich bieten Gol (www.voegol.com.br), TAM (www.tam.com.br) und weitere Fluglinien Flugverbindungen nach Rio de Janeiro, Curitiba, São Paulo und andere brasilianische Städte.

Zu den Zielen der Fernbusse, die täglich von Foz aus starten, zählen Curitiba (10 Std.), São Paulo (16 Std.) und Rio de Janeiro (22 Std.). Fahrkarten kann man mit einem kleinen Aufpreis in vielen zentralen Reisebüros kaufen, z.B. bei Central de Passagens (3523-4700; www.centraldepassagens.com; Av. Juscelino Kubitschek 526).

Unterwegs vor Ort

Zum Flughafen oder zu den Wasserfällen geht es mit dem Bus Richtung „Aeropuerto/Parque Nacional“, er fährt am lokalen Busbahnhof ab und hält an mehreren Haltestellen an der Avenida Juscelino Kubitschek; die Fahrt dauert 30 bis 40 Minuten und kostet 2,65 R$, die beim Betreten des Busbahnhofs zu zahlen sind. Ein Taxi kostet um die 35 R$.

Der Bahnhof für Fernbusse (rodoviária; 3522-3336; Costa e Silva) liegt 5 km nordöstlich der Innenstadt. Ein Taxi in die City kostet von dort 15 R$, alternativ kann man hügelabwärts zur Bushaltestelle gehen und den Bus Richtung „Centro“ (2,65 R$) besteigen.

Busse nach Puerto Iguazú (4 R$/8 Arg$) fahren auf der Rua Mem de Sá neben dem lokalen Busbahnhof alle halbe Stunde von 8 bis 20 Uhr ab und halten entlang der Juscelino Kubitschek (JK). Busse nach Ciudad del Este in Paraguay (4 R$) fahren alle 15 Minuten (So halbstündl.) los, einsteigen kann man an der JK gegenüber dem lokalen Busbahnhof.

Der Gran Chaco

Der Gran Chaco ist ein flaches Schwemmland, das sich von den nördlichen Rändern der Provinzen Santa Fe und Córdoba nordwärts über die ganze Provinz Chaco bis nach Paraguay, Bolivien und Brasilien erstreckt. Im Westen gehören weite Teile der Provinz Santiago del Estero zum Gran Chaco: Hier wird er mit jedem Kilometer trockener und streift noch den südöstlichen Rand der Provinz Salta. Die Westseite, der Chaco Seco („trockener Chaco“), wird auch als die „Undurchdringbare“ bezeichnet, da die endlose Ebene mit ihren nahezu undurchdringlichen Dornbüschen fast kein Wasser hat.

Die Durchquerung des Gran Chaco von Formosa nach Salta, entlang der nördlichen RN 81, ist ein brutales Erlebnis: Die Fahrt kann fast zwei Tage dauern. Auf der RN 16 ab Resistencia geht es deutlich schneller.

Die Entwaldung setzt sich immer noch fort, weite Bereiche werden heute im Chaco abgeholzt, um Soja anzubauen. Inzwischen ist Argentinien der größte Sojaproduzent weltweit – ein schwerer Schlag für das Volk der Toba, deren traditionelles Umfeld zerstört wird.

INDIGENE BEVöLKERUNGSGRUPPEN DES GRAN CHACO

Mit rund 50 000 Mitgliedern sind die Toba des eine der größten indigenen Ethnien Argentiniens, und doch wird ihre Existenz regelmäßig ignoriert. Proteste der Toba im Jahr 2009 warfen ein Licht auf die Tatsache, dass viele Gemeinschaften unter dem Wegfall von Regierungseinrichtungen leiden und dass mancherorts die Menschen buchstäblich verhungern. Nur wenige Argentinier hatten eine Vorstellung von der Not des pueblo olvidado (vergessenes Volk).

Reisenden kann es leicht passieren, dass sie durch den sonnenverbrannten Chaco schwirren, ohne die Gegenwart des indigenen Volkes auch nur zu bemerken, außer vielleicht anhand des Kunsthandwerks, das in von der Regierung unterstützten Läden oder am Straßenrand verkauft wird. In Resistencia leben die Toba in barrios (Vierteln), die vom Rest der Stadt getrennt sind. Und diejenigen, die nicht in der Stadt wohnen, leben entweder in Orten, die kaum von Reisenden besucht werden (z. B. Juan José Castelli oder Quitilipi) oder tief im argentinischen „Impenetrable“, dem undurchdringlichen Trockenwald, in Siedlungen, die nur auf Pisten zu erreichen sind. Keiner findet sie, der den Weg nicht genau kennt. Wer mit jemandem unterwegs ist, der sich auskennt, trifft auf asentamientos (Siedlungen) der Toba, die mit nichts sonst in Argentinien zu vergleichen sind. Die Menschen leben in extremer Armut (immerhin gibt es stets eine Kirche), abgesehen von den wenigen, von der Regierung errichteten Gesundheitszentren bestehen die allermeisten Gebäude aus Lehm mit Stampfböden und strohgedeckten Dächern.

Die Toba nennen sich selbst Komlek (oder Qom-lik) und sprechen einen Dialekt der Guaycurú-Sprachfamilie, der vor Ort als Qom bekannt ist. Sie besitzen eine reiche musikalische Tradition (der Coro Toba Chelaalapi, ein 1962 gegründeter Toba-Chor, ist als Unesco-Welterbe benannt). Bekannt sind die Toba für ihre Flechtkörbe und Keramik, aber auch für ihre Version der Fiedel, die sie aus Benzinkanistern bauen.

Die zahlenmäßig stärkste indigene Gruppe der Region sind die Wichí mit einer Bevölkerung von über 60 000 Mitgliedern. Weil die Wichí extrem isoliert leben (fast 700 km von Resistencia entfernt im äußersten Nordwesten der Provinz Chaco und in den Provinzen Formosa und Salta), sind sie am stärksten von allen Gruppen ihrer Tradition verbunden. Sie bestreiten ihren Lebensunterhalt noch immer großenteils durch Jagen, Sammeln und Fischen. Die Wichí sind berühmt für ihren wilden Honig und ihre wunderschönen Yica-Taschen, die sie aus Fasern der Chaguar-Pflanze flechten. Diese Bromelienart ist in den Trockenregionen des Chaco heimisch. Wie die Toba leben die meisten Wichí in einfachen Lehmhütten.

Die Mocoví sind die drittgrößte indigene Gruppe des Gran Chaco mit einer Bevölkerung von 17 000 Personen. Sie leben überwiegend im Süden der Provinz Chaco und im nördlichen Santa Fe. Wie die Toba sprechen die Mocoví einen Dialekt aus der Guaycurú-Sprachfamilie. Bis zur Ankunft der Europäer versorgten sich die Mocoví vorwiegend als Jäger und Sammler, heute stützen sie sich vor allem auf Landwirtschaft und Saisonarbeit. Sie sind berühmt für ihre polierten Töpferwaren – ihre Arbeiten sind die am höchsten entwickelten unter den indigenen Keramikarbeiten aus dem Chaco.

Weitere Informationen über die Toba, Wichí oder Mocoví gibt es in Resistencia im Centro Cultural Leopoldo Marechal (445-2738; Pellegrini 272; Mo–Sa 9-12 & 16–20 Uhr). Es stellt Kunsthandwerk aus und hat einen Laden, der von der Fundación Chaco Artesanal unterstützt wird. Auch ein Besuch im Museo del Hombre Chaqueño in Resistencia ist empfehlenswert. Nähere Angaben über Reisen in den argentinischen „Impenetrable“ und Besuche bei den Toba und Wichí finden sich auf Klicken Sie hier.

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Resistencia

0362 / 390874 Ew.

Die Provinzhauptstadt liegt am Rand der kaum bevölkerten Wildnis des Chaco. Eigentlich vermutet man nicht, dass Resistencia um den Titel des künstlerischen Zentrums in Nordargentinien wetteifert, aber genau solche Ambitionen hegt die brütend heiße Stadt – ihre Straßen sind mit Skulpturen gespickt (es sind über 500), und es besteht ein starker Hang zur Boheme-Kultur, die in totalem Gegensatz zum harten, einsamen Leben zwischen Vieh und Staub steht, das diese Provinz sonst charakterisiert.

Detailansicht der Karte folgt

Sehenswertes

Museo del Hombre Chaqueño     MUSEUM

Google Maps (JB Justo 280; Mo–Fr 8–12 & 15–20 Uhr) Das kleine, aber ausgezeichnete Museum wird von engagierten Mitarbeitern betreut (von denen einige Englisch sprechen). Sie erläutern gern die Schautafeln über die drei wichtigsten Bevölkerungsgruppen des Chaco: die indigene Bevölkerung (es gibt hier fantastische Keramiken und Musikinstrumente der Toba zu sehen), die criollos, die Verbindungen zwischen europäischen Einwanderern und einheimischer Bevölkerung entstammen, und die „Gringos“. Als solche werden die (zumeist) europäischen Einwanderer bezeichnet, die seit Ende des 19. Jhs. ins Land kamen. Besonders interessant ist der Mythologie-Raum im Obergeschoss; dort begegnen Besucher verschiedenen sonderbaren Charakteren der im Chaco verbreiteten Religion.

Skulpturen    SKULPTUR

Bei der letzten Zählung gab es in der Stadt über 500 Skulpturen, eine Zahl, die mit jeder kommenden Biennale steigen wird (Klicken Sie hier). Die Straßen sind voll davon, vor allem rund um die Plaza und in nördlicher Richtung auf der Avenida Sarmiento konzentrieren sie sich. Die Calle Perón/Arturo Illia, einen Häuserblock südlich der Plaza, ist ebenfalls gut bestückt. Zu jeder Biennale wird eine neue Broschüre mit einem Skulpturen-Rundweg durch die Stadt gedruckt. Wer die neuesten Werke sehen will, sollte sich zum MusEUM (www.bienaldelchaco.com; Eintritt frei; Mo–Sa 8–12 & 15–20 Uhr) begeben: Ein Open-air-Workshop auf der Nordseite des Parque 2 de Febrero zeigt die beeindruckendsten Stücke. Während der Biennale, aber oft auch zu anderen Zeiten, arbeiten die Bildhauer hier vor Ort.

El Fogón de los Arrieros     KULTURZENTRUM, MUSEUM

Google Maps (Brown 350; Eintritt 5 Arg$; Museum Mo–Sa 8–11.40 Uhr) 1943 wurde das Kulturzentrum mit Kunstgalerie und Bar gegründet, das jahrzehntelang treibende Kraft hinter dem künstlerischen Engagement der Stadt und der fortschrittlichen Kunst im öffentlichen Raum war. Noch immer ist es ein Eckpfeiler der regionalen Kunstszene, inzwischen aber vor allem für seine ausgesuchte Sammlung von Kunstobjekten aus dem Chaco und dem übrigen Argentinien berühmt. Das Museum präsentiert außerdem Holzschnitzarbeiten des lokalen Künstlers und Kulturaktivisten Juan de Dios Mena. Bemerkenswert sind die respektlosen Epitaphe an verstorbene Gönner im Erinnerungsgarten; er wird „Colonia Sálsipuedes“ („geh, wenn du kannst“) genannt.

Feste & Events

In geraden Jahren bringt während der dritten Juliwoche die Bienal de Escultura (www.bienaldelchaco.com) zehn renommierte argentinische und internationale Bildhauer nach Resistencia. Sie richten sich rund um den Brunnen im Freilichtmuseum im Parque 2 de Febrero ein und haben dann sieben Tage Zeit, um unter den Augen des Publikums eine Skulptur zu vollenden. Jedes Mal wechselt das Material.

Schlafen

Niyat Urban Hotel     HOTEL $$

Google Maps (444-8451; www.niyaturban.com.ar; Yrigoyen 83; EZ/DZ 285/330 Arg$; ) Glänzend und selbstbewusst präsentiert sich das Hotel an einer Seite der Plaza. Es bietet ausgezeichneten Service und mit seinen blitzenden modernen Zimmern, den tollen Bädern, bequemen Betten und großen Flachbildfernsehern viel Gegenwert fürs Geld. Einige Zimmer schauen auf den Platz. Für die Gäste gibt es einen Fitnessraum und eine kleine Wellnessanlage mit Jacuzzi.

Hotel Covadonga     HOTEL $$

Google Maps (444-4444; www.hotelcovadonga.com.ar; Güemes 200; EZ/DZ 315/340 Arg$; ) Das Nobelhotel mit seiner ausgezeichneten Lage unweit der Plaza und den Restaurants ist sehr gut ausgestattet, u. a. mit Pool, Sauna und Jacuzzi, und hat sympathische Mitarbeiter. Die Gemeinschaftsbereiche sind schick möbliert; die kürzlich renovierten Zimmer haben Balkone zur Straße und ansehnliche Holzböden. Noch gibt es auch unrenovierte Zimmer, die erheblich billiger sind.

Hotel Amerian     HOTEL $$

Google Maps (445-2400; www.hotelcasinogala.com.ar; Perón 330; EZ/DZ 387/429 Arg$; ) Das elegante Casino-Hotel ist die edelste Option in der Stadt. Es bietet Zimmer in verschiedenen Kategorien und einen reibungslosen Service. Außer den Spielautomaten gibt es auch eine Sauna, einen Fitnessraum und einen separaten Wellnessbereich.

Hotel Colón     HOTEL $$

Google Maps (442-2861; www.colonhotelyapart.com; Santa María de Oro 143; EZ/DZ/Apartment 195/284/345 Arg$; ) Jugendstilfans sollten diesen Klassiker aus den 1920er-Jahren, einige Schritte südlich der Plaza, nicht verpassen. Das überraschend große Gebäude verströmt viel Atmosphäre und besticht mit Merkmalen seiner Epoche. Die Zimmer können ihr Alter nicht verleugnen, die renovierten Apartments sind tipptopp komfortabel und eine gute Wahl.

Hotel Alfil     HOTEL $

Google Maps (442-0882; Santa María de Oro 495; EZ/DZ 90/130 Arg$; ) Einige Querstraßen südlich der Plaza liegt das altmodische Alfil, eine ordentliche günstige Unterkunft. Die inneren Zimmer sind dunkel, aber für all jene empfehlenswert, die der doch erhebliche Straßenlärm in den äußeren Zimmern (mit ihren seltsamen, unzugänglichen Balkonen) nervt. Eine Klimaanlage kostet 10 Arg$ extra, ansonsten ist das Hotel Alfil ein solides Angebot – mal abgesehen vom fehlenden Frühstück.

Casa Mía     HOTEL $$

Google Maps (457-0430; www.casamiahotel.com.ar; Santa María de Oro 368; EZ/DZ 209/297 Arg$; ) Die adretten, weitgehend schmucklosen, aber modernen Zimmer verfügen über ein gutes Bad. Nette Accessoires wie Kunst und Pflanzen gibt es im ganzen Haus. Hilfsbereites Personal.

Hotel Luxor     HOTEL $

Google Maps (444-7252; camorsluxor@hotmail.com; Remedios de Escalada 19; EZ/DZ 80/120 Arg$; ) Das zentral gelegene und ordentliche Hotel beherbergt Handelsvertreter und den ein oder anderen Backpacker. Gäste sind außerdem einheimische Paare, die einige intime Stunden außerhalb der missbilligenden elterlichen Blicke miteinander genießen möchten. Frühstück, Fernsehen und Klimaanlage kosten extra.

Essen

La Bianca     ARGENTINISCH $

Google Maps (Colón 102; Gerichte 25–50 Arg$; Mi–Mo Mittag- & Abendessen) Sehr lebhaft geht es in diesem Restaurant mit getrennten Ebenen zu, das seit Langem zu den Favoriten der Einheimischen zählt; die Gäste kommen wegen Pasta, Pizza und Soufflés zu günstigen Preisen. Zu haben sind auch Fleischgerichte und Salate in großzügigen Portionen. Ein billiges und fröhliches Lokal, das viel Lokalkolorit hat.

Parrillada Don Abel     PARRILLA $$

Google Maps (Perón 698; Hauptgerichte 30–60 Arg$; Mittag- & Abendessen, So abends geschl.) Die gemütliche parrilla ist mit den Fotos zufriedener Gäste dekoriert und bringt neben dem üblichen gebratenen Rindfleisch große Portionen Pasta und gegrillten Surubí (Flussfisch) auf den Tisch. Am Wochenende herrscht geselliger Familientrubel.

Coco’s Resto     ARGENTINISCH $$

Google Maps (442-3321; Av. Sarmiento 266; Hauptgerichte 40–60 Arg$; ) Das intime, gut eingerichtete Restaurant in den beiden Vorderzimmern eines Hauses ist bei Anzugträgern aus dem nahe gelegenen Provinzparlament beliebt. Eine umfassende Speisekarte mit Pasta, Fleisch in verschiedenen Soßen und einer langen Weinliste macht das Lokal zu einer angenehmen Chaco-Wahl.

Ausgehen & Unterhaltung

El Fogón de los Arrieros     BAR, LIVEMUSIK

Google Maps (Brown 350; 21.30–1 Uhr) Ein Besuch in der freundlichen Bar El Fogón – seit Jahrzehnten eine lokale Institution – ist geradezu ein Muss. Das angeschlossene Kulturzentrum präsentiert gelegentlich Livemusik und kleine Bühnenevents, z. B. Tango am Donnerstagabend.

El Viejo Café     CAFÉ

Google Maps (Pellegrini 109; So–Do ab 7, Fr & Sa ab 13 Uhr) Das Café in einem eleganten alten Gebäude mit sorgfältig dekorierten Innenräumen ist zu jeder Tageszeit eine gute Wahl. Die Terrasse ist nett für einen Drink zum Sonnenuntergang, am Wochenende geht es später am Abend lebhaft zu.

Shoppen

An der Südseite der Plaza stehen mehrere Verkaufsstände mit Kunsthandwerk.

Chac Cueros     LEDER

Google Maps (www.chaccueros.com.ar; Güemes 186) Chac Cueros ist auf hochwertige Waren aus den Häuten von Wasserschweinen spezialisiert. Besonders geschätzt wird das Wildleder, das aus ihrer gegerbten, natürlich gewarzten Haut hergestellt wird.

Fundación Chaco Artesanal     KUNSTHANDWERK

Google Maps (fundacionchacoartesanal@gmail.com; Pellegrini 272) Die Fundación bietet eine Auswahl an indigenem Kunsthandwerk sowie CDs vom Toba-Chor (s. Kasten Klicken Sie hier).

Praktische Informationen

Rund um die Plaza 25 de Mayo gibt es etliche Geldautomaten, in den umliegenden Straßen finden sich jede Menge Internetcafés.

Hospital Perrando (445-2583; Av. 9 de Julio 1099)

Touristeninformation (445-8289; www.mr.gov.ar; Plaza 25 de Mayo; Mo–Fr 8–12.30 & 14–20, Sa 8–12 & 15–19, So 18–21 Uhr) Die Touristeninformation befindet sich in einem Kiosk an der Südseite der Plaza. Gute zweisprachige Stadtinformation.

An- & Weiterreise

Vom Aeropuerto San Martin fliegt Aerolíneas Argentinas (444-5551; JB Justo 184) fast täglich zum Aeroparque von Buenos Aires. Aerochaco (0810-444-2376; www.aerochaco.com.ar; Av. Sarmiento 715) bedient dreimal wöchentlich Córdoba.

Vom Busbahnhof (446-1098; Ecke MacLean & Islas Malvinas) von Resistencia fahren Busse in alle Himmelsrichtungen. Den ganzen Tag über drehen Busse in regelmäßigen Abständen die Runde zwischen Corrientes und Resistencia (7 Arg$, 40 Min.). Im Stadtzentrum an der Avenida Alberdi gleich südlich der Plaza kann man einen Bus (2,50 Arg$) nach Corrientes besteigen. Schneller sind die Sammeltaxis (7 Arg$, 20 Min.), die an der Frondizi unweit der Plaza 25 de Mayo warten.

BUSSE AB RESISTENCIA

REISEZIEL FAHRPREIS (ARG$) FAHRZEIT (STD.)
Asunción (Paraguay) 70 5
Buenos Aires 298 13
Córdoba 267 14
Mendoza 525 24
Posadas 109
Puerto Iguazú 205 10
Roque Sáenz Peña 45 2
Rosario 255 10
Salta 285 10
Santa Fe 189 7
Santiago del Estero 207 8
Tucumán 247 11

Unterwegs vor Ort

Der Aeropuerto San Martín liegt 6 km südlich der Stadt an der RN 11; ihn erreicht man mit der Buslinie 2, die an der Nordwestecke der Plaza abfährt. Zum Busbahnhof fahren Taxis für 25 Arg$ vom Stadtzentrum aus, günstiger sind die Busse der Linien 3 oder 10, die gegenüber dem Hotel Colón abfahren.

Parque Nacional Chaco

Der sehr gut zugängliche Nationalpark (03725-499161; www.parquesnacionales.gov.ar; Eintritt frei; Besucherzentrum 9–19 Uhr) umfasst verschiedene Ökosysteme, die die feinen Unterschiede in Höhe, Bodenbeschaffenheit und Niederschlagsmenge widerspiegeln. Der Park schützt 150 km² des feuchten Ostens des Chaco und liegt 120 km nordwestlich von Resistencia. Zu erreichen ist er über die RN 16 und die RP 9.

Aktivitäten

Besucher kommen in den Nationalpark, um zu wandern und um Vögel zu beobachten. Vom Hauptzeltplatz gehen zwei kurze Wege ab, einer führt zu Aussichtspunkten, von denen aus man auf mehrere Seen schaut. Eine längere, sich über 12 km erstreckende Straße, die für Autos, Fahrräder und Pferde geeignet ist, führt nach Süden zum See Panza de Cabra. Führer, Fahrräder und Pferde kann man in Capitán Solari, 6 km östlich des Parks organisieren.

Schlafen & Essen

Der Hauptzeltplatz verfügt über Strom, Toiletten und Trinkwasser. Zwar tauchen hier am Wochenende manchmal fliegende Händler auf, aber es ist besser, das eigene Essen mitzubringen. Wer nicht zelten möchte, kann in Capitán Solari in der municipalidad (Rathaus) nach Einheimischen fragen, die zu einem fairen Preis Zimmer an Auswärtige vermieten.

An- & Weiterreise

Capitán Solari ist von Resistencia mit dem Bus in 2½ Stunden zu erreichen. La Estrella lässt fünfmal täglich Busse fahren (26 Arg$).

Die Parkinformation hilft bei der Organisation des Transports von Capitán Solari zum Park; wenn das nicht klappt, muss man die 5 km zum Parkeingang laufen, trampen oder ein remise (25 Arg$) nehmen. Bei Regenwetter kann die Straße für Motorfahrzeuge unpassierbar sein.

Roque Sáenz Peña

0364 / 96944 Ew.

Presidencia Roque Sáenz Peña hat etwas von einer Grenzstadt. Es liegt weit draußen im Chaco und ist das Tor zum dahinter liegenden „Impenetrable“. Die Stadt ist bekannt für ihre Thermalbäder, deren Quellen 1937 zufällig bei Trinkwasserbohrungen entdeckt wurden. Roque ist ein netter Zwischenstopp, ein noch weitgehend unverfälschter und freundlicher Ort.

Sehenswertes & Aktivitäten

Parque Zoológico     ZOO

(Erw./Kind 6/1 Arg$; Mo–Fr 9–18, Sa & So 8–18 Uhr) An der Kreuzung von RN 16 und RN 95, 4 km östlich der Innenstadt, liegt der weitläufige Zoo mit botanischem Garten. Der Schwerpunkt liegt auf Vögeln und Säugetieren, die aus der Chaco-Region stammen, außerdem gibt es ein paar für die Region untypische Löwen, Tiger und Bären. In der Anlage leben außerdem Tapir und Jaguar, aber auch Krokodile, Lamas, Affen, Schlangen, Kondore und Geier und überraschend viele Hühner.

ABSTECHER

VORDRINGEN INS UNDURCHDRINGLICHE

Wer gerne mal die ausgetretenen Wege verlässt, wird sich von den entlegenen Gebieten des Chaco angezogen fühlen. Wichtigstes Zugangstor zum „Impenetrable” (der „Undurchdringliche“) ist die Stadt Juan José Castelli, 115 km nördlich von Roque Sáenz Peña, die zweimal täglich von Resistencia (77 Arg$, 5 Std.) via Roque mit dem Bus angefahren wird. Von Juan José Castelli geht es Richtung Westen auf Schotterstraßen zum abgelegenen Fuerte Esperanza (Sammeltaxis befahren diese Route), in dessen Nachbarschaft zwei Naturschutzgebiete liegen – die Reserva Provincial Fuerte Esperanza und die Reserva Natural Loro Hablador. Beide bewahren die typische trockene Chaco-Landschaft mit Algarrobo- und Quebrachobäumen, Gürteltieren, Nabelschweinen und vielen Vogelarten. Loro Hablador, 40 km von Fuerte Esperanza entfernt, besitzt einen schönen Zeltplatz und kurze Wanderwege, über die Ranger führen. Fuerte Esperanza hat zwei einfache hospedajes (Privatunterkünfte). Die Misión Nueva Pompeya weiter nördlich wurde 1899 von Franziskanern gegründet, die unter harten Bedingungen eine Missionsstation für die Matacos aufbauten. Das Hauptgebäude mit einer Kirche mit rechteckigem Turm ist an diesem entlegenen Ort ein überraschender Anblick.

Mehrere Veranstalter bieten Exkursionen und Tourpakete an, die Besuche der Schutzgebiete, der Misión Nueva Pompeya und indigener Gemeinschaften in dem Gebiet umfassen. Carlos Aníbal Schumann ( 0364-427-1073; www.ecoturchaco.com.ar; Av. San Martín 500, Juan José Castelli) ist einer von ihnen. Er betreibt auch einen Campingplatz und eine Hütte in Villa Río Bermejito, einer Siedlung am Flussufer, 67 km nordöstlich von Juan José Castelli entfernt. Tantanacuy (0364-449-7621; www.chacoagreste.com.ar) ist eine hostería (Gasthaus) zwischen Castelli und Fuerte Esperanza, die Tourpakete komplett mit Unterkunft, Transfers und Ausflügen anbietet.

Complejo Termal Municipal    SPA

(www.elchacotermal.com.ar; Brown 545; 6.30–11.30 & 14.30–20 Uhr) Roques berühmte Thermalbäder ziehen ihr Salinenwasser aus 150 m Tiefe. Der Komplex, der in den 1930er-Jahren entstand, ist in einem Spitzenzustand. Zur Auswahl stehen Thermalbäder (10 Arg$), Saunen und türkisches Bad (12 Arg$). Zu den angebotenen Behandlungen zählen Kinesiologie, Massage und Aromatherapie. Mittwochs öffnet das Zentrum um 8 und um 16 Uhr.

NACH NORDEN RICHTUNG PARAGUAY

Täglich fahren Busse von Resistencia nach Asunción, der Hauptstadt von Paraguay. Sie überqueren die Grenze im äußersten Norden Argentiniens in Clorinda, einer chaotischen Grenzstadt, die abgesehen von ihren geschäftigen Märkten für Besucher wenig Interessantes zu bieten hat.

Wer unterwegs an einem interessanteren Ort eine Pause einlegen möchte, sollte es mit dem backofenheißen Formosa versuchen, einer mittelgroßen Provinzhauptstadt zwei Busstunden nördlich von Resistencia. Hotels, Restaurants und Dienstleistungen finden sich entlang der Avenida 25 de Mayo, die die verschlafene Plaza mit der Uferpromenade am Río Paraguay verbindet – der beste Ort zum Bummeln, wenn die Temperaturen ein bisschen gefallen sind.

Etwa 6 km außerhalb der Stadt bietet die Laguna Oca gute Möglichkeiten, die zahlreichen, dort heimischen Vögel zu beobachten. Weitere Gelegenheiten ergeben sich im Parque Nacional Río Pilcomayo. Er liegt 126 km nordwestlich von Formosa und 55 km westlich von Clorinda. Täglich verkehrende Busse verbinden diese Orte mit Laguna Blanca, einer gemächlichen Stadt, die von Zitrusfrüchten lebt. Hier lassen sich preiswerte Unterkünfte – herausragend ist Residencial Guaraní (Ecke San Martín & Sargento Cabral) – und remises finden, die ihre Fahrgäste in den Nationalpark transportieren. Im Park selbst ist die Hauptattraktion die Laguna Blanca. Dort fahren Ranger die Gäste mit Booten zu den Kaimanen.

Schlafen

Atrium Gualok    HOTEL $$

(442-0500; www.atriumgualok.com.ar; San Martín 1198; EZ/DZ 270/340 Arg$; ) Das schöne, moderne Hotel direkt neben der Wellnessanlage verströmt eine Aura der Großzügigkeit. Die Zimmer sind um ein zentrales Atrium gruppiert, sind schick und minimalistisch eingerichtet und bieten ein tolles Preis-Leistungsverhältnis. Es gibt einen attraktiven Poolbereich, einen eigenen Wellnesskomplex und ein Casino. Bei Barzahlung wird den Gästen ein deutlicher Preisnachlass gewährt.

Hotel Presidente    HOTEL $

(442-4498; San Martín 771; EZ/DZ 130/180 Arg$; ) Mit den allgegenwärtigen roten Plüschteppich und den Spiegeln, die überall und auch an den Zimmertüren hängen, wirkt das Hotel wie eine Kreuzung aus der Villa eines kolumbianischen Drogenbarons und einem Luxusbordell aus den 1970er-Jahren. Es ist ein sehr angenehmes Haus mitten im Herzen der Stadt mit freundlichen Mitarbeitern und, für den Preis, ausgezeichneten Zimmern mit Minibar und bequemen Betten.

Essen

Das Restaurant im Atrium Gualok ist das beste in Roque.

Bien, José!    PARRILLA $

(25 de Mayo 531; Hauptgerichte 20–45 Arg$; Abendessen) Warmherziger persönlicher Service vereint sich in diesem Restaurant mit köstlichen Fleisch-Empanadas und ordentlichen Parrilla-Gerichten zu günstigen Preisen. Jede Generation wird hier José gerufen, also fragt man am besten einen von ihnen nach dem Tagesgericht und genießt. Rovetti, 20 m weiter die Straße hinauf, macht riesige milanesas (panierte Schnitzel) für 25 Arg$.

Giuseppe    PIZZA $

(Moreno 680; kleine Pizzen 20–35 Arg$) Das Lokal hat zwar eine etwas farblose Einrichtung, ist aber wegen seiner leckeren Pizza und interessanten Pasta-Kombinationen abends extrem populär. Die Plätze unten an der Seite sollte man meiden – die Küche strahlt eine solche Hitze aus, dass man Schwefel und gehörnte Kellner erwartet.

Ama Nalec    EIS $

(Moreno 601; Eis ab 5 Arg$; 10–13 & ab 17 Uhr) Der gut besuchte Eckladen stellt verführerische kleine Gebäckstücke und leckeres Eis her, ein Gottesgeschenk in der lähmenden Hitze von Roque! Die Geschmacksrichtungen sind ungewöhnlich – Feigen in Cognac sind einen Versuch wert.

Praktische Informationen

An der Avenida San Martín stehen mehrere Banken mit Geldautomaten und zahlreiche Internet-/Telefonläden. Die Touristeninformation befindet sich in der Thermalbadanlage.

An- & Weiterreise

Der Busbahnhof (420280; Petris, zwischen Avellaneda & López) liegt sieben Blocks östlich der Innenstadt und ist mit Buslinie 1 von Mitre aus erreichbar. Es gibt Linienbusse nach Resistencia (45 Arg$, 2 Std.), aber auch Verbindungen Richtung Westen nach Tucumán, Santiago del Estero Mendoza und Salta.

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